Ich bin wiedergeboren und die Spiele beginnen?

„Alle her hören. Meister Justus hat das Ok gegeben.“ sprach ein Vampir Attentäter, deren Basis vor Fanfoss war. Die Gruppe nahm es schweigend zu Kenntnis.

„Nochmal zu Erinnerung. Zwei werden die Villa von Lady Sina stürmen, Sechs Tio und Mio in der Gilde töten und ich werde mir die Partnerin von Lady Sina vorknöpfen… Gräfin Sherry.“ sprach der Anführer.

„Warum nimmst du immer die einfachsten Ziele Kain?!“ beklagte sich einer der Attentäter. „Weil ich nun mal der Stärkste von uns bin und somit das Vorrecht genieße?“ kommentiert Kain.

„Tzz… warum hat Ludwig dich damals nicht getötet, als er dich vom Thron gestoßen hat…“ murmelt ein anderer Attentäter.

„Der nächste, der sich beklagen will, kann Ludwig gerne folgen.“ warnte der Anführer säuerlich. Es war für ihn eine Schmach, von einem jüngeren Vampir herausgefordert und im ersten Duell auch besiegt zu werden.

„Wir werden in wenigen Stunden aufbrechen und der Welt vorführen, was passiert, wenn man Vampire ungestraft angreift!“

„Nochmal, du hast mit Jasper ein paar Waffenschläge ausgetauscht und konntest ihn ohne Probleme verletzten?“ fragte Christoper Sina nochmal, als alle sich auf den Weg zum Schloss machten.

„Das ist richtig. Jasper war so freundlich und hat mir gezeigt, dass er mit dem Speer, Axt und Keule umgehen konnte. Des weiteren hat er bestätigt, dass er den Titel Kampfmeister hat und sich sehr auf seine Vorahnung verlässt, sonst wäre er nicht so schockiert über den Angriff gewesen. Gerne hätte ich ihn getötet, aber Justus kam leider dazwischen.“ seufzte Sina.

„Und du meinst, das wir gegen die Familie eine Chance hätten?“ brummte Falco, der neben Sina ging.

„Definitiv. Ich habe unsere Kämpfe gesehen und ich glaube fest daran, dass jeder von uns einen von ihnen fertig machen kann.“ motiviert Sina ihre Kameraden.

„Wenn du das sagst, mache ich mir weniger Sorgen!“ freute sich Melaine, die sich schon schlimme Gedanken gemacht hat.

„Nun, vorsichtig sollten wir aber trotzdem bleiben. Im Schloss sind zwei Vampire die wir nur gemeinsam oder Sina bekämpfen können.“ warnte Neia.

„Das Schloss ist ja schon verdammt groß muss ich sagen. Es würde mich nicht wundern, wenn das Schloss sogar einen Zugang in den Berg hat.“ grübelt Thomddir laut.

„Würde gerne wissen, was sie für uns planen, dass Justus seinen Bruder beschützt hat.“ überlegte Louis.

„Eure Heiligkeit… wir müssen feststellen, dass… unsere Ritterorden mehrere Vampirnester gefunden haben. Klugerweise konnten sie ein paar Vampire festnehmen, damit wir weitere Standorte von ihnen erfahren, aber scheinbar können sie ihren Meister nicht verraten.“ berichtet der Erzbischof Georg.

„Wie… kann es sein? Ich dachte, mein Vorgänger hätte das Problem aus der Welt geschafft?“ murmelt Papst Silvester.

„Wenn ich meine Meinung dazu geben könnte, aber die Reinigung fand vor 400 Jahren statt. Zeit genug für diese unheilige Brut, sich wieder neu zu organisieren. Scheinbar haben sie in der Zeit auch viele unreine Seelen gefunden, die sich ihnen angeschlossen haben.“ sagte Georg dies.

„ … Gibt es Verräter in unseren Reihen?“ überlegte der Papst laut. „Es… ist nicht auszuschließen. Ich bin dabei, eine Gruppe von Vertrauten aufzubauen, damit sie auch unsere Leute durchleuchten, aber ich ahne nur Schlimmes.“ bekümmert dies Georg.

