Ich bin wiedergeboren und die Wut des Dämonenkönigs?

Das Team von Sakura sammelte alle Dokumente ein, während Leena für Sina einen Eimer Wasser zu Verfügung stellte, damit sie das Blut von ihrem Gesicht und Bauch waschen konnte.

„Wusste nicht… das Frauen auch solche Bauchmuskeln haben können?“ staunte Rose nicht schlecht, als sie Sina beobachtet.

„Training, kannst du auch schaffen. Man muss nur wissen, welche Muskeln man trainieren musst.“ grinste Sina.

„Erm… ok?“ meinte die Heilerin nur, aber eher verstand Sakura die Aussage von Sina. „Ok, wir haben alles verstaut. Axel kennt den Fluchtweg, dann lass uns keine Zeit vertrödeln und die Nacht nutzen, solange wir es können!“

„Die Karawane zieht weiter…“ summte Sina, als das Team aufbrach, dabei nahm sie nicht wahr, dass mächtige Magie eingesetzt wurde.

Vor dem Dämonenkönig Rarkas lagen die Leichen der beiden Torwächter, die Lilith in das Dämonenlager hereinließen. Rarkas trug noch seine verbrannte Hose, ansonsten wurden seine blutigen Verletzungen am Gesicht sowie Oberkörper mit Mullbinden verbunden. Der König als auch seine Vertrauten, aber auch andere Dämonen standen am alten Zeltplatz des Königs, der aber nun… nicht mehr wirklich existierte.

„Es tut mir leid eure Majestät, aber ich kann ihnen nicht erklären, warum eure Regeneration… diese Wunden so langsam heilen. Mit dieser Geschwindigkeit müssen sie mit Narben rechnen, selbst unsere Heilung bringt nichts.“ entschuldigte sich der ehemalige Dämonenarzt, bevor ihm der Kopf abgeschlagen wurde.

Die Aura von Rarkas war extrem elektrisierend, man konnte seine Wut schon anfassen. Nach dem letzten Angriff von Sina hatte Rarkas seine Vertrauten damit beauftragt, alles über diese Dämonin in Erfahrung zu bringen.

Es dauerte nicht lange, da wurden ihm die Torwächter vorgestellt, die ihm erzählten, was diese Sukkubus mit ihnen angestellt hatte, bevor sie weiter in das Lager ging und mit welcher Lüge sie reinkam.

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, hat der Dämonenkönig die Wächter mit seiner Magie getötet und nun lagen sie tot vor seinen Füßen, aber es milderte seinen Zorn in keinster Weise.

„WER. IST. DIESE. FRAU?“ knurrte Rarkas, immer noch nicht schlauer als vorher. Der König starrte alle Dämonen in seiner Nähe an. Dann wurde ihm ein weiterer Dämon vorgestellt: Igriz.

„Dieser Dämon wurde gesehen, wie er die Frau durch das Lager geführt hat.“ sagte einer der Vertrauten zu ihm, dabei sah man die Schadenfreude in den Augen. Igriz hat sie ebenfalls gesehen, kann leider nichts tun, um ihm das Gesicht ein bisschen zu bearbeiten.

„So? Dann… solltet ihr alles über sie wissen oder?“ starrte Rarkas den Dämon an, der ziemlich eingeschüchtert war.

„Ihr Name war Lilith. Laut ihrer Aussage wird sie von einem Lager zum anderen Lager gebracht, weil… man mit ihrer Einstellung nicht wirklich zurecht kam. Sie stellte mehrere Fragen über den Stand der Dämonen und wieso wir keine weitere Angriffe führten.“ berichtet Igriz.

„Aha… Lilith ist ihr Name? Komischerweise habe noch von keiner Sukkubus mit so einem Namen gehört, vor allem, wenn sie angeblich nur Probleme machte.“ knurrte Rarkas, die Mullbinden saugen wieder das Blut auf.

„Ich auch nicht, aber… eins wusste ich definitiv. Sie strahlte eine Stärke und Charisma aus wie ein General.“ meinte Igriz, was scheinbar ein Fehler war.

„Ho? Wie ein General? Dafür hat sie aber alles zerstört, was wir geplant HATTEN!“ schrie Rarkas den Dämon an. „Alles, was ich geplant hatte, wurde von einer einzigen Dämonin in wenigen Stunden komplett ZERSTÖRT!“ dann schlug Rarkas mit seinem Schwert über das Gesicht von Igriz.

