Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe? V

Risia zog sich um mit Hilfe von Rokea, die einen großen Umhang hielt. „Sina… war fürchterlich. Wie konntest du die ganze Zeit in Ruhe schlafen, wenn da so ein… Monster anwesend ist Nitir?!“

„Ich weiß nicht so genau, was dein Problem ist? Ich hab mit ihr um die Wette getrunken, eine Schlacht ausgetragen und ein stabile Holzmauer aufgebaut. Wenn man sie näher kennenlernt, ist das eine nette Person.“ zuckte Nitir die Schulter.

„Du hast vergessen zu erwähnen, dass sie am Anfang einen Streit mit uns provoziert hat.“ murmelt Nijus vom Boden aus. „Ohne Belinda… will ich das Ergebnis nicht mal kennen.“

„Manchmal muss man gewisse Hürden überwinden, um den wahren Charakter einer starken Person zu kennen.“ grinste Nitir. „Was ICH mich immer frage ist, ob sie wirklich nur ein Dämon ist oder wie Zhin sie immer spöttisch betitelt, eine Dämonenkönigin. Als ich sie gefragt habe, ob sie eine sei, hat Sina es nur verneint.“

„Ho? Das würde aber Sinn machen, wenn sie eine wäre.“ meldet sich Rokea mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Dämonen sind vielleicht stark, aber wir haben nun genug auf diesem Turnier kämpfen gesehen, dass ihre mit Sina´s wirklich stark zu unterscheiden sind.

Heißt es nicht immer, ein Dämonenkönig wäre auf dem Niveau einer Götterbestie? Sie hat drei getötet, also Nitir… vielleicht solltest du nicht ALLES glauben, was man dir sagt.“

Risia legte sich eine schwarze Augenbinde um das kaputte Auge und sah nun aus wie eine Piratin. „Mir ist es egal was sie ist, doch… Die unausgesprochene Drohung habe ich schon mitbekommen. Wenn wir einen von der Monstergruppe töten, wird Sina sich an dem Mörder rächen.“

„Würden wir ja nicht anders machen oder?“ schnaufte Rokea durch die Nase. „Tja… damit haben wir wieder einen Ausgleich bekommen. Soll ich die eine Runde kämpfen, damit wir ins Finale kommen? Meine nur.“

„Nein, du wirst nichts machen. Nitir wird als nächstes kämpfen.“ teilte Rokus seinen Entschluss mit. „Scheinbar werden wir es mal wieder irgendwie regeln müssen.“ „Dann ist es so.“ nickte Nitir und lässt die Knöcheln knacken. „Mal schauen… wen sie schicken.“

„Ich mache mir Sorgen um Nea.“ teilte Rubina es mit. „Sie sah ziemlich verletzt aus.“ „Keine Sorge, Sina kümmert sich um sie. Neia wird sie schon irgendwie wieder auf die Beine bekommen, denn Sherry braucht ihre Energie noch selber.“ beruhigte Suki ihre Tochter.

„Puh, dann sind es nur noch Nitir und Rokus übrig oder? Wobei wir ja immer noch nicht wissen, wer gegen Nitir kämpfen soll?“ grinste Kyllia schräg.

„Wo sie es gerade ansprechen, aber in die nächsten Runde wird der Champion Nitir kämpfen. Wen wollen sie in den Ring schicken Miss Suki?“ fragte Wolf.

„Hm… ich denke Kyllia. Dieses Mal braucht man sich keine Sorgen machen, dass dein Gegner dir irgendwelche Knochen bricht, dass du Kampfuntauglich wirst.“ schaute Suki die Dämonin an. „Außerdem hast du doch mehr Kampferfahrung als ich.“

„Der hat immer noch höhere Attribute als ich, hoffentlich kann ich es mit meiner Erfahrung…“ wollte Kyllia es mitteilen, als Wolf sie unterbricht. „Es tut mir leid zu sagen, aber der Champion setzt sein Veto ein und will Miss Suki als Kämpferin haben.“

Alle rissen erstaunt ihre Augen auf, mit diesem Zug haben jetzt nicht gerechnet. „Das ist… nun unerwartet.“ murmelt Suki.

„Warum will Nitir dich ausgerechnet haben? Irgendwie macht es keinen Sinn…“ grübelt Sherry sofort. „Ob es daran liegt, dass du jeden Ungesehenen bezwungen hast?“

„Wenn man es so betrachtet, leuchtet es ein bisschen ein. Suki ist doch mehr oder weniger DIE Kämpferin, die alles aus ihrem alten Clan kann oder?“ schaute Lara jedem in die Augen.

