Ich bin wiedergeboren und die Vorbereitung zum Vampirtreffen?

Am nächsten Morgen wachten Sina und Sherry gemeinsam im Bett auf. Sofort streichelt Sina eine Gesichtshälfte ihrer Freundin. „Und… wie geht es dir?“

„Denke… ein bisschen besser. Ich fühle mich… immer noch so ausgelaugt, aber das reicht, dass ich mich zumindest bewegen kann.“ seufzte Sherry niedergeschlagen.

„Ich… würde dich gerne trösten, aber ich muss leider zu einem Treffen der Vampire erscheinen. Layla sowie Lord Roman bestanden darauf und wollen wirklich was erreichen. Sherry… ich würde lieber gerne bei dir bleiben wollen.“ sah man die Trauer in Sinas Gesicht.

„Verstehe… dann zieh dir das hier an.“ nickte Sherry und holte ein Paket aus ihrem Inventarring raus. „Denke… das sollte passend sein für so eine Angelegenheit.“

„Dann geht es dir wirklich besser.“ konnte Sina wieder ein bisschen lächeln, aber auch ihre Freundin. „Übrigens werden meine restlichen Vampire ebenfalls mitkommen. Ich… weiß wirklich nicht, was auf mich zukommt, aber es sollte diesmal nicht in einem Chaos enden wie letztes Mal.“

„Wenn… daa würde man es mitbekommen.“ grinste Sherry schräg. „Keine Sorge, ich werde nachher schon vom Bett aufstehen, nur… ich muss mich wirklich noch ein bisschen mehr ausruhen.“ „Danke…“

Sina gab Sherry noch ein Kuss und nahm das Paket mit. „Ich denke wir dürften… wenn uns heute Abend erst sehen. Ich hoffe, die anderen kommen dich in der Zwischenzeit besuchen.“ „Ja… wie auch immer…“ schlummert Sherry im Bett wieder ein, sie war immer noch fertig mit der Welt.

„Hoffentlich… geht es dir bis dahin ein bisschen besser…“ murmelt Sina und ging direkt in den Waschraum. Nachdem die Dämonin sich ausgiebig gewaschen hat, ging sie getrocknet zu dem Paket und fürchtet sich schon, was… da drin sein könnte.

Ein schwarzes Brautkleid mit rötlicher Spitze, dazu passende Unterwäsche. „Ich frage mich manchmal… woher Sherry die Zeit nimmt, solche Kleider zu schneidern. Sie sollte echt mal einige ihrer geschneiderten Sachen verkaufen…“ staunte Sina, als sie das Kleid vor sich hielt.

Dummerweise hatte Sina niemanden, der ihr helfen konnte beim anziehen. Daher brauchte sie mehrere Ansätze, bis sie es über sich angezogen bekam, denn ihre Flügel und Schwanz… machen leichte Probleme.

Als dies alles endlich erledigt war, schaute Sina sich im Spiegel an. Durch ihre blasse Farbe, kam ihre Person sehr düster vor im schwarzen Kleid. Der Stoff ging bis zu den Händen runter und um die Schulter war nochmal zusätzlicher Stoff aufgesetzt, als wären es aufgeblasene Netze in Ballons.

Doch am meisten irritierte Sina es wieder, dass sie in diesem Kleid keinen BH hatte und ihre Brüste betont hervor gingen. „Hrm… ach worüber rege ich mich auf. Das hat Sherry mit viel Liebe gemacht, also trage ich es.“ nickte Sina für sich selber. Unter dem Kleid sah man die Lederschuhe nicht, aber das war nicht so tragisch.

Nachdem alles soweit fertig war, ging Sina in den Versammlungsraum, wo auch schon ihre Freundinnen warteten. Jede hat sich für das Treffen fein gemacht, interessant waren auch Lara und Zada.

Beide Vampire trugen ein identisches Lederkleid und haben sich wirklich sehr schön gestylt. Tio und Mio trugen nur ihre Kimono´s mit den Fledermaussymbolen.

„Ihr seid ja bezaubernd.“ lächelt Sina, die Vampire standen sofort auf und grüßten ihre Clanführerin. „Sag Zada… dieses Lederkleid was Lara trägt…“

„Habe ich geschneidert. Ich habe ein ziemlich gutes Auge, wenn es um Maße messen geht. Die ersten Lederkleider, die Lara trug passten nicht sehr genau. Doch das Problem habe ich schnell mit den neuen Kleidern gelöst.“ strahlte Zada.

