Ich bin wiedergeboren und die Reise nach Batzien? III

Das Schiff „Die Unsinkbare“ hat am nächsten Tag den Hafen verlassen und das Leiden einiger Gefährten hat begonnen. Die Opfer hatten ein grünbläuliches Gesicht und man hatte momentan das Gefühl, als würde ihr Magen permanent nur drehen.

Die Matrosen sagten nichts, aber ihre grinsenden Gesichter sagten eigentlich schon alles über die Landratten.

Nun lagen Sina, Sherry und Lara in ihren Bikinis auf den Liegestühlen und sonnten sich. Rodolf musste bei seinen Männern ein bisschen die Peitsche schwingen, weil die exotischen Schönheiten sie zu sehr ablenkten.

„Schon merkwürdig als Vampir sich zu sonnen. Ich werde nie wieder braun werden oder so und doch… fühlt es sich so normal an.“ meinte Lara mit geschlossenen Augen.

„Na und? Du warst vorher ein Mensch gewesen, der es genossen hat sich zu sonnen. Mache das, was dein Herz gerade verlangt.“ meinte Sina dies ebenfalls mit geschlossenen Augen. „Scheinbar kann aber Sherry irgendwie… nicht genug von mir haben…“

„Verstehe nicht was du meinst?“ lag Sherry so auf der Liege, dass sie Sina komplett im Blick hat. „Begutachte nur deinen Bikini.“

„Aha… und das du sabberst dabei ist normal?“ schmunzelt Sina, als Sherry panisch den Mund wischte und nichts sah. „Mano!“

„Scheinbar… habt ihr Damen euren Spaß.“ kam Rodolf auf die Damen zu mit Melaine und Suki. „Ich bin froh, dass wir die Arachne im Warenlager unterbringen konnten und sie auch nicht mehr raus will, von meinen Männern… verlange ich schon ein bisschen zu viel.“

„Rubina ist mit Neia bei Nea, sollte also irgendwelche Probleme geben, werden sie es frühzeitig uns mitteilen.“ fügte Melaine hinzu.

„Willst du dich nicht mit uns sonnen Suki? Je mehr, desto mehr Spaß macht das.“ fragte Sina ihre Hausdienerin.

„Ich… bin mir nicht sicher, ob es mir zusteht.“ rieb Suki sich ihre Arme.

„Willst du mich auf den Arm nehmen? Du bist das süßeste Katzenmädchen auf der Welt, wer dir sagt, dass du hässlich bist, wird den Tag nicht mehr überleben! Los nimm den freien Liegestuhl und sonne dich!“ befahl Sina.

Suki bekam rote Wangen und tat es dann auch. Rodolf hob eine Augenbraue hoch und schaute seine Schwester an. „Das ist normal. Ich würde dir ja gerne mehr erzählen, aber dann würdest du Papa nur sagen, dass mich der Wahnsinn letztendlich doch übermannt hat.“

„Stimmt das denn nicht? Du hast Vampire, die Dämonin mit der Spinnenfrau als Freundin, da kann ich Papa schon verstehen, wenn ihn der Schlag trifft.“ kommentierte Rodolf nur.

„Sag Rodolf, kann ich euch ein paar Fragen über das Meer stellen? Einen besseren Experten werde ich vermutlich nicht so schnell finden.“ meldete sich Sina wieder.

„Natürlich, aber ich bin auch ehrlich, denn das Meer… ist eine eigene Welt. Es kann eine Stille herrschen und wenige Minuten später hat man den schlimmsten Sturm. Es ist sehr schwer… vorauszuplanen, ob das Meer für diese Reise dein Freund ist oder dein Feind.“ nickte Rodolf und besorgte für sich sowie Melaine einen Stuhl.

„Glacia. Du sagtest, du hast es bisher immer vermieden dich mit ihm zu treffen. Wie planst du das eigentlich? Für ein Monster, dass überall und jederzeit zuschlägt dürfte es nicht allzu einfach sein.“ fing die Fragestunde an.

