Ich bin wiedergeboren und die Heldin Lara?

Sina und Lara saßen auf dem kaputten Sessel im Hintergarten und eine Stille war zwischen ihnen, nachdem Sina die Vampirin gefragt hatte, ob sie ein beschworener Held sei.

„Lass mich anders fragen. Was glaubst du bin ich?“ fragte Sina Lara. Sie schaute Sina und ihre Flügel an, bevor sie antwortet:

„Definitiv ein Dämon von der Rasse der Sukkuben.“ antwortet Lara.

„Das behältst du natürlich für dich und sagst es den anderen Vampiren ebenso weiter ok?“ befahl Sina und Lara nickte.

„Aber… eure Flügel, ich habe bisher noch keinen Dämon gesehen, der so riesige Flügel hat wie ihr Herrin.“

„Du kannst mich ruhig Sina nennen, wir sind unter uns und ich möchte dich in Ruhe befragen Lara. Man hat selten die Chance auf einen beschworenen Helden zu treffen.“

„ … Woher wusstet ihr das?“

„Lass mich ein bisschen zurückgehen. Ich… hatte diese Flügel nicht von Anfang an gehabt, sondern sah wirklich aus wie ein Mensch. Leider bin ich in Kontakt mit dem Vampirblut von Acula gekommen und das hat dazu geführt, dass ich diese Flügel und mein rotes Auge bekommen habe. Aus irgendeinem Grund kann ich mit diesem rotem Auge eure Aura sehen. Jeder hat seine eigene Farbe, so werde ich ihn in einer Menschenmenge oder so, sofort finden können.

Als ihr zu mir gekommen seid, unterschied sich deine von den anderen. Sie war kräftiger und heller, sogar intensiver als die von meinen Freunden, deswegen musstest du ja irgendwas besonderes sein.“

„ … “

„Du sagtest, du wärst vor 2000Jahren verwandelt worden, muss ich annehmen, dass du vermutlich derselbe Held bist, der auch die Barriere erschaffen hat oder?“

„Ihr seid sehr scharfsinnig, wenn ihr es aus so wenigen Informationen schlussfolgern könnt. *seufz* Es stimmt. Ich bin ein Held aus einer anderen Welt und ich bin auch derselbe Held, der eure Barriere erschaffen hat. Ich kann mich genau erinnern, als wäre es gestern passiert, als wir sie erschaffen haben… Scheinbar versagt aber nun die Magie, wenn ein Dämon in Alliancia nun rumläuft.“

„Puh, dann warst du es also, die vermutlich meinen Großvater getötet hat. Wobei… das war schon alles passiert, bevor ich geboren wurde, von daher egal.“

„Großvater? Ich habe viele Dämonen getötet, auch deren Generäle, aber…“

„Na? Könnt ihr erraten aus wessen Blutlinie ich abstamme?“ grinste Sina.

„Ihr wollt mich auf den Arm nehmen oder? Euer Großvater war niemand anderes als der Dämonenkönig?!“

„Wenn er mein Großvater war, denn mein Vater ist es definitiv.“

„ … Werdet ihr mich jetzt umbringen?“

„Huch? Wie kommst du darauf?“

„Eh?! Keine Rache oder so? Ich habe deine Familie getötet und den Dämonen einen Anführer genommen!“

„Nö? Warum sollte ich mich mit so was herumschlagen? Ich wusste ja nicht mal, dass ihr überhaupt noch am Leben seid. Da hat Acula ein schönes Spielzeug für sich gefangen.“

„Es war schrecklich. Endlich hatte ich meinen Frieden und man hat mir eine Hütte in den Wäldern zur Verfügung gestellt, bis Meister Acula vor meinem Haus stand. Er hat mich sofort zum Duell herausgefordert, aber… es war wie Tag und Nacht. Ich konnte den Dämonenkönig besiegen, der sich auf Feuermagie spezialisiert hatte, aber nicht Meister Acula.

Egal was ich getan habe, er ließ nie zu, dass ich ihn treffen konnte und hat mich immer nur leicht angegriffen. Ich dachte, dass ich sterben werde, aber… naja, nun bin ich hier…“

„Wie hat er dich denn dazu bekommen, das du eine Attentäterin wirst? Das ist doch ein krasser Widerspruch als Held.“

„Die… „Lehrer“ hatten ihre Methoden mich zu brechen und am einfachsten ist es, wenn man einen Vampir hungern lässt… Diese Schmerzen kann man nicht beschreiben, man muss es erleben und irgendwann… haben sie mich gebrochen und ich habe die Welt ausgeblendet…“

„Bis zu jenem Tag, als Acula gestorben ist?“

„Hmm… ich glaube, dass ich die Welt immer noch ausblende. Ich wurde zwar wach, als das Band zwischen mir und Meister Acula gerissen ist, aber ich hatte keine großen Hoffnungen gehabt, wenn eines seiner Kinder die Führung übernimmt. Sie waren alle Monster in Menschengestalt.“

