Ich bin wiedergeboren und die nächsten Probleme?

Christoper wurde noch von Melaine und Neia geschnappt und woanders hin gebracht, aber man konnte die Schimpftirade trotzdem ziemlich gut hören. Mel wurde von Sina getröstet und bekam von Sherry ein normales Kleid, damit sie nicht weiter nackt rumläuft.

Suki gab nur einen lauten Seufzer von sich, als sie das ganze Chaos in der Villa sieht. Als Mel sich meldet: „Ich… weiß nicht warum, aber meine Kräfte habe ich trotzdem, daher werde ich dir beim aufräumen helfen!“

Suki und Mel gingen in die Villa, als Sherry sich neben Sina setzte und ihren Kopf auf Sinas Schulter legte.

„Meinst du… Mel wird sich an diesen neuen Zustand gewöhnen?“ fragte Sherry etwas müde. „Das muss sie. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet, das Christoper so einen Homunkulus hatte. Ich frage mich, was wir wegen diesem Kerl noch alles erleben werden.“ schmunzelt Sina.

„Wie stark würdest du sie einschätzen?“ kam Louis ins Gespräch. „Nun… sie hat dich, die Zwerge und Neia sowie Falco umgehauen, was würdest du sagen?“ grinst Sina ihn an.

„Hm… Geistermagie und einen starken Körper. Sie dürfte ein ziemlich furchterregender Kämpfer werden, vor allem, wenn sie ihre vielen Schwerter benutzt. Wäre sie ein Monster, definitiv zwischen SS und SSS.“ beantwortet Louis seine Frage selber.

„Sie bräuchte nur eine Augenmaske oder so. Der Rest ist eigentlich in Ordnung. Nichts gegen ihre Augen, aber es würde mich nicht wundern, wenn einige… davon wahnsinnig werden.“ überlegte Sina laut.

Am Abend haben Suki und Mel mit zusätzlicher Hilfe der Abenteurer ohne Sina es geschafft, die Villa aufzuräumen. Die größten Schäden müssen wieder die Handwerker beheben, vor allem, als Sina das große Loch in der Küche sah.

„Ernsthaft, wie sauer warst du eigentlich?!“ fragte Sina Mel, die ihren Kopf wegdrehte. „Ich… kann mich nur entschuldigen.“ murmelt Mel vor sich hin.

Später standen Sina, Suki, Sherry mit Mel, Melaine, Neia und einem niedergeschlagenen Christoper, mit großen Handabdruck im Gesicht, um einen großen Tisch im Wohnzimmer. Der Sessel ist immer noch im Garten und Suki hat versprochen, neue Möbel zu organisieren.

„Also, damit Mel… einen guten Start als Abenteurerin hat, bekommt sie von mir einen Ring der Leere, eine komplette schwarze Lederrüstung mit mehreren Taschen sowie eine Maske der Verwandlung.

Der Ring der Leere erlaubt dir unbegrenzte Lagerung aller Gegenstände. Du brauchst ihn dir nur über den Finger zu ziehen und er passt sich selber an.

Ich kenne deinen Kampfstil nicht genau… normalerweise warst du ein Geist und die Aktion von heute zeigte nur, dass du eine unheimliche Kraft hast. Magie die auf dich… nicht wirklich wirkt, wenn ich an den Eiszauber denke. Daher gebe ich dir die Lederrüstung, damit du deine Bewegungsfreiheit hast. Ich glaube, eine Kettenrüstung oder Plattenrüstung… wirst du nicht wirklich brauchen. Die Liebesfaust von Sina hat auch keinen Kratzer bei dir angerichtet. Das zeigt aber auch, wie widerstandsfest dein neuer Körper ist.

Die Lederrüstung hat viele Taschen, die du… mit vielen Messern oder ähnlichem füllen kannst, denn es scheint ja irgendwie dein Kampfstil zu sein, Gegenstände schweben zu lassen und auf den Feind als Geschoss zu benutzen.

