Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen? III

Erstaunt schaute jede anwesende Person Lord Taos an, als er seinen Sohn so anfuhr. Sandor verzog nur wütend sein Gesicht und schaute wieder in die Luft.

„Erm… scheinbar wollte Sandor was sagen. Kann es sein, dass du weißt, was er sagen wollte?“ hob Sina misstrauisch eine Augenbraue hoch.

„Keine Ahnung was ihr meint. Mein Sohn ist… wie habt ihr uns mal genannt? Dumm wie Brot. Am besten ihr achtet nicht auf diesen Versager. Ich wünschte wirklich, diese Arachne hätte dich getötet, aber selbst diesen Gefallen tut man mir nicht.“ ätzte Taos ungebremst.

„Sandor… kann einem schon ein bisschen Leid tun, wenn man in diesem Clan lebt und so einen Vater hat.“ murmelt Zada mitfühlend.

„Wie wäre es, wenn du einfach mal deine Fresse hältst und deinen Sohn sprechen lässt. Scheinbar wollte er ja einen Vorschlag machen?“ hielt Sina ihre Meinung nicht zurück. Nun sah man die Schadenfreude in den Augen bei Sandor.

„Sandor… überlege dir genau, was du jetzt sagst.“ warnte Taos ihn. „Es gibt Dinge, da ist selbst der Tod eine Erlösung!“ „Taos halt deinen Mund!“ befahl Layla. „Sandor, bitte sag uns, was du vorhin sagen wolltest.“

Der muskulöse Vampir nickte und wollte den Mund aufmachen, da griff Lord Taos ihn an… und wurde von Lord Roman aufgehalten. „Was… ist los kleiner Bruder? Was ist das für ein Geheimnis, wo du nun so einen Aufstand machst?“

Viele Vampire reagierten erschrocken, wie schnell die Vampirkönige reagiert haben. Taos ignorierte seinen älteren Bruder und warf nur tödliche Blicke seinem Sohn zu.

„Am besten du nimmst ein bisschen Abstand von deinem Vater und sagst am besten alles, worum… es eigentlich geht?“ bat Layla. Dies ließ Sandor sich nicht zweimal sagen und setzte es um. Die Vertrauten von Lord Taos sahen aus, als kennen sie ebenfalls das Geheimnis und würden eingreifen. Doch der Blick den Roman ihnen zuwarf unterband jegliche Pläne.

„Vermutlich darf ich nun für den Rest meines Lebens vor meinen Vater wegrennen, aber was soll´s. Es… stimmt nicht so ganz, dass ich das einzige Kind von meinen Vater bin.“ offenbarte Sandor das Geheimnis.

Taos schloss seine Augen und man hörte ihn laut seufzen. Der Vampirkönig riss sich von Lord Roman los und setzte sich wieder auf seinen Thron, dabei legte es beide Hände auf die Stirn. „Sandor… wenn du einmal was gutes tun willst, HALT. DEINE. KLAPPE!“

„Tut mir leid, aber die oberste Clanführerin hat gesprochen oder?“ lächelt Sandor schief. „Sandor? Was ist eigentlich los? Selbst als wir unsere Meinung mitgeteilt haben, war dein Vater nicht… so neben der Spur wie jetzt.“ verlangte Layla zu wissen.

„Außerdem, was meinst du, dass du nicht das einzige Kind bist? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich generell nicht viel von der Familie deines Vaters. Da war er sehr gut gewesen, dieses Wissen in einem sehr engen Kreis zu belassen.“

„Ich… habe eine ältere Schwester. Wir beide teilen dieselbe Mutter, doch wurde sie von… Tja… von ihrer eigenen Tochter getötet.“ Schockiert schauten Layla und Roman ihren kleinen Bruder an, der nichts mehr sagte.

„Vielleicht ist es nun der Zeitpunkt gekommen, dass du es selber erklärst Taos. So wie ich es heraushöre, lebt deine Tochter noch?“ wundert sich Sina bei der Stimmung.

Taos ließ seine Hände vom Kopf fallen und lehnte sich an den Stuhl, dabei schaute er nur seinen Sohn an. „Mit… was will man mich eigentlich noch bestrafen? Sandor… du hast das wirklich sehr gut gemacht. Ist das deine Rache? Möchtest du vielleicht… selber den Clan anführen?

