Ich bin wiedergeboren und der kontrollierte Kaiser?

Sherry wird von Sina umarmt und getröstet, während Emilia verarbeiten musste, dass ihr Bruder gerade getötet wurde.

„DU MÖRDERIN!“ schrie Emilia weinend. „WIE KONNTEST DU IHM DAS ANTUN?!“

„Was? Einen Wahnsinnigen zu töten der meine Freundin verletzten wollte? Bist du so blind und ignorierst hier die gehäuteten Leichen und was auch immer dazwischen liegt? Wenn das dein Bruder war, dann ist er schon vor langer Zeit gestorben und ein Monster hat seinen Körper übernommen!“ rechtfertigt Sina ihre Tat.

„*snif* Er… war trotzdem… mein Bruder!“ schniefte Emilia. „Wer ist das?“ fragte Sherry ängstlich.

„Die Kleine? Prinzessin Emilia oder ähnliches. Sie war so… freundlich und hat mir den Weg zu dem Irren gezeigt.“ stellte Sina die Prinzessin vor. Sherry riss ihre Augen auf und sah die Frau an, die nicht älter sein dürfte wie sie selbst.

„Wir haben… uns schon mal gesehen. Sie wollte wissen, wieso ich verhaftet wurde, aber diese Männer, die mich gefesselt haben, waren um keine Ausrede verlegen und haben sie am Ende umgangen. Dieser Mann… war er euer Bruder?“ fragte Sherry die Prinzessin.

„ … Ja. Prinz Leonardo und Thronerbe…“ flüstert Emilia. „Ich muss euch was sagen. Es ist euch überlassen, ob ihr meinen Worten glauben schenkt, aber… Für sein „Meisterwerk“ was Sina zerstört hat, wollte er eure Haut ebenso abziehen. Dieser Mann hatte keinerlei geschwisterliche Gefühle mehr für euch gehabt. Er redete pausenlos davon, wenn sein Ziel am Ende sei, sollte seine Schwester den Abschluss bilden.“ erklärt Sherry zitternd.

„Bitte?“ traute Emilia ihren Ohren nicht. „Es ist wahr. Dieser Mann wollte nur seiner Kunst frönen, dabei war ihm jedes Mittel recht…“ nickte Sherry.

Emilia ließ ihren Kopf hängen und lässt ihre Tränen fließen. Nicht nur das ihr Bruder gestorben ist, er hatte auch noch fiese Absichten gehabt.

„Hier, zieh dir meinen Kimono an. Dir muss kalt sein.“ sagte Sina und legte eines ihre Kimonos um Sherry. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nur in Unterwäsche war, aber weder Sina, Emilia noch Soldaten hatten ihre Augen danach ausgerichtet.

„Danke…“ flüstert Sherry. „Du solltest dir aber auch was anziehen.“ „Hmm? Oh, das muss die Hydra gewesen sein.“ stimmte Sina ihrer Freundin zu und zog auch einen Kimono an. Endlich hat Sina ihr geheimes Ziel erreicht und Sherry einen Kimono übergezogen, auch wenn die Umstände nicht… gerade passend sind.

„Prinzessin Emilia, wir brauchen Befehle. Was sollen wir tun?“ fragte ein Soldat, um die Stille zu brechen. Alle Soldaten haben genug gesehen und wollen was zu tun haben.

„ … Ich… weißt es nicht.“ schüttelt Emilia den Kopf. „Wie wärs, wenn wir alle hier rausgehen?“ schlägt Sina vor und es scheint einer der besten Vorschläge in der momentanen Lage zu sein.

Sina hob Sherry auf und hielt eine Hand von ihr, weil Sherry immer noch so stark am zittern war. Sie konnte es scheinbar immer noch nicht fassen, dass sie im letzten Moment gerettet wurde.

Einer der Soldaten führte die Prinzessin Emilia aus dem Geheimzimmer und am Ende waren alle wieder im Gemach des Prinzen, jeder konnte das zerstörte Fenster sehen.

„Prinzessin Emilia, wir benötigen ihre Befehle. Wir können weder General Morne noch General Hendrikson erreichen. Der letzte General braucht Zeit, bis er von der Front heimkehrt!“ erbittet einer der Soldaten um Anweisungen.

„Ich… weiß es nicht. Wirklich nicht. Normalerweise habt ihr das alles in der Hand oder mein… Bruder…“ wirkte Emilia niedergeschlagen.

„Was ist eigentlich mit dem Kaiser? Ist der noch am Leben?“ fragte Sina in den Raum. Man hätte eine Nadel fallen gehört bei dieser Stille.

„Mein Vater? Aber ja, er sollte doch noch am Leben sein. Aber niemand durfte in sein Gemach auf Anordnung meines Bruders!“ sah Emilia einen Hoffnungsschimmer.

„Das dürfte sich ja nun erledigt haben, wenn ihr die nächst ranghöchste Person seid.“ antwortet Sina nur trocken.

