Ich bin wiedergeboren und die Flucht nach vorne?

Sina konnte schwören, wie jemand laut schrie, aber das war ihr egal. Nun flog sie schnell zurück zu ihren Teamgefährten, was nicht lange dauert denn sie wusste ja wo die Klippe war.

Sofort setzte Sina zur Landung an, als Sakura und die anderen zu ihren Waffen griffen, weil sie nicht wussten, wer sie mitten in der Nacht besucht.

„Hey! Ich bin es! Eure Lieblingsfreundin!“ beruhigte Sina mit dem großen Beutel ihre Freunde, als Sakura ein paar Schritte näher kam.

„Sina? Du bist es wirklich! Ich dachte, der Dämonenkönig persönlich ist gekommen… Meine, mit deiner neuen Ausrüstung?“ lächelte Sakura glücklich. Die Heldin gab den anderen das Zeichen, die Waffen wegzustecken, dann kamen sie ebenso näher.

„Was ist unten passiert? Scheinbar hast du gegen jemanden gekämpft oder?“ fragte Leena sofort, während Rose Sina mit ihrer Ausrüstung genauer in Augenschein nahm.

„Mit dem General des Lagers. Ich habe schon gegen ein paar Dämonengeneräle gekämpft, aber gegen so einen bisher noch nicht. Der war ja sogar stärker als der Vampir. Egal was ich gegen ihn eingesetzt habe, aber er stand immer wieder auf!“ hörte man den nervenden Ton in der Stimme von Sina.

„Illusion: Boss. Solltet ihr den Typen sehen, „falls“ er meinen letzten Angriff überlebt hat. Rennt. Tut euch wirklich den Gefallen und rennt vor ihm weg, denn ihr seid momentan nicht in der Lage gegen diesen General zu kämpfen.“ warnte Sina ihre Freunde.

Alle Gefährten nahmen den „General“ in Augenschein, mit der Falschinformation sorgte Sina wieder in der Zukunft für weiteres Chaos.

„Scheinbar… bist du… doch kein Dämon? Ich bezweifele, dass die Dämonen eine solch komplizierte Intrige planen, um den beschworenen Helden zu unterwandern.“ nagte dies an Axel.

„Huch? Ein Moment, ich muss mich eben kneifen, aber hat Axel…?“ hörte Sina nicht recht, aber Sakura beendete dies schnell. „Erzähl uns lieber, was vor dem Kampf passiert ist? Wir haben gesehen wie… du dich mit den Torwachen angelegt hast.“

„Ah… die Spinner meinten, dass ich hässlich sei. Das hat noch niemand zu mir gesagt, kannst du dir vorstellen, wie viele Stricke bei mir gerissen sind? Die Torwachen können sich glücklich schätzen, dass meine Freunde nicht dabei waren, das hätte… nicht nur mit zertretenen Eiern geendet.“ ließ Sina ihre Empörung raus.

„Nun… ich kann mir dazu kein Urteil bilden, aber… hässlich würde überhaupt nicht zu eurem Aussehen passen.“ stimmte die Heilerin Rose zu.

„Danke, das hatte ich dringend nötig gehabt. Soo… dann lass mir erzählen, was mir da unten alles passiert ist…“

Das Treffen mit Moglich und Dalmaz, dabei ließ Sina unerwähnt, dass sie Dalmaz neues Selbstvertrauen eingebläut hat.

Wie sie mit Igriz zu dem ersten großen Zelt ging, dass alle Waffen und Rüstungen aufbewahrte. Die Begegnung mit dem Lagermeister Garran und wie sie ihn überzeugte, ihr neue Ausrüstung zu überlassen.

„Dieses Buch beinhaltet alle Informationen, welche Waffen und Rüstung dieses Lager hat!“ strahlte Sina und gab es Sakura in die Hand. 49/50

„Huh?!“ staunte Sakura und blätterte sofort im Buch durch, dabei wurden ihre Augen immer größer. „Das… sind nicht unwichtige Informationen, damit kann man einschätzen, wie stark der Feind gepanzert ist!“

„Das denke ich auch. Vielleicht solltest du das Buch auch den anderen weiterreichen, damit sie ebenfalls eine Vorstellung haben, was dieses Lager alles hat.“ schlug Sina vor und die Geschichte ging weiter.