Alle Vampire sind stärker als du, wahnsinniger als du und böser als du es jemals sein könntest. Sie werden dir kurzerhand den Kopf abreißen. Aber was soll´s… Ja, ich habe eine Tochter… und sie ist stärker als ich.“

Nun kniff Layla fast ihre Augen zusammen. „Taos, erkläre dich und spreche nicht in Rätseln. Wer ist deine Tochter und wieso soll sie stärker sein als du?“

„Als wir uns alle kennengelernt haben, war ich der stärkste aller Vampirkönige. Die hohen Attribute hatte ich seit meiner Geburt gehabt, vermutlich das Erbe unseres Vaters.“ plaudert Taos direkt los und ihm war es scheinbar egal gewesen, dass dieses Geheimnis veröffentlicht wurde. Nun wurden Layla und Roman sauer, die sich immer bemüht haben, dass es ein Geheimnis bleibt.

„Was? Wenn meine Geheimnisse einfach so raus gerissen werden, ist mir das nun auch egal, was ihr für ein Geheimnis immer daraus gemacht habt. Habe ich sowieso nie so richtig verstanden, was es denn bringen soll.“ provozierte Taos seine Geschwister.

„Das wird ein Nachspiel für dich haben, aber dass werden wir dann unter uns klären.“ versprach Layla wütend.

„Als ob mich das jetzt noch stört. Diese Nadeln im Rücken, werden es halt ein paar mehr.“ zuckte Taos mit den Schultern. „Wenn ich mit meiner Geschichte fortfahren dürfte? Keine Sorge, ich werde nichts auslassen.

Tja… meine Tochter Eleanor… Was war ich stolz gewesen, als ich mein erstes Kind in der Hand gehalten habe… und wie sehr fürchte ich mich jetzt vor ihr.“

„Warte… du hast Angst vor deiner eigenen Tochter?“ hakte Sina nach und Taos nickte. „Ja, ich habe Angst vor ihr, das gebe ich offen zu.

Sie war seit der Geburt schon stärker gewesen als ich. Vermutlich liegt es im Erbe, dass ich von meinen Vater bekommen habe und dies ging auf Eleanor über. Am Anfang war ich stolz gewesen, ich meine, wer wünscht sich nicht ein starkes Kind?

Doch… je älter sie wurde, desto verdorbener wurde sie. Wenn ihr alle denkt, eure Taten waren schon böse, dann kann ich nur darüber lachen. Devin war ja schon ein Bastard gewesen und meine Vertrauten hier können ebenfalls von seinen Taten singen, doch… das kommt nicht mal ansatzweise an dass, was meine Tochter ist.

Stellt euch einfach vor, alles böse auf der Welt wurde in eine Person personifiziert, dann habt ihr eine leichte Ahnung, was meine Tochter ist. Alles was sie anfasst, wird auf schlimmste Art und Weise zerstört.

Dies hat mein Herz natürlich frohlockt, doch das wurde immer extremer und extremer, bis ich tatsächlich meine eigene Tochter stoppen musste… als es leider zu spät war. Sie hat Hand an ihre eigene Mutter gelegt.

Nie… kann ich vergessen, wie das Zimmer ausgesehen hat, als ich und meine drei Vertrauen es betreten haben. Meine… Frau war noch am Leben, aber Eleanor hat es geschafft, ihren kompletten Körper so zu sezieren und überall als Dekoration im Zimmer zu verlegen.

Wenn ihr denkt Lady Sina, ihr wisst wie man jemand foltert und ähnliches, meine Tochter hätte es immer übertroffen. Sie hat sich selber sogar herausgefordert, es immer weiter und weiter zu übertreiben.

Auf jeden Fall kam es zu einem Kampf zwischen mir, meinen Vertrauten und meiner Tochter. Es… hat mehrere Tage gedauert, bis wir sie endlich in den Griff bekommen haben. Wir waren alle… sehr froh darüber, dass Eleanor keinerlei Kampferfahrung hatte, nur ihre extremen Attribute, die viel höher waren als meine.

Tz… wenn ich mich selber so betrachte, hatte ich sie ebenfalls nicht, aber egal. Wir haben alle Zeugen umgebracht, die von Eleanor wussten. Das war der schlimmste Tag in meinem Clan gewesen, dass ich so viele… wunderbare Vampire loswerden musste.

Nun bereue ich es natürlich, dass Sandor nicht auch auf der Liste stand, aber egal. Ihm konnten wir weismachen, dass Eleanor verrückt wurde und für alle Zeiten weggesperrt werden musste.

Momentan steckt sie in einem sicheren Sarg drin, den selbst sie nicht aufgeknackt bekommt trotz ihrer Stärke. Meine Frau konnte sich wieder regenerieren, aber sie hatte keinen Verstand mehr. Schweren Herzens habe ich sie von ihrem Elend erlöst, doch bliebt weiterhin das Problem mit meiner Tochter.

