Ich bin wiedergeboren und die „Party“?

„Endlich… ein Gasthaus gefunden…“ murmelt Sina auf dem Bauch liegend auf dem Bett, während Sherry ihr auf dem Rücken saß und die Schulter massiert. „Kein Wunder… warum Melaine mir Nea überlassen hat…“

„Nun, dafür haben wir einiges von der Stadt gesehen. Es war schon eine gute Idee von Melaine gewesen, dass jeder sich selbstständig sein Gasthaus aufsucht. Stelle mir die Frage, wer noch mit wem untergekommen ist.“ grinste Sherry, dabei achtet sie darauf, die Flügel nicht zu verletzen.

„Hoffentlich Lara und Kyllia in einem Zimmer, damit das Theater ein Ende hat. Du kannst mir sagen was du willst, aber Lara ist definitiv nicht abgeneigt von Frauen. Du hättest ihr Gesicht sehen müssen, als sie die Katzenfrau gebissen und ihr Blut geschleckt hat.“

„Nun… die Zukunft ist ungewiss oder? Bei der Aktion hast du dich wieder selbst verletzt, dass habe ich dir sofort angesehen. Ich kann Suki verstehen, dass sie einerseits akzeptiert, dass du tust, was getan werden muss. Aber auch, dass sie wütend wurde, dass… du jemanden etwas angetan hast.

Denk an Lara, sie wurde auch gegen ihren Willen zu einem Vampir gemacht. Was… macht dich jetzt in diesem Moment besser als Acula? Ich will dir jetzt nicht was einreden, nur erklären, wie Suki es in diesem Moment empfunden hat.

Die Vampire… kannst du mit deiner Aktion ziemlich schnell damit überzeugen, es liegt in ihrer Natur. Lara mag zwar ein Mensch aus einer anderen Welt sein und war auch eins der Held, aber… ihre Rasse ist durchgekommen.

Auch da möchte ich weder dich noch die Vampire kritisieren, denn ihr tut was nötigt ist. Wenn Lara sich geweigert hätte, die Zwillinge hätten es definitiv gemacht, denn sie kennen es durch ihre Erziehung nicht anders.“ massierte Sherry nun den Rücken wo die Flügelansätze sind.

„Sherry… sie wollten Suki töten. Durch ihre Traditionen und Stolz muss ich auf solche harten Mittel greifen, damit ihnen ein Licht aufgeht. Vielleicht bin ich nicht besser als Acula, aber ich werde mir auch nicht einreden, weil es so sein musste.

Wie hieß sie noch? Neria? Wenn sie wirklich vom Stolz geblendet ist, wird sie sich das Leben nehmen ohne zu zögern. Sollte das aber nicht der Fall sein… tja, dann wandert ein vampirischer Tiermensch auf Batzien herum, dem sich jemand annimmt, sobald sie sich verliert.

Lara hat ihr unseren Wohnort genannt, für mich ist das wie eine zweite Chance. Nimmt sie sie an, werden wir… sie auf unsere Art und Weise bearbeiten, wenn nicht, auch egal.“ meinte Sina, aber Sherry hörte die weinerliche Stimme raus.

Die Halbelfe legte sich auf Sina drauf. „Lass mich ein bisschen von deinem Schmerz nehmen. Suki hält sich ja Momentan ziemlich wacker, es bist eher du, der sich selber fertig macht.“ dabei umarmte sie ihre Freundin, denn sie wusste, dass Sina am Weinen war.

Etwas später klopfte jemand an die Tür und öffnete sie, es waren die Zwillinge: „Wir sollen euch sagen, dass das Essen gleich fertig ist.“ „Belinda sagte auch, dass Nea ebenso Essen gebracht wird.“

„Dann… sollten wir auch mal gehen, ich glaube heute sind noch weitere Gäste gekommen.“ murmelt Sina, die ihr Gesicht wischte.

„Bin ja mal gespannt, vielleicht sind es ja auch Teilnehmer vom Turnier.“ lächelt Sherry. „Meine… das ist wirklich das weiteste Gasthaus von der Stadt.“

Gemeinsam gingen die Damen zum Essenssaal und fanden ihn leer vor, wo sie den besten Platz nahmen.

„Ziemlich gemütlich gehalten.“ kommentierte Sina, die alles in Ruhe anschaute. „Dürfte durch das Turnier nun einen guten Umsatz machen. Bin ja gespannt, was wir von den anderen morgen zu hören bekommen, wenn wir uns wieder am Kolosseum treffen.“

„Huch? Ihr seid auch hier?“ hörten die Frauen eine bekannte Stimme und alle drehen ihre Köpfe zu der Stimme. Es war der Mann mit dem roten Bart, dazu seine anderen Freunde.

