Ich bin wiedergeboren und treffe alte Bekannte?

Zwei Tage vor dem großen Duell reisen Sina und Sherry in Kimonos in der Kutsche von Sina nach Ensburg. „Schade das die anderen nicht mitkönnen.“ seufzt Sherry. „Kann man nichts daran ändern. Mel ist an die Villa gebunden, Suki ist nun mal die Hausdienerin, Prashi, Tio und Mio müssen in der Gilde arbeiten.“ tröstet Sina ihre Freundin.

„Ob wir ein paar alte Gesichter sehen werden wie die Höllenschwerter oder so?“ überlegte Sherry und Sina zuckt mit der Schulter.

„Keine Ahnung, Mariel hat keinen Brief geschrieben, ob sie kommt. Vermutlich sind sie irgendwo anders unterwegs, die Welt ist nicht gerade klein.“ meinte Sina.

„Wissen wir eigentlich, wo wir schlafen wollen?“ fragte Sherry nun, denn so kurz vor dem Kampf werden alle Gasthäuser voll sein.

„Keine Sorge, König Karl-Horst hat mir sein Haus zur Verfügung gestellt, wo die Kinder von ihm geschlafen haben. Die dortigen Hausdiener werden uns das Essen zubereiten, es ist also für alles vorgesorgt.“ grinst Sina.

„Hmm, scheinbar habe ich mir wieder unnötige Sorgen gemacht. Kein Wunder dass du die ganze Zeit so entspannt warst.“ rollt Sherry ihre Augen.

„Ich sah entspannt aus? Ich wäre vor Langeweile fast gestorben! Immer wenn ich dachte, ich könnte ein paar Monster jagen kamen entweder Prashi oder die Zwillinge und haben mich mehr oder weniger abgewimmelt damit ich keine bleibenden Schäden erleide!“ nörgelt Sina.

„Erm, ich kann das schon nachvollziehen, denn sobald du in Aktion trittst, dass es jeder mitbekommt und anschließend hütest du das Bett für mehrere Tage!“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Aber ich bin froh, dass du wieder die normale Sherry geworden bist. Im Kaiserreich bist du ja vor jeder Aktion mehr oder weniger weggerannt mit einem rotem Kopf.“ grinste Sina. Ein Pfeil durchstach das Herz von Sherry und sie musste sich zusammenreißen.

„Ja ha ha ha… Liegt vermutlich an der Umgebung. Wenn man entführt wird und man schläft dann auch noch dort in der Burg, dann ist es schon… ein komisches Gefühl.“ redet Sherry sich raus.

„Ich vermisse unsere gemeinsamen Nächte. Mein Bett ist zwar groß und weich, aber… irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, es mit jemanden zu teilen.“ schwelgt Sina in Erinnerung und Sherry gab nur ein „Pfff“ von sich.

„Und ich bin dir dankbar, dass du mir in dieser schweren Zeit geholfen hast. Ich wüsste nicht, wie es sonst geendet hätte.“ versuchte Sherry vom Thema abzulenken, sonst platzt ihr Herz.

„Gern geschehen und ich würde es wieder machen. Darf ich schon mal erfahren, was ich in den Kämpfen anziehen werde?“ fragte Sina.

„Erinnerst du dich an die Hydra die du besiegt hast?“ fragt Sherry nun und Sina nickte. „Die Soldaten haben festgestellt, dass seine Schuppen und Haut eine sehr hohe magische Resistenz gegen alle Magiearten hatte. Also habe ich mir davon genug genommen und daraus eine passende Rüstung für dich gebaut. Den Endschliff habe ich mit Brandrulim gemacht, weil ich Schwierigkeiten hatte mit den Nähten, aber das konnte mein Freund schnell lösen.“

„Oha da bin ja gespannt, welche Auswirkungen sie im Kampf haben wird. Von allen SSS-Abenteurern ist ja nur Neia die Magierin und sie dürfte so einiges drauf haben.“ lobt Sina.

