Ich bin wiedergeboren und Sherry´s Auftrag?

Sherry packte ihre Sachen für die Reise in den Flüsterwald und bekommt Proviant von Suki, die übrigens auch weiß, was der Auftrag von Sherry ist. Sina stand im Vorgarten und versuchte weiterhin ihre Flügel zu kontrollieren, als sie Sherry sah.

Sina stand auf und ging auf sie zu. „Viel Glück, was du auch immer im Flüsterwald machst.“ und gab Sherry einen sehr langen Kuss. „Danke… keine Sorge, ich bin jetzt ein starkes Mädchen geworden!“ sagte Sherry es mit roten Wangen und verschwand dann aus der Sicht von Suki und Sina.

„Habt ihr schon mal überlegt, vom Dach runter zuspringen? Wenn ich mich richtig erinnere, werfen die Vogelmütter ihre Kinder nach einer bestimmten Zeit vom Nest runter.“ schlug Suki eine Idee vor.

„Hmm, könnte ich mal versuchen…“ grübelte Sina.

Sherry verlässt die Stadt und es dauerte nicht sehr lange, da sah sie schon den Flüsterwald. Unterwegs traf sie noch auf ein paar andere Abenteurer, aber ansonsten hatte sie eine ruhige Wanderung.

„Hoffentlich macht mein Pech keine Probleme… Spinnen…“ schaudert Sherry in Gedanken. Sie bekam von Neia den Tipp, das Feuer ihre größte Schwäche ist.

„Ich habe aber auch keine Anhaltspunkte wonach ich überhaupt schauen soll!“ fluchte Sherry, als sie den Wald betrat. Nur weil sie sich ein bisschen auskennt… der Wald ist nicht gerade klein.

Es vergingen mehrere Stunden ohne das Sherry auch nur eine Spur zur Spinne gefunden hat. „Ich verstehe das nicht… wenn das wirklich eine Riesenspinne ist, dann müsste es doch irgendwelche Netze oder ähnliches von ihr zu finden sein…“ wundert sich Sherry.

Dann per Zufall, fand sie eine Lichtung, die aber zerstört aussah. Sherry betrat sie und überall waren Bäume umgestürzt als hätte hier ein Kampf zwischen zwei Monstern stattgefunden.

„Hmm… einige Bäume sehen aus, als wären sie mit Säure bespritzt worden, andere durch extremes Gewicht. Aber… hier sind tatsächlich Spinnenfäden!“ freute sich Sherry. Sie stellte dann fest, dass die Bäume immer in eine Richtung umgekippt sind, als wäre etwas großes in diese Richtung gelaufen.

„Eh… wie groß ist denn diese Spinne?!“ staunte Sherry, als sie die Breite feststellen wollte. „Das ist doch selbst für eine Riesenspinne zu groß!“

„Willst du jetzt schon aufgeben, bevor du deinen Feind gesehen hast?“ meldet sich eine Stimmte im Kopf.

„Ach… Nirvana? Dich habe ich ja komplett vergessen!“ schaute Sherry auf ihr Schwert herunter, das sie am Gürtel trägt.

„Das tut mir jetzt aber weh… dachte wir wären ein Team?“ wurde das Schwert Nirwana depressiv. Sina hätte einen Lachanfall bekommen, wenn sie diese Szene sehen würde.

„Eh?! Es war viel los, Entschuldigung!“ versuchte Sherry das Schwert wieder aufzumuntern. „Aber ich bin froh, dass ich nun nicht alleine bin.“

„ … Ok! Du darfst dir deinen Feind nicht vorstellen. Meisten sind die Vorstellungen schlimmer, als der Feind eigentlich ist!“ warnte Nirvana.

