Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? V

Das Treffen löste sich wieder auf und jeder ging seinen Weg. Sherry ging nochmal mit Suki und Rubina in die Stadt um weitere „Dinge“ für den Wunsch von ihrer Freundin zu besorgen.

„Kannst du mir die Bedeutung erklären, was du da tragen wirst?“ fragte Sherry, die beobachtet, wie Rubina wieder alles mit kindlicher Neugier beobachtet.

„Gerne. Du hast ja gesehen, mit welcher Farbe Eiko gekämpft hat oder?“ nickte Suki, die ihr übliches Kimono trug, irgendwie… hat sie sich tatsächlich darin verliebt. „Ja, schwarz wie die Nacht.“

„Die weiße Farbe soll das Gegenteil bedeuten, was sie darstellen. Keinem in meinem alten Clan ist es erlaubt, diese Farbe zu tragen, es würde jeglicher Tradition widersprechen. Ein Ninja muss unerkannt an seine Opfer kommen und töten, ohne dass dieser es merkt.

Ich aber mache es komplett anders. Mit dieser Ausrüstung… möchte ich von allen die Aufmerksamkeit bekommen. Wenn… wir morgen gegen „Die Vergessenen“ gewinnen, werde ich im Kampf gegen die Ungesehenen eine Tradition nach der anderen brechen.

Man hasst mich schon so, aber mit dieser Aktion dürfte der Hass auf ein neues Level kommen, aber das ist mir egal. Rubina… hat sich nun für einen Weg entschieden, den schwersten Weg sogar. Ich selber… habe mir darüber keine Gedanken gemacht aber… ich möchte auch ein gutes Vorbild für meiner Tochter sein.“ lächelt Suki.

„Aww… kann es sein… dass du diese Einstellung von deiner Ziehmutter Helga übernommen hast? Wenn man deine Geschichte kennt, könnte man schon Parallelen zwischen jetzt und damals sehen.“

„Stimmt. Helga war ein wunderbarer Mensch, diese Einstellung habe ich mit Freuden übernommen. Du kennst Rubina genau so lang und bist ja auch erstaunt, wie sie sich entwickelt oder?“

„Oh ja… am Anfang war es sehr… anstrengend, aber unter dir blüht sie ja regelrecht auf.“ grinste Sherry.

„Das Symbol das du vorne um Brustbereich in Gold, auch eine verbotene Farbe, nähst ist das Zeichen für eine Mishoi-Kämpferin. Das werden wenn nur die alten Tiermenschen erkennen, aber mir geht es nicht darum… meine Clanleute zu provozieren, sondern zu sagen:

Ich bin die Tochter einer Mishoi und habe auch deren Talent geerbt. Egal ob ich aus dem Clan raus bin oder nicht, aber das kann man mir nicht aberkennen, nicht mal die Götter. Das andere Symbol auf dem Rücken… hast du ja selber erkannt oder?“

„Ja. Das ist das Symbol von Sina, dass auch auf ihrem Ring ist.“

„Damit sage ich ganz klar aus, dass ich einen neuen Clan habe. Eine neue Familie habe, wo ich das Wappen mit Stolz tragen werde.

Es würde mich nicht wundern, dass diese Elite-Kämpfer vermutlich nur noch rot sehen, aber das ist mir egal. Ich werde mich nicht mehr verstecken, sondern Batzien betreten, wie es mir gefällt.“ sagte Suki es sehr ernst, die von Sherry umarmt wird.

„Aww… du kannst wirklich stolz auf dich selber sein. Ich wundere mich nur… warum wir von deinem Vater noch nichts gehört haben?“

„Ah, mach dir darüber keine Sorgen. Auch er ist in der Nähe, hält aber einen sehr großen Abstand zu mir. Jetzt wo das Turnier nun stattfindet, ist jeder Angriff auf mich erst recht… für meinen alten Clan gefährlich.“ grinste Suki traurig.

„AAHH!! Endlich habe ich euch gefunden!“ rief eine Frauenstimme. Rubina, Suki und Sherry drehten ihre Köpfe um und sahen Ronda auf sie zurennen. „Man, hat das gedauert euch zu finden!“

„Erm… wie… können wir dir helfen?“ fragte Sherry, denn mit ihr haben sie nun überhaupt nicht gerechnet.