Die Dämonin erzählte auch den Stand der Dinge bei den Dämonen, dass nämlich ein neuer und noch stärkerer Dämonenkönig die Dämonen führt.

„Das ist also der Grund, warum wir die momentane Ruhe gegen die Dämonen haben. Aber… dachte die Dämonenkönige sind von Natur aus die stärksten Dämonen, wie… stark ist dann der neue Dämonenkönig?“ war Rose sich ein bisschen unsicher.

„Halt stärker. Der Typ unten im Lager war ein General, dann müsst ihr euch einfach vorstellen, dass der König zehn mal stärker sein muss. Als einfaches Beispiel.“ zuckte Sina mit der Schulter. „Dieses Schwert hier… gehörte dem alten Dämonenkönig, auch wenn der Lagermeister nichts dazu gesagt hat.“

„Bitte?! Wieso führst du nun das Schwert? Müsste das nicht der neue Dämonenkönig besitzen?“ zweifelte Leena.

„Das ist eine lebendige Waffe, die ihrem Meister treu ist. Ich… musste ein bisschen darauf einreden, bis es selber eingesehen hat, dass es bei mir besser aufgehoben ist, als nur in der Waffenkiste zu stecken. Zumindest schien es ziemlich wütend auf den General gewesen zu sein und umso glücklicher, als ich meine stärkste Fähigkeit gegen ihn eingesetzt habe.“ wunderte sich selbst Sina.

„Und… du bleibst weiter bei deiner Behauptung, dass du kein Dämon bist? Woher hast du dann all dieses Wissen? Du bist reingegangen, als wäre es für dich normal mit den Dämonen zu verkehren, kennst ihre Regeln besser als wir…“ hake Axel nach, der wieder misstrauisch wurde.

Sina und Axel starrten sich gegenseitig an, während Sakura das Geheimnis kannte. Sina schaute dann Rose und Leena ebenso an, die auf die Antwort gespannt warten.

„ … Rein hypothetisch. Ich bin und bleibe eine Götterbestie, daran gibt es nichts zu rütteln, ob ich es will oder nicht. Was würdet ihr denn machen, wenn ich vorher ein Dämon gewesen wäre?“ fragte Sina, die zu einem Entschluss gekommen ist.

„Hm… gegen dich können wir nicht kämpfen, dafür haben wir genug… Beweise vor Augen gehabt, dass wir vermutlich in diesem Leben auch nicht die leiseste Chance gegen dich hätten.“ kam Leena zu einer Feststellung.

„Außerdem… hattet ihr genug Gelegenheiten gehabt, uns zu töten. Doch stattdessen helft ihr uns eher oder?“ legte Rose einen Zeigefinger auf die Wange.

„Nicht nur das, ich vermute in diesem Stoffbeutel sind wichtige Sachen. Alles… Dinge, die zeigen, dass man dir vertrauen kann.“ lächelt Sakura.

„Und was denkt Axel? Auch wenn mich seine Meinung… nur bedingt interessiert, aber wir werden vermutlich gemeinsam weiterreisen oder?“ sagte Sina dies zu Axel, der wieder schweigsam war.

„Stimmt, vielleicht… war ich letztens sehr gemein zu ihm gewesen, aber… vielleicht hat sich ja die Meinung von Axel auch ein bisschen zu dir geändert.“ meinte Sakura.

„Ich… kann Sina einfach nicht vertrauen. Die unheimliche Stärke, die vielen Geheimnisse um Sina selber, ihre seltsamen Aktionen…“ schüttelt Axel den Kopf.

„Nun, die unheimliche Stärke habe ich mir aber antrainieren müssen über die Jahre, glaubst du wirklich, sie hatte ich direkt bei meiner Geburt? Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, wie viele Nahtod-Erfahrungen ich schon gemacht habe.

Die Geheimnisse haben schon ihre Gründe, so wie du auch bestimmt deine Geheimnisse vor den anderen Frauen hier hältst. Nur die engsten Freunde, die auch sehr überschaubar sind, kennen die wichtigsten Geheimnisse um mich.