Und als letztes die Maske der Verwandlung. Momentan sieht sie ziemlich… normal aus, so würde ich es beschreiben. Sobald du sie trägst, passt sie sich so an, wie du es dir vorstellst und nur du selber kannst sie abnehmen. Du brauchst keine Schnur für die Maske, sie… saugt sich selbst an dein Gesicht magisch fest. Zusätzlich erhöht sie leicht deine magische Kraft, solange du sie trägst.

Wegen deiner Waffe… habe ich echt keine Ahnung?“ beendet Christoper seine Erklärung.

Mel nickte und schaute Christoper immer wieder böse an, verziehen hat sie es ihm scheinbar immer noch nicht und es wird vermutlich noch eine Weile dauern. „Es ist zumindest ein guter Anfang und Waffen brauche ich keine. Ich benutze einfach alle Waffen die ich finde und von den Meuchelmördern bekomme.“

„Hmm was mir da einfällt, aber brauchst du eigentlich Schlaf, Essen oder irgendwas in der Form?“ überlegte Melaine laut.

„Nö, das braucht sie nicht.“ beantwortet Sina die Frage. „Aber ich finde, du solltest dir überlegen, ob du nicht selber eine Waffe führst oder dich auf Waffenlose-Kampftechniken konzentrierst Mel. Es gibt Gegner, wo du vermutlich von deinen vielen Schwertern getrennt wirst.“

„Hm… könntet ihr mich denn in den Waffenlose-Kampftechniken unterweisen Herrin? Ich habe eure Übungen beobachtet und mir gefielen vor allem die Beinattacken, die ihr immer ausgeführt habt. Wie ihr sehen könnt, sind meine Beine länger als der Rest.“ zog Mel den Rock hoch.

„Hoo?“ strahlte Sina ihre Freundin an und ein böses Lächeln kam auf Sinas Gesicht, als ihr eine Idee einfällt. „Was hältst du von einem ganz neuen Kampfstil hmm?“

„Oh, dann kann es nur was Gutes sein, wenn es von Sina kommt!“ nickte Sherry, die den Schwertmagier macht.

„Und… wie ist dieser Kampfstil?“ wirkte Mel interessiert. „Du wirst hauptsächlich nur mit den Beinen kämpfen. Die Arme werden wenn nur als Unterstützung im Kampf sein. Zusätzlich werden deine Füße mit Waffen ausgestattet, die auch dafür geeignet sind. Ich glaube nicht das Christoper sie hat, aber ich frage einen Zwerg, ob er sie für mich schmieden kann.“ erklärt Sina.

„In der anderen Welt nennt man diesen Kampfstil „Taekwondo“. Es gibt bestimmt Kämpfer auf der Welt, die so was ähnliches machen. Dann werde ich dich soweit trainieren, dass du es sogar als Beruf bekommst.“

„Die andere Welt muss beängstigend sein, wenn man sich auf so was spezialisieren kann.“ murmelt Suki, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Wenn es ein Kampf zwischen dieser und in der anderen Welt geben würde, hmm würden eher wir gewinnen. Sie haben eine Technologie, die hier nicht ansatzweise existiert und können Massenvernichtungswaffen herstellen. Aber wenn sie gegen Magie, Rassen oder unser allgemeines System kämpfen würden, hätten wir die Oberhand. In der Vergangenheit, wo sie sich nicht auf die Technik verlassen haben, sondern wie wir mit unserem Körper kämpften, würde es mich schon ein bisschen interessieren. Dann wäre es, als würden wir gegen ein Baby kämpfen.“

„Hmm, habe kein Wort verstanden, aber ich bin froh, dass die Welten getrennt bleiben.“ meinte Sherry und die anderen nickten. Sina flüstert nun was in Sherrys Ohr und sie hört ihr gebannt zu. Dabei schauen sie immer wieder Mel an, bis Sherry ein entzücktes Gesicht bekommt.

„Mel, schnapp dir die Sachen, wir ziehen sie dir eben an!“ grinst Sherry geheimnisvoll. Mel nickte und beide verschwanden dann mit den Gegenständen von Christoper.

