Ich bin wiedergeboren und kämpfe gegen einen Drachen?

Schwer atmend stand Sina auf die Brücke. Stunden sind vergangen und die Armee hat Sina bis zur Mitte der Brücke zurückgedrängt. Aber nicht unbedingt weil sie Druck auf ihr ausübten, sondern weil die Leichenberge sie dazu zwang.

Sina hat in kürzeren Abschnitten versucht, größere Mengen der Gefallenen in die Schlucht zu werfen, aber der fast ewige Angriff der Untoten lässt ihr einfach nicht die nötige Zeit, dies umzusetzen.

„Puh, ich habe einige Levels und Fähigkeiten aufgewertet, aber ich weiß leider nicht was, bin zu sehr konzentriert… HAR!“ redet Sina mit sich und schlägt die nächsten Untoten nieder, dabei versucht sie auch, mehrere Untote über die Brücke zu treten.

>Titel: Schlächter der Untoten aufgewertet <

>Schlächter der Untoten wird zu: Erzfeind der Untoten <

„Huch? Sogar einen Titel habe ich bekommen? Meine Güte, ich muss was verpasst haben. Aber was bringt mir der Titel? Oh Wisali, das würde ich euch gerne fragen…“ und die nächsten Untoten fielen unter ihre Klinge.

Dann auf einmal spürte sie, wie Magie in ihre Nähe gezaubert wird und die ersten Feuerbälle kommen angeflogen.

„Na, das hätte mich ja gewundert, wenn die nicht auch ein paar tote Magier hätten, aber die werden vermutlich nicht kommen… Scheiße…“ sie weicht den Feuerbällen aus oder zerschneidet sie. Ihre improvisatorischen Leichenwände fingen an zu brennen.

„Das ist jetzt wirklich übel… *atmet einmal tief ein und wieder aus* hilft nichts, ich muss gegen den Ansturm laufen und die Nervensägen loswerden.“

Gildenhaus Sicht:

Ma Shi und die Mitarbeiter haben alles nötige in der Stadt veranlasst und beobachten nun den Kampf von Sina gegen die Untoten. Einige jubelten Sina zu, andere hielten die Luft an, wenn wieder ein Ansturm der Untoten kam.

Sina ist mittig der Brücke und verteidigt sie verbissen, bis die Zuschauer sehen, dass mehrere Feuerbälle auf sie flogen. Einige gaben ein leichten Schrei ab, dass sie jetzt verloren ist, aber… Sina schafft es den Feuerbällen auszuweichen oder sogar zu zerschneiden.

„Sag Gildenmeister, habt ihr schon mal gesehen, dass jemand Magie zerschneidet? Ich will das einfach gerade nicht glauben, was ich da sehe.“ fragt Prashi.

„Hmm, ich selber nicht, aber ich habe von einer Theorie gehört, dass es möglich sei… Und von allen SSS-Abenteurern hätte ich es auch nur dem „Schwertheiligen“ zugetraut. Wenn das umgesetzt werden sollte.“ erklärt Ma Shi seine Meinung.

„Dann bin ich ja beruhigt, sonst muss ich mich wirklich fragen ob Sina ein Mensch ist…“ murmelt Prashi. „Warum greifen eigentlich diese toten Magier erst jetzt an?“

„Hmm, ich tippe drauf, dass die Armee nicht allzu viele von ihnen hat und sie hatten andere Aufgaben innerhalb der Armee zu tätigen. Wenn ich die so anschaue sind das Lichs sowie Nekromanten. Wenn ich ihr Feldherr wäre, würde ich sie nur dazu einsetzen, dass sie die frischen Gefallenen wiederbeleben sollen um ihre Armee aufzustocken.

Aber wegen Sina ist der Feldherr oder General dazu gezwungen worden, sie nun zum Angriff zu schicken.“ erläutert der Gildenmeister seine Theorie.

„ … Wenn ich richtig sehe, dürften es nur 20 von ihnen sein, so wie sie die Feuerbälle aus unterschiedliche Positionen zaubern. Aber Sina ist zu weit weg von ihnen… Was macht sie da?“ staunt Prashi.

Sina schaffte es, gegen den Ansturm der Toten anzukommen und zurückzudrängen, indem ihre Angriffe schneller geführt werden als vorher. Sie hat es tatsächlich geschafft, den Ansturm zurück zum Brückeneingang zu drängen, während hinter ihr die Leichenwände am brennen sind.

Und dann hörte Sina auf anzugreifen und wich stattdessen nur aus, so schnell, dass die Zuschauer es nicht mehr mitverfolgen konnten… Dann fielen schon die ersten Magier tot um.

„Also… entweder hat sie Mut, ihren Vorteil aufzugeben und die Magier anzugreifen oder sie ist einfach nur wahnsinnig.“ murmelt Prashi wieder.