„Es bringt nichts, darüber zu grübeln. Dann werde ich ihm dem Wunsch doch erfüllen und ihm den Kampf des Lebens bieten.“ grinste Suki schräg, aber man sah ihre Sorgen in den Augen.

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir in die fünfte Runde des Halbfinales und… freut euch. Niemand anderes als der Champion Nitir wird nun den Kampf bestreiten!“ teilte Ronda mit und das Publikum jubelt laut auf.

„Wow, scheinbar ist Nitir doch ein bisschen beliebt.“ grinste Sina. „Dabei macht er nicht unbedingt immer den Eindruck oder?“ „Nö, vielleicht hat er es deswegen bei uns so genossen.“ nickte Zhin.

„Und noch etwas! Nitir setzt sein Veto ein und will… niemand… anderes… kämpfen… als… GEGEN SUKI!“ nun konnte das Publikum sich nicht mehr zurückhalten. Scheinbar hat sich die Meinung vieler Tiermenschen gegenüber von Suki geändert. Liegt es an ihrer Rede? An ihrem Kampf? Oder sogar die Verzeihung ihrer verstorbenen Mutter? Niemand wird das jemals genau erfahren.

Suki umarmte ihre Tochter und schaute jedem ernst in die Augen, dann ging sie raus. Sie trug einen gelben Kimono mit schwarzen Streifen, wie die eines fürstlichen Tigers. Unterwegs zog sie ihre beiden Dolche raus und ließ sie durch die Finger gleiten.

Aus der Ferne sah sie Nitir kommen. Sie hat ihn nie wirklich genau angeschaut, nun hatte sie die Gelegenheit dazu. Nitir war zwei Köpfe größer als sie, trug lange schwarze Haare nach hinten. Eine einfache dunkelblaue Stoffhose mit einem dunkelblauen Ledermantel. An der Seite sah man sein langes Schwert hängen. Ansonsten hat er die üblichen Merkmale seiner Tierrasse.

Der Behemoth hatte einen Dreitagebart und sehr grüne Augen. Beim gehen konnte man seinen

nackten Oberkörper durch den Mantel sehen und… man sah sehr viele Narben. Beide Tiermenschen stellen sich vor ihren Kreis und schauten sich tief in die Augen.

„Mein Name ist Nitir, Champion der Behemoths. Ich habe deinen Kampf gegen deinen Clan beobachtet und… muss dich bewundern. Wie kann eine so kleine Person wie du so ein großes Herz haben? Woher nimmst du die Kraft, gegen jeden der Ungesehenen zu kämpfen und dann allen auch noch zu verzeihen?“ stellte sich Nitir vor.

„Deine Rede gegen alle Tiermenschen auf der Welt und deine Rede gegen deinen Vater… Ich bin ehrlich, vorher habe ich mir nie Gedanken über euch gemacht, bis ihr die Rede gehalten habt. Es ist nicht richtig gewesen von deinem alten Clan, dir all die… dummen Vorwürfe zu machen.

Wie kann ein Kind schuld an Traditionen sein, die zuvor verboten waren? Und doch standest du mutig mitten im Sturm und hast tapfer gekämpft. Du hast alle sechs Kämpfer überlebt und gewonnen. Macht dich das nicht zur perfekten Mishoi? Ich wusste nur eins… Um jeden Preis wollte ich gerne gegen dich kämpfen.“ sagte Nitir es sehr ernst.

Suki war erst mal sprachlos, damit hat sie überhaupt nicht gerechnet. „Erm… danke, dass ich so einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen habe. Ich… weiß nicht wie ich es dir erklären soll, woher ich meine Kraft habe. Vermutlich weil ich endgültig mit meiner Vergangenheit abschließen möchte, damit ich einen freien Blick in die Zukunft habe.

Außerdem habe ich eine Familie und viele Freunde, dir hinter mir stehen. Wie könnte ich nach all den Gemeinsamkeiten NICHT alles geben? Das würde ich mir selber nicht verzeihen.“ lächelt Suki zuckersüß.

„Mit der Vergangenheit abschließen, um die Zukunft klarer zu sehen… Ich verstehe. Suki, ich erkenne dich als meinen Gegner an.“ zog Nitir sein Schwert aus der Scheide. Er nahm den Griff mit beiden Händen und teilte es in zwei Schwerter.