„Das glaube ich nämlich auch. Ich hatte es schon geplant dies als Rüstung zu bauen, aber nachdem ich von den Duellen gehört habe, habe ich diese vorgezogen. Mio und Tio haben mir berichtet, das Neia viel stärker ist als der Lichkönig und ich fand ihn schon sehr schlimm.“ erinnert Sherry sich an den Untoten.

„Glaube, man kann den Lichkönig nicht mit Neia vergleichen. Er hatte ein paar interessante Tricks auf Lager, aber er verfiel am Ende in Panik und das ist das Schlimmste was man als Magier machen kann. Meiner Einschätzung nach dürfte Neia eher lachend bis zum Ende kämpfen.“ überlegte Sina laut.

„Wie schätzt du die anderen ein? Sie sind ja ebenso gleichberechtigte SSS-Abenteurer.“ hakt Sherry nach weiteren Informationen nach.

„Bis auf Louis ist der Rest kein Problem für mich. Ich werde sie aber nicht unterschätzen denn Hochmut kommt vor dem Fall. Sie haben bestimmt ihre Tricks in der Tasche und werden sie alle benutzten. Nur Louis… Seit Ludwig hatte ich nicht mehr einen Gegner gehabt, der mein Herz so zum rasen brachte. Ich wollte ihn so dringend bekämpfen!“ träumte Sina vor dem kommenden Kampf.

„Du Kampfsüchtige…“ und beide Damen kicherten.

Am Abend kam die Kutsche vor der Villa des Königs an. Sie hatten unterwegs einen Radbruch gehabt und der Kutscher musste es reparieren. Dank der Stärke von Sina hob sie die Kutsche einfach hoch und die Arbeit konnte schnell erledigt werden.

„Lady Sina, wir haben sie erwartet. Wenn sie mir folgen würden?“ grüßte ein Butler mit seiner großen Statur. „Könnte auch ein Gorilla sein bei der Größe.“ dachte Sina.

Die Damen folgten dem Butler und werden in das Wohnzimmer der Villa gebracht wo schon ein Kind auf Sina los stürmte. „Sina!“ rief Alwin freudig. Sina fing ihn auf und hob ihn hoch. „Nanu, mit dir habe ich jetzt aber nicht gerechnet.“ freute Sina sich und sah nun im Zimmer Ralph, Nervi und Friedrich.

„Hallo Schwester Sina, lange nicht gesehen!“ grüßte Ralph nun ebenso strahlend. „Hallo Sina.“ antwortet Themba nur kurz und bündig. „Immer noch am schmollen Nervi?“ ärgert Sina sie nun.

„Oh, bitte lass den Spitznamen. Es tut mir leid, ich sollte mich auch mehr freuen.“ grinst nun Themba ebenso. Sherry und Friedrich standen bei dem Tumult ein bisschen Abseits.

„Ah, darf ich meine Freundin und Teamgefährtin Sherry vorstellen? Sie begleitet mich bei den Abenteuern.“ setzte Sina Alwin ab und stellte Sherry vor. Die Kinder grüßten sie freundlich. „Das sind die Königskinder, die ich gerettet habe und der mit den roten Haaren ist Ralph, der zukünftige Ehemann von Themba.“ Sherry riss ihre Augen auf, mit wem sie es zu tun hatte und verbeugte sich vor ihnen mit einem Hallo.

„EH?! Was meinst du mit Ehemann?!“ rief ein Mann aus dem Nebenraum und König Karl-Horst kam heraus. „Was weißt du, was ich nicht weiß?!“

„Na super Sina, das wolltest du doch wieder erreichen.“ nörgelt Themba, aber widersprach Sina nicht, was Ralph nun mehr Sorgen machte. Er wird von Friedrich getröstet.

„ … Erm, ist das nicht der König Sina?“ fragte Sherry schüchtern. „Richtig, König Karl-Horst von Fürstenbach, wie er leibt und lebt, wenn er sich nicht immer so viele Sorgen machen würde um seine Tochter.“ erklärt Sina sehr nüchtern.

