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Kategorie: Novel 1: Ich bin wiedergeboren? Seite 46 von 70

Kapitel 237

Ich bin wiedergeboren und die dummen Blutschwestern?

Kyllia sowie Lisa haben ihre Gläser mit ihrem eigenen Blut gefüllt. „Ich schlage vor, dass ich den Prozess übernehme. Das ist das erste Mal, das wir diesen Bluteid einsetzen müssen.“ meint Roman.

„Ist das eine Regel von den Vampiren? Bei den Dämonen kenne ich solche Eide nicht.“ wirkte Sina interessiert.

„Ja. Wir haben die Regel erschaffen, sollte es mal einen fürchterlichen Streit unter unseren Kindern geben, dass er damit gestoppt wird. Das… hat sie scheinbar alle mehr oder weniger zur Besinnung gebracht, wobei Justus es förmlich herausgefordert hat in der Vergangenheit.

Keine Sorge, Roman wird schon darauf achten, dass sie kein Blut trinken werden. Wir kennen ebenso die Problematik, mir ist es nur wichtig, dass sie den Eid aussprechen und das Blut nur symbolisch ansetzen, aber nicht trinken.“ erklärte Layla.

Roman nahm die Gläser den Streithähnen ab und gab das Glas des anderen in die Hand zurück. Kyllia und Lisa starrten sich weiterhin an, jederzeit zum Schlagen bereit, was selbst Roman auf die Nerven ging.

„So nun hört zu, damit ihr das direkt beim ersten Mal richtig macht. Ich werde euch den Eid zitieren und ihr werdet es nachsprechen. Wenn ihr das getan habt, setzt ihr das Glas an die Lippen, aber trinkt es nicht.“ erklärte Roman, Kyllia und Lisa nickten dabei.

„Ich, „Name“, werde ab heute und in der Zukunft meiner Blutschwester „Name“ keine Gewalt mehr zufügen und fortan mit meinem Leben beschützen. Unter Gewalt verstehe ich körperliche Schäden zufügen, die ich aber nie wieder gegen meine Blutschwester einsetzen werde. Keine soll mehr unter der anderen leiden müssen. Das schwöre ich auf den dunklen Gott und der Göttin.“

Lisa und Kyllia sagten den Eid auf, dabei starrten sie sich weiter in die Augen. Als sie am Ende angekommen sind, sagte Roman dann: „Nun zum symbolischen Akt.“

„Ich bereue es zutiefst, dich nicht getötet zu haben.“ knurrte Lisa. „Willst du jetzt ein Taschentuch haben um dich aus zu weinen?“ provozierte Kyllia sie.

Beide bekamen einen Nackenschlag von Roman. „Ich sagte: Nun zum symbolischen Akt und nicht gegenseitig beleidigen.“

„Eins muss man deinem Bruder lassen, er weiß wie man Kinder erzieht.“ nickte Sina. „Ah… lass uns das ein anderes mal bereden, am besten… wenn wir unter uns sind.“ schmunzelt Layla.

„Na traust du dich?“ ärgert Kyllia nun Lisa. „Ahh? Glaube ich rieche deine Angst!“ kam der Konter von Lisa.

Dann kam es, was selbst für Roman unerwartet war… Beide tranken gleichzeitig ihr Glas mit dem Blut ihres Gegners, was sie aber niemals hätten trinken dürften. Die kommende Stille war ohrenbetäubend, niemand wollte glauben, was eben passiert ist.

„Seid… ihr… so… dämlich?“ presste Sina es vor Unglauben aus ihrem Mund heraus. Nun schlug Roman erst richtig auf die Köpfe beider Frauen.

„Ihr Idioten! Ihr sollt es NICHT trinken, nur an die Lippen anlegen!“ war Roman nun sauer. Da setzt man die Regel um, macht sogar Kompromisse, weil es unterschiedliche Rassen waren und nun dies.

Beide knieten auf dem Boden und hielten ihren Hinterkopf mit beiden Händen fest vor Schmerzen, als nun die Nebenwirkungen eintraten. Kyllia sowie Lisa fingen auf einmal laut an zu schreien. Die Schmerzen in ihren Körpern waren unerträglich.

„Nun… heißt es nur noch abwarten.“ schüttelt Layla den Kopf. „Es reicht schon ein einzelner Tropfen, so heftig ist die Wirkung für uns und den Dämonen.“

„Tio und Mio mussten unverschämtes Glück gehabt haben, dass mein Blut ihnen nur eine rote Haarsträhne gegeben hatte sowie ihre Attribute in die Höhe geschossen sind, aber diesmal… dürfte es wohl anders ausgehen.“ fügte Sina hinzu.

Selbst die anderen Vampire schauten gespannt zu, wie die Änderungen bei Kyllia und Lisa stattfinden, die niemals hätten stattfinden dürfen, wenn sie in diesem Moment nicht so dumm gewesen wären.

Beide Frauen wälzen sich auf dem Boden, man sah nur noch das weiße ihrer Augen. Ihre Pupillen sind irgendwie verschwunden, als bei Kyllia die ersten Veränderungen starten.

Ihr schwarzes Haar bekam nun überall weiße Strähnen und ihre Flügel wurden nun größer. Dazu wurde ihr Flügelmembran genau so blutrot wie die Flügel von Sina. Dann hörten die Veränderungen auf und der Schmerz von Kyllia verging. Ihre Pupillen kehrten zurück, nur dass sie nun eine rote und blaue Pupille hatte.

Ihre Flügel waren ein bisschen kleiner als die von Sina, aber man musste schon genauer hinschauen, um den Unterschied zu bemerken. Nun kamen die Veränderungen bei Lisa.

Ihre weißen Haaren bekamen rote Strähnen, ihre Brüste scheinen anzuschwellen und… irgendetwas ändert sich an ihrem Steißbein, während Lisa sich kniend auf dem Boden mit ihren Armen abstützte. Es bildete sich eine Beule unter der Haut im Bereich des Steißbeines, dann platzte sie auf ein langer schwarzer Schwanz mit einer Herzform am Ende kam heraus.

Die Schmerzen verschwanden und Lisa´s Pupillen erschienen wieder. Eine rote und eine blaue Pupille war in ihren Augen zu sehen. Kyllia sowie Lisa atmeten sehr schwer, als sie sich wieder in die Augen sahen.

„Welch ein Glück, ich hatte schon befürchtet, dass meiner kleinen Schwester ein zweiter Kopf wächst, aber damit kann ich leben.“ meinte Sina, die hinter Kyllia stand und ihre neuen Flügel anfasste.

„Ahh…“ stöhnte Kyllia und schaute verwundert mit ihrem Kopf nach hinten. Sie riss erstaunt ihre Augen weit auf, als sie die neuen Flügel sah.

„Aber…“ wollte Kyllia es nicht glauben. Sie flattert mit ihren Flügeln, die sich aus der Hand von Sina lösten und es waren tatsächlich ihre eigenen Flügel.

„Wieso… ha… bekomme ich kaum Luft?“ atmet Lisa, während sie misstrauisch die Veränderungen von Kyllia im Auge behielt.

„Vermutlich, weil deine Brüste durch das Blut der Dämonin gewachsen sind und durch den wenigen Stoff, den du noch um dich trägst zum reißen spannst.“ kommentierte Layla es trocken. Sofort schaute Lisa nach unten und tatsächlich, ihre Brüste sind mehrere Nummern größer geworden.

Sie können zwar nicht mit denen von Sina und Kyllia mithalten, aber damit hat sie mehr weibliche Attribute als vorher. Ihr Schwanz schlug freudig vor sich hin, ohne das Lisa es bemerkte.

„Scheinbar hat sie es noch nicht gemerkt.“ flüstert Lara es zu Zada. „Meinst du… uns würde auch ein Schwanz oder so wachsen?“ wirkte Zada neugierig.

„Ich… will es nicht so genau wissen…“ meinte Lara flüsternd. „Aber… das ihre Brüste gewachsen sind… macht mich schon ein bisschen neidisch.“

Kyllia hat sich von ihrem Schock erholt und begutachtet nun Lisa, dann fing sie laut an zu lachen, mit dem Zeigefinger auf Lisa gerichtet.

„Was?!“ war Lisa sofort gereizt, aber Kyllia konnte sich nicht beruhigen, als sie einen Nackenschlag von Sina bekam. „Wenn ich du wäre, würde ich in in dieser Situation nicht lachen, Schwesterlein.“

„Aua! Das tat weh!“ beschwerte Kyllia sich. „Kann ich doch nichts dafür, dass die alte Schachtel nun einen Dämonenschwanz hat. Das passt doch genau zu ihrem ewigem Gekläff!“

Lisa wusste nicht, was Kyllia meinte und schaute mit ihren Kopf nach hinten. Dort sah sie ihren langen schwarzen Schwanz unkontrolliert hin und her wedeln. Die Vampirin blinzelt mehrmals und ging vorsichtig mit ihrer Hand an den Schwanz. Als sie ihn berührte, merkte sie sofort wie sensibel ihr Schwanz war und konnte es nicht glauben. „Nein… das… darf doch nicht wahr sein!“

„Aber sicher doch „Blutschwester“. Unsere Schwänze sind ziemlich sensibel, aber bei dir? Viel Spaß dabei, die Kontrolle zu bekommen.“ grinste Kyllia böse.

„Du kannst mich mal! Wenigstens passen die weißen Strähnen zu deinen Haaren, damit zeigt es nur, dass du langsam alt wirst!“ wurde Lisa wütend.

„Ah ha ha. Scheinbar kommst du nun in die Pubertät, sonst hättest du nicht die geschwollenen Brüste.“ prallte die Provokation von Lisa bei Kyllia ab. Nun hatte Lisa wieder die Schnauze voll und stürmte auf Kyllia zu.

Als sie kurz davor war, Kyllia ins Gesicht zu schlagen… stoppte ihre Faust davor. „Eh?!“ staunte Lisa. Kyllia erholte sich schnell und wollte Lisa in den Bauch schlagen, was auch nur wenige Zentimeter davor ihre Faust zum anhalten brachte.

„Wunderbar, der Eid hat damit funktioniert.“ nickte Roman zufrieden, auch wenn er ein anderes Ergebnis gewünscht hätte.

„Hmm… bin mir nicht sicher, ob es für die beiden ein Nachteil ist, dass sie das Blut getrunken haben.“ murmelt Sandor, der wieder lüsterne Blicke hatte. Dieser wurde aber von Taos mit dem Kopf in den Boden gerammt.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich einen perversen Sohn erzogen habe.“ zischte Taos mit einer Zornesadern auf der Stirn.

Renee dagegen sah so aus, als hätte sie Gedanken, es auch mit Dämonenblut zu versuchen, aber der Blick von ihrem Vater Roman sagte schon alles: „Denkt nicht ansatzweise darüber nach!“

„Waren die Vampirtreffen in der Vergangenheit immer so… heiß hergegangen?“ fragte Gair, aber Layla antwortet darauf.

„Nein, das ist die größte Schande aller Treffen. Dabei wollte ich, das wir die neuen Clanführer kennenlernen und uns auf einen neuen Weg einigen können, aber was passiert? Meine geliebte Burg ist ein Trümmerhaufen, verursacht durch meine eigene Tochter, die auch noch so dämlich ist, Dämonenblut zu trinken. Wenigsten kann man nun wirklich von einem „Bluteid“ sprechen…“ man sah das Layla einen wütenden Frust hat.

„Hmm… scheinbar ist mein Beiname wohl durchgekommen.“ dachte Sina, denn der hieß Chaosbringerin. Scheinbar stürzte gerade ein weiterer Raum in der Burg zusammen.

„Ich glaube, die Burg kannst du nicht mehr retten. Die haben die beiden Damen wunderbar zerstört, hoffentlich hast du noch weitere Heime? Habe gehört das Acula sehr viele hatte.“ meinte Sina.

„Ja, aber hier hatte ich wenigstens meine Ruhe gehabt.“ wirkte Layla zerknirscht. Roman legte ihr eine Hand auf die Schulter um sie zu trösten.

„Was hältst du davon, wenn du einen komplett neuen Schritt wagst Lady Layla?“ kam Sina mit einer Idee. Verwundert schaute die Vampirkönigin Sina an.

„In Fanfoss gibt es mehrere leer stehende Häuser und Villen, in die man jederzeit einziehen könnte. Vielleicht habt ihr ja Interesse zu sehen, wie mein Clan sich für die Zukunft entwickelt hat. Aber… die Bewohner dort stehen unter meinem Schutz, wenn ihr versteht.“ schlug Sina vor.

„Bitte?! Ihr wollt, dass Lady Layla in eine Menschenstadt zieht? Ihr seid noch verrückter, als ihr ausseht.“ traute Taos seinen Ohren nicht.

„Dich werde ich umbringen, solltest du in meiner Stadt gesehen werden. Betrachte es als eine Warnung, Regeln hin oder her.“ drohte Sina dem Vampir mit der Glatze.

„Euch ist schon bewusst, dass selbst ich mich nicht mal eben so anpassen kann. Wir sehen nicht ohne Grund Menschen und ähnliches als Vieh an. Wenn man so zeitlos lebt wie wir, entwickeln sich solche Gedanken.“ merkte Roman an.

„Na und? Schon mal überlegt, auch wieder neue Gedanken zuzulassen und nicht nur in alten Mustern zu verbleiben? Meine Vampire sind alle älter als ich, zumindest meine kleine Schwester Lara, trotzdem können sie es. Selbst Tio und Mio, die eine Erziehung ihres Vaters Acula „genossen“ haben, sind bei den Menschen beliebt, dass sie freiwillig ihr Blut geben.

Euer Problem ist einfach, dass ihr euch einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden könnt, Veränderungen zu akzeptieren. Ihr seid vermutlich die Clans gewesen, die mehr im Hintergrund ihren Arbeiten nachgegangen ist, während Acula sehr aktiv im Offenen seinen Tätigkeiten nachgegangen ist. Nun ist er tot, sowie Maeve und Cassius, die dumm genug waren, gegen mich vorzugehen, aber durch meine Leute gestorben sind.

Wenn ihr euch nicht ändern wollt, werdet ihr unweigerlich zurückgelassen und eine neue Generation von Vampiren wird die Welt erblicken, worauf IHR keinen Einfluss mehr haben werdet.“ hielt Sina ihre Rede.

„Glaube… ich wechsele die Clans, bei euch kann man definitiv mehr Spaß haben.“ flüstert Zada dies Lara zu. „Ah… wenn du meinst?“ musste selbst Lara überlegen.

„Wer… seid ihr eigentlich? Ich habe noch keinen Dämon wie euch getroffen und selbst die Dämonenkönige haben nicht so eine Denkweise. Meistens haben sie nur ihre Eroberungen im Kopf.“ wundert sich Roman.

„Was soll ich sagen? Ich bin nur ein einfacher Dämon, der für Veränderungen ist und mein Vater hat die Veränderungen ebenso in seinem Reich zu spüren bekommen.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter.

„Ein einfacher Dämon? Ihr könnt uns das nicht weismachen, dass ihr dies seid, dafür seid ihr viel zu intrigant! Zusätzlich durch euren Götterbestienstatus habt ihr die komplette Kontrolle auf Alliancia und Deymonlia.

Wenn die Gerüchte stimmen, habt ihr auch einen großen Einfluss auf Vurdinia, ihr seid die schlimmste Kreatur auf der Welt Gaia! Euer eigentliches Ziel ist die Weltherrschaft oder? Anders kann ich mir das nicht erklären!“ wurde Roman ein bisschen laut.

„Beim dunklen Gott, weißt du wie viel Arbeit auf mich zukommt, wenn ich die Weltherrschaft habe? Darauf pfeife ich ehrlich gesagt, ich wollte nichts als eine einfache Abenteurerin sein, die die stärksten Monster jagt, mit Freunden das Leben genießen und ähnliches erleben.

ICH wurde gegen meinen Willen zur Interimskönigin von Efrana gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zur Reichskanzlerin gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zum Clanführer gemacht. Bisher hat mich niemand gefragt, ob ich es denn auch will?

Aber scheinbar ist ja dazu keiner in der Lage und sollte ich mal verschwinden, ahne ich schon, dass die Welt wieder in ihre alten Muster zurückkehrt, wo doch endlich Veränderungen stattfinden. ICH bin sogar ein Dorn im Auge der Göttin, wenn sie schon vor mir warnt!“ Sina redet sich in Rage, es wurde immer wärmer, bis es fast unerträglich war.

Die Vampirkönige hatten alle eine sehr hohe Feuerresistenz, aber scheinbar nicht Zada, die sich nun bei Lara vor Schmerzen windet.

„ICH wurde gegen meinen Willen zur Götterbestie gemacht, ICH wurde gegen meinen Willen zum Feind einer verbannten Gruppierung voller Götterbestien, die die Welt „reinigen“ will. Erklärt mir also bitte, was du in meinen Aktionen sieht, dass ich die Welt beherrschen will?

Ich scheiße auf die Weltherrschaft, die kann jemand anderes haben, solange er mich und meine Freunde in Ruhe lässt!“ brannte nun alles um Sina herum. Lara und Kyllia sprangen Sina von der Seite an, um sie zu beruhigen.

„Sina, tief ein und ausatmen!“ flüstert Lara ihr ins Ohr. „Es tut mir so leid, dass ich dir so einen Ärger bereitet habe, aber das zu hören tut mir noch mehr weh, als die Schläge die ich von Lisa bekommen habe.“ streichelt Kyllia den Rücken von Sina.

Die Hitze nahm wieder ab, es war noch warm, aber erträglich. Nun hatten die Vampire eine ungefähre Ahnung, wie gefährlich Sina wirklich ist.

„Ich kann nicht mal richtig sauer werden, ohne dass die Umgebung brennt! Wisst ihr also, wie beschissen das ist?! Wenn ich Tierra nochmal töten könnte, würde ich es wieder machen, einfach um meinen Frust an diesem Mistvieh auszulassen!

Also Lord Roman, noch ehrlichere Worte wirst du aus meinem Mund nicht zu hören bekommen, dabei streite ich nicht mal ab, dass ich die eine oder andere Intrige geplant habe!

Dabei wollte ich überhaupt nicht mal zu diesem Treffen kommen, weil bisher j e d e r Vampir, außer mein Clan, bei mir für soviel Chaos sorgte, dass ich das Kotzen kriegen könnte. Aber nein, ich bin gekommen um euch kennenlernen und scheinbar habe ich bei euch und Lady Layla das Gefühl, dass ihr eventuell mitziehen könntet, aber…

Violet und Riskel könnte man auch mit Puppen austauschen, das einzige wo sie sich mal gemeldet haben war die Aktion mit ihren toten Eltern, das war es und Taos… ach scheiß drauf… Er ist es nicht wert, meine Zeit zu verschwenden.“ ätzte Sina am Ende.

Layla war ziemlich still gewesen und hat sich alles angehört, scheinbar hatte sie Sina falsch eingeschätzt. Die Vampirkönigin löste sich von Roman und ging zu Sina, die misstrauisch ihre Augen zusammenkniff.

Kyllia sowie Lara lösten sich von Sina, während Lisa sich wundert, was ihre Mutter vorhat, dabei wedelt ihr Schwanz aufgeregt hin und her. Taos hatte dagegen mehrere Zornesadern auf seiner Glatze über die Beleidigung am Ende von Sina.

„ … “ Layla und Sina starrten sich an, wobei letzte nicht wusste, was die Vampirkönigin vorhatte. Dann auf einmal wird Sina von Layla umarmt. Jeder reagiert geschockt über diese Tat von Layla, weil das niemand erwartet hatte.

„Erm…?“ flüstert Sina, aber Layla schüttelt nur den Kopf. „Schon gut. Es tut mir leid, dass mein Bruder Roman dir einiges vorgeworfen hat und Taos… hat seinen eigenen Kopf. Scheinbar… kennen wir uns nicht so gut, dass wir wissen wie es im Inneren einer Person aussieht.

Aber… ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass mich jemals jemand als Freundin genannt hat, so wie ihr es getan habt. Lass uns also die Förmlichkeiten ersparen und lassen nun die Anrede der Titel weg. Unsere dämlichen Kinder können sich soviel zanken wie sie wollen, aber das sollte uns Erwachsenen nicht daran hindern… Freundschaften zu schließen.

Ich bin ehrlich, am Anfang hatte ich überhaupt keine gute Meinung von dir, aber… Je näher ich dich kennenlerne, desto faszinierender bist du. Über deinen Vorschlag nach Fanfoss zu ziehen werde ich mir zumindest überlegen, aber keine Entscheidung in der nächsten Zeit treffen.

Vergessen wir die Strafe, ich finde die neue Freundschaft ist mir irgendwie… wichtiger als das wir nun wirklich überlegen müssen, wie wir Kyllia und Lisa richtig bestrafen können, wobei meine Tochter mit ihrem Schwanz… vermutlich genug bestraft worden ist.“

„Hm… ich werde das Angebot einer Freundschaft nicht ablehnen.“ grinste Sina, die Hitze aus ihrer Aura verschwand komplett.

Kyllia stand auf einmal hinter Lisa und streichelt ihren Schwanz, was Lisa sofort zum quietschen brachte und mehr, sie bekam rote Wangen. Die Dämonin grinste nun sehr sadistisch, scheinbar versucht sie herauszufinden, wie sie den Bluteid umgehen kann…

„Ah… Lisa, meine Blutschwester. Wenn du deinen Schwanz kontrollieren willst, solltest du mit einem Ball üben.“ gab Kyllia auf einmal einen netten Vorschlag. Jeder, auch Sina und Layla drehten sich zur Dämonin um und schauten sie misstrauisch an über ihre Nettigkeit.

„Eh?! Was… willst du jetzt von mir du Zicke?“ nahm Lisa einen großen Abstand von Kyllia, die nur genüsslich lächelt, dabei nahm sie ihren Schwanz in Schutz.

„Nichts, ich wollte dir nur ein bisschen helfen.“ lächelt Kyllia freundlich. Jeder wusste sofort, dass dahinter mehr stecken musste.

„Kyllia, lass das.“ kam die Warnung von Sina.

„Ach mano…“

Kapitel 236

Ich bin wiedergeboren und die Blutschwestern?