„Das ist relativ einfach. Bevor ich aufs Meer raus fahre, erkundige ich mich immer zuerst über den Standort der Götterbestie, das macht aber jeder vernünftige Kapitän. Dabei habe ich festgestellt, je weiter der Standort ist, desto sicherer sollte es sein und da fängt der Fehler an.

Das Monster ist unheimlich schnell unter Wasser, selbst wenn man einen Warnmelder hätte, dass Glacia in der Nähe ist, gibt es kein Entkommen. Was ich aber festgestellt habe ist, dass Orte, wo Glacia zuletzt angegriffen hat, nicht für die nächste Zeit auftaucht und da liegt der Schlüssel, wie man mit Glacia umgeht.

Es gibt einige Wasserstraßen, wo Glacia überhaupt nicht auftaucht, das liegt aber daran, dass das Meer dort nicht wirklich tief ist. Diese werden regelmäßig befahren und geben mir nicht wirklich den nötigen Profit.

Profit sind die Aufträge, wo ich wirklich die unangenehmen Passagen befahre. Schnell, aber unangenehm weil auf diesen Orten man mit Glacia rechnen muss. Durch meine vorige Erklärung ist das Problem schnell gelöst.

Eher sind die Stürme auf dem Meer das Problem oder ab und zu irgendwelche Wassermonster, meist Sahagins, die auf unser Deck springen. So… gefährlich Glacia auch ist, ist es auch irgendwie voraussehbar.

In meine Karriere als Kapitän habe ich nicht selten Schiffbrüchige gerettet, die das Pech hatten Glacia zu treffen. Über längere Zeit schwammen sie mit irgendwelchen Trümmerteilen über das Meer, bevor ich sie auf gegabelt habe.

Ihre Geschichten… sind nicht wirklich schön anzuhören. Dazu das man alleine auf dem Meer ist, fördert es den Wahnsinn auch noch.“ war Rodolf sehr ernst bei seiner Erklärung.

„Wurde schon mal ein Angriff auf Glacia versucht?“

„Nein. Also nicht, was ich mitbekommen habe. Wie soll man dieses Monster bekämpfen, wenn seine Tentakel die Größe haben, dass sie Schiffe wie meins in einem ins Meer ziehen können?

Einen Kanonenschlag prallt gegen seine gummiartige Haut ab, wenn dann müsste man es mit scharfen Waffen angreifen, nur… Ich bleibe lieber realistisch und fahre dem Monster aus dem Weg. Ein Kampf gegen Glacia ist nur ein sicherer Tod.“

„Hat… Glacia ein Versteck wo es sich mal zurückzieht?“

„Das gesamte Meer ist sein Versteck… Aber es gibt unter uns das Gerücht, dass in einem Meeresgebiet bisher überhaupt kein Schiff durchgekommen ist. Ich will meine Hand nichts ins Feuer legen, aber vermutlich hat Glacia was damit zu tun. Vielleicht ist es sein privates Gebiet, vielleicht auch nicht. Lady Sina… ihr stellt verdammt viele Fragen über diese Götterbestie.“

„Es liegt daran, dass ich es nach dem Turnier bekämpfen will.“

„Ihr… Entschuldigung. Ich wollte was Unangenehmes sagen, aber habe vergessen, dass ihr schon drei dieser Monster getötet habt. Ihr wollt Glacia bekämpfen?

Nehmen wir einfach mal an, ihr fährt auf das Meer raus und schafft es irgendwie, seine Tentakel… abzuwehren, der Hauptkörper wird dadurch trotzdem nicht rauskommen. Noch nie in der Geschichte wurde er gesehen, wie denn auch?

