Ich bin wiedergeboren und das Vampirtreffen?

„Bevor wir heute den dritten Tag des Trainings angehen, will ich euch noch was sagen. Lara, Kyllia und ich werden heute zu dem Vampirtreffen fliegen nach dem Training.“ kündigte Sina an.

„Eh?“ staunte Lara, die davon nichts wusste. „Nun, ich brauche mit meiner Schwester jemanden, der mir den Weg zu dem Ort weisen kann oder? Außerdem warst du eine der wenigen, die nachdem Training noch ziemlich fit war.“ begründete Sina dies.

„Ich habe schon die passenden Kleider für euch organisiert.“ grinste Sherry, die das scheinbar schon länger wusste.

„So, genug gequatscht, ran an das Training!“ beendete Kyllia das Gespräch. Alle stöhnten wieder und einigen sah man die leichte Verzweiflung an wie Neia und Thomddir.

„Na los, gebt euch einen Ruck. Heute ist der dritte Tag und vermutlich wird es euch morgen auch viel besser gehen.“ klatschte Mel in die Hände zur Motivierung.

Als alle wieder durch die Stadt rannten, wurden sie von den Bewohnern bejubelt, weil sie ebenso ihren Spaß hatten, dass die bekannteste Persönlichkeit mit den Monstern immer ein Training durchzieht, dessen Gründe ihnen unbekannt waren.

Am Abend war es dann soweit, alle waren fast dem Tode nahe. Aber drei Damen hatten noch was anderes vor. Sie wuschen sich schnell und zogen alle mitternachtsblaue Kleider, mit weißen Rüschen an.

„Ah… was ich vergessen habe, aber das ist für dich Kyllia.“ gab Sina ihrer Schwester zwei spezielle Schlagringe. „Benutzt sie, wenn… es schief geht. Sie sind härter als deine Fäuste.“

„Vielen Dank große Schwester.“ grinste Kyllia und nahm sie dankend an. Lara bekam die Karte zu dem Treffpunkt und musste sich an der Weltkarte orientieren, wo diese Burg überhaupt sein soll, als Tio und Mio ihr halfen.

„Ah… das liegt zwischen Tuzato und Osnain in den Bergen. Dort hat man wirklich seine Ruhe.“ meinte Tio. „Vor allem leben dort auch sehr viele Monster, weswegen die Herren dieser Burg sich über… unerwünschte Besucher keine Sorgen machen brauchen.“ fügte Mio hinzu.

Lara wurde es jetzt schon schlecht, weil sie wusste, dass Sina wieder auf ihre Feuerflügel zugreifen wird. Kyllia wusste von dem Problem nicht und tröstet sie mit den folgenden Worten: „Egal was die Vampire dort machen, ich werde dich schon beschützen.“

„Ah… danke?“ hob Lara eine Augenbraue hoch. „Ok, dann weiß ich nun wie wir… fliegen müssen, auch wenn es mir nicht gefällt…“

Aber bevor die Damen fliegen hat Lara es sich zur Aufgabe gemacht, sich und die Zwillinge zu schminken. Sie bekamen noch eine leichte Kost, denn man sollte nicht mit leerem Magen in den Kampf gehen, sagte einst ein weiser Krieger.

„Nun denn, wir sehen uns dann spätestens morgen.“ verabschiedet sich Sina von den müden Gästen und wird von Sherry umarmt. „Bitte komm auch heil zurück ok?“ war Sherry das sehr ernst.

„Ich werde mein bestes geben, dass es nicht zu einem Kampf kommen wird.“ streichelt Sina das Gesicht von Sherry. „Außerdem sind Kyllia und Lara dabei, da werden sie sich hoffentlich benehmen.“

Sherry gab dann Sina trotzdem einen langen Kuss, bevor sie sich trennten. Sina ging zu Kyllia und Lara, dann flogen sie in den Himmel und dann zu dem Ort des Treffens.

Lara wurde es schon wieder schlecht und wird von Kyllia getröstet. „Was ist los? Magst du die Höhe nicht?“

„Ich… mag die Geschwindigkeit allgemein nicht… zumindest in der Luft nicht. Davon bekomme ich sofort Magenschmerzen.“ stöhnte Lara.

„Das klappt nur, wenn man langsam mit Lara fliegt, Mel ist dagegen noch schlimmer, weil sie direkt ihr Bewusstsein verliert, das als Killerpuppe…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Mel ist eine Killerpuppe?! Und ich wundere mich, warum sie so weiß ist und immer diese Maske trägt.“ staunte Kyllia.

„Lange Geschichte, Christopher hat so eine Puppe in einer alten Ruine gefunden. Das Makabere ist, dass dieser Körper besser ist, als was wir herstellen, zumal sie sogar die Fähigkeit „Regeneration“ hat.“ berichtet Sina weiter.

„Du hast wirklich sehr exotische Freunde. Komm, halt meine Hand, dann wird es dir schon besser werden.“ lächelt Kyllia Lara an.

„O… ok?“ nahm Lara das Angebot und irgendwie… ging ihr die Übelkeit weg. „Huch? Wieso ist es mir nicht mehr so schlecht?“

„Geheimnis.“ grinste Kyllia. Sina hob nur eine Augenbraue hoch und fragte sich, ob Kyllia sich in Lara verliebt hat.

Sie flogen über viele Wälder und weite Flächen, bis sie die Berge sahen. „Ich lass meine Aura an, damit die Monster uns nicht stören.“ warnte Sina ihre Begleiterinnen.

Sofort war die Aura von Sina aktiv und Lara hatte das Gefühl, dass sie stärker geworden ist. „Sag… hast du nach unserer Reise von Vurdinia noch irgendetwas getötet?“

„Nicht dass ich wüsste? Nur das Training mitgemacht. Wieso?“ wundert sich Sina. „Weil sie stärker ist, als ich sie zuletzt in Erinnerung hatte.“ meinte Lara.

„Oh…“ nahm Sina es traurig in Kenntnis, als sie schon die Burg sahen. „Das dürfte der Ort sein, wo wir die anderen Herrschaften kennenlernen.“