Lisa sowie Kyllia lagen bewusstlos auf dem Boden, für Sina war es ein Déjà-vu. Die Dämonin Sina sowie die Vampirkönigin Layla standen vor ihnen und man sah ihnen die Wut an, wobei Sina sich ziemlich unter Kontrolle halten musste, sonst würde alles brennen.

Die Vampire Sandor, Renee, Gair, Zada und Lara wurden von den Clanführern Roman, Taos, Riskel und Violet zum Befragen runter gebracht.

„So, könnt ihr mir sagen, was hier eigentlich los ist und meine Burg… aussieht, als hätte es mehrere Kriege hinter sich?“ fragte Layla freundlich die jüngeren Vampire. Für sie war es der blanke Horror, so wie Layla lächelt, könnte man sie auch mit einem Metzger vergleichen, der überlegt, wie er sein Tier umbringt.

„Und denkt ja nicht daran, irgendetwas auszulassen.“ lächelt Sina ebenso, aber in ihren Augen sah man die kommende Folter. Renee musste mehrmals blinzeln, denn man könnte meinen, dass auch Kyllia und Lisa vor ihnen stehen würden, so ähnlich sahen sie mit den Bewusstlosen aus.

„Nun, wir hatten alle mehr oder weniger ein nettes Gespräch unter uns gehabt, als Kyllia und Lisa wie vom Blitz getroffen, anfingen gegeneinander zu kämpfen.“ erklärte Gair ohne eine Miene zu verziehen.

„Wir wollten sie ja irgendwie aufhalten, aber wir waren ihnen einfach nicht gewachsen.“ fügte Renee hinzu.

„Nicht das ich meinen Mut herunterspielen will, aber manchmal sollte man… sich aus solchen intensiven Kämpfen heraushalten, denn Lara hat uns berichtet, das ihr letzter Kampf schon sehr schlimm war.“ rieb Sandor sich an der Wange.

Zada und Lara sagten nichts, als die älteren Vampire ihre Ausreden zum Besten gaben. Layla und Sina hoben beide eine Augenbraue misstrauisch hoch.

„Also ihr drei seid keiner Ausrede zu Schade oder? Lügen, dass sich die Balken biegen. Wie war das mit der Wette die Zada und Lara angesprochen haben hmm?“ sagte Sina es ihnen direkt ins Gesicht. Sina hat es durch Roman erfahren, als sie irgendetwas darüber gefaselt haben.

Nun schwiegen die drei Vampire, scheinbar hat Sina einen wunden Punkt getroffen. „Fragen wir mal die anderen beiden hier. Zada und… Lara oder?“ fragte Layla.

„Das… ist richtig. Mein Name ist Lara, ehemals Heldin, bevor… ich zum Vampir verwandelt wurde.“ war Lara sehr nervös, Zada aber ebenso.

„Sagt uns einfach ehrlich, was sich hier wirklich zugetragen hat, dann werden wir weiter sehen.“ beruhigte die Vampirkönigen Layla die beiden Vampirmädchen.

„Und ihr drei haltet die Klappe, verstanden?“ gab Sina den drei Vampiren eine deutliche Warnung. Sie nickten nur, aber nun wundert es sie nicht, wieso Lisa mit einem Schlag besiegt worden ist bei ihrer Erzählung.

„Also…“ fing Lara an zu erklären. Das der Streit direkt begonnen hat, als sie in das Gästezimmer kamen. Es sind ziemlich lange nur Provokationen hin und her gewechselt worden, bis es soweit kam, dass Lisa den ersten Schritt machte und Kyllia den Inhalt ihres Glases ins Gesicht warf.

Als Gegenreaktion kam von Kyllia dann, dass „aus Versehen“ ihr Schwanz ins Gesicht von Lisa knallte, was dann zum Kampf führte.

Die… älteren Gäste haben sich dem Kampf enthalten, bis Gair auf die Idee mit der Wette kam und das der Sieger von dem Verlierer einen Gefallen einfordern könnte, was sie idiotisch fand, weil es am Ende sowieso keinen Gewinner geben konnte.

„Zada und ich haben mehrmals versucht, dass Sandor und Renee den Kampf beenden könnten, aber Sandor war nur auf die Körper der Frauen interessiert und Renee… hatte wohl Angst gehabt. Bis ihr endlich erschienen seid.“ antwortet Lara ehrlich und Zada nickte.

Sina und Layla konnten nicht glauben, was sie da zu hören bekamen. Die Dämonin schlug sich die Hand ins Gesicht, während Layla nur den Kopf schüttelt.

„Ich bin sehr enttäuscht von dir Renee.“ sagte Roman knallhart zu seiner Tochter, die nun vor Scham auf den Boden schaute.

„Darüber werden wir noch unter uns reden Sandor.“ meinte Taos dies zu seinem muskelbepackten Sohn, der nichts sagte, aber ahnte, dass es kein angenehmes Gespräch sein wird.

„Du könntest auch Vater sein mit dieser Einstellung Gair.“ hatte Violett keine gute Meinung von ihrem Bruder. Gair sagte nichts, aber man sah ihm an, dass er von seiner Schwester ebenso keine gute Meinung hatte.

„Ich würde vorschlagen Layla, dass die drei Vampire sich bei den Reparaturkosten beteiligen dürfen. Sie hatten die Möglichkeit den Kampf in irgendeiner Form zu beenden, haben es aber aus Eigennutz nicht getan. Dank ihres langen Lebens dürften sie die Zeit haben, irgendwann aus den Schulden herauszukommen.

Zada und Lara… waren zumindest ehrlich, aber sie zu bestrafen? Lara hatte schon eine Auseinandersetzung mit deiner Tochter gehabt und durfte eine bittere Niederlage erfahren. Zada macht mir nicht den Eindruck, als wäre sie stärker als die anderen Vampire.“ schlug Sina vor.

Layla rieb sich am Kinn. „Was machen wir mit Lisa und Kyllia? Die beiden… Damen haben mein Zuhause ziemlich… zerstört so wie meinen geliebten Garten.“

„Was glaubst du, wie es bei mir aussieht? Wobei ich das Glück habe, dass sich die Schäden an meiner Mauer sowie Villa in Grenzen hielt. Tja… wie wäre es, wenn wir sie aufwecken und dann mal ihre Meinung hören? Vielleicht fällt uns ja was passendes ein, wie man deine berechtigte Wut stillen könnte.“ kam der nächste Vorschlag von Sina.

„Eigentlich müsste ich dich dafür zur Verantwortung ziehen, aber Lisa hat den Streit angefangen, also…“ war Layla unzufrieden.

„Ich kann es verstehen. Kyllia wird auch definitiv bestraft werden, nur die Strafform müssten wir überlegen. Dabei habe ich meiner kleinen Schwester ausdrücklich gesagt, dass sie Lisa aus dem Weg gehen soll…“ seufzte Sina.

„Wie sollen wir die beiden wecken? Ich habe mich nicht gerade… zurückgehalten.“ meinte Layla, als Sina zu den beiden Bewusstlosen ging. „Lass mich mal. Keine Sorge ich werde nichts gewalttätiges machen.“ grinste Sina und legte ihre Hände auf die Stirn von Kyllia und Lisa, dabei setzte Sina ihre Fähigkeit: „Traumwandeln“ ein.

Die Hände von Sina leuchteten kurz auf und es vergingen ein paar Minuten, als Kyllia und Lisa gleichzeitig kreischend wach wurden. Beide atmen sehr schwer und als sie sich gegenseitig sahen, mussten sie auf einmal sehr schwer würgen.

„Was… hast du getan?“ wirkte Layla interessiert. „Ich habe ihre Träume verbunden, sie an einen schönen Strand versetzt, wo sie sich ausgesprochen haben. Dann ließ ich sie einander küssen, bis sie beide im Bett landeten und Sex hatten.“ grinste Sina genüsslich.

„Wow… deine Herrin ist ja übel drauf.“ flüstert Zada zu Lara. „Das war noch harmlos…“ flüstert Lara zurück, was Zada nur zum Staunen brachte.

Scheinbar konnten sich Kyllia und Lisa wieder beruhigen, aber man sah sofort die Blitze aus ihren Augen springen, bereit den Kampf fortzusetzen.

„Ich erkenne dich nicht mehr wieder Lisa. Was… hat Kyllia bei dir ausgelöst, dass du dich so vergisst? Ist das etwa die rebellische Phase, die jetzt bei dir durchkommt?“ starrte Layla fassungslos ihre Tochter an.

„Wünschte, ich könnte dasselbe sagen, aber solange kenne ich Kyllia dann doch nicht. Wenn ich raten müsste, holst du alles nach, was du in der Vergangenheit nicht machen konntest oder?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Erst jetzt fiel Lisa und Kyllia auf, wer vor ihnen stand und beide wurden extrem blass und schwitzten. Man hörte aus der Burg, wie wieder ein weiterer Raum einstürzte.

„Warte, bevor du mich bestrafst Sina, aber Lisa hat angefangen! Erst verlangte die alte Schachtel, dass ich mich entschuldige, dann kamen die Beleidigungen und dann warf sie mir ihren Wein ins Gesicht. Ich kann mir im Leben nicht vorstellen, dass du dir das Gefallen lassen würdest!“ wehrte Kyllia sich sofort.

„Hör nicht auf die dämliche Kuh! Sie hat mich beleidigt und auch meinen Stolz verletzt. Jeder hat eine Grenze, aber diese Frau hat sie bei mir extrem überschritten!“ kam die Verteidigung von Lisa.

„Ach ja? Dann hättest du mich ja einfach in Ruhe lassen können, aber nein, du wolltest nur deine Aufmerksamkeit wieder bekommen. Kann es sein, dass du zu wenig Streicheleinheiten bekommen hast oder wie?“

„Wie war das?! Ich habe bestimmt vierzig mal länger gelebt als du, also erzähl deinen Schmarren jemand anderem, der dir zuhören will! Du schreist doch förmlich immer nach Aufmerksamkeit!“

Wieder funkeln Lisa und Kyllia sich gegenseitig an, während Sina sowie Layla die Sprache verloren haben, dass die beiden den Ernst der Lage noch nicht mitbekommen haben.

„Glaube… wenn wir dazu nicht eine Lösung finden, bringt auch die Strafe nichts.“ meinte Sina, was Layla sofort zustimmen musste. „Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn wir sie heute trennen, dass der nächste Zusammenstoß wieder in einer totalen Zerstörung ausartet…“

„Nun… es gibt vielleicht eine Möglichkeit, um das für alle Ewigkeiten zu verhindern.“ meldet sich Roman nun. „Und der wäre?“ kam die Frage von Taos.

„Ein Bluteid. Beide füllen ein Glas mit ihrem Blut auf, was sie tauschen und trinken müssen. Dabei schwören sie einen Eid, dass sie Blutschwestern werden, damit sie niemals mehr gegeneinander kämpfen können.“ erklärte Roman.

„Erm… nein? Gerade ihr müsstet doch wissen, dass Vampire und Dämonen das Blut des anderen nicht trinken dürfen. Ich bin das beste Beispiel, als ich Acula´s Blut in meinen Körper und dadurch die riesigen Flügel bekam.“ wandte Sina sofort ein.

„Man könnte es auch symbolisch machen, aber der Eid würde dann für alle Zeiten dafür sorgen, dass sich die beiden nicht mehr die Köpfe einschlagen.“ war Layla mit der Idee zufrieden.

„Hmm… dann müssen wir ihnen nur Nahe legen, auch diesen Eid auszusprechen.“ grübelte Sina, aber dann kam sie auf eine Idee.

Sina ging zu den Streithähnen, packte sie beide gleichzeitig am Hals und hob sie in die Höhe. „So ihr Dumpfbacken, nun ist aber Schluss mit dem Gezanke. Wisst ihr eigentlich was ihr getan habt?“

Kyllia und Lisa versuchten sich aus dem Griff von Sina zu befreien, aber schafften es nicht mal ansatzweise, dann versuchten sie ihre Köpfe zu schütteln.

„Die Burg drüben war noch relativ vollständig gewesen, bevor ihr den Kampf gestartet habt. Nun ist meine neue Freundin Layla ziemlich traurig und wütend zugleich, was ich wirklich nachvollziehen kann. Nun haben wir beschlossen, dass ihr einen Eid aussprechen werdet.

Solltet ihr euch aber weigern, werde ich dafür sorgen, dass euer Leben ab jetzt nicht mehr dasselbe sein wird, wie ihr es kanntet und ich kann ziemlich kreativ dabei werden. Da war euer gemeinsamer Traum das geringste Übel gewesen.“ warnte Sina nun die beiden Damen. Layla hob erstaunt ihre Augenbrauen hoch, als Sina sie als Freundin genannt hat.

„Also, was werde ich zu hören bekommen? Entscheidet euch schnell.“ setzte Sina sie nun unter Druck und ließ sie los. Beide plumpsten auf den Boden und gaben einen leichten Quietschton ab.

„Drei… Zwei…“ fing Sina an zu zählen, als beide panisch ihre Antworten gaben. „Ich werde diesen Eid sagen!“ „Bitte, keine weiteren Qualen. Was muss ich aussprechen?“

„Ich hatte schon einige Gerüchte gehört, dass ihr jemand seid, der Personen mental foltert, aber es vor meinen Augen zu sehen?“ nickte Layla zufrieden, auch wenn es ihre eigene Tochter war, aber momentan ist sie die reinste Enttäuschung.

„Körperliche Folter kann ich auch, aber das ist für mich immer so eine Sauerei und ein langwieriger Prozess.“ zuckte Sina ihre Schulter.

Roman kam mit zwei Gläsern und Messer zu den beiden Damen und stellte sie auf den Boden. „Hier, füllt die Gläser mit eurem Blut voll. Danach erkläre ich euch die nächsten Schritte.“ Kyllia und Lisa wirkten ziemlich ratlos, taten es aber.

Beide schnitten sich tief in die Handfläche und ließen Blut in das Glas laufen, bevor ihre Regeneration ihre Wunde wieder verheilte. Leider brauchten sie mehrere Ansätze, bis die Gläser gleichmäßig voll waren.

Trotzdem starrten sich beide Damen hasserfüllt in die Augen, was bei den anderen Zuschauern zum Kopfschütteln brachte.

„So ein Hass. Ich kann es nachvollziehen, aber die beiden haben sich doch erst das zweite Mal getroffen.“ wundert sich Sina. Sie hatte eine ungefähre Ahnung gehabt, dass Kyllia und Lisa nicht auf dem gleichen Nenner sein werden, aber das dies so extrem ausfällt, konnte sie nicht ahnen.

„Das wundert mich ebenso. Ich dachte, ich hätte Lisa soweit erzogen, sich zu benehmen, aber…“ war Layla immer noch sehr enttäuscht.

„Schon eine Idee, wie ihre Strafe aussehen könnte?“

„Nein… nicht wirklich…“

Kapitel 235

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? IV

Kyllia und Lisa trafen gleichzeitig mit ihrer Faust auf die Faust des Gegners, was eine Schockwelle auslöste.

Sofort packte Kyllia die Faust von Lisa und wirbelt die Vampirin in die Wand, die sofort durch die Kraft der Dämonin zerstört wird. Staub und kleine Steine fielen von der Erschütterung. Nun macht Lisa das selbe Spielchen mit Kyllia, nur statt sie zu wirbeln, warf Lisa die Dämonin über sich und ließ sie auf den Steinboden krachen, was sofort riesige Risse verursachte.

Renee, Sandor und Gair setzten sich nun zu Lara und Zada an den Tisch, während sich nun die zwei Frauen prügelten.

„Wow, hätte es im Leben nicht gedacht, dass Lisa austickt.“ kichert Sandor. „Vor allem, dass der Kampf bei einem Vampirtreffen stattfindet.“

„Es gibt immer ein erstes Mal oder? *Eine Wand wird im anderen Zimmer zerstört.* Frage mich wirklich, was Königin Layla machen wird, wenn sie das mitbekommt, denn ich habe sie noch nicht sauer erlebt.“ nippte Renee an ihrem Weinglas.

„Eher ist die Frage, was wird allgemein passieren, wenn *SCHOCKEXPLOSION! Ein weiterer Raum in Trümmerteile zerfällt.* die Clanführer das mitbekommen? Drei von ihnen sind neu, sie dürften nicht wirklich hohe Fähigkeiten als Clanführer haben.“ grinste Gair.

„Bist du dir da wirklich sicher? Das kannst du nur sagen, weil du Sina noch nicht kennengelernt hast.“ mischte Lara sich ein. Auf einmal kam ein roter Schnitt durch den Raum und zerteilte den Tisch durch die Mitte, dabei zerstört er weitere Räume.

Der Tisch kracht vor den Vampiren zusammen. „Ho? Dass ein erschaffener Vampir es wagt, mir zu widersprechen.“ hob Gair eine Augenbraue hoch und ignorierte die Aktion von eben.

„Du solltest dich an den Gedanken gewöhnen, dass vermutlich der Zeitpunkt kommen wird, dass es keinen Unterschied zwischen erschaffenen und geborenen Vampiren mehr geben wird.“ nahm Zada Lara in Schutz.

Eine große Staubwolke kam aus einer der zerstörten Wände heraus, vermutlich hat Kyllia wieder eine ihre Faustattacken eingesetzt, denn man hörte, wie große Steinbrocken ineinander krachten.

„Vielleicht wenn die Welt neu erschaffen wird, aber nicht in dieser Welt.“ war sich Sandor sehr sicher.

„Lara, die beiden haben sich schon mal gegenseitig bekämpft oder? Wie war denn das Resultat eigentlich?“ ignorierte Renee den Muskelprotz.

„Erm… sie waren gleichstark gewesen, aber ihr Kampf wurde von mir und meinen Freunden unterbrochen.“ berichtet Lara.

„Ho? Das ist wirklich selten, dass Lisa mit gleichwertigen Gegnern zu tun hat.“ wirkte Renee interessiert, während Gair an seinem Kinn rieb.

Nun wurde die gesamte Burg erschüttert, überall kam Staub und Steinkiesel von der Decke herunter, man hörte, wie die Ritterrüstungen auf den Boden fielen.

„Was haltet ihr davon, wenn wir eine Wette machen?“ schlug Gair grinsend vor. Sandor und Renee wirkten interessiert, während Lara sowie Zada scheinbar davon nichts wissen wollten. Mehrere rote Schnittfähigkeiten rasten wieder in den Raum, aber noch weit entfernt von den anderen Gästen.

„Da beide Frauen scheinbar gleichstark sind, können wir ja trotzdem wetten, wer am Ende gewinnt.“

„Hmm… und was soll der Einsatz sein?“ rieb sich Sandor an der Wange, während Renee selber überlegte.

„Nun, sind wir ehrlich. Gold haben wir alle, die nötige Ausrüstung sowieso, was will man daher mehr. Ich schlage daher vor, dass der Verlierer dem Gewinner einen Gefallen schuldet. Natürlich sollten wir bedenken, dass wir jetzt nicht alle auf eine Person setzten, denn dann lohnt sie die Wette nicht.“ grinste Gair.

„Har! Damit kann ich leben. Ich tippe auf Kyllia. Die hat vielleicht eine große Klappe, aber sie hat es geschafft, Lisa soweit zu provozieren, dass sie den ersten Angriff machte.“ Sandor

„Wunderbar. Ich tippe auf Lisa. Sie mag zwar gerade ausflippen, aber vermutlich wird sie trotzdem einen kühlen Kopf behalten.“ Gair.

„Ich tippe ebenso auf Lisa. Das sie gegen Lady Sina verloren hat, kann ich noch irgendwie nachvollziehen, aber gegen die Dämonin, die schon beim ersten Mal nicht die Führung gegen Lisa haben konnte? Da hat Lisa dann doch mehr Kampferfahrung.“ Renee.

„Ich enthalte mich. Das du auf so was kindisches kommst, kann auch nur dir einfallen Gair. Schon mal darüber nachgedacht, ob die Clanführer uns nicht eventuell belangen können, dass wir nicht eingegriffen haben?“ Zada

„Du liebe Güte, wir saßen alle am Tisch und haben über das Wetter geredet, als die beiden Damen auf einmal in einen Streit gerieten. Außerdem, wenn dann könnten nur Sandor und Renee die beiden aufhalten.“ Gair

„Ho? So stark schätzt du mich ein? Nun, vermutlich könnte ich mich in den Kampf einmischen, aber… *Eine weitere Erschütterung gab es in der Burg, die Bilder fielen von den Wänden, man hörte die Hausangestellten herumschreien.* nah, so ist es doch viel spannender oder?“ Sandor

„Wie steht ihr dazu Lara?“ Renee

„Ich sage, dass beide verlieren werden.“ Lara

„Da ist aber jemand sehr mutig. Wie soll dass eigentlich gehen? Es kann nur einen Gewinner geben in einem Kampf, selbst in einen Unentschieden, gewinnt derjenige, der zuerst wieder aufsteht.“ Gair

„Mein Gefühl sagt es mir und mein Gefühl hat mich noch nie wirklich im Stich gelassen. Ich weiß nur, dass… es hässlich wird, wenn die Clanführer aus ihrem… was auch immer Zimmer herauskommen.“ Lara

„Papperlapp, die Wetten sind gesetzt worden, nur meine Cousine Zada ist scheinbar eine Spielverderberin.“ Gair

Nun gab es wirklich ein Beben in der Burg, wo die Vampire von den Stühlen fielen und sich irgendwie auf dem Boden festhalten müssen, auch wenn es nicht wirklich geht. Zwischen Lara und Zada entstand ein großer Riss, der den kompletten Raum mehr oder weniger trennte…

Als auf einmal die Seite von Lara von Zada weggedrückt wird, als würde die Burg durch ein richtiges Erdbeben zweigeteilt, aber es hörte auch so schnell auf, wie es begonnen hat. Die Vampire hörten über ihnen, wie weitere Zimmer einstürzten, ganze Decken fielen herunter.

„Grundgütiger, die zwei halten sich ja echt nicht zurück. Normalerweise ist das doch eher ein Kampf von zwei Vampirkönigen, aber doch nicht von einem Dämon und erstgeborenen Vampir.“ staunte Renee, die den Schaden anschaute. Unter ihr konnte sie die anderen Räume sehen und in einigen Zimmer brannte es scheinbar.

„Vielleicht… ist es nun ein Zeitpunkt, die zwei aufzuhalten.“ schlug Zada vor, was Lara nur zustimmen konnte. „Ich gebe Zada recht, es wird nur noch schlimmer!“

„Dann lasst sie uns suchen, danach können wir ja immer noch entscheiden, ob ein Eingriff von Nöten ist.“ meinte Sandor.

