Ich bin wiedergeboren und die nächsten Probleme? Wie viele noch?

Am Abend kamen Tio und Mio mit Prashi zurück und lernten die neue Mel kennen. „Himmel, was stimmt mit deinen Werten nicht?!“ „Du könntest uns echte Schwierigkeiten machen!“ staunten die Zwillinge nicht schlecht.

„Du siehst… schön aus.“ kommentierte Prashi, als sie Mel komplett anschaute. „Und du bist nicht mehr… an diesen Ort gebunden?“

„Eh?“ dachte jetzt jeder. „Da hilft nur eins, raus mit dir!“ schnappte Suki eine Hand von Mel und gingen beide nach draußen.

„Das kann ein bisschen dauern, bis sie wieder zurückkommen.“ kommentiert Sina nur. „Wir müssen uns mal über Übungsklamotten unterhalten Sherry.“ meinte Sina noch und nahm Sherry mit in ihr Zimmer. Dort diskutierten sie, wie Sina sich das Training mit Mel vorstellt und welche Kleidung sie dafür herstellen sollte.

Inzwischen…

„Wenn wir zurückgehen sollen, sag einfach Bescheid ok Mel?“ sagte Suki zu ihrer Freundin, während sie weiter in der Stadt herumliefen.

„Du machst dir zu viele Gedanken! Ich… habe dieses Ziehen im Körper nicht. Ich bin wirklich frei!“ strahlte Mel, während sie alles in der Stadt in sich aufsaugte.

Erst ist Suki mit Mel nur um die Mauer der Villa gegangen aber dann gingen beide Damen immer weiter weg von der Villa.

Irgendwann fiel ihnen auf, dass sie auf der anderen Seite der Stadt waren und sich wieder auf den Rückweg machten. „Dann war es doch kein Fehler gewesen von Christoper. Du darfst ihm nicht die Schuld dafür geben, er wusste es ja auch nicht.“ meinte Suki auf einmal.

„Ich bleibe trotzdem noch eine Weile sauer auf ihn, so bin ich nun mal. Aber an dem Deal werde ich mich schon halten.“ antwortet Mel dann darauf.

Sie liefen noch ein Weilchen bis Suki Mel fragte: „Darf ich dir eine ganz persönliche Frage stellen?“ Verwundert schaut Mel sie an und nickte.

„Wie bist du gestorben?“

„ … Meine Familie hatte ein gutes Vermögen gehabt und viele Kontakte, was leider dazu führte, dass man auch viele Feinde hatte. Meine Mutter war eine Kämpferin und konnte sich selber verteidigen, aber irgendwann fehlte ihr die Kraft, immer wieder gegen die Meuchelmörder zu kämpfen, die man uns nicht selten geschickt hat. Nicht so extrem wie wir es haben sondern größere Pausen dazwischen.

Irgendwann hat mein Vater angefangen sich komisch zu verhalten. Weder ich noch meine Mutter konnten uns sein Verhalten erklären, es lief eigentlich alles so wie immer… bis Vater komplett durchgedreht ist und meine Mutter im Schlaf getötet hat.

Ich… war damals noch in meinem Zimmer und habe es nicht gemerkt, als Vater blutverschmiert in mein Zimmer kam mit einem großen Schwert… Das schlimmste war sein Gesicht gewesen. Er starrte mich an und hat mich nicht als seine Tochter erkannt.

„Du bist auch ein Vieh und Vieh gehört nicht in mein Haus!“ lachte er gackernd und stürmte auf mich zu. Ich versuchte ihm zu entkommen und schaffte es, aus dem Zimmer zu entkommen, als… ich Mutter zerstückelt im Flur liegen sah.

Dann war es zu spät. Er durchschlug mit dem Schwert meinen Bauch und ich fiel die Treppe runter, die mein Genick gebrochen hat. Meine letzten Gedanken waren nur… das ich ihn heimsuchen werde, egal wie.

Ich… weiß nicht was und wann genau es passierte, aber irgendwann wachte ich in meinem Zimmer auf und dachte, es wäre alles nur ein böser Traum gewesen, bis ich in den Spiegel geschaut habe. Zuerst war ich geschockt als ich gemerkt habe das es doch kein Traum war. Nachdem… ich mich an meinen Zustand gewöhnt hatte, suchte ich sofort nach meinem Mörder und fand ihn auch…

Gefesselt an seinem Bett und wild lachend, während ein Arzt bei ihm stand. „Es dürfte nicht mehr lange dauern und sein Gehirn dürfte komplett zerfressen sein. „Syphilis“ welch eine schreckliche Krankheit… Seine Ehefrau hatte diese Krankheit nicht gehabt, also muss er es woanders bekommen haben.“

Nicht nur das er mich und Mutter umgebracht hat, er ist auch fremdgegangen. Dann hat ihn diese Krankheit zu dem gemacht, was er wurde. In meiner Wut brachte ich sofort alle Personen in der Villa um und zuletzt meinen Vater.

