Ich bin wiedergeboren und die Suche?

Sina war noch im Tiefschlaf gewesen, als sie unsanft von Sakura geschüttelt wird. Sherry verschwand aus ihrem Traum und als die Dämonin ihre Augen öffnete sah sie eine panische Sakura.

„Ew…? Dachte… *gähn* wir schlafen länger?“ war Sina noch mehr oder weniger im Schlafmodus gewesen.

„Axel ist verschwunden!“ rief Sakura panisch, Rose und Leena sahen auch nicht besser aus, als sie ihre Umgebung ausspähten.

„Sicher? Nicht für kleine Jungs?“ war Sina immer noch nicht wach und Sakura schüttelt ernst den Kopf.

„Nein, er ist komplett verschwunden!“ schüttelt Sakura Sina noch heftiger als vorher. „Bei allen Göttern, so unsanft wurde ich noch nie geweckt…“ dachte Sina. Die Dämonin löste sich von Sakura und stand auf, dabei musste sie sich einmal kurz strecken.

Tatsächlich sah Sina nur ihre Freundinnen, von Axel war keine Spur zu sehen. „Lass mich raten, Axel hatte die letzte Nachtwache gehabt?“ fragte Sina.

„Das ist richtig. Ich habe ihn als letztes geweckt und mich nochmal hingelegt, aber es war Rose, die mich dann nochmal geweckt hat und mitteilte, dass Axel weg sei.“ nickte Sakura. „Was sollen wir tun? Das muss doch das Werk von den Spinnen sein!“

„Erstmal tief ein und ausatmen. Ein panischer Anführer ist das schlimmste, was eine Gruppe haben kann.“ musste Sina die Heldin erst Mal beruhigen. „Axel ist verschwunden, vermutlich nicht unbedingt freiwillig sondern da hat jemand nachgeholfen. Aufgrund das wir keine Bäume um unser Lager haben, muss etwas ihn aus der Entfernung erwischt haben.“

„Wenn… das stimmt, was du sagst… Dann muss es auch eine Spur geben, wie er hinterhergezogen wurde!“ reagierte Leena mit mehr Hoffnung und suchte nun den Boden ab, Rose half ihr ungefragt dabei.

„Darauf… hätte ich selber kommen müssen…“ murmelt Sakura beschämt, aber Sina legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Du ahnst nicht, wie oft ich durch den Wind war, als meine Freundin entführt, verschollen oder ähnliches war. Irgendwann habe ich mir die Ruhe angeeignet die dir momentan fehlt, aber das kommt noch.

Was mich mehr wundert ist, was für eine Spinne sich traute, so nah zu kommen und nur Axel zu entführen. Selbst… wenn er nur für kleine Junge war, aber so weit wird selbst er sich nicht hinauswagen wollen. Mir selber fällt eigentlich nur ein Grund ein, du auch?“ lächelte Sina.

„ … Müsste eine Arachne gewesen sein oder? Ich habe von diesen Monstern bisher immer nur Geschichten gehört, aber selber noch keine gesehen.“ grübelte Sakura kurz.

„Das denke ich nämlich auch. Meine Freundin Nea ist auch eine Arachne, ist aber so neugierig, dass sie sich den menschlichen Regeln beugt… manchmal. Sie hat zwei Vampire als Aufpasser, aber man ist, war immer… wieder über ihre Kreativität erstaunt, was sie als Spinnenfrau alles zustande bekommt.

Aber wir müssen fest damit rechnen, dass diese Arachne uns ziemlich feindlich gesinnt sein wird. Du… ahnst vermutlich auch, warum sie Axel entführt hat? Wir… haben genug „spezielles“ Wissen.“ machte Sina ein paar Andeutungen.

„Ew… dann sollten wir ihn wirklich schnell finden, denn… solange sollte… er irgendwie noch am Leben sein oder?“ verzog Sakura leicht ihr Gesicht, als sie ihr Kopfkino laufen ließ.

„Sakura, Sina? Rose hat da was gefunden!“ rief Leena aufgeregt. Die beiden Damen beendeten ihr Gespräch und gingen zu der winkenden Magierin. Diese zeigte auf dem Boden eine sehr offensichtliche Schleifspur, dass etwas schweres gezogen wurde.

„Gut gemacht, dann sollten wir ihr sofort folgen und hoffentlich noch Axel retten!“ lobte Sakura, aber Sina hinderte sie direkt an eine Verfolgung. „Warte. Wir müssen ein bisschen geschickter an die Sache ran gehen!“

„Und… was schlägst du vor? Jede Minute wo wir nur rumstehen, desto… weniger Zeit haben wir um Axel noch lebend zu finden!“ war Leena aufgeregt.

