Ich bin wiedergeboren und das Finale? III

Sina zog Thorn und Blutklinge heraus, Rokea zwei normale Schwerter… zumindest auf den ersten Blick. Sie murmelte irgendetwas und dann verwandelten sich ihre Schwerter. Eines wurde zu einem regelrechtem Blitzschwert, dass andere leuchtete dagegen nur auf.

„Sieht aus wie dein Lichtschwert Sherry.“ mutmaßte Neia. „Ich muss die Behemoths echt mal fragen, wo sie überhaupt die ganzen Monster mit dem Lichtelement finden.“

„All die Magie und Verwandlungen, müsste Rokea nicht längst herausgefunden haben, dass Sina eine Magieimmunität hat?“ wundert sich Sherry ein bisschen.

„Solange sie nicht die Fähigkeit der Analyse beherrscht oder ihr niemand das zusteckt, wird Rokea weiter experimentieren.“ meinte Falko.

Sina und Rokea gingen dann langsam aufeinander zu, sie hatten keinen Grund zur Eile. Man sah ihnen aber an, dass sie schon Überlegungen anstellten, der anderen ernsthafte Verletzungen zuzufügen.

Auf einmal leuchteten die Klingen von Rokea und sie setzte einfache „Allesschneider“ gegen Sina ein. Statt das sie die üblichen Farben der Fähigkeit annahmen, war eines, was von allen Seiten blitzte, dass andere leuchtete regelrecht auf, dass die Augen schmerzten.

Die Dämonin dachte überhaupt nicht daran dies zu blockieren und drehte ihren Körper leicht zur Seite, dabei ignorierte sie die Zusatzeffekte der Fähigkeiten. Weiter ging Sina auf Rokea zu, die nur eine Augenbraue hochhob und grinste.

„Hab ich mir von Louis abgeschaut, funktioniert tatsächlich wie es soll.“ lächelt Sina und viele bekamen ein Schaudern über den Rücken. Auf einmal wurde Sina in eine große schwarze Kugel eingeschlossen.

Rein instinktiv nahm Rokea eine Verteidigungshaltung ein und wartet, was ihre Gegnerin vor hatte. Die schwarze Kugel formte sich zu Flügeln… aber das war selbst für die Freunde von Sina neu: Ihre Flügel haben eine so gigantische Größe angenommen, dass sie das Kolosseum überragten.

Auf einmal erschienen in den Flügeln überall Augen, die wild um sich drehten, einige Zuschauer wurden auf einmal ohnmächtig. Dann starrten alle Augen Rokea an, die nun schwer schlucken musste. „Dämonenkönigin… langsam kann ich nachvollziehen, warum man beschworene Helden braucht, aber ich werde dich als erster Tiermensch besiegen!“ lachte dann Rokea.

„Was… ist das? Das habe ich bei Sina noch nie gesehen.“ wurde es Kyllia doch mulmig. „Nicht nur du. Bin mir selber nicht sicher, aber bei Titanus war… diese Größe mit den Augen nicht da gewesen.“ murmelt Neia.

Dann erschienen unter den schwarzen Flügeln zwei Münder… und man hörte sie regelrecht laut lachen. Selbst Sina fand es ein bisschen befremdlich, doch schien es sie nicht zu stören. „Das ist definitiv neu.“

Nun wanderten die Flügel in beide Katanas, die einfach nur ein schwarzes Leuchten hatten mit vielen Augen dran. Doch jeder spürte es… dieses düstere Gefühl, nicht davon getroffen zu werden. Auf einmal stürmte Sina nach vorne und schlug mit den Katanas, die Rokea ohne Probleme abwehren konnte.

„Ich verstehe was du vorhast, aber eher bin ich weg, als dass ich… mich von dieser Fähigkeit treffen lasse.“ grinste Rokea nur. „Schwertwirbel!“

„Knochi!“ befahl Sina und wehrte mit ihren Waffen und Knochenschwanz den Schwertsturm von Rokea ab. Überall flogen die Funken, mehr sogar, beide Frauen schlugen so stark, dass der Boden und alles um sie herum aufgeschnitten wurde.

