Ich bin wiedergeboren und das Reich Ethia?

Die Gefährten entfernen sich immer weiter vom Bau der Spinnenfrau. Während der Wanderung erzählten sie Sina alle ihre Versionen von dem Kampf gegen das Monster. Die Dämonin nickte zufrieden, dass ihre Freunde in der Lage waren gegen so ein starkes Monster zu kämpfen.

„Das freut mich zu hören. Ihr seid alle auf dem richtigen Weg euch Stärke anzueignen die ihr gegen den Dämonenkönig und seine Generäle benötigt!“

„Deine… Freundin ist doch auch eine Arachne oder?“ erinnert sich Sakura an die Gespräche, in denen Sina immer von ihren Freunden erzählte.

„Nea die Spinnenfrau. Die hat meine Freundin Sherry bei ihrer Prüfung aus einem Wald mitgebracht. Das war eine Panik in der Stadt gewesen, die bekam ich aber nur am Rande mit. Nun trainieren meine Freunde mit ihr, indem sie immer durch die Stadt rennen oder andere Orte um ihre Attribute zu steigern.“ grinste Sina.

„Mit… Monstern trainieren? Ich überlege, wo dieser Ort nur sein soll?“ wundert sich Leena, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Der ist… momentan unerreichbar, sogar für mich. Aber keine Sorge, ich weiß, dass es ihn gibt, zumal dort auch mein Zuhause ist.“ lächelt Sina, aber man sah wieder die Trauer in ihren Augen. Die Gefährten wurden wieder schweigsam, Axel hat sein blutiges Gesicht mit Hilfe von Leena gewaschen.

Rose hat zwar ihre Heilung auf sich und die anderen vollzogen, aber scheinbar war es bei Axel zu spät, denn nun hat er schräg über sein Gesicht vier große Narben.

„Ach… was mir einfällt, aber die Spinnenfrau war der Boss des Waldes und konnte die Spinnen kontrollieren. Trotz… ihrer schlechten Sprache habe ich irgendwie mitbekommen, dass irgendwas neben uns auch den Wald betreten hat und die „Großen“ geweckt werden soll. Das waren vermutlich die Riesenspinnen die Sina getötet hat. Frage mich, wer nun auch noch den Wald betreten hat?“ berichtet Axel.

„Vermutlich die Dämonen, denn der Wolf hätte die Spinnen allein durch seine Aura verscheucht.“ war die Meinung von Sina. „Sie dürften nun alles auf dem Weg niedermachen, was ich sogar befürworte, weil diese Spinnen… sind mir zu intelligent, egal ob sie kontrolliert wurden oder nicht.“

„Ist… irgendetwas vorgefallen?“ hakte Rose nach und Sina schüttelt ein bisschen zu schnell ihren Kopf. Eher friert die Hölle ein, ehe Sina diesen Part des Kampfes erzählt… außer Sherry vielleicht.

„Nein, überhaupt nichts. Wie lange müssen wir eigentlich noch diesen Wald durchqueren?“ lenkte Sina vom Thema ab.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit müssen wir noch mal hier übernachten, denn… durch meine Entführung haben wir einiges an Zeit verloren. Geht besser von der Annahme aus, dass wir sogar zwei Tage wandern, bis wir endlich unser Reich erreichen.“ erklärte Axel.

„Vielleicht greifen uns noch ein paar Spinnen an, damit ihr noch ein paar Exp sammeln könnt, denn vermutlich dürfte es in Ethia etwas friedlicher sein oder?“ fragte Sina.

„Hmm… nein. Naja, kommt drauf an wo man sich in Ethia befindet oder? Es gibt mehrere Gebiete, wo nur Abenteurer mit bestimmten Rängen rein dürfen, spricht Wälder, Minen oder Dungeons. Aber wir wollen ja direkt zur Hauptstadt zurück und der Weg ist definitiv sicher.“ sagte Rose es neben Sina.

„Oh? Seid ihr eigentlich Abenteurer?“ war die Dämonin neugierig, als Rose dies beantwortet: „Nur ich und Axel. Sakura… war viel mit ihrem Training mit Markus unterwegs und Leena…“

„Ich bin eine Schülerin des Erzmagiers Draco, der bekannteste Magier aus Ethia und ein treuer Diener des Königs. Markus hatte irgendwie einen guten Draht zu meinem Meister gehabt, weil er mich und Markus gefragt hat, ob ich mich der Heldin anschließen möchte.“ erzählte Leena mit einen gewissen Stolz in der Stimme.

„Ah… verstehe? Welche Ränge hast du mit Axel und wie seid ihr mit Sakura oder ihrem Meister in Kontakt gekommen?“ kam die nächste Frage von Sina.

„Axel hat Rang D und ich E. Tja… wir haben uns am Anfangs nur vom sehen gekannt, bis Markus uns gezielt angesprochen hat. Man benötigte meine Heilkraft und die Fähigkeiten eines Spähers *hust*. Für mich war das mehr oder weniger eine Ehre gewesen, einem beschworenen Helden zur Seite zu stehen.“ berichtet Rose grinsend.

