Ich bin wiedergeboren und mein neues Aussehen?

Rose kontrollierte den Zustand von der blonden Sina, aber es war scheinbar alles in Ordnung. „Scheinbar… ist es nicht unbedingt schmerzfrei, wenn man eine Veränderung wünscht.“

„Aber damit kann Sina nun wirklich in die Hauptstadt! Hoffentlich verhält sie sich auch den Regeln entsprechend…“ murmelt Leena leicht aufgeregt.

„Ehrlich? Ich hoffe wirklich, dass die Inquisition sich mit ihr anlegt. Dann werden sie aber ein blaues Wunder erleben. Ich stamme vielleicht aus eine anderen Welt, aber… es ist einfach nicht richtig, was sie mit diesen Menschen machen. Dabei kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es nach dem Willen der Göttin geht.“ meinte Sakura.

„Lass… uns lieber die Nachtwachen einteilen, denn Sina fällt ja scheinbar diesmal aus.“ merkte Axel seufzend.

Am nächsten Morgen wurde Sina wach und hatte direkt Rückenschmerzen. „Argh…“ und fasste mit einer Hand nach hinten, wo die Flügelansätze waren… als Sina merkte, dass sie keine Flügel fühlte oder spürte.

Sie hatte noch den Handspiegel in der Hand gehabt. Scheinbar hatte man Sina nur eine Decke über sie gelegt und so liegen lassen, wo sie zusammen gefallen ist. Als Sina in den Spiegel schaute, musste sie die Luft anhalten. All ihre gewünschten Veränderungen haben stattgefunden: grüne Augen, platinblonde Haare, aber auch ihre Flügel sind im Spiegel nicht zu sehen.

„Hoffentlich… bereue ich meinen Schritt nicht.“ vermisste Sina tatsächlich ihre Flügel, denn sie hat das Fliegen lieben gelernt. Scheinbar war Rose ebenso wach und ging zu Sina.

„Guten Morgen, hoffentlich geht es dir gut?“ kam sofort die Frage der Heilerin, dabei hatte sie besorgte Augen. Aber sie musste kurz stutzen, als sie Sina´s grüne Augen sah. „Scheinbar hast du komplett deine Identität gewechselt.“

„Was auch der Plan war. Damit sollten wir nun überhaupt keine Probleme haben, außer wenn die meinen Status überprüfen, aber ehrlich? Sollen sie doch, dann werden sie schon herausfinden, was meine Rasse als Götterbestie ist.“ grinste Sina böse.

„Erm… hättest du es nicht ebenso mit dem Ring verändern können?“ merkte Rose einen Fehler bei der Logik und Sina sah aus, als hätte sie einen sauren Apfel gebissen.

„ … Hätte hätte Fahrradkette. Ist wie es ist, dann bleibt es weiterhin spannend. Aber ich überlege mir trotzdem eine Geschichte, die etwas glaubwürdig ist.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Fahrradkette?“ schaute Rose Sina verwundert an, die bei der Frage schmunzeln musste.

Etwas später wurden die restlichen Gefährten ebenso wach und begutachten das neue Aussehen von Sina. Leena ließ es sich wohl nicht nehmen und schaute sich vor allem den Rücken an.

„Wenn… ihr bald mit eurer… Inspektion fertig seid, hätte ich eine Geschichte für euch, an der wir dran bleiben sollten um Ärger zu vermeiden.“ merkte Sina an. „Ok? Dann schießt mal los.“ nickte Sakura.

„Mein Name ist ab sofort Lilith und ich bin Dämonenjägerin. Durch eine dämonische Erziehung sind mir alle Tricks der Dämonen bekannt sowie ihre Riten und ihr Verhalten.

Des weiteren bin ich auf der Suche nach meinen Erzieher, der wohlgemerkt ein Dämon ist, um ihn zu töten. Auf meiner Suche nach ihm habe ich mich in der Wüste verlaufen und so haben wir uns getroffen.

Danach bleiben wir bei der Wahrheit, sprich dass ich euren Vampir in die Mangel genommen habe, das Dämonenlager unterwanderte um eure Missionsziele zu erreichen und das wir seitdem vor den Dämonen auf der Flucht sind.

Ihr solltet mit bedacht den Wolf erwähnen, zwar das er von eurem Freund verletzt wurde, aber das war es schon. Es bringt nichts, dem König und dem Rest diese Information mitzuteilen, weil sie keinen Einfluss gegen dieses Monster haben werden.“ erklärte Lilith.

„Ich bekomme schon Kopfschmerzen…“ murmelt Axel, während die Freundinnen sich gegenseitig anschauten.

„Hört sich… ziemlich brauchbar an. Das würde zumindest erklären, warum du soviel Ahnung über Dämonen hast, aber damit wirst du definitiv die Aufmerksamkeit der Inquisition bekommen Sin… Lilith.“ sagte Leena direkt.

„Du ahnst nicht, wie egal mir das ist. Kann sein, dass man halt ein paar Leichen in den Seitenstraßen finden wird, aber ansonsten?“ zuckte Lilith ihre Schulter.