„Dieses Monster dürfte jetzt nicht dumm sein. Sobald ich mit meiner Aura komme, weiß sie Bescheid und wird sich mit Axel weiter von uns entfernen.“ erklärte Sina sachlich.

„Dann mach sie doch… oh. Wenn du die Aura ausmachst, dann haben wir die anderen Spinnen wieder an uns kleben…“ wurde Sakura niedergeschlagen.

„Richtig. Aber… vielleicht gibt es eine Lösung.“ grinste Sina und die anderen wirkten sehr interessiert…

Fünf Minuten später:

„Erm… das soll klappen?“ murmelt Rose, die wieder auf der Schulter von Sina saß, während diese eine Hand von Sakura sowie Leena hielt.

„Wenn du einen besseren Vorschlag hast, immer her damit.“ kam eine unsichtbare Stimme von unten. Der Plan von Sina war, dass sie ihre Aura wieder versteckt, dabei sich und ihre Freundinnen unsichtbar machte.

Nun gingen die Frauen sehr nervös durch den Wald, ohne eine Mahlzeit oder ähnliches, dabei mussten sie selber aufpassen, wie sie gehen. Denn… unsichtbar zu sein, die Erfahrung hatte bisher keiner gemacht in so eine Situation.

„Aber lass mich euch warnen. Wie finden Spinnen ihre Beute?“ kam die Frage von Sina, als Sakura sich sofort meldete: „Über ihre Spinnennetze und Fäden!“

„Hundert Punkte für die Heldin! Richtig, dummerweise ist der gesamte Wald voller Fäden, daher weiß ich nicht, ob es bestimmte Fäden sind, wo die Spinnen sich auf die Suche begeben. Ansonsten weiß ich auch nicht, ob sie mit ihren Augen auch Wärme oder ähnliches registrieren, aber das…“ wollte Sina erklären, als einige große schwarze Spinnen erschienen.

Sofort wurden die Frauen schweigsam und beobachten die vier große Spinnen. Was Sina an diesen Monstern so faszinierte ist ihre Organisation. Eine der Spinnen zeigte mehr oder weniger in bestimmten Richtungen, dann verschwand eine der Spinne, während die anderen gemeinsam in die Richtung des alten Lagers rannten.

Sofort mussten die menschlichen Frauen nach Luft schnappen, als die großen Spinnen an ihnen vorbeirannten und atmeten schwer aus, als sie die Spinnen nicht mehr sahen.

„Also… man kann sagen was man will, aber diese Monster gehen mir ein bisschen zu organisiert vor.“ merkte Sina an. „Irgendwie… sind mir diese Spinnen zu intelligent. Selbst woher ich komme, gibt es keinen Wald voller Spinnen oder Monster, die sich so…“

„Ich verstehe was du meinst… aber wir haben das eben vor unseren Augen gesehen oder?“ merkte Leena an. „Vielleicht ist das der Grund, warum kein Abenteurer freiwillig hier rein geht.“

„Man müsste den kompletten Wald in Brand setzen und alle Spinnen mehr oder weniger abfangen, die dann auf der Flucht sind.“ meinte Sakura.

„Nicht… möglich. Wir haben genug von diesen Monstern gesehen, die alle unterschiedliche Größen hatten. Da muss nur… ein weibliche kleine Spinne durch huschen und es geht woanders von vorne los.“ zitterte Rose, die sich aber gut im Griff hatte.

„Egal, suchen wir Axel weiter.“ kam Sina zum Entschloss und ging der Schleifspur weiter…

„Verdammte Scheiße, lass mich los du ekelhaftes Monster!“ brüllte Axel, der fast in einen Kokon eingewickelt von einer Decke herunterhing. Er selber hat schon mehrere Versuche gemacht, sich selber zu befreien, aber das Monster wusste, wie man seine Beute verknotet.

„Warum so sauer? Endlich Mann langer Zeit Wald betreten.“ grinste eine nackte Spinnenfrau vom Boden hoch, ihre gebrochene Sprache ist schwer zu verstehen. „Mann und ich vereinen, viele Kinder ich legen.“

Axel wurde bei dem Gedanken schlecht, von diesem Monster vergewaltigt zu werden. Wäre die Szene nicht so bizarr, könnte man die Spinnenfrau schon als schön beschreiben. Sie hatte sehr lange weiße Haare und einen gutgebauten Frauenkörper. Auffällig waren ihre vielen Narben am Körper. Aber am interessantesten war ihr weißer Spinnenkörper, denn sie wirkte fast schon albinohaft. Dazu hatte sie irgendwelche Muster auf dem großen Hinterleib.