„Die Welt ist scheinbar klein, dass wir uns wieder sehen.“ grinst Sina. „Wenn wir schon im gleichen Gasthaus nächtigen, sollten wir uns diesmal vorstellen oder? Ich bin Lady Sina, das ist Gräfin Sherry und die beiden Zwillinge Mio und Tio.“

„Hrm… Zhin ist mein Name. „Captain“ Eisenstiefel hier ist Flai, der desinteressierte Typ dort Daika und… keine Ahnung, jedenfalls ist das Punny.“ zeigte der Anführer mit einem Daumen auf seine Freunde bei der Vorstellung.

Alle nickten sich gegenseitig zu, dann nahmen die Männer ihren Tisch. „Wo sind eure anderen Freunde? Ihr wart doch eine recht überschaubare Gruppe?“ hakte Sina nach.

„Hoffentlich auf der andere Seite der Stadt… Nichts gegen sie, nur wenn ich einen ruhigen Schlaf haben will, dann bitte ohne irgendwelche lauten Sexgeräusche, dass die halbe Stadt auf den Kopf stellt.“ sagte Zhin das… mit einer sehr ernsten Stimme.

„Erm…?“ schaute Sherry direkt Sina an. „Wieso schaust du mich jetzt so an?“ grinste Sina mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Das ist normal bei den Beiden. Nicht das ich ihnen unterstellen will, dass sie sexsüchtig sind, aber sie genießen jeden Moment ihres Lebens, was auch ihr gutes Recht ist.“ meinte Daika.

„Ja… für uns ist das normal, aber glaube ihre Zimmernachbarn werden das ein bisschen anders sehen. Egaaaal, erst mal was leckeres zu Essen!“ kichert Flai böse.

Auf einmal traten drei große Tiermenschen ein, die von allen angestarrt werden. „Grüße, scheinbar seid ihr die anderen Zimmernachbarn.“ nickte Nitir.

„Welcher Rasse gehört ihr denn an? Ich bin das erste Mal in Batzien und für mich ist vieles neu.“ fragte Sina freundlich, während die anderen Damen nickten.

„Huch? Wir sind vom berühmten Behemoth-Clan! Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Nitir der Champion der Behemoths, dass sind meine Gefährten Zuzan und Nijus.“ stellte sich der Behemoth mit seinen Freunden vor.

„Das ihr mit eurer Größe und Hörner in diesem kleinem Haus nicht gegen die Tür geknallt seid, verdient schon ein bisschen Respekt.“ meinte Zhin.

„Ho? Ihr seid nicht überrascht, wer ich bin? Nur welche Rasse ich angehöre?“ grinste Nitir, als Sina ihren Kommentar abgibt: „Glaube deinen Namen habe ich heute schon mal gehört. Du gehörst zu den Blackskulls oder?“

„Har! Das ist richtig und auch dieses Turnier werden wir wieder in unsere Tasche holen, so wie es die früheren auch der Fall war!“ grinste Nitir ungebrochen und nahm mit seinen Freunden platz.

„Dürfte dieses Jahr anders sein, irgendeine Gruppe hat euch vom ersten Platz runter geschoben.“ teilte Sina es lächelnd mit, ihre Freundinnen rollten ihre Augen. „Huh?“ hörte Nitir nicht schlecht.

„Wenn ich mich vorstellen darf, Lady Sina, meine Freundin Gräfin Sherry und die Zwillinge Tio und Mio. Solltet ihr Herren mal im Stall auf eine Arachne treffen, sie gehört zu uns und heißt Nea.

Keine Ahnung, aber die Gruppe „Die Abenteurergruppe“ hat euch vom ersten Platz runter geschoben mit der Begründung: „Zahl nicht messbar“. Das war ein Chaos auf dem Platz gewesen, als die Trommel auf eine andere Trommel knallte und anschließend explodierten.“ kichert Sina.

„Es ist immer wieder erstaunlich… wie schnell du deine Gefühle umschalten kannst.“ kniff Sherry ihre Augen zusammen.

Zhin dagegen schaute Sina misstrauisch an, als er die Informationen zu hören bekam, dem Rest schien das nicht so zu interessieren.

„Dann sollten wir mal morgen nachschauen Jungs. Scheinbar hat Rokus recht, dass dieses Turnier alles andere in den Schatten stellen wird.“ zuckte Nitir die Schulter.

„Sag Tio, wer ist eigentlich hier wie stark?“ hörte Sina mit dem Provozieren nicht auf, Sherry klatschte sie auf die Schulter.

„Also… Du bist die Stärkste im Raum, dann kommt Nitir, gefolgt von Zhin. Soll ich noch mehr sagen?“ murmelt Tio und Sina nickte. „Sherry, Zuzan, Flai, Mio und ich, Daika, Nijus und Punny.“

„Hmm… hatte ich doch recht gehabt. Ihr könnt die Fähigkeit „Analyse.“ Kein Wunder, warum ich Abstand nehmen wollte, aber was soll´s, Flai ist schuld.“ nickte Zhin zufrieden.