„Dafür… hattest du nun sehr viele Gelegenheiten dafür gehabt.“ murmelt Lara sehr schüchtern. „Freue mich natürlich… dass du dir solche Mühe gibst. Das Kleid steht dir übrigens auch sehr gut, weißt du das? Nur…“

„Wenn ihr zu diesem Treffen geht, solltet ihr euch noch ein bisschen schminken.“ stimmte Zada sofort zu. „Am besten wir machen das sofort.“

Bevor Sina Einspruch einlegen konnte, saß sie schon auf einem Stuhl. Zada kämmte ihr langes Haar, während Lara ihr Gesicht schminkte. Die Zwillinge hielten sich aus der Sache heraus, aber wirkten beide sehr interessiert.

„Zada, was hast du eigentlich für Pläne? Meine, es ist ja offensichtlich, dass du mit nach Fanfoss kommst.“ fragte Sina auf einmal.

„Nun… ich habe das eine Haus gekauft. Doch leider habe ich nichts, womit ich was kaufen könnte. Vermutlich werde ich ein bisschen arbeiten müssen, damit ich das Gold für Möbel habe und ähnliches kaufen kann.“ teilte Zada mit.

„In der Zeit wird Zada in meinen Zimmer schlafen. Immerhin braucht sie ja auch ein Bett oder?“ grinste Lara schüchtern, Sina konnte sich bremsen eine Augenbraue hochzuheben.

„Sag Zada… hast du schon mal die Überlegung gehabt, deine Lederkleider und ähnliches zu verkaufen? Meine… du hast ja ein Talent dafür.“

„Es würde mich schon interessieren, doch wie soll ich es umsetzen? Ohne Gold ist es… etwas schwierig ein Geschäft zu eröffnen oder? Außerdem müssen wir auch ehrlich bleiben, dass nicht… jeder Lederkleider oder allgemein Leder im Alltag trägt.

Zusätzlich müssen wir auch Bedenken, dass ich ein Vampir bin oder? Auch wenn in Fanfoss der Anblick von Vampiren vielleicht alltäglich ist, brauche ich trotzdem Kunden, die es von mir abkaufen wollen.“

Zada machte Sina auf sehr eigenartige Weise eine Dauerwelle in den Haaren, ihr Gesicht wirkte nun sehr düster durch die Schminke von Lara.

„Schade das Sherry im Zimmer ist, denn diesen Moment wird sie bestimmt bereuen.“- „Genau, ihr seht umwerfend aus!“ lobten die Zwillingsvampire aus der Ecke.

„Stimmt. Mit diesem Style wird sich jeder nach euch umdrehen.“ lächelt Belinda, die ins Versammlungszimmer mit Frühstück kam. „Allen ein schönen guten Morgen, ich hoffe, eurer Freundin geht es gut?“

„Huch? Erm… guten Morgen und danke für das Essen. Sherry… geht es dementsprechend gut, muss sich aber ausruhen. Wundert euch nicht, wenn… sie nicht besonders gut gelaunt ist. Was heißt gut gelaunt, sie wird niedergeschlagen sein.“ löste Sina sich von ihrem Handspiegel, als sie den neuen Style begutachten wollte.

„So schlimm?“ war Lara auf einmal besorgt. „Gib Sherry einfach nur ein bisschen Zeit. Meine besten Argumente beim Trösten habe ich schon benutzt, ich bin da eher guter Dinge.“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„Dann werde ich etwas leichtes und köstliches für das arme Mädchen vorbereiten. Das wird ihr schon helfen.“ nickte Belinda. „Lasst es euch schmecken, ihr habt das alle redlich verdient.“

Alle Frauen bedankten sich artig bei der Hasenfrau und schlugen beim Frühstück zu. „Irgendeine Idee… was heute passieren könnte Zada?“

„Nein, nicht so wirklich. Das wäre das erste Vampirtreffen, wo offiziell gebeten wurde, dass neben den Clanführern auch weitere Vampire anwesend sein sollen.“ schüttelt Zada den Kopf. „Denke, wir werden uns alle überraschen lassen müssen.“

„Nur… zur Sicherheit, aber alle haben ihr eure Waffen greifbar? Nicht das ich Layla oder Lord Roman was böses zutraue, aber sehr wohl Riskel oder der Vampirclan von Taos. So leichtsinnig bin ich auch nicht.“ warnte Sina und die Vampire nickten.

„Sag Sina… aber lässt du dein drittes Auge eigentlich immer geschlossen? Ich war extra vorsichtig gewesen, damit ich es nicht verletzte.“ fragte Lara.

„Ich… bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich offen lassen soll. Meine größte Sorge ist… das man mich nun mehr für ein Monster hält, als es schon vorher der Fall war. Wie soll… ich denn reagieren, wenn die Waisenkinder in Fanfoss auf einmal Angst von mir bekommen?