„Eure Kleidung! Habt ihr irgendwelche davon zu verkaufen?“ starrte Ronda sehr intensiv die Frauen an. Verdutzt schauten sie sich gegenseitig an. „Keine Ahnung warum, aber Lady Sina trug eins, bis ihr auch alle damit raus gekommen seid. Es wirkt… so exotisch und trotzdem habt ihr alle damit gekämpft.“

„N… nein nicht wirklich aber… ich kann dir einen Bauplan geben, den du einem Schneider weitergeben kannst.“ bot Sherry an.

Ronda kramte in ihrem Inventar herum und holte einen Goldsack raus. „Gekauft! Im Sack sind 100Goldmünzen drin, dass sollte doch in Ordnung sein oder?“

„ … Ja… ist… vollkommen in Ordnung.“ hob Sherry eine Augenbraue hoch und holte einen Bauplan heraus, wo alle wichtigen Notizen darauf standen. Der Wechsel wurde durchgeführt, Ronda strahlte nun regelrecht.

„Vielen Dank! Hoffentlich finde ich ein Schneider, der es bis morgen geschnitten bekommt. Tschö!“ rannte Ronda schon wieder weg.

„Hm…“ grübelt Sherry mit dem Goldsack. „Ob ich damit eine neue Mode ausgelöst habe? Was meinst du Suki?“

„Ich finde es schön, wenn es die Runde macht. Ronda wird vermutlich damit einen Hype auslösen. Meine… vor und nach den Kämpfen wird sie ja immer ausgestrahlt.“ grinste Suki.

Lara und Zada gingen gemeinsam so nah miteinander, dass sich ihre Hände berühren müssen. Doch haben… sie irgendwie noch Angst, dies so zur Schau zu tragen, wie Sina und Sherry es machen.

„Zada… ich… war vorher noch nicht so verliebt. Mir… wäre es nicht mal im Traum eingefallen, dass… es sogar eine Frau sein könnte.“ murmelt Lara.

„Oh? Hat dich aber nicht davon abgehalten… mehr von mir zu kriegen.“ grinste Zada sehr keusch. „Wäre Lady Sina…“

„Ist in Ordnung! Wir…“ nun wurde Lara richtig rot. „können… es ja… später… nochmal… versuchen.“ wurde Lara immer leiser, aber das Interesse ist definitiv vorhanden.

„Oho! Dann… werde ich aber dafür sorgen… dass uns niemand ein zweites Mal stört.“ ging das Grinsen weit auf… und sofort wieder runter, als zwei weiß maskierte Personen vor ihnen standen.

„Was willst du Riskel?“ verlangte Zada sofort zu wissen. Als Lara den Namen hörte, machte sie sich sofort angriffsbereit.

„Du hast mich nicht verstanden oder Zada? WENN ich dich wieder finde, werde ich dich töten. Du hast deine Chance im Turnier vertan und bist sogar offiziell raus.“ knurrte Riskel, während Violet Lara hasserfüllt anstarrt.

„Dann lieber großer Bruder, lass mich dich in ein Geheimnis einweihen.“ grinste Zada. „Vor wenigen Stunden habe ich meinen Schwur Lady Sina gegeben und gehöre „offiziell“ nun zu ihrem Clan. Lara kann es hier bestätigen, der restliche Clan von Lady Sina weiß ebenso Bescheid.“

„DU HAST WAS?!“ brüllte Riskel sofort und viele Passanten auf der Straße drehten ihre Köpfe zu ihnen. Violet legte ihm eine Hand auf die Schulter, denn mit dieser Entwicklung haben beide nicht gerechnet.

„Das hast du schon richtig verstanden. Töte mich und du löst einen Vampirkrieg aus. Keine Ahnung ob ihr beiden Knallköpfe es schon wisst, aber Lady Layla und Lord Roman sind ebenfalls in der Stadt, die alles im Auge behalten.“ grinste Zada ununterbrochen.

„Zada hat recht. Sie gehört zu unserem Clan. Legt an meine Frau Hand an und ich werde euch persönlich töten. Violet war dein Name oder? Dein Vater war ein sadistisches Arschloch, aber viel schwächer als Devin es war, selbst als Cassius seine eigenartigen Gewichte entfernt hat.“ stellte Lara sich schützend vor Zada.

