Ich bin wiedergeboren und der Schwur?

„Komm einmal zu mir, dann räume ich kurz die Statuen weg.“ befahl Sina. Sakura tat wie geheißen, als an ihr schon ein paar weiße Bälle vorbeiflogen. Verwundert schaute sie den Bällen hinterher… als sie zu großen Druckwellen explodierten.

Die Heldin flog nach hinten durch den Druck, während die Statuen in großen Bereichen zerstört wurden, dabei flogen die restlichen weißen Bälle auf die Unbeweglichen. Diese wurden durch die Fähigkeit „Schockexplosion“ von Sina ebenfalls zerstört.

„So, dass sollte genügen, sonst machst du nicht die nötige Exp für deine Levels.“ stand Sina hinter Sakura und bot eine Hand zum Aufstehen. Schweigend nahm Sakura die Hand an und stand auf.

„Nun zum Schwur, den du selber aufsagen musst: Ich Name, schwöre feierlich den Eid, dass ich das jetzige Gespräch niemanden weiter erzählen werde. Weder meiner Familie, Freunden oder Feinden. Das Wissen über Sina werde ich eisern für mich behalten und auch nicht gegen Sina verwenden. Auch werde ich keine Andeutungen oder Überlegungen anstellen, wie ich den Schwur umgehen kann. Nur mit Sina selber kann ich das momentane und kommende Wissen austauschen.“

Sakura staunte, wie akkurat Sina den Schwur aufsagte. Dann musste es für Sina wirklich sehr wichtig sein, dass die Informationen erst überhaupt nicht in die falschen Hände gelangen können noch das sie gegen Sina angewendet werden können.

Mehrmals atmete Sakura tief ein und aus, dann leistete sie den Schwur. Als Sakura damit fertig war, sah man die Erleichterung auf Sina´s Gesicht und… wie nett sie lächeln kann. „Danke, wirklich.“ verbeugte Sina sich nun vor Sakura.

„Erm… hoffentlich bereue ich es nicht…“ murmelt Sakura mit roten Wangen, als in der Halle die nächsten Statuen sich aktivieren.

„Du hast es bestimmt selber gemerkt, aber je mehr du von denen zerstörst, desto stärker werden sie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kannst du damit rechnen, dass die letzte Statue dann der Boss sein wird. Versuch es… sie alleine zu bekämpfen, du wirst die Erfahrungspunkte brauchen.“ sagte Sina wieder ernst.

„Ok… aber hoffentlich lenkt mich das Gespräch dann nicht zu sehr ab.“ ließ Sakura ihre Schulter hängen, dann hob sie ihr Schwert zum Angriff wieder hoch.

„Ich komme wie du aus der gleichen Welt, aber im Gegensatz zu dir bin ich in der alten Welt gestorben und in Gaia als Dämon wiedergeboren. Hier muss ich mich für meine Lüge entschuldigen, wobei… ich war zumindest ein Dämon, bis ich zur Götterbestie wurde.

Aber ich bin kein gewöhnlicher Dämon, sondern die Prinzessin der Dämonen. Zusätzlich aber auch Held der Dämonen, weil der dunkle Gott mir seinen Segen gegeben hat.“

„Bitte?! Was kommt denn noch alles, meine Freunde würden so was von ausflippen, wenn sie dieses Geheimnis kennen würden! Aber… Held der Dämonen?“

„Das ist ein bisschen komplizierter als es sich anhört, denn… ich komme zwar aus dieser Welt, aber aus einem anderem Zeitalter.“

„Hö? Wie soll ich das denn verstehen?“ zerstörte Sakura die nächsten Steinkreaturen.

„Ich komme aus der Zukunft.“ ließ Sina die Bombe platzen und nun musste Sakura doch die Dämonin anschauen.

„Bitte?!“

„Es ist wahr. Ich komme aus einer sehr weiten Zukunft. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich Ortschaften genannt habe, die deinen Freunden nicht bekannt waren? Das Reich Ethia muss irgendwann in mehrere Reiche aufgeteilt worden sein, dessen Gründe ich aber nicht kenne.

Die Dämonen wurden durch den letzten beschworenen Helden auf ihrem Kontinent eingesperrt, deswegen war ich so verwirrt, dass die Dämonen frei wären.“

Sakura sah nun sehr nachdenklich aus, während sie mit neuer Entschlossenheit die nächsten Statuen zerstörte.

