Ich bin wiedergeboren und der wütende Kalif?

Azeema und Sina standen mit großem Abstand zu den anderen. Die Nomadin hielt ihre Augen geschlossen, während Sina selbst ein ziemliches Wagnis eingeht, diese Halsbänder loszuwerden.

Sina atmet kurz ein und aus, dann legte sie ihre Hand auf das Schoss. Azeema schien ihr zu vertrauen, denn sie schien keine Angst zu haben. Spontan zerstörte Sina das Schloss vom Halsband, riss es vom Hals ab und warf es weit weg, als dies auf einmal explodierte.

Die anderen Zuschauer haben nichts bemerkt, als es nur auf einmal explodierte, so schnell hat Sina gehandelt. Selbst Mel und Lara konnten dies nicht sehen. Azeema öffnet ihre Augen und schaute erstaunt, dass sie noch lebte, dann fing sie an zu tränen und umarmte Sina dankend.

„Puh… scheinbar hat es irgendwie geklappt. Dann stellt euch in einer Reihe auf, dann befreie ich die nächsten.“ sagte Sina es zu Azeema, die nur nickte.

Es war eine explosive Nacht gewesen, aber alle Sklaven wurden von den Halsbändern befreit, während Sina ziemlich erschöpft aussah.

„Geht es dir gut Sina?“ fragte Lara vorsichtshalber. „Nun kann ich nachvollziehen, warum Bomberentschärfer immer so verschwitzt aussehen. Weißt du wie anstrengend es ist? Ein falscher Schritt und… jemand stirbt.“ erklärte Sina.

„Vielen Dank, wirklich. Ich weiß nicht wie wir ihnen das je danken können.“ kam Azeema auf Sina zu.

„Keine Ursache. Am besten ihr verbrennt die Sklaventreiber, damit die nicht anfangen zu stinken? Ich würde gerne schlafen, denn irgendwie fühle ich mich sehr erschöpft.“ sagte Sina.

„Das können wir natürlich einrichten.“ verbeugte Azeema sich vor den Abenteurerinnen und ging zu den anderen Nomaden.

„Bleibt nur noch die Mine oder? Ich meine… wenn wir schon so aufräumen, können wir auch direkt einen Schlussstrich ziehen.“ meinte Lara und Mel nickte.

„Das war auch so ungefähr mein Plan, aber jetzt? Erstmal schlafen!“ sagte Sina müde.

Am nächsten Tag ging es Sina wieder besser und die Nomaden haben den Ort soweit übernommen, dass sie ihn selber verteidigen könnten. Mel hat bei der Reparatur beim zerstörten Tor geholfen und die Türme belässt man zerstört.

Sina war nun mit Lara im Zelt vom Sultan und schauten sich alles in Ruhe an. „Was genau suchen wir eigentlich Schwesterchen?“ fragt Lara.

„Hm… irgendwelche… Beweise oder ähnliches, damit wir die ganzen Schlangen aus der Abenteuergilde loswerden können, aber… so ein Glück wie ich es damals mit einer Namensliste hatte, werde ich wohl nicht bekommen.“ erklärt Sina ihre Idee wieder.

„Ah… stimmt, die kannst du ja nicht einfach so umbringen oder beschuldigen, ohne irgendetwas in der Hand zu haben. Aber glaubst du nicht, dass der Kalif so was haben dürfte? Irgendetwas, damit er seine Spitzel erpressen kann, sollten sich ihre Fahnen in eine andere Richtung drehen, so zumindest würde ich als Tyrann denken.“

„Hmm… Vermutlich schon, aber dann müsste sein Palast sicherer sein als Fort Knox, damit niemand ihm die Mittel klaut. Auf mich wirkt dieses Land so ähnlich wie das alte Arabien, dann dürften diese Sachen in irgendwelchen Höhlen stecken, zumindest traue ich das ihnen zu.“

„Sag mal… ist das ein Übertragungszauberstein?“ wundert sich Lara, die auf den leicht leuchtenden Stein auf dem Tisch zeigt.

„In der Tat. Hmm… weißt du, wir nehmen es einfach mal an und schauen, wie das Gespräch sich so entwickelt.“ meinte Sina und aktivierte ihn. Lara stellte sich auf die andere Seite des Zaubers, sodass sie nicht mit auf der Übertragung ist.

Was Sina sah, war ein alter Mann mit langem Bart und schwarz goldenen Gewändern, der ziemlich erschrocken reagiert, als er Sina zu Gesicht bekommt.

„Wer sind denn sie?!“ verlangte der alte Mann zu wissen. „Hmm… wie wär`s, wenn du dich vorstellst du alter Furz?“ provozierte Sina den Mann direkt.