„Verwandelt euch Hoffnung und Zerstörung!“ befahl der Behemoth und die Schwerter taten dies. Das eine Schwert nahm eine schwarze Farbe an der Schneide an, das andere Schwert eine gelb leuchtende Farbe, ähnlich wie es bei Sherry´s Schwert der Fall ist. Die Klingenform war die eines einfachen Schwertes gehalten.

„Dann werde ich euch gebührend empfangen. Schattendolch!“ nickte Suki und ließ ihren rechten Dolch verwandeln. Es passierte nicht viel, nur das schwarze Rauchfäden hochgingen. Beide Kämpfer stellten sich in den Kreis und signalisierten, dass sie mehr als bereit sind.

„Meine Damen und Herren… der Champion erkennt Suki an. Das hat Suki auch mehr als verdient, wenn man bedenkt, mit welcher Energie sie ihre Kämpfe gewonnen hat! Wollen wir sie nicht länger auf die Folter spannen… Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“

„Allesschneider!“ nutzte Nitir sofort und ein schwarzer Schnitt raste auf Suki zu. Sie sprang zur Seite, als der Champion den nächsten „Allesschneider“ einsetzte, diesmal aber horizontal. Sofort rollte Suki unter die Fähigkeit nach vorne zu ihrem Gegner.

Der ließ sein schwarzes Schwert auf sie fallen, das sie mit beiden Dolchen abfing… und durch die Kraft in den Boden gerammt wird. Ein großer Kreis ging um sie in die Tiefe und eine Staubwolke wirbelte hoch.

„Frage mich, welche Elemente seine Schwerter haben. Beim leuchtenden würde ich darauf tippen, dass es Licht ist, aber das schwarze? Kann Dunkelheit oder Leere sein.“ rätselt Sina.

„Ich tippe auf Dunkelheit, weil Leere ist schwerer zu handhaben.“ meinte Zhin. „Irgendwie bist du unbesorgt wenn es um deine Freundin geht?“ „Als ob Suki sich so schnell besiegen lässt.“

Nitir merkte, dass er noch auf Widerstand trifft und als die Staubwolke verschwand sah man Suki. Sie liegt auf ihren Rücken und drückt mit ihren Füßen ebenfalls gegen die Dolche. Erstaunt riss der Behemoth die Augen auf.

Suki sah man die Anstrengung am Gesicht an, aber sie konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Ihr Katzenschwanz wickelt sich um seine Hand, dann drückte sie das Schwert von Nitir hoch. Durch die Aktion wird der Arm nach oben gedrückt und Suki kommt direkt hinterher, dabei schlug sie mit ihren Dolch zu.

Doch Nitir wehrte den Angriff mit dem Schwert ab und musste ebenfalls grinsen. „Das ist das erste Mal, dass eine Katze mich so um die Finger wickelt.“ Suki ließ ihren Schwanz los und versuchte noch ein paar weitere Angriffe mit den Dolchen, doch Nitir wehrte sie ohne Probleme ab.

Aus nächster Nähe schoss Suki ein paar Shuriken auf den Behemoth… die er alle mit seinem Mund auffing. Sofort ging ein Staunen durch das Publikum, selbst das Katzenmädchen sieht so was zum ersten Mal.

Nitir spuckte die Sterne einfach zur Seite und setzte die nächste Fähigkeit ein: „Schwertwirbel!“ Ein Sturm voller Schwerter viel auf Suki, die blitzschnell die Angriffe analysierte… und wie eine Tänzerin auswich.

Links, rechts, oben, unten, diagonal, Suki schafft es immer im letzten Moment auszuweichen. Ihr Kimono dagegen litt sehr darunter, es fallen immer mehr Stofffetzen runter. „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“

Nitir setzt die Fähigkeit ununterbrochen ein, Suki schaffte es irgendwie die Dolche in den Gürtel zu stecken, sodass sie auch mit Salto´s ausweichen konnte. „Wie… wunderschön sie das macht.“ dachte Nitir nur.

Ob bewusst oder unbewusst, aber Nitir drängte Suki gegen die magische Schutzmauer. Dies bemerkte sie und machte etwas unerwartetes: Sie drehte ihrem Gegner den Rücken zu und rannte auf die Mauer zu.

Der Behemoth hörte mit der Angriffsserie seiner Fähigkeit auf und war mit wenigen Schritten wieder hinter Suki… Diese nutzte die Schutzmauer, indem sie darauf weiter lief und sprang… mit beiden Füßen ins Gesicht von Nitir.

Doch der Champion wäre nicht DER Champion, wenn er darauf keine Antwort hätte. Nitir nutzte die Kraft und die Rotation hinter dem Angriff und schlug mit seinem Stachelschwanz beim Drehen an die Seite von Suki.