„Bevor du fragst, aber… wie sehr kennst du dich mit den Theorien über Zeitreisen aus?“

„Leider nie damit beschäftigt, ich bin 16 Jahre alt, über solche Themen mache ich mir keine Gedanken…“

„Ah… aber du kannst es dir gut vorstellen, wenn jemand aus der Zukunft in eine andere Gegenwart kommt, dass er unweigerlich seine eigene Zukunft verändern wird?“

„Schwierig, aber das war der Grund, warum du so nachdenklich warst oder?“

„Richtig. Alles… was ich aufgebaut habe, mein Zuhause, meine Freunde, meine Beziehungen mit anderen Rassen und… meine Liebe. Könnte vermutlich sich komplett geändert haben, einfach weil ich in deiner Zeit erschienen bin.“

„Ich bekomme jetzt schon Kopfschmerzen… vermutlich… kannst du mir auch nichts sagen, wie… meine Geschichte sein wird oder?“

„Das ist das Schöne, ich weiß nämlich darüber nichts. Habe mir darüber nie den Kopf gemacht wie die Vergangenheit war, nur wenn es um gewisse Themen wie Götterbestien geht, aber ansonsten?“

Sakura merkte, dass es irgendwie immer weniger Statuen werden, aber es dafür umso schwerer wird, sie zu knacken.

„Du kannst mich nun alles fragen, was dir auf dem Herzen liegt, aber mir war es wichtig, dass du weißt, wer ich wirklich bin und aus welcher Zeit ich komme. Aber bedenke, dass meine Antworten… vermutlich auch deine Entscheidungen beeinflussen können.“

„Nun… da du Geschichte meines Zeitalters nicht kennst, ist das ziemlich egal oder? Hast du deswegen diesen Vampir nicht getötet?“

„Das ist richtig. Wegen Acula bekam ich diese Flügel. Du musst wissen, Vampire und Dämonen dürfen niemals das Blut des anderen Trinken, denn sonst bekommt man… heftige Nebenwirkungen, wie du es ja siehst.

Ich… habe ihn absichtlich am Leben gelassen, damit meine Zukunft in… irgendeiner Form noch Bestand hat. Durch ihn habe wertvolle Freunde gewonnen und… wenn ich ihn getötet hätte, dann würden sie nie existieren.“

„Von wie vielen Jahren sprechen wir eigentlich?“

„Keine Ahnung? Ich bin als Dämon ziemlich zeitlos, aber rechne damit, dass es über Jahrtausende geht. Muss es ja, denn so ein großes Reich wie deines geht ja nicht so eben kaputt.“

„Macht zumindest Sinn… was mich nun interessieren würde, aber was sind denn nun deine Pläne?“

„Ehrlich? Keine Ahnung… zumindest um deinen Bello werde ich mich noch kümmern, aber ansonsten? Meine Hoffnung war irgendwie… einen Magier zu finden, der sich auf Leere spezialisiert hat, aber euer Gespräch von gestern Abend bekam ich sehr wohl mit. Leere ist scheinbar ziemlich… negativ in diesem Zeitalter.“ sah man nun die große Trauer an Sina.

„Ich mache mir nur noch Gedanken, ohne zu wissen, welche Konsequenzen ich verursache. Das ist mein Problem. Man kann mir ja vieles vorwerfen, aber dass ich gedankenlos Dinge mache, bestimmt nicht… Ok, wenn meine Emotionen durchgehen, aber ansonsten?

Übrigens ein guter Tipp, man sollte mich niemals wütend machen, denn ich besitze eine Aura wie ein Vampir, nur stärker. Die habe ich durch meine Magie verschleiert, damit… ich wenigsten normale Gespräche führen kann.

Das Dumme ist nur… werde ich wütend, wird diese Aura heißer, bis zu dem Punkt, wo alles brennt. Ich habe wahrlich eine Feueraura, die Leid und Zerstörung bringen kann. Mein Name als Götterbestie ist Sina die Chaosbringerin.

Es tut mir daher leid, dass ich dich mit dem Wissen belaste, aber selbst ich brauche jemanden zum reden und am besten aus der alten Welt, der nachvollziehen kann, was für Probleme ich habe.“

Sakura schaffte es die letzten Statuen zu zerstören und atmete sehr schwer, dann drehte sie sich um

und ging verschwitzt zu Sina. Dann zog sie wieder Sina nah an ihr Gesicht.