„Nicht mal ein Danke?“ meinte Christoper traurig. „Als ob es für dich ein Verlust ist. Höchstens der Ring, aber den habe ich auch an der Hand von Sherry gesehen, also macht kein Drama draus.“ warnte Melaine ihn.

„Ist gut… ich habe verstanden. War es das oder wollt ihr noch irgendwas von mir haben?“ bot Christoper weitere Gegenstände an, damit der Frieden zwischen ihnen wieder repariert wird.

„Ja, einen Stoffhasen.“ kam die Antwort von Neia. „Du hast den anderen wehgetan, als du auf ihnen herum gesprungen bist.“

„Ah, deswegen warst du so sauer und warum auch Melaine?“ fragte Sina nun spitzbübisch. „Das brauchst du nicht zu wissen, es reicht wenn Christoper aus diesem Fehler gelernt hat!“ mischte sich Melaine an, die einen roten Kopf hatte.

„Eh… ich werde an den Stoffhasen arbeiten. Bitte gedulde dich einfach.“ akzeptiert Christoper die Forderung.

„Unser Deal bleibt weiterhin?“ fragte Sina nur und er musste kurz überlegen, als ihm einfiel was sie meinte. „Unser Deal bleibt.“

„Wunderbar!“ freute sich Sina, während Melaine und Neia sich verwundert anschauten. „Keine Sorge, es ist nicht schlimmes.“ beruhigt Sina die beiden.

„Wenn du das sagst, muss man eigentlich vom Schlimmsten ausgehen! Nun sag schon was du vorhast!“ verlangte Neia zu wissen. Die Behauptung von ihr liegt nicht daneben.

„Wie gemein… *seufz* Christoper hat bestimmte Gegenstände, die mir im Kampf gegen Glacia helfen können, aber wir haben vereinbart, dass ich zuerst mein eigentliches Ziel Tierra töten soll bevor ich die Gegenstände bekomme.“ erklärt Sina und Christoper nickt.

„ … Nun bereue ich es zu wissen…“ murmelt Neia. „Tierra? Mit deiner Feuerimmunität hast du einen klaren Vorteil gegen ihn, aber… der dürfte schwerer zu bekämpfen sein als Titanus.“ meinte Melaine.

„Sprichst du aus Erfahrung?“ wundert sich Christoper, aber Melaine schüttelt nur den Kopf. „Ich war einmal in Vurdinia gewesen, aber… Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, es ist eine komplett eigene Welt. Überall Wüste, aktive Vulkane und kaum Ortschaften und nur dort, wo man auch Wasser findet. Es gibt Wüstennomaden, aber denen sollte man aus dem Weg gehen, denn es gibt einige Stämme, die sich dem Kannibalismus verschrieben haben. Wasser ist halt ein rares Gut dort und… Blut ist auch eine Flüssigkeit oder?“

„Also keine Regierung oder ähnliches?“ fragt Sina und Neia beantwortet dies. „Hmm, nicht wie hier in Alliancia. Es gibt ein Kalifat, aber ich würde nicht unbedingt von einer Regierung sprechen. Man findet nur ein Gildenhaus von uns und das ist direkt in der Stadt, wenn man den Verbindungstunnel verlässt. Wenn du wirklich mit Tierra kämpfen willst, solltest du vorher dort einchecken und alles wichtige dir von dort erklären lassen damit du alleine schon die Reise überstehst. Der Vulkan von der Götterbestie ist mehr oder weniger auf der anderen Seite des Kontinents.“

„Eh… kann man nicht mit dem Schiff irgendwie dort hin reisen? Wäre es dann nicht ungefährlicher?“ überlegt Sina und es war Christoper, der das Problem erklärt.

„Leider nicht, denn es gibt viele Unterwasservulkane und du wirst keinen Kapitän finden, der dort mit seinem Schiff hinfahren wird. Aus der Luft… kann ich es dir nicht sagen, aber wenn ich bedenke, dass viele Vulkane aktiv sind und mit ihrer Asche und dem Rauch die Luft oben verpesten, bleibt dir nichts anderes als der Landweg übrig.“

„Warum ist das Ding denn eigentlich ein Auftrag? Wenn es stationär ist und weit entfernt von jeder Zivilisation lebt?“ wundert Sina sich nun.