Ich habe ihn direkt angeschaut, aber… er lachte nur und hat mich immer noch nicht erkannt, also habe ich ihn ebenso getötet. Wer auch immer dafür gesorgt hat was in der Villa passierte, es wurde nie wirklich publik gemacht, nur das ein Geist dort spuckte.

Zuerst habe ich mich gefreut. Langes Leben, schwer zu töten und mich an meinem Mörder gerächt aber… ich konnte die Villa nicht verlassen, es war mein neues Gefängnis. Ich dachte, irgendwie wird es schon klappen…

Bis die ersten Priester kamen und versuchten, mich zu töten. Ich habe mich natürlich gewehrt und es war eine willkommene Ablenkung für mich gewesen, aber was mich innerlich zerrissen hat war die Einsamkeit…

Bis die Herrin kam und den Rest kennst du ja.“ erzählt Mel traurig ihre Vergangenheit. Suki umarmte sie auf einmal und musste ein paar Tränen vergießen. „Das… tut mir wirklich so leid für dich…“

„Das muss es nicht. Du kannst doch nichts dafür. Ich muss damit leben und… nun… dank der Herrin, ging es mir immer besser, bis… ich diesen Körper bekommen habe…“ wurde Mel immer leiser.

„Aber Mel, gerade wegen diesem Körper hast du nun mehr Möglichkeiten im Leben! Konntest du in deinem vergangen Leben kämpfen oder konntest du all diese Dinge überstehen, wie in letzter Zeit? Du brauchst es mir nicht zu sagen, ich sehe es in deinen Augen. Ich… weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ich bin einfach glücklich, dass man dir die Chance gewährt, verstehst du das?

Du kannst jetzt die Welt sehen, du kannst jetzt lachen und richtig weinen. Ok, du hast als… hmm Puppe? nicht den kompletten Körper einer Frau was mir egal ist, aber… du kannst dich sogar in jemanden verlieben oder so.“

„Beim dunklen Gott, nun übertreibt es mal nicht. Ja, ich freue mich auch, nur gebt mir die Zeit es auch zu verstehen. Ich war nun über 200Jahre ein Geist gewesen, so schnell kann ich mich nicht umgewöhnen. Aber Liebe? Das muss schon ein wirklich sehr schräger Vogel sein, dass er mich so akzeptiert, wie ich bin.“

„Die Welt ist groß Mel. Schau dir die Herrin und Sherry an. Sie versuchen es ja scheinbar auch, obwohl es ungewöhnlich ist. Gib nicht die Hoffnung auf. Erst mal musst du deine Schulden abarbeiten.“ kichert Suki.

„Ah… da war ja was…“

Inzwischen:

„Wo ist eigentlich Louis?“ fragte Prashi Falko und Christoper als sie die beide auf der Terrasse vorfand.

„Er dürfte im Keller seine Übungen machen. Er wirkte etwas niedergeschlagen, als Mel ihn einfach so um sich werfen konnte.“ erklärt Falko und Christoper nickte stumm, als hätte er seine eigenen Gedanken.

„Ah, dann ist er bestimmt allein!“ freute sich Prashi und ging wieder in die Villa. „Was meinst du Christ, wollen wir lauschen gehen? Vielleicht lenkt dich das ein „bisschen“ ab.“ schlug Falko vor.

„Hmm, warum nicht.“ murmelt Christoper und stand ebenso auf.

Prashi fand Louis tatsächlich allein mit nackten verschwitzen Oberkörper und sah eine große Narbe.

„Hmm… ist die Narbe von Sina aus dem Turnier?“ grüßte Prashi den Schwertheiligen. Louis dreht seinen Kopf und nickte. „Das ist richtig. Christ hat mir ein Mittel auf die Wunde gestreut, damit die Blutung gestoppt werden konnte.“

„Tut die Narbe dir weh?“

„Am Anfang ja, aber es wurde immer besser, bis ich sie nicht mehr spürte. Es wird mich immer daran erinnern, dass es Gegner auf der Welt gibt, die stärker sind als ich. Natürlich ist Sina eine Freundin, aber auch zugleich eine Rivalin. Ich glaube, wenn ich es irgendwie… schaffe, meine Schwerttechniken zu verbessern, dann kann ich es auch mit ihr aufnehmen.