„Soldaten, wir gehen sofort zum Kaiser! Sagt den Wachen, das Prinz Leonardo… verstorben ist und sie den Weg auf meinen Befehl hin freiräumen sollen!“ befahl Emilia. Die Soldaten salutierten und stürmten hinaus.

„Ihr beide kommt mit, immerhin… brauchen wir Zeugen für das Desaster.“ sagte Emilia dies zu Sina und Sherry. Sina wollte was unpassendes sagen, aber Sherry drückte ihre Hand, dass sie mitmachen soll. Sina seufzte nur und nickte.

Die Damen folgten Prinzessin Emilia, die den Weg kannte. „Was ist… passiert Sina, als ich verschwunden war?“

„Ich war in der Gaststätte gewesen und paar maskierte Männer griffen mich an. Sie benutzten so ein Blasrohr mit Betäubungsnadeln, aber dem Benutzer habe ich das Rohr ins Ohr gerammt.

Anschließend bin ich nochmal zurück zur Gilde gegangen, hab den Stellvertreter zusammengeschlagen, damit er mir sagte, was mit den Gildenmeistern passierte, denn ich vermutete, dass du dann auch dort sein könntest.

Nun, ich habe das Militär angegriffen, ihre komischen fliegenden Ritter zerstört und ihre Geheimwaffe, eine riesige Hydra, größer als der Skelettdrache, getötet.“ berichtet Sina in kurzer Version.

„Das Militär besiegt? Du hast die komplette Militäranlage zerstört!“ warf Emilia ein. „Moment! Eure Hydra hat den meisten Schaden angerichtet! Wie habt ihr das Ding überhaupt gefangen? Ich hatte schon meine Schwierigkeiten gehabt!“ wehrte Sina sich.

„ … Es wurde von Wissenschaftlern gezüchtet mit unterschiedlichen Monsterproben. Nur war das Ding nie dafür gedacht, es im Krieg ein zu setzten, weil es sich nicht kontrollieren ließ. Zumindest mir wurde das erklärt.“ gab Emilia die Information preis.

„Himmel, habt ihr etwa Götter gespielt?! Wenn ich es nicht getötet hätte, wie war denn der Notfallplan, es aufzuhalten? Kaum war es draußen, fing es an zu randalieren!“ schimpfte Sina und Emilia stimmte ihr insgeheim zu, aber sagte nichts dazu.

„Du hast dich mit dem Militär angelegt?!“ rief Sherry erstaunt. „Ja schon komisch, was ich in letzter Zeit alles so besiegen musste. Erst eine Armee voller Untoter, dann die Armee vom Königreich Efrana, nun das Militär von Osnain.“ grübelt Sina laut.

„Seid ihr überhaupt noch ein Mensch?“ zweifelt Emilia, als sie dies hören musste. „Die Frage habe ich schon öfters gehört. Ich bin halt einfach stark. Keine Sorge, ich bin schon auf ein paar… Lebewesen gestoßen, die vermutlich gleichfalls oder stärker sind.“ nickte Sina.

„Hoffentlich muss ich sie nicht kennenlernen…“ murmelt Sherry und auch hier musste Emilia ihr insgeheim zustimmen.

Die Damen hörten auf einmal lauten Krach und Geschrei, die Soldaten stritten miteinander. „Prinzessin Emilia hat keine Befehlsgewalt, ob der Prinz tot ist oder nicht!“ schrie einer der Soldaten. Die Damen beeilten sich und sahen ein bizarres Bild. Soldaten, die gegenseitig ihre Waffen auf einander gerichtet halten.

„Was ist hier los?!“ verlangte Emilia zu wissen. „Prinzessin Emilia, diese Männer weigern sich, euren Befehl anzuerkennen und verlassen ihren Posten nicht!“ erklärte einer der Soldaten.

„Es tut uns leid Prinzessin Emilia, aber wir können sie nicht zum Kaiser durchlassen! Ob Prinz Leonardo tot ist oder nicht, wir halten uns an den letzten Befehl!“ sagte die Türwache.

„Seid ihr so dämlich? Eure Befehlshaber sind tot oder unauffindbar. Der nächste wäre der Kaiser und ihr weigert euch uns durchzulassen?“ fragte Emilia ungläubig.

„ … Es tut mir leid, aber Befehl….ARGH!“ und der Sprecher wurde von Sina niedergeschlagen. „Ich bin fix und fertig und will ins Bett. Wenn auch nur einer mich davon abhält, den werde ich töten!“ drohte Sina mit einer eisigen Stimme und jeder Soldat nahm von ihr Abstand. Sherry hatte nicht bemerkt, das Sina zum Angriff überging.

„Sina! Stopp! Wachen, macht sofort Platz wenn euch euer Leben lieb ist!“ rief Prinzessin Emilia und die Türwachen schauten sich alle gegenseitig an. Einer seufzte schwer und machte den Weg frei, die anderen Wachen folgten seinem Beispiel.