„Als ob. Ihr wollt doch nur wissen, wer momentan die Führung hat!“ warf Lara ein, aber die drei älteren Vampire ignorieren den Einwand von Lara und gingen auf die Suche. Zada nahm einen Arm von Lara: „Es hilft nichts, lass uns mit ihnen gehen.“

Man ging einfach dem Kampflärm nach, bis die beiden Damen in einer großen Halle gefunden wurden. Die Kleider sind fast komplett zerrissen, nur die nötigsten Stellen sind noch bedeckt. Ansonsten sehen die Gesichter von Kyllia sowie Lisa ziemlich… angeschlagen aus. Beiden lief das Blut aus der Nase, überall blaue Flecken und verschmierte Blutstreifen.

„Wow… Respekt an die Götter, dass die Kleidung das noch aushält.“ meinte Sandor dies lüstern, während die weiblichen Vampire ihm böse Blicke zuwarfen.

„Was ist los Lisa? Geht dir schon die Puste aus hmm?“ ärgert Kyllia ihre Gegnerin. Die Dämonin trägt die Schlagringe von Sina und musste Lisa schon ein bisschen Respekt zollen, dass sie mehrere Schläge geschluckt hat, ohne vor Schmerzen zusammenzubrechen.

„Das sollte ich eher dich fragen, deine Schläge waren schon mal kräftiger gewesen.“ zog Lisa ihre Nase hörbar, aber in ihren Gedanken, kam auch ein leichter Respekt, den sie Kyllia zollen musste, weil sie ein paar Mal von „Allesschneider“ getroffen wurde, ohne aufzuschreien.

„In dir ist ein Mann verloren gegangen, du hast ja kaum weibliche Attribute.“ streckte Kyllia provokant ihre Brust heraus. Lisa kneift bei der Beleidigung ihre Augen zusammen. So hat sie noch nie jemand beleidigt.

„Tz… nur Fleischklöpse dran, unnützes Gewicht. Ich könnte dich glatt mit einer Kuh verwechseln, irgendwie höre ich immer ein leises „Muuh“ aus dir!“ kam der Konter von der Vampirin. Wieder sprangen Blitze aus den Augen beider Frauen.

Sofort rannten sie sich wieder an und schlugen sich gegenseitig mit ihren Waffen. Beim Aufprall erzeugte es eine sichtbare Schockwelle, was die Halle komplett in Risse verzog. Die Zuschauer wurden davon ebenso getroffen und leicht aus ihrem Gleichgewicht gerissen.

„Meine Fresse, wie stark sind denn diese Weiber?“ staunte Sandor. „Ehrlich? Wenn wir in deren Kampf reingehen, gehen wir vermutlich sogar noch drauf!“ kam Renee zu einem Entschluss.

Die beiden Kämpfer schlugen mehrmals aufeinander ein, ohne einen Treffer zu landen, aber lösen weitere Schockexplosionen aus, was nun den Boden unter ihnen zum Einsturz brachte. Beide Damen fielen in die Tiefe, aber es hinderte sie nicht daran, trotzdem sich weiter gegenseitig zu schlagen.

„Können wir nicht einfach zu den den Clanführern gehen? Ich wundere mich, dass sie überhaupt noch nicht hier sind!“ wandte Lara ein.

„Das liegt daran, dass der Raum so speziell konstruiert wurde, dass ihm selbst ein Tritt von Titanus nichts anhaben kann. Dafür hat die Königin Layla sehr viel Gold investiert, was… jetzt natürlich ein Nachteil ist.“ erklärte Zada.

„Dann gehen wir halt zu ihnen hin!“ kam der Vorschlag von Lara, aber Renee schüttelt den Kopf. „Ich bezweifele, dass der Weg zu ihnen noch begehbar ist.“

Nun hörten die Vampire, wie unter ihnen was gegen die Mauer krachte, was hinaus zum Innenhof führte. Sofort rannten sie auf einen der Balkone und sahen von oben weiter den Kampf zwischen ihnen.

Kyllia und Lisa setzen abwechseln wieder ihre Fähigkeiten ein, was den „Dschungel“ im Hof ziemlich stark in Mitleitschaft zog. „Oh… wenn ich es richtig in Erinnerung habe, liebt die Königin Layla ihre Pflanzen über alles…“ merkte Renee an.

„Dafür ist es nun wirklich zu spät.“ kommentierte Zada es trocken. „Tja, aber dafür sehen wir einen Kampf, der es in sich hat.“ grinst Gair.

„Nun ist Schluss mit den Mätzchen!“ knurrte Lisa laut genug, dass jeder es mitbekam. Ihr Schwert leuchtet auf einmal violett auf.

„Oh? Na dann bin ich ja mal gespannt, was jetzt auf mich zukommt.“ gähnte Kyllia und griff Lisa an, was scheinbar ein Fehler war. Lisa grinste auf einmal sehr böse und setzte ihre Fähigkeit „Vampirischer Todesschnitt“ ein!

Eine Fähigkeit, die ähnlich von Sina und Louis war, schlug Kyllia schräg auf ihren Körper ein und nun schrie sie laut auf. Ein Genuss für Lisa, die endlich das zu hören bekam, was sie hören wollte. Die Fähigkeit raste auf die Burg zu und halbierte sie fast senkrecht, die Zerstörung ist fatal.

„Ah… das kleine Mädchen hat endlich mal geschrien. Scheinbar bist du doch nicht so stark wie du denkst.“ lachte Lisa. Die Wunde, die schräg über den Rumpf von Kyllia verläuft war grauenhaft. Ihre Regeneration arbeitet zwar nun, aber die Schmerzen konnte sie nicht einfach so ignorieren.

Kyllia zeigte nun mit dem Finger auf Lisa, die misstrauisch ihre Augenbrauen hochhob. „Zauberreflexion!“ und ein gigantischer Blitzstrahl fiel auf Lisa herunter, die nun ebenso laut aufschrie. Ihre Haut wirkte stark verbrannt und Rauchfahnen kamen von ihrem Körper empor.

„Oh? Bist du doch nicht so taff, wie du denkst hmm?“ grinste Kyllia sadistisch ihre Gegnerin an. Beide Gegner waren leicht außer Atmen, aber behielten sich weiterhin im Auge. Dann stürmen beide gleichzeitig wieder auf einander zu…

Als hinter ihnen schwarze Figuren erschienen. „LIEBESFAUST!“ „DIZIPLINSSCHLAG!“

Sina und Layla schlugen beide gleichzeitig den Kämpfern auf den Hinterkopf und beide wurden mit dem Kopf in den Boden gerammt, was ein sehr heftiges Erdbeben verursachte, was selbst die Zuschauer auf dem Balkon zu spüren bekamen.

„Kann mir einer sagen was eigentlich hier los ist?!“ war Layla ziemlich wütend und bei Sina fehlte auch nicht viel, wütend zu werden, wenn sie ihre Wut nicht kontrollieren würde.

„Glaube, da werden wir noch einiges bereden müssen.“ schaute Sina die Vampire auf dem Balkon an, die alle schwer schluckten. Hinter ihnen sind die anderen Clanführer erschienen und ihre Augen sagten nur, dass sie Antworten hören wollen.

„Bevor wir Rede und Antwort stellen, aber Lara hat die Wette gewonnen.“ merkte Zada den anderen Vampiren an. „Beide Kämpfer haben verloren.“

Ungläubig starrten Renee, Sandor und Gair Lara an, die leicht schmunzelte musste. „Wettschulden sind Ehrenschulden, damit schuldet ihr mir einen Gefallen.“

„Shit…“

Kapitel 234

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? III

„Was machst du eigentlich hier?“ verlangte Lisa sofort von Kyllia zu wissen und ignorierte Lara. „Hallo auch, ich bin die Begleiterin von Sina sowie meine Freundin hier!“ legte Kyllia eine Hand auf die Schulter der kleinen Vampirin. „Ah… hi.“ winkte Lara ein bisschen schüchtern.

„Eine Dämonin? Denke, die Barriere steht noch?“ wundert sich eine Vampirin, die ebenfalls so groß war wie Kyllia, aber sie hatte sehr viele gebundene Zöpfe, dazu trug sie ein schwarzes Kleid, was ihre… mollige Figur betonte.

„Sollte man annehmen, aber man sieht es ja Renee. Wenn meine Augen mich nicht täuschen, ist diese kleine Vampirin doch Lara oder?“ grinste ein großer Vampir, der eine Glatze trug, aber einen kleinen Zopf hinten fallen ließ. Er trug nur eine Lederhose und Lederweste, die aber wegen seinem großen Brustkorb nicht zuging auch wegen seiner Muskeln.

„Das ist Lara? Irgendwie habe ich sie mir größer vorgestellt.“ zog ein Vampir seine Belustigung durch die Nase. Er trug einen grauen Anzug, so wie Justus es gerne tat. Sofort bekam der Vampir den wütenden Blick von Lara zu spüren, als er einen Klaps auf seinen Hinterkopf bekam.

„Benimm dich gefälligst Cousin! Entschuldigung, Gair kann manchmal ein Arschloch sein. Mein Name ist Zada.“ stellte sich Zada vor. Sie war etwas größer als Lara, aber was Lara wunderte ist, dass sie schwarze Haare hatte und ein schwarzes Lederkleid trug. Spontan würde Lara meinen, dass Zada ein Gothic-Girl ist, das ihre Haare gefärbt hat.

„Dich mag ich definitiv mehr als der Rest.“ kam es direkt aus dem Mund von Lara raus und bereute es, als sie die Blicke der anderen Vampire bekam.

„Glaube, du hast vergessen mit wem du es zu tun hast. Held? Das warst du vielleicht einmal, aber nun bist du in der Welt der Vampire!“ grinste der große Vampir immer noch.

„Scheinbar hat das Großmaul vergessen, wie man sich anständig vorstellt. Aber bei den vielen Muskeln würde es mich nicht wundern, dass dein Gehirn durch dein Ohr herausgerutscht kam und deine Muskeln das Denken übernehmen.“ ätzte Kyllia. Sofort machte fast jeder Vampir im Raum „Pff“ und verdrehte sein Gesicht.

„Gnrr… auf den Mund bist du nicht gefallen Dämonin. Ich bin Sandor, erster Sohn. Darf ich annehmen, dass du die Dämonin bist, worüber Lisa sich momentan bei uns die Ohren voll heult?“ stellte der Riese sich vor und bekam einen empörten Blick von Lisa.

„Kann sein. Mein Name ist Kyllia und ich bin die Zwillingsschwester von Sina. Lara scheint ihr ja zu kennen, aber es mangelt trotzdem an Höflichkeit, wenn sie nicht die Chance bekommt, sich vorzustellen.“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch.

„Erm… Mein Name ist Lara, ehemals Heldin.“ verbeugte sich Lara. Als sie wieder den Kopf hob, stand Zada vor ihr.

„Hmm… dein Style zu schminken finde ich sehr interessant. Vielleicht hast du ja Lust mit mir darüber zu reden.“ bot Zada lächelnd an.

„Warte, bevor ihr irgendetwas macht, will ich von der Dämonin eine Entschuldigung hören!“ verlangte Lisa. Sie trug ebenfalls ein Kleid, aber ein blutrotes, was zu ihrer blassen Haut ein extremer Kontrast war.

„Von mir? Du hast doch angefangen den Streit zu suchen. Eher müsste ich das von dir fordern!“ grinste Kyllia.

„Beim dunklen Gott… sicher das du nicht gerade Sina bist?“ fragte Lara ihre Begleiterin. „Wieso?“ wundert sich Kyllia.

„Weil Sina ebenso selten einen Streit schlichtet, sondern lieber Öl… ach was… ein ganzes Fass voller Öl in das Feuer kippt.“ erklärt Lara.

„Entschuldigung, aber du weißt doch, was damals mit der alten Schachtel passiert ist. Ich bereue es immer noch, dass ich nicht mitbekommen habe, wie sie auf dem Boden kniend bei den Menschen und anderen sich entschuldigt hat.“ meinte Kyllia.

„Du hast was?“ zuckte das Gesicht von Renee, sie gab ihr bestes, nicht zu lachen, was aber Sandor tat. Lisa bekam einen roten Kopf, aber vor Wut!

„Deswegen heult sie so herum. Kein Wunder, das war wohl der fehlende Teil der Geschichte.“ grinste Gair. Zada nahm einen Arm von Lara und flüstert ihr ins Ohr: „Du solltest ein bisschen Abstand von deiner Freundin nehmen, es dürfte… gleich interessant werden.“

Verwundert schaute Lara Zada an, die aber nur nickte. „Glaub mir, dass Fass ist schon am brennen.“ und Lara ließ sich von Kyllia wegziehen.

„Scheinbar wurdest du aber ebenso mit einem Schlag umgehauen, also warst du damals schon ein bellender Köter.“ versuchte Lisa nun die Aufmerksamkeit auf Kyllia zu lenken.

„Illusion.“ setzte Kyllia ihre Rassenmagie ein und die Dämonin zeigte, wie Lisa weinend vor den Abenteurern sich entschuldigt. „Hmm… genau so stelle ich mir das vor. Scheinbar hast du all dein Gold bei meiner Schwester abgegeben, damit du am Leben bleiben darfst.

Also… ich würde sagen, dafür das ich mit einem Schlag umgehauen wurdest, kam ich aus der Sache besser weg als du, alte Schachtel.“ ätzte Kyllia.

Sofort bildeten sich Zornesadern auf der Stirn von Lisa. „Wow, ich wusste ja nicht, dass Lisa so ein Gesicht machen kann. Kann sich jemand daran noch erinnern?“ frage Sandor grinsend.

„Einmal, aber da musste Justus sich wirklich ins Zeug legen, damit Lisa in diesen Zustand kam. Aber bei Kyllia geht es ja scheinbar ohne Probleme. Das sind Freunde fürs Leben.“ meinte Renee sarkastisch.

„„Sind wir nicht!““ antworten Kyllia und Lisa synchron.

„Auf jedenfall bist du nur ein Gast auf der Burg meiner Mutter.“ zog Lisa ihre Luft durch die Nase und streckte das Kinn zu Kyllia.

„Aha? Nicht nur ein bellender alter Köter bist du, sondern versteckst dich auch noch hinter deiner Mutter? Ein feiger, bellender, alter Köter. Irgendwie… muss ich dich langsam bemitleiden.“ schüttelt Kyllia den Kopf. Weitere Zornesadern bilden sich auf Lisa´s Stirn.

Lara saß mit Zada weit entfernt vor den Streithähnen. „Das wird gleich in einen Kampf ausarten, das weiß ich jetzt schon. Dabei kenne ich Lisa eigentlich als sehr geduldige Person, wobei ich ehrlich bin, dass ich von zwei Händen abzählen kann, wie oft ich wirklich was mit ihr zu tun hatte.“ sagte Zada.

„Ich… hoffe, dass es nicht in einen Kampf ausartet. Sina hat ihr eigentlich gesagt, dass sie Lisa aus dem Weg gehen soll…“ war Lara sich ein bisschen unsicher mit dem Gothic-Girl.

„Sie haben beide schon mal gekämpft oder? Wie ist es denn damals ausgegangen?“ flüstert Zada neugierig.

„Eh… ich würde sagen, dass sie gleich stark waren, aber… die Umgebung hat sofort gelitten.“ berichtet Lara flüstern zurück.

„Uh… ok? Weil Lisa stärker als Justus ist, ich würde sogar behaupten, dass sie es sogar mit meiner verstorbenen Mutter Maeve aufnehmen könnte.“ grinste Zada Lara an, die bei der Information schwer schlucken musste.

„Ah… ok? Ist… das nicht ungewöhnlich… wenn der Erstgeborene stärker ist, als ein Clanführer?“ versuchte Lara das Thema zu wechseln, aber sah den wissenden Blick von Zada.

„Nicht unbedingt. Die Mutter von Lisa, die Vampirkönigin Layla, weiß wie man effektiv stärker wird, aber das Geheimnis kennt nur sie und Lisa. Die anderen Kinder wurden nicht in das Geheimnis eingeweiht.

Sag… du weißt wer meine Mutter getötet hat oder? Ich rieche an dir den widerlichen Duft, den Mutter immer aufgetragen hatte. Damit hat sie immer ihre… Ziele markiert.“ grinste Zada ungebrochen weiter.

„Erm… was würdest du denn tun, wenn ich es wüsste?“ fragte Lara leicht schwitzend. Nicht das Lara in Zada eine Gefahr sah, aber sie ist sich dann doch etwas unsicher, wenn sie mit Kyllia gegen die Vampire kämpfen müssten, wie hoch die Siegeschancen sind.

Lisa ist definitiv die stärkste Vampirin, dann kommen Renee sowie Sandor, zum Schluss Gair und Zada. Wenn Lara einschätzen müsste, hätte sie gegen Zada und Gair keine Probleme, aber die kommen erst bei den anderen beiden. Gegen Lisa selbst hatte sie leider schon ihre Erfahrung gemacht.

Kyllia und Lisa sind immer noch im Zickenmodus und die Zuschauer warten scheinbar wirklich gierig auf den eventuell kommenden Kampf.

„Nichts. Meine Mutter war eine Schlampe, die nur Riskel mehr oder weniger liebte. Ich und mein kleiner Bruder sind mehr oder weniger aus irgendwelchen Liebschaften entstanden, dessen Vater wir nicht mal kennen.“ offenbarte Zada ihre Meinung. „Huch?“ reagierte Lara erstaunt.

„Das ist meine ehrliche Meinung und ich mache auch keinen Hehl daraus. Mein großer Bruder Riskel ist nun der Clanführer geworden und hat mich wohl nur aus reiner Pflicht mitgenommen, irgendeinen Begleiter dabei zu haben als aus reiner Geschwisterliebe.“ zuckte Zada ihre Schulter.

„Erm… ok? Ja… ich weiß wer deine Mutter getötet hat, aber… gibt es nicht Probleme, wenn dein Bruder das erfährt?“ war das Gespräch für Lara ihr nicht ganz geheuer.

„Was soll er denn groß machen? Es ist verboten, dass Vampirclans sich gegenseitig bekriegen und er ist definitiv schwächer als Mutter. Nicht das ich jetzt stärker bin oder so, aber man merkte schon, dass Mutter bei seiner Erziehung… etwas rücksichtsvoller war.

Vermutlich sitzt er überfordert mit den anderen Clanführern in diesem Raum und kriegt kein Wort heraus, wenn nur über den Tod unserer Mutter. Das trifft auf meine Cousine Violet ebenso zu.

Sie sind so erzogen worden, dass sie Befehle ausführen sollen und keine Entscheidung hinterfragen, was ich persönlich ein bisschen dumm finde, aber auf meine Meinung wird ja nicht gehört, weil mein Vater unrein war.

Tja, mein Kommentar war damals nur gewesen, wieso meine Mutter jedem Vampir ihre Beine breit machte, weswegen ich fast ein halbes Jahr kein Blut nehmen durfte. Ich war nur froh, dass mein kleiner Bruder mir trotzdem heimlich ein paar Tropfen Blut gebracht hat, sonst würde ich nicht hier sitzen.“ erzählt Zada dies Lara traurig.

„Sie hat dich wirklich mehr als ein Objekt, als eine Tochter angesehen oder?“ reagierte Lara mitfühlend. „Das stimmt.“ nickte Zada.

„Ich weiß… wer der Mörder deiner Mutter ist, aber wie sieht es mit deinem Onkel Cassius aus? Gair… müsste dann doch sein Sohn sein oder?“ versuchte Lara mehr an Informationen zu bekommen.

„Hm… wenn ich ehrlich bin, hätte Gair eher der Clanführer sein sollen als Violet, weil er zumindest selbstständig denken kann. Leider ist er auch ein Sadist. Keine Ahnung wie Gair reagiert, wenn er erfährt, wer die Mörder sind, aber ich traue es ihm zu, dass es ihm egal ist.“ grübelte Zada.

„Das macht es mir nicht wirklich einfach, weil ich keinen Grund für einen Kampf liefern will…“ ließ Lara den Kopf hängen.

Zada schob ihre Hand unter Laras Gesicht. „Dann schreib es. Ich schwöre auf den dunklen Gott, dass ich es nicht weitersagen werde.“ sagte Zada es sehr ernst.

Lara schloss ihre Augen, atmete mehrmals tief ein und aus, dann schrieb sie die Namen der Sieger über die Vampirkönige. Mel, die Maeve getötet hat und Lara, die Cassius getötet hat.

„Echt jetzt?“ strahlte Zada. „Erm… ja. Wenn wir unter uns sein würden, könnte ich dir alles erzählen aber… nicht hier mit den anderen.“ nickte Lara.

„Wow, dass ist nun unerwartet. Wobei, wenn ich richtig mitbekommen habe, warst du ja mit deiner Clanführerin sowie Freundin auf Vurdinia gewesen. Vermutlich wird Riskel deine Clanführerin ausfragen.“ grinste Zada schräg.

„Und ich hoffe, dass Sina ihm nahelegt, keine Racheaktionen zu starten, denn das wird für ihn… böse enden.“ konnte Lara sich die Zukunft vorstellen. Dann hielt Zada ihr nochmal eine Hand hin.

„Ich… würde gerne mit dir befreundet sein. Also…nur wenn du möchtest. Im Gegensatz zu den… älteren Vampiren dort drüben habe ich weniger ein Problem damit, Menschen und ähnliches als Gleichgesinnte zu betrachten. Nur weil du ein erschaffener Vampir bist, heiß das nicht, dass du niedriger bist, weißt du?“ wirkte Zada auf einmal sehr schüchtern.

„Huch? Gerne. Ich freue mich immer, neue Freunde zu haben.“ lächelt Lara nun und nahm die angebotene Hand an. Eine neue Freundschaft wurde geschlossen… und woanders kam der Kampf näher.

„Weißt du, langsam ermüdest du mich wirklich mit deinem Gebell. Vielleicht ist es ja wirklich Zeit, dass du deinen Sarg aufsuchst und schlafen gehst… für alle Ewigkeit. Damit würdest du der Welt einen großen Gefallen tun.“ ätzte Kyllia.

„Hättest du nicht deine Schwester im Rücken, würde ich dich schon längst für all die Unverschämtheiten töten!“ knurrte Lisa, die ein Sektglas mit roter Flüssigkeit in der Hand hielt.