Es gibt auf dem Meer Stellen, da kann man nicht mal die Meerestiefe feststellen, egal wie Fortgeschritten die Technologie für das Meer geworden ist. So leid es mir tut, aber Glacia wird immer ein Teil dieser Welt bleiben.“

„Ich habe mal das Gerücht gehört, dass Titanus und Glacia sich mal bekämpft haben.“

„Würde mich nicht wundern, wenn sie sich mehrmals über den Weg gelaufen sind im Meer, aber solange keiner es beweisen kann?“

„Es gibt also keine Möglichkeit, dass man Glacia provozieren kann und komplett an die Oberfläche zu locken?“

„Nein, wozu auch? Dieses Monster hat keinen natürlichen Feind und… Angst dürfte für ihn ein Fremdwort sein, aber wer versteht schon die Gedanken uralter Monster.“ schüttelt Rodolf den Kopf und stand auf. „So die Damen, scheinbar werden einige Matrosen wieder faul und müssen daran erinnert werden, dass sie nicht zum glotzen hier sind.“

„Danke für die Informationen.“ nickte Sina, während der Kapitän sich von ihnen entfernt. „Hmm… dürfte tatsächlich schwerer werden als gedacht.“

„Du machst das schon…“ schlief Lara ein. „Da liegt eine weiße exotische Schönheit vor meiner Nase und ich kann nicht mal ein L auf die Stirn legen, weil sie sowieso nicht braun wird…“ nörgelt Sina.

„Was soll das L bedeuten?“ wundert sich Melaine. „L für Loser. Lara versteht das sehr schnell, diese Streiche hat man gerne in der anderen Welt gespielt.“ grinste Sina.

„Ist trotzdem… sehr entspannend sich hier zu sonnen…“ murmelt Suki. „Schade… das die anderen mit ihrem Magen zu kämpfen haben.“

„Wo ist eigentlich Mel?“ wundert sich Sherry. „In ihrem Zimmer… irgendwie meinte sie, dass sie erst rauskommt, wenn wir unseren Zielort erreicht haben.“ murmelt Suki.

„Sie kann doch schwimmen? Und krank wird sie auch nicht, nicht mit dem Körper einer Killerpuppe… Was soll´s, soll jeder das machen, was er am besten meint.“ war es Sina wieder egal und sonnte sich weiter.

Am nächsten Tag ging es den Abenteurern halbwegs besser, sodass sie auch auf den Decks herumliefen und das weite Meer beobachten.

Sina dagegen setzte ihren Plan um. Sie ging mit einem Morgenmantel raus und stellte sich vor das Geländer, dann ließ sie ihren Morgenmantel fallen. Einigen Matrosen spritzte direkt das Blut aus der Nase, egal welche zusätzlichen Körperteile Sina mehr hat, sie bleibt eine Schönheit. Dazu ihr schwarzer knapper Bikini, der ihre Figur betonte. Kein Wunder dass der Schiffsarzt rauskommen musste.

„Wieso… kippen die Männer bei dir Reihenweise um?! Wir haben doch den gleichen Körper oder nicht?“ wundert sich Kyllia.

„Dürfte an ihrer Ausstrahlung liegen. Nichts gegen dich, du hast auch einen schönen Körper, große Brüste und knackigen Hintern, aber irgendwie… fehlt dir was.“ erklärte Lara vorsichtig.

„Hoo? Was fehlt mir denn kleine Schwester?“ ärgert Kyllia die kleine Vampirin und ging bewusst in ihre Nähe. „Wie ich schon… sagte, aber es fehlt dir ein bisschen an deiner Ausstrahlung. Du bist Sina zwar nun ähnlicher geworden mit den Flügeln, aber…“ versuchte Lara sich herauszureden.

Kyllia ging der Vampirin immer näher und näher, wie eine Katze einer Maus näher kommt. „Sina… Deine Schwester wird komisch…“ hörte man den leisen Hilfeschrei von Lara.

„Und? Du bist doch alt genug um zu wissen, wie man sich wehrt. Soo… die Ringe sitzen fest, die Wasserbrille auch… Das Seil… ist fest genug am Geländer und um meinem Bauch, dazu ist es auch lang genug. Wunderbar! Dann auf!“ sprang Sina vom Schiff runter.

Während Sina runter sprang, rannte Lara von Kyllia weg.

Für Sina war der Sprung ins Wasser ein Schock, es war unheimlich kalt im Wasser, aber… sah nun die Welt im Meer mit klaren Augen.