„Dir kann es vielleicht egal sein, aber du solltest überlegen, welche Konsequenzen es auch für uns haben wird.“ argumentiere Leena direkt.

„Leena… wenn es wirklich zum Schlimmsten kommen wird, dann werde ich etwas mit ihnen machen, wo ich Legende schreiben werde. Aber lass uns besser abwarten, wie es sich wirklich entwickelt, bevor wir uns darüber den Kopf zerbrechen.“ wirkte Lilith nicht wirklich interessiert.

Alle seufzten bei dem Kommentar, denn damit rechnen sie erst recht, dass was passieren wird. Sie nahmen ihr Frühstück und die Reise ging weiter, nur für Lilith war es etwas ungewohnt.

„Ist alles in Ordnung Si… Lilith?“ fragte Rose, die sich ebenso an den neuen Namen gewöhnen musste. Die Dämonin wiegelt leicht den Kopf.

„Ungewohnt, dass ich keine Flügel habe. Irgendwie… habe ich das Gefühl, leicht nach vorne zu neigen, aber das wird schon. Worüber ich mir mehr Gedanken mache ist, wenn… ich den Ring wieder entferne, ob ich wieder Schmerzen haben werde und ob ich das Fliegen neu erlernen muss.“ erklärte Lilith.

„Wenn du möchtest, kannst du dich bei mir abstützen.“ bot Rose an. „Aww… danke, aber je früher ich mich im Griff bekomme, desto besser.“ war Lilith gerührt.

„Ist… euch schon aufgefallen, dass Rose und Si… Lilith sich irgendwie immer besser verstehen?“ flüstert Leena dies zu Sakura und Axel.

„Nun… S… Lilith hat Rose bei ihrem Trauma geholfen oder? Außerdem hat Lilith unserer Freundin auch Selbstvertrauen eingebläut. Wenn ich daran denke, dass sie wirklich zu allem sehr schüchtern war, zusätzlich immer unsere Erlaubnis geholt hat?“ meinte Sakura.

„Hmm… nur interessehalber, aber… ist dir nicht zufällig aufgefallen, dass die Frau mit den blauen Haaren Rose ähnlich war? Ich will jetzt nicht sagen, dass Sina… Lilith uns in die Irre führen will, denn sie machte mir nicht den Eindruck, dass sie mit ihrer Liebe Spielchen treibt.“ flüstert Axel ebenso.

„Huch? Nein? Kein bisschen, ich habe sie als komplett andere Person gesehen.“ reagierte Sakura erstaunt und rief das Gesicht von Sherry in Erinnerung…

„Mach dir darüber keine Gedanken, vielleicht ist es einfach nur ein Zufall. Aber ich mache mir wirklich Gedanken, was Lilith bei uns anstellen wird. Dabei habe ich nicht mal gefragt, ob sie noch weiterhin ihre Aura hat.“ wechselt Leena das Thema.

„So dumm ist Si… Lilith nun auch nicht.“ nahm Sakura die Dämonin in Schutz, die weiterhin ihre neue Gestalt in den Griff bekommen will.

Die Reise der Gruppe im Spinnenwald war nicht mehr auf Dauer, als sie endlich neues… Land sehen, zumindest Lilith. Eine große Wiesenlandschaft war zu sehen, ein frischer Wind wehte auf die Gefährten.

„Wow… wir haben es echt geschafft… den Spinnenwald zu durchqueren?“ murmelt Rose fröhlich, die anderen verstanden, was sie meinte.

„Hoffentlich haben die Dämonen noch weiter Spaß mit den Spinnen und räumen direkt den Wald auf. Dann haben die Menschen eine Sorge weniger.“ grinste Sina leicht sadistisch.

„Sin… Lilith, du siehst nur das Positive in der Sache oder? Axel, den schnellsten Weg zur Hauptstadt ermitteln!“ lächelt Sakura.

„Natürlich, aber ich würde vorschlagen, dass wir zu diesem Dorf dort gehen. Dann können wir ein paar Informationen sammeln und direkt herausfinden, wie es mit Si… Lilith funktioniert.“ meinte Axel.

„Ihr schafft das schon.“ musste Sin… Lilith schmunzeln. Für die Dämonin war es mehr oder weniger eine neue Welt und schaut sich alles in Ruhe an. Für ihre Gefährten war es scheinbar ein normaler Anblick, aber durch die ganze Flucht die sie seit Beginn ihrer Mission hatten, war es eine willkommene Abwechslung.

„Schon… verrückt. Erst die Wüste, dann der Dungeon. Dann mehr oder weniger das Tal wo die Dämonen waren, die Flucht in den Wald, der dann im Spinnenwald endete. So viele unterschiedliche Orte in nächster Nähe habe ich als solches noch nicht erlebt.“ meinte Lilith.

„Hmm… wo du es sagst? Irgendwie erinnert es mich schon stark an meine Spiele, die ich einst in der anderen Welt gespielt habe. Hoffentlich sind die Götter nicht danach gegangen, wobei vieles… dafür spricht.“ stimmte Sakura zu.