„Und das fing erst alles an, als Reichskanzlerin Sina unser Reich betreten hat. Ich will, dass sie aufgespürt wird. Ich wünsche ein Gespräch mit ihr!“ befahl der Papst.

„Ich… werde dies natürlich weiterleiten… aber eure Heiligkeit. Ich muss euch warnen, dass… Reichskanzlerin Sina vermutlich nicht mit euch das Gespräch suchen wird. Bei meinem letzten Treffen merkte ich schon eine feindliche Einstellung mir gegenüber oder als Person der Theokratie.“ schwitze Georg.

„Gibt es keine Möglichkeit, diese Frau unter Kontrolle zu bekommen?“ schüttelt der Papst den Kopf.

„Eure Heiligkeit. Sie hat eine Götterbestie getötet und die Kontrolle zweier Reiche, dessen Zorn wir auf uns gezogen haben. Wenn wir irgendetwas gegen sie machen werden, ist das unser Ende. Da ist das Vampirproblem unsere geringste Sorge.“ sprach Georg die Wahrheit aus.

„Ein verdammt großes Tor für ein Schloss. Sollen wir das jetzt aufbrechen oder wie?!“ fluchte Thomddir, als die Abenteurer endlich das Schloss erreicht haben.

„Hmm…“ überlegte Sina und klopfte an eine kleine Wachhütte. Es dauerte nicht lange und ein Vampir erschien.

„Sie wünschen?“ fragte es kurz gebunden. Sina holte ihre Einladung heraus und zeigte sie dem Vampir. Er schaute drauf, gab ein Grunzen von sich und betätigte einen Hebel. Das große Tor öffnete sich und der Vampir schloss sich wieder in seine Hütte ein.

„Damit wäre das Problem gelöst.“ lächelt Sina. „Eh… wieso ist das für dich alles so normal? Den Vampir hätten wir umgebracht und das Tor aufgebrochen.“ dachte Christoper laut.

„Es muss ja nicht immer eine gewaltsame Lösung sein oder?“ lächelt Sina weiter und alle Abenteurer dachte nur: „Das wollen wir nicht von dir hören!“

Die Abenteurer traten durch das Tor und sahen einen gepflegten Innenhof. Ihnen kam ein Vampir in Butler Uniform entgegen.

„Seid gegrüßt, ich nehme an, ihr seid Lady Sina mit eurem Gefolge?“ grüßte er freundlich. „Das ist richtig. Euer Herr hat mich eingeladen.“ bestätigte Sina.

„Eh… ich dachte wir werden kämpfen?“ fragte Melaine. „Das ist natürlich richtig, aber wir sind nur einfache Vampire die sich um den Haushalt kümmern. Ihr könnt uns ruhig ignorieren. Wenn sie mir bitte folgen würden? Meister Acula möchte euch persönlich empfangen.“ bat der Butler und alle schauten Sina an.

„Eh? Ich bin nicht der Anführer von uns. Wir können uns auch den Weg blutig schlagen.“ schlug Sina vor.

„Du bist die Stärkste von uns und hast uns hierher geführt, also… doch, bist du die Anführerin.“ hob Neia eine Augenbraue hoch und die anderen nickten.

„Na gut, dann bring uns zu deinem Herrn. Solltest du uns aber in eine Falle führen, bist du der Erste, der seinen Kopf verliert.“ warnte Sina den Butler, der nickte. Die Gruppe folgte den Butler, der sie in eine große Empfangshalle am Eingang führt.

„Wenn ihr hier warten könntet? Ich werde dem Herren eure Ankunft melden.“ verabschiedete sich der Butler.

„Als wären wir in eine Falle gelaufen…“ brummte Falko und Melaine stimmte ihm zu. „Stimmt, wie auf einem Präsentierteller.“ nickte Christoper.

„Meine Gäste, willkommen in meinem Schloss.“ grüßte eine altertümliche Stimme von oben. Auf einer Terrasse stand ein schwarzgekleideter Mann mit langen silbernen Haaren, roten Augen und er strahlte eine Aura aus, die sehr alt war und für mächtige Monster spricht.

