Ich bin wiedergeboren und Sherrys Kampf?

„Wie… meinst du das?“ hakte Sherry nach, aber Sina grinste nur böse. „Lass dich überraschen.“ sagte sie nur geheimnisvoll.

Draußen tötete Mel wieder Meuchelmörder, aber vor den Mauern. Sie hat mittlerweile den Dreh raus, wie sie aussehen, gehen, sprechen, nichts entgeht ihr mehr.

„Hmm? Ich rieche Blut?“ wunderte sich Melaine, aber es war Prashi, die ihr es erklärte. „Keine Sorge, einfach ignorieren. Mel geht nur ihrer… Arbeit nach, damit wir ungestört bleiben.“

„Ok?“ wunderte sich Melaine und ging nicht näher darauf ein. Die Feier löste sich in der Nacht auf und die Gäste gingen in ihre Zimmer oder verließen die Villa. Nur Sherry war vor Sinas Tür.

„Ich höre dich…“ kam der Satz durch die Tür und Sherry wirkte etwas panisch, bis Sina die Tür aufmachte und im Bademantel vor ihr stand.

„Wie kann ich dir helfen? Es fällt mir etwas schwer einzuschlafen, wenn Leute durch meine Tür starren, weißt du?“ grinste Sina.

„Eh… wollte fragen ob ich bei dir schlafen kann?“ fragte Sherry schüchtern. Was beide Damen nicht merkten ist, dass die anderen Türen ebenso offen waren und Augen heraus lugten, die zumindest in dieser Etage schlafen.

„Nun gib dir endlich ein Ruck!“ „Genau, gestehe es!“ dachten die Vampire. „Bitte, sag es ihr endlich. Man kann das Elend nicht länger mit ansehen!“ war der Gedanke von Suki.

„Huch? Kannst du wieder nicht einschlafen? Nun… mein Bett ist breit genug, aber…“ merkte Sina, dass sie beobachtet wurden und zog Sherry in ihrem Pyjama in ihr Zimmer. „Eh?“ wunderte Sherry sich nur, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Ich schlafe nackt, wenn du damit kein Problem hast? Ich habe immer nur was getragen, wenn jemand mit mir geschlafen hat, aber ich will das nicht in meinen Zimmer tun müssen.“ klärte Sina sie auf.

„Nun… ich habe dich ja nun nicht selten nackt gesehen, also… Nein, damit habe ich kein Problem.“ sagte Sherry, aber in ihrem Kopf drehte ihre Fantasie durch.

„Ok.“ freute sich Sina und zog Sherry mit ins Bett.

Am nächsten Morgen frühstückten alle Bewohner und Sina kam direkt zum Punkt. „Christoper? Würdest du mit meiner Freundin Sherry einen Übungskampf machen?“

Sherry spuckte ihren Tee vor Überraschung aus und Tio war ziemlich nass und wirkte gereizt. „Huch? Wie komme ich zu dieser Ehre?“ fragte der Dungeonfarmer.

„Nun, Sherry wird von Louis und Neia ausgebildet und die Resultate sprechen für sich, aber gegen die beiden kann man schlecht feststellen, wie Sherry sich macht, wenn es zu einem richtigen Kampf kommt.“ erklärte Sina.

„Hmm, das stimmt allerdings. Wir haben Sherry einige Sachen beigebracht und können dementsprechend sofort reagieren, aber jemand, der nicht weiß, wie Sherry kämpft… na das dürfte Interessant werden.“ meinte Neia.

„Aber gegen Christoper? Wäre… Melaine nicht die bessere Wahl?“ gab Louis seine Bedenken kund. „Ohne ihre Wölfe ist sie nur halb so stark.“ kommentierte Suki fies, als Melaine was sagen wollte.

„Wieso habe ich den Eindruck, dass du brennend einen Kampf gegen Melaine haben willst?“ dachte Thomddir laut und Falco musste ihm zustimmen.

„Ich weiß zwar nicht worum es geht, aber ja, wir können ruhig nach dem Frühstück ein Duell machen.“ stimmte Christoper zu.

„Eh… darf ich auch was dazu sagen?“ fragte nun Sherry, die Tio von sich wegdrückte, aber keiner schenkte ihr Beachtung.

„Draußen im Garten, im Keller… kann Sherry nicht alles einsetzen.“ sagte Sina nur noch. „Ey! Fragt mich jemand, ob ich es möchte?!“ rief Sherry, aber sie wird weiterhin ignoriert.

Dann war es soweit. Christoper stand nur mit Alltagskleidung und einem Stab vor Sherry, während sie ihre magische Lederrüstung trug mit dem Schwert dazu.