Und… bei den seltsamen Aktionen sind nicht mal meine Freunde vor mir geschützt. Selbst… meine Geliebte bekommt sie oft zu spüren, wobei… ich mir nicht sicher bin ob es an ihrem Talent liegt. Wäre sie hier gewesen, wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch der Dämonenkönig im Lager gewesen.“ war Sina sehr ernst.

„Huh? Was ist das denn für ein Talent, dass sie solche starke Wesen anzieht?“ reagierte Leena erstaunt.

„Sie trägt den Titel „Pechvogel“. Sherry bringt sich und allen in ihre Nähe nur Unglück. Interessanterweise lockt sie mit diesem Talent auch die stärksten Kreaturen an. Bisher haben wir nicht herausgefunden, warum sie diesen Titel hat, noch wie man ihn loswird. Bei letzterem will ich das dann doch nicht.“ grinste Sina am Ende.

„Kannst… du uns das Versprechen geben, uns niemals zu verraten?“ starrte Axel nun die Dämonin an.

„Die Frage ist, was ist für dich Verrat? War es nicht Verrat gewesen mit der Aktion im Dungeon, dass ich euch die Entscheidung vorenthalten habe? Wäre es nicht sogar Verrat für dich selber, dass ich mit Leena und Rose Einzelgespräche geführt habe?

Axel, eins kannst du mir glauben, Eide sowie Schwüre mit mir zu machen kann eine sehr gefährliche Sache werden. Wenn du glaubst, du hast an alles gedacht, finde ich trotzdem eine Möglichkeit, dies zu umgehen.“ warnte Sina.

„Ich will einfach nur… dass Leena, Rose und Sakura nichts passiert. Ich habe nicht viele Freunde und wegen diesem Vampir sind ein paar weitere gestorben. Wegen dir muss ich mich mehr oder weniger im Kreis drehen, damit ich sicher sein kann, dass ihnen nichts passiert!“ war Axel ziemlich aufrichtig.

„Huh? Du… machst dir Sorgen um uns?“ reagierte Rose erstaunt und Axel nickte. „Aber natürlich! Ist das nicht normal bei einem Team, dass man sich auch um andere Sorgen macht?“

Sakura´s Blick auf Axel schien sich leicht zu ändern, ohne das sie es bemerkte. Leena nahm es einfach zur Kenntnis, dabei musste sie aber schmunzeln.

„Hmm… Solange ihr mein Vertrauen nicht missbraucht, so werde ich eures ebenso nicht missbrauchen, dass kann ich dir zumindest versprechen.“ sagte Sina.

„Damit… kann und muss ich leben oder?“ meinte Axel, dabei schaute er die anderen Frauen an, die ihm zunicken.

„Vielleicht werde ich nicht mehr so gemein zu dir werden… vielleicht. *seufz* Ja, ich war eins eine Dämonin gewesen, aber durch gewisse Umstände wurde ich zu einer Götterbestie, die eine ähnliche Stärke hat wie der Dämonenkönig, zumindest in der Theorie.“ erklärte Sina.

„Sakura wurde in das Geheimnis eingeweiht, weil ich euch leider nicht mit meiner Geschichte überzeugen konnte, die sich übrigens Menschen, Elfen und Zwerge ausgedacht haben, damit ich weiter mit ihnen Leben konnte.

Deswegen fiel es mir nicht schwer mich unten bei den Dämonen umzuschauen, aber nach der Aktion mit dem General? Dürfte ich als Verräter bei ihnen abgeschrieben sein.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Ihr habt Sina gehört. Ich vertraue ihr weiterhin, hoffentlich gehen unsere Abenteuer weiter.“ teilte Sakura dies allen mit. Rose und Leena schauten sich gegenseitig an, dann Axel, der nur seufzte, dann nickte er ebenso.

„Kannst… du uns eigentlich stärker machen, das wir gegen diesen General eine Chance haben?“ fragte Leena nun.

„Puh… Keine Ahnung? Der Typ konnte meine stärksten Angriffe überleben… Dürfte einiges an Arbeit werden, bis ihr in der Lage sein werdet, als Team gegen ihn zu gewinnen. Aber lass uns das später besprechen!“ kratze Sina sich an der Wange.