„Wunder… schön.“ murmelt Sina und tatsächlich, der Wasserring funktioniert einwandfrei. Die Dämonin atmet unter Wasser wie auf der Oberfläche, Wasser ging nicht in ihren Mund rein.

„Ohne diesen Ring, wäre es unmöglich gewesen, überhaupt an Glacia zu denken.“ nickte Sina mit sich, fiel dabei aber immer tiefer ins Meer rein.

„Soo… dann wollen wir doch mal testen…“ setzte Sina den nächsten Plan um und schlug mit den Flügeln, um eine Richtung anzusteuern. Es dauerte kurz, bis die Flügel geschlagen haben, aber wenn sie es getan haben, schoss sie wie eine Pistole in eine Richtung.

Dies wiederholte sie mehrmals und kommt zu folgendem Ergebnis: „Schwimmen werde ich nicht können, aber mit den Flügeln kann ich mich fortbewegen. Dummerweise muss ich mehrere Sekunden warten, bis ich mich wirklich in Bewegung setzte. Knochi kann ich zwar auch einsetzen, aber eher wie ein Enterhaken… Öhmm… Was kommt da?!“

Etwas großes rauschte auf Sina zu, sie konnte das Maul des Angreifers im letzten Moment auffangen. „Beim dunklen Gott, dass Monster ist doch größer als ein weißer Hai!“

Der Hai schnappte nach Sina mehrmals mit seinem Maul, aber die Dämonin konnte es verhindern, dann musste sie grinsen. Der Knochenschwanz rammte in die Seite des Hai´s und dem Monster gefiel es nicht. Sofort wollte er von Sina wegschwimmen, würde Knochi nicht in ihm stecken.

Dummerweise wird Sina von der Kraft des Monsters mitgezogen. „Hmm… vielleicht sollte ich nach dem Turnier ein paar mal im Meer üben gehen.“ Dann schlugen die Flügel zu, ein regelrechter Stopp war bei dem Monster zu merken. Wenn es ein Gesicht machen könnte, würde es vermutlich unter Schmerzen leiden.

Sina versuchte mit ihrem Knochenschwanz in der Zeit irgendwie näher zu kommen, als der Hai wieder zum Angriff überging.

„Diesmal nicht! „Sturmschlag“!“ wehrte Sina sich mit ihren Fäusten. Auf dem Land wäre das Monster schon lange tot gewesen, aber durch den Wasserwiderstand konnte Sina ihre Fähigkeit nicht voll ausnutzen und verletzte den Hai nur leicht.

„Hrm… Chaoshand!“ wurde die Dämonin etwas ungeduldig und griff auf ihre Chaosbestienfähigkeiten zurück, die scheinbar unter Wasser funktionierten. Der Kopf des Hais wurde sofort zerstört und der Strahl schoss aus dem Meer raus.

„Oh je. Ohne Training ist Glacia wirklich Selbstmord, aber… es ist kalt hier!“ flog Sina wieder auf die Oberfläche zu und nahm den Kadaver mit.

Die Matrosen haben den Strahl gesehen und waren alle sehr beunruhigt, als Sina aus dem Wasser rausgeschossen kam und nun richtig fliegt… mit einem großen Hai am Schwanz. Sofort landete Sina auf dem Deck und die Matrosen bestaunten den großen Fund.

„Was… habt ihr unter Wasser gemacht?!“ verlangte Rodolf sofort zu wissen. Er kannte zwar den Plan von Sina, aber das war mehr als nur ein bisschen „tauchen“.

„Ich habe mir die Welt unter Wasser angesehen und mehrere Teste umgesetzt, als dieser zu groß geratene Fisch mich aus dem Nichts angriff. Dank des Kampfes habe ich wieder ein paar Erkenntnisse mehr bekommen, nur wollte ich es dann doch schnell beenden.“ erklärte Sina sich, während der Knochenschwanz sich vom Kadaver löste.

„Nun… wenigstens haben wir ein leckeres Abendessen.“ meinte Lara, die ein sehr rotes Gesicht hatte.

„Wieso bist du so rot?“

„Erm… Kyllia hat… mich… erwischt… und…“

„Ja?“

„Nichts.“