„Wieso bin ich schon wieder schuld daran?“ reagiert Flai empört. „Weil irgendjemand Schuld haben muss?“ antwortet Punny.

Nitir gefiel die Reihenfolge so überhaupt nicht. „Wieso… habe ich den Eindruck, dass ihr auf Streit ausgelegt seid?“

„Ah überhaupt nicht. Das ist normal bei Sina, das sie gerne ihre… Mitbewohner etwas hart „beschnuppert“. Lässt du das jetzt bitte gefälligst SEIN?“ starrte Sherry Sina an. „Sonst darf du auf dem Boden schlafen!“ wollte Sherry die Parteien beruhigen.

„Wer hier Stress im Haus haben will, bekommt es mit mir zu tun.“ stand Belinda auf einmal an der Tür mit einer Nudelholzrolle. „Seid ihr nun alle wieder lieb?“

Alle Parteien starrten sich in die Augen. „Wenn ihr wirklich wissen wollt, wer hier der Stärkste ist, hilft nur noch eins.“ sagte Belinda und alle schauten sie an.

Einige Stunden später:

„Trinkt! Trinkt! Trinkt!“ riefen alle Sina, Nitir und Zhin zu, die einen weiteren Bierkrug tranken. Flai, Punny und Zuzan lagen längst auf dem Boden und konnten an dem Bierwettbewerb nicht mehr teilnehmen.

Alle Trinker knallten ihre Krüge auf den Tisch. „Näc… Nächster Krug! *bürp*“ rief Zhin und Belinda kam lächelnd mit ihrem Bierfass.

„Al… also *hic* eins muss… ich euch lassen. Wenn ihr *bürp* so saufen könnt, dann… seid ihr voll in Ordnung.“ lallte Nitir.

„Beim dunklen Gott… Wie… viellll habn wir ge ge getrunken?“ rollten bei Sina schon die Augen und musste kichern.

„Ihr Schnappsdrosseln habt nun mein viertes Bierfass leer gesoffen. Der Rekord bei meiner Familie lag bei zehn.“ füllte Belinda die Krüge wieder voll.

Mio, Tio, Sherry sowie Daika und Nijus haben sich bewusst von diesem Wettbewerb enthalten und feuerten lieber die Trinker an.

„D… dat schaffn wi wi wi *hic* locker!“ meinte Zhin und seine Kontrahenten nickten zustimmend. „Habn määhhh mehr Spaß… als di andrn!“

„Dasch… is rischtig! Ei… ein Mänsch… eine Dä… Dä *bürp* Dämonin und ein Tiermensch saufen um die Wette… da… muss ich meinen… Didel… verteidigen!“ tranken wieder alle den nächsten Krug leer.

„Wer… wer… ich sehe zwei Krügsche? Jeschal… dud mier soo laid, dat ich euch *hic* ärgn wollte.“ entschuldigte Sina sich irgendwie… „Es… isch sooo, ich muss… einfach jemanden ärgern. *hic*“

„Faszinierend, wie stur die drei einen Krug nach dem anderen trinken.“ murmelt Sherry, sie war durch die Partystimmung ziemlich angeheitert.

„Das kann noch dauern. Keine Ahnung wie deine Freundin es wegstecken kann, aber Zhin kann ziemlich stur sein, wenn es um Wettbewerbe geht.“ grinste Daika von der Seite.

„Nitir wird saufen, bis Belinda keine Bierfässer mehr hat, dass sehe ich schon kommen.“ schüttelt Nijus den Kopf. „Da haben sich die drei aber gefunden.“

„Und die nächste Runde!“ lachte Belinda und füllte die Krüge auf. Wieder tranken die drei den nächsten Krug und knallten sie auf den Tisch. Ingo hat sich mittlerweile dazugesellt und ist fasziniert, wie seine Gäste miteinander klarkommen.

„Sina… wenn du weiter trinkst…“ wollte Sherry ihre Freundin warnen, aber diese hob nur eine Hand hoch. „Isch drinke… *hic* bis de de hä? Ah! Arscht kommt!“

„Dasch isch der Kämpfergeist!“ lobte Nitir seine Saufkumpanin zu. „Oder… der Säufergeist? Isch sehe so viele… rosane… Dinge?“

„Oh ho? Da… fängt je je… jemand an zu schwächeln…“ provozierte Zhin kichernd. „Das bisschen Bier… isch nichts!“

„Nächste Runde!“ riefen die Trinker gleichzeitig und Belinda erfüllte ihren Wunsch lächelnd. „Glaube, da werden wir einiges einkaufen müssen, wenn die so lustig drauf sind Ingo.“

„Das glaube ich allerdings auch.“