Nun erzählte die Dämonin weiter ihr Abenteuer. Was sie über die Waffe der Dämonen in Erfahrung bringen konnte, dass sie nämlich sämtliche Wasserressourcen vergiften wollten.

„Verdammt… da werden Probleme aufkommen.“ war Sakura nun leicht wütend, aber sah das lächelnde Gesicht von Sina.

„Nope, der Giftmischer hat sich mit seinem eigenen Gift getötet. Ich habe sämtliches Gift, was ich dort vorgefunden habe einkassiert, die Gegenmittel geleert und ihre Gerätschaften unbrauchbar gemacht. Die Dämonen haben also niemanden mehr, der das Wissen hatte wie der Giftmischer dies besaß.“

„Nein… wirklich?“ musste Rose nachhaken. „Wirklich. Die Dämonen müssen daher wieder auf die alte und traditionelle Art ihren Krieg führen.“ grinste Sina.

„Ich… keine Ahnung, aber damit hast du schon den Krieg zu unserem Vorteil geändert. Das kann ich mir nicht mal in den wildesten Träumen vorstellen, wie das alles geendet hätte.“ war Leena leicht blass geworden, aber auch erleichtert.

„Nun, es wundert mich nicht, dass Dämonen so niederträchtig sind, auf solche Mittel zu greifen. Aber in diesem Ausmaß habe ich das in keiner Geschichte gehört.“ sah man die Erleichterung ebenso bei Axel.

„In diesem Fall… sage ich als beschworener Held, aber auch als Freundin: Danke.“ sagte Sakura es mit einem Lächeln im Gesicht.

„Erm… keine Ursache. Ich bin nur traurig, dass der Giftmischer gestorben ist, bevor er mir sein Rezept zu diesem Gift gegeben hat, es schmeckte nämlich ziemlich lecker.“ war Sina nun ein bisschen traurig.

„Eh… was?“ sah man das in den Gesichtern von den Teamgefährten, aber Sina ignorierte es bewusst. Dann ging die Erzählung weiter. Wie sie mittels ihrer Rassenmagie die Dämonen ausgetrickst hat und damit den General aus dem Zelt herauslockte.

„Tja… da war ich nun alleine im Zelt und habe so viele Dokumente, Schlachtpläne und ähnliches gefunden… und wusste zum Verrecken nicht, welches ihr eigentlich brauchtet. Daher…“ öffnete Sina nun den Sack und allen fielen die Augen raus, als sie haufenweise Papiere darin vorfanden.

„Langsam… frage ich mich, wer eigentlich mehr der Held ist.“ musste Rose das leider sagen, selbst Sakura verstand es.

„Da… sind nicht nur die Schlachtpläne drin, sondern viele Informationen über die Dämonen, die wir bestimmt nicht wissen!“ reagierte Leena erfreut.

Axel nahm eines der Dokumente und las es durch, aber: „Erm… das ist mir zu hoch. Damit kann sich der General herumschlagen. Aber… kein Wunder warum der General dir so hartnäckig auf die Pelle gerückt ist. Der dürfte sich so einiges einfallen lassen, wie diese Aktion vor seinen Augen überhaupt erst passieren konnte.“

„Wenn dieser Kerl noch am Leben sein sollte, dürfte ihm alleine für diese Schandtat der Kopf abgeschlagen werden vom Dämonenkönig. Nun packt das in eure Inventare, wir sollten langsam flüchten. Bis… wir in sicheren Gebieten sind, bleiben wir erst Mal wieder auf der Flucht, aber daran solltet ihr euch ja schon gewöhnt haben.“ sagte Sina es mit einer leichten Ironie.

„Schon wieder flüchten? Kannst… du nicht einfach die Verfolger töten?“ nörgelt Axel und nun musste Sina eine Augenbraue hochheben.

„Glaubst du nicht, dass ich mir nun eine Pause redlich verdient habe? Außerdem, betrachte es mal anders. Es ist keine Flucht nach hinten, sondern nach vorne, wo wir auf neue Hoffnung erwarten dürfen.“

„Hmm… es ist manchmal echt gefährlich dir zuzuhören. In dir ist ein Politiker verloren gegangen.“ murmelt Sakura.

„Nicht jammern, sammelt die Sachen ein, bevor die ersten Dämonen kommen!“