„Ich würde zu gerne wissen, was ihr machen werdet, wenn ihr eigene Kinder habt.“ antwortet der König sehr trocken.

„Zumindest sie unterstützen, statt ihnen irgendwelche Vorschriften zu machen.“ kommentiert Sina. „Scheinbar geht es euch ja allen ziemlich gut. Ah.. Entschuldigung, ich habe Friedrich noch nicht begrüßt. Wo ist Simon eigentlich?“

„Der sitzt an der Front und wartet darauf, dass Tuzato irgendwas Dummes anstellt. Irgendwie versteht er sich vor allem mit dem General aus Osnain.“ brummte Friedrich nickend.

„Ah schade. Nun Karl, da wir ja unter uns sind, darf ich dir meine Freundin Sherry vorstellen? Sie hat scheinbar ihre Sprache verloren, obwohl sie es mittlerweile gewöhnt sein müsste, mit hohen Adeligen zu verkehren.“ rollt Sina ihre Augen und half Sherry aus ihrer Starre.

„Ermm… ich entschuldige mich für meine Unhöflichkeit, eure Majestät. Mein Name ist Sherry und bin Abenteurerin.“ verbeugte sich Sherry. Der König lachte nur: „Beruhigt euch. Ich habe euch auf der Übertragung gesehen und dachte mir schon, dass ihr für Lady Sina eine wichtige Person seid. Ihr seid auch der Grund, warum Lady Sina das Militär von Osnain zerstörte oder?“

„Eh… ja, soweit ist das richtig.“ antwortet Sherry schüchtern. „Und ich bin der Grund, warum Leonardo aus dem Fenster flog, denn er hat Sherry wehgetan.“ mischte Sina sich ein. Der König riss die Augen auf und seufzte dann.

„Ich werde einfach tun, als hätte ich das nie gehört, Reichskanzlerin Sina.“ antwortet der König diplomatisch.

„Nun, wie auch immer. Für die nächsten Tage bin ich als Abenteurerin hier und muss ein paar Kämpfe austragen. Ich vermute, ihr wolltet es aus nächster Nähe sehen?“ rät Sina und alle Anwesenden nickten.

„Wie können wir uns das entgehen lassen? Mein Sohn hat immer wieder von euren Kämpfen berichtet. Aus der Geschichte habe ich immer wieder herausgehört, dass es einseitig war. Nun duelliert ihr euch mit Gegnern, die vermutlich ebenso unsere Armee besiegen könnten.“ brummte Friedrich und Sherry überlegte, warum er nicht normal reden kann.

„Papa war im Thronsaal eingesperrt gewesen, so hat er den wichtigsten Kampf verpasst. Das will er nun bei den Kämpfen in der Arena nachholen.“ berichtet Alwin kichernd.

„Männer…“ murmelt Themba und die anderen Damen nickten ihr nur zustimmend. „Nun, da alle anwesend sind, wollen wir nicht Essen?“ schlägt Ralph vor.

Die Königsfamilie sowie Sina und Sherry aßen gemeinsam und tauschten gemeinsam ihre Geschichten aus. Der König gab Sina recht, dass Tuzato auch in seinem Reich ihre Finger im Spiel hatten und warf alle Botschafter sowie wichtige Kontaktmänner raus. Er wartet immer noch auf eine Antwort von seinem Schreiben. „Ich hätte nicht im Traum gedacht, dass sowas über all die Jahrhunderte hinter unserem Rücken intrigiert wurde.“ schüttelt der König den Kopf.

Sina dagegen berichtet von ihren Zielen in der Zukunft und dass demnächst die Gottesbestien dran sind. „Kannst du nicht auch irgendwas… normales machen? Warum muss das immer so extrem sein?“ fragte Themba. „Weil ich es kann und brauche?“ wundert Sina sich über die Frage. „Ah… mein Fehler. Man darf dich nicht mit normalen Personen vergleichen.“ seufzte Themba.