„Sie ist eine Heldin, da sollten solche Aktionen eigentlich keinen mehr schocken… Aber kein Held kämpfte so wie Sina, ich kann mich an keine Geschichte erinnern, die auf sie zutreffen könnte. Wir schauen schon seit Stunden die Übertragung, aber wie kann sie noch kämpfen? Ihre Ausdauer müsste doch längst ausgebrannt sein.“ murmelt Ma Shi mit sich am Ende.

„Was auch ihr Ansporn sein mag, die Armee wird immer kleiner und das gibt mir Hoffnung. Hoffnung, sobald die anderen Abenteurer dort eintreffen, den Rest auch verteidigt bekommt.“ teilt Prashi mit.

Als der letzte scheinbar tote Magier besiegt wurde und Sina wieder zur Brücke kämpfend angelangt, ändert sich irgendwas in der Armee. Die Untoten bildeten einen Weg und ein großes Skelettpferd mit einem schwer ausgerüsteten Ritter läuft den Weg zur Brücke.

„Das ist vermutlich der Anführer der Armee. Jetzt wird es erst richtig ernst! Aber dieses Wappen auf seinem Schild, woher habe ich das schon mal gesehen…“ fragte Ma Shi sich.

Brücke Sicht:

„Phew, wäre ich die Magier los, ganz schön riskante Aktion von mir, aber da ich keine Armbrust oder Bogen habe noch benutzen kann, musste ich es auf diese Art machen.“ redet Sina mit sich.

Aber ihre Aktion hat ihre Ausdauer kräftig angeschlagen und sie atmet sehr schwer, ihr Gesicht ist fahl und der ganze Körper ist verschwitzt. Überall sind Schnittverletzungen auf ihrer Haut. Ihre Kettenrüstung hat auch ein paar Schläge abbekommen und ihr Hakama zeigte auch schon viel Haut ihrer Beine.

Auf einmal fingen die Armee der Untoten sich aufzuteilen und ein Skelettpferd mit einem Ritter kam auf sie zu. Als es nah genug war, stieg er vom Pferd ab und wendet sich Sina zu.

„Ich bin Skelettgeneral Conas, der Anführer dieser Armee. Im Namen des Lichkönigs verlange ich euren Namen zu erfahren!“ brüllte der Ritter.

„Abenteurerin Sina, schönen Abend euch auch.“ spottet Sina, um den Anführer zu provozieren, eventuell, dass er sie direkt angreift.

„Warum stellt ihr euch in den Weg? Diese Armee soll die Herrschaft über die Menschen übernehmen und ihr hindert sie daran!“ schimpft Conas laut.

„Entschuldigung, aber ist das nicht normal, dass man eine Invasion, die alles lebendige hasst, zu stoppen? Zumal ich sagen muss, die nächste Stadt, die eure Armee trifft wäre genau die Stadt, wo ich leckeres Essen bekomme!“ erklärt Sina.

„Wegen ESSEN!? Nicht wegen Ruhm und Ehre?! Nur wegen verdammtes ESSEN? Ihr enttäuscht mich… Ich respektiere eure Stärke, aber der Grund ist für mich nicht verständlich…“ staunt der Anführer.

„Wie kann eine Leiche die Gründe verstehen von jemanden der noch lebt? Du bist tot verdammt! Ich muss täglich essen, trinken und schlafen!“ schimpft Sina auf den Anführer ein.

„Tzz, alles unwichtige Dinge. Seit ich tot bin, brauche ich diese Bedürfnisse nicht mehr und habe dafür ewiges Leben erhalten! Dabei bin ich nicht irgendein Untoter, sondern auch ein Diener des Lichkönigs! Was will man mehr haben?“ kommentiert Conas.

„Ich glaube, unser Gespräch wird zu nichts führen. Unsere Welten sind zu verschieden, als dass wir auf einen Nenner kommen…“ und Sina schüttelt den Kopf.

„Das ist das einzige, wo ich euch beipflichten muss… Wegen euch bin ich gezwungen, jetzt die geheime Waffe einzusetzen… Das wird dein Ende sein.“ teilt Conas Sina mit.

Conas holt eine schwarze Kristallkugel und hebt sie den Himmel empor, dabei murmelt er einen unaussprechlichen Zauberspruch und die Kugel zerspringt.

Aus der Ferne hörte man ein lautes Brüllen, so laut das die Erde um Sina vibriert. „Was hast du da beschworen, du verfaulte Leiche?“

„Dein Ende habe ich beschworen, wenn dich eine Armee nicht bezwingen kann, dann gewiss „es.“ und Conas lacht dabei.