„Danke für die Einladung.“ grüßte Sina zurück. Die anderen Abenteuer waren erstaunt, dass Sina sich von seiner Präsenz sich nicht einschüchtern lässt. Falko und Thomddir waren am schwitzen und Louis hielt nervös seinen Schwertgriff fest.

„Ihr seid also die berühmte Lady Sina, die Titanus und einige meiner treuesten Gefolgen getötet hat.“ lächelt Acula, aber seine Augen lachten nicht mit.

„Und ihr seid ein dreckiger Bastard, der seine eigenen Kinder töten lässt.“ antwortet Sina freundlich zurück. Die Abenteurer schnappten nach Luft, aber scheinbar lässt sich Acula davon nicht provozieren.

„Nun, jeder führt seine Familie anders, ihr werdet das nicht verstehen. Dabei habe ich sogar relativ einfache Regeln. Erledigt die Aufträge, ewige Loyalität und ähnliches und wer dies nicht einhalten kann, wird sterben.“ wiegelt Acula den Kopf.

„Oh ja, natürlich. Aber ich bezweifele, dass du mich eingeladen hast, damit wir uns über Familie und ähnliches unterhalten wollten oder?“ wirkte Sina gelangweilt.

„Das ist natürlich richtig. Ich denke… das meine Töchter Mio und Tio dich aufgeklärt haben, dass ich mich normalerweise höchstpersönlich auf die Jagd begehe, mein Lieblingshobby. Aber nachdem Ludwig getötet wurde, den stärksten meiner erschaffenen Vampire, dachte ich mir, ich Spiel ein anderes Spiel… etwas Neues.

Ich bin ein bisschen unzufrieden mit meinen Kindern. Tio und Mio leben leider immer noch, Camilla ist ja durch eure Hand gestorben und Jasper… hat seine Lektion kennengelernt. Wie dem auch sei, ich hatte schon geahnt, dass ihr ein paar Verbündete mitbringen werdet. Aber dass ihr gleich alle stärksten Abenteurer mitbringt, spricht doch für euer Charisma.“ plauderte Acula und schnipste mit seinem Finger. Auf einmal gingen sieben Mauerwände herunter und zeigten je einen Gang.

„Da ihr mich ja töten wollt, müsst ihr mindestens sechs von sieben Schaltern umlegen, damit der Weg zu mir frei ist. Jeder dieser Schalter wird von einem meiner Kinder… bewacht. Aber keine Sorge, ich werde mich nicht in diese Kämpfe einmischen, meine Kinder müssen ihren Wert beweisen. Sterben sie gegen einen von euch, waren sie einfach nur schwach gewesen.“ erklärte Acula.

„Warum… sollten wir bei eurem Spiel mitmachen? Wir können auch direkt jetzt gegen euch kämpfen!“ meldete sich Neia.

„Nun… solltet ihr mein Spiel nicht mitmachen, werde ich alle Vampire, die ich in Efrana und Osnain stationieren ließ, eure Städte angreifen lassen.“ grinste Acula und Thomddir fluchte laut. „Verdammt!“

„Das kostet dich eine Goldmünze.“ lachte Sina. Es ist schon eine komische Szene. Da droht einer der ältesten Wesen der Welt mit der Vernichtung und zwei Lebewesen halten ihre Wette ein.

„Bedaure?“ runzelt Acula seine Stirn und Christoper erklärt es, während der Zwerg Sina eine Münze in der Hand drückte.

„Unsere… werte Freundin Sina hat es schon geahnt und Gegenmaßnahmen ergriffen, gerade weil sie damit gerechnet hat, dass ihr so einen Zug machen würdet. Es kann also sein, dass… nicht nur eure Kinder das Leben verlieren werden.“ schmunzelt Christoper.

„Ihr habt das soweit vorausgeplant Lady Sina? Ihr seid nicht nur stark, sondern könnt euch auch in das Denken eurer Feinde hineinversetzen? Ihr seid wahrlich erstaunlich. Aber keine Sorge, die besten meiner Attentäter werden Fanfoss angreifen, damit Tio und Mio endlich von der Welt verschwinden, aber auch eure Freunde.“ grinste Acula.

