Ich bin wiedergeboren und die Geburt?

Rose schlummerte immer noch friedlich in ihrem Bett, das Chaos von draußen bekam sie überhaupt nicht mit, als auf einmal jemand so heftig gegen die Haustür klopfte, dass die Heilerin beinahe vom Bett runter gefallen wäre.

„Aww… man… kann man nicht mal… einfach ausschlafen?“ nörgelte Rose, die mit schlechter Laune von ihrem Bett aufstand und nicht mitbekommen hat, dass Lilith fehlte. Aber die Person hinter der Tür war scheinbar sehr ausdauernd beim Klopfen, als Rose sie mit einen Ruck öffnete.

„WAS ZUM GEIER… Lilith?!“ wollte Rose direkt los schimpfen, sah aber wie ihre Freundin eine Frau mit einem dicken Bauch in den Armen hielt und dabei laut stöhnte.

Einige Minuten bevor Lilith vor der Tür Randale machte:

„Wie meinst du das? Das ist aber ein sehr beschissener Moment ein Kind hier zu gebären!“ fluchte Lilith.

„Als… ob ich was dafür kann… der Kerkeraufenthalt, dieses… abscheuliche Ritual der Menschen, das war doch zu viel Aufregung für mein Kind!“ verzog Layla ihr Gesicht vor Schmerzen. Überall schlugen Menschen, Zwerge und Elfen die Mitglieder der Inquisition zusammen, einige Paladine werden statt den Ungläubigen selber an den Scheiterhaufen festgebunden.

„Ich… habe schon so viele Kinder verloren, das ist… mein erstes Kind, dass endlich… leben will. Bitte… ihr wisst ja scheinbar was ich bin, ich brauche eure Hilfe!“ packte Layla verzweifelt am Beinkleid von der Dämonin.

„HEY! Braucht ihr Hilfe?!“ fragte auf einmal einen älterer Mann, der mit mehreren Männern auf die beiden Frauen zukam.

„Himmelarschundzwirn… Ich wollte gerne zuschauen, wie diese Sadisten ihre eigene Medizin zu schmecken bekommen, aber ok! Werde ich dich und dein Kind retten.“ kam Lilith zu einem Entschluss und bückte sich vor Layla, dann hob sie die Frau mit beiden Armen auf.

„Arghh… seid doch vorsichtig!“ beschwerte sich Layla sofort, als sie den Blick von Lilith bemerkte. „Ich werde mich für meine Beschwerden nicht entschuldigen, aber ARHG!“ wollte die Vampirin was anmerken, als der nächste Schmerz am Unterleib kam.

Lilith sagte nichts mehr, sondern begutachtete das Chaos um sie herum und wo sie zur Hölle nun mit der Vampirin hin soll, bis ihr der ideale Ort einfiel. „Wir gehen zu meiner Freundin, die sollte uns bei… deiner Geburt helfen.“ teilte Lilith mit, dann sprang sie mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf eines der Dächer zu, der Scheiterhaufen hinter ihr krachte durch die Kraft der Dämonin in sich zusammen.

„Was.. habt ihr vor?!“ verlange Layla zu erfahren, als sie den Szenenwechsel bemerkte. „Ihr wolltet doch Hilfe oder nicht?! Also keine Beschwerde, in welcher Form die Hilfe kommt!“ merkte die genervte Dämonin an.

Diese landete relativ sicher auf dem Dach, dann sprang sie direkt auf das nächste Dach, dabei hoffte sie im Herzen, dass sie den Weg zurück findet…

„Schnell, lass mich rein und schließe die Tür!“ drängte Lilith die Heilerin, die ihr sofort Platz machte, während die andere Frau vor Schmerzen stöhnte.

„Was hast du wieder angestellt?!“ kam die berechtige Frage von Rose. „Ich habe einen Volksaufstand angezettelt, die nun alle Mitglieder der Inquisition jagen wird, mehrere „Ungläubige“ Personen vor dem Tod gerettet, unter anderem diese Frau hier, die JETZT unbedingt ihr Kind auf die Welt bringen muss. Noch Fragen?!“ kam eine gereizte Antwort.

„Entschuldigung, dass mein Kind nicht mehr warten will!“ kam die andere empörte Antwort der schwangeren Frau.

„Eh… was?“ konnte Rose die Erklärung nicht ganz verfolgen, aber machte nun Platz für ihre Freundin, die den schnellsten Weg nahm, hinter ihr wird die Tür geschlossen.

„Au au au, vorsichtig! Ich… du muss mich hinlegen!“ befahl die schwangere Frau, was Lilith tat. „Rose, hol uns sofort einen Eimer Wasser, mehrere Kissen für die Frau und eine Schere!“ befahl Lilith, die in der Küche die Möbel in ihr Inventar steckte, um mehr Platz zu haben.

„Ermm ok?! Einen Moment…“ machte sich Rose in ihrem weißen Pyjama auf, die gewünschten Sachen zu besorgen.

„Darf ich nach deinem Namen fragen, irgendwie… müssen wir ja nun gemeinsam arbeiten. Meinen solltest du ja mitbekommen haben.“ Lilith.