Danach gingen die Gefährten auf das angesprochene Dorf von Axel. Sie brauchten schon einige Zeit, aber schafften es noch frühzeitig dort anzukommen, bevor der Abend kam. Sofort machte sich Axel auf den Weg um Informationen zu sammeln, während die Damen sich nach einem Gasthof umsahen.

„Wat? Ihr ´ollt hir pennan?“ zog der Wirt geräuschvoll die Nase hoch, dabei sah er nicht wirklich gepflegt aus. Lilith musste Leena schon den Respekt zollen, dass sie nicht angewidert das Gesicht verzog.

„Das ist richtig. Für fünf Personen, wenn es geht mehrere Zimmer.“ bat Leena freundlich, als der Wirt wieder seine Nase hochzog.

„Sonst noch Sondärwünsche?“ fragte der Wirt.

„Ja, dass ich dir gleich die Zähne einschlage, wenn sich dein Verhalten nicht innerhalb der nächsten Sekunden bessert.“ packte Lilith den Wirt am Kragen und zog ihn mit ihrer Kraft zu sich. „Und glaub mir, ohne Zähne macht das Leben nicht mehr soviel Spaß, wenn man nur noch Suppe löffeln darf.“

Sakura und Rose wollten sich einmischen, aber Leena verhinderte es, denn das hat der Wirt nun wirklich verdient. Scheinbar hat die Drohung gesessen.

„N… natürlich meine Dame. F… fü… fünf Personen? Werde es sofort her… herrichten!“ sah man die Panik in den Augen des Mannes.

„Aber ordentlich und saubere Betten, denn ich will auf dem Bett alleine schlafen. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich dein Haus in Brand setzen, während du gefesselt drinnen liegst und keiner, aber auch wirklich keiner wird dir zu Hilfe kommen!“ warnte Lilith den Mann. Der Wirt nickte panisch und Sina ließ ihn los, der sofort die Treppe hoch rannte.

„War das wirklich nötig gewesen?!“ beschwerte Sakura sich. „Wir hätten es auch friedlich regeln können!“

„Was meinst du Leena? Hätten wir das unseren Nerven wirklich angetan?“ fragte die Dämonin die Magierin, die nur den Kopf schüttelte.

„Definitiv nicht. Aber ich will bei ihm auch nicht wirklich was essen wollen, wer weiß, was man dort alles… vorfinden wird. Dummerweise ist das leider kein großes Dorf wo es mehrere Gasthöfe gibt.“

Es verging einige Zeit und die Gruppe bekam drei Zimmer mit frisch bezogenen Betten. Bevor irgendwie besprochen wurde, wer mit wem schläft, sorgte Rose für eine Überraschung: „Ich werde mit Lilith schlafen, Axel bekommt eh sein eigenes Zimmer. Damit sparen wir eine Diskussion und in dieser Form werden wir uns auch waschen gehen!“

„Erm… ok? Dann machen wir das so?“ schaute Sakura die anderen an, Axel war auch schon längst zurück. Sie bekamen frisches Essen, wobei Leena wirklich jedes Gemüsestück umdrehte, um etwas… zu finden was nicht dazugehörte.

„Also, bisher sind keine nennenswerten Vorfälle im Reich passiert. Hier und dort Banditenüberfälle, Monsterangriffe und ähnliches, aber keinerlei dämonische Aktivitäten. Scheinbar… haben wir mit unseren Aktionen wirklich noch mehr Zeit raus geholt.“ berichtet Axel.

„Natürlich, ein General tot, der andere vermutlich zurück nach Deymonlia gereist, damit er seine Meisterleistung dem König erklären kann. Wenn wir richtig viel Glück haben, wird er auch getötet.“ meinte Sina, während sie endlich ein frisches Stück Bratwurst isst.

„Das wäre zu schön um wahr zu sein.“ grinste Rose bei der Vorstellung, dass die Dämonen wieder nur am organisieren sind. „Aber wir sollten die Dörfler warnen, dass die Dämonen sich im Spinnenwald durchkämpfen, nur für den Notfall.“

„Das kann ich dem Bürgermeister morgen sagen, den Rest überlasse ich ihm. Wissen wir denn nun, wie lange unsere Reise zur Hauptstadt gehen wird Axel?“ nickte Sakura.

„Eine Woche, es sei denn wir finden eine Transportmöglichkeit, aber das halte ich nun doch für sehr unwahrscheinlich.“ mampfte Axel.

Wie Rose versprochen hat, nahmen sie und Lilith als erstes das Bad. Für beide Damen war es eine Wohltat, wieder ihre Körper zu waschen, nur…

„Ich weiß, dass du mich anstarrst…“ merkte Lilith an, die die neidvollen Blicke spürte.

„Warum seid ihr immer alle so… gut gebaut?“ nörgelt Rose.

„Beschwere dich bei der Göttin, der dunkle Gott wusste scheinbar, wie man einen Körper richtig aufbaut.“

„Es… ist wie es ist oder? Du willst bestimmt deine Rüstung ebenso einmal waschen, dann leihe ich dir solange einen Pyjama.“

„Das ist sehr nett von dir!“

*Raaackkkk!*

„MEIN PYJAMA!“

„Sorry, aber ich bekam keine Luft mehr, er war viel zu eng um meine Brüste!“