Das Katzenmädchen bekam das Gefühl, dass sie ein Baum getroffen hat und flog rollend über die Arena. „Whew… das hat mich doch ein bisschen überrascht.“ grinste Nitir schräg und rannte auf seine Gegnerin zu.

Suki zog beide Dolche aus dem Gürtel und benutzte sie als Bremse, wo über dem Boden eine lange Bremsspur zu sehen war. Dann musste sie heftig husten, dass sie dabei ihr Gesicht vor Schmerzen verzog.

„Was für ein Schlag… wieso… sehe ich bei ihm keine Fadenkreuze? Es ist, als hätte er keine Lücke in der Verteidigung.“ überlegte Suki eine Taktik. Sie starrte ihren Schattendolch genauer an und betrachtet den Kampfplatz. Wie die Sonne scheint, wo schon Schatten herrscht.

Bis Suki merkte, dass Nitir angerannt kam. Sie ließ ihn kommen, denn sie wird noch genug Energie für den Kampf brauchen, daher schaut sie seinen Schatten an… Erstaunt sah sie in seinem Schatten sehr viele Fadenkreuze.

„Danke Mutter…“ lächelt Suki, die endlich eine Chance gegen den Champion sieht. Sie stand auf und rannte etwas schräg zu ihrem Gegner, damit der Schatten zu ihren Bedingungen angepasst ist.

Dann war es wieder soweit… Nitir erreichte Suki und schlug abwechselnd mit seinen Schwertern nach ihr. Hätte sie nicht dieses Training mit Sina gehabt, sie wüsste überhaupt nicht, wie man den Angriffen ausweichen soll.

„Man hat mir mal gesagt, dass wir die stärksten Tiermenschen der Welt sind. Weil wir in der Lage sind zu zaubern und unsere Werform sehr stark ist. Doch dein Clan gehört zu den tödlichsten Tiermenschen.

Was ist nun stärker? Du oder ich? In deinen Kämpfen hast du all deine Talente gezeigt und wenn ich mich nicht irre, hättest du sogar gegen deinen Vater eine Chance gehabt, wenn du nicht so fertig gewesen wärst.“ meinte Nitir bei den Angriffen.

„Das kann ich dir leider nicht beantworten, außerdem bin im Clan von meiner Mutter Sina! Dort können nur die stärksten, verrücktesten und liebevollsten Personen sein. Ich… bin nicht der Kämpfer, den du in mir siehst, ich bin nicht der tödlichste Ninja oder Mishoi.“ wich Suki bei den Angriffen aus und wundert sich ein bisschen, dass sie sich normal unterhalten können.

„Nein, aber ein gnadenvoller Ninja ist ein viel schrecklicherer Gegner.“ sagte Nitir nur, dann leuchten beide Schwerter stark auf. „Schwert der Vollstreckung!“ Aus beiden Klingenspitzen schoss auf einmal ein Strahl der entsprechende Schwertfarbe raus.

„Erinnert mich an den Limit Break aus FF8 von Squall.“ staunte Sina bei dem Angriff, die anderen Teilnehmer schauten auch alle in den Himmel.

„Jetzt oder nie.“ dachte Suki nur und sprang… Nitir dachte, sie wollte wieder auf ihn zuspringen, aber sie sprang auf seinen Schatten zu. „Was… machst du ARGH!“ wollte Nitir verlangen, da hat Suki mit dem Knauf auf den Kopf des Schattens geschlagen.

Die Fähigkeit wurde abgebrochen und Blut floss von seinen Kopf runter, Nitir hatte auf einmal fürchterliche Schmerzen. „Was… war das?!“ verlangte der Champion von seiner Gegnerin zu wissen.

„Puh… dann funktioniert das wenigsten.“ seufzte Suki leicht, denn sie hatte Angst… wenn sie etwas vom Schatten „abschneidet“, dass sie den Champion damit tötet. „Mutter würde das vermutlich ausnutzen, aber…“ blieb Suki weiterhin standhaft.

Sie sprang mit einen Salto nach hinten, als Nitir mit beiden Schwerter zuschlagen wollte. Scheinbar war der Angriff für ihn ein bisschen zu hoch und suchte nach der Ursache. „Sag mir wie du es gemacht hast!“

„Nein!“ trotzte Suki mit ernsten Augen. „Wie du willst… „Schwerttornado“!“ benutzte Nitir die andere Fähigkeit von Beidhändigkeit. Ein gigantischer Tornado, größer als von Sina raste auf Suki zu.