Schreiend fiel Igriz nach hinten, dabei hielt er eine Hand auf die Wunde, aber scheinbar griff der Dämonenkönig nicht weiter an. Blut fiel vom Gesicht runter. Igriz hatte Glück, dass der König nicht seine Augen getroffen hatte… momentan.

„Meine Geheimwaffe gestohlen, den Giftmischer Klonk getötet und das komplette Labor unbrauchbar gemacht, wegen IHR!“

„Eure Majestät, wir haben den Lagermeister Garren gebracht, so wie sie es gewünscht haben“ hielten zwei große Dämonensoldaten den Lagermeister im Griff. Alle drehten ihre Köpfe zu dem Lagermeister um, der aber… scheinbar ziemlich entspannt war. Rarkas machte eine Hinfort-Geste und Igriz verschwand, dabei hatte er einen kurzen Augenkontakt mit Garren bis dieser von der Versammlung verschwand.

„Ah… Garren, der geizigste Dämon der Welt. KÖNNT IHR MIR ERKLÄREN, WARUM DIESE FRAU DAS SCHWERT TRUG?!“ nun spritze das Blut von seinem Gesicht runter, Rarkas konnte sich nicht mehr beruhigen.

Garren dagegen… wirkte nicht eingeschüchtert, wo ihm jeder Respekt zollen musste. „Weil ich es ihr gegeben habe. Ihr habt mich zum Schweigen verdonnert, aber nicht verboten, es anderen würdigen Trägern weiterzureichen.“

„Ich… höre nicht richtig oder? Ihr… habt das Schwert „Lazarus“ einfach einer dahergelaufenen Dämonin, noch schlimmer, von der Rasse Sukkubus übergeben?!“ fielen Rarkas fast die Augen vom Gesicht. Selbst der König hat eine sehr schlechte Meinung von den Sukkuben und ihrer männlichen Gattung.

Sofort wurde es totenstill. Es war bei den Dämonen bekannt, welches Schwert damit gemeint war und wer es zuletzt trug. Überall wurde Augenkontakt getroffen, alle überlegten fieberhaft was das zu bedeuten hat.

„Ja, das habe ich. Mehr noch, ich habe ihr auch die Ausrüstung, die sie getragen hat, gegeben. Igriz hat gesehen, welche Kräfte Lilith hatte und… ich bin kein Feigling, aber Lilith hat Mächte, die mir einen wahren Tod gegeben hätte.

Am Anfang hat sich das Schwert gegen sie gewehrt, aber scheinbar… konnte sie das Schwert bändigen und wurde als neuen Meister anerkannt. Lilith… sie weiß, wie man mit Worten umgeht.“ war der Lagermeister sehr ehrlich.

Dem Dämonenkönig fielen keine Worte ein. Noch nie zuvor hat er so viele Idioten auf einem Fleck erlebt, dass er sich die Hand ins Gesicht schlug. Spontan erinnert er sich an die Aussage seines Vaters, dass man als Anführer immer von Idioten umgeben ist. „Wie recht du mal wieder hattest…“ dachte Rarkas gehässig.

„Wenn ich ehrlich bin, aber ihr seid als Dämonenkönig unwürdig.“ sagte Lagermeister Garren diesen Satz. Alle Dämonen in der Nähe schnappten nach Luft. Es gab schon immer einige Hitzköpfe, die das einem Dämonenkönig gesagt hatten, aber Garren gehörte nicht unbedingt zu dieser Sorte.

„Was… hast du gesagt?“ fragte Rarkas, während er das Schwert immer fester griff, dass sich der Griff verformte.

„Ihr habt mich schon verstanden. Ihr seid kein Dämonenkönig, nur weil ihr euren Vater, den alten Dämonenkönig, besiegt habt. Es gibt die Gerüchte, dass ihr ihn mit Gift bekämpft habt, wogegen er keine Resistenz hatte.

Als ich Klonk im Lager gesehen habe, einer der besten Giftmischer, kann ich mir bildlich vorstellen, dass er ebenso seine Finger im Spiel hatte. Wenn… ich raten müsste, hat er euch das entsprechende Gift gegeben.

Aber das ist egal. So wie ihr ausseht, hat Lilith mit euch den Boden gewischt und ist sogar noch entkommen. Ein Dämonenkönig lässt keine Gegner flüchten, eine der wichtigsten Lehren die man uns allen beibringt.

Damit seid ihr eures AmmmgghghhhHHH!“ schrie Garren am Ende laut auf, als Raskal sein Schwert in das Herz vom Lagermeister stieß. Danach riss der Dämonenkönig das Schwert zur Seite raus.