„Dämonischer Schnitt!“ setzte Sina die Fähigkeit über Thorn frei. Wie Rokea dies versprochen hatte, konnte sie die Fähigkeit selbst aus dieser Nähe ausweichen, doch aufgrund dass alle Fähigkeiten das Element Chaos in sich trägt, wurde sie von einem Feuerschweif getroffen mit anschließend schwarzen Blitzen.

Doch die Zerstörung war gravierend, was die Fähigkeit mit der Arena machte. Sie wurde durch die Mitte einfach halbiert und als es die magische Schutzmauer erreichte, machte es nicht nur einen lauten Krach, sondern es bekam tatsächlich Risse.

„Das… darf doch nicht wahr sein…“ murmelt Chuz. „Mit was sollen wir die Mauer denn noch füttern, wenn es nicht mal die Stärke von SSS-Monstersteinen standhalten kann?“

„Vermutlich nur von SV-Monstersteinen, doch dazu hättet ihr alle Götterbestien jagen müssen.“ grübelte Christoper. „Und die Steine hat auch nur Sina.“

„Puh, das war wirklich knapp gewesen.“ wiegelt Rokea den Kopf. „Du hast eine Feuerimmunität oder? Nur der Blitz hat dir minimal was angetan.“ vermutete Sina. „Bin froh, dass Chaos dir trotzdem ein bisschen… wehtut?“

„Ah, wer weiß wer weiß.“ grinste Rokea… und auf einmal wurde ein X in die Lederrüstung geschlagen. Sina konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, wie die Tierfrau zugeschlagen hatte, selbst ihre Vorahnung hatte sie nicht mal gewarnt.

Die Dämonin schaute kurz runter und sah, wie ihr Blut herausfloss, dann widmete sie sich wieder Rokea. „Schwertwirbel!“ setzte Sina nun ein und gab Knochi gleichzeitig den Befehl, Rokea von hinten anzugreifen…

Doch sie schaffte es ohne Probleme jeden Schwertangriff von Sina zu parieren und zu blockieren. Mehr noch, Schnittwunden erschienen an den Armen von der Dämonin. Am linken Arm mehr als am rechten Arm.

„Ich verstehe.“ sprang Sina nach hinten und beendet ihren Angriff. Die Wunden haben sich längst geschlossen am ihren Körper. „Du bist stark, aber deine eigentliche Stärke ist deine Geschwindigkeit oder?“

„Das hast du aber sehr schnell herausgefunden.“ seufzte Rokea. „Tja, in der Tat bin ich zwar stark, aber beim Training in der Vergangenheit habe ich mich mehr auf die Schnelligkeit konzentriert. Leider… hat es den Nachteil, dass der Kampf meistens schneller zu Ende war, als ich es mir immer gewünscht habe.“

„Wow, das ist nun doch einige Zeit her, dass ich gegen jemanden kämpfen darf, der mich in diesem Attribut bei weitem übertrifft.“ bekam Sina wieder ein gieriges Lächeln auf dem Gesicht. „Meistens sind es diese Gegner, die am schwierigsten zu knacken sind.“

„Oho, endlich versteht mich jemand.“ nickte Rokea zufrieden und ging wieder zum Angriff über. „Schwerttornado!“ setzte die Tierfrau noch ein.

Sina ließ sie kommen und aktivierte den nächsten „Dämonischen Schnitt“. Der Tornado wurde regelrecht zerstört, das Kolosseum ebenfalls und die Mauer bekam weitere Risse, die sich nur langsam wieder regenerierten.

Auf einmal stand Rokea an der Seite, wo Sina beide Katanas zur Verteidigung hoch hob… doch war es zu spät, denn das Blitzschwert wurde durch ihren Bauch gestoßen. Die Dämonenkönigin verzog kurz vor Schmerzen ihr Gesicht, dann wickelte der Knochenschwanz sich um den Schwertarm der Tierfrau.

„Hab dich.“ bekam Sina ein sehr düsteres Gesicht. Blutklinge schlug schräg über das Gesicht von Rokea, die laut aufschrie und das Blut ungehindert herausfloss. Sina wollte den nächsten Schlag umsetzen, da hob Rokea den umwickelten Schwertarm samt Sina hoch und wollte sie über sich in den Boden rammen.