„Ach du lieber dunkler Gott, glaubst du allen ernstes, dass ich mich auf meine Schwester berufe? So ein feiger Dämon bin ich nicht, auch ich habe meinen Stolz, aber bezweifele, dass du das kennst.“ musste Kyllia fast lachen.

Unbewusst waren Kyllia und Lisa sich bei dem Gezanke irgendwie immer näher gekommen wie schwache Magnete. Renee, Sandor und Gair dagegen haben bewusst Abstand genommen, weil sie schon ahnten, dass es nur eine Frage der Zeit war.

Scheinbar war die letzte Aussage zu viel für Lisa gewesen und warf den Inhalt ihres Glases ins Gesicht von Kyllia. „Ups… mir ist wohl die Hand ausgerutscht.“ lächelt Lisa wütend.

Die Flüssigkeit tropfte von Kyllia´s Gesicht runter auf das Kleid, das Sherry für sie organisiert hatte und nun nass wurde. Kyllia aber grinste nur und drehte sich um, dabei schlug ihr Dämonenschwanz volles Programm ins Gesicht von Lisa. „Hoppla, da ist wohl mein Schwanz in deinem Gesicht gelandet.“

Eine Seite der Wange von Lisa wurde rot und sie rieb mit ihren Finger darüber, während Lisa und Kyllia sich wieder anstarrten.

Dann schlugen beide gleichzeitig zu.

Kapitel 233

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen? II

Die Clanführer saßen alle auf ihren Sesseln, für Sina ein spezieller Sessel im Kreis und hatten sich alle mehr oder weniger im Blick. An der Seite stand ein kleiner Tisch mit Weinglas und eine Flasche unbekanntem Inhaltes.

„Damit rufe ich das Treffen auf. Normalerweise hatte Lord Acula, unser ältester Bruder, den Vorsitz, aber aufgrund… diverser Umstände übernehme ich als nächst ältester Vampir die Aufgabe.“ sagte Layla.

Riskel trug einen Bürstenschnitt und einen Mini Ziegenbart, während Violet ihre weißen Haare einfach herunter hängen ließ. Beide starrten immer noch Sina an, die das aber gekonnt ignorierte.

„Ich habe mir nie träumen lassen, es erleben zu dürfen, dass nun andere Personen Clanführer geworden sind dazu noch von einer anderen Rasse. Dabei hatten wir bei der Regelerstellung damals eigentlich an alles gedacht.“ meinte Roman, während er an seinem Bart zupfte.

„Nicht nur du Roman. Vor allem, dass einer der Clanführer auch noch die Prinzessin der Dämonen ist.“ stimmte Taos zu.

„Damit die neuen Clanführer diese Regel auch kennen. Alles was in diesem Raum besprochen wird, bleibt auch in diesem Raum. Deswegen habt ihr euch auch zu Erkennen gegeben oder Lady Sina?“ grinste Layla.

„Euer Butler hat mir ein paar Hinweise gegeben, auch wenn er es selber nicht so genau wusste. Selbst wenn einige sich nicht an diese Regel halten, wäre es mir ziemlich egal, weil ich meine Vorkehrungen getroffen habe, sollte einer auf die Idee kommen, mich in irgendeiner Form zu erpressen.“ teilte Sina dies mit und die älteren Clanführer verzogen kurz vor Verärgerung ihr Gesicht.

„Gibt es… irgend etwas was ihr andeuten wollt?“ hob Roman eine Augenbraue hoch, aber Sina schüttelt den Kopf. „Aber mitnichten, ich wollte nur ein paar Dinge klarstellen. Ich glaube vernommen zu haben, dass es verboten sei, dass sich Vampirclans gegenseitig bekriegen, aber… dummerweise gab irgendjemand von euch einen entsprechenden Tipp, wodurch ich massive Verluste der Vampirreihen zu beklagen habe, auch wenn ich damals noch nicht Clanführer war.“

„Nichts als Andeutungen. Warum sollte jemand der tuzatischen Armee den Tipp geben, wo das geheime Vampirtreffen stattfinden soll?“ wandte Taos sofort ein.

„Interessant. Ich habe nicht gesagt wo ich meine Verluste noch von wem der Tipp gegeben worden ist. Scheinbar hängt ihr nicht so unbedingt an der Regel, keinen Krieg zu führen oder?“ lächelt Sina den glatzköpfigen Vampir an.

Sofort fühlte sich der Vampirkönig ertappt und selbst Layla sowie Roman starrten ihn an, warten auf seine nächste Antwort.

„Jeder von uns hat seine Informanten und es ist kein Geheimnis, was mit den Vampiren von Lord Acula passiert ist.“ redet sich Taos raus, aber wirklich glaubhaft wirkte es nicht.

„Natürlich, verzeiht mir das ich andeuten wollte, ihr hättet was damit zu tun.“ lächelt Sina ununterbrochen weiter, aber Reue hörte sich anders an, zumal der Blick von Sina sagte wie: „Dich behalte im Auge.“

„Nun, solange keine Beweise im Raum sind, bringt es nichts weiter darüber zu debattieren. Die Gründe des Treffens liegen vor allem darin, dass wir möglicherweise darüber nachdenken müssen, wie die Zukunft für die Vampire weitergehen wird, nachdem nun auch Cassius und Maeve gestorben sind.

Lady Sina… wir wissen, dass ihr die Götterbestie Tierra getötet habt und ziemliche Spuren auf dem Kontinent Vurdinia hinterlassen habt. Unseren Recherchen nach waren Cassius und Maeve ebenso auf dem Kontinent gewesen. So klein die Chance auch sein mag, aber seid ihr ihnen über den Weg gelaufen?“ fragte Layla.

„Nein, ich habe die beiden nicht kennengelernt, aber sehr wohl mitbekommen, vom wem sie umgebracht worden sind.“

„Bitte?! Mein Vater war mit meiner Tante die weltbesten Attentäter der Welt gewesen, wenn man ihre Dienste bezahlen konnte.“ reagierte Violet sauer. „Ich weiß, dass mein Vater ein Auftragsziel hatte, was ihn köstlich amüsierte deswegen hat er es angenommen und das seid bestimmt ihr gewesen!“

„So wie Violet es sagt, war meiner Mutter das Gold ziemlich egal. Mehr hat sie nur ihre Opfer interessiert und ihr seid wirklich ein lohnendes Opfer. Wenn Tierra sie nicht getötet hat, dann kommt nur noch ihr in Frage!“ beschuldigte Riskel Sina.

„Wie wäre es, wenn ihr Lady Sina aussprechen lasst? Die Geduld der Jugend von heute…“ schüttelt Roman den Kopf.

„Wie gesagt, ich habe sie nicht kennengelernt, aber meine Begleiterinnen Lara sowie Mel sehr wohl. Die Vampire wurden von ihnen nach einem heftigem Kampf getötet.“ berichtet Sina amüsiert.

„BITTE?!“ reagierten Riskel und Violett erstaunt. „Richtig. Ein erschaffener Vampir und eine Killerpuppe haben zwei Vampirkönige Ein gegen Ein bekämpft. Das wäre ein Kampf gewesen, den hätte ich mir gerne angeschaut, aber ehrlich? Wenn meine Freundinnen eure Eltern töten konnten, dürften sie ziemlich schwach gewesen sein im Vergleich zu Acula.“ kippte Sina noch Öl ins Feuer.

„Ein… erschaffener Vampir tötet einen geborenen Vampir, noch mehr, einen Vampirkönig?“ sah man den Unglauben in den Augen von Taos. Roman und Layla hatten sich lange gegenseitig angestarrt, als sie die Information bekommen haben.

„Meines Wissens nach ist Lara die letzte beschworene Heldin gewesen, bevor Lord Acula sie zum Vampir verwandelt hat oder? Könnte es sein… das ihre Heldenkräfte sich mit den Vampirkräften kombiniert haben?“ murmelt Roman.

„Von der Theorie her klingt es einleuchtend, aber warum hat sie ihren Meister dann nicht längst getötet?“ wundert sich Layla.

„Weil Lara nicht richtig trainiert worden war. Jemanden dessen Willen zu brechen und zum Attentäter auszubilden ist nicht wirklich eine große Kunst. Erst unter meiner Führung blühte sie erst richtig auf und das Ergebnis war letztendlich, dass sie Cassius getötet hat. Tja, ich würde sogar behaupten, dass ich einem normalen Vampir die Stärke antrainieren kann, der sich mit euch anlegen kann.“ sagte Sina das sehr arrogant.

„Dämonen hatten schon immer einen ekelhaften Hochmut gehabt, aber bei euch trieft es ja geradezu heraus.“ ätze Taos.

„Dabei dachte ich immer, das wir Dämonen verdorben sind, aber scheinbar stimmt es ja, je älter man wird, desto verdorbener der Charakter. Sorry Opa, aber im Gegensatz zu dir bin ich noch ein Kind.“ warf Sina dem Vampir den Spruch ins Gesicht.

Sofort bildeten sich Zornesadern auf der Glatze von Taos, er ist es nicht gewohnt, dass man ihn in dieser Richtung beleidigt.

„Meine Damen und Herren, beruhigen sie sich wieder. Im Grunde waren die Tat von Cassius und Maeve ein Kriegsakt gewesen, als sie scheinbar gegen die Mitglieder von Lady Sina´s Clan vorgegangen sind. Da sie nun daran gestorben sind, liegt die Schuld alleine bei ihnen.

Deswegen ist es abzuraten, mit irgendwelchen Racheaktionen gegen den Clan von Lady Sina vorzugehen. Sollten Roman und ich diesbezüglich irgendwelche Informationen bekommen, werden wir uns auf ihre Seite stellen.“ sagte Layla dies zu Riskel, Violet und Taos, weil sie nur Sina am an-funkeln waren. Die Vampire sagten nichts, aber nahmen es zur Kenntnis.

„Wenn ihr so scharf auf meinen Kopf seid… Zufälligerweise findet in paar Monaten in Batzien ein Turnier statt, das alle tausend Jahre einmal stattfindet. An diesem werde ich, mein Clan und meine Freunde teilnehmen.“ teilte Sina die Information mit.

„Was ein intriganter Geist.“ dachte Roman in diesem Moment. „Damit umgeht man direkt alle Regeln, die wir extra für so einen Streit und Krieg aufgebaut haben, damit dieser nicht stattfindet.“

„Hrm… Ich wollte, dass es ein friedliches Treffen ist und nicht zur gegenseitigen Auslöschung der Vampire.“ war Layla nun ein bisschen sauer.

„Sorry, war nicht so geplant, aber diese Hitzköpfe werden bestimmt keine vernünftigen Gedanken haben, wenn es um die richtigen Entscheidungen geht über die Vampire und ihre Zukunft. Wobei ich habe ja schon bereits die ersten Schritte getan, was euch bestimmt nicht unbemerkt geblieben ist.“ nickte Sina zufrieden auf ihre eigene Vampire.

„BITTE?!“ wollte Riskel langsam zum Angriff übergehen, denn es fehlte nicht viel, als Layla eine Hand auf seine Schulter legte. Riskel schaute erstaunt nach oben, denn er hat nicht mitbekommen, wann Layla sich in Bewegung setzte.

„Ich weiß, dass es euch schwer fällt, aber in diesem Raum wird kein Blut vergossen. Ertrag es, dass ist auch eine der wenigen undankbaren Aufgaben als Clanführer.“ warnte Layla ihn.

„Könnt ihr mir eigentlich erklären, warum ihr meint das Acula stärker sein soll? Das war doch eben ein ziemlich guter Beweis, dass es gelogen ist.“ hakte Sina mit. „Verdammt ist Layla schnell.“ dachte Sina.

„Hrm… es hat kein Zweck zu leugnen, aber ja. Wenn es um wirkliche Stärke geht, dann sind wir tatsächlich die stärkeren Vampirkönige als Acula, aber wir ließen ihn im Glauben. Sonst wäre es wirklich dazu ausgeartet, dass ein Vampirkrieg zwischen uns stattfinden würde. Manchmal ist die Weisheit stärker als pure Muskelkraft.“ seufzte Layla.

„Acula hat immer die stärksten Monster gejagt und auch gegen die Götterbestien gekämpft, aber… wir wussten, wie man richtig stärker wird.“ fügte Roman hinzu.

„Aha. Dann hoffe ich doch, dass wir zumindest in Frieden verweilen können, denn ich habe momentan überhaupt kein Interesse an einem Vampirkrieg.“ war Sina mit der Antwort zufrieden.

„Beruht auf Gegenseitigkeit. Wobei unsere jüngeren Clanführer das… vermutlich nicht nachvollziehen können werden, solange sie nur ihre Rache im Kopf haben.“ kommentierte Layla, die wieder zu ihrem Sessel ging.

„Gilt das auch für Taos?“ sprach Sina direkt den alten Vampir an. „Was wollt ihr schon wieder andeuten?“ knurrte Taos.

„Nichts, aber du bist genau diese Sorte von Typen, der mir Steine in den Weg legen wird und das will ich früh genug beseitigen, wisst ihr? Dabei ist es mir egal, ob es tatsächlich zu einem Krieg ausartet. Aber das dürfte… in der Vampirwelt ziemlich an ihren Grundfesten rütteln, wenn auf einmal sehr viele geborene Vampire von der Welt verschwinden.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Muss ich mir das wirklich von ihr Gefallen lassen? Selbst als Lord Acula, Lord Cassius und Gräfin Maeve am Leben waren, konnte ich sie besser ertragen als die Brut dort.“ wurde Taos langsam wütend.

„Ja, musst du. Dasselbe gilt auch für dich Taos, Finger weg von Lady Sina!“ warnte nun Roman ihn, wo Taos nur einen ungläubigen Blick hatte.

„Falls du es noch nicht mitbekommen hast Taos, aber die Welt befindet sich in einem Wandel und da müssen wir Vampire ebenso mitziehen, ansonsten gehen wir unter. Eine der Veränderungen sitzt hier, zwei junge Clanführer und eine Clanführerin aus einer anderen Rasse, sogar mehr, eine Götterbestie. Spätestens jetzt sollte dir ein Licht aufgehen, dass der Wandel läuft.“ erklärte Layla.

Nun sagte Taos nichts mehr, während Riskel und Violet die Worte in sich aufsaugen mussten und überlegten.

„Nun, mein Clan wird in die Gesellschaft intrigiert und mein Projekt verläuft sogar ziemlich gut. Könnte es euch nur empfehlen.“ meinte Sina nach eine lange Pause.

„Bezweifele dass wir uns so derart ändern können, dass wir „Vieh“ als Gleichgesinnte anschauen könnten.“ ätzte Taos.

„Dummerweise hat das „Vieh“ sehr viele von den Kinder von Acula getötet, die ziemlich stark waren. Keine Ahnung wie der Hase bei euch so läuft, aber es würde mich nicht wundern, wenn irgendwann in der Zukunft jemand von dem „Vieh“ dich vom hohen Ross runter stößt.“ grinste Sina.

Roman und Layla sagten nichts, aber ihre Gedanken führten auch in diese Richtung. Niemand sitzt für die Ewigkeit auf dem Platz, irgendwann greift das Schicksal ein und wird dies ändern.

„Übrigens, eine Frage, aber wie ist eigentlich eure Einstellung, wenn jemand kommt und droht, die Welt auszulöschen und nach seiner Idee umzuformen?“

Verwundert schauen alle Sina an, die das geahnt hat. Sie holte aus ihrem Inventar mehrere Kopien über die Götterbestie und reichte sie an die anderen Clanführer weiter.

„Was… soll das jetzt? Ich denke wir reden über die Zukunft der Vampire?“ schaute Taos nicht einmal in den Heft rein.

„Halt die Schnauze, du gehst mir langsam auf den Keks. DAS ist die Zukunft, die bald auf uns zu kommen wird, wenn man die Gefahr ignoriert.“ wurde Sina langsam ein bisschen sauer. Alle Vampire merkten sofort, wie warm es im Raum wird. Zwar noch erträglich, aber scheinbar hatte Sina was damit zu tun.

Bevor Taos wieder den Mund aufmachte, mischte sich Layla ein. „Darf ich vielleicht um eine mündliche Erklärung bitten? Es sind scheinbar… nicht wenige Informationen in diesem Heft.“

Der Raum kühlte merklich wieder ab, Sina nickte und erklärte den Clanführern über die verbannten Götterbestien, den geheimen Götterkrieg und was Titanus damit zu tun hatte. Anschließend der erste Kontakt mit dem Anführer Exos, dem Magiertyrann und was seine Ziele sind. Die Dämonin zeigte dies über ihre Illusionen und beendete, bevor der Kampf gezeigt wird.

„Deswegen jage ich die Götterbestie, denn DENEN habe ich den Krieg erklärt. Meine Arme mit den wunderschönen Tattoos sind der deutliche Beweis, dass ich ihnen ebenbürtig bin, aber nicht unbedingt gegen Exos, denn der spielt tatsächlich noch in einer höheren Liga als Titanus oder Tierra.“ beendet Sina ihre Erklärung.

Roman und Layla wirkten sehr nachdenklich, während Taos dagegen nicht wirklich zugehört hat. Riskel und Violet waren Sina eigentlich mehr oder weniger egal, denn die werden nicht die Stärke haben gegen die Götterbestien.

„Ich werde euch nicht fragen oder bitten, ebenfalls gegen die Götterbestien vorzugehen, aber wenn ihr wirklich so besorgt um eure Vampire seid, dann denke ich schon, dass ihr über die kommenden Probleme in Kenntnis gesetzt werden solltet.“

„Es… fällt mir schwer das zu glauben, denn das ist mein erstes Mal, dass ich etwas über die verbannten Götterbestien höre und… ich kann wirklich sagen, dass ich fast so alt bin wie die bekannten Götterbestien, auch wenn diese Monster früher andere Namen hatten.“ meinte Roman ehrlich.

„Diese Entscheidung überlasse ich euch, ob ihr mir glaubt oder nicht. Sobald ich meine Pause beende, jage ich die nächste Götterbestie, zumindest Glacia. Ihr wisst nicht zufällig wo ich Dogma oder Winda finden kann oder?“ fragte Sina.

„Nun erstaunt ihr mich wirklich. Ich dachte, ihr hättet gescherzt, dass ihr ihnen den Krieg erklärt habt, aber wenn ihr schon die nächste Götterbestie töten wollt… vor allem Glacia. Selbst ich weiß nicht mal, wie dieses Monster aussieht.“ staunte Layla.

„Ihr müsst sie in ihrem Revier bekämpfen, wie wollt ihr das denn anstellen? Nichts auf der Welt hat es bisher geschafft, sie aus dem Wasser hervorzulocken und so dumm ist diese Götterbestie nicht. Vor allem, wenn ihr gegen dieses Monster vorgehen wollt, müsst ihr euch auch mit einer Armee von Wassermonstern auseinander setzten.“ zweifelt Roman.

„Sie müsste sich schon Kiemen wachsen lassen, damit sie überhaupt unter Wasser atmen kann.“ lacht Taos gehässig, Riskel und Violet waren weiterhin schweigsam.

„Danke für eure Fürsorge, aber das ist mein Problem und nicht eures oder? Bezüglich meiner Frage?“ hakte Sina nach.

„Dogma hat vor mehreren Jahrtausenden eine komplette menschliche Zivilisation gefressen und schläft nun irgendwo auf der Welt, das war schon immer seine Art gewesen. Lord Acula hat ihn mal bekämpft, aber er meinte, man bräuchte eine spezielle Waffe, um ihn überhaupt verletzten zu können und ich habe meinen Bruder jetzt nicht als einen Feigling kennengelernt.“ antwortet Roman.

„Winda… ich glaube, ich kann es von einer Hand abzählen, wie oft ich sie überhaupt mal gesehen habe, aber von allen Götterbestien ist es dieses Monster, welches die meisten Geheimnisse hat, meiner Meinung nach.“ fügte Layla hinzu.

„Wie sieht Winda denn aus? Notfalls werde ich den kompletten Himmel absuchen, wenn ich keine andere Lösung finde.“ wirkte Sina interessiert.

„Wie soll man Winda beschreiben… es ist scheinbar eine Kombination aus einem Vogel und Drachen. Hat meiner Erinnerung nach acht riesige Flügel, aber… was mich am meisten immer störte ist sein Rumpf. Irgendwie veränderte er sich immer wieder. Mal habe ich Tentakel herauswinden sehen, dann eine große Anzahl von Gliedmaßen, während nur sein Kopf gleich blieb.

Solltet ihr wirklich so wahnsinnig sein, es im Himmel suchen zu wollen, werdet ihr es schon durch seine Größe finden können, denn es konnte mit Titanus fast mithalten.“ erklärte Layla.

„Wenn das so groß ist, müsste man es doch problemlos vom Boden aus sehen können.“ wandte Violet ein.

„Das sollte man eigentlich meinen, aber bedenkt, dass Winda mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Element Wind gehörig ist. Ich habe ihn auch nur gesehen, als er vom Himmel runterkam und sehr große Monster gefangen hat zum fressen. Ich vermute, dass er einer Höhe fliegt, die man vom Boden aus nicht sehen kann.“ stimmte Layla zu.

„Schade, aber danke für die Information. Nun, das ist zumindest die Zukunft, die auf uns zu kommen wird, nicht nur bei den Vampiren, sondern bei allen Völkern. Bevor ein paar Individuelle auf die Idee kommen, ob man mit Exos einen Handel machen könnte.

Ehrlich? Ich denke, wir sind alles Geschöpfte vom dunklen Gott und der Göttin, also sind wir potenzielle Wesen, die Exos aus seiner Weltordnung auslöschen wird.“ sagte Sina dies, dabei hielt sie Taos im Auge.

„Danke für die Warnung. Ich bin froh, dass ihr wirklich gekommen seid.“ sagte Layla, die Taos unterbrochen hat, weil er einen roten Kopf bekam, als auf einmal Staub mit paar Steinchen von der Decke herunter rieselte.

Alle schauten fasziniert, wie dies auf den Boden herunterfiel. „Nichts für ungut, aber… ist das normal?“ fragte Sina nach.

„Definitiv nicht. Das ist der stabilste Raum in der ganzen Burg, der sogar einen Tritt von Titanus überstehen könnte. Was ist da draußen los?“ antwortet Layla sofort und stand auf.