„Stimmt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns zum ersten Mal alle gesehen haben und keiner wirklich den Mund auf bekam, als Meister… das Eis gebrochen hat.“ grinste Sakura bei der Erinnerung.

„Ein einfacher Witz worüber wir wirklich lachen mussten, mehr war nicht nötig gewesen.“ schmunzelte Axel.

„Schade das ich ihn nicht mehr kennenlernen kann, denn der Mann hat zumindest meine Hochachtung verdient. Ein Team aus unbekannten Leuten zusammenführen ist nicht wirklich eine einfache Aufgabe, dazu die richtigen Fähigkeiten der Leute im Überblick zu haben und ob sie miteinander harmonisieren können.“ nickte Sina.

„Meister Markus… war wirklich eine besondere Person.“ war selbst Sakura in Trauerstimmung, die zum Trost eine Hand von Leena auf die Schulter bekam. Selbst die Magierin schien sich verändert zu haben und wirkte nicht mehr so steif.

Die Wanderung ging weiter bis in den Abend, wo sie wieder ein Lager aufgebaut haben. Es gab eine Diskussion, ob Sina ihre Aura aktivieren sollte, aber sie wollten es ohne Aura versuchen, denn sie hatten überhaupt keine Spinnen mehr auf dem Weg gesehen.

„Schon merkwürdig, als hätten die Spinnen allen Bewohnern des Waldes mitgeteilt, dass man die Finger von uns lassen sollte.“ mutmaßte Sina und war mit ihrer Behauptung nicht so ganz daneben. Tatsächlich greifen die Spinnen momentan ununterbrochen die Dämonen an, die den Wald betreten haben und beide Seite haben ziemliche Verluste zu ertragen.

Der Tod des Generals Trozzon hat die Runde gemacht, deswegen wollen sie ihrem General noch die letzte Ehre erweisen, indem sie die Mission Lilith zu fangen um jeden Preis versuchen umzusetzen. Von dem Wolf gab es keine Spur, was für die Dämonen ziemlich verdächtig war.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter, von den Spinnen weiterhin keine Spur zu finden, obwohl sie mehrere Bauten gesehen haben, was ihre Behausungen hätte sein können. Unterwegs sahen sie auch viele hängende Kokons, wo vermutlich ihre „Beute“ hing, aber man ersparte sich den Versuch es herauszufinden.

Die Reise war diesmal ein bisschen stiller, alle behielten den Wald fest im Auge, denn es war jederzeit mit einer Falle zu rechnen, aber Fehlanzeige. So wie Axel es vermutet hat, werden sie weiter eine Nacht im Wald übernachten müssen, aber er war gute Dinge, dass sie ihn demnächst durchquert haben müssten.

„Stellt euch vor, wir wären vermutlich die ersten Personen, die von einer zur anderen Seite den gefährlichsten Wald in Alliancia durchquert haben, haufenweise Spinnen getötet haben und zusätzlich auch den Anführer der Spinnen!“ war Axel aufgeregt.

„Hoffentlich habt ihr von dem Monster den Kopf oder so eingepackt, das verleiht eurer Geschichte mehr Gewicht.“ meinte Sina und Axel nickte, dabei sah man die Freude in seinen Augen.

„Oh ja, das habe ich mit Freuden gemacht. Mir egal was ihr von mir denkt, aber wegen diesem Miststück waren wir gezwungen, länger im Wald zu hocken.“

„Aber Axel… glaubst du nicht, dass es Schicksal war? Ich meine… wir sind alle stärker geworden bei der Sache. Sakura kann ihre Fähigkeit benutzen, Leena benutzt viel fließender ihre Magie und selbst du bist stärker geworden. Mit deinen… Narben im Gesicht strahlst du auch einen gewissen Charme aus.“ kommentierte Rose.

Dies brachte alle Gefährten ins Grübeln, sogar Sina grinste, die auf die Schulter von Rose klopfte und ihr zuzwinkert. „Guter Einwand. Aber auch du bist stärker geworden, denn du kontrollierst doch deine Angst, wenn ich noch daran denke, dass du dich vermutlich sogar zu dem Zeitpunkt lieber direkt mit dem Dämonenkönig angelegt hättest.“

Dann war es wieder Abend und die Gefährten nahmen ihre Mahlzeiten ein. „Nichts… gegen euer Essen, aber ich hätte echt Bock mal wieder was frisches zwischen meine Zähne zu bekommen. Hoffentlich kommen wir an ein paar Tavernen vorbei.“ nörgelte Sina ehrlich.

„Hmm… was mir einfällt, aber du wirst uns doch weiter folgen oder?“ fiel Sakura ein Gedanke ein. Die Dämonin nickte, während ihre Freunde sie neugierig anstarrten.

„Bisher läufst du ja wieder mit deinen Flügeln herum, weil wir dich so akzeptieren, wie du bist. Aber das wird sich im Reich Ethia schlagartig ändern, ob du es mit deiner Illusion verschleiern kannst oder nicht.“

„Hmm… stimmt. In der Hauptstadt gibt es mehrere Spezialeinheiten, die extra dafür ausgebildet worden sind, Dämonen zu finden. Das dürfte selbst für Sina nicht möglich sein, einfach so reinzukommen.“ stimmte Leena zu.

