Ich bin wiedergeboren und nächsten Pläne?

Es vergingen mehrere Wochen und es hat sich allmählich wieder beruhigt in der Stadt Fanfoss. Sina ging mit ihren Flügeln durch die Stadt spazieren und für die Anwohner sowie Touristen ist es ein normaler Anblick.

Sina hat auch das Waisenhaus wieder aufgesucht und konnte sich vor den Kinder nicht retten, die unbedingt mit ihr fliegen wollten, aber: „Tut mir leid meine Lieben, aber ich kann sie leider noch nicht kontrollieren, es wird noch dauern und wenn ich es dann kann, werden wir alle die Stadt von oben sehen!“

Falko, Melaine, Thomddir sowie Christoper haben sich verabschiedet und gehen wieder ihrer Wege mit dem Versprechen, dass sie mehr SSS-Aufträge übernehmen. Neia hat von Christoper den Stoffhasen bekommen und Mel hat ihm verziehen, aber…

„Wenn… du Lust hast, kann ich dir ein paar Dungeons zeigen, wo die Sprache der Götter zu finden ist.“ bot Christoper an, aber Mel hat dankend abgelehnt, sie will mit ihrer neuen Teamgefährtin Lara sie selbst besuchen gehen. Danach musste er von Falko aufgemuntert werden, denn er sah sehr niedergeschlagen aus.

Louis ist ausgezogen. Er ist aber ein direkter Nachbar von Sina und, oh Wunder, lebt nun mit Prashi zusammen in einem Haus, so wie Sherry es vermutet hatte. Aber zu Übungszwecken wird er weiterhin zur Monstervilla kommen.

„Dann sind wir Weiber wieder unter uns?“ fiel Sina auf und machten nochmal eine Party für sich. Damit ist nur noch Neia von den SSS-Abenteurern bei ihr sesshaft. „Du Sina… können wir uns wegen der Miete unterhalten?“ „Lass mich raten, du hast erfahren, wie viel die anderen zahlen und hoffst nun auf eine Mietsenkung? Vergiss es!“ war die Antwort der strengen Vermieterin mit den Flügeln.

Eines Morgens wachte Sherry nackt in Sina´s Bett auf, während sie selber ziemlich glücklich am schlummern war. Bis Sherry einfiel wie die Nacht war und einen sehr roten Kopf bekam. „Wow…“ hielt Sherry sich mit beiden Händen am Gesicht. Mel hat sie auf ihr rotes Gesicht angesprochen, aber Sherry ist nur weggerannt und wirkte dabei sehr glücklich, als Sina in einem Bademantel um die Ecke kam. „Das… können wir öfters machen.“ flüstert Sina ihr anrüchig ins Ohr, was dazu führte, das Sherry ohnmächtig zur Seite fiel.

Sina hat ihre Kampfkunst mit allen Waffen perfektioniert und übt nun ihre Flügel zu kontrollieren. Manchmal bekommt sie das Gefühl von Kontrolle, aber dann verschwindet es wieder. Gerüchten nach soll man sie in einer Stadtbibliothek gesehen haben, wie sie bestimmte Bücher über Vögel las.

Nun saß Sherry im Büro des Gildenmeisters und besprechen die nächsten Pläne. „Schön das du die Zeit gefunden hast Sherry.“ grüßte Ma Shi sie.

„Kein Problem, ihr wolltet mich sprechen?“ nickte Sherry.

„Das ist richtig. Mit der neuen Reform kannst du direkt in die S-Liga kommen, aber musst vorher selbstständig einen S-Auftrag erfüllen.“

„Bin ich wirklich bereit dafür? Ich…“

„Nun, ihr wart in der Lage gewesen, mehrmals gegen SSS-Monster zu kämpfen wie Camilla, aber auch gegen Kain, den ihr sogar töten konntet. Die SSS-Abenteurer haben dein Talent ebenso erkannt und wollten dich scheinbar willkommen heißen.“

„Uh… danke? Was soll ich denn machen, ich gehe mal davon aus, dass ihr einen Auftrag für mich habt?“

„Das stimmt und es ist sogar in der Nähe. Ihr sollt den Flüsterwald ziemlich gut kennen, nicht wahr?“

„Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen, aber wenn sich nicht allzu viel geändert hat, ich meine die Erdbeben haben ja vieles verändert.“

„Das ist richtig. Dein Auftrag ist es, eine bestimmte Riesenspinne zu töten, die dort ihr Unwesen treibt. Normalerweise lebt diese Art von Spinnen auf den Bergen, aber vermutlich durch die Erdbeben wird man immer wieder Monster finden, die normalerweise woanders vorkommen.