„Dann werden wir das Treffen wohl vorerst aussetzen müssen.“ meinte Roman.

„Kann man nicht ändern, es wurde eh langweilig.“ zuckte Taos mit den Schultern. Riskel und Violet sagten wieder nichts.

„Das stimmt. Da bekommt man eine Wand eher überzeugt, als einen alten Vampir.“ ätze Sina.

„Verschiebt euren Streit auf ein anderes Mal, ich will wissen was los ist!“ wurde Layla nun ungeduldig und ging den Weg nach draußen, während der Rest folgte. Als die Burgherrin die große Tür öffnete, herrschte nur das blanke Chaos. Der Flur ist teilweise zusammengekracht, an einigen Stellen brannte es, mehr konnte man nicht sehen.

„Was…?“ staunte Layla ungläubig.

Kapitel 232

Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen?

„Bevor wir heute den dritten Tag des Trainings angehen, will ich euch noch was sagen. Lara, Kyllia und ich werden heute zu dem Vampirtreffen fliegen nach dem Training.“ kündigte Sina an.

„Eh?“ staunte Lara, die davon nichts wusste. „Nun, ich brauche mit meiner Schwester jemanden, der mir den Weg zu dem Ort weisen kann oder? Außerdem warst du eine der wenigen, die nachdem Training noch ziemlich fit war.“ begründete Sina dies.

„Ich habe schon die passenden Kleider für euch organisiert.“ grinste Sherry, die das scheinbar schon länger wusste.

„So, genug gequatscht, ran an das Training!“ beendete Kyllia das Gespräch. Alle stöhnten wieder und einigen sah man die leichte Verzweiflung an wie Neia und Thomddir.

„Na los, gebt euch einen Ruck. Heute ist der dritte Tag und vermutlich wird es euch morgen auch viel besser gehen.“ klatschte Mel in die Hände zur Motivierung.

Als alle wieder durch die Stadt rannten, wurden sie von den Bewohnern bejubelt, weil sie ebenso ihren Spaß hatten, dass die bekannteste Persönlichkeit mit den Monstern immer ein Training durchzieht, dessen Gründe ihnen unbekannt waren.

Am Abend war es dann soweit, alle waren fast dem Tode nahe. Aber drei Damen hatten noch was anderes vor. Sie wuschen sich schnell und zogen alle mitternachtsblaue Kleider, mit weißen Rüschen an.

„Ah… was ich vergessen habe, aber das ist für dich Kyllia.“ gab Sina ihrer Schwester zwei spezielle Schlagringe. „Benutzt sie, wenn… es schief geht. Sie sind härter als deine Fäuste.“

„Vielen Dank große Schwester.“ grinste Kyllia und nahm sie dankend an. Lara bekam die Karte zu dem Treffpunkt und musste sich an der Weltkarte orientieren, wo diese Burg überhaupt sein soll, als Tio und Mio ihr halfen.

„Ah… das liegt zwischen Tuzato und Osnain in den Bergen. Dort hat man wirklich seine Ruhe.“ meinte Tio. „Vor allem leben dort auch sehr viele Monster, weswegen die Herren dieser Burg sich über… unerwünschte Besucher keine Sorgen machen brauchen.“ fügte Mio hinzu.

Lara wurde es jetzt schon schlecht, weil sie wusste, dass Sina wieder auf ihre Feuerflügel zugreifen wird. Kyllia wusste von dem Problem nicht und tröstet sie mit den folgenden Worten: „Egal was die Vampire dort machen, ich werde dich schon beschützen.“

„Ah… danke?“ hob Lara eine Augenbraue hoch. „Ok, dann weiß ich nun wie wir… fliegen müssen, auch wenn es mir nicht gefällt…“

Aber bevor die Damen fliegen hat Lara es sich zur Aufgabe gemacht, sich und die Zwillinge zu schminken. Sie bekamen noch eine leichte Kost, denn man sollte nicht mit leerem Magen in den Kampf gehen, sagte einst ein weiser Krieger.

„Nun denn, wir sehen uns dann spätestens morgen.“ verabschiedet sich Sina von den müden Gästen und wird von Sherry umarmt. „Bitte komm auch heil zurück ok?“ war Sherry das sehr ernst.

„Ich werde mein bestes geben, dass es nicht zu einem Kampf kommen wird.“ streichelt Sina das Gesicht von Sherry. „Außerdem sind Kyllia und Lara dabei, da werden sie sich hoffentlich benehmen.“

Sherry gab dann Sina trotzdem einen langen Kuss, bevor sie sich trennten. Sina ging zu Kyllia und Lara, dann flogen sie in den Himmel und dann zu dem Ort des Treffens.

Lara wurde es schon wieder schlecht und wird von Kyllia getröstet. „Was ist los? Magst du die Höhe nicht?“

„Ich… mag die Geschwindigkeit allgemein nicht… zumindest in der Luft nicht. Davon bekomme ich sofort Magenschmerzen.“ stöhnte Lara.

„Das klappt nur, wenn man langsam mit Lara fliegt, Mel ist dagegen noch schlimmer, weil sie direkt ihr Bewusstsein verliert, das als Killerpuppe…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Mel ist eine Killerpuppe?! Und ich wundere mich, warum sie so weiß ist und immer diese Maske trägt.“ staunte Kyllia.

„Lange Geschichte, Christopher hat so eine Puppe in einer alten Ruine gefunden. Das Makabere ist, dass dieser Körper besser ist, als was wir herstellen, zumal sie sogar die Fähigkeit „Regeneration“ hat.“ berichtet Sina weiter.

„Du hast wirklich sehr exotische Freunde. Komm, halt meine Hand, dann wird es dir schon besser werden.“ lächelt Kyllia Lara an.

„O… ok?“ nahm Lara das Angebot und irgendwie… ging ihr die Übelkeit weg. „Huch? Wieso ist es mir nicht mehr so schlecht?“

„Geheimnis.“ grinste Kyllia. Sina hob nur eine Augenbraue hoch und fragte sich, ob Kyllia sich in Lara verliebt hat.

Sie flogen über viele Wälder und weite Flächen, bis sie die Berge sahen. „Ich lass meine Aura an, damit die Monster uns nicht stören.“ warnte Sina ihre Begleiterinnen.

Sofort war die Aura von Sina aktiv und Lara hatte das Gefühl, dass sie stärker geworden ist. „Sag… hast du nach unserer Reise von Vurdinia noch irgendetwas getötet?“

„Nicht dass ich wüsste? Nur das Training mitgemacht. Wieso?“ wundert sich Sina. „Weil sie stärker ist, als ich sie zuletzt in Erinnerung hatte.“ meinte Lara.

„Oh…“ nahm Sina es traurig in Kenntnis, als sie schon die Burg sahen. „Das dürfte der Ort sein, wo wir die anderen Herrschaften kennenlernen.“

„Hoffe es gibt keinen Ärger, ich meine ich habe ja einen von ihren getötet.“ war Lara sich ein bisschen unsicher.

„Ich werde das schon regeln, also mach dir keine Sorgen.“ sagte Sina. „Außerdem wird Kyllia dich im Auge behalten, falls einer von ihnen… ein bisschen komisch wird.“

Sina landet vor dem Burgtor und ließ ihre Begleiter los. Lara ging es tatsächlich besser, aber die Hand ließ Kyllia trotzdem nicht los.

„Erm… Kyllia? Nichts für ungut, aber… wir sind da?“ hob Lara eine Augenbraue hoch. „Ich weiß, dachte nur, ich halte deine Hand ein bisschen länger. Schon erstaunlich wie klein die Hand ist.“ nickte Kyllia.

Nun riss sich Lara von Kyllia los. „Irgend… etwas stimmt mit deiner Schwester nicht.“ sagte die Vampirin dies nervös zu Sina.

„Kann ich nicht beurteilen, solange kenne ich sie nicht.“ tut Sina ahnungslos. „Nun lass uns aber auf das wesentliche konzentrieren, damit wir sicher wieder zurückkommen.“

Gemeinsam gingen die Damen zum großen Burgtor, wo eine Wache stand. Sina holte die Karte raus und zeigte sie ihm. Dieser nickte nur und das Tor öffnete sich. Für Sina ist es irgendwie ein leichtes De-ja vü, als ein vampirischer Butler vor ihnen stand.

„Willkommen in der Burg von der Vampirkönigin Layla, ich nehme an, ihr seid Lady Sina mit ihren Begleiterinnen?“ grüßte der Butler.

„Das ist richtig. Scheinbar hat man speziell nach mir gefragt. Obwohl ich eigentlich keine Lust hatte, weil Lisa für so ein Chaos gesorgt hat.“ meinte Sina.

„Ah… das tut mir natürlich leid, aber ich bin froh, dass sie sich trotzdem entschlossen haben zu kommen. Wenn sie mir bitte folgen würden? Ich zeige ihnen den Weg.“ führte der Butler die Gäste in die Burg.

Sie gingen durch einen großen Innenhof, der Sina mehr an einen Dschungel erinnerte. Überall nur grün, tonnenweise von unterschiedlichen Blumen und ähnliches. Es würde Sina nicht wundern, wenn viele von den Pflanzen extrem starke Giftstoffe enthalten.

Dann kamen sie in die eigentliche Burg. Es wirkte ziemlich mittelalterlich, roter Teppich, mehrere Ritterrüstungen an den Seiten sowie Porträts dessen Gesichter die Gäste nicht kannten. Auf einmal hielt der Butler an.

„Ich… muss mich entschuldigen, aber bei dem eigentlichen Treffen dürfen nur die Clanführer anwesend sein und die Begleiter warten draußen. Aber keine Sorge, wir haben Speisen und Getränke vorbereitet, sodass sie sich nicht langweilen. Zusätzlich können sie sich mit den anderen Begleitern der anderen Clanführer unterhalten, wenn es ihnen danach ist.“ entschuldigte sich der Butler.

„Aha, na dann, lernt mal die anderen kennen.“ meinte Sina nur. „Bist du dir sicher Sina?“ wandte Kyllia sofort ein und auch Lara war nicht begeistert, dass sie getrennt werden.

„Nein, aber was bringt es jetzt groß über die Regeln zu diskutieren? Je schneller das Gespräch stattfindet desto eher sind wir weg, oder?“ kam Sina zum entscheidenden Punkt.

„Wir richten uns nach dir Sina. Wenn es Probleme gibt, mach einfach nur deine Feueraura an, dann wissen wir es.“ schlug Lara vor. „Das kann ich machen, man sieht sich später meine kleinen Schwestern.“ ging Sina mit dem Butler weg.

„Nun sind wir zu zweit. Kann man nichts machen, dann schauen wir mal rein.“ meinte Kyllia und Lara stimmte ihr zu. Lara öffnete die Tür und sah mehrere rote Augen, die auf sie gerichtet sind, dann auf Kyllia wechseln. Sofort waren die Vampire über Kyllia erstaunt, bis auf eine…

„DU!?“ rief Lisa. „Ah… die alte Zicke ist auch hier.“ kommentierte Kyllia zurück. Sofort sprangen Blitze aus den Augen und sie starrten sich hasserfüllt an. „Oh je…“ seufzte Lara.

In der Zeit wird Sina tiefer in der Burg geführt. „Gibt es irgendwelche Regeln, die ich kennen müsste, bevor meine Aktionen irgendwelche Kriege auslösen?“ fragte Sina den Butler.

„Bedauere, aber da kann ich ihnen leider nicht helfen. Was im Raum besprochen wird, kennen nur die Clanführer selber. Ihr müsst wissen, Königin Layla hat den Raum extra so bauen lassen, dass weder was nach außen noch innen dringt. So einen Schall sicheren Raum werden sie nirgends so schnell finden.“ erklärte der Butler.

„Ah verstehe. Dann lasse ich mich halt überraschen…“ knurrte Sina genervt. „Hoffentlich funktioniert die Feueraura, sonst könnte es leicht blutig werden, sollte es zu einem Kampf kommen.“ dachte Sina noch.

Dann stand sie mit dem Butler vor einer großen roten Tür mit einem großen Totenschädel. „Wie originell…“ kommentierte Sina es sarkastisch.

„Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ein Geschenkt von Lord Acula gewesen.“ ignorierte der Butler den Sarkasmus und öffnete die Tür. „Ab jetzt muss ich leider hier warten.“

Die Dämonin ahnte das schon und ging durch die Tür, es war ein schmaler dunkler Gang, aber es dauerte nicht mehr lange, als sie einen Kreisrunden Raum betrat. Sofort drehten sich fünf Vampirköpfe zu Sina und bei zweien wusste Sina direkt, dass sie definitiv stärker sind als es Acula war.

„Ah… Lady Sina. Es freut mich ungemein, dass ihr doch noch zum Treffen kommt.“ stand eine Vampirin mit aristokratischen Gesichtszügen auf. Ihre weißen Haaren wurden zu einem Barock gestaltet und dazu trug sie ein blutrotes Kleid.

„Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin die Vampirkönigin Layla. Ich entschuldige mich nochmals ausdrücklich, was meine Tochter Lisa bei dir angerichtet hat und bin euch dankbar, dass ihr sie… vor bleibenden Schäden bewahrt habt.“

„Es hat nicht viel gefehlt, aber deine Tochter war sehr freundlich bei ihrer Entschädigung gewesen, weshalb es vorerst für mich geklärt war. Aber ich würde ihr dringend raten, nicht mehr in Fanfoss zu erscheinen. Nicht unbedingt, dass ich ihr was antun werde, aber meine Leute aus dem Clan können… ziemlich rachsüchtig sein in manchen Dingen.

Da ihr mich ja zu kennen scheint, stelle ich mich trotzdem vor. Mein Name ist Lady Sina, Heldin aus Efrana und Kanzlerin aus Osnain. Götterbestie vor kurzem und die Dämonenprinzessin aus Deymonlia.“ stellte Sina sich vor.

Nun schnappten alle Vampire nach Luft. „Ihr… seid eine Prinzessin aus Deymonlia? Ich wusste ja, dass ihr eine Dämonin seid, aber so einen hohen Status hätte ich mir nicht träumen lassen.“ sagte der Vampir auf dem Sessel. Er trug einen schwarzen Anzug und am auffälligsten war sein Zwirbelbart.

„Ah… wo sind meine Manieren. Mein Name ist Roman, ebenfalls ein Vampirkönig und ehemaliger Bruder von Lord Acula. Ihr habt uns richtig überrascht, das Lord Acula durch eure Hand getötet worden ist. Dabei dachte ich immer, dass er der Stärkste in unserer Familie sei.“

„Erzählt mir doch keine Märchen. Ihr und Layla hier seid definitiv stärker als der verdorbene Acula. Beim dunklen Gott, ihr könntet ohne Probleme sogar eine Götterbestie töten und ich hatte schon meine Probleme mit ihnen.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Oh? Da sprich jemand aus, was wir alle immer dachten, zumindest als Cassius und Maeve noch unter uns gelebt haben.“ grinste der andere Vampir. Das war nun ein typischer Vampir für Sina. Glatze, keinen Bart und einen schwarzen Mantel mit einem blutroten Hemd.

„Vielleicht… sollten wir das bereden, wenn wir uns alle vorgestellt haben oder kleiner Bruder? Ich entschuldige mich für ihn, das ist Taos, ebenfalls Vampirkönig.“ versuchte Layla das Thema zu unterdrücken.

„Wart ihr es, die meine Mutter getötet hat?“ verlangte ein etwas modernerer Vampir zu wissen. Im Gegensatz zu den Vampirkönigen im Raum strahlte seine Aura nicht so kräftig, wie auch der Vampirin. Beide trugen einen grauen Anzug, was Sina bei der Vampirin schon ein bisschen wundert.

„Riskel und Violet… ich kann verstehen, dass ihr nach Antworten sucht, aber haltet euch auch ein bisschen an die Etikette. Lady Sina, dass sind die neuen Clanführer, weil… ihre Eltern bei ihrem Einsatz von jemandem getötet worden sind, den sie wohl unterschätzt haben.“ versuchte Layla, wieder die Situation zu beruhigen.

„Na das wird ja ein spannender Abend.“

Kapitel 231

Ich bin wiedergeboren und das Sportprogramm?

Sherry hat nach ein paar Tagen endlich alles fertig, wo Sina nun zum nächsten Schritt über ging. Sie ließ alle Turnierteilnehmer im Wohnzimmer versammeln.

„So… falls ihr es noch nicht mitbekommen habt, aber so brauchen wir nicht am Turnier teilzunehmen. Hier herrscht ja mehr Elend als auf der gesamten Welt zusammen und das wird sich ab morgen ändern.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Ich will keine Einwände oder ähnliches hören. Sherry hat eure Maße abgenommen, damit sie für unser „Training“ die richtige Klamotten schneidern konnte. Diese wird Sherry euch gleich allen geben und die werdet ihr auch morgen anziehen.“

Sherry ging von einem Gast zum nächsten, dabei schauten sie sich verwundert an. „Das Training soll eure schlechte Laune vertreiben und gleichzeitig stärker machen, sodass ihr auch eine Chance gegen Kaliber wie Lisa oder Kyllia haben werdet. Wer das ablehnt, der hat schon verloren!“

Nun waren alle sehr erstaunt, als Sina dies sagte. Stärker werden durch Sina, das klingt eigentlich erfolgversprechend. Die besten Beispiele sind Sherry, Lara und Mel gewesen.

„Rubina und Nea ist es freigestellt, ob sie mitmachen wollen, aber ich glaube, es lohnt sich für sie ebenso. Nur Suki bekommt ein Spezial-Training und es kann sein, dass wir ein paar Tage außer Haus sind.“

„Aber Herrin?“ wandte Suki sofort ein. „Kein Aber, ich habe mit Edwin gesprochen und er wird sich in der Zeit um die Herrschaften hier kümmern. So lecker das Essen auch ist, aber ich habe meine Kreativität mit einfließen lassen, dass sie nicht mehr so leckeres Essen bekommen sondern Essen, dass ihre Körper stärkt!“

Suki wusste nichts zu sagen und nickte nur, aber man sah ihr die Eifersucht an, dass der Butler ihre Aufgabe übernimmt.

„Ihr solltet alle früh ins Bett gehen und nicht mehr saufen oder ähnliches, habt ihr verstanden? Alle bekommen das selbe Training, auch du Neia. Ich kann eure Fähigkeiten nicht mehr fördern, aber sehr wohl eure Attribute.“ befahl Sina mit einer Stimme ohne Widerspruch.

„Wow… meine Schwester ist wirklich die geborene Prinzessin. Selbst der Dämonenkönig würde bestimmt schlucken müssen.“ strahlte Kyllia, aber bekam nur böse Blicke von den anderen.

„Aber Sina… ich bin eine Magierin?“ wandte Neia doch ein. „Na und? Schon mal überlegt, mehr aushalten zu können? Vielleicht willst du ja auch mal deine Mana sparen und deinen Zauberstab in die Fresse deiner Gegner schlagen?

Ihr wolltet Stärke haben und zwar über das Turnier, ok damit war ich einverstanden. Aber ehrlich, wenn auf dem Turnier Vampire oder auch versteckte Dämonen teilnehmen die so stark wie Kyllia sind, dann sehe ich jetzt schon, wie schnell wir ausscheiden werden und ehrlich?

Ich hasse es zu verlieren. Deswegen werde ich euch schon vor dem Turnier stärker machen und dafür sorgen, dass wir auch wirklich die stärksten der Welt sind! Verdammt, ich denke ihr habt einen so hohen Stolz, dass ihr davon platzen müsstet!

Dann tut auch endlich was dafür! Aber diesmal biete ich nicht meine Hilfe an, sondern ihr werdet es machen! Zeigt der Welt, WER ihr seid, WAS ihr seid und das ihr die STÄRKSTEN SEID!“ motivierte Sina ihre Leute und hatte sie fest in Griff.

Man sah es an ihren Gesichtern, dass sie es wirklich wollten und bereit waren, das Spiel von Sina mitzumachen.

„Schwester… wer bist du eigentlich? Wenn du immer solche Reden schwingst, kannst du jeden dazu bringen, in eine Richtung zu rennen.“ grinste Kyllia.

„Ich sage nur wie der Stand der Dinge ist und was sie hören wollen, ein bisschen Würze von diesem und jenem, Zack tun sie fast alles für dich.“ grinste Sina zurück.

Am nächsten Morgen standen sie alle im Garten mit Wanderstiefeln und Trainingsanzug. Sina sowie Kyllia trugen nur Tanktop und kurze Sporthose, wo die Männer nicht wussten, wohin sie schauen sollen.

Sherry… war wieder ziemlich glücklich, das jeder ihre geschneiderten Sachen trug, aber einen Augenschmaus durch Sina bekam. „Komisch, wenn ich Kyllia anschaue finde ich sie schön, aber sobald ich Sina dann sehe…“

„Kontrolliere dich, deine Nase blutet bald!“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„So Herrschaften. Ich freue mich, dass wirklich alle an dem Sportprogramm für die nächsten Monate teilnehmen. Bestimmt wundert ihr euch alle, wie wir es überhaupt schaffen wollen, eure Attribute zu fördern, dazu sagen ich nur nach „Dämonenart“!

Kyllia wird eure Trainerin sein und ihr Wort ist Gesetz. Wie ihr sehen könnt, hat sie einen wunderschönen stabilen Papierfächer. Diesen wird sie nach eigenem Ermessen einsetzen, wie zeigen von Schwäche oder wenn einer anfängt sich dem Sportprogramm zu entziehen.

Ich verspreche euch eins, die ersten drei Tage werden sehr hart für euch. Habt ihr das überstanden, ist der Rest ein Kinderspiel. Zeigt was in euch steckt, holt den Löwe aus euch heraus!“ feuert Sina ihre Leute an.

„Erm… ist das richtig, dass wir diese Armbänder an den Armen und Beinen tragen sollen?“ fragte Thomddir vorsichtig.

„Ja, dank Tio und Mio haben wir die so eingestellt, dass sie für euch so eben ertragbar sind.“ grinste Sina und aktivierte die Fesseln. Sofort hingen die Arme schwer runter und selbst die Beine ließen sich schwerer bewegen. Alle fingen an sich zu beschweren, Rubina hatte scheinbar keine Probleme damit sowie Nea, die nur daran spielte.