„Hör auf nachzudenken.“

„Hm?!“

„Ich sagte, hör auf nachzudenken. Alle Theorien… keine Ahnung welche es gibt, aber… das ist eine komplett andere Welt weiß du? Selbst ich weiß es. Willst du also wirklich mit dem Wissen aus unserer alten Welt tatsächlich mit der Welt von Gaia vergleichen? Hier gibt es ein System, Magie und weiteres.“ sagte Sakura das sehr ernst.

„Es macht überhaupt keinen Sinn, darüber groß nachzudenken. Zumindest ich würde es so machen. Keine Ahnung ob du mal irgendwelche Spiele gespielt hast, wo selbst die Helden durch die Zeit reisen, bedenkenlos, ob sie was falsches anstellen können.

Sei wieder einfach du selber, auch wenn ich… nicht wirklich weiß, wie du in Wirklichkeit bist. Irgendwie mochte ich die Sina, die mit uns plaudern wollte. Es hat Leben in unsere Gruppe gebracht. Wenn du also keine Pläne hast und sowieso in unserer Zeit gelandet bist, schließe dich doch meiner Gruppe an.

Du sagtest selber, du kennst meine Geschichte nicht. Dann ist es doch gut oder nicht? Vielleicht warst du ein Teil davon, vielleicht auch nicht, aber das ist JETZT uninteressant. Hilft mir, denn ohne dich, wird das eine Reise ohne Wiederkehr.“ sagte Sakura dies nah zu Sina.

Sina musste nun schmunzeln, denn sie kann sich nicht erinnern, dass jemand wie Sakura sie sooft am Kragen gepackt hatte und zum Gesicht gezogen wurde.

„Wenn es dir hilft, dann übernehme ich halt die Verantwortung. Aber dann hast du wenigstens wieder ein Ziel oder wolltest du dich irgendwo auf der Welt verstecken und abwarten, bis dein Zeitalter gekommen ist?

Ich… kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie schmerzlich es für dich sein muss, von allen getrennt worden zu sein die du kennst… Und dann willst du warten? Mehrere Jahrtausende? Kannst du das wirklich ohne wahnsinnig zu werden?

Du machst auf mich mehr den Eindruck ein Typ zu sein, der immer was zu tun braucht und wenn es nur die Straße zu putzen ist.“

„Wurdest du irgendwie beim teleportieren durch eine andere Sakura ausgetauscht oder so? Aus dir strahlt ja richtig eine Anführerin, die eine Gruppe leiten kann.“ musste Sina unweigerlich fragen.

„Ey! Ich habe mir auch Gedanken gemacht, wie ich dir helfen kann, weil du so nachdenklich warst. Mit deiner Geschichte kann ich es nun nachvollziehen, aber wie mein Meister mir mal gesagt hat.

Man darf nie den Überblick verlieren und sollte sich nur auf das wesentliche konzentrieren, der Rest regelt sich von selber.

An diesen Leitsatz möchte ich mich schon halten, weil da auch was Wahres dran ist. Dank meines Meisters bin ich wirklich zu der Person geworden, die die Welt braucht und…

Dank dir konnte ich mich wieder selber finden, als ich meinen Anker verloren hatte. Ich… bin zwar weiterhin in Trauer, aber Meister Markus hätte das nicht gewollt. Er wollte, dass ich meinen Freunden vertraue und weiterhin den Blick nach vorne habe.

Also, ich will jetzt von dir nur eines hören: Ja, ich werde ein Mitglied deiner Gruppe!“ forderte Sakura nun mit ernsten Augen dies von Sina.

„Wow, von allen Personen die ich getroffen habe, hast du die dicksten Eier. Ok, werde ich halt ein Mitglied deiner Gruppe.“ lächelt Sina, man sah in ihren Augen wieder Hoffnung.

„Also war es doch eine gute Entscheidung, alles auf eine Karte zu setzen.“ dachte Sina in diesem Augenblick noch.

„Dann sage ich, „Herzlich Willkommen“!“ lächelt Sakura ebenso.

„AXEL! SCHNEIDE DIE TENTAKEL AB!“ schrie Leena aus vollem Halse, als sie von mehreren Tentakeln in der Luft gehalten und ihre Robe zerstört wird. Rose geht es ebenso nicht besser, während Axel ein extrem rotes Gesicht hatte, überall hinzurennen, um seine Freundinnen zu retten.

„SIINNNNAAAAAAAAAAAA!!!!!!!“