„Ihr dürft alles einsetzen, töten ist verboten und so weiter.“ sagte Sina lustlos, sie will endlich den Kampf sehen.

„Bist du motiviert…“ fragte Falco und die anderen stimmten ihm zu. Sina hob die Hand hoch und ließ sie für den Kampf fallen.

Sherry stürmte auf Christoper zu und setzte ihren neuen Kampfstil ein, den sie von Louis beigebracht bekommen hat. Christoper blockte es spielend mit seinem Stab ab, aber bei einer Bewegung bekam er eine kleine Schnittverletzung an seiner Hand.

Er sprang mit den Stab über Sherry und wollte den gleichen Trick wie an Giles anwenden und versuchte auf Sherrys Rücken zu schlagen, traf aber nur auf eine Eismauer.

„Huch?“ staunte Christoper und sprang von der Eismauer weg. Neia war stolz auf Sherry, dass sie nun ihre Wassermagie verbessert hat.

Da Christoper Abstand genommen hat, aktivierte Sherry einen Feuervogel, der auf Christoper zuflog. Er schlug mit dem Staub auf den Vogel um die kommende Explosion zu umgehen, aber die Feuermagie von Sherry hat sich ebenso fleißig gelevelt, sodass die Explosion stark genug war, das Christoper von der Druckwelle erfasst wird.

„Warte warte, was ist deine Freundin? Sie benutzt Schwert und Magie gleichzeitig?“ staunte Falko und Louis erklärt es ihm. „Sie ist eine Schwertmagierin. Ein neuer Kampfstil der von Sina ins Leben gerufen wurde und von mir sowie Neia verfeinert wird. Ich habe schon ein paar Fehler gesehen, aber das ist fürs erstes nebensächlich.“

Christoper stand sofort wieder auf und warf den Stab nach Sherry, dem sie auswich. Die Zeit nutzte er, um seine Saigabeln aus dem Inventar zu holen. „Oho? Macht er jetzt ernst?“ fragte Thomddir.

Beide Duellanten stürmten wieder aufeinander zu und wechseln die Schläge aus, nur ist Christoper scheinbar schneller mit den Angriffen, was dazu führte, das Sherry mehr blockieren musste mit einer Hand.

Dann zeigte Sherry mit dem Zeigefinger auf ein Bein von Christoper und ein Lichtstrahl schoss aus dem Finger, aber das Ergebnis war heftig. Christoper hatte geahnt, das Sherry ein paar Tricks auf Lager hat, aber er hatte das alte Denken, das Magier immer nur aus der Entfernung ihre Magie einsetzen und nun fluchte er laut, dass sein Bein verletzt wurde.

„Wunderbar, das ist meine Schülerin!“ jubelt Neia. „Deswegen sollte sie bei den Übungen gegen euch ihre freie Hand so wenig wie es geht, bewegen.“ sagte Suki staunend.

„Richtig. Das hilft nicht gegen Monster, aber wenn Sherry gegen… Humanoide kämpft, werden die meisten eher auf die Waffe achten, als auf ihre freie Hand. Das geht aber nur solange, bis Sherry das erste Mal ihre Magie einsetzt.“ sagte Louis es mit einem leichten Hauch von Stolz in der Stimme.

Auf einmal warf Christoper Beutel nach Sherry, aber sie sprang zur Seite, ohne zu wissen, was im Beutel ist. „Schlau, die Beutel von Christ waren schon immer eine gemeine Nummer.“ nickte Falco.

Aber im Beutel war nichts drin, weil der andere Beutel dahin flog wo Sherry landete. Eine Lichtexplosion kam und Sherry war geblendet. Christoper nutze die Chance und humpelte mehr auf Sherry zu.

Als er nah genug ran war zum Angriff setzte Sherry ihr „Strahlendes Licht“ ein und er wurde ebenso geblendet.

„Eh… kann einer von euch noch was sehen?“ fragte Thomddir, der schon vom ersten Licht keine Sicht mehr hatte. Alle murmelten leise mit Nein, aber Sina konnte dankt ihrer Resistenz früher sehen.

Sherry und Christoper hielten beide Abstand, aber Sherry war klug genug gewesen und hat Eissäulen um sich hochgezogen. Dummerweise hatte scheinbar Christoper zuerst seine Sicht wieder zurückerlangt und schlug nach Sherry… die aber nach hinten sprang.

Er schaute verdutzt und humpelte weiter auf Sherry zu und schlug nochmal nach Sherry, die aber nun selber ihre Sicht wieder hatte und sehen konnte.