„Eher beiße ich mir die Zunge ab, als… *würg* mich mit dir paaren zu wollen!“ brüllte Axel weiterhin wütend. Da wollte er am Lager nur kurz seine Beine vertreten, als aus dem Nichts sich Spinnenfäden um seinen Körper wickelten, die auch noch extrem klebrig waren.

„Nein nein, Mann leben sein.“ grinste die Spinnenfrau weiter, als schwarze Spinnen sich ihr näherten. Sofort fingen sie an mit Gesten und Zischlauten zu kommunizieren, dann verschwanden die schwarzen Spinnen wieder.

„Ihr… ihr kontrolliert die Spinnen?!“ traute Axel seinen Augen nicht, was soeben passiert war. Das amüsierte die Spinnenfrau so sehr, dass sie lachen musste. „Bei der Göttin, ich wollte nie wissen, wie eine Spinne lacht.“ dachte Axel in diesem Moment noch.

„Alles Kinder, sie lernen schnell und gut! Mein Land, meine Kinder.“ nickte die Spinnenfrau nach ihrem Lachanfall.

„Zeit das man deinen Wald in Brand setzt du ekelhaftes Ungeheuer! Aber eins kann ich dir versprechen!“ drohte Axel und die Arachne wirkte neugierig. „Selbst wenn du mich tötest, meine Freundinnen werden dich definitiv jagen und töten!“

Wieder bekam die Spinnenfrau einen Lachanfall, sie konnte es sich nicht mal vorstellen, dass man sie töten könnte. Zu viele Kämpfe hatte sie schon gegen Abenteurer und andere Monster, selbst gegen ihre eigene Rasse.

„Mann dumm, aber Mensch oder? Mensch schwach. Frau auch schwach… außer mit roter Haut. Gefährliches Monster. Ich aber nicht dumm!“ strahlte die Spinnenfrau einen Stolz von sich aus. „Dich gefangen, nun mein!“

„Meine Fresse… noch unklarer kannst du dich echt nicht ausdrücken… Aber schön zu wissen, was du von uns Menschen hältst.“ kommentierte Axel es trocken. „Außerdem gehöre ich bestimmt nicht dir!“

„Sehr… bald, dann wir einigen!“ kündete die Spinnenfrau dies an und Axel musste schwer schlucken.

Die Frauen gingen weiter der Spur nach, dabei sahen sie viele weitere Spinnen. Bisher hatten sie mehr oder weniger Glück gehabt, dass keine ihnen zu nah kam.

„Sina?“ meldete sich auf einmal eine unsichtbare Sakura. Ihre Nerven waren ziemlich angespannt, denn so durch einen Monsternest zu gehen, könnten wirklich nur die mit den härtsten Stahlnerven.

„Anwesend. Was gibst?“ konzentrierte Sina sich auf ihre Umgebung, dabei achtet sie vor allem auf die Bäume, wo ebenso Spinnen hin und her huschen.

„Eine… Idee, was machen wir, wenn wir Axel und… seine Entführerin gefunden haben?“ flüsterte Sakura nun, als wieder Spinnen in ihrer Nähe waren.

Die Frauen warten ab, aber sie merkten, dass die Spinnen scheinbar auf der Suche waren. Man konnte nun bei den Spinnen unterscheiden, wer von ihnen das Sagen hatte, wer einfach nur ein Krieger oder Späher war.

„Nun… Ich würde vorschlagen, dass du mit Rose und Leena die Arachne bekämpft, während ich mich um die Spinnen kümmere. Hoffentlich ist es eine Höhle, denn das kann ich einfacher verteidigen.“

„Traust… du dir das wirklich zu?“ fragte Rose nun und Sina nickte. „Sollten… die Spinnen es tatsächlich schaffen mich in Bedrängnis zu bringen, aktiviere ich meine Feueraura, aber… das ist wirklich meine allerletzte Verteidigung, weil ihr vermutlich dann… beeilt euch einfach ok?“

Auf einmal rumpelte es und viele Spinnen rannten zur Ursache hin. „Was… war das für ein Lärm?“ wunderte sich Leena.

„Keine Ahnung, vielleicht sind es die Dämonen, die sich nun einen Weg hier rein kämpfen, denn Gründe haben sie ja genug in den Wald zu kommen oder?“ mutmaßte Sina.

„Dann sind die Spinnen wenigstens abgelenkt, lass uns schneller nach Axel suchen!“