„Wie…“ überlegte Suki fieberhaft, wie sie aus dieser Fähigkeit unbeschadet rauskommen soll und schaut wieder ihren Schattendolch an… und sah den Schatten der „Fähigkeit“. Sie steckte ihren normalen Dolch in den Gürtel und hielt ihren Schattendolch mit beiden Händen, dann rannte sie auf die Fähigkeit zu.

Nitir sah dies und war leicht erstaunt, denn normalerweise rennt man von einem Tornado weg. Der Gedanke ist nicht falsch, doch außergewöhnliche Gegner machen außergewöhnliche Dinge oder? Suki schnitt den Schatten der Fähigkeit fast am Boden und etwas erstaunliches passierte: Die Fähigkeit verschwand wie nichts.

Sofort ging ein Schock durch die Zuschauer, selbst Rokea musste mehrmals blinzeln, was so eben passierte. Am schlimmsten hat es Nitir getroffen, denn eine Schweißperle rutschte von einer Wange runter, dann musste er laut lachen.

„Mit was willst du mich noch überraschen? Erst der Angriff aus dem Nichts, dann verschwindet meine Fähigkeit? So eine kleine Person, so ein großes Herz, Güte und… so erstaunliche Fähigkeiten. Du bist wirklich eine besondere Person.“ lobte Nitir sie.

Suki bekam auf einmal rote Wangen, denn von einem Gegner gelobt zu werden, das war für sie doch fremd. „D… danke…“

„Dann werden wir ein bisschen ernster.“ ändert sich auf einmal die Stimmung von Nitir. Suki riss erstaunt den Kopf hoch und sah, dass Nitir beide Schwerter aneinander legte. Kurz bevor es passierte, sprangen Blitze von den Schwertern, als wollten sie es verhindern.

Auf einmal fusionierten beide Waffen sich zu einen sehr langen Klinge, die Nitir mit beiden Händen hielt. „Die Schnupperrunde ist vorbei, zeig was eine Mishoi kann!“

Sofort stand Suki auf, die wieder beide Dolche in die Hände nimmt, als Nitir auf einmal vor ihr stand. Der Champion schwingt sein überdimensionales Schwert nach Suki, diese dachte nicht mal daran es zu blocken oder zu parieren.

„Angriff ist die beste Verteidigung.“ dachte Suki in diesem Moment und schlug mit ihrem Schattendolch wieder auf den Schatten des Champions, diesmal traf ihn das am Bauch. Nitir verzog schmerzvoll sein Gesicht, beendet aber nicht seinen Angriff.

„RAAARRRRRRR!“ schrie Nitir, da schloss auf einmal Suki ihre Augen. Als das Schwert sie erreichte, legte sie eine Hand darauf und ignorierte die Schmerzen der lebendigen Waffe. Dabei macht sie einen Salto darüber und trat mit einem Fuß wieder ans Gesicht des Champions.

Gezwungenermaßen drehte sich der Kopf von Nitir zur Seite, da ließ er eine Hand vom Schwert los und schlug an die Seite vom Oberkörper seiner Gegnerin. Man hörte sofort, wie einige Rippen gebrochen wurden, bevor Suki von dem Champion weggeschleudert wurde.

„Eins muss man Nitir lassen, aber sobald er angegriffen wird, folgt sofort ein Gegenschlag.“ nickte Zhin. „Da hätte selbst ich einiges zu knabbern.“

„Verdammt…“ fluchte Suki, die auf dem Boden der Arena wieder zu Stillstand kam. „Wie soll… ich denn gegen ihn ankommen? Er spielt in einer komplett anderen Liga…“

Vater, was mache ich eigentlich in einem Fall, wenn mein Gegner alle Tricks unseres Clans kontern kann oder wegstecken?“ fragte ein kleines Tigermädchen ihren Vater.

Hmm… machen wir uns nichts vor. Die Welt ist groß und unbeschreiblich, da werden tatsächlich Personen existieren, die selbst für uns sehr stark sind.“ streichelt Satu seine Tochter auf dem Kopf mit einem Lächeln.

Deine Mutter hat mich immer besiegt, in dem sie mir meine Waffen weggenommen hat, was schon sehr erstaunlich ist. Ich denke, selbst eine starke Person wird Probleme bekommen, wenn man ihm auf einmal seine Waffe wegnimmt, zerstört oder ähnliches.“

Diese Erinnerung ging bei Suki auf einmal hoch und sah, wie Nitir am kommen war. Ein bisschen verwundert es einen schon, aber man muss bedenken, wie weit der Champion das Katzenmädchen weggeschleudert hat.