„Wie könnt ihr es wagen mich zu beleidigen?! Ich bin Maaiz el-Saab, Kalif dieses Landes!“ tobte der alte Mann.

„Ah? Ihr seid es also, der das Sklavensystem ins Leben gerufen hat und systematisch alle Nomaden jagen lässt?“ grinst Sina.

„Ich muss mich nicht für irgendeine daher gelaufene hässliche Frau mit… Flügeln? Wartet! Ihr seid Sina oder? WIE KÖNNT IHR ES WAGEN ALLE MEINE OASEN ANZUGREIFEN?!“ schrie der Kalif mit rotem Kopf.

„Huch? Beruhige dich du alter Furz sonst bleibt dein Herz noch stehen. Tja… wieso sollte ich meine Taten irgendeinem daher gelaufenem altem Tyrannen rechtfertigen? Bisher wurde ich ja immer angegriffen und musste mich dummerweise immer verteidigen.“ zog Sina ein Gesicht der Ahnungslosigkeit.

„Ihr habt meine Verwandten getötet! Ihr werdet weder hier noch auf der Welt sicher sein!“ drohte der Kalif und Sina musste auf einmal laut lachen, selbst Lara schloss sich Sina beim Lachen an.

„Lacht ihr nur, denn ich kenne eure Geschichte, aber auch ich kenne die richtigen Leute, die mit solchen… Problemen wie euch umgehen können!“ drohte der Kalif weiter, was nur dazu führte, dass Sina Bauchschmerzen bekam vor Lachen.

„Alter… halt einfach deine Klappe und genieße deine restliche Zeit bis ich wieder komme, dann kannst du mir das nochmal wiederholen. Schick mir deine tödlichsten Assassinen oder was du auch immer findest und schick sie zu mir, dein Informant hat dir ja schon gesagt, wohin ich reisen will.“ tränte Sina.

„Diese Worte werdet ihr bereuen!“ und der Kalif schaltet die Übertragung ab. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich seine Seele nehmen soll oder nicht.“ grübelte Sina laut.

„Besser nicht, sonst hast du ziemlich lange Magenschmerzen bei so einem verdorbenem Charakter. Ist dir auch jemand aufgefallen, der hinter dem Kalif stand?“ schmunzelt Lara.

„Aber sicher, unser alter Freund Yaasir stand da und war am schwitzen. Ich habe ihn einfach mal ignoriert, damit er nicht glaubt, dass ich ihn bemerkt habe.“ nickte Sina.

„Zumindest wissen wir nun, auf welchem Stand der alte Sack ist, aber er hat scheinbar auch ein tüchtiges Informationsnetzwerk, wenn der Kalif das mit den anderen Oasen mitbekommen hat.“

„Stimmt. Wir sollten mit Azeema reden, ob sie bleiben wollen oder ihrer Reise nachgehen. wobei ich der Meinung bin, dass sie solange hier bleiben sollten, bis wir diese Mine und ihre Sklaven gefunden haben, damit DIESE zumindest sicher zurück an die Oase kommen können.“

Sina sowie Lara suchten sofort die Nomadenführerin auf und als sie die Damen gefunden haben, erklärten sie das Gespräch mit dem Kalifen sowie die nächsten Pläne.

„Wir werden bleiben. Wir… haben einige Boten geschickt und hoffentlich bekommen wir frühzeitig Hilfe, aber wenn diese Sklaven von der Mine gerettet werden können, brauchen sie einen Ort, wo sie Schutz finden können.“ erklärte Azeema.

„Aber könnt ihr euch denn verteidigen? Ich hatte den Eindruck, als würde der Kalif jede Oase wieder zurückerobern wollen.“ war Mel die Sache nicht geheuer, als sie das Gespräch mitbekommen hat.

„Keine Sorge, die Münzen die ihr mir gezeigt habt, beweisen nur, dass…es den anderen Nomaden gut geht und sie mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen den Kalifen vorgehen, so wehrlos sind wir Wächter doch nicht.“ lächelt Azeema.

„Ganz wie ihr meint, denn wir werden zwar zur Mine gehen, aber dann direkt weiter nach Tierra reisen.“ sagte Sina.

„Lasst… mich euch eine weitere Münze geben. Je mehr Münzen ihr habt, desto einfacher ist es für euch, die Nomaden die in der Mine versklavt sind, von euren guten Absichten zu überzeugen.“ gab Azeema Sina eine Münze.