Es war frustrierend gewesen, dass ich gegen den Vampirkönig nichts ausrichten konnte, denn sein Sohn hatte ja auch diese Stärke gehabt. Dann gibt es noch die anderen Vampirclans und wenn die ebenso einen Vampirkönig haben wie Acula, dann gibt es noch genug starke Feinde auf der Welt, denen ich nicht gewachsen bin.

Deswegen werde ich weiter üben und demnächst ein paar SSS-Aufträge machen, damit ich es bei den Monstern sehen kann, ob ich Fortschritte mache.“

„Du machst dir richtig Gedanken über deine Zukunft oder?“ kam Prashi ein bisschen näher auf Louis zu.

„Richtig. Ich denke auch an Alliancia, wenn die Dämonen kommen. Nicht das wir Abenteurer in den Krieg gezogen werden, aber wenn wir ein paar Aufträge bekommen? Ich möchte einfach nur vorbereitet sein.“ nickte Louis.

„Ich… habe dir ja versprochen, dass ich dir was wichtiges sagen muss. Ich kann Sherry ja nicht alleine den Schritt machen lassen, den sie schon gemacht hat.“

Louis sagte nichts, aber schaut Prashi nur an und wartet ahnungslos.

„Himmel, normalerweise macht man es eigentlich umgekehrt, aber egal… Louis? Ich habe mich in dich verliebt.“

Der Schwertheilige sagte immer noch nichts, scheinbar wartet er… auf irgendetwas, aber die Erkenntnis sah man nicht unbedingt auf seinem Gesicht. Prashi hat es geahnt und seufzt.

„Als ich dich das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir nicht viel dabei. Du warst ein Abenteurer wie jeder andere. Anwesend und dann wieder weg.

Nun lebst du hier in der Villa und ich durfte dich ein bisschen näher kennenlernen und musste feststellen, dass du ein sehr interessanter Mann bist. Du bildest andere Frauen im Kämpfen aus, da fing mein Interesse schon für dich an.

Dann kam der Vorfall mit dem Vampir Justus. Ich dachte, dass ich wirklich sterben werde, als du mich dann gerettet hast und erst da habe ich mich richtig in dich verliebt. Ich habe angefangen, soviel wie möglich über dich zu lernen, aber irgendwie… endete das immer, dass du dich nur für deine Schwerttechniken und ähnliches interessierst.“

Das Schweigen zwischen den beiden war ohrenbetäubend, Falko und Christoper auf der Treppe haben dies schon geahnt.

„Sag, bist du dumm oder so? Ich habe dir gerade ein Geständnis gemacht, das du mir wichtig bist und du stehst da wie eine Statue und sagst nichts.“ kam der Kommentar von Prashi. Die beiden Lauscher mussten auf einmal schlucken.

„Es… tut mir leid. Ich hatte diese Art von Gesprächen schon öfters, aber irgendwie sind die Frauen danach immer gegangen und ich wurde trotzdem nicht schlauer daraus.“ antwortet Louis nur.

„Das dachte ich mir schon…“ und Prashi küsste Louis nun. Der Schwertheilige risst erstaunt die Augen auf und sein Herz fing an zu rasen. Falko und Christoper staunten ebenso über die Initiative von Prashi.

Dann ließ Prashi von Louis ab und schaute ihn mit nassen Augen an. „Und? Wie war der Kuss? Hat sich irgendetwas bei dir… geändert?“ fragte Prashi vorsichtig, denn der Kuss war die einzige Möglichkeit gewesen, wie sie ihn erreichen konnte.

„Erm… ja… glaube schon?“

„Du glaubst?“

„Mein Herz fing an zu rasen… Ist das normal?“ fragte Louis und hatte ein rotes Gesicht.

„Ja du Knalltüte, dass heißt, dass du dich auch verliebt hast!“ und Prashi küsste ihn wieder und ignorierte seinen verschwitzten Oberkörper. Diesmal umarmte Prashi ihn… und er umgekehrt auch!

Die Lauscher haben die Treppe heimlich verlassen und waren wieder auf der Terrasse und schauten in den Himmel.

„Puh, ich dachte schon das Louis als ewiger Junggeselle sterben wird.“ murmelt Falko, während Christoper ihm zustimmte.

„Stimmt und Prashi wird vermutlich das Sagen in der Beziehung haben, was auch besser ist.“ murmelt Christoper zurück.

„Bleibt jetzt nur das neue Problem namens Christoper.“ kommentiert Falko grinsend.

„Du kannst mich auch mal.“