„Noch eine Anweisung: Es ist ab heute verboten, euren Status zu überprüfen noch andere zu analysieren. Ich möchte mich selber gerne Überraschen lassen, inwiefern das Training euch geholfen hat, es wird euch ebenso gut tun.

Nun gebe ich das Wort an meine liebe Schwester Kyllia und ihren Anweisungen sind Folge zu leisten!“ befahl Sina, dabei ignorierte sie das Genörgel und stellte sich neben die anderen hin.

„Soo, dann fangen wir mal an.“ grinste Kyllia das gleiche böse Lächeln, was Sina ebenso gut kann. Zuerst mussten alle mehr oder weniger Dehnübungen machen, damit ihr Körper aufgewärmt ist, dann fing der eigentliche Terror an.

Alle mussten durch die Stadt rennen mit den schweren Fesseln und wer Schwäche zeigte, bekam von Kyllia direkt einen Schlag auf den Hintern. Sie alle waren Stadtthema Nummer Eins geworden, vor allem weil Nea und Rubina scheinbar ihren Spaß hatten.

Kyllia hielt sich wirklich nicht zurück und war auch nicht auf den Mund gefallen, die Leute zu motivieren, alles zu geben. Bei manchen war es sehr sehr gemein, bei anderen drohte sie sogar, die Essensrationen zu kürzen.

Bei Neia wurde Kyllia scheinbar erst richtig fies. Es war klar, dass sie als Magierin nicht die nötige Ausdauer und Stärke hatte, aber Kyllia war scheinbar kreativ und hatte eines ihrer Stofftiere aus dem Inventar raus geholt.

„Folgende Wahlmöglichkeit. Entweder du rennst jetzt oder dein Häschen wird draufgehen. Dann weißt du zumindest, wie ich mich damals gefühlt habe!“ stellte Kyllia das Ultimatum.

Irgendwie schaffte Neia es, das Häschen zu retten, aber… „Das… werde… ich… ihr… niemals… verzeihen!“ hörte man sie am Ende nur wiederholen wie ein Mantra.

Am Abend waren alle wieder in der Villa angekommen, wo sie schon von Edward gegrüßt werden. „Ich war so frei und habe im Garten die Tische und Stühle auf gestellt, wo alle Essen und Trinken können.“

„Wunderbar.“ lobte Sina, aber… die anderen sahen nicht so aus, als könnten sie irgendetwas noch runter bekommen.

„Ihr werdet natürlich was essen, weil morgen geht es damit weiter!“ kündigte Sina an, aber keiner konnte ein Wort rausbekommen, weil sie alle nur schwer am atmen waren. „Ich glaube… ich bin noch nie soviel an einem Tag gerannt wie heute…“ schnaufte Thomddir.

Neia konnte überhaupt nichts mehr sagen und wird von Melaine gestützt, während Lara, Mel, die Zwillingsvampire sowie Mel und Rubina irgendwie ihren Spaß hatten.

„Nun… so anstrengend es auch war, aber es hat schon Spaß gemacht oder?“ meinte Tio. „Vor allem weil wir es gemeinsam gemacht haben!“ stimmte Mio zu.

„Machen euch die Fesseln überhaupt keine Probleme?“ fragte Mel Rubina und Nea, aber die schütteln nur ihre Köpfe.

„Ich merke nichts.“ meinte Nea nur. „Sie sind schön!“ kommentierte das Drachenmädchen.

„Vielleicht sollten wir ihnen ein paar Fesseln mehr anbringen.“ dachte Sina nur.

Sherry kam ziemlich verschwitzt zu Sina, leicht außer Puste, aber dann flüstert sie Sina ins Ohr: „Wollen wir gemeinsam dann baden gehen?“

Sina trug Sherry direkt auf ihren Armen hoch. „Ihr könnt schon mal ohne uns essen gehen, wir gehen beide baden. Ich würde euch empfehlen auszulosen, wer dann als nächstes das Badezimmer benutzt.“ und verschwand mit Sherry in die Villa.

„Die Glücklichen…“ murmelt Melaine. „Ich habe neben dem Badezimmer Körbe mit euren Namen hingestellt. Wenn ihr eure Trainingsanzüge reinlegen könntet, werde ich sie sofort waschen und sie sind dann für den nächsten Morgen bereit.“ teilte Edwin mit.

Am Tisch war ziemliche Totenstille, alle essen und trinken zwar, aber… sie waren alle todmüde. „Erster Tag, noch zwei Tage, dann habt ihr das schlimmste hinter euch.“ kommentierte Kyllia dies.

„Ich habe immer noch meine Zweifel… dass es was bringen soll.“ war Christopher skeptisch. „Glaub mir, ich habe 140Jahre jeden Tag diese Art von Training gemacht. Bei den Dämonen werden noch ein paar Sachen mehr gemacht, aber ich muss berücksichtigen, dass ihr… erm… vermutlich eher daran sterben könntet.“ erklärte Kyllia.

Neia wirft der Dämonin immer noch böse Blicke zu trotz des müden Zustandes, aber das prallt an Kyllia nur ab, sie ist schlimmeres gewöhnt.

„Erm… ihr habe das über ein Jahrhundert lang gemacht, sollte das wirklich in wenigen Monaten möglich sein?“ war Falco auch nicht überzeugt.

„Lasst euch überraschen.“ sagte Kyllia nur geheimnisvoll und lächelt böse. Was die Leute nicht wussten, dass Kyllia die Fesseln minimal in der nächsten Zeit immer schwerer machen wird, ohne das sie es wirklich bemerken werden.

„Nun esst euer Essen auf und die Damen werden zuerst die Badezimmer benutzen, dann sind die Herren dran. ICH an eurer Stelle empfehle euch dringend nach dem Waschen direkt ins Bett zu gehen. Ihr werdet die Energie brauchen.“ meinte Kyllia dies sehr ernst.

„Jawohl…“ stöhnten alle mehr oder weniger. Nun kamen Sina und Sherry frisch gewaschen in Kimonos aus der Villa und gesellten sich zu den anderen.

„Herrlich, ich wusste nicht, wie ich das vermisst habe. Vielleicht sollten wir mal überlegen, später statt durch die Stadt zu rennen, zur Brücke des Schicksals hin und zurück zu rennen. Sherry kann sich bestimmt noch daran erinnern.“ schlug Sina vor.

„Au ja! Zusätzlich hat sich der Weg dorthin ja ein bisschen geändert, dann gibt es die frische Luft, ich finde die Idee super!“ stimmte Sherry sofort zu, während sie sich an Sina knuddelt.

„Eins nach dem anderen Schwester. Erst müssen sie die nächsten Tagen überleben.“ war das Machtwort von Kyllia, aber man sah in ihren Augen, dass sie definitiv daran interessiert ist.

Am nächsten Tag stöhnten die SSS-Abenteurer. Sogar Louis sich aus vollem Halse über Muskelkater beschwerte, aber das interessierte Kyllia nicht. Es wurden wieder Dehnübungen gemacht, diesmal andere wo man einen Partner benötigte, was leider für Nea etwas schwierig war.

Dann ging die gleiche Tour vom Vortag wieder los. Wie geplant, wurden die Fesseln etwas schwerer, aber scheinbar hat es keiner gemerkt, was Kyllia zufrieden stimmte. Diesmal war es aber für die Abenteurer der reinste Horror gewesen und Kyllia musste sich zurückhalten, nicht wie Spartus zuzuschlagen.

Nein, sie setzte ihre Illusionen ein, was die Gegend veränderte und alle dachten, dass Monster hinter ihnen her rannten. Man staunte nicht schlecht, welche Kräfte die Abenteurer entwickeln konnten in ihren Beinen, auch wenn sie wussten, dass es vermutlich eine Illusion war.

Sina musste nur lachen, die Stimmung war definitiv besser als in den letzten Tagen und das machte sie dann doch glücklicher. Die Dämonin rannte nun neben Suki, die sehr verschwitzt aussah.

„Übermorgen geht unser Spezialtraining los. Ich würde dir raten, für mehrere Tage Proviant und Schlafmöglichkeiten einzupacken.“ warnte Sina ihre Katzenfreundin. „Wie ihr wünscht Herrin.“ nickte Suki.

Die Zeit verging und es wurde Abend, als alle wieder in der Villa ankamen. Neia musste von Melaine gestützt werden, während sie ein rotes Gesicht hatte, was nicht so zu ihren weißen Haaren passte.

„Willkommen zurück. Diesmal habe ich mich beim Essen wohl übertroffen, denn es wird ihnen bestimmt munden. Ansonsten wie gestern ihre verschwitzen Anzüge in die Körbe legen.“ grüßte Edwin.

„Was mir einfällt, aber werden wir überhaupt noch von den Attentätern angegriffen?“ fiel Sina was ein und die Vampire wurden nun sehr still. „Eh… was weiß ich nicht?“

„Erm… wir werden seit einiger Zeit schon nicht mehr angegriffen. Aber wir haben viele freiwillige Spender, die uns Blut geben, wenn wir es benötigen.“ erklärt Lara.

„Ach? Sind der Untergrundorganisation die Meuchelmörder ausgegangen? Dann ist es halt so.“ zuckte Sina die Schulter und eine Sorge weniger für sie.

Sina sowie Sherry wollten wieder zuerst waschen gehen, aber diesmal waren Lara sowie Kyllia dabei. „Ich habe nichts dagegen, wenn meine Schwestern dabei sind.“ meinte Sina nur grinsend.

„Mano…“ schmollte Sherry, die nun von Sina umarmt wird. „Keine Sorge, wir werden früh genug Zeit für uns haben.“ flüstert Sina ihr ins Ohr.

„Ich wusste ja, dass ihr Zwillinge seid, aber… wie können Sukuben so schön sein?“ war Lara eifersüchtig.

„Bestrafe uns doch nicht, nur weil wir einer anderen Rasse angehören?“ meinte Kyllia grinsend. „Lara… auch wenn du es nicht hören willst, aber du selbst bist doch auch eine exotische Schönheit. Deine blasse Haut mit den weißen Haaren und roten Augen im Körper einer Jugendlichen. Bestimmt hast du wegen deinem Gesicht schon einigen Männern die Augen verdreht.“

„Huh? Erm… danke?“ wurde Lara von dem Kompliment sehr rot im Gesicht. Kyllia machte nun den selben Fehler wie Sina eins und streichelt ihr den Rücken über die Narbe. Man hörte ein lautes Quietschen.

„W… was soll das? Wieso habe ich das Gefühl von einem De ja-vü?“ nahm Lara Abstand von der Dämonin.

„Ich war an deiner Narbe interessiert. Wie kann ein so kleiner Körper so eine große Narbe am Rücken haben?“ wirkte Kyllia interessiert.

„Schwesterchen, Lara ist die beschworene Heldin, die die Barriere erschaffen hat mit den anderen Völkern und durch einen bösen Vampirkönig zu einer Vampirin verwandelt wurde.“ weihte Sina ihre Schwester in das Geheimnis ein.

Kyllia riss erstaunt ihre Augen auf. „Echt jetzt? DU bist die Heldin von damals, die uns eingesperrt hat? Das ist jetzt nun wirklich unerwartet. Wissen die anderen das auch?“

„Jep. Es gibt, glaube ich, hier kaum Geheimnisse, du bist momentan der Neuzugang, der nach und nach eingeweiht wird.“ grinste Sina.

Die Zwillingsschwester betrachtet nun Lara mit anderen Augen, aber nicht böswillig oder so, sondern richtig neugierig.

„Hmm, nun bist du wirklich sehr interessant.“ meinte Kyllia lächelnd und nahm ein Trockentuch, dann verschwand sie aus dem Badezimmer.

„Eh… wie soll ich das jetzt verstehen?“ machte Lara sich leichte Sorgen.

„Keine Ahnung.“ schmunzelt Sina nur.

Kapitel 230

Ich bin wiedergeboren und die Erziehungsberaterin?

Die Zwillinge unterhielten sich noch ein bisschen mit der Kaiserin Emilia, als es langsam dunkler wurde. In der Zwischenzeit hat Ralph Sina´s Plan mit Amy umgesetzt und Sherry alle Maße ihrer Freunde zusammen.

Zum Abschied drückten Emilia und Sina sich noch einmal fest, dann flogen sie zurück nach Fanfoss. Diesmal war Kyllia ein bisschen schweigsamer gewesen, denn sie wirkte sehr nachdenklich.

„Sina?“

„Hm?“

„Kann ich dir bei irgendetwas helfen? Ich habe dir in den letzten Tagen nur über die Schulter geschaut und du bringst mich immer wieder zum Staunen. Nebenbei sorgst du auch noch, dass es mir und den anderen Schwestern gut geht.

Ich… finde es irgendwie unfair, dass wir… ich dir momentan keine große Hilfe bin. Klar, ich werde dir helfen deine Leute auf Vordermann zu bringen, aber das geht ja nur zu einer bestimmten Zeit.“

„Aww… das brauchst du doch nicht. Ich bin froh, wenn du glücklich bist und mir die Chance gibt, dein Vertrauen zu bekommen.“

„Nein, ich möchte wirklich mehr machen!“

„Nun… du hast die Schulden abzuarbeiten, schon vergessen?“

„Sina…“

„Ok, wenn du so darauf beharrst, dann unterstützte mich im Kampf gegen die anderen Götterbestien.“

„Gerne! Auch wenn ich nicht weiß, wie stark sie sind, aber das ist etwas, was ich definitiv kann!“ freute sich nun Kyllia.

„Wenn du Lust hast, nimmt doch an dem Turnier teil. Die Gruppe von Suki hat noch einen Platz frei und dann wäre es die perfekte Monstergruppe! Bestimmt werdet ihr soviel Aufmerksamkeit erregen, dass ihr damit schon Geschichte schreibt.“

„Nicht in deinem Team? Glaube… dort sind alle SSS-Abenteurer.“

„Das ist richtig, aber sie wollen ja stärker werden und nicht ich. Ich komme erst zum Einsatz, wenn jemand so krass starkes am Turnier ist, dass ich ihn selber bekämpfen will.“

„Ist das denn möglich?“

„Aber sicherlich. Ich habe keine Vorstellung, wie stark der Behemoth-Clan ist und wer weiß, wie viele inoffiziell starke Kämpfer an diesem Turnier teilnehmen. Vergiss nicht, dass auch Vampire mitmachen können wie Lisa.“

„Wenn ich sie das nächste Mal treffe, werde ich das beenden, was ich letztes Mal nicht schaffen konnte.“ murmelt Kyllia.

„Wenn es geht… geh ihr aus dem Weg. Ich habe schon einen Vampirkrieg hinter mir und wenn diesmal alle Vampire gegen mich und uns vorgehen, dürfte es… sehr blutig werden.“

„Ich… verstehe, aber ich kann es nicht versprechen. Diese Frau hatte irgendetwas, was mich ankotzt.“

„Hättest du Lust, mich bei dem Vampirtreffen zu begleiten? Ich glaube jetzt nicht, dass es… zu einem Kampf kommen wird, aber es schadet nicht, starke Vertraute um sich zu haben.“

„Aber gerne doch!“ drückte Kyllia sich fester vor Freude an Sina.

Am Abend kamen die Zwillinge zurück und das Elend im Haus hat sich nicht wirklich gebessert. Wenn Sina ihre Wut nicht kontrollieren würde, hätte sie schon längst was gemacht, aber das wird sich noch rächen.

„Sina? Der Übertragungszauber vom König glüht.“ berichtet Suki, als sie ihre Herrin und Schwester empfing. Man sah ihr die Trauer am Gesicht an, scheinbar ist es doch etwas schlimmer für Suki, aber auch da hat Sina schon einen Plan geschmiedet.

„Vielen Dank, geht es dir nicht gut?“ fragte Sina vorsichtshalber, aber Suki schüttelt nur den Kopf. „Mir geht es schon gut, aber… den anderen Gästen… irgendwie drückt das schon ein bisschen die Stimmung. Die haben mehrmals ihre Kampfstrategien beredet, aber irgendwie… fallen sie wieder in ihre Depressionen.“

„Das wird sich bald ändern.“ versprach Sina und Suki wirkte nun ein bisschen neugierig. „Später, Sherry muss erst ihre Arbeit beenden.“

„Ah… deswegen hat sie von jedem Maß genommen. Bei den Männer gab es leichte Schwierigkeiten, aber… irgendwie hat sie eine leicht sadistische Ader bekommen wegen euch.“ verstand Suki so langsam.

„Öh? Was ist denn passiert?“ wundert sich Sina. „Die Männer weigerten sich in irgendeiner Form… mitzuarbeiten, also hat Sherry sie in einer kurzen Unaufmerksamkeit eingefroren, danach immer Teile ihrer Gliedmaßen abgemessen. Man sah ihr aber an… das es ihr richtig Spaß gemacht hat.

Nur bei Louis gab es Probleme, als er mitbekommen hat, was Sherry getan hat. Da hat sie aber die Hilfe von Nea geholt. Ich wusste nicht, dass ein Mensch in seiner Verzweiflung so geschickt den feinen Fäden einer Spinne ausweichen kann.

Ende vom Lied: Sherry hat Prashi geholt und dann hatte Louis keine Chance mehr gehabt.“ berichtet Suki.

„Wow… war ja scheinbar einiges los hier gewesen. Dann geh ich mal eben in den Keller, ist bestimmt Ralph.“ schmunzelt Sina.

Unterwegs nahm sie sich einen Stuhl mit, denn sie wollte nicht schon wieder im Stehen alles klären. Dabei sah sie Falko und Christopher sehr niedergeschlagen in Decken zitternd eingewickelt…

„Am besten ich Frage erst nicht…“ dachte Sina und ignorierte den Zustand der Abenteurer. „Hatschii…

Sina war nun im Zimmer und stellte den Stuhl in der Mitte hin, vergaß aber die Tür zu schließen. Sobald alles vorbereitet war, aktivierte sie den Übertragungszauber und ein roter Ralph stand davor.

„Huhu und wie geht es dir?“ grüßte Sina, als auf einmal im Hintergrund leichtes Stimmengeschwader war. Die Dämonin sah, wie Themba und Amy sich mehr oder weniger am anzicken waren, während der König irgendwie von Friedrich aufgehalten wird.

„Erm… was ist denn da bei euch los?“ staunte Sina. Sie konnte sich nicht erinnern, dass so ein Chaos in der Burg war, als sie sie verließ.

„Hallo große Schwester… Tja… dein Plan hat irgendwie… geklappt… glaube ich zumindest.“ sagte Ralph.

„Und… warum sieht es bei dir im Hintergrund so aus, als würde bald die Welt untergehen?“ war die berechtigte Frage von Sina.

„Nun… ich habe wie du es vorgeschlagen hast, Amy mehr oder weniger den Lebenswillen erweckt im einem geheimen Ort wo viel Wasser war. Vater, aber scheinbar auch der König waren vor Ort um Notfalls eingreifen zu können.

Gesagt, getan, ich habe Amy von ihren Todesängsten befreit und wollte sie aus dem See raus bringen, als sie mir ihre Liebe gestand.“

„Warte… irgendwie… fehlt mir der Faden, kannst du vielleicht alles sagen?“ drückte Sina beide ihre Augenbrauen zusammen. Ralph atmet tief durch, dann fing er mit seiner Erzählung an:

„Also, ich habe Amy erfolgreich von ihren Todesängsten befreit und wollte sie aus dem See rausholen, als sie mir ihre Liebe gestand.

Themba… muss mir wohl gefolgt sein und hat es mitbekommen… Dabei wurde sie sehr sauer und kam dann zu mir angerannt… und hat mich ge… gek… geküsst.“ wurde Ralph sehr rot im Gesicht.

Man sah an Sina´s Gesicht, wie sie ein Puzzleteil mit dem anderen verband und konnte sich den Rest vorstellen. Ergebnis: Sie bekam einen Lachanfall, wobei sie vom Stuhl runter fiel und jeder es in der Villa mitbekam.

„Mano! Das ist nicht witzig Sina!“ beschwerte sich Ralph, aber Sina kam einfach nicht mehr runter. Dabei war es nicht mal geplant, das Amy sich in Ralph verliebte.

Irgendwann kam Sherry neugierig in das Zimmer und sah, wie schwer Sina mit einem roten Kopf am Atmen war. „W… was ist denn hier los?“

„I… ich… kann… nicht… atmen. Das… ist einfach zu witzig!“ kichert Sina immer noch. „Ok? Dann bleib ich mal besser hier, bevor du wirklich Atemnot bekommst.“ beschloss Sherry.

Eine gefühlte halbe Stunde später hat Sina sich soweit wieder ein gekriegt, dass sie wieder auf dem Stuhl saß.

„Entschuldigung, aber… ist halt mein Humor.“ kichert Sina immer noch. Nun erklärte Sina ihrer Freundin, was Ralph getan hat und wie es endete. Scheinbar konnte Sherry sich zurückhalten, aber man sah wie ihr gesamtes Gesicht am Zucken war.

„Glückwunsch Ralph zu deinem Harem. Eine Prinzessin und eine Heldin, was will „Mann“ mehr haben?“

„Seine Ruhe? Ich wusste ja nicht mal, dass der König ebenso vor Ort war, erst hinterher, als… ich geküsst wurde und mein Vater ihn zurückhalten musste. Nun bekomme ich nur Dolchblicke von ihm.“ war Ralph niedergeschlagen.

„Scheinbar sind deine Frauen beides Alphatiere und wollen dich für sich alleine haben. Nun… da kann ich dir leider nicht viel helfen, vor allem, wenn es um das Thema Liebe geht. Ich bin da selber ein Neuling.“ strahlte Sina ihre Freundin an, die rote Wangen bekam.

„Erm… Gräfin Sherry?“ wunderte sich Ralph schon die ganze Zeit. Es dauerte ein bisschen, bis Sherry merkte, dass sie angesprochen worden war, so dick war die rosa Wolke um sie und Sina gewesen.

„Anwesend! Wie kann ich dir helfen?“ grinste Sherry. „Ist… irgendetwas mit deinem Gesicht passiert? Irgendwie… jünger oder so?“ mutmaßte Ralph.

„Ah… lange Geschichte. Am besten erkläre ich es dir, wenn ich euch besuchen kommen sollte, aber ja, ich bin um mehrere Jahre jünger geworden dank Sina. Aber ich habe es ihr verziehen.“ lächelt Sherry.