Nach dem Essen wurden Sina und Sherry zu einem Gästezimmer gebracht mit einem großen Himmelbett. „Hmm?“ wundert Sina sich und schaut den Gorilla an.

„Ich bedaure, aber wir haben nicht die nötigen Zimmer. Wir hatten nicht mit dem König sowie seiner Leibgarde gerechnet. Ich entschuldige mich zutiefst.“ verbeugte sich der Butler.

„Nicht schlimm, teilen wir wieder das Bett wie in den guten alten Zeiten, nicht wahr Sherry? Sherry?“ Sina zieht an dem Ärmel von Sherrys Kimono.

„Eh ja? Kein Problem, ich freue mich schon darauf.“ zuckten ihre Mundwinkel. Sie versuchte ihr Pokerface zu halten, aber bei dem Gedanken mit Sina zu schlafen, musste sie lächeln.

„Dann werde ich mich zurückziehen. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend.“ verabschiedet sich der Gorillabutler.

„Ah, was mir einfällt, ich muss nochmal mit dem König sprechen. Du kannst ja baden gehen oder so.“ schlägt Sina vor und lässt Sherry im Raum zurück, die aber immer noch in Gedanken vertieft war.

Sina fand den König mit Friedrich im Wohnzimmer, die sich unterhielten. „Ah Karl, ich hätte da mal eine Frage…“ betonte Sina ihre Frage und Karl sowie Friedrich ahnten, dass gleich was passieren wird.

„Was ist die Bedeutung von „Hope“? Der alte Knacker Godelot kannte die Bedeutung des Ringes, meinte aber, es sei besser, wenn ich diese Frage euch stelle. Nun?“ hob Sina eine Augenbraue hoch und stand wartend auf eine Antwort.

„Erm… ist das wichtig?“ versuchte sich der König herauszuwinden, aber Sina nickte nur den Kopf und wippte mit dem Fuß. „Diesen Sturm muss du alleine überwinden.“ stand Friedrich auf und verlässt das Wohnzimmer.

„Tolle Freunde… Nimm doch Platz, es benötigt ein bisschen Erklärungsbedarf.“ gab der König auf. Sina nahm das Angebot an und saß nun gegenüber.

„Meine Vorfahren vor langer Zeit waren die letzten Träger von „Hope“ gewesen. Ich selber wusste die Bedeutung des Ringes nur am Rande, bis ich in den Bücher wieder daran erinnert wurde. Nun, dieser Ring bemächtigt euch, meine Armee im Königreich zu benutzten, wie es euch beliebt.“ erklärt der König und sah, wie Sina nun ziemlich genervt wirkte.

„Aber das ist noch nicht alles. Die eigentliche Bedeutung des Ringe ist, dass es euch ermächtigt, zur Königin dieses Reiches zu werden, sollte es keinen Thronerben geben. Sollte mir und meinen Kindern irgendwas passieren, werdet ihr automatisch zur Königin.“ beichtet der König den Rest. Sina fiel nun die Kinnlade herunter und war sprachlos.

„Bevor ihr… explodiert, lasst mich erklären, wieso ich damals zu dieser Entscheidung gekommen bin. Ich wollte meine Kinder in Sicherheit wissen, aber auch mein Volk. Ihr habt die nötige Stärke und Weisheit gehabt, sollten beiden was passieren, diesen Feind zur Strecke zu bringen. Es sollte den Feind abschrecken, jemals irgendwann gegen meine Kinder, mich oder dem Volk vorzugehen.“ beendet der König seine Erklärung.

„Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Erst werde ich lebenslang zur Reichskanzlerin ernannt, nun erfahre ich, dass ich mehr oder weniger eine Interims Königin bin. Wieso gibt man mir all die Macht, die ich nicht will?“ fragt Sina fassungslos.