Ohne genau zu wissen warum, steckte Suki wiederholt ihren normalen Dolch in den Gürtel und hielt ihren Schattendolch mit einer Hand. Sie stand auf und nahm eine andere Kampfposition ein.

„Wieso… nimmt sie die Haltung eines Schwertkämpfers an?“ wundert sich Louis sofort, denn die Haltung ist nämlich seine. „Die ist nicht dafür geeignet, mit einem Dolch zu kämpfen.“

Nitir sah von weitem, dass Suki noch lange nicht aufgegeben hat und freute sich darüber. Nicht ist schlimmer als einen Gegner zu haben, der seinen Kampfwillen schnell verliert. „Dann werde ich dir gerne entgegenkommen.“

Auf einmal stand der Champion wieder vor Suki und schwingt sein großes Schwert. Die Szene erinnert irgendwie an Goliath und David. Nitir der hünenhafte Behemoth und Suki, das kleine Katzenmädchen.

Suki ließ das Schwert kommen und hielt seinen Schatten im Auge, zeitgleich auch Nitir. „Ich werde dich besiegen!“ „Dann versuch es…“

Das Schwert erreichte Suki mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, es waren alleine ihre tierischen Instinkte sich im letzten Moment zu bücken und den Dolch einfach gerade zu halten, wo der Schatten des Schwertes rüber flog…

Auf einmal flog die Klinge vom Griff weg, Nitir machte ein Gesicht, als würde er nicht glauben, was soeben passierte. Die Chance nutzte Suki, die blitzschnell ihren anderen Dolch zog und zum Angriff überging.

Sie schlug mit dem normalen Dolch in die Hand des Champions, der von seine Schockstarre endlich erwachte und laut aufbrüllte. Suki drehte sich um und stach mit dem Schattendolch in den Oberarm. Dabei nutze sie den Schwung im Arm und landete auf die Schulter von Nitir.

Alle rissen erstaunt auf, was das Katzenmädchen wieder geschafft hat. Sie stand mit beiden Füßen auf der Schulter des Champions, der erstaunt nach oben schaute und eine lächelnde Suki sah. „Unterschätze mich niemals.“

Dann schlug Suki mit beiden Griffen auf die Stirn von Nitir, denn dort sah sie ein sehr dickes Fadenkreuz. Den Krach bei dem Angriff konnte man nicht überhören, man müsste meinen, dass definitiv was gebrochen sein müsste…

Doch das ist es nicht. Man wird nicht einfach so ein Champion der Behemoth, wenn man nicht gewisse Qualifikationen aufweist. Nitir ging mehrere Schritte nach hinten und er sah Sterne, als er aus Reflex den Schwanz von Suki packte.

Mit aller Kraft zog der Champion Suki von sich runter, die keinen Halt mehr hatte. Nitir schwingt das Katzenmädchen einmal um sich, dann schlug er sie mit dem Rücken auf dem Boden des Kampfplatzes auf.

Ein Erdbeben ging über das Kolosseum, Suki bisst ihre die Zähne zusammen und konzentrierte sich, nicht ohnmächtig zu werden. Nach der Attacke ließ Nitir den Schwanz los und konnte wieder klar sehen.

„Verdammt… meine Waffe.“ knurrte Nitir wütend und sah, dass Suki sich bewegte. „Du bist es würdig.“ murmelt der Champion und sprang mit einem großen Sprung nach hinten. Dann kniete Nitir und eine Veränderung statt fand.

„Wow, der Champion verwandelt sich? Dabei habe ich das Katzenmädchen jetzt nicht so stark eingeschätzt.“ hob Rokea eine Augenbraue hoch.

„Rokea, gerade du solltest von Suki einiges lernen. Wir alle dachten dasselbe von Suki und was passierte? Sie hat alle Kämpfe LEBEND überstanden. Wundert es dich daher, dass Nitir mit ihr einen Kampf haben wollte?“ nahm Rokus den Champion in Schutz.

„Selbst ich kann es verstehen, denn sie ist wirklich eine starke Frau. Nur… verstehe ich nicht, wie sie es geschafft hat, sein Schwert zu zerstören. Hoffentlich… tötet Nitir sie nicht in seiner Tiergestalt.“

Wenn die Aura der vorigen Behemoth schon schlimm war, übertraf Nitir sie bei weitem. Auch wirkte Nitir viel größer als die von seinen Teamkameraden, zusätzlich hatte er eine blaue Hautfarbe angenommen.