Die wurde richtig rot im Gesicht, als Lara ganz offen und ehrlich mitteilte, dass Zada ihr gehöre. Sie nahm sofort eine Hand von Lara und teilte ihre Freude mit.

„Wage es ja nicht meinen Vater in den Dreck zu ziehen.“ knurrte Violet wütend. „Ich bin viel stärker als er es jemals war!“

„Nein. Das seid ihr beide nicht. Während ich bei Devin das Gefühl hatte, keine Chance zu haben, trifft das bei euch beiden nicht zu. Überhaupt nicht, wenn ich das so knallhart sagen darf und auf mein Gefühl kann ich mich wirklich verlassen.“ hielt Lara trotzig da gegen.

„Oh…? Schon wieder ein Streit mit deinem großen Bruder?“ kam auf einmal eine sehr große Tierfrau hinter Riskel und Violet.

„Rokea! Nein… nicht wirklich ein Streit sondern eher… eine Erklärung, dass mein Bruder und Cousine mich definitiv nicht mehr töten können wie es ihnen gefällt.“ freute sich Zada über ihre Freundin.

Lara dagegen wurde blass. Alle ihre Instinkte schreien förmlich, dass diese Tierfrau eine wandelnde Katastrophe ist. „Du… kennst sie?“

„Ja, wir treffen uns immer wieder in der Stadt um uns ein bisschen zu unterhalten. Darf ich vorstellen? Das ist Rokea vom Behemoth-Clan. Rokea… das ist Lara, meine Geliebte.“ sagte Zada nun ganz offen.

Riskel und Violet hörten nicht recht, was sie eben zu hören bekamen. Rokea gab nur ein leises Pfeifen von sich und grinste. „Ok? Glückwunsch ihr beiden.“

„Zada…“ drehte Lara sich um und bekam unerwartet einen Kuss von Zada. „Ich habe keine Lust mich zu verstecken. Jeder soll es wissen, dass ich dich liebe, vor allem die beiden.“ sagte Zada es sehr ernst, nachdem sie sich von Lara löste.

„Wir werden uns im Finale wiedersehen.“ knurrte Violet wütend dies zu Lara, denn momentan werden sie in dieser Situation nichts erreichen und zog den schweigsamen Riskel mit.

Rokea schaute dem Verschwinden der Vampire hinterher und drehte sich dann dem Liebespaar wieder zu. „Wenn… ihr alleine sein wollt, habe ich kein Problem damit.“

„Erm… warte…“

Einige Zeit später saßen die verliebten Vampire mit Rokea in einem Café. „Entschuldigung, dass du wieder in ein Familienproblem eingreifen musstest.“ sagte Zada dies zu Rokea.

„Keine Ursache. Die Schwächlinge hätten nicht mal mitbekommen, dass sie tot wären, wenn ich wirklich „ernsthaft“ eingegriffen hätte.“ grinste Rokea.

„Lara, das ist Rokea die Tochter von Rokus. Seinen Kampf hast du ja im Turnier gesehen und ja, ich bin wirklich mit ihr befreundet.“ berichtet Zada dies zu Lara.

„Naja… du hast dich ja am Anfang eher gedrängelt, aber irgendwie sind wir ja ins Gespräch gekommen, bis dein Bruder sich gemeldet hat. Irgendwie… schreit er ja förmlich nach Aufmerksamkeit von dir oder?“ zuckte Rokea mit der Schulter.

„Du… bist du die Tochter von Rokus? Ich dachte, er ist schon stark, aber…“ murmelt Lara ein bisschen eingeschüchtert, aber Rokea lachte laut auf.

„Nicht böse gemeint, aber mein Vater ist für die meisten stark, aber ich bin viel viel stärker. Dummerweise… zwingt mein Vater mich auf der Ersatzbank zu bleiben.“

„Du musst wissen, Rokea ist nur an Lady Sina interessiert. Was hat sie mich alles ausgefragt über unsere Clanführerin. Irgendwie.. war ich froh, doch nicht zu viel zu wissen.“ grinste Zada.

„Erm… meine große Schwester? Du… willst es wirklich mit ihr aufnehmen? Du hast doch ebenfalls ihren Angriff gesehen oder?“ schluckte Lara.