Knochi ließ den Arm los und die Dämonenkönigin benutzte ihre Flügel, wo sie sich selber aus dem Schwert herauszog. Sina landete mit einem gewissen Abstand von Rokea und beide hatten mehr oder weniger einen Gleichstand. Doch im Gegensatz zu der Tierfrau, heilte sich die Bauchwunde von Sina, weil Blutklinge das Blut von Rokea geleckt hat.

„Warum… spielt Rokea soviel herum?“ wundert sich Risia. „Sie weiß doch, was alles auf dem Spiel steht! Weswegen hält sie sich immer noch so zurück?“

„Weil meine Tochter endlich jemanden hat, mit dem sie wirklich spielen kann. Wir wissen es besser… dass Rokea sich zurückhält. Lass sie doch, wenn sie wirklich ernst machen würde, werden wir es alle erleben.“ schmunzelt Rokus.

„Sina müsste es auch bemerkt haben, dass Rokea nur nach und nach ihr eigentliches Potenzial zeigt. Hoffentlich passt Rokea auf, dass sie dies nicht ausnutzt.“ murmelt Nitir.

„Was ist los Rokea? Irgendwie habe ich ein bisschen mehr erwartet von dir.“ grinste Sina provokant. „Oder ich werde dich einfach ein bisschen… mehr in die Ecke treiben müssen.“

„Als ob du das könntest.“ was das Gesicht von Rokea blutverschmiert. Auf einmal stand sie vor Sina und ließ beide Schwerter herunterfallen. „Gravitationsklinge!“ befahl Sina und ihre Blutklinge verwandelte sich.

Sofort entstand eine Aura, die nicht über die magische Schutzmauer hinausging. Rokea wurde direkt nach unten gedrückt, doch sie schaffte es, in irgendeiner Form noch zu stehen. Der Angriff von ihr wurde abgebrochen, dafür rammte Sina ihr Knie ins Gesicht der Tierfrau.

Sie flog einen Salto, wo der Knochenschwanz sich um ein Bein der Gegnerin wickelte und sie mehrmals auf den Boden knallen ließ wie bei Devin damals. Rokea ließ ihre Schwerter los und krallte sich am Boden fest. Mit einem kräftigen Beinschwung wird der Knochenschwanz in eine andere Richtung gedreht.

Bevor dies bei Sina ankam, rammte sie einen Fuß in den Boden und konnte so ihren festen Standpunkt beibehalten. Der Schwanz ließ das Bein los und wollte eine Wunde nach Rokea schlagen, die aber einen Saltosprung nach hinten machte. So entkam Rokea dem Angriff und hatte Mühe aufrecht zu stehen.

„Welch eine Stärke du hast, dass du es schaffen kannst, irgendwie noch zu stehen. Die meisten meiner Feinde… knieten sich vor mir.“ ließ Sina die Dämonenkönigin aus sich heraus in einem arroganten Ton. „Thorn… verwandele dich in Blutschwert!“

„Spiel… dich nicht wegen dieser Aura auf. Dafür habe ich schon schlimmeres erlebt.“ richtet sich Rokea ganz auf und ließ ihre Schulter um sich Kreisen. Dann riss sie auf einmal ihre Hose auf. Zuerst dachte Sina nichts dabei, als sie an den Beinen eigenartige Klötze sah.

„Woher… haben alle meine Feinde immer diese Beschwerungen an ihrem Körper?“ rollte Sina mit ihren Augen. „Na los… mach sie ab. Zeit dass du mal alles zeigst.“

Rokea bekam ein sehr finsteres Grinsen und erfüllte den Wunsch von Sina. Die Dämonenkönigin dachte, dass es wie bei Justus der Fall war, einfach nur schwer sein. Rokea entfernte ein Gewicht und war es vor Sina, was zu einem regelrechten Erdbeben im und um das Kolosseum führte.

„Davon sind noch 19 an meinen Beinen, eure Hoheit.“ provozierte Rokea ihre Gegnerin. Doch statt sie fallen zu lassen, ließ die Tierfrau einfach alle in ihren Inventar verschwinden. Knochi schob sein Schwertteil unter das Gewicht und hob es für Sina auf.