Sina sah in der Ferne was Weißes fliegen. Das immer näher kam und als es nah genug war, konnte Sina einen gewaltigen Skelettdrachen ausmachen, der ein unheimliches grünes Leuchten an seinem Brustkorb hatte.

Der Drache landete dann in der Nähe von Conas, trifft aber auf andere Untote, was keiner weiter beachtet. Der Drache ist gigantisch, sein Maul ist größer als Sina und dieses Leuchten ist nicht normal…

„Skelettdrache! Ich befehle dir, diese Frau zu töten!“ befielt Conas und der Drache brüllt. Sina muss sich die Ohren zuhalten, denn so laut ist sein Gebrüll.

„Hätte ich gewusst, dass mich so ein Gegner erwartet, hätte ich vielleicht doch die Fliege machen sollen…“ murmelt Sina mit sich und bereitet sich auf den tödlichen Kampf vor.

Gildenhaus Sicht:

Überall herrscht Panik, nachdem sie den Drachen gesehen haben. Der Drache ist breiter als die Brücke und einige schwören, dass sie das Gebrüll hören können.

„Was habe ich getan… Damit habe ich alle Abenteurer in den sicheren Tod geschickt. Wie ist die Armee an so ein Monster gekommen?“ ist Ma Shi der Verzweiflung nahe.

„Gildenmeister! Reißen sie sich zusammen! Was hat es mit dem Drachen auf sich?“ versucht Prashi Ma Shi zu beruhigen.

„Skelettdrachen sind eine wandelnde Katastrophe. Ihre Stärke kann man mit einer Götterbestie gleichsetzen. In der Geschichte wurden nur vier solcher Wesen bestätigt und diese wurden auch von Abenteurern besiegt, aber…“

„Was aber?“ hakt Prashi nach.

„Diese Monster werden in der Kategorie SSS eingestuft und man kann sie nur als Gruppe besiegen. Keine Gruppe kam ohne Verluste gegen diese Monster zurück. Die Überlebenden sind an den Nachwirkungen des Kampfes anschließend verstorben. Das größte Problem ist, dass es ein extrem giftiges Monster ist.

Das grünes Leuchten von dem Ding strahlt eine unsichtbare Giftaura aus und wenn man die Stärke des Drachen außer Acht lässt, ist da sein Giftatem. Alles was der Atem trifft verdirbt. Sina hat keine Chance alleine gegen diesen Skelettdrachen, sie benötigt die Hilfe aller S-Abenteurer und eine extrem hohe Gift-Resistenz, nur um in seiner Nähe sein zu können!“ erklärt Ma Shi das Problem.

Prashi verstand nun das Problem und welche Auswirkung die Entscheidung von dem Gildenmeister bezüglich der Abenteurer, die nun zur Brücke rennen, hatte.

Und dann hören beide einen lautes Raunen und viele Zuschauer zeigten mit den Fingern auf die Übertragung. Ma Shi und Prashi schauten auf die Übertragung und ihnen fielen die Augen aus dem Gesicht.

Der Skelettdrache griff mit seinem Kopf frontal Sina an und sie hält ihn mit ihren zwei Schwertern in Kreuzform auf. Dabei wird sie stark nach hin geschoben wo der Boden ihre Fußspuren herzieht. Der Aufprall muss so gewaltig gewesen sein, dass viele Untote nach hinten gefallen sind und die Kadaver von der Brücke flogen.

„Woher nimmt Sina… die Kraft… den Mut gegen dieses Monster… zu kämpfen? Keiner würde ihr den Vorwurf machen, wenn sie flüchten würde…“ stottert Prashi.

Der Drachenkopf geht von Sina weg und griff dann von oben mit seinem Arm an und wieder blockiert Sina mit ihren Schwerter den Angriff. Der Angriff muss aber noch stärker gewesen sein, denn der Boden um Sina herum drückte sich immer tiefer rein und die Brücke fing an, in diesem Bereich Risse zu zeigen.

„Der Skelettdrache ist in der Lage die Brücke zu zerstören und Sina schafft es ihn zu blockieren?“ „Das ist kein Mensch, ich kenne niemanden, der das könnte!“ „Was ist Sina nur?“ „Das ist ein legendäres Monster und sie bekämpft es in Augenhöhe?“

„HALTET DIE KLAPPE!“ brüllt Prashi. „Wegen was zerbrecht ihr eigentlich euren Kopf? Es ist mir egal, was Sina ist oder woher sie kommt, aber sie hält gerade einen Drachen auf der unser Reich in Schutt und Asche legen könnte, verdammt!“ und die Zuschauer wurden still.

„Prashi hat nicht unrecht, lass uns lieber beten, dass ein Wunder geschieht.“ teilt Ma Shi das mit.

„Lass uns an Sina glauben!“