„Eh? Ok? Könnt ihr mir wirklich nicht helfen… in meiner Situation? Ich möchte nicht, dass es immer zu einem fürchterlichen Streit kommt, wenn sich alle… treffen.“ akzeptierte Ralph die Erklärung von Sherry.

„Warum heiratest du nicht einfach beide? Denn scheinbar lieben die dich ja beide. Aber… wenn du dich nur für eine entscheiden willst, musst du damit rechnen, jemanden das Herz zu brechen, so leid es mir tut.“ schlug Sina vor.

„Glaube… das ist nicht unbedingt das, was Ralph nun hören wollte. Wie wäre es, wenn du sowohl Prinzessin Themba als auch der Heldin Amy ganz klar deine Gefühle äußerst und was dich an der Situation stört. Wenn sie dich wirklich lieben, müssen sie auch Kritik einstecken können.

Tja… was bezüglich mit dem König ist… vermutlich muss er langsam einsehen, dass seine Tochter älter wird oder? Mir tut Friedrich mehr leid, dass er ihn ruhig halten muss irgendwie.“ kam der bessere Vorschlag von Sherry.

„Seit wann bist du denn Beziehungsberaterin geworden?“ staunte Sina. „Gar nicht, aber es ist meines Erachtens das Vernünftigste, was man in dieser Situation machen kann. Sina kann vieles und weiß alles, aber über „Liebe“ muss sie noch viel lernen.“ grinst Sherry.

„Ey…“ schmollte Sina nun und blies unbewusst ihre Wangen auf. „Aww… nun bist du aber wirklich süß!“ setzte Sherry sich auf den Schoß von Sina.

„Du kannst dem König sagen, dass die Kaiserin ebenso das Berichtsheft bekommen hat und nötige Schritte unternimmt gegen die Waffen der Dämonen vorzugehen. Ansonsten… viel Spaß!“ verabschiedet Sina sich von Ralph und beendet die Übertragung, bevor Ralph was sagen konnte.

„Das war aber nun gemein…“

„Mir egal, du hast mich ziemlich heiß gemacht.“

„Uhu…“

Kapitel 229

Ich bin wiedergeboren und ein Date mit den Folterer?

Sina flog in das Kaiserreich Osnain nachdem die Soldaten ihr den Weg gewiesen haben, um der Kaiserin Emilia einen Besuch abzustatten. Kyllia wird von Sina wieder gehalten und erfreut sich über die atemberaubende Geschwindigkeit, die Sina während des Fluges erreichte.

Aber sie freut sich auch, dass sie mit ihrer großen Schwester tatsächlich Spaß hatte. Nicht das Kyllia keinen Spaß kannte, aber die neuen Erfahrungen die sie durch Sina erlebt, sind ihr sehr willkommen.

Irgendwann kam Sina in der Hauptstadt an und wurde wieder langsamer, dabei hörte sie auch Kyllia leicht murren. Scheinbar ist sie leicht süchtig nach Geschwindigkeiten und Sina musste dann schmunzeln.

„Aww… meine kleine Schwester liebt ebenso die Geschwindigkeit.“ drückte Sina ihre Schwester fester an sich. „Sag… du liebst wirklich Körperkontakt oder?“ fragte Kyllia mit roten Wangen.

„Aber ja! Vor allem wenn es meine Schwestern sind oder Sherry.“ lächelt Sina. „Wie ist es… Sex mit einer Frau zu haben?“ kam Kyllia mit der nächste Frage und traf damit Sina unerwartet.

„Eh… wie kommst du jetzt darauf?“ wurde Sina richtig rot im Gesicht. „Keine Ahnung. Ich war einfach nur neugierig. Wir hatten nicht wirklich die Zeit gehabt, irgendwelchen Liebschaften nachzugehen, wobei wir glauben, dass Sharlia auf Spartus steht. Sie verzieht auch irgendwie immer so erregt ihr Gesicht, wenn man sie darauf anspricht.“ erklärte Kyllia unschuldig.

„Um Himmels willen, wie masochistisch ist denn diese Schwester drauf?“ staunte Sina. „Keine Ahnung, aber irgendwie… hat es bei ihr wohl Klick gemacht.“ zuckte Kyllia mit ihrer Schultern.

„Na super, noch ein Grund Spartus zu töten. Ich dachte nicht das ich eine perverse Schwester hätte.“ grummelt Sina nun. „Eh… glaube, dass will ich nicht aus deinem Mund hören, so anhänglich wie du bist? Vermutlich rennen die anderen Schwestern vor dir weg, sobald sie dich sehen!“ kommentierte Kyllia das, aber da musste Sina lachen. „Das will ich sehen, dass sie das schaffen!“ schmunzelt Sina bei dem Gedanken.

„Deine Aura… Sie ist so geworden, weil du nun eine Götterbestie bist?“

„Das ist richtig. Schlimmer noch, wenn ich wütend werde, gewinnt die Aura sogar an Hitze. Sobald ich also richtig wütend bin, können nur noch Personen in meine Nähe stehen, die eine hohe Feuerresistenz haben.“ war Sina nun ein bisschen traurig.

„Scheinbar hast du es auch nicht so einfach hmm?“ tröstet Kyllia ihre Schwester. „Nein, nicht immer. Vieles hätte ich gerne anders, aber einiges bereue ich nun doch nicht.“ nickte Sina.

Die Zwillinge flogen nun gemeinsam auf die Burg zu und landeten vor dem Eingang. Die Soldaten salutierten sofort, auch… wenn man ihnen ansah, dass sie sehr verwirrt aussahen.

„Soldaten! Bringt mich sofort zur Kaiserin, ich habe wichtige Details mit ihr zu besprechen!“ befahl sie sofort und die Soldaten salutierten wieder. „Kanzlerin Sina, wenn sie mir bitte folgen würden?“

„Bevor du fragst, hier habe ich die gleiche Macht wie die Kaiserin und kann tun und lassen wie es mir gefällt.“ grinste Sina, die bei Kyllia die kommenden Fragen sah.

„Aha? Dann lass ich mich mal überraschen, wie es weiter geht.“ murmelt Kyllia nur. Die Zwillinge folgen den Soldaten, bis sie auf zwei Folterer treffen.

„Kurt, Thomas! Wie geht es euch? Immer noch fleißig am foltern?“ grüßte Sina fröhlich. Die Folterer verbeugten sich vor der Kanzlerin und rissen dann doch erstaunt ihre Augen auf, als sie Kyllia sehen.

„Wir können uns nicht beklagen.“ „Zumal wir neue Methoden ausprobieren können.“ „Aber wenn es um mentale Folter geht, seid ihr bisher immer noch ungeschlagen.“ „Wir haben es schon bei anderen Opfern versucht, aber… glaube wir gehen es immer falsch an.“ antworten die beiden abwechselnd.

„Ah… verstehe. Jeder hat sein spezielles Gebiet oder? Darf ich euch meine Schwester Kyllia vorstellen? Eine waschechte Dämonin, vielleicht kann sie euch ja ein paar Tipps geben, wie Dämonen foltern.“ stellte Sina Kyllia vor.

„Hmm, eure Schwester?“ „Zumindest seht ihr euch sehr ähnlich.“ „Aber brauchen Dämonen überhaupt jemanden zu foltern?“ „Sie haben doch ihre Magie oder?“

„Auch Dämonen foltern, am meisten ziehen sie es vor Knochen zu brechen und diese wieder verheilen zu lassen, nur damit sie wieder gebrochen werden.“ sagte Kyllia es trocken.

„Das klingt aber irgendwie langweilig.“ „Dachte, die Dämonen wären kreativer.“ reagierten die Folterer nun enttäuscht.

„Eh… Entschuldigung, dass ihr so hohe Erwartungen an mein Volk hattet?“ war Kyllia schon leicht verwundert.

„Kann man nichts machen. Ihr seid also die Schwester von Kanzlerin Sina?“ „Zumindest teilt ihr das schöne Gesicht sowie ihre Figur.“ machten die Folterer den Zwillingen Komplimente.

„Wusste nicht, dass ihr solche Charmeure seid.“ schmunzelt Sina, während Kyllia rote Wangen bekam.

„Liegt vermutlich an unserem Beruf, wir müssen manchmal… mit unseren Opfern kreativ reden.“ „Genau, anders kann man es nicht ausdrücken.“ nickten beide Folterer.

„Ich verstehe so langsam warum ihr drei euch so gut versteht…“ murmelt Kyllia. „Scheinbar sind die Herren doch ziemlich nett, wie wärst wenn du mit ihnen ein Date hast?“ schlug Sina vor.

„Ah, ich muss leider ablehnen, ich habe tatsächlich schon eine Ehefrau.“ „Ich nicht, oso schön ihr auch seid, ihr… trefft nicht so meinen Geschmack.“ lehnten die Folterer ab, bevor Kyllia was sagen konnte.

„Ich mag eure ehrliche Direktheit. Nun, ich will euch nicht länger aufhalten.“ verabschiedet sich Sina und zog Kyllia weg, die Kurt bei seinem Kommentar anstarrte.

„Wir wünschen euch einen angenehmen Tag.“ „Bis man sich wieder sieht Kanzlerin Sina.“ verbeugten sich die Folterer.

„Wa… was hat er denn gegen unsere Figur? Ich dachte, Männer stehen auf große Brüste und knackige Hintern?“ fing Kyllia an leicht zu toben.

„Nicht jeder mag unsere Brüste Schwesterlein. Es würde mich nicht wundern, wenn Kurt in einer ganz anderen Richtung die Fahne wedeln lässt.“ lächelt Sina schräg.

Kyllia sagte nichts mehr, aber ihre aufgeblasenen Wangen sagten alles. „Ob ich auch meine Wangen so schmollend auf puste?“ fand Sina die Aktion ihrer Schwester irgendwie lustig.

Dann kamen die Zwillinge endlich vor dem Thronsaal an, aber bevor der Soldat die Gäste ankündigte, riss Sina direkt die Tür auf und sah Emilia auf ihren Thron sitzen mit mehreren Offiziere, die eine Unterhaltung führenws. Diese wurden sofort blass als sie Sina sahen, aber noch blasser, als sie Kyllia ebenso sahen.

„Sina?“ staunte Emilia, die nicht mit dem Besuch von ihrer Kanzlerin gerechnet hat. „Hallo, wie geht’s, wie steht´s? Ich hoffe diese Männer haben brav ihre Arbeit gemacht oder müssen ein paar Köpfe rollen?“

„Eh… sie bringen mich auf den aktuellen Stand der Dinge, wie die Dörfer und Städte es aufnehmen, das Tuzato nun nicht mehr existiert und wir nun das Sagen haben.“ nahm Emilia die Offiziere in Schutz.

„Ah… verstehe. Dann ist es ja gut, denn was ich zu sagen habe, sollten sie ebenso wissen. Der General ist vermutlich immer noch in der alten Hauptstadt?“ fragte Sina und Emilia nickte.

„Das ist richtig, aber bald wird er auch wieder kommen, sobald die letzten Vorbereitungen abgeschlossen wurden. Darf ich nun fragen… wer die Frau neben dir ist? Wenn ich raten müsste, könnte sie deine Zwillingsschwester sein.“ war Emilia misstrauisch.

„Mehr oder weniger, aber nur adoptierte Schwester. In Wirklichkeit ist sie ein Dämon aus Deymonlia.“ ließ Sina nun die Bombe platzen. Kyllia wusste nicht, dass die Offiziere noch blasser werden können als sie es schon sind.

„Eh? Dann ist die Barriere nun weg?“ fragte Emilia direkt. „Uh… nein. Sie ist nur erheblich geschwächt worden durch die Meteoriteneinschläge, die Tierra gezaubert hat. Die Magier der Dämonen experimentieren daran und können vereinzelt Risse öffnen, die Kyllia genutzt hat.“ erklärte Sina.

„Ah… lass mich raten. Dann traf sie mehr oder weniger auf dich und du warst so von ihr begeistert, dass du sie nicht mehr loslassen wolltest?“

„Es ist schon unheimlich, wie gut ihr mich einschätzen könnt.“ nickte Sina leicht erstaunt. „Na gut, dann ersparte ich mir die ganze Erklärungen und gebe euch ein Berichtsheft, was gerade in Deymonlia abgeht. Der König aus Efrana hat es auch vor paar Stunden von mir bekommen und wird vermutlich seine Vorbereitungen treffen.“ gab Sina der Kaiserin das Heft.

Sofort fing sie an alles zu lesen und stellte keine Fragen, bis auch sie auf der letzten Seite ankam. Scheinbar las Emilia es sich mehrmals durch, dann riss sie das Blatt aus dem Heft raus. „Offiziere, ich will das ihr von dem Berichtsheft Kopien erstellt und sie an alle anderen Militärkräfte weiter verteilt.

Auch gebt ihr den Abenteuergilden eine Kopie davon, sie haben ebenso ein Anrecht auf diese Informationen, auch wenn sie sich im Krieg vermutlich nicht beteiligen. Ich will außerdem, dass die Monsterforscher diese Kreaturen untersuchen, die im Bericht erwähnt werden und welche Gegenmaßnahmen man ergreifen kann.

Kanzlerin Sina und eure Schwester, ich will euch beide in meinen Büro sprechen.“ befahl Kaiserin Emilia.

„Wow, Emilia hat sich aber in meiner Abwesenheit ziemlich verändert.“ dachte Sina und war irgendwie schon stolz auf Emilia.

Ohne abzuwarten stand Emilia von ihrem Thron auf und ging los, die Zwillinge folgten ihr. Die Offiziere schauten den Damen nur hinterher und lasen dann abwechseln den Bericht, dabei kamen sie der Ohnmacht sehr nahe, als sie die Zahlen lasen, mit welcher Stärke die Armee der Dämonen kommen wird.

Im Büro der Kaiserin angekommen, legte Emilia direkt los: „Kannst du mir erklären, was das mit der verschollenen Prinzessin auf sich hat Sina?“

„Wie meinst du das? Steht doch alles drin oder nicht?“

„Du kannst vielleicht damit den König hinters Licht führen oder wen auch immer, aber nicht mich. Die verschollene Prinzessin, das bist doch du!“

„Eh… was gibt dir denn die Gewissheit, dass ich es bin?“

„Weil du dich wie eine Prinzessin aufführst, die Stärke wie die eines Dämonen hast sowie die Weisheit. Es ist keinen Menschen bisher gelungen, Götterbestien einen nach dem anderen zu töten, wie du es machst.

Dann die Informationen die du uns gegeben hast. Vermutlich sind sie alle von Kyllia, aber es ist doch deine Handschrift oder nicht?

Dazu kommt deine Zwillingsschwester, die du auf einmal mitgebracht hast. Als du sagtest, sie wäre ein Dämon, habe ich auf einmal vieles verstanden, was ich bei dir vorher nicht verstehen konnte.

Du hast dich immer als ein Mensch ausgegeben, aber hast bestimmt durch Magie deine Rasse in deinem Status geändert. Selbst Vater sagte, dass du Geheimnisse hast.“

„Wow, sie ist ja komplett anders als der König.“ kommentierte Kyllia, aber fing sich nur ein bösen Blick von Sina ein.

„Rein hypothetisch, was würdest du denn machen, wenn ich wirklich die Prinzessin der Dämonen wäre?“

„Nichts, weil du immer noch meine Kanzlerin wärst, zu der ich aufsehe und der ich vertraue.“ sagte Emilia es sehr ehrlich und hat damit Sina erwischt.

„ … Huh?“ traute Sina ihre Ohren nicht. „Sina… wir hatten einen schlechten Anfang gehabt, keine Frage. Aber die Zeit hat die Wunden mehr oder weniger geheilt und bin dir nun wirklich sehr dankbar, dass du mir in all der Zeit deine Hilfe gegeben hast.

Mit deinen Aktionen hast du das Kaiserreich gezwungen, sich endlich in die Zukunft zu entwickeln und einen lästigen Feind wie Tuzato aus Alliancia zerstört. Ich weiß überhaupt nicht, wie man dir noch danken kann, wenn du alles schon hast?

Es ist mir egal, ob du ein verfluchter Mensch, Götterbestie oder sogar die Prinzessin der Dämonen bist, aber du bist in erster Linie eine Freundin für mich und… irgendwie auch eine große Schwester. Aber was ich wirklich möchte ist, dass du mir die Wahrheit sagst.“ sagte Emilia das sehr ehrlich und man sah es in ihren Augen, dass sie es auch ernst meinte.

Unbewusst fielen Tränen von Sina herunter, denn damit hat sie wirklich nicht gerechnet. „Und endlich zeigst du auch mal Gefühle. Ich dachte, du wärst am Ende nur eine Sadistin, die auf Zerstörung und Chaos ausgelegt ist.

Es fiel mir immer schwer, Sherry zu glauben, wie lieb du auch sein kannst, obwohl du auch deine Momente hattest mit mir.“ lächelt Emilia.

„Es… tut mir leid…“ murmelt Sina. Kyllia setzte sich neben ihre Schwester auf den Sessel und nahm sie in den Arm zum sie zu trösten.

„Das braucht es doch nicht. Ich kann es verstehen, dass du nicht einfach sagen konntest, wer du wirklich bist.“ nickte Emilia verständnisvoll. Sina seufzte nur und öffnete sich.

„Ja. Ich bin die Prinzessin der Dämonen und Kyllia ist meine Zwillingsschwester, wird aber nicht von unserem Vater, dem Dämonenkönig akzeptiert. Ich würde dich bitten, nicht tiefer danach zu fragen, weil die Wunden von Kyllia noch zu frisch sind, wenn es um unseren Vater geht.“ bat Sina.

„Ok, das kann ich machen. Und wie geht es dir nun, nachdem die Wahrheit raus ist? Keine Sorge, was wir hier im Raum besprechen, bleibt auch unter uns. Es geht sogar General Leon nichts an, wobei ich ihm zutraue, dass er ebenso kein Problem damit hat.“ nickte Emilia.

„D… danke. Ist es möglich, egal wie der Krieg mit den Dämon enden wird, meinen Schwestern hier im Kaiserreich Asyl zu geben? Ich möchte sie gerne in Sicherheit wissen, egal was passiert. Natürlich sollen sie selber entscheiden, wie und wo sie leben wollen.“ fragte Sina leicht schüchtern.

„Huch? Das kann ich machen. Ich müsste nur ein entsprechendes Gesetz vorbereiten, dass wir die Dämonen ebenso als normale Rasse akzeptieren und sie keine unzivilisierten Barbaren sind.“ grübelte Emilia sofort.

„Du gehst wirklich so weit für uns Sina?“ staunte Kyllia. „Aber ja. Für meine Familie und Freunde nur das Beste, für meine Feinde nur das Schlimmste. Das ist mehr oder weniger mein Motto.“ grinste Sina mit ihrem verweinten Gesicht.

Auf einmal wird sie von Kyllia feste an sich gedrückt. „Sina… ich… weiß nicht was ich dazu sagen soll…“

„Einfach nur danke, aber nicht mir sondern Kaiserin Emilia, die sich um euch kümmern wird.“ drückte Sina ihre Schwester ebenso.

„Endlich, das ich dir auch mal helfen kann. Dabei fällt es mir so schwer dir irgendetwas anzubieten, wenn du alles schon hast oder?“ grinste Emilia.

„Aber… wieso stellst du das Berichtsheft oder wer ich bin nicht infrage? Ich bin doch eine Dämonin, ich könnte dir doch alles erzählen.“ musste Sina dies trotzdem fragen.

„Glaube ich habe es schon mal erwähnt, aber ich vertraue dir. So wie ich dich kenne, sind die Zahlen vermutlich sogar übertrieben, damit wir nicht so leichtsinnig denken, dass wir den Krieg ohne weiteres bewältigen können oder?“ lächelt Emilia.

„Ihr seid verdammt scharfsinnig geworden eure Majestät, aber es ist so wie ihr es sagt. Aber ich muss dich trotzdem warnen, dass die Dämonen vermutlich noch andere Waffen benutzten werden, die weder Kyllia noch ich kennen.

Ich kenne nicht mal die Angriffsziele oder wie sie wo den Krieg starten wollen. In meinem letzten Gespräch mit meinem Vater habe ich versucht zu vermitteln, ob der Krieg wirklich nötig ist, aber… mein Gefühl sagt mir, dass das Gespräch umsonst war.“ warnte Sina.

„Danke für dein Kompliment. Ich bin nur froh, dass du auf unserer Seite bist, denn… wenn du bei den Dämonen geblieben wärst… Nun, du hast deine Stärke mehrmals bewiesen und weißt, wie man einen Krieg führen kann. Wir hätten diesen Krieg glatt verloren.“ meinte Emilia.

„Ich bin sowohl auf der Seite der Dämonen als auch auf der Seite von Alliancia. Ich sehe dabei keinen Nutzen von dem Krieg, außer dass sehr viele ihren Tod finden werden. Wenn es nach mir gehen würde, wäre ein Frieden vorteilhafter, aber… es ist wie es ist oder?“ war Sina ein bisschen traurig.

„Stimmt. Bin ich froh, dass ich nicht den Krieg führen muss, sondern der König. Was hat er denn eigentlich zu diesem Bericht mit der letzten Seite gesagt?“ kam die Frage von der Kaiserin.

„Er hat ein bisschen nachgehakt, aber leider waren die Helden anwesend, wobei man ihm ebenso angesehen hat, dass der König mich als die verschollene Prinzessin in Gedanken hatte. Könnte sein, dass ich ein ähnliches Gespräch mit ihm haben werde, wenn wir alleine sind.“ wiegelt Sina den Kopf, aber scheinbar ließ Kyllia sie nicht los.

„Dachte, ich wäre die anhängliche von den Schwestern?“ kommentierte Sina dies grinsend. „Lass mich!“ kam nur der Kommentar.

„Scheinbar hat deine Schwester dich wirklich sehr lieb.“ lächelt Emilia. „Dabei haben wir uns erst vor paar Tagen das erste Mal getroffen. Was glaubst du wohl, was passierte? Sie legt sich direkt mit einem Vampir an, zerstört einen Teil des Gartens und schlägt alle SSS-Abenteurer zusammen.

War ich froh, dass ich frühzeitig zurückgekehrt bin, sonst wäre mein Heim am brennen gewesen. Ja ja, das ist meine kleine süße Schwester.“ berichtet Sina. „Oh… es tut mir leid. Wie oft denn noch?“ nörgelt Kyllia.