Alles hat seine Grenzen, versteht ihr? Klar, die halbe Welt hat meine Veränderung gesehen und wird ihre Vermutung anstellen, doch… möchte ich ihnen kein weiteres Futter für Vermutungen geben.“ war Sina nun etwas traurig.

„Ich verstehe dein Problem nicht?“- „Genau, je eher alle es sehen, desto weniger gibt es in der Zukunft Probleme.“ meinten die Zwillinge. „Außerdem, du bist doch eine Chaosbestie?“- „Da sollte es dir doch egal sein.“

„Glaube, du solltest den Kinder in Fanfoss mehr zutrauen Sina. Sie kennen dich nun lange genug. Außerdem bist du doch mit allen schon einmal in der Luft gewesen oder?“ lächelte Lara. „Wenn du dein Auge still hältst, wäre es doch nur ein weiteres Tattoo.“

„Genau, macht es doch einfach mal auf und dann sehen wir weiter Lady Sina.“ nickte Zada sehr ernst. Dies tat Sina und jeder der Vampire starrte in die silberne Pupille. „Interessant, egal wie man es betrachtet.“

„Bitte Zada… nenne mich einfach beim Namen. Du brauchst die förmliche Anrede bei mir nicht zu machen. Meine… wir sind doch eine Familie oder? Ok… wenn ihr der Meinung seid, dass ich das Auge offen lassen soll, dann bleibt es offen.“ lächelte Sina leicht schief.

Zada musste bei dem Angebot von Sina schwer schlucken und schaute ihre Freundin Lara in die Augen. „Was? Das ist normal in unserem Clan, daran solltest du dich langsam gewöhnen. Bei uns läuft vieles anders.“ grinste Lara.

„Oh ja… und ich bereue wirklich keine Minute ein Teil davon zu sein.

Alle SSS-Abenteurer haben sich auf eine Bitte von Louis in der Stadt an einem Café getroffen. Einige waren erstaunt, dass Christoper mit Mel gekommen ist, die sich an einem Arm von ihm festhielt.

„Überraschung?“ grinste Christoper schief. „Louis und Falko wussten es ja schon bereits. Ich wollte Mel… nicht alleine lassen, nachdem ich ihren Körper so… erm… mit haufenweise Sprüngen gesehen habe.“

„Du… machst dir wieder unnötige Sorgen. Dank dem Heldentyrann hat sich meine „Regeneration“ etwas gebessert. Dies wurde durch den Kampf mit Narya nochmal besser.

Wenn es weiter so geht… muss ich mir die Frage stellen, ob man mich dann überhaupt noch zerstören kann.“ wundert sich Mel in einem blauen Kleid mit weißen Punkten, man kann ihre Gelenke ziemlich deutlich sehen.

„Wie klappt es mit meinen Wolf Neia?“ flüstert Melaine die Magierin von der Seite an. Sie hat ihren Wolf mit einer Leine zur Verfügung gestellt, damit sie jemand an ihrer Seite hat.

„Klappt eigentlich hervorragend. Ich wusste ja, dass Wölfe sehr intelligent sind, aber… in solchen Maßen war es mir nicht bewusst. Hätte es besser gefunden, wenn Lara oder Kyllia noch im Zimmer da wären, aber irgendwie… haben sie sich eigenständig gemacht.“ wundert sich Neia.

Nachdem alle mehr oder weniger gegrüßt haben, fing Louis an, auch wenn es für ihn sehr ungewohnt ist. „Ich bedanke mich, dass alle gekommen sind. Vermutlich haben einige dieselben Gedanken wie ich, aber ich dachte mir, wir sollten einige… Dinge besprechen, bevor wir morgen am letzten Kampf im Turnier teilnehmen dürfen.“

„Das sollten wir auch noch besprechen, aber eines nach dem anderen.“ brummte Falko. „In der Tat. Zuerst dachte ich, dass wir vielleicht überlegen sollten, ob wir nicht Lara, Mel und Kyllia in die S-Liga befördern.