Auf jedenfalls krankt der Wald durch diese Spinne und das wollen wir verhindern. Du bist der ideale Anwärter für diese Aufgabe, zumal du den Wald auch kennst. Aber… du musst es alleine machen. Wenn du Sina mitnimmst, können wir nicht feststellen, ob du nun für die S-Liga taugst.“

„Uh… muss das wirklich eine Riesenspinne sein? *seufz* Ok, ich nehme den Auftrag an. Sina ist eh zu beschäftigt für weitere Abenteuer. Also das ist gut, dass ich nun auch für mich ein bisschen was tue.“

„Wunderbar, Prashi weiß Bescheid, sie wird dir die weiteren Informationen geben und ich brauche dir nicht die Daumen zu drücken, denn ich weiß, dass du es schaffen wirst.“

„Eh he he… danke.“

Nach dem Gespräch suchte Sherry ihre Freundin auf und fällt niedergeschlagen auf ihren Tisch. „Warum eine Spinne?!“ fragte Sherry direkt und Prashi streichelt ihr den Kopf.

„Nun, die anderen S-Aufträge sind schon ein bisschen entfernter von Fanfoss, glaube damit wärst du noch unglücklicher.“ beruhigte Prashi sie.

„Meinst du, ich sollte es Sina sagen oder lieber für mich behalten?“ wiegelt Sherry den Kopf.

„Behalte es besser für dich, du kennst Sinas Beschützerinstinkt. Das endet dann nur damit, dass sie vor dir in den Wald rennt und für dich die Spinne erschlägt. Du willst doch bestimmt selber wissen, welche Fortschritte du gemacht hast oder? Mein Schatz meinte, du dürftest keine Probleme haben mit so einem Monster, die Vorteile liegen dir eigentlich auf der Hand.“

„Und wie lebt es sich mit Louis?“

„Endlich alleine unter uns, aber es dauert noch, bis ich ihn soweit poliert habe, dass er einen idealen Ehemann abgibt.“

„Oha? Du planst schon den nächsten Schritt?“

„Aber sicher, solange er „mein“ ist, sollte ich schauen, dass er auch für immer mein bleibt oder?“

„Ah… verstehe.“

„Und du bist ja auch eine erwachsene Frau geworden, habe ich von den Zwillingen gehört?“ hielt Prashi eine Hand vor dem grinsenden Mund.

„TIO! MIO!“ suchte Sherry mit rotem Kopf nach den Vampiren.

In der Zwischenzeit…

Sina saß mit Brandrulim in seinem Büro und tranken gemeinsam Tee. „Und wie schmeckt dir dieser Tee? Den habe ich von einem Händler geschenkt bekommen, der öfters nach Snolonien reist.“ fragte der Zwerg.

„Sehr kräftig, ich glaube, dieser Tee soll den Körper aufwärmen und Energie spenden, aber mir persönlich fehlt ein bisschen Süße.“ gab Sina den Kommentar ab und legte Brandrulim einen Bauplan für Kampfstiefel vor.

„Ho? Das sind ja interessante Pläne, ist das eine Waffe oder eine Rüstung?“ staunte Brandrulim.

„Eine Waffe. Eine Freundin von mir bekommt einen bestimmten Kampfstil beigebracht und sie übt auch fleißig, aber die richtige Waffe fehlt ihr.“

„Hmm, ihr müsst mir erklären, was dieser Bereich sein soll.“ dabei zeigt der Zwerg auf den Frontbereich, wo die Zehen sind.

„Dieser Bereich soll extra verstärkt werden sowie an den Fersen, weil genau diese beiden Bereiche tödlich sein sollen. Ich halte nichts von Schwertern oder Stacheln, denn je nachdem was man für einen Feind bekämpft, besteht sogar die Gefahr, das man im wichtigsten Moment hängen bleibt.“

„Das ist ja eine interessante Waffe. Ich würde sogar empfehlen, dass diese Waffe sogar über die Knie geht, aber diese sollten mit kleinen Stacheln besetzt werden. Hmm, welches Material könnte ich dafür nehmen… Ah da fällt mir was passendes ein. Aber das wird ein bisschen dauern, aber ich bin froh, dass ihr zumindest auch die Maße von den Beinen und Füßen habt, Sherry macht ihre Arbeit sehr gut.“