„Wie viele Schwestern hast du eigentlich? Damit ich weiß, was auf mich zukommt in der Zukunft?“ fragte Emilia.

„Meines Wissens wären es 15 Schwestern oder?“ war Sina sich unsicher, aber Kyllia reagiert erstaunt. „Eh? Ohne dich sind wir immer 14 gewesen?“

„Verdammt… glaube, da müssen wir bei unserem Vater nachhaken, wo die letzte Schwester ist.“ war Sina nun leicht sauer und im Zimmer wurde es unangenehm warm.

„Eh? Wieso ist es jetzt auf einmal so heiß hier?!“ reagierte Emilia erstaunt. „Sina! Beruhige dich, wir wissen doch nicht mal, ob sie lebt!“

Sina atmete mehrmals ein und aus, dann wurde es wieder kühler im Raum. „Entschuldigung, aber seitdem ich eine Götterbestie bin, habe ich eine Aura, die ich aber mit meiner Rassenmagie verstecke, nur wenn ich sauer werde, wird sie heiß, bis alles anfängt zu brennen.“ erklärte Sina.

„Oh je…“ hatte Emilia direkt Mitleid in ihren Augen. „Hoffentlich bekommst du keine Probleme?“

„Bisher… konnte es irgendwie vermieden werden, aber es würde mich nicht wundern, wenn ich mal wirklich vor Wut explodiere.“ sagte Sina traurig. „Aber keine Sorge, ich werde es schon irgendwie in den Griff bekommen.“

„Ich werde 15 Papiere vorbereiten, sobald deine Schwestern vorbeikommen, bekommen sie die von mir ausgehändigt.“

„Vielen Dank. Ich werde versuchen, in der Zukunft netter zu dir zu sein.“

„Darauf freue ich mich schon!“

Kapitel 228

Ich bin wiedergeboren und die Rehabilitationsmaßnahmen?

Sina ging mit ihrer Zwillingsschwester die Kinder aufsuchen, in der Zeit hielt der König das Gespräch mit den Helden.

„Ich fürchte, der Krieg ist sogar schlimmer als wir uns vorstellen.“ las der König nochmal das Berichtsheft.

„Entschuldigung das ich es sagen muss, aber ich traue Lady Sina nicht über den Weg. Die Geschichte über die Dämonin? Irgendwie ist es doch ein abgekartetes Spiel.“ kam Davino direkt zum Punkt.

„Seid ihr euch sicher, dass Lady Sina wirklich ein Mensch war? Ist es nicht… möglich, dass man den Status fälschen könnte?“ stimmte Matthieu zu.

„Man sagt in unserer Welt, dass jeder Mensch einen Doppelgänger hat, aber… niemals einen Zwilling wie bei den beiden Damen es der Fall ist. Sie sahen exakt gleich aus, wenn man ihre Haarfarben und andere körperliche Merkmale ignoriert.“ meinte Miyu.

Der König hörte sich ihre Argumente an und ließ es in seine Gedanken fließen. „Die verschollene Dämonenprinzessin“ erregte seine meiste Aufmerksamkeit. Es war der erste Gedanke, als er das gelesen hat ob Lady Sina was damit zu tun hat.

Nie wurde geklärt, woher sie kommt und er hat alles akzeptiert, was bisher immer ihm gesagt worden ist. Die Fledermausflügeln als Fluch und den Götterbestienstatus, aber Dämonenprinzessin? Es wirkte auf ihn, als hätte Lady Sina ein Geständnis gemacht, aber wollte es nur indirekt belassen.

„Es ist euch überlassen, wie ihr mit Lady Sina umgeht. Ich würde euch nur raten, ihr aus dem Weg zu gehen und ihr Leben zu akzeptieren, auch wenn es scheinbar ziemlich sonderbar ist.“ kommentierte der König.

„Und wenn Lady Sina selber die Dämonenprinzessin ist? Das würde zumindest ihre abartige Stärke erklären und wie ein „Mensch“ in der Lage ist, gegen Götterbestien zu kämpfen.“ kam Davino mit dem nächsten Einwand.

„Aber wenn sie das wäre… wieso hilft sie uns dann? Müsste es nicht eher anders der Fall sein?“ überlegte Miyu.

„Du meinst, uns das Leben so schwer wie möglich machen und dafür zu sorgen, dass wir keinerlei Hilfe haben, damit die Dämonen bessere Chancen auf den Krieg haben?“ war Matthieu nicht unbedingt überzeugt.

„Naja… Amy hat sie ja mehr oder weniger den Willen gebrochen. Wenn wir nicht bald eine Lösung finden, müssen wir ohne sie weiter machen, so leid es mir tut, aber Kyllia hat uns gezeigt, wie stark sie ist ohne kämpfen zu müssen.“ kratze Davino sich an der Wange.

„Ich werde mit den anderen Königen in Kontakt treten, damit wir eine Armee aufstellen können, die den Ansturm der Dämonen standhalten können. Hoffentlich bekommt Kaiserin Emilia schnell das andere Berichtsheft so dass sie eventuell Waffen entwickeln können.

Mir gefällt es nicht, dass sie spezielle Monster züchten, um unsere stärksten Einheiten gezielt zu zerstören.

Vielleicht kann ich ein Geschäft mit den Abenteurern machen, dass sie zumindest die Monster für uns abfangen, aber… was hier steht, könnte vielleicht sogar untertrieben sein. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nun ihre Taktiken ändern, wenn sie wissen, dass Kyllia von ihnen geflüchtet ist.“ kam der König zu seinem Entschluss.

„Aber was machen wir mit Lady Sina und Kyllia? Sind sie nicht ebenso eine Gefahr für uns?“ wandte Davino ein.

„Nein. Wären sie es, hätten sie längst Alliancia in Brand gesetzt, dass hat aber Lady Sina nicht getan. So… makaber es auch klingt, aber sie hilft uns mehr als wir denken.“ nahm der König sie in Schutz.

„Außerdem… ihr solltet euch wirklich mehr auf eure eigene Stärke konzentrieren und Lady Sina ignorieren. Ihre Aura sollte euch bewusst gemacht haben, in welcher Liga sie spielt.“

„Mir gefällt es einfach nur nicht, dass wohl möglich ein Feind vor unsere Nase läuft und alle unsere Bemühungen sabotiert!“ schüttelt Davino den Kopf.

„Die Frage ist… welche Bemühungen haben wir denn vorzuweisen? Momentan hat Lady Sina mehr für uns als gegen uns was getan.“ merkte Matthieu an.

„Außerdem, es würde mich nicht wundern, wenn wir in der Zukunft sogar einmal mit ihr zusammenarbeiten müssen. Daher… sollten wir Lady Sina einfach nur im Auge behalten.“ schlug Miyu vor, Davino schwieg nur noch.

Es wurde dunkel und Amy hockte immer noch ängstlich in ihrem Zimmer im Bett eingewickelt mit der Decke. Jedes Mal wenn sie ihre Augen schließt, sah sie Lady Sina vor Augen und wie sie mit dem Apfel angriff.

So lächerlich der Angriff auch ist, aber… der Apfel hätte auch direkt durch ihren Körper schießen können, dann wäre sie gestorben. Deswegen wacht sie Nachts immer wieder verschwitzt auf und wünscht sie nur noch, in den Armen ihrer Mutter zu sein.

Auf einmal ging die Tür von ihrem Zimmer auf und Ralph betrat dies. „Amy… du kannst wirklich nicht für alle Zeit hier herumhocken. Es ist Zeit genug vergangen, dich davon zu erholen.“

„Hattest du schon mal Todesängste ausgestanden? So wirkliche richtige Todesängste?“ wandte Amy sofort ein.

„Ja habe ich. Einmal als meine Eltern vor meinen Augen umgebracht wurden und einmal, als ein Anführer der Meuchelmörder Themba töten wollte und ich dachte, dass ich immer noch zu schwach bin.“

„Dann… bist du wirklich stärker als du aussiehst…“

„Das mag sein. Komm, lass uns ein bisschen spazieren gehen.“ kam Ralph und riss Amy die Decke runter.

„Hey!“ wehrte Amy sich sofort. Sie trugt immer noch ihren Schlafrock und bekam sofort rote Wangen. Aber Ralph legte einen Mantel direkt um Amy und bevor sie reagieren konnte, nahm Ralph eine Hand von Amy und zog sie aus dem Zimmer.

„Hey… warte, was hast du mit mir vor?!“

„Ich sagte doch, wir gehen spazieren. In der Zeit werden die Maids mal dein Zimmer lüften und aufräumen. Habe gehört frische Luft soll der Gesundheit gut tun.“

Amy wundert sich, woher Ralph die Stärke und Zuversicht nahm, sie einfach durch die Burg zu ziehen. Auch wundert sie sich, wie er es überhaupt macht, weil ihre Stärke doch höher ist als seine?

„Ich zeige dir ein Geheimversteck, was nur wenige kennen.“ war Ralph immer noch sehr ernst. „Aber…“ wollte Amy Widerspruch einlegen, aber scheinbar interessierte es Ralph momentan nicht.

Irgendwann standen die Kinder vor einer Wand und Ralph drückte die Kerze an der Wand runter und ein Geheimgang öffnete sich. Erstaunt und neugierig schaute Amy in den Gang, aber scheinbar wusste was der rothaarige Junge was er tat und ging mit der Heldin rein.

Es war kalt, feucht und düster, aber man konnte noch genug erkennen, wie der Gang verläuft, als sie irgendwann in einer großen Höhle standen wo ein See war. Amy riss wieder erstaunt ihre Augen auf und war von der Schönheit des Ortes überwältigt.

„Das ist die Notreserve, sollte uns mal das Wasser aus dem Brunnen ausgehen oder die Burg wird belagert. Normalerweise dürfte ich von diesem Ort nichts wissen, aber… ich habe so meine Beziehungen.“ grinste Ralph.

„Ich verstehe… aber warum hast du mich jetzt hierher gebracht?“

„Damit du endlich auf andere Gedanken kommst. Deine Freunde machen sich Sorgen um dich, aber irgendwie wissen sie nicht, wie sie dir helfen können.

Ich durfte dich zwar besuchen, aber im Grunde hätte ich auch mit einer Puppe sprechen können, so sehr warst du in deiner Welt vertieft.“

„Ich danke dir, dass du versuchst mich aufzumuntern, aber… es klappt einfach nicht. Ich sehe immer wieder vor mir… wie der Apfel mich töten könnte, wenn Lady Sina es gewollt hätte…“

„ … Also hast du keine Lust mehr auf das Leben?“

„Ich… weiß es nicht…“

Ralph starrte Amy an, die niedergeschlagen auf den Boden blickte und zitterte. Dann seufzte Ralph, als hätte er eine Entscheidung getroffen…

Zeit wird zurück gespült…

Sina und Kyllia waren auf dem Weg zum Zimmer von Themba, als man Themba laut schreien hörte wie sie Ralph aus dem Zimmer warf und direkt die Tür hinterher zu knallte.

„Aber Themba…“ kam eine weinerliche Stimme von Ralph. „Oh je… muss Themba aber eifersüchtig sein.“ dachte Sina. „Kannst du dich unsichtbar machen? Ich glaube… das ich jemandem eine Schulter leihen muss.“ bat Sina ihre Schwester, die vor ihren Augen verschwand.

Sina ging um die Ecke um Ralph zu trösten, aber dort stand schon Friedrich. „Huch? Du hier?“ staunte Sina.

„Das könnte ich ebenso von euch behaupten.“ brummte Friedrich, während Ralph zwischen ihnen stand. „Große Schwester!“ wurde Ralph glücklicher und umarmte Sina.

„Hi, Stress mit deiner Alten?“ grüßte Sina. Friedrich musste bei dem Kommentar schon schlucken, während ein unsichtbares „Pff“ kam.

„Ja… nein… ich weiß es nicht. Themba verhält sich komisch. Dabei wollte ich doch nur Amy aufmuntern. Sie ist doch eine Heldin und braucht doch jetzt unsere Hilfe oder nicht?“ versuchte Ralph zu erklären.

„Ah… das ist sehr löblich von dir. Ich habe schon vom König mitbekommen, dass Amy sich mehr oder weniger im Zimmer einschließt, aber dass es so krass ist?“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch.

„Scheinbar ist es für die Menschen aus der anderen Welt nicht so einfach, sich von so einem Schock zu erholen. Ich frage mich wirklich wie sie reagieren wird, wenn sie zum ersten Mal einen Menschen töten muss. Monster ist die eine Sache, aber Menschen?“ merkte Ralph ein weiteres Problem an.

„Ich würde sie ja gerne Banditen jagen lassen oder so, aber… irgendwie sind die kriminellen Probleme in letzter Zeit stark zurückgegangen.“ brummte Friedrich.

„Kannst du vielleicht Amy helfen?“ fragte Ralph nun mit leuchtenden Augen, aber Sina schüttelt nur mit ihrem Kopf.

„Tut mir leid, ich würde es eher verschlimmern, wenn ich jetzt in ihr Zimmer reingehe. Nein, da müssen wir zur einer anderen Lösung greifen.“ grübelt Sina.

„Scheinbar habt ihr sie auch Lady Sina.“ brummte Friedrich. Kyllia wundert sich, wieso ein Mensch soviel brummt.

„Habe ich, aber es hängt davon ab, ob Ralph bereit ist, diesen Schritt zu wagen.“ meinte Sina. Sie war selbst ein bisschen unsicher über ihren Plan.

„Bisher war keiner wirklich eine brauchbare Hilfe gewesen, am wenigsten die Freunde von Amy.“ hörte man die leichte Enttäuschung von Ralph. Scheinbar hat er sich mehr von den Helden erhofft, die das Reich beschützen sollen.

„Also folgendes, am besten ist es, dass dein Vater in der Nähe ist, vielleicht gerät es leicht außer Kontrolle.“ warnte Sina direkt.

„Du gehst mit Amy zu einem Fluss, See oder irgendetwas wo man jemanden ertränken kann. Ziel bei der Aktion ist es, ihren Lebenswillen wieder zu wecken.

Drück nicht ihren Hals zu oder so, sondern einfach ihre Schulter unter Wasser gedrückt halten und immer wieder raus ziehen, damit sie kurz wieder Luft schnappen kann. Dabei schreist du sie an, ob sie wirklich keinen Lebenswillen mehr hat oder dagegen ankämpfen will.

Wehrt sie sich und du erkennst es an ihren Augen, hat es geklappt. Das andere brauch ich dann nicht mehr wirklich zu erläutern oder?“ sagte Sina. „Die Frage ist, kannst du das wirklich vollziehen? Solltest du das machen, kann es sein, dass sich dabei eine Tür bei dir öffnet, die besser geschlossen bliebe.“

„Du verlangst was von meinem Sohn?!“ wurde Friedrich sauer, aber es war Ralph, der es schweigend anhörte.

„Ich verlange nichts, aber wenn die Heldin sich nicht irgendwann wieder einkriegt, dann sind es nur noch drei Helden die euch vor den Dämonen beschützen. Dabei helfe ich schon soviel wie ich kann als Abenteurerin.“ wehrte Sina sich.

„Würdest du auf mich aufpassen, sollte… es nicht klappen Vater?“ kam Ralph zur einer Entscheidung.

„Du musst das nicht machen Ralph!“ war Friedrich dagegen, aber Ralph schüttelt den Kopf. „Vater, wer soll das dann machen? Ihre Freunde werden das bestimmt nicht tun und bei einem Fremden könnte… schlimmer werden.“

„Ihr solltet bei eurer Aktion Themba irgendwie heraushalten. So eifersüchtig wie sie sich verhält, entsteht daraus nur ein Drama.“ grinste Sina. „Benutzt den Übertragungszauber vom König und berichtet mir, wie es verlaufen ist, ich werde jetzt zur Kaiserin Emilia fliegen.“

Zeit wird vorgespült…

Ralph nahm wieder die Hand von Amy und ging mit ihr zum See. Sie ließ sich zwar ziehen, aber wehrte sich langsam, weil sie nicht wusste was Ralph vorhat.

„Was… hast du vor?!“ wurde Amy leicht panisch.

„Dich retten.“ sagte Ralph nur und warf sie ins Wasser. Sofort wurde sie nass und wollte wieder aufstehen, aber der rothaarige Junge nahm sich ein Bein von Amy und zog sie noch ein bisschen tiefer in den See.

„H… Hilfe!“ rief Amy um Hilfe, aber dann wurde ihr bewusst, wo sie war und keiner ihr helfen konnte. Ralph ließ sie nun los und Amy wollte von dem Jungen Abstand nehmen, aber da packte er Amy an der Schulter und drückte sie unter das Wasser.

Nun bekam Amy es erst recht mit der Panik zu tun. Sie kratze an den Armen von Ralph, bis sie langsam ihre Luft nicht mehr anhalten konnte, dann zog Ralph sie wieder raus.

„WILLST DU LEBEN ODER NICHT?!“ schrie Ralph sie an. Amy war zu verwirrt, zu verstehen was Ralph von ihr wollte, als der Junge sie wieder unter das Wasser drückte.

Wieder wehrte sich Amy mit ihren Kräften, aber irgendwie schaffte Ralph es sie unter Wasser zu halten. Dann kam Amy wieder in die Luft: „ICH HABE DICH GEFRAGT, OB DU LEBEN WILLST ODER NICHT?!“

„Ich ich…“ schnappte Amy nach Luft, aber scheinbar hatte sie nur kurze Zeit für die Antwort, dann war sie wieder unter Wasser. Nun dachte sie wirklich, dass sie sterben wird. Auf einmal sah sie Bilder von ihrer Mutter, ihrem verstorbenen Vater sowie ihren Großvater… Wie sie gemeinsam in ihrer Kindheit noch gefeiert haben und nun für immer getrennt sind…

„Ich will leben!“ dachte Amy.

>Limit brechen freigeschaltet< >Limit brechen aktiviert <

Die Fähigkeit kam auf einmal vor Amy´s Augen und sie spürte auf einmal eine neue Energie durch ihren Körper fließen. Dann machte sie eine Faust und schlug Ralph ins Gesicht, der von ihr wegflog.

Endlich von dem bösen Jungen befreit, schnappte Amy nach Luft und freute sich über ihre Freiheit.

„Ar… hast du eine Kraft in deiner Faust.“ stöhnte Ralph, während er seine Wange rieb. „Und? Hast du deinen Lebenswillen wieder gefunden?“

„Eh?“ war Amy auf einen Kampf vorbereitet, aber Ralph grinste sie nur erleichtert an. „Entschuldigung, aber ich musste diesen Schritt tun, weil du dir nicht helfen lassen wolltest und wirklich aussahst, als würdest du sterben wollen.“

„Aber…“ verstand Amy die Welt nicht mehr. Ihre Fähigkeit löste sich auf und der Nebeneffekt trat ein. Sie bekam auf einmal wackelige Knie und fiel in den See rein, dabei tat sie sich ihren Hintern weh.

„Keine Sorge, ich wollte dich nicht umbringen, nur deinen Lebenswillen wieder erwecken. Wenn… das nicht geklappt hätte… na ja, besser wir reden darüber nicht. Ach ja… Willkommen zurück in der Welt der Lebenden Amy.“ lächelt Ralph und rieb sie die verletzte Wange.

Ein Pfeil schoss durch Amy´s Herz und es klopfte nun sehr schwer. „Nein… wirklich?“ dachte Amy nur noch, während sie eine Hand auf ihre Brust legte.

„Komm, lass uns zurück gehen und die Kleider wechseln, sonst bekommen wir noch eine Erkältung.“ bot Ralph Amy eine Hand an. Die Herzschläge waren für Amy unerträglich geworden, aber sie versuchte es zu ignorieren. Dankbar nahm sie die Hilfe von Ralph an und er unterstützte sie beim Gehen.

„Hoffe… du verzeihst mir diese Aktion, aber wir brauchen dich wirklich. Eine Amy die kämpfen kann und Ideen hatte, nicht eine Amy die sich in ihr Zimmer einschloss.“ sagte Ralph es an ihrer Seite.

Nun wurde es dann doch für Amy zu viel und sie blieb an Ort und Stelle stehen. „Amy? Habe ich dir doch mehr wehgetan als ich wollte?“ fragte Ralph sofort nach, aber Amy schüttelt nur ihren nassen Kopf.

Sie drückte die Hand von Ralph fester zu und bereut nicht ihren nächsten Schritt: „Ralph? Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Geh bitte mit mir aus!“

Friedrich hat sich in einer Ecke der Höhle versteckt und war sehr sehr stolz auf Ralph, dabei war sogar der König anwesend. Sie staunten nicht schlecht, als Amy dies zu Ralph sagte.

„Eh…?“ war Ralph etwas überfordert, aber bekam einen roten Kopf, während Amy auf seine Antwort wartet.

„BITTE?!“ rief eine weibliche Stimme laut. Amy und Ralph drehten sich zu dem Gang um und sahen eine rote Themba stehen. Man sah in ihren Augen, dass sie ziemlich wütend war, aber nicht wegen der Aktion, die Ralph mit Amy gemacht hat, sondern das Geständnis von Amy.

Amy wusste, dass Themba Ralph ebenso liebte und Ralph scheinbar Gefühle für die Prinzessin hatte, aber sie hat nicht mitbekommen, dass sie offiziell ein Paar sind. Aber das war ihr auch egal gewesen, denn sie sieht Ralph nun ein bisschen mit anderen Augen und verstand, warum Themba ihn so liebte.

Themba kam auf Ralph zu gestürmt und nahm beide Wangen von dem rothaarigen Jungen mit ihren Händen. Sie schauten sich kurz an, dann murmelt Themba leise „Idiot“ und küsste ihn auf den Mund. Friedrich musste den König zurückhalten, sein Schwert zu ziehen bevor was dummes passiert.

Amy riss empört ihre Augen und Mund auf, dass Themba einfach so vor ihren Augen Ralph küsst. Und der arme Ralph… schwebte auf Wolke sieben.

Irgendwann hörte Themba auf, „Dafür übernimmst du die Verantwortung.“ sagte Themba mit roten Wangen und starrte Amy an.

„Er gehört MIR!“

„Das werden wir ja sehen. Nur weil ihr ihm seinen ersten Kuss gestohlen habt, wisst ihr nicht, für wen Ralph sich entscheiden wird!“

Amy und Themba schossen Blitze aus den den Augen, aber das bekam Ralph nicht mehr mit.

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