„Was war das eben, was Sherry da gemacht hat?“ wunderte sich Melaine und Louis erklärte es. „Ein Trick von mir. Man muss in jeder Situation damit rechnen, dass man versucht, dem Gegner die Sicht zu nehmen, daher habe ein paar Übungen mit ihr gemacht, wo ich ihre Augen verbunden habe und sie auf die Geräusche achten musste. Am Anfang… hatte sie ihre Schwierigkeiten, aber irgendwann wusste sie selber, worauf sie achten muss. Hier im Kampf zieht Christ sein Bein hinter sich her und das hat ihn verraten.“

Christoper und Sherry tauschten wieder Schläge aus, aber Christoper scheint trotz der Verletzung die Führung zu behalten. Sherry erinnerte sich an einen Trick von Sina, wie sie Camilla zu sich zog. Im letzten Moment packte sie mit ihrer freien Hand die Hand von Christoper und zog ihn aus dem Gleichgewicht, dann trat sie ihm in den Magen.

„Oha, das war aber gemein.“ kommentiert Neia. „Könnte auch Sina gewesen sein.“ murmelt Mio und Tio nickte ihr zu.

Aber scheinbar war diese Aktion ein Fehler von Sherry, denn aus dieser Nähe konnte Sherry nicht mit ihrem Schwert blockieren. Christoper schlug mit einer Saigabel in den Waffenarm von Sherry und mit der anderen in die Hand.

Sie schrie vor Schmerzen und wird von Christoper weggetreten. Sherry landete auf dem Boden und versuchte aufzustehen, aber Christoper stand wieder über ihr und hielt ihr eine Saigabel an den Hals.

„Ich… habe verloren?“ gab Sherry auf. Christoper zog seine Waffe zurück. „Ihr habt wirklich gut gekämpft.“ lobte Christoper, der sich hinlegte.

Die Zuschauer klatschten und Neia kam zu ihnen, die beide heilte. „Was genau… seid ihr?“ fragte Christoper freundlich.

„Eine Schwertmagierin. Louis hat mir das kämpfen mit dem Schwert beigebracht und Neia die Magie, die für den Nahkampf ausgelegt ist. Das alles war eine Idee von Sina.“ erklärt Sherry.

„Ich verstehe. Kein Wunder, warum ich dein Kämpfer sein sollte. Louis und Neia kannten deinen Stil, blieben nur Falco, Melaine, Thomddir und ich zurück. Falco ist aber ein Fernkämpfer und hätte es nicht zugelassen, dass du in seine Nähe kommst. Melaine… *hust* ist scheinbar eine Kämpferin mit ihren Tieren und Thomddir… belassen wir es, dass er dir einiges gebrochen hätte.“ überlegte Christoper laut.

„In der Tat, das war auch mein Gedanke.“ stimmte Sina ihm zu, die Sherry aufhalf. „Und wie habe ich mich gemacht?“ war Sherry neugierig. „Nun, was denkt ihr?“ schaute Sina Louis und Neia an.

„Die Eiswände wurden im richtigen Moment eingesetzt und das du tatsächlich Christoper geblendet hast, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber man könnte noch mehr herausholen. Du würdest von zehn punkten, sechs bekommen.“ sagte Neia.

„Der letzte Zug war dein größter Fehler gewesen. Das war vermutlich ein Trick von Sina oder? Damit hast du dich selber letztendlich fertig gemacht und bist deinem Kampfstil untreu geworden. Aber es freut mich, dass du im geblendeten Zustand trotzdem deinen Gegner orten konntest. Wenn ich es bewerten müsste, wären es fünf von zehn Punkten.“ nickte Louis.

„Nun, du hast deine Lehrer gehört. Es gibt noch viel zu lernen.“ muntert Sina ihre Freundin auf und Christoper scheint schwer am überlegen zu sein.

„Du hast doch bestimmt deine Gedanken oder Christ?“ hakte Falco nach und er nickte. „Ich habe im groben verstanden, was der Schwertmagier können soll. Aber ist das Schwert nicht… zu schwer dafür? Darf ich es mal halten?“ bat Christoper.

Sherry überreichte ihr Schwert dem Dungeonfarmer und der schätze es ab. „Hmm…“ wirkte Christoper unzufrieden. „Wenn ihr Zeit hättet, könntet ihr mich im Zimmer aufsuchen Sherry?“ fragte Christoper. Sherry wirkte etwas verwundert, aber nickte nur. Louis und Falco ahnten, was Christoper vorhat und grinsten nur.

„Nun, der morgen ist noch jung. Lasst uns das dämliche Meeting beenden.“ rief Sina und alle SSS-Abenteurer stöhnte nur.