Garren wusste, dass es tödlich für ihn enden wird, aber er bereute keine Sekunde seine Worte. „Königin Lilith….“ dachte der Lagermeister, als er mit dem Gesicht auf dem Boden regungslos lag. Eine große Blutlache bildete sich um ihn.

„Ich muss mir so einen Blödsinn von euch nicht ANHÖREN!“ brüllte der Dämonenkönig wütend, aber die Saat von Garren war gelegt. Auf einmal explodierte ein großes Zelt, die magischen Waffen und Rüstungen wurden durch den speziellen Zauber von Garren komplett unbrauchbar gemacht, aber in seinem Zorn hat der Dämonenkönig seinen Fehler noch nicht realisiert.

„Eure Majestät, wir haben eine Gruppe von Menschen mit… einer Frau mit großen Flügeln in den Norden flüchten sehen!“ rannte ein dämonischer Späher in die Runde rein.

„DANN SCHICKT ALLE DÄMONEN HINTERHER!“ gab der Dämonenkönig sofort den Befehl. „TÖTET DIE MENSCHEN, ABER BRINGT MIR DIESE FRAU LEBEND!“

„Erm… wenn ihr schon mit Lilith Probleme hattet, wie sollen wir….“ wunderte sich einer der Vertrauten, auf einmal fiel ihm der Kopf vom Hals ab.

„WIESO STEHT IHR NOCH HIER RUM?!“ schwingt der Dämonenkönig sein Schwert, dann rannten alle Dämonen direkt los, bis auf einen Vertrauten.

„Wenn diese Gruppe nach Norden rennt, dann… Ich will, dass ihr General Trozzon den Befehl gebt, seine Armee nach dieser Gruppe zu suchen!“ befahl Raskal nach kurzer Überlegung. Der Vertraute verbeugte sich und verschwand.

„Und wenn ich die Welt auf den Kopf stellen muss, aber ich werde dich finden!“ sagte Raskal diese Worte hasserfüllt. Aber die Gerüchte, dass Raskal nicht der stärkste Dämon ist sowie die Worte von Garren, werden dem Dämonenkönig in nächster Zeit enorme Probleme machen.

Der Dämonenkönig ging zu seinem zerstören Bett und suchte nach seiner Halskette, ein besonderes Erinnerungsstück von seiner Mutter, aber egal wo und wie er suchte, keine Spur von der Halskette.

„Verdammt… nicht nur das es mein schlimmster Tag meines Lebens ist, sondern auch der größte Verlust, den ich ertrage musste!“ schlug Raskal mit seiner Faust auf den Boden, was wieder ein Beben im Lager auslöste.

Einer der Vertrauten kam wieder: „Eure Hoheit, General Trozzon hat euren Befehl entgegengenommen und setzt diesen unverzüglich um.“

„Wenigsten einer, der sofort handelt. Ich werde wieder nach Deymonlia zurückreisen und mir neue Strategien einfallen müssen, weil alle… UNSERE PLÄNE GESTOHLEN WURDEN VERDAMMT!“ brüllte der Dämonenkönig wieder seine Wut raus.

„Und ich werde einigen Monstern die Schädel einschlagen, damit ich diesem Weib nicht nochmal so chancenlos unterlegen bin!“ war der eigentliche Plan von Raskal.

Einige Stunden führte Axel die Gruppe durch die Nacht, alle sind es nicht gewöhnt, solange ohne Schlaf unterwegs zu sein. Naja, bis auf Sina, die durch das Adrenalin im Körper noch ziemlich aufgeputscht war.

„Gibt es auf unserer Strecke irgendwelche Höhlen oder so? Ich meine… ihr seht ziemlich müde aus.“ fragte Sina.

„Hm… am Fluss war eine, aber… aus der Entfernung konnte ich nicht sehen, ob sie bewohnt ist oder nicht.“ grübelte Axel.

„Wenn wir kommen und drinnen sollte was hausen, werde ich das schnell erledigen. Euer… neues Ziel ist euer Reich oder? Wie lange werden wir brauchen?“ kam die nächste Frage von Sina.

„Vermutlich mehr als eine Woche, wenn alles gut geht.“ schätze Leena, denn selbst Sakura wusste das nicht.

„Nun, das ist doch gut?“ lächelt Sina. „Erm… inwiefern?“ hakte Rose nach, weil sie dieses Lächeln unheimlich fand.

„Weil wir jedes Monster auf dem Weg töten werden… was heißt wir, ihr! Exp, Exp und noch mal Exp farmen!“ kichert Sina aufgedreht.

„Oh je…“