Ich… bin mir nicht sicher, aber egal was wir versucht haben. Herz zerstören, Kopf abtrennen, Körper verbrennen, NICHTS davon konnte sie bisher töten. Wenn man von Unsterblichkeit sprechen will, dann hat meine Tochter dies vermutlich.

Also haben wir sie in einem sehr sicheren… System eingeschlossen. Sie bekommt ihr Blut von dem Vieh und bisher erweitern wir die Sicherheitsmaßnahmen, denn… sollte sie ausbrechen, dann weiß ich nicht, wer sie noch aufhalten soll.

Was… mir noch mehr Angst macht ist, trotz all der Jahrtausende, wo sie im Sarg feststeckte… Sie wurde stärker. Ich habe keine… Ahnung warum. Sie hat in all der Zeit nicht ein Wesen getötet, dass ihr Exp geben könnte.

Selbst neuartige Fähigkeiten oder ähnliches hatte sie nicht, sie wurde immer stärker. Wenn ich ehrlich bin… sie könnte es mit euch dreien direkt aufnehmen, solch eine Stärke besitzt sie. So, nun ist mein Familiendrama jedem bekannt.“

Ein Schweigen ging durch die große Halle und jeder musste verarbeiten, was Lord Taos ihnen eben gebeichtet hat.

„Dann schick sie doch zu mir? Sandor ist es verboten aber nicht deiner Tochter.“ meldet sich eine weibliche Stimme: Sina.

„Erm… Sina? Du hast schon zugehört, was Lord Taos gesagt hat oder? Oder hast du irgendetwas anderes herausgehört?“ hakte Lara direkt nach. „Wenn sie wirklich so stark und böse ist, dann kannst du sie sowenig kontrollieren wie… diesen Devin.“

„Wie Lara es schon sagte. Sie wird niemals auf deine Regeln achten. Sobald sie in die Stadt kommt, wird ihre erste Aktion vermutlich sein, irgendwelche Bewohner zu sezieren!“ schüttelt Zada an der Schulter von Sina. Lara tat dasselbe und es war schon ein sehr… komisches Bild was zwei Vampire ihrem Clanführer antaten.

„Meine Kinder… Eleanor kann noch so böse sein wie sie will, aber ich habe Exos in die Augen geschaut. Was ich dort gesehen habe… vor das fürchte ich mehr als vor einer überdrehten Vampirin. Nur weil ihr Daddy sie nicht frühzeitig übers Knie gelegt hat, heißt es nicht, dass sie trotzdem noch lernen kann.

Werde ich mal wieder die Erziehung für jemand anderes übernehmen, ist ja irgendwie Standard bei mir geworden. Doch das sie stärker sein soll als ich, Layla oder Lord Roman, dass will ich erst erleben.“ grinste Sina. „ … Könnt ihr mal aufhören mich zu schütteln?“

„Dann hast du aber sehr gründlich aufgeräumt, dass selbst wir das nicht mitbekommen haben Taos.“ merkte Layla an. „Scheinbar ist Lady… Sina gewillt, sich dem Problem deiner Tochter anzunehmen. Doch lass mir dir jetzt schon was sagen Sina.

Wenn sich Taos schon vor ihr fürchtet, dann dürfen wir diese Gefahr nicht ignorieren. Glaubst du wirklich, dass du sie… kontrolliert bekommst?“

„Ja, ich denke schon. Wenn sie so böse ist, denke ich , dass ich was passendes für sie habe und sie schreiend vor mir wegrennt. Jeder hat eine Schwäche, selbst sie. Das einzige was mich ein bisschen stört ist ihre angebliche Unsterblichkeit.

Doch darüber mache ich mir erst Sorgen, wenn es soweit ist. Notfalls, ich bin eine Dämonenkönigin oder? daneben bin ich auch eine Sukkubus, die mit Seelen spielen kann. WENN selbst das nicht funktioniert, nah… dann werde ich mich melden.“ lächelt Sina zuckersüß.

„Ich wusste schon immer das ihr verrückt seid.“ schüttelt Taos den Kopf. „Wenn… sie einmal frei ist, gibt es nichts und niemanden auf der Welt, der sie wieder einsperren könnte. Aber mir soll es egal sein. Zetta.“

Die vampirische Tierfrau kam von hinten vor und kniete sich vor ihren Clanführer. „Ihr wünschtet mich zu sprechen.“

„Du wirst dich darum kümmern, dass… Eleanor in Fanfoss ankommt und an ihrer Seite stehen. Die anderen… Vampire schickst du wieder zurück, sie würden nur Problem in der Stadt machen.“ befahl Lord Taos.

