Ich bin wiedergeboren und ein… Geschenk?

Alle Herrschaften saßen im Garten und genossen das Abendmahl. Sina klärte ihre Freunde auf, wie ihr Schwanz funktionierte und alle nahmen dies zur Kenntnis.

„Was sind eigentlich nun deine Pläne?“ fragte Lara. „Du bist ja schon langsam auf dem Weg der Besserung.“

„Puh… bevor ich sie sage. Christoper, hast du Kompasse, wo man den Ort einstellen kann und dies zeigt die Nadel dann?“ grübelte Sina kurz.

„Erm… ja? Nur was willst du mit dem Mist? Jeder kann Karten lesen und normale Kompasse benutzen?“ wunderte sich der Dungeonfarmer, aber bekam auch direkt die Aufmerksamkeit von Kyllia.

„Kyllia und ich nicht. Wir haben große Orientierungsschwierigkeiten, sowie meine restlichen Schwestern ebenso. Zumal du darfst nicht vergessen, wir sehen die Welt aus der Luft oder? Dadurch haben wir nicht irgendwelche Hindernisse, es sei denn ein Blitz trifft uns mal.“ schmunzelte Sina bei der Vorstellung.

„Hmm von denen hätte ich einige. Bisher hatte ich nie einen Nutzen von ihnen gehabt und keiner wollte sie von mir abkaufen. Wie viele brauchst du denn?“ nickte Christoper zufrieden mit der Antwort.

„Fünfzehn. Wie funktionieren sie denn eigentlich?“ sagte Sina und Kyllia strahlte auf einmal von ihrem Sitzplatz auf.

„Du musst diesen Ort einmal besucht haben. Auf der Rückseite des Kompasses musst du den Namen des Ortes eintragen und… bestätigen, so habe ich das verstanden. An der Seite des Kompasses ist eine Drehmontur, da kannst du dir den Ort anzeigen lassen und darauf richtet sich die Nadel dann. Bei der Anzahl, willst du vermutlich jeder deiner Schwestern einen geben oder?“ kramte Christoper sein Inventar durch.

„Das ist richtig. Nur werde ich den „Teufel“ tun und für sie die Ortschaften alle absuchen und einstellen, dass dürfen sie schon selber machen. Vermutlich hat Kyllia sogar mehr Orte in Alliancia mit euch gesehen als ich.“ grinste Sina.

„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar. Nur hast du den Vorteil, Schwester, dass du mit deinen Flügeln die gesamte Welt mehr oder weniger einmal absuchst und dann alles einstellst. Das macht mich nun wirklich sehr glücklich, denn würde man mich irgendwo auf Alliancia zurücklassen… Ist meine einzige Chance der Kompass von unserem Vater, der mich zu Sina führt.“ nickte Kyllia.

„Ich lege ihn dir nachher auf den Tisch mit einer Anleitung, sicher ist sicher. Über die Kosten können wir später immer noch reden, mich würde es interessieren, ob sie so funktionieren, wie sie es auch sollen.“ bot Christoper.

„Dann haben wir einen D-E-A-L!“ freute sich Sina und ihr Schwanz machte wieder ein „V“ für Peace.

„Ach ja, zu den Plänen. Also… Knochi muss ich weiterhin trainieren, dann suche ich Brandrulim auf, der mir einen passenden Handschuh für den Kompass baut. Anschließend werde ich mit Ronald weiteres Land kaufen und einen Gärtner einstellen, der spezielle Teeblätter großziehen soll.

Ma Shi bekommt von mir auch einen Besuch und kriegt spezielle Identifikationsbrillen ausgehändigt, wo man die Vor und Nachteile der Berufe sehen kann. Zusätzlich eine Kopie von den Bauplänen, damit werden die Abenteurer gefördert. Wenn diese Brillen keinen Namen haben, würde ich sie gerne zu Ema-Brillen taufen, denn dass hat Emanuel redlich verdient.

Wenn das alles geklärt ist, werde ich mit meinem Vater ein unangenehmes Gespräch haben, denn nun haben wir zwei Dämonenkönige in dieser Welt.

Tja… stimmt. Die beschworenen Helden bekommen auch noch einen Besuch von mir, denn Sakura hat einen Brief für sie hinterlassen, also auch etwas, was ich von der To-Do-Liste erledigen muss. Glaube… das war alles im großen und ganzen.“

„Dann geht es dir wirklich viel besser, wenn du so viele Pläne im Kopf hast.“ lächelte Lara.

Am nächsten Morgen saßen alle wieder am Tisch und starrten auf das eigenartige Paket mit der Anschrift: „An Lady Sina“.