„Nicht schlimm, dort sind ebenso die stärksten Abenteurer stationiert und… ehrlich? Ich werde laut lachen, wenn eure Leute dabei draufgehen. Sie wissen nicht, mit wem sie sich in Fanfoss alles anlegen.“ grinste Sina böse.

„Verstehe, ihr habt euch gut auf den Krieg vorbereitet. Dann werden wir ja sehen, wer sich am Ende durchsetzt.“ grinst Acula ebenso zurück und zog einmal die Nase hoch. „Eine Frage hätte ich noch Lady Sina.“

„Seid ihr aber ein neugieriger Kerl. Ist das normal bei euch Vampiren dass ihr eure Opfer mehr oder weniger um ein Date bittet? Selbst Ludwig Kelmont führte so ein Gespräch.“ rollte Sina ihre Augen und Acula musste lachen.

„Er war schon immer ein Dramatiker gewesen und hat es wohl bis zum letzten Moment ausgelebt. Nun, meine Frage ist relativ einfach: Warum seid ihr hier?“ grinste Acula.

„Huh? Um deine Kinder sowie euch zu töten, damit ich meine Ruhe habe?“ wunderte sich Sina und Acula lachte wieder.

„Das kann ich mir vorstellen, aber das meinte ich nicht und das wisst ihr genau. Ihr dürftet überhaupt nicht hier sein. Ich bin alt genug zu wissen, was ihr genau seid. Meine Kinder Justus und Jasper wollten mir weismachen, mit wem ich es zu tun hätte und ich habe es ihnen nicht geglaubt.“ grinste Acula nun böse und die Abenteurer starrten alle Sina an.

„Schön für euch und ich kann es mir gut vorstellen, aber wen juckt es? Sollen wir nun euer Spiel mitmachen oder nicht.“ wirkte Sina desinteressiert.

„Erstaunlich wie ihr euch unter Kontrolle habt. Andere wären in Panik geraten oder ähnliches, aber ihr meint wirklich das, was ihr sagt.“ zollte Acula der Frau ein bisschen Rezept. „Nun denn, möge der bessere Kämpfer sich am Ende durchsetzen.“ verschwand Acula.

„Was meinte der Mann?“ verlangte Neia zu wissen. „Meinst du, ich weiß es?“ widersprach Sina, aber niemand wollte ihr das wirklich abkaufen.

„Gibt es etwas, was wir wissen müssen?“ hakte Christoper nach. „Außer das der Vampir es geschafft hat, dass wir uns gegenseitig misstrauen?“ ignoriere die leicht gereizte Stimmung.

„Genau, was bringt es jetzt darüber zu diskutieren? Wir sind den weiten Weg gegangen um Vampire in die Ärsche zu treten!“ verteidigte Thomddir sie.

„Am besten wir besprechen es, wenn wir den Kampf hinter uns haben.“ sprach nun Louis und die Stimmung wurde wieder ruhiger.

„Habe ich es richtig verstanden, dass nun jeder seinen… „Gang“ nimmt? Fragte nun Melaine, die die Gänge inspizierte.

„Sieht so aus. Wir können natürlich auch alle gemeinsam immer einen nehmen, aber ich habe den Eindruck, dass es Acula dann nicht gefallen wird und… seine Drohung auf die restlichen Städte umsetzten lässt.“ brummte Falko.

„Dann machen wir es so. Jeder nimmt sich einen Gang und dann treffen wir uns alle vor dem Raum zu Acula. Ich weiß dass wir es schaffen. Wir haben gemeinsam gegeneinander gekämpft, wir haben gemeinsam gegen Titanus gekämpft, wir haben gemeinsam unsere Abenteuergilden in eine neue Zukunft entschieden und wir werden auch gemeinsam das Schloss wieder verlassen!“ motivierte Sina die Abenteurer und einige mussten schmunzeln, als sie an die Vergangenheit erinnert wurden.

„Haltet euch nicht zurück. Das wird vermutlich ebenso ein schwerer Kampf werden wie gegen Titanus.“ warnte Christoper und alle nickten.

„Dann auf, der Feind wird nicht unbedingt auf uns warten!“