„ … Lilith. Deinen Namen werde ich… niemals vergessen, das schwöre ich bei allen Göttern. Du hast mich… und meinem Kind das Leben gerettet. Mein Name ist Layla und… scheinbar weiß du ja was ich bin.“ Layla.

„Wie konnten sie denn eine Vampirin wie dich überhaupt gefangen nehmen? Ein bisschen… verwundert mich das schon.“ Lilith.

„*stöhnt* Ich habe mehrere… Schwangerschaften hinter mir, die… leider nicht erfolgreich… waren. Dieses Kind aber will, wie ich bereits gesagt habe, leben und ich wollte unter keinen Umständen, dass irgendetwas passierte, dass es wieder zu einem Schwangerschaftsabbruch führt.

Ich hatte gehofft, das mein Bruder… mich rechtzeitig aus dem Kerker befreit, aber… aus irgendwelchen Gründen hat die Inquisition ihre Pläne zur Verbrennung vorgezogen. Klar, ich hätte mich gegen diese Spinner ohne Probleme wehren können, aber…“ Layla.

„Eher nimmst du das Risiko auf dich, damit dein Kind… gesund auf die Welt kommt. Ich hoffe, sie haben dir nichts angetan?“ Lilith.

„Beim dunklen Gott, nein. Sie haben mich festgenommen, weil ich ihnen zu ungesund vorkam und schwach war mich zu wehren. Dabei lebe ich bewusst in der Stadt, damit ich frühzeitig an Blut komme, sollte es zu… irgendwelche Komplikationen kommen.“ Layla.

Rose kam mit einem Eimer Wasser und mehreren Tüchern, sowie einer Schere. Sie sah die blasse Frau auf dem Boden, wie sie eine Hand von Lilith hielt.

„Hier. Alles was du wolltest, ich hole eben die Kissen für die Frau.“ machte sich Rose nun auf den Weg ins Schlafzimmer. Lilith nahm die Schere und schaute Layla an. „Du weißt, was ich vorhabe?“

„Mach einfach, meine Klamotten würden nur stören.“ Layla

Lilith nickte und zerschnitt das Beinkleid sowie… die Unterwäsche, die komplett nass war durch das Fruchtwasser der Frau.

„Nur als Warnung, aber ich habe keine Ahnung, wie die Geburt allgemein stattfindet, vor allem bei einem Vampir.“ Lilith

„Wie Vampir?!“ fragte Rose, als sie mit mehreren Kissen in der Hand vor den beiden Frauen stand. „Diese Frau ist ein Vampir?!“

„Ja, sie ist ein Vampir, aber auch eine werdende Mutter und kein Monster.“ versuchte Lilith die Situation wieder zu beruhigen, als Layla den nächsten Schmerzensschrei abgab.

„Auf wie viele Vampire werden wir denn eigentlich noch stoßen? Erst dieser Vampir eh…. Acula in der Wüste, nun diese Frau, was kommt noch?“ Rose

„Acula?! Was habt ihr mit meinen älteren Bruder zu schaffen und wieso seid ihr noch am Leben?“ Layla

„Wir hatten eine kurze Diskussion, bis jeder seinen Weg ging.“ Lilith

„Du hast ihn ziemlich übel zugerichtet und ihn am Ende zu einem Schwur gezwungen, nachdem du beinahe sein Herz gequetscht hast. Dank dir, haben wir endlich unsere Ruhe vor dem Mann!“ korrigierte Rose die eigentliche Aussage.

„HA?! Acula hat verloren?!“ wurde Layla nun ziemlich aufgeregt.

„Super gemacht Rose, möchtest du noch irgendetwas sagen, damit Layla komplett ausflippt oder wie?!“ wurde Lilith nun wütend, aber… die Wärme ihre Aura kam nicht zum Vorschein.

„Was… stimmt mit deinen Werten nicht und was ist beim dunklen Gott ist deine Rasse?!“ wurde Layla tatsächlich nun panisch.

„Oh, scheinbar kann sie deine Werte analysieren. Sie ist eine Chaosbestie, genau wie du es liest.“ kippte Rose nun mehr Öl ins Feuer.

„Himmel.Arsch.Und.Zwirn. ROSE! Hör endlich auf da dumm rumzustehen und hilft mir lieber mal.“ war Lilith nun dem Vulkanausbruch nahe.

„Erm… ok…“ wurde Rose kleinlaut. Sie ging hinter den Kopf von Layla und hob mit ihrer dürftigen Kraft die Frau hoch, dann schob sie mehrere Kissen drunter.

„Und du kommst wieder runter und denkst nur an dein Kind ok?!“ starrte Lilith die Vampirin an, die einmal schwer schlucken musste, dann aber nickte.

„Das ist meine Freundin Rose, wie du mitbekommen hast. Hast du Ahnung über eine Geburt?“ wechselte Lilith ihren Blick, aber Rose schüttelt ihren Kopf.

„Warum… tut man mir das an… Layla, auch wenn es in diesem Moment… etwas schwer fällt, aber egal was jetzt draußen passiert oder mit deiner Familie los ist, aber du konzentrierst dich nur hier auf dein Kind.