„Wenn es um Kleidung oder ähnlichem geht, dann kann man sich auf Sherry verlassen!“

„Wie klappt es mit euren Flügeln eigentlich?“

„Es dauert bis ich sie benutzen kann, leider. Warum?“

„Weil ich endlich weiß, welches Material ich nun brauche für Tierra und da sind eure Flügel geradezu eine willkommene Hilfe für eure nächste Monsterjagd.“

„Eh.. ok? Da lass ich mich überraschen.“

„Drachenschuppen. Sie sind das widerstandsfähigste Material gegen Hitze. Ob es Feuer, Magma oder ähnliches ist, damit habt ihr die höchste Verteidigung.“

„Ich… soll einen Drachen jagen? Gibt es denn überhaupt noch welche in Efrana oder allgemein in Alliancia?“

„Was schaut ihr so entsetzt? Ihr habt doch schon einen Drachen erlegt oder? Dann dürfte es für euch kein Problem sein. Es gibt einen alten schwarzen Drachen, wir nennen ihn Bothar, der Stille. Zu ihm gibt es definitiv einen Auftrag.“

„Wieso heiß er der Stille? Ist das für einen Drachen nicht ein merkwürdiger Beiname?“

„Das liegt daran, sobald er eine Stadt zerstört, lebt nichts mehr. Nicht mal Tiere oder Insekten die irgendwelche Geräusche machen, zumal er immer spontan angreift, so dass man keine Chance hat auf eine Flucht. Diese Echse ist verdammt alt und man kann sagen was man will, aber er plant seine Züge.“

„Wie lange gehen denn schon diese Problem?“

„Hmm… mehrere Jahrtausende? Wie gesagt, er greift immer spontan an, ohne Ankündigung oder ähnlichem, schnappt sich alles, was man fressen kann und ist sofort wieder weg.“

„Himmel, wenn der so ein Problem ist, wieso wurde er denn bisher nicht längst aufgestöbert? In der Zeit wird es doch genug Abenteurer gegeben haben, die die nötige Stärke haben, ihn zu jagen.“

„Das… Problem ist, man weiß nicht, wo sein Nest oder Bau ist. Auf dem Land und Bergen definitiv nicht und Bothar ist kein Wasserdrache, weswegen man ausschließen kann, dass er am Meer oder so sein Heim hat.

Die Vermutung liegt eher, dass er eine schwebende Insel als Heim genommen hat und wenn ich ehrlich bin, traue ich das der Esche sogar zu. Höchstens Magier können auf diese Inseln gelangen, aber kein Magier legt sich alleine mit einem so alten und gerissenen Drachen an.“

„Langsam verstehe ich, was ihr meint mit meinen Flügeln… Weiß man denn welche Himmelsinsel das sein soll?“

„Hmm… lasst mich folgendes fragen, was wisst ihr über die Himmelsinseln.“

„Nur das sie durch Magie oder andere Kräfte zum Schweben gebracht wurden und überall auf der Welt zu finden sind.“

„Das ist soweit richtig, aber das Problem ist, sie wandern und nicht nur das, man muss wirklich so hoch fliegen, weil man diese Inseln selten mit bloßen Augen sieht.“

„Oh…“

„Natürlich gibt es Drachen auf Vurdinia, aber ich dachte, wenn du vielleicht ein altes Problem direkt hier angehst, löst du gleich mehrere Probleme auf einmal.“

„Ich mag euch immer mehr, wisst ihr das? Hmm, fliegen die Insel immer in eine Richtung?“

„Das müsste man meinen, es gibt ja nichts, womit sie gelenkt werden können oder? Habt ihr schon eine Idee, wie ihr die Insel aufspüren wollt?“

„Nein. Solange ich nicht fliegen kann, macht es keinen Sinn für mich, jetzt schon die Vorbereitungen zu planen. Aber was ihr eventuell machen könntet…“ und Sina erklärte dem Zwerg, was er ihr bauen soll und er nickte begeistert.

„Sehr interessant, das dürfte das einfachste sein, was ich bauen kann. Kommt einfach in den nächsten Tagen vorbei, dann sollte ich es fertig haben.“

„Wunderbar. Für die Ausrüstung brauche ich nur den Drachen zu jagen?“

„Richtig. Er hat alles, was man braucht. Solltet ihr ihn jagen, schickt mir Sherry vorbei, ich werde ihr erklären, worauf es ankommt.“

„Das wird ja noch ein richtiges Abenteuer in der Luft werden!“