Ein weißes Paket, vermutlich 30cmx30cmx30cm, lag vor der Eingangstür, das Edwin gefunden hatte. Sofort hat er die Villa mehr oder weniger auf den Kopf gestellt, denn das ihm kein „Postbote“ aufgefallen ist, ging ihm scheinbar doch ein bisschen an seinen Stolz.

„Nun… siehst du irgendetwas Mel?“ fragte Sina, die im Morgenmantel davor stand, aber die Killerpuppe schüttelt nur ihren Kopf. „Nichts. Keine Magie oder ähnliches.“

„Wieso… verhalten wir uns alle, als wäre es eine Paketbombe?“ fragte Lara. „Mach doch einfach das Paket auf, dass wäre schon sehr ironisch, wenn dort etwas drin ist, dass Sina töten könnte oder so…“

„Nun… wo Lara recht hat? Außerdem beginnt bald das Training.“ merkte Kyllia an, war aber selber zu neugierig. Nun starrten alle Sina an, die seufzte. Ihre Schwanzspitze legte sich auf ihre offene Hand und öffnet damit das Paket.

„Hm, ihren Schwanz als Brieföffner zu benutzen, wäre mir jetzt nicht in den Sinn gekommen.“ grübelte Melaine.

„Du willst nicht wissen, wie sie sich damit gestern gewaschen hat…“ murmelt Sherry und Mel nickte ihr zustimmend.

Die Dämonenkönigin hat das Paket geöffnet und drin war ein Zettel und eine kleine Klappbox. Auf dem Zettel stand mit einer wunderschönen Schrift: Danke.

„Öhm? Da steht nur „Danke“ darauf. Glaube, das Geheimnis können wir nur lüften, wenn wir den Inhalt der kleinen Klappbox sehen.“ las Sina den Zettel und hielt mit der anderen Hand die Klappbox. Die Schwanzspitze öffnete sie für sie, wo jeder dachte, dass Sina wirklich verdammt gut mit dem Schwanz umgehen kann.

„Nein kann ich nicht. Ich musste Knochi erklären, was er tun soll.“ sagte Sina auf einmal, weil sie die Blicke ihrer Freunde gesehen kann. „Kannst du jetzt schon Gedankenlesen oder wie?!“ fragte Mel schockiert, aber die Schwanzspitze schüttelt den „Kopf“.

„Kannst du auch mal was selber beantworten oder ist „Knochi“ nun dein Sprachrohr geworden?“ meckert Sherry.

„Nein kann ich nicht, aber ich konnte es mir denken, nachdem ihr „Knochi“ alle so angestarrt habt. Besser jetzt? Ich schau nun mal rein, was es ist…“ kam nun die Antwort von Sina und die Schwanzspitze schob den Deckel hoch.

Drin war eine Murmel, die eher wie ein Diamant in einer Kugelform aussah. „Huch? Was ist das denn?“ wunderte sich Sina… dann schoss die Kugel hoch in die Luft. Alle folgten der Murmel, als sie dann in den rechten Handrücken von Sina schoss.

Sofort schrie Sina laut auf und fiel auf ihren Hintern, dann aber setzte sie sofort ihre Illusion ein: „Illusion: Keine Schmerzen!“ Die Dämonin fing überall an zu schwitzen, während das Tattoo von Titanus hell aufleuchtete.

„Sina! Können wir irgendwas machen?!“ kniete Sherry sich neben ihre Freundin, aber diese schüttelt ihren Kopf. „Nein… das ist wie mit Tierra, aber… ich habe von Titanus doch nie eine Kraft bekommen?!“

Dann formte sich die rechte Hand von der Dämonenkönigin, ihre gesamte Hand formte sich zu einer Klaue, ihre Finger werden ein bisschen länger. Die Haut oder wie man es auch immer beschreiben müsste, wurde immer dicker und nahm eine dunkelbraune rötliche Farbe an.

Aber auch der gesamte Arm wurde allgemein etwas dicker durch die neue „Haut“ und nahm ebenfalls die dunkelbraune Tönung mit rötlichen Farbe an, die sogar schimmerte. Die Tätowierungen selber blieben erhalten.

>Macht der Erde erhalten<

>Gravitationsaura erhalten<

>Sandatem erhalten<

>Sandhand erhalten<

>Verrotten Level 1 erhalten<

>Stachelerdbeben Level 1 erhalten<

„Huch? Ich habe die Macht der Erde erhalten, dann war das wirklich der Stein von Titanus, aber wieso?!“ hielt Sina ihren Arm von sich, weil er fast wie eine Rüstung aussah und sich immer noch verwandelt.