„Ja und nun bin ich mehr denn je entschlossen, irgendwie gegen sie kämpfen zu können. Der Angriff war vielleicht stark, aber hätte mich definitiv nicht getötet wie dieser Schwächling Orum.“ grinste Rokea schräg.

„Was du auch wissen solltest, aber Rokea wird ziemlich an kurzer Leine gehalten von ihren Leuten… Dort drüben stehen zwei weitere.“ zeigte Zada auf ein anderes Café und Lara sah zwei weitere Frauen des Behemoth-Clan´s.

„Sie wollen sicher sehen, dass ich keinen Blödsinn mache. Als ob die Schwächlinge mich aufhalten könnten, wenn ich ernst mache.“ rollte Rokea mit ihren Augen. „Lass uns lieber über was anderes reden.

Deine… Freundinnen Nea und Rubina, sie sind ja richtig interessante Exemplare als Kämpfer oder? Nicht dass sie eine Chance gegen mich hätten, aber mich würde es… brennend interessieren, wie sie sich so gegen die anderen Teilnehmer meiner Gruppe machen.“

„Keine Ahnung, ehrlich. Meinen… ersten Kampf habe ich sehr… deutlich verloren und Mel hat viel einstecken müssen, um Devin zu töten. Ich mache mir ehrlich gesagt erst Gedanken, wenn es wirklich so weit ist.“ meinte Lara.

„Eine vernünftige Einstellung. In diesem Turnier wird bestimmt noch einiges passieren, dass den einen oder anderen Plan durcheinander bringen wird. Mir ist es egal, mein Vater und die anderen wissen, wenn sie verlieren, werde ich Sina persönlich aufsuchen.“ nickte Rokea mit sich selber.

„Wieso… bist du so besessen nach meiner großen Schwester?“ hakte Lara nach.

„Ich bin zu stark, bis auf Sina waren alle Kämpfe in diesem Turnier… so langweilig, dass ich beinahe eingeschlafen bin.

Und weil ich so stark bin, kommt schnell die Langeweile auf irgendwelche starken Gegner noch zu finden. Sina tötet eine Götterbestie nach der anderen, während ich das nicht mal darf.“ rollte Rokea mit ihren Augen.

„Was soll´s, mein Vater kennt meinen Schwur, den ich gemacht habe und wird… Sorge tragen, dass wir auch das Finale erreichen werden. Tut mir leid Lara, aber… „sollten“ wir uns treffen, rechne damit, dass meine Gefährten alles umsetzen werden, auch ins Finale zu kommen.“

„Verstehe…“

„Sag… lebt mein Sohn eigentlich noch?“ fragte Taos gemütlich auf dem Sessel, während er seine hängenden Opfer an der Decke begutachtet.

„Einen Moment…“ murmelt James. Der Zwerg ging zu einem Fenster, holte eine Armbrust unter dem Umhang raus und schoss einen Bolzen ab… man hörte einen lauten Schrei. „Ja, er lebt noch.“

„Ich… bin jetzt nicht enttäuscht, dass Devin tot ist, aber… scheinbar besitzt Lady Sina einige talentierte Personen in ihrem Clan.“ grübelte Taos laut. „Was soll… ich nur mit meinem Sohn Sandor machen? Ich bin mir irgendwie ein bisschen unsicher.“

„Er hätte sterben sollen, als er dazu die Gelegenheit hatte. Nun läuft er als ein feiger Gebrandmarkter durch die Welt.“ zischte Zetta wütend. „Scheinbar haben wir bei seinem Training zu viel Gnade walten lassen.“

„Stecken wir ihn doch in den Stachelsarg rein und schauen mal in einen Monat nach. Wenn er lebt, dann ist sein Überlebenswillen groß genug, dass wir ein weiteres Training mit ihm durchziehen können, diesmal aber ohne Rücksicht ob er euer Sohn ist.“ schlug Spike vor.

Sandor wurde an der Gartenmauer mit ziemlich langen Nägeln mit Widerhaken festgenagelt, überall sah man an seinem Körper verkrustetes Blut. Nun steckte ein Bolzen in seinem Knie, der höllisch schmerzte.

Nachdem Sandor das Turnier verlassen hatte, wurde er sofort von Zetta aufgegriffen und ziemlich böse zusammengeschlagen, bevor er ins Versteck seines Vaters gebracht wurde.

„Verdammt…“ murmelt Sandor wütend.