Ich bin wiedergeboren und meine Freundinnen kämpfen?

Mehrere Tage sind nach der Rede des Königs vergangen. Die Bewohner des Landes gehen ihrem Leben wieder nach. Die Abenteurer in Fanfoss dagegen haben durch gefeiert.

In der Monstervilla herrschte ebenso ein Chaos, weil die Freundinnen von Sina ihre eigene Party gemacht haben. Dabei ist zwar nichts zu Bruch gegangen, aber… es war chaotisch.

Suki räumt die Reste der Feier auf, während Sherry im Trainingsraum ihre Übungen macht. Dabei trägt Sherry Arm- und Fußfesseln, die Suki je nach Bedarf schwerer einstellen kann. Das Training macht gute Fortschritte, das Sherry sogar mit einer der Vampire kämpft.

Am Anfangs hatte Sherry starke Bedenken, ob Mio oder Tio einen Groll gegen sie hegten, aber wie Sina ihr sagte, sie haben großen Respekt vor ihr. Suki geht etwas härter bei dem Training vor, während die Vampire ihr Tipps geben.

Natürlich gab es beim Training öfters Probleme, wenn Sherrys Talent sich aktivierte, ähnliches wie, wenn eine der Damen stürmte, dass der Boden nachlässt oder Sherry selber ausrutschte. Dies ignorierten alle.

Mel dagegen hat sich in das Schlagzeug verliebt und testet die unterschiedlichsten Kombinationen beim Schlagen. Einiges hörte sich richtig gut an, während anderes einfach nur Krach machte.

Die Unterweltorganisation scheint nicht müde zu sein und schickt ihnen weiterhin Meuchelmörder und Saboteure. Suki ist mittlerweile dazu übergegangen, die Ausrüstung von den Eindringlingen zu horten und anschließend zu verkaufen. Mit dem Taschengeld machen sich Suki sowie die Vampire eine Freude und gönnen sich bestimmte Sachen.

Einmal wäre Sherry ein fürchterlicher Fehler passiert, weil einer der antiken Feuerzauber ihr beinahe außer Kontrolle geraten wäre, hätte Mel nicht im letzten Moment das Feuer mit einer Druckwelle gelöscht.

Als Strafe musste Sherry Mel beim Spielen zuhören und wurde beinahe wahnsinnig, deswegen schwor sie, wenn sie ihre Zauber in die Praxis umsetzten will, dies im Garten zu testen.

Zum Ausweiden von Monstern ging Sherry zu ihrem Zwergen Freund Brandrulim. Abenteurer liefern täglich frische Monster, sodass sie lernen konnte, was es zu beachten gibt. Anfänglich gab es Probleme und Brandrulim ist ein strenger Meister, aber mittlerweile beherrscht Sherry die Kunst ziemlich gut.

„Wenn du weiterhin so am Ball bleibst und das richtige Werkzeug zum ausweiden hast, bin ich glücklich darüber, dass ich dir meine Erfahrungen beibringen konnte.“ sagte Brandrulim als Lob.

An einem Abend gab Suki ihr Urteil beim Training: „Ihr habt Talent, das früher hätte gefördert werden müssen, aber es ist wie es ist. Ihr seid nun vertrauter mit eurem magischen Schwert und die Fesseln machen ihre Arbeit ebenso gut.

Falls ihr noch nicht gemerkt habt, aber wenn ihr gegen Tio oder Mio übt, seid ihr in der Lage, ihre Bewegungen zu sehen, nicht wahr? Schaut nicht so erschrocken, ich habe ein gutes Auge und höre auch zu, was man mir sagt.

Mio und Tio können manchmal nervig sein, aber sie erzählen immer wieder pausenlos von eurem Kampf gegen sie. Damals wusstet ihr nicht einmal, wo sie überhaupt waren. Das zeigt die Fortschritte des Trainings. Wenn ihr dann in der Lage seid, diese mit dem antiken Zauber zu kombinieren, dann würde es mich nicht wundern, wenn ihr auch die Vampire besiegen könntet.

Aber bis dahin ist der Weg noch weit, daher solltet ihr euer Training nicht vernachlässigen, egal wie anstrengend es ist. Wusstest ihr, dass ich die Fesseln von der Herrin bekommen habe? Sie erzählte mir, dass sie in ihrer Kindheit ebenso welche tragen musste und zwar fast am gesamten Körper. Das würde erklären, woher sie ihre Kraft und Schnelligkeit hat.“

Die Gespräche und das Lob ihrer Freunde gaben ihr die Kraft, weiter zu machen, denn sie möchte Sina zum Staunen bringen.