„Erm… doch? Bei dieser Größe hier, muss ich annehmen, das mein Feind eine Größe hat, die ich nicht einfach ignorieren kann!“

„Und selbst wenn, du hast doch bestimmt schon größere Monster gesehen oder?“

„Hmm… da war dieser Knochenwurm und die Hydra, wobei das Ding glücklicherweise schon tot war.“

„Ich nehme an, es war das Werk deiner Freundin. Was würde sie dazu sagen, wenn sie die Breite der Spinne hier feststellen würde?“

„Nichts. Sie würde einfach dem Pfad folgen.“

„Fällt es dir dann so schwer? Du hast mich dabei und du beherrscht genug Zauber, um dieses Monster zu besiegen!“

„Es ist aber eine Sache ob man auf jemanden vertraut oder…“

„Himmel… willst du deine Freundin überraschen, dass du nun auch eine S-Abenteurerin geworden bist?“

„Ja!“

„Würdest du dich über die Belohnung freuen, die deine Freundin dir im Bett geben würde?“

„Ich schmeiß dich weg.“

„Erm… Entschuldigung, ich wollte dich nur motivieren. Ich werde das nicht mehr erwähnen! Bitte, wirf mich nicht weg!“

„Dann betrachte es als letzte Warnung, Mio und Tio habe ich schon übers Knie gelegt!“

In der Gilde mussten zwei Vampire gleichzeitig niesen und rieben sich unbewusst an ihren Hintern. „Sherry ist gruselig wenn sie sauer ist…“ „Wie hat sie geschafft uns zu fangen…“ fragten die Zwillinge sich immer noch.

„Jawohl Herrin! Wollen wir dann… euren Feind suchen gehen?“ versuchte Nirvana vom Thema abzulenken.

„Bring nichts, ich muss diese Spinne finden…“ und Sherry ging in den zerstörten Pfad rein. Nach einiger Zeit meldet sich das Schwert wieder.

„Irgendwie wirkt es, als hätte diese Spinne etwas verfolgt.“

„Meinst du? Ich sehe nur umgeknickte Bäume und die Spuren auf dem Boden. Wobei… sowie du es ansprichst, sieht es aus, als hätte sie eine andere Spinne gejagt oder?“ versuchte Sherry die Spur auf dem Boden zu deuten.

„Es ist nicht unüblich, das Monster ihre eigenen Artgenossen jagen und fressen. Warte… ich spüre dort vorne was!“ warnte Nirvana und Sherry zog das Schwert.

Sherry nahm die Warnung ihres Schwertes ernst, aber sie sah niemanden und so eine große Spinne sollte man eigentlich nicht übersehen. Sie ging ein paar Schritte weiter nach vorne, als sie jemanden stöhnen hörte.

„Warte, da ist doch eine Person oder?!“ rief Sherry und rannte auf den Klagelaut zu. „Warte Sherry, es ist…“ wollte Nirvana seiner Herrin etwas sagen, aber sie hörte nicht mehr zu. Sherry suchte wieder nach der Person und fand sie.

Eine Frau mit kurzen roten Haaren lag in einem Gebüsch, den Unterkörper konnte Sherry nicht sehen. Sie rannte sofort auf sie zu.

„Hey! Geht es dir gut?!“ fasste Sherry ihr auf die Schulter und wollte sie umdrehen, als sie mit einer starken Kraft weggeschleudert wird. Sherry knallte gegen einen Baum und rutschte runter, dann musste sie mehrmals den Kopf schütteln. „Hey! Ich wollte dir nur helfen!“ rief Sherry der Frau zu, aber sah dann ihr Gesicht.

Es hatte zwei große Augen und weitere sechs kleine rote Augen. Ihre Zähne sahen aus wie Fangzähne, und ihre Hände mehr Klauen als Hände.

„Du… du bist eine Arachne oder?!“ staunte Sherry, denn die Chance auf diese Monster zu treffen ist… „Naja, wobei mir einfällt, dank meines Pechs musste es ja irgendwie dazu kommen…“ dachte Sherry stumm weiter.

„Und wenn! Was habe ich getan, dass ihr mich alle jagt?!“ zischte die Spinnenfrau Sherry an und wollte aufstehen, aber sie fiel wieder auf den Boden.

„Töte es solange du kannst, diese Monster sind vielleicht sehr sehr selten, aber sie machen Jagd auf alles was lebt, um ihren Hunger zu stillen!“ drängte Nirvana.

„Halt die Klappe Nirvana. Wieso… bist du in diesem Zustand? Ich dachte, ihr seid so starke Monster?!“ fragte Sherry und die Spinnenfrau schaut sie erstaunt an.

„Eh? Willst du mich nicht töten oder so? Ich kann mich nicht mal mehr richtig wehren, nachdem mich die Riesenspinne erwischt hat…“ wirkte die Spinnenfrau niedergeschlagen.