Alle Gefährten schauen sich schweigsam den Prozess an, dabei ahnen sie, dass Sina einen Rückschlag in ihre Gefühlswelt erleiden wird. Bis auf einmal die Transmutation aufhörte.

„Illusion: Keine Schmerzen… auflösen…“ murmelt Sina und spielte mit ihre neuen Hand. Dann schlug sie wütend auf den Boden was ein Beben auslöste. Jeder bekam sofort wackelige Beine und versuchte sein Gleichgewicht zu halten.

Sherry umarmte sofort Sina. „Beruhige dich! Ich kann es verstehen, dass du sauer bist… wo ist eigentlich deine Hitze? Egal! Tief ein und ausatmen!“ Sina schloss ihre Augen und drehte es um, immer langsam ein und aus atmend.

„Warum… was hat das denn zu bedeuten?“ fielen die Tränen aus den Augen von Sina. Ihre Schwanzspitze spießte den Zettel auf und brachte ihn zu Sina. Sie las nur das eine Wort und sonst stand dort nichts drauf, auch nicht auf der Rückseite.

„Wenn ich ehrlich bin, kenne ich spontan nur zwei Personen, die dieses Paket zu dir geschickt haben.“ meinte Christoper auf einmal. Alle drehen sich sofort zu ihm um.

„Wissen tue ich das natürlich nicht, aber überleg doch mal… Titanus war die erste besiegte Götterbestie. Danach kam Tierra und da fing es mit diesen Murmeln an oder? Die dritte war dann von Siremmic.

Wenn wir genauer überlegen, bekam Sina nie von Titanus irgendwelche Kräfte oder Murmel. Das… ist scheinbar so eben passiert, glaube ich zumindest, weil dazu das Tattoo von Titanus aufleuchtete.

Was ich damit sagen will… nur die Götter… haben die nötige Macht, die Götterbestien zu erschaffen. Wer auch immer von beiden dir dieses Paket geschickt hat mit diesem Zettel, wollte wohl das du die Macht bekommst.“ erklärte Christoper.

„ABER ICH WILL SIE NICHT! SCHAU DIR MEINEN RECHTEN ARM AN!“ hob Sina wütend ihren neuen rechten Arm an. „Das ist ebenfalls eine Waffe, wie soll ich damit jemanden die Hand schütteln, ohne diesen zu verletzen? Oder die Wange von Sherry streicheln!?“

Sherry fasste die rechte Hand von Sina an. „Du hast allen Grund wütend zu sein, aber… nicht gegen Christoper, wenn eher die Götter. Er hat nur versucht, was zu erklären mit den mangelnden Informationen. Kannst du meine Hand fühlen?“

„Kann ich… doch fürchte ich, dass meine scharfen Klauen… jemanden gegen mein Willen verletzen.“ murmelt Sina leise.

„Dann werden wir es gemeinsam üben, damit du eine Sicherheit dafür entwickelst.“ streichelt Sherry die Hand. „Aber es muss einen Grund geben, warum die Götter dir diese Murmel zukommen ließen. Ich kann mir nicht mal ansatzweise die Gedanken der Götter vorstellen, was sie mit dieser Aktion bezwecken wollen.

„Danke.“ Wer von den Göttern hätte einen Grund dir dankbar zu sein? Die Göttin, weil du der Heldin Sakura zur Seite standest? Der dunkle Gott, weil du eine verbannte Götterbestie getötet hast? Vielleicht solltest du wirklich mit deinem Vater sprechen, wie du mit dem dunklen Gott sprechen kannst, denn die Göttin…“

„Man müsste den gestürzten Papst fragen, wie eine Kommunikation mit der Göttin bewerkstelligt werden kann, wenn überhaupt.“ meldete sich Lara. „Oder das Kaiserreich hat irgendwelche Dokumente von ihnen gefunden, wie es möglich ist.“

„Ich… bekomme langsam echt Kopfschmerzen…“ hielt Sina mit der linken Hand den Kopf. „Langsam… wird es mir echt zu viel…“

„Legt dich hin, Edwin wird dir immer Eis bringen. Vermutlich geht es dir zwar nicht besser, aber wir können heute Abend nochmal in Ruhe darüber sprechen.“ sagte Sherry tröstend.

„Finde ich auch. Wir gehen das Training gleich an, aber vorher wirst du wieder ins Bett gebracht, du brauchst nun die Ruhe!“ hörte man den Befehlston von Kyllia, deren Sorgen man am Gesicht ablesen konnte.

„Macht ihr mal…“