„Weil ihr nun mal eine starke Persönlichkeit seid. Ihr zwingt uns ebenso zu Veränderungen. Wenn ich überlege, haben wir all die Jahre keine Entwicklung mehr gehabt, quasi ein Stillstand und ihr kommt aus dem Nichts und bringt die Räder wieder zum drehen.“ kommt der König auf den Punkt.

„Das mag vielleicht sein, aber hat mich jemand gefragt, ob ich das alles möchte? Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob jemand mich jemals gefragt hat, was ich will. Klar ich will Götterbestien jagen gehen, aber auf Dauer ist das für mich nur ein Zeitvertreib. Niemand hat mich jemals gefragt, was ich gerne will. Jeder drückt mir eine Rolle auf, von meinen Vater bis Kaiser Godelot und nun ihr.“ wurde Sina nun sauer.

„Es… tut mir leid, dass ich euch solch eine Bürde übertragen habe.“ entschuldigt sich der König. Im Nebenraum standen Ralph, Themba, Friedrich und Sherry, die das Gespräch mitverfolgten.

„Was macht ihr eigentlich alle, wenn ich einfach die Nase voll habe und verschwinde? Auch ich bin nur eine Person und irgendwann brauche ich einfach den nötigen Freiraum! Die Duelle mit den SSS-Abenteurern mache ich nur, damit die Kinder mal wieder wach werden und sich erinnern warum sie überhaupt Abenteurer geworden sind.

Ich mache mir die ganze Zeit Gedanken, wie was wäre und was kann man am besten machen, auch wenn man mir es nicht ansieht. Ich möchte für meine Freunde das Beste und meinen Feinden das Schlimmste! Kein Mensch darf so viel Macht haben wie ich es zur Zeit habe. Ich habe die Kontrolle von zwei Reichen sowie der Abenteurer!“ lässt Sina nun ihren Frust raus.

„Und doch nutzt ihr diese Macht nicht aus, sondern zwingt andere dazu. Wenn ich meine Meinung dazu sagen dürfte, aber in Wirklichkeit nutzt ihr sie nur, wenn es wirklich nötig ist. Als ihr Reichskanzlerin geworden seid, solltet ihr bestimmt Kaiserin Emilia eine Starthilfe geben oder? Nun seid ihr hier und habt eure Aufgaben auf sie und ihrem Gefolge übertragen. Ihr hättet auch gehen können nachdem ihr Kanzlerin wurdet, aber das würde überhaupt nicht zu euch passen.

Ich selber mache mir keine Gedanken darüber, dass ihr mein Militär zweckentfremdet oder mein Amt übernehmen wollt, dafür seid ihr doch viel zu Bescheiden. Ihr wollt nur das Gefühl von Leben haben oder?“ fragte der König in einem ruhigem Ton.

„Kann schon sein… Meine gesamte Kindheit bis zum Erwachsensein durfte ich nichts anderes als trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Ich beneide die anderen Kinder, die… auf ihre Art und Weise noch ihre Kindheit bewahren können, deswegen bringe ich ihnen so viele Spiele bei. Sie sollen nicht das Gefühl erleben, das ich hatte.“ sagt Sina ohne den König anzuschauen. Themba und Sherry liefen die Tränen und Ralph gab sein Bestes es zurückzuhalten, nachdem sie einen Teil von Sinas Kindheit erfuhren. Sherry kannte es, aber ihr war nicht bewusst, wie sehr Sina das beschäftigte.

„Und wie geht es euch jetzt nachdem ihr euren gesamten Frust ausgesprochen habt?“ fragte der König nun freundlich.

„Beschissen, aber danke das ihr zugehört habt.“ seufzte Sina.

„Ihr könnt jederzeit wiederkommen und euch aussprechen. Ich werde uns einen gemütlichen Raum besorgen und euch zuhören. Das ist das Mindeste was ich für euch machen kann.“ nickte der König ernst.