„Warte, du wirst von der Spinne gejagt, aber…“ wundert sich Sherry, nachdem sie wieder aufgestanden ist.

„Ja, sie jagt mich seit den Erdbeben, die überall stattgefunden haben. Zuerst wurde mein Heim zerstört, dann jagen mich irgendwelche komischen Monster und nun diese Spinne, ich kann nicht mehr! Ich wollte doch nur meine Ruhe haben…“ ließ die Frau ihren Frust raus.

„Wo ist denn die Spinne?“ fragte Sherry.

„Keine Ahnung, aber es wird nicht lange dauern, bis sie mich gefunden hat… Wieso kannst du mit mir so normal sprechen? Alle deiner Art sind entweder weggelaufen oder haben sofort zu den Waffen gegriffen…“ stellte die Spinnenfrau die Frage.

„Err… dürfte daran liegen, dass in meinem Zuhause drei Vampire, eine Mörderpuppe, ein tödlicher Tiermensch und meine geflügelte Freundin leben. Das… kann dazu führen, dass ich eher in ein Gespräch kommen kann, zumal du nicht auf mich wirkst, als würdest du mich angreifen wollen oder können.“

„Eh? Wieso leben so viele Monster bei dir? Ist das normal?!“ staunte die Spinnenfrau und Sherry schüttelte nur den Kopf.

„Nein… eigentlich nicht, aber es ist wie es ist.“ steckte Sherry das Schwert weg und ging auf die Spinnenfrau wieder zu. Sie fing an zu knurren und will sich bestimmt nicht umbringen lassen… Als Sherry sie wieder anfassen wollte, biss sie in ihre Hand.

Sherry hat es geahnt, aber unterdrückte den Schmerzschrei und legte ihre Hand auf die Wange und fing an sie zu heilen. Die Spinnenfrau riss alle ihre Augen auf und schaute Sherry an.

Nachdem die Schmerzen am Gesicht verschwunden sind, ließ die Spinnenfrau Sherry´s Hand los. „Warum… heilst du mich?“

„Weil du in Not bist oder? Meine Freundin hätte was ähnliches getan, gerade weil man mit dir kommunizieren kann.“ erklärte Sherry und heilte ihre eigene Hand.

„ … Ich verstehe… das nicht…“ wirkte die Spinnenfrau niedergeschlagen, als Sherry nun beide Hände auf ihre Schulter legte und weiter heilte.

„Es gibt Dinge, die auch ich nicht verstehe, aber meine Gefühle sagen mir, dass es richtig ist, was ich mache.“ Die Spinnenfrau beobachtet die Halbelfe immer noch misstrauisch, befürchtet das es eine geschickte Falle von ihr ist.

„So… das sollte reichen, das du dich wieder bewegen kannst, schaffst du es selber aus dem Gebüsch zu kommen?“ war Sherry mit ihrer Arbeit fertig.

Die Spinnenfrau nickte und stand auf. Sie war komplett nackt und kam mit ihrem Spinnenkörper aus dem Gebüsch. Der Spinnenkörper war komplett schwarz und irgendwie war auf dem Rücken ein Motiv zu sehen. Komplett aufgerichtet, musste Sherry nach oben schauen, um ihr Gesicht zu sehen. „Mein Name ist übrigens Sherry, darf ich nach Deinem fragen?“

„Ich habe so was wie einen Namen nicht. Alle riefen nur: Dort ist die Arachne, lauft vor der Arachne und ähnliches.“ schüttelt die Spinnenfrau den Kopf und wunderte sich, das Sherry immer noch keine Angst zeigte.

„Hmm, soll ich dir denn einen Namen geben? Es ist einfacher dann mit dir zu sprechen, weißt du?“

„Wieso hast du keine Angst vor mir? Nichtmal Gier sehe ich in deinen Augen oder so, du schaust mich nur freundlich an…“ wirkte die Spinnenfrau überfordert.

„Wie gesagt, wenn man mit anderen Monster lebt, ist es irgendwann normal.“ grinst Sherry und auf einmal krachte es laut hinter den beiden Damen.“

„Sie ist zurück!“ zischte die Spinnenfrau.