„Ok? Ich habe den Standort der Mine von einem Sultan bekommen. Aber ist es richtig, dass sie südlich der Vulkane liegen soll?“ fragte Sina vorsichtshalber nach.

„Das ist richtig, aber seid gewarnt. Die Mine ist in der Nähe von einem Wyvern-Nest. Ihr werdet mit… diesen Monstern vermutlich keine Probleme haben, aber sehr wohl unsere Freunde. Sie sind alleine durch die Arbeiten schon sehr geschwächt.“ warnte Azeema.

„Ok, dann sollten wir alles vorbereiten, damit wir genug Wasser für diese Reise haben, denn dies ist ja scheinbar die letzte Möglichkeit.“ nickte Sina zu Lara und Mel. Die Abenteurerinnen bereiteten sich vor und Lara bekam von den Nomaden noch ein paar Tipps für die Reise durch die Vulkangebiete.

„Am einfachsten und am sichersten ist es, wenn ihr um das Gebiet lauft. Aber dafür benötigt ihr mehr Zeit. Es gibt einen alten Weg, der sogar in der Nähe von der Mine ist. Wenn ihr den nehmt… könnt ihr diese Reise gut abkürzen, aber sie ist voller Monster wie Lavagolems, Ifrits oder ähnliche Feuermonster, da sind die Wyvern das geringere Übel.“ erklärt einer der Nomaden.

„Dann weiß ich jetzt schon, dass wir auf Monsterjagd gehen werden, denn sie werden uns bestimmt nicht aufhalten.“ murmelt Lara.

Sina hat entschieden, dass sie erst am nächsten Morgen zur Mine aufbrechen. Der Vorteil der letzten Oase war, dass man das Vulkangebiet schon sehen konnte. Bisher hat die Dämonin ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt.

„Ziemlich… düster oder? Nun dürfte es gefährlicher werden auf der Reise und wir werden diesmal keine Menschenseele oder ähnliches vorfinden.“ sagte Lara.

„Wir hatten schon genug Probleme mit den Menschen, eine Abwechslung ist sehr willkommen.“ meinte Mel.

„Gut das ich jetzt meine Drachenrüstung angezogen habe, dann kann ich sie gleich mal testen, wie sie sich so macht.“ freute Sina sich auf den nächsten Kampf. „Und angenehm kühl hier drin.“

„Ich wünsche euch viel Glück. Solltet… ihr es bis zur Mine schaffen, schickt die anderen Nomaden einfach zu dieser Oase, den Rest werden wir übernehmen.“ verabschiedet sich Azeema von den Frauen. Sie brachen sofort auf unter der Führung von Lara.

Stadt Besma:

„Es ist alles deine Schuld Yaasir!“ tobte der Kalif.

„Was hätte ich denn tun sollen? Ich hatte gehofft, dass die Räuber diese Frauen überraschen könnten, aber die Stärke von Lady Sina ist kein Witz.“ versuchte der dicke Mann den Kalifen zu beruhigen.

„Pah, ich höre nur Ausreden aus deinem Mund! Als ich von dem Tod meines Cousin gehört habe, nahm ich mir selber die Freiheit raus und forschte über diese Frau, die nichts als Ärger macht! Normale… Attentäter kommen nicht in Frage, also habe ich zwei Spezielle rufen lassen. Ich bin zwar danach vermutlich mein gesamtes Gold los, aber wenn diese Frau dafür weg ist, bekomme ich mein Gold irgendwie oder wann wieder…“

„Was… für Attentäter sollen es denn sein? Ihr dürft nicht vergessen, dass ihre Begleiterinnen auch nicht ohnegleichen sind, auch wenn sie nur einen einfachen Abenteurerrang haben.“

„Tz… schon von dem Attentäterpaar Cassius und Maeve gehört? Sie sind so alt wie die Welt und vermutlich Vampirkönige. Um sie bezahlen zu können, muss man mehr Gold haben als ein gesamtes Reich. Aber scheinbar waren sie mit meinem Angebot zufrieden.“

„V… Vampirkönige? Nichts für ungut, aber… hat Lady Sina nicht vor kurzem einen getötet?“

„Wenn die Aussage stimmt. Sie kommen und werden diese scheußliche Frau töten, sobald sie mein Gold angenommen haben. Als Beweis werden sie mir dann den Kopf bringen, wie es scheinbar… üblich in ihrer Branche ist.“

„Ich hoffe, dass ihr sicher seid, was ihr tut. Mit Attentätern ins Geschäft zu kommen ist eine Sache, aber mit Vampirattentätern ist es noch gefährlicher.“

„Ach… verschwinde aus meinen Augen du verräterischer Nomade.“