Zetta wurde sofort blass und verstand, was ihr Vampirkönig damit sagen wollte. „Ich… verstehe. Sobald… wir zurück gekommen sind, werde ich alles in die Wege leiten, dass eure Tochter… in Fanfoss ankommen wird.“ stockte Zetta.

„Scheinbar ist dein Herr etwas sauer auf dich. Sonst könnte ich mir das nicht erklären, dass er dich in den „sicheren“ Tod schickt.“ hörte man die Freude von Sina. „Keine Ahnung, WIE du Eleanor bringst, aber sobald du die Stadt siehst holst du mich.

Denke, so ein Problem sollte außerhalb der Stadt geklärt werden. Wenn sie in all der Zeit nur in diesem Sarg gesteckt hat, dürfte sie ebenfalls Jenseits des normalen Verstandes sein.“

Die Tierfrau biss wütend ihre Zähne zusammen und nickte nur. „Wie… ihr es wünscht.“ Lord Taos schaute ihr nicht mehr in die Augen, sondern in Sandors.

„Lady… Layla, ist es möglich dass ich bei euch Schutz finden kann. Sobald ich… dieses Haus verlasse, werde ich vermutlich das letzte mal im Leben das Licht in dieser Welt sehen. Dafür werde ich euch Informationen geben, die ihr vermutlich ebenfalls nicht kennt.“ suchte Sandor Asyl.

„Hm… das würde den Regeln widersprechen, aber vielleicht ist es nicht verkehrt zu wissen, was bei deinem Vater noch für Geheimnisse lauern. Doch sei gewarnt: Sollten mich die Informationen nicht zufriedenstellen, werde ich dich persönlich bei deinem Vater absetzen. Was danach passiert, kann mir ziemlich egal sein.“ grübelte Layla kurz.

„Ich… danke für eure Großzügigkeit.“ verbeugte sich Sandor und ignorierte den Hass von seinem Vater und deren Vertrauten.

„Somit… steht jeder Clan dir zur Verfügung. Jeder wird eine Übertragungsstation in deinen zur Verfügung gestellten Basen einbauen, sodass du jederzeit mit einem Clanführer sprechen kannst, wenn du Wissen oder Hilfe benötigst.“ nickte Layla zufrieden.

„Während Lady Sina sich um die Götterbestien kümmert, möchte ich, dass wir Vampire in nächster Zeit mehr in die Öffentlichkeit kommen. Doch um ein Chaos zu vermeiden, wünsche ich mit den Herrschern der Menschen, Zwergen und Elfen mich zu unterhalten.

Gibt es eine Möglichkeit, wie du das schaffen könntest Lady Sina? Von allen bis du die einzige, die nun wirklich überall ihre Kontakte hat.“

„Huch? Wenn kann ich mit der Kaiserin Emilia aus dem Kaiserreich Osnain und König Karl-Horst aus dem Königreich Efrana weiterhelfen. Zu den Elfenfürsten und Königen der Zwerge hatte ich bisher überhaupt keinen Kontakt gehabt.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich deine Idee interessant, doch solltest du… eventuell im Hinterkopf behalten, dass es so oder so zu einem Aufstand kommen wird. All die Zeit habt ihr Vampire euch wirklich viel Mühe gegeben, euch als Monster dazustellen.“ warnte Sina.

„Das ist mir durchaus bewusst, doch wir haben die Zeit oder? Ich verlange auch nicht, dass alle Vampire sich in der Öffentlichkeit hinstellen sollen, dass überlasse ich dir weiter. Was ich mehr erreichen will ist, dass die mächtigsten Personen in Alliancia gewisse Vorbereitungen treffen, dass wir irgendwann in der Zukunft bedenkenlos in eine Stadt gehen können.“ nahm Layla die Warnung zur Kenntnis. Sofort ging ein Raunen durch die Halle, was die oberste Clanführerin plant.

„Verstehe… Sobald deine Kinder eines meiner Häuser übernommen haben, werden wir das nochmal genauer besprechen. Hm… ich rieche schon das Chaos kommen in der Zukunft.“ lächelte Sina auf einmal.

„Du hast doch irgendwelche Ideen Sina, die dafür sorgen können. Lass mich raten, sobald du Lady Layla dem König vorstellen wirst, willst du gleichzeitig den beschworenen Helden eine Heidenangst einflößen.“ rät Lara auf Zufall hin.

Auf einmal wanderten alle Augen in unterschiedliche Richtungen, als hätte Lara ihre Schwester bei dem nächsten Scherz ertappt.

„Nicht dein Ernst oder?“

„Ich bin eine Biene…“