„Und nun hast du mir deine Treue geschworen, ein Dämon, besser noch, die Tochter des Dämonenkönigs.“

„Ja… es ist wirklich eine Ironie des Schicksals, aber… ich glaube wirklich an das, was ihr uns gesagt habt. Normalerweise müsste ich euch widersprechen, denn ich kenne die Lügen der Dämonen, aber ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass ihr uns angelogen habt.“

„Würdest du mir glauben, dass die Dämonen einen Frieden mit den Völkern anstreben?“

„ … Sehr schwer. Ihr meint es ernst, aber ich habe den Eindruck, dass ein großes „Aber“ dahintersteckt.“

„Wenn wir uns besser vertrauen, werde ich dich in das Geheimnis einweihen. Noch ist unser Band zu frisch, als das ich solche schwerwiegenden Informationen weitergeben kann.“

„Natürlich He… Sina.“

„Wie lautet dein vollständiger Name?“

„Huch? Das hat mich noch niemand gefragt… Lara… Lara Schmitz.“

„Und aus welchem Teil der Welt kommst du?“

„ … Deutschland.“

„Oha? Und aus welchem Bundesland?“ fragte Sina weiter, aber Lara starrte sie an, als würde neben ihr ein Oger in Ballkleid sitzen.

„Sina… diese Fragen… bist du?“

„Was glaubst du denn, was ich bin?“ lächelt Sina sie an.

„Auch eine Person aus der anderen Welt. Nur die können wissen, was Nachnamen sowie die Ländernamen bedeuten. Aber… ihr seid doch ein Dämon?!“

„Es stimmt. Ich bin auch eine Person aus einer anderen Welt, aber im Gegensatz zu dir bin ich hier geboren. Ich bin in der alten Welt durch einen Blitzschlag gestorben und vermutlich hat der dunkle Gott meine Seele hierher verfrachtet, denn ich bin ebenso ein Held. Ein Held der Dämonen.“

„Aber… das gibt es doch nicht…“

„Und doch sitze ich hier und spreche mit einer anderen Person, die ebenso ein ähnliches Schicksal teilt wie ich. Aber im Gegensatz zu dir muss ich nicht den Dämonenkönig töten, weil er mein Vater ist.“ grinst Sina Lara an.

„Wie… heißt ihr und woher kommt ihr?“ fing Lara mit leuchtenden Augen an zu fragen.

„Ich komme ebenso aus Deutschland, NRW, aber… ich habe leider meinen Namen vergessen. Auch meine Familie oder ähnliches, alles weg. Nur das gesammelte Wissen aus der Welt ist mir noch im Kopf geblieben.“

„Du bist auch eine Deutsche? Dann…“

„Nun, wir könnten Schwestern sein, das würde die Ironie nochmal schön würzen.“

„Ich würde lieber bei Freunde bleiben, obwohl wir beide ja Monster sind.“ kichert Lara.

„Möchtest du bei mir wohnen? Ich habe genug freie Zimmer, in die du einziehen kannst, wenn deine Freunde in die anderen Häuser umgezogen sind.“

„Ich kann es immer noch nicht glauben, ein Dämon versucht uns Vampire in die Gesellschaft zu integrieren. Dann muss ich annehmen, das du es wirklich ernst meinst mit dem Frieden zwischen den Dämonen und Alliancia.“

„Ich meinte es auch ernst, aber wie gesagt, später. Natürlich darfst du auch Miete zahlen, so kostenlos bin ich wiederum auch nicht.“

„Deswegen sollen wir als Abenteurer arbeiten gehen, nun verstehe ich den Sinn dahinter. Schade das du nicht schon auf der Welt warst, als ich noch ein Mensch war, dann hätte dieser sinnlose Krieg nicht stattfinden müssen.“

„Nun, Kriege wird es immer geben und nur weil ich als Mensch aus einer anderen Welt stamme, heißt es nicht, dass ich um jeden Preis versuchen werde, den Frieden zu erhalten. Man muss auch gewisse Grenzen setzen.“

„Das kann ich verstehen, damit macht ihr auch einen glaubwürdigeren Eindruck.“

„Du sagtest, der Dämonenkönig sei ein Meister des Feuers gewesen? Müsstest du nicht dann eine hohe Feuerresistenz haben?“

„Level 8 um genau zu sagen. Es war schrecklich, die Burg stand am Ende unter Feuer. Aber beim dunklen Gott, ich war froh dass dein Großvater so eine hochmütige Person war. Du kannst dir nicht vorstellen, wie er ausgesehen hat, als ich ihn besiegt habe.“

„Doch kann ich, stell dir Acula vor, als ich ihn das erste Mal in den Bauch geschlagen habe und anschließend ihm einen German-Suplex verpasst habe.“

„Pfff. Damit hast du ihn bestimmt zum Staunen gebracht. Schade das ich den Kampf nicht gesehen habe.“ war Lara traurig, als auf einmal ein Bild vor ihr erschien.