Suki krabbelte verletzt aus dem Krater heraus und fluchte innerlich, denn ihrer Meinung nach war Nitir schon in seiner normalen Form schon viel zu stark. Jetzt gegen seine Werform kämpfen? Doch das Katzenmädchen ließ sich nicht beirren und stand mit beiden Beinen auf. Dabei strahlte sie eine Entschlossenheit aus, die jeder spürte.

Dies merkte Nitir ebenfalls und brüllte in einer Lautstärke, dass jeder die Ohren zuhalten musste. Einige Zuschauer bekamen es mit der Angst, dass es wieder zu einem Schrei kommen wird wie von Rubina.

„So ist es richtig Tigerlein. Angst und Verzweiflung haben in einem Kampf nichts zu suchen.“ waren es die stolzen Worte von Satu, der den Kampf über eine Übertragung anschaute. „Je größer dein Gegner wird, desto mehr Angriffspunkte hat man als Mishoi.“

Suki atmet mehrmals ein und aus, dann riss sie einige Stofffetzen von ihren alten Kimono ab. Nicht dass sie störten, aber irgendwie war es ihr danach. Anschließend nahm sie ihre übliche Kampfhaltung ein. „Ich bin bereit…“

Als Suki auf einmal mit voller Kraft von einer riesigen Pranke getroffen wurde. Sie hat überhaupt nicht realisiert, wie schnell Nitir zugeschlagen hatte. Selbst Nijus oder Zuzan waren nicht mal so schlimm gewesen mit ihrer Geschwindigkeit.

Das Katzenmädchen krachte gegen die magische Schutzmauer, die sofort Risse bekommen hat beim Aufprall. Suki fiel auf den Boden und spürte ihren linken Arm nicht mehr. Ob Glück oder Unglück, aber sie war noch bei Bewusstsein. Nitir brüllte laut auf und schien auf irgendetwas zu warten.

Mit Schmerzen stand Suki auf und war schwer am keuchen, ihr Gesicht war komplett blass und verschwitzt. Sie hob ihren normalen Dolch vom Boden auf und schob ihn in ihren Gürtel, den Schattendolch behielt sie in der gesunden Hand.

„Himmel… tut mir alles weh…“ keuchte Suki und behielt Nitir mit einem Auge fest im Blick. Dieser hob seine Pranke hoch und schoss auf einmal viele große Feuerbälle auf Suki. Zuerst wollte Suki losrennen, aber das würde nichts bringen diesen Zauberangriffen auszuweichen.

Stattdessen ließ sie es kommen und konzentrierte ihre Energie in ihren Dolch… und schnitt einen Feuerball nach dem anderen auf. Dabei ignorierte sie Explosionen an der Seite, ihr Feind stand immerhin VOR ihr. Nachdem der letzte Feuerball zerstört worden ist, setzte sich Nitir nun in Bewegung.

Suki, vielleicht hast du das Gefühl, dass ich dir sehr übermächtig vorkomme. Wegen meiner Ausstrahlung, meinen Attributen oder Ähnlichem bekomme keine hmmm innerliche Sorge. Du darfst nicht zulassen, dass sie dich ergreift.“ erklärte Sina in der Pause.

Das sagst du so einfach, aber selbst du musst mir zustimmen, dass nicht jeder deine Stärke hat. Was soll ich machen, wenn du auf der anderen Seite der Welt bist, aber ich habe einen Gegner deiner Stärke?“ merkte Suki verschwitzt an.

Hmm… ihn austricksen.“ lächelt Sina ehrlich. „Nutze seine Stärke gegen ihn. Doch das Problem wird die Umsetzung wohl sein. Titanus mit seiner Größe kann man schlecht dazu bringen, sich selbst zu schlagen… hmmm vielleicht doch?“ und Sina flüstert ihr einen Rat ins Ohr.

Suki rannte auf Nitir zu, der ein bisschen verdutzt wirkte… dann stand er auf einmal vor ihr. Mit wenigen Schritten und seiner schrecklich hohen Attribute hat er den Weg zu seiner Gegnerin verkürzt.

Rein instinktiv rollte das Katzenmädchen nach vorne trotz der gebrochenen Knochen und entkam dem Prankenhieb. Anschließend sprang sie auf den Oberkörper des Behemoth und stach mit ihrem Dolch zu.

Eigentlich hätte man erwartet, dass der Champion vor Schmerzen brüllt, aber für ihn war es nicht mehr als ein Mückenstich. Suki selbst staunte, wie fest seine Muskeln waren… bis sie anfing wieder etwas ungewöhnliches zu machen: Sie kitzelt ihn.