„Weil wegen ihm die vielen Vulkane aktiv sind. Früher hat man sich nichts dabei gedacht, aber eine Gruppe von Forschern ist dem auf den Grund gegangen. Dabei hat man festgestellt mit sehr anschaulichen Beweisen, dass er… immer wieder das Magma an die Oberfläche drückt. Ich kenne das Konzept der Welt nicht so wie ein Wissenschaftler, aber im Grunde höhlt er den Erdkern aus und das wäre in der Zukunft irgendwann fatal meinten die Wissenschaftler. Deswegen haben alle Herrscher beschlossen, dass er getötet werden muss, nur hat es bisher niemand geschafft.“ berichtet Melaine.

„Sina… wenn ich du wäre, würde ich nur Gefährten mitnehmen, die auch eine sehr hohe Feuerresistenz haben, verstehst du was ich dir damit sagen will?“ warnt Neia.

„Ich wollte Sherry mitnehmen, aber…“ man sah Sina wieder in der Beschützerrolle. Darüber hatte sie bisher selbst noch nicht nachgedacht.

„Sie wird es verstehen. Wenn du irgendwelche Gegenstände hast, die eine Feuerresistenz brauchen, kannst du ruhig zu mir kommen. Ich werde dich in dieser Richtung unterstützen, aber nicht im Kampf gegen Tierra. Titanus hat mir schon gereicht für dieses Leben.“ lächelt Neia ein bisschen unsicher.

„Huhu, wir sind zurück!“ meldet sich Sherry strahlend. „Ich habe Mel die Haare gemacht und ihr beim Anziehen geholfen, ihr werdet sie nicht wiedererkennen!“ Sie dreht sich um, nur war da niemand.

Sherry ging zurück in den Flur und holte Mel, die sich scheinbar wehrte. Nur lässt Sherry sich nicht davon beirren. Es dauert ein bisschen, dann war Mel endlich im Wohnzimmer.

Mel stand vor ihnen und selbst Sina musste zwei mal hinschauen, was Sherry da wieder gezaubert hat, so eine Schönheit war Mel geworden.

Die langen roten Haare waren glatt gekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die schwarze Lederrüstung saß sehr eng an ihr und mit der weißen Hautfarbe ein extremer Kontrast. Aber am Interessantesten war ihre Maske.

Sie bedeckte nur die Stirn und die Augen und war ebenso komplett schwarz mit weißen Verzierungen, dabei lächelt sie leicht schüchtern.

„Wow… du hast gute Arbeit geleistet Sherry.“ lobt Sina ihre Freundin, aber auch die anderen mussten Sina zustimmen, nur Christoper sagte nichts.

„Meint… ihr?“ fragte Mel schüchtern. „Aber sicher, du wirst ein Augenschmaus für die Männer werden, die dich das erste Mal sehen.“ grinst Sina.

„Als Geist konnte man nur bedingt bei dir was sehen, aber jetzt?“ kommentiert Neia und Melaine: „Wenn du mit den fliegenden Schwertern kommst, dann werden deine Feinde aber wegrennen.“

„Eh… danke, dann sollte ich wirklich diesen Kampfstil von Sina lernen.“ lächelt Mel süß, dabei bekommt sie leicht rote Wangen. Suki stand vor Mel und umarmte sie vor Freude. „Vielleicht können wir ja dann ein Team bilden wie Tio und Mio es machen.“ flüstert Suki ihre Idee ins Ohr und Mel fand die Idee interessant.

„Meine Damen, ich werde mich dann in mein Zimmer zurückziehen.“ verabschiedet sich Christoper und ging, aber irgendwie haben sie ihn ignoriert, was ihm Recht war.

Im Zimmer angekommen, trifft er dort Falko, der sofort wusste, das was im Busch war. „Christ? Was ist wieder passiert?“

„Ich habe mich in Mel verliebt.“