„Illusion: Erinnerung.“ sagte Sina nur und zeigte den Kampf von Justus und dann Acula. Erstaunt sah Lara sich den Kampf an und als sie sah, wie Sina den Todesschlag von dem Mann abgefangen hat, fielen ihr doch Tränen vom Gesicht.

„Ein Dämon… rettet einen Mensch. Das… ich weiß nicht, inwiefern sich die Dämonen jetzt von den damaligen unterscheiden, aber sie hätten lachend zugeschaut, wie dein Freund gestorben wäre…“ murmelt Lara und schaute sich den Rest des Kampfes an.

„Du hast dich selbst geopfert?!“

„Nun, da war ich auch im Glauben, dass ich sterben werde und Acula definitiv mitnehmen wollte, aber meine Freunde haben mich irgendwie gerettet.“

„Wissen sie…“

„Sie wissen Bescheid und helfen mir sogar dabei. In den nächsten Tagen werden wir bekannt geben, dass ich ein verfluchter Mensch bin, damit ich weiterhin auf Alliancia arbeiten kann.“

„Dämonen und Menschen… ich glaube, ich wiederhole mich, aber ich brauche wohl ein bisschen Zeit, damit ich es verarbeiten kann. Bezüglich deines Zimmers würde ich dein Angebot schon annehmen, damit ich selber sehen kann, wie sich die Welt weiterentwickelt.“

„Das freut mich zu hören. Kannst du mir erzählen, wie du hierher beschworen wurdest?“

„Uh, lass mich nachdenken… Ich war alleine und irgendetwas hab ich gemacht, bis ich in eine leuchtende Kugel eingeschlossen wurde. Dann war ich in einer schwarzen Welt mit vielen Sternen und die Göttin stand vor mir, zumindest ihre Andeutungen, denn man konnte diese strahlende Gestalt nicht richtig anschauen.

Sie hat mich über diese Welt aufgeklärt und mir ihren Segen gegeben, den ich als Vampir leider verloren habe, aber die Spezialfähigkeit ist trotzdem erhalten geblieben. Dann wurde ich in ein Reich gesendet, die mich empfangen und direkt zur Kämpferin ausgebildet haben. Das Reich bestand früher aus Efrana sowie Osnain sowie ein Teil von Tuzato, aber irgendwie… ist es gesplittert. Aber als Attentäterin hat mich das nicht wirklich interessiert…

Den Rest kannst du dir dann ja vorstellen. Am Anfang hat es mich wirklich interessiert die Welt zu retten und so weiter, aber… es ist auch eine Welt, die dich zwingt dich zu ändern. Du kannst nicht allen das Leben retten und es gibt Menschen, Elfen oder sogar Zwerge, die dir Steine in den Weg legen.

Ich hatte auch die Idee gehabt, ob man nicht mit den Dämonen in Frieden leben könnte, aber… nachdem ich gesehen habe, was sie immer angerichtet haben und ich sogar ein paar Dämonen befragen konnte, hängt es alles von der Meinung des Dämonenkönigs ab und er würde eher sterben, als das er Frieden akzeptiert.“

„Stimmt, der Dämonenkönig ist der Mittelpunkt. Wenn er die Welt brennen sehen will, dann tun seine Untergebenen es auch. Wenn er Frieden haben will, dann werden sie ihr bestmögliches versuchen, dass es irgendwie Zustande kommt.“

„Und dein Vater wünscht es sich wirklich?“

„Zumindest hat er mir das gesagt und ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl gehabt, dass er gelogen hat. Was mich betrifft, ich ziehe den Frieden vor. Ich bin ehrlich, es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen den Dämonen und Alliancia, nur ihre Rasse halt. Beide Seiten können lachen und weinen, Ideen entwickeln und andere Dinge, so unterschiedlich sind sie am Ende nicht.“

„Vielleicht war es Schicksal, dass ich ein Vampir wurde. Ich wünsche mir wirklich nun zu sehen, ob ihr es schafft, was alle Generationen von beschworenen Helden nicht geschafft haben: Einen dauerhaften Frieden.“ lächelt Lara.

„Sina? Suki meint, dass wir nicht genug Decken haben und das Edwin ihr auf den Keks geht mit seinen Ratschlägen als Butler.“ kam Sherry aus dem Wohnzimmer.

„Ok, dann sollten wir mal reingehen und das Chaos wieder bereinigen. Übrigens, Lara wird jetzt bei uns wohnen.“ grinst Sina und weiht Sherry in ein Geheimnis ein, während Lara sich vor Sherry verbeugt.

„Huch? Dann muss sie ja wirklich was besonderes sein oder?“ staunt Sherry.

„Aber ja und ich glaube, das wir auch gute Freunde werden können.“ lächelt Sina und Lara lächelt ebenso.