Was Suki Sherry nicht erzählt, dass Tio und Mio ebenso stärker geworden sind. Durch das Training mit Suki sowie als Ausbilder in der Gilde, wenn sie gewisse Sachen erklären wie man welche Waffe richtig einsetzt, sind ihnen selbst einige Kenntnisse dazu gekommen.

Die Abenteurer haben die Zwillinge nun vollkommen akzeptiert und die Vampire haben auch weniger Probleme in der Stadt. Früher rannten die Bewohner weg oder es kam fast zu einem Mob, die die Vampire angreifen wollten, aber die Zwillinge konnten immer schnell flüchten, bevor es ausartete.

„Soo Mio und Tio, habt ihr alles im Griff, dass wir heute testen können, wieweit die Ausbildung ihre Früchte trägt?“ fragt Prashi.

Prashi hatte am Anfang ihre Schwierigkeiten mit den beiden Vampiren gehabt. Nicht nur das sie eigentlich Monster sind, sondern auch… etwas beschränkt waren. Prashi musste diesen alten Vampiren erst mal das lesen und schreiben beibringen.

In der Trainingshalle vom Gildehaus dagegen konnten sie den anderen wertvolle Tipps geben, auch… wenn die Duelle manchmal ziemlich gruselig sind, wenn sie anfangen zu kichern. Vampire bleiben Sadisten.

„Keine Sorge, wir werden sie nicht enttäuschen!“ „Genau, wir haben sogar die Codewörter auswendig gelernt!“ prahlen sie stolz.

„Ok, wenn was ist, ihr wisst wo ihr mich findet.“ nickte Prashi. „„Jawohl!““ es fehlte nicht viel und sie hätten in der Gilde Kleidung salutiert.

Prashi machte sich auf den Weg zum Gildemeister, der immer noch seine Gespräche mit den anderen Gildemeistern hatte. Sie klopfte an die Tür und ein leises „herein“ war zu hören.

Sie trat ein und grüßte die Gildemeister. „Guten Morgen, kann ich ihnen vielleicht etwas zu trinken oder essen bringen? Eine kleine Erfrischung für ihre Diskussionen würde bestimmt eine willkommene Ablenkung für ihren Geist sein.“

„Oh, sie sind wirklich das Herz dieser Gilde. Nun, ich hätte nichts gegen eine kleine Pause. Ich wusste nicht, dass einige Gildemeister so beschränkt sind…“ nickte die Gildemeisterin Keya.

„Na na, ihre damaligen Gildemeister mussten sich was dabei gedacht haben, sonst würden sie nicht den Posten haben.“ beruhigt der andere Gildemeister Ascal sie.

„Nun, wenn sie uns Tee und paar Sandwichs machen könnten, wäre ich ihnen sehr dankbar Prashi.“ lächelt Ma Shi.

In der Zeit bedienen Mio und Tio die Abenteurer. Sie prüften die Monstersteine sowie Aufträge und zahlten die Belohnung aus.

„Ich wusste nicht, das Arbeiten soviel Spaß machen kann Mio.“ „Stimmt, also war es kein Fehler gewesen Sherry zu verfolgen.“

Auf einmal stand eine freizügige Frau mit roten Haaren vor ihnen. Sie zeigte die Merkmale eines Vampirs und erregte die Aufmerksamkeit der anderen Abenteurer.

„Hallo ihr beiden.“ grüßte die Frau. Mio und Tio rissen vor Schreck ihre Augen auf und fingen an leicht zu zittern.

„Hallo Camilla, lange nicht gesehen.“ „Genau, wie geht es dir?“ versuchten sie ihre neue Professionalität zu bewahren.

„Mir geht es prächtig nachdem ich euch endlich gefunden habe. Wie lange ist es her das wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben? 50Jahre? 60Jahre? Ich war eigentlich immer froh sowenig wie möglich mit euch beiden Knallköpfen zu tun zu haben.“ antwortet Camilla fies.

„Sei nicht so gemein…“ „Genau, wir sind doch Schwestern…“ aber sie sahen nur Wut in Camillas Augen.

„Ja, leider. Wie auch immer. Ihr wisst, warum ich hier bin?“ lächelt Camilla ihre Schwester an. Tio und Mio zittern immer stärker, als Prashi ihnen zu Hilfe kam.

„Ist alles in Ordnung? Kann ich euch helfen?“ fragt Prashi die nun die Situation betrachtet. Sie erkannte die Frau sofort als Vampir.

„Erm, nein überhaupt nicht, oder?“ „Vielleicht doch, kannst du die Akten A Drei S bringen? Die… Kundin will vermutlich nicht länger als 20Minuten warten.“ schwitzen die beiden Vampire.

„Seid ihr sicher?“ fragte Prashi nach und beide nickten. Die rothaarige Frau hob nur ihre Augenbraue und wirkte etwas genervt.