„Ich sollte langsam meine Freundin wieder aufsuchen, sie dürfte mit dem waschen fertig sein. Man sieht sich morgen.“ verabschiedet Sina sich vom König. Als Sina das Wohnzimmer verlassen hat, kam Friedrich aus dem Zimmer. Die Kinder sind wieder in ihre Zimmer gegangen und trösten sich selber, während Sherry das Badezimmer im Erdgeschoss nutzte.

„Sehr unhöflich von euch das Gespräch zu belauschen. Es würde mich nicht wundern, wenn Sina es ebenso gemerkt hat.“ merkte der König an.

„Es tut mir leid Karl, meine Neugier war zu groß und dann kamen die Kinder sowie Sherry. Es war nicht meine Absicht, dass jeder es mitbekommt.“ entschuldigt sich Friedrich.

„Es ist ein Wunder das Sina nicht daran zerbrochen ist bei so viel Macht. Es ist verführerisch und auch gleichzeitig zerstörerisch. Aber… ich frage mich, was ihr Vater ihr für eine Rolle gegeben hat?“ murmelt der König.

Sina ging zu ihrem Zimmer und fand es leer vor. Sie fand die Situation mit dem König sehr peinlich, dass sie ihren angesammelten Frust freien Lauf ließ. „Himmel, irgendwie erfahre ich Dinge, die ich hinterher bereue zu wissen.“ seufzte Sina. Auf einmal wird Sina von hinten umarmt. Sie schaute mit dem Kopf zur Seite und sah eine gewaschene Sherry.

„Was bereust du Sina?“ fragte Sherry unschuldig. „Ach, ich hatte das Gespräch mit dem König…“ und Sina erzählte das Gespräch. „Ich verstehe… warum wäscht du dich nicht und kommst dann ins Bett? Dann tröste ich dich.“ lächelt Sherry traurig hinter dem Rücken von Sina.

„Das mache ich…“ sagt Sina und Sherry lässt Sina los. Sina ging sich waschen, während Sherry im Bett auf sie wartete. Es dauerte nicht lange, bis Sina frisch gewaschen wiederkommt und sich mit ihrem Pyjama ins Bett legte.

Sherry zog die Decke über Sina und nahm beide Hände von Sina gleichzeitig schaut sie Sina an. „Was würdest du gerne machen, wenn du all diese Aufgaben nicht hättest?“ fragte Sherry.

„Hmm… mir gefällt es, wie das Leben mit Suki, Mel und den Zwillingen sowie dir ist. Ich… würde gerne einmal mit allen eine Strandparty machen. Auch wenn ich das… Konzept der Freundschaft noch nicht so richtig verstehe, aber irgendwie… seid ihr mir sehr wichtig geworden und möchte es nicht loslassen…“ murmelt Sina.

„Man… hat dich im Training wirklich sehr kaputt gemacht oder? Ist es auch daran schuld, dass du… die Liebe nicht wirklich wahrnehmen kannst?“ murmelt Sherry zurück.

„Hmm… Themba und Ralph lieben sich ja, das kann man nicht übersehen, deswegen ärgere ich sie beiden so gerne. Wusstest du, dass Themba mitten im Kampf den armen Ralph auf die Wange geküsst hat, während ich aussah wie ein Igel?“ kicherte Sina auf einmal, dann wurde sie aber wieder schnell ernst.

„Aber auf deine Frage zurückzukommen, wenn man dich die ganze Kindheit foltert und schikaniert hätte, deine eigene Familie dich mit unmöglichen Aufgaben konfrontiert, glaubst du nicht auch, dass… irgendwas dabei kaputt geht?“

Sherry sah Sina in die Augen und sah Trauer. Sie rutschte näher zu Sina und umarmte sie im Bett. „Egal was passiert, ich werde an deiner Seite bleiben.“ streichelt Sherry die Haare von Sina, während der Kopf auf ihrer Brust lag.

„Das wünsche ich mir wirklich…“ schlummert Sina ein, während Sherry eine Träne vergoss.

„Was ist dir nur angetan worden?“ dachte Sherry.