„Warum nicht gleich so?“ spottet Sina und Sherry rollte ihre Augen. Sina ging zur Tür und riss sie auf. Sie sah einen alten Mann auf dem Bett liegen und eine Krankenschwester. „Was wollt ihr hier? Ihr dürft nicht hier sein?!“ rief die Krankenschwester. Sina sah, wie die Frau eine Flasche in ihrer Tasche versuchte zu verstecken und stürmte auf die Krankenschwester zu.

Sina packte die Frau am Hals und zog die Flasche aus ihrer Tasche. Sie hatte eine grüne Flüssigkeit und ein Wappenbild darauf, aber Sina kannte es nicht. Emilia und Sherry kamen nun ebenso rein wie die Soldaten und sahen, das Sina wieder in Aktion war.

„Sina, was machst du da?!“ rief Emilia. „Die Frau hat versuchte eine Flasche zu verstecken. Ich kenne den Inhalt nicht, aber was auch immer drin ist, es sollte geheim bleiben.“ antwortete Sina. Die Frau wurde wieder losgelassen und fiel auf ihren Hintern.

„Vater. Ich bin es, Emilia! Vater!“ ging Emilia zu dem liegenden Mann, aber er rührte sich nicht. Man sah, dass er atmet und seine Augen sich bewegten, aber mehr nicht. „Vater? Was ist los?!“ wundert Emilia sich.

„Du, was ist in der Flasche drin?“ fragte Sina die Krankenschwester, die langsam aufgestanden ist. „Ich… weiß es nicht.“ versuchte sie zu leugnen. Die Heldin gab ein leises Knurren von sich, aber die Krankenschwester weigert sich, irgendetwas zu äußern.

„Ok, dann machen wir es anders. Du wirst das jetzt trinken und wir schauen, was passiert.“ lächelt Sina und die Krankenschwester geriet nun in Panik. Emilia hat das Schauspiel gesehen und merkte, dass die Krankenschwester mehr weiss.

„Du, sagt uns sofort was mit meinen Vater los ist!“ verlangte Emilia zu wissen. Aber auch hier weigerte sie sich, was zu sagen. Sina hatte die Nase voll und packte sie am Kiefer, mit der anderen Hand öffnete sie den Verschluss der Flasche und kippte es gewaltsam in der Frau rein, die panisch versuchte, es zu verhindern.

Die Aktion wurde so schnell beendet wie sie gestartet ist. Die Krankenschwester hustete wie wild und wollte von Sina weg krabbeln, bis sie zur Seite umkippte. Sina drehte sie auf den Rücken und sah, dass sie noch am Leben ist.

„Sie lebt, kann sich aber nicht mehr bewegen. Das ist Gift, was eine Lähmung verursacht.“ diagnostiziert Sina.

„Aber… mein Vater?!“ rief Emilia und Sina nickte. „Richtig. Wer auch die Frau sein mag, aber sie hat dem Kaiser vermutlich täglich immer dieses Gift verabreicht. Ich würde euch raten, richtige Ärzte herzuholen, die sich auf Gifte spezialisiert haben, vielleicht sind sie in der Lage ein Gegenmittel herzustellen.“ rät Sina.

Emilia nickte dies zu ihren Soldaten und sie stürmten sofort los. „Oh Vater, was hat man dir nur angetan?“ tränte Emilia, während sie dem Kaiser die Hand hält.

„Und eurer Bruder hat befohlen, dass niemand das Zimmer betreten darf, außer seinen vertrauenswürdigen Leuten? Wie lange geht das Spielchen schon?“ hakte Sina nach.

„Ich glaube… über ein Jahr. Bruder… meinte immer, das Vater eine sehr schwere Krankheit hätte und er sie alleine auskurieren müsste. Ich habe mehrmals versucht, zu Vater zu kommen, aber die Wachen haben mich nie hereingelassen…“ antwortete Emilia niedergeschlagen.

Sina beobachtete den Kaiser und stellte fest, dass er sehr wohl alles mitbekommt, denn seine Augen bewegten sich hin und her und bei dem letzten Satz von Emilia wirkten sie sehr traurig.

Einige Stunden später, nachdem die Militärärzte den Kaiser begutachtet hatten sowie die Flüssigkeit in der Flasche, konnten sie folgendes berichten: „Es ist möglich die Lähmung vom Kaiser aufzuheben, aber…“ sprach der erste Arzt, der andere Arzt beendete die Erklärung: „Die Lähmung ist, was den Kaiser am Leben erhält. Wenn wir dies aufheben… dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Kaiser wirklich stirbt.“

„Oh nein… Was sollen wir tun?“ murmelt Emilia, die mit der Entscheidung überfordert war. „Warum fragt du nicht einfach den Kaiser?“ fragte Sina.

„Wie meinst du das?“ wundert Emilia sich.

„Dein Vater beobachtet uns die ganze Zeit. Er kann vielleicht nicht sprechen, aber seine Augen können dafür sprechen.

Was meint ihr alter Mann, wollt ihr von der Lähmung befreit werden?“