„Verstehe ich das richtig, dass sie in der Lage sind, meine Illusion zu durchschauen? Dann können sie bestimmt auch die Fähigkeit „Analyse“ oder?“ hakte Sina nach und Leena nickte. „Erzählt mir doch ein bisschen von eurem Reich, damit ich mir ein besseres Bild machen kann, denn für mich ist das Neuland.“

„Öhm… Es gibt im Reich mehrere Dörfer sowie Städte, aber die wichtigsten sind mehr oder weniger an der Front gegen die Dämonen, die am stärksten befestigt sind. Dann wäre da die Hauptstadt von Ethia, die das Herz des Reiches ist.

Dort findest du alles was dein Herz begehrt, aber es wird alles ziemlich stark kontrolliert, was in die Stadt kommt und aber auch was raus geht… Was mir einfällt, aber dort gibt es sogar eine Inquisition.“ erklärte Sakura und am Ende starrte sie Sina an.

„Erm… Inquisition? Verbrennen sie Menschen an öffentlichen Plätzen und ähnliches?“ wundert sich Sina und die Gefährten wurden schweigsam. „Scheinbar habe ich ins Schwarze getroffen.“

„Sie kontrollieren mehr oder weniger die Menschen, Elfen und Zwerge, ob sie dem wahren Glauben nachgehen und keiner traut sich, sich öffentlich gegen sie zu erheben. Ich wollte es einmal, als ich gesehen habe, wie sie unschuldige Menschen einfach verbrannt haben, aber Markus hat mir erklärt, dass sie selbst vor beschworenen Helden keinen Halt machen werden.

Nur die schützende Hand des Königs… hat scheinbar verhindert, dass sie solch einen Schritt gegangen wären. Mich… widert es an, dass solche barbarische Institutionen auf dieser Welt existieren.“ verzog Sakura ihr Gesicht.

„Verstehe… dann dürften sie ebenfalls Einheiten haben, die ebenso auf der Suche nach Dämonen sind oder?“ schlussfolgerte Sina, aber schwor sich eins. Sollten die Religionsspinner Hand gegen sie erheben, wird Blut fließen.

„Genau, deswegen müssen wir überlegen, wie… weit wir gehen können, ohne das wir, aber auch du keine Probleme bekommen wirst.“ meinte Rose. Nun wirkten alle etwas nachdenklich, während Sina weiter ihre Mahlzeit nahm.

„Egal… wie man es dreht und wendet, aber Sina kann die Hauptstadt einfach nicht betreten oder?“ meldete sich Axel nach kurzer Zeit. „Dörfer und andere Städte gingen irgendwie, zumindest wo die Inquisition keine Macht hat, aber ansonsten? Da hilft es leider auch nicht viel, dass wir den Bewohnern einreden, dass Sina friedlich ist. Ich denke nur daran, wie wir… ich am Anfang waren.“

„Stimmt. Wir hatten die nötige Zeit gehabt, Sina und ihre… Taten zu sehen. Aber unser Wort wird leider nicht viel helfen.“ stimmte die Magierin zu. Alle wirken nun ein bisschen niedergeschlagen, dass ihre neue Freundin bald wieder ausgeschlossen wird.

„Hat einer von euch einen Handspiegel?“ fragte Sina auf einmal, als sie mit ihrer Mahlzeit fertig ist. Verwundert schauten sie die Dämonin an, als Rose ihr einen reichte. Sina schaute sich kurz im Spiegel an. Dann holte sie einen speziellen Ring aus dem Inventar… den Ring aus dem Dungeon.

„Stimmt… du hast ja diesen Ring aus dem Dungeon bekommen. Als hätte die Göttin das geahnt, dass wir zu so einem Zeitpunkt kommen werden!“ freute sich Sakura und die anderen ebenso.

„Ich kann darauf ehrlich verzichten, aber was soll es…“ murmelt Sina und überlegte fest, wie der Ring funktionierte. Finger reinstecken und sich vorstellen, wie man aussehen will.

Dies tat Sina und stellte sich vor, dass sie keine schwarzen Haare mit roten Streifen mehr hatte sondern platinblonde Haare, ihre unterschiedlichen Augenfarben sollen grün werden. Ihre Flügel sollen komplett verschwinden, dass sie wieder ein Mensch wird.

Die Veränderung kam sofort und Sina schrie vor Schmerzen auf… Nicht wegen ihre Haarfarben oder Augen, sondern weil sich ihre Flügel zurückbildeten. Erschrocken standen die anderen Gefährten auf, als Sina auf dem Boden kauerte, dabei staunten sie nicht schlecht, wie die Flügel immer kleiner und kleiner wurden, bis sie komplett verschwunden waren.

Die Haarfarbe änderte sich ebenfalls komplett, nur die Augen konnte man bei Sina nicht sehen, weil sie komplett weiß waren. Dann brach Sina vor Schmerzen zusammen und lag bewusstlos auf dem Boden.

„Erm…?“ waren die Gefährten nun überfordert mit der Situation.