„Sag… wo findet man diese Dinger eigentlich? Ich habe ein ähnliches dieser Art, aber das kann ich für mich regulieren.“ ließ Sina sich nicht von ihr provozieren. Stattdessen verwickelte sie Rokea in ein Gespräch.

„Keine Ahnung, hat mein Vater mir irgendwann gegeben. Am Anfang waren sie total… nervig, bis ich sie nicht mehr bemerkte, selbst als ich sie an jedem Platz meiner Beine benutzte.“ zuckte Rokea mit der Schulter.

Sina wollte wieder den Mund aufmachen, als Rokea auf einmal ihr mit einer Faust in den Bauch schlug. Den Unglauben, den man in den Augen von Sina sehen konnte, bevor sie nach hinten flog, konnte man schlecht beschreiben.

Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit flog Sina auf die Mauer zu, als auf einmal Rokea hinter ihr erschien und sie mit aller Kraft in den Rücken schlug. Man hörte sofort, wie einige Knochen gebrochen wurden, dann flog die Dämonin nach vorne.

Sina landete hart mit dem Gesicht auf dem Boden, dabei rollte sich ihr Körper ein paar mal nach vorne, bevor sie zum Stillstand kam. „Himmel… sind diese Kämpfer nervig…“ grummelt Sina, die langsam aufstand und die gebrochenen Knochen ignorierte.

„Das war nur eine Kostprobe von mir gewesen, kleine Dämonin.“ flüstert Rokea auf einmal hinter Sina. „Nicht meine Schwerter sind die Hauptwaffe… sondern mein Körper. „STURMSCHLAG!“ Ein regelrechter Sturm aus Fäusten krachte auf den Rücken und Flügel von Sina.

Eine Druckwelle nach der anderen kam durch Sina´s Körper durch und traf Boden, Mauer und die magische Schutzbarriere. „Sturmschlag!“„Sturmschlag!“„Sturmschlag!“„Sturmschlag!“ ließ Rokea ungebrochen ihre Angriffsserie durch.

Sherry bekam ein sehr ungutes Gefühl, aber auch die anderen teilten dieses Gefühl. „AH HA HA HA! Ich wusste es, dass die Frau zu stark für dich ist kleine Schwester!“ lachte Exos, der alle Werte von Rokea kannte. „Und du willst die anderen Götterbestien besiegen?!“

Man müsste meinen, dass Sina vor Schmerzen schreien müsste, aber etwas anderes passierte. Erst hörte Rokea sie nur leise kichern, bis es zum lachen überging. Bevor es Rokea zu unheimlich wurde, trat sie mit aller Kraft in die Wirbelsäule von Sina und sie rauschte weg.

Die Dämonin krachte gegen die magische Schutzmauer, die Zuschauer konnten von oben das Brechen von Knochen hören. Sina rutschte von der Mauer runter und landete auf den Knien. Mit Hilfe ihrer beiden Katanas stand sie auf und drehte sich langsam um.

„Herrlich… ich fühle mich so… lebendig.“ lachte Sina und ihre Augen strahlten geradezu ihren Wahnsinn aus. „Du bist zu schnell… also teste ich mal… was: Gravitationsaura!“ benutzte Sina ihre eigene Aura.

Die komplette Arena sackte eine Etage tiefer, die magische Schutzbarriere konnte auch dieser Aura standhalten, aber das sie so aufleuchtet, zeigt nicht unbedingt, dass sie es ohne Probleme aushalten kann.

Rokea Oberkörper wird wieder nach unten gedrückt, doch man sah an ihren Muskeln, dass sie sich weigert, in irgendeiner Form auf den Boden zu fallen. Sie richtete sich langsam auf und musste grinsen. „Oh… du gehst nun auch auf Ganze rüber? Wäre sehr enttäuschend gewesen, wenn ich dieses Duell doch schnell beendet hätte.“

„Ich habe doch noch nicht mal… alles gezeigt!“ lachte Sina und zeigte mit einem Finger auf den Himmel.

„CHAOSREGEN!“