„Ok, dann werde ich mich beeilen. Ihnen einen angenehmen Tag, die Dame.“ verabschiedet sich Prashi. Sie war stolz auf ihr Pokerface, denn Akten A Drei S bedeutet nichts anderes, dass gleich ein Monster mit der Stärke SSS die Gilde angreift. Als sie einen gewissen Abstand zu den Vampiren hatte, löste sie den „stillen“ Alarm aus.

„Entschuldigung, nun sollte keiner mehr stören Schwester.“ „Genau, was war nochmal deine letzte Frage?“ versuchten die Zwillinge ihre Gelassenheit zu stimulieren.

„Ho? Hat das Vieh euch etwa Manieren beigebracht? Wie auch immer, letztendlich ist das bei euch eh eine Verschwendung, so dämlich wie ihr beiden seid.“ grinst Camilla böse.

„Hey, sei nicht so gemein zu den Menschen!“ „Genau, sie sind mehr als nur… Nahrung!“ wehrten sich die Zwillinge. Im Hintergrund evakuierten die Rezeptionisten die Abenteurer sowie Zivilisten, ohne dass Camilla es merken sollte.

Im Büro des Gildemeisters:

„Was hat es zu bedeuten, wir werden angegriffen?“ verlangte Keya zu erfahren, aber Ma Shi schüttelt nur den Kopf.

„Ich weißt es nicht, aber es muss verdammt Ernst sein. Helft mir alles im Büro in eure Inventarringe einzupacken, es sind wichtige Dokumente meines Hauses!“ drängte Ma Shi.

„Bei euch ist jedenfalls mehr los als bei mir.“ versuchte Ascal zu scherzen und bekam dafür böse Blicke von Keya und Ma Shi.

„Nun, wie auch immer. Vater hat sich Sorgen um euch gemacht, wusstet ihr das? Ihr seid nach eurem Auftrag vom Lichkönig nicht zurückgekehrt.“ versuchte Camilla Mitleid zu zeigen, aber Tio und Mio wussten es besser.

„Natürlich macht er sich Sorgen.“ „Wenn Versager aus der Familie am Leben sind.“ knirschten die Zwillinge.

„Wusstet ihr, dass Justus mir den entsprechenden Tipp gab, wo ich euch suchen sollte? Vater hat lange gelacht, als er erfahren hat, wo ihr euch versteckt.“ gab Camilla ihre Information preis.

„Justus? Ich dachte, er ist immer noch auf dem dunklen Kontinent.“ „Genau, damit er Vater besiegen kann!“ Mio und Tio bekamen nun noch mehr Angst. Justus war der einzige in der Familie, der sich mit Vater messen konnte und war auch nebenbei ein Hardcore-Sadist.

„Nun, jedenfalls ist er wieder zurückgekommen und ist stärker als jemals zuvor. Aber das ist eh egal, weil Vater mich geschickt hat. Wollt ihr den Grund wissen?“ grinst Camilla wieder böse.

„Nun, es gibt nicht viele Gründe, warum er ausgerechnet dich schickt.“ „Du bist die einzige in der Familie, die die meisten Familienmitglieder getötet hat.“ und machten sie sich für den Kampf bereit.

„Richtig. Er hat mich raus geschickt, damit ich euch für euer Versagen töte, aber auch weil ihr es wagt, mit dem Vieh zu leben. Tiefer kann man wirklich nicht fallen.“ schüttelt Camilla angewidert den Kopf.

„Es lässt sich wirklich gut hier leben.“ „Genau, die Menschen und anderen sind wirklich nett, wenn man sie näher kennenlernt!“ wehrten sich die Zwillinge wieder.

„Tut mir einfach den Gefallen und lasst mich euch umbringen, damit ich endlich hier wegkomme.“ und Camilla griff mit ihren Händen die Zwillinge an. Sie kannten den Kampfstil von Camilla und wussten, dass ihre große Schwester auch ziemlich hinterhältig kämpft, daher wichen sie dem Angriff aus und zogen ihre Rapiers aus ihrem Inventar.

„Ho? Ihr wollt euch nicht einfach umbringen lassen und wagt es sogar mit euren Zahnstochern auf mich zu zeigen?“ lachte Camilla.

„Wir werden dich aufhalten, wir sind viel stärker geworden!“ „Genau, wir lassen uns nicht einfach umbringen!“ „Du willst doch eh danach alle Abenteurer töten!“ „Sonst würde Vater dich nicht schicken!“

„Na dann bin ich ja mal gespannt. Ihr konntet es ja nicht mal mit Ludwig aufnehmen, da glaubt ihr allen ernstes, dass ich für euch ein Gegner bin?“ zweifelt Camilla und lachte böse.

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ „Wir werden diese Abenteurer beschützen!“