Die Gründe haben wir mehr als genug vor Augen bekommen und mit der neuen Regelung sollte es machbar sein. Wenn es nach mir ginge, sollte Sherry in den SSS-Bereich kommen, doch gehen wir es ruhiger an und stellen einen Antrag, dass sie ein SS-Abenteurer werden soll. Irgendwer… gegen die Idee?“

Louis schaute alle in Ruhe an und sie schütteln nur die Köpfe. „Dann werde ich nach dem Gespräch die Anträge vorbereiten. Sollten einige Gildemeister… Einwände erheben, werden wir sie gekonnt ignorieren. Die Frauen haben sich das alle redlich verdient.“

Mel schaute Christoper erstaunt an, der nur ihre Hand drückte. „Wie Louis es schon gesagt hat. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass du einen Vampirkönig getötet hast und dazu den sadistischen beschworenen Held der Welt. WIR hätten alle keine Chance gegen ihn gehabt wegen seiner Spezialfähigkeit.“

„Ich habe das doch für Lara getan…“ murmelt Mel. Der Dungeonfarmer legte einen Finger unter ihr Kinn und hob sie hoch, damit beide Augenkontakt hatten. „Gerade das sind doch die Werte, die einen Abenteurer ausmachen. Freundschaft, gemeinsame Ziele, gemeinsamen Träumen nachzujagen. Du hast für deine Freundin dein Leben eingesetzt.“

„Yeah! Zeit das Nachwuchs kommt! Nichts ist schlimmer, als wenn man Dinge liegen lässt. Man weiß nicht, wann man ins Gras beißt oder? Es kann jetzt passieren, morgen im Turnier oder beim nächsten Bier trinken!“ grinste Thomddir sehr breit.

„Das wäre das eine… das andere ist, ob wir nicht überlegen sollten, für die Abenteuergilden eine Organisation zu bauen, die über alles bestimmt. Wir wissen alle, dass man immer die Zustimmung aller Gildemeister benötigt, um irgendetwas zu erreichen.

Dank unseres Treffens haben wir das Problem teilweise gelöst. Doch bin ich der Meinung, dass wir in dieser Sache sogar mehr herausholen sollten. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon mitbekommen, dass einige Gildehäuser etwas… korrupt sind.“ wurde Louis ein bisschen ernst.

„Es wird immer irgendwelche Personen in der Leitung geben, die sich bestechen lassen oder ihre Leute erpressen. Die Welt war noch nie frei von Fehlern gewesen oder?“ meinte Neia. „Doch… wenn einer über alle bestimmt, ist es auch nicht gerade ungefährlich.“

„Ich weiß, deswegen müssen besondere Bedingungen erfüllt werden. Dies soll auch nicht sofort umgesetzt werden, sondern ich wollte lediglich meine Gedanken frei äußern. Wir werden uns ja vermutlich alle wieder früh genug sehen. Bis dahin kann sich jeder seine Gedanken dazu machen.“ nickte Louis.

„Interessanter Vorschlag. Nun… wie gedenken wir morgen denn gegen die Behemoth´s zu kämpfen? Wie Sina schon sagte, einen sicheren Sieg kann sie holen. Das Dumme ist nur… wir haben fast keine Vorteile für das Finale.

Die „Blackskulls“ haben noch ihr G-Veto, sowie größtenteils ihre Veto´s. Vielleicht macht Sina sich schon ein paar Gedanken, doch müssen wir es nüchtern betrachten. WENN wir gewinnen wollen, müssen wir zumindest drei Siege bekommen.

Ich hoffe, dass verletzt dich jetzt nicht Neia, aber dich können wir nicht als Kämpferin schicken. Solange… du Blind bist und Hilfe brauchst…“ schaute Melaine jedem in die Augen.

„Keine Sorge, ich verstehe das schon. Ich selber habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie ich euch trotzdem Unterstützen kann und zwar mit Körpermagie. Es… ist nicht unbedingt meine Lieblingsmagie, aber damit kann ich eure Stärke, Geschwindigkeit und ähnliches für den Kampf erhöhen.“ beruhigt Neia ihre Freundin.

„Erm… wegen dem sicheren Sieg mit Sina, aber… Lara und Zada haben in Erfahrung gebracht, dass die Behemoth jemanden bei sich haben, der es eventuell mit Sina aufnehmen kann.“ mischte sich Mel ein und erzählt den Abenteurern alles was sie über Rokea wusste.

„Nicht dein Ernst oder? Die Tochter von Rokus soll in der Lage sein, es mit DIESER Sina aufnehmen zu können? Warum haben sie sie überhaupt nicht eingesetzt oder so?“ wundert sich Thomddir.

„Weil sie angeblich zu stark sein soll, mehr weiß ich leider auch nicht. Deswegen solltet ihr dies bei eurer Planung mit einbeziehen. Es muss nicht, aber… das Schicksal… kommt manchmal sehr eigenartig und das ist in diesem Turnier ziemlich zutreffend.“ zuckte Mel mit ihrer Schulter.

„Eigentlich wollte ich mich entspannen, aber denke, dass sollten wir alles genauer planen, wie wir morgen vorgehen sollten.“ schaute Falko allen ernst in die Augen.

„Das stimmt allerdings.“