Winkel deine Beine an und öffnete sie weit… damit ich… erm… dein Kind empfangen kann. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.“ war Lilith doch ein bisschen überfordert.

„ … Ok. Ich vertraue mich dir an… und auch mein Kind. Du hast mich gerettet und… mich vor kommenden Problemen in Sicherheit gebracht, auch… wenn ich mich diese Luftsprünge auf den Dächern in den nächsten Träumen heimsuchen werden. ARGH!“ schrie Layla wieder.

„Ich an deiner Stelle würde nicht neben Layla stehen, denn… neben einer Vampirin wird Layla eine Kraft einsetzen, die selbst mich verletzten wird wenn sie ihr Kind gebären wird.“ warnte die Dämonin Rose.

„Was soll ich denn überhaupt tun?!“ Rose

„Wisch ihr Gesicht sauber, zieh dir was anderes an, irgendetwas. Aber nicht rumstehen, dass hilft uns allen nicht, so leid es mir tut, dass du in diese Situation rein gerutscht bist.“ kamen mehrere Vorschläge von Lilith.

„Ahhh diese Schmerzen!“ schrie Layla wieder laut auf.

„Layla, hör mir genau zu und tue das nach was ich sage. Keine Ahnung ob es hilft, aber ich will es gerne versuchen. Atme mit mir im gleichen Rhythmus nach und… dann muss du pressen ok? Immer einmal ein und ausatmen, dann pressen!“ Lilith

Layla nickte, ihr Gesicht war komplett verschwitzt, aber man sah in ihren roten Augen, dass sie Lilith Vorschläge umsetzen wird.

Die Dämonin fing mit dem Atmen ein und aus, bis Layla ihr dies nach tut. „Nun Pressen!“ und Layla tat dies.

Rose hat noch weitere Decken geholt und versuchte bei der gesamten Aktion nicht im Weg zu stehen. „Findet das wirklich alles… gerade statt oder… träume ich noch?“ wunderte sich die Heilerin in Gedanken.

„Pressen!“ „ARGGGGHHH!“ „Wieder ein und ausatmen, konzentriere dich auf meinen Rhythmus! UND PRESSEN!“ „ARGGHHHHH!“

Alle Frauen haben jegliches Zeitgefühl verloren, sie konzentrieren sich nur noch auf die Geburt eines neuen Lebewesens…

„Es kommt! Wieder ein und ausatmen… und Pressen!“ drängte Lilith, die selber sehr verschwitzt war, aber nun… „etwas“ kommen sah.

„Gnnnnnnn ARRRGHHHHH!“ schrie Layla wieder mit einer Lautstärke, die man nicht überhören konnte.

„Noch einmal, ein und ausatmen…. PRESSEN!“ Lilith.

„AAARRRRRRRGGGGGGGHHHHHHHHHHHHHHH!“

„Wäh! Wäh!“

Layla hat bei ihrem letzten Schrei ihre Augen geschlossen, als sie auf einmal… jemand weinen hörte und öffnete ihre Augen wieder. Lilith hielt ein weißes Baby, dass ziemlich blutverschmiert war, in den Armen.

Das Baby schrie laut und lang, die kühle Umgebung war für das Baby ungewohnt.

„Es… ist ein Mädchen.“ verkündete Lilith es allen. Rose hielt beide Hände vor den Mund und… musste auf einmal weinen. Die Dämonin stand auf, nahm eine der Decken und umwickelte das Baby ein. Anschließend überreichte Lilith das Baby der Mutter Layla.

„M… mein Baby.“ sah man das Glück in den Augen der Vampirin. Sie streichelte das Baby an der Wange und es öffnete kurz ihre Augen, rote Pupillen waren zu sehen. Diese… Szene war scheinbar für Lilith zu viel und musste selber weinen.

„Da… darf ich nach deinem Namen fragen? Also… deinen richtigen?“ fragte Layla erschöpft ihre Retterin. Dank ihrer Fähigkeit „Analyse“ wusste sie es bereits, aber… sie wollte es aus dem Mund ihrer persönlichen Heldin höhren.

„ … Sina.“

„Dann soll mein Kind von heute an Lisa heißen. Lilith, die mich und sie vor dem Feuer gerettet hat und Sina, die mir… bei der Geburt zur Seite stand. Niemals darf ich den heutigen Tag vergessen, denn das wäre für mich die größte Schande… Danke!“ verkündete Layla, bevor sie vor lauter Erschöpfung einschlief.

„Gern… geschehen…“ fiel Lilith ebenso erschöpft auf ihre Knie und schaute Rose an. „War… das anstrengend… Für Layla definitiv mehr als für mich aber… ich fühle mich so ausgelaugt…“

„Ich… werde die Betten richten, dann kannst du Layla und ihr Kind… dort hinlegen… du hast mir… nachher einiges zu erklären.“ nickte Rose lächelnd, als jemand laut an ihrer Haustür hämmerte.

„Im Namen des Königs, öffnen sie Tür! Wir wollen Lady Lilith sehen!“ brüllte eine Männerstimme durch die Tür.

„Himmel…“