„Wenn ein Dolchstoß dir nichts ausmacht, werde ich wohl andere Sinne von dir ausnutzen müssen.“ murmelt Suki. Zuerst passierte nichts, dann machte Nitir auf einmal komische Geräusche und versuchte das Katzenmädchen von sich abzuschütteln.

„Was… macht sie da?!“ wundert sich Nijus. „Wenn ich das richtig sehe… kitzelt sie unseren Champion.“ grinste Rokea.

Wie in einem Rodeo wird Suki überall hin und her geschüttelt, aber sie blieb standhaft! Gnadenlos kitzelt das Katzenmädchen mit ihrem gebrochenen Arm an der Brust des Behemoth. Irgendwann wurde es Nitir zu dumm, da sprang er in den Himmel.

Alle Zuschauer sahen das Spektakel, wie ein riesiger Behemoth mit einer kleinen Person in die Luft flog und Richtung Boden stürzten. Dies hat Suki kommen sehen, die sich blitzschnell mit Dolchstößen an der Seite entlang bewegte, bis sie auf dem Rücken des Behemoth war.

Nitir knurrte nur wütend und landete wieder auf seinen Beinen, den ursprünglichen Angriff hat er abgebrochen. Suki schnaufte schwer, sie merkte selber, dass ihr langsam die Energie ausgeht. „Schade… den Trick konnte ich nicht umsetzen.“

Schnell begutachtet sie die Lage… und schlug mit ihrem Schattendolch zu. Diesmal brüllte Nitir vor schmerzen auf, als das Katzenmädchen mit der Dolchspitze an seinem Schatten entlang ging. Vom Kopf bis zur Brust öffnete sich eine Wunde, die ziemlich stark blutete.

„Wie macht sie das nur?! Das hat sie doch überhaupt nicht bei ihren Kämpfen vorher benutzt!“ ahnte Risia schlimmes. „Warum kommen JETZT alle mit ihre Trumpfkarten?!“

Nitir versuchte alles um Suki von sich abzuschütteln, aber sie konnte seinen Pranken ausweichen und schaffte es trotzdem sich an seinem Fell festzuhalten… Als der Champion unerwartet nach hinten auf die magische Schutzmauer zu sprang.

Sofort sprang Suki von dem Behemoth runter, während Nitir dagegen knallte und sich selber verletzte. Rollend auf dem Boden angekommen widmet sie sich wieder ihrem Gegner… und bekam langsam schwarze Punkte vor ihren Augen.

Der Champion schüttelt sich einmal und widmet sich wieder seiner Gegnerin. Er kneift wütend seine Augen zusammen und fing mit seiner rechten Klaue an, den Boden entlang zu schaben.

„Scheinbar… willst du es auch beenden…“ musste Suki auf einmal schmunzeln. „Na… komm doch!“ und hielt den Schattendolch auf Nitir zu. „Egal… wie du mich angreifst, aber dein Schatten wird zuerst getroffen werden…“

Und der riesige Behemoth stürmte auf Suki zu wie ein Bulle. Mit seinen riesigen Hörnern auf dem Kopf wollte Nitir ihr wohl eine Kopfnuss verpassen, die man bestimmt nicht wegstecken kann. Nur die wenigsten Teilnehmer konnten seine Geschwindigkeit sehen und noch weniger versuchten auf seinen Schatten zu achten.

Man weiß nicht wie viel Tonnen ein Behemoth in seiner Werform wiegt, aber was jetzt passiert, konnte man irgendwie nicht vermeiden.

Nitir rannte auf Suki zu und ignorierte ihren Dolch… Der Schatten vom Kopf wird dafür vom Schattendolch aufgespießt und Nitir verlor auf einmal sein Bewusstsein… und rammte Suki trotzdem mit seinem Kopf.

Sein Körper bewegte sich durch die Geschwindigkeit sowie seines Gewichts weiter nach vorne und das Katzenmädchen hatte nie die Chance gehabt, ihm auszuweichen. Suki flog zum letzten Mal gegen die magische Schutzmauer und fiel bewusstlos auf den Boden.

Eine Stille entstand auf einmal Kolosseum, alle sahen, wie Nitir sich zurückverwandelte. Mehrere Schiedsrichter rannten auf die Kämpfer zu und nahmen sie in Augenschein, dann teilte Ronda es mit.

„Meine… Damen und Herren. Beide Kämpfer sind nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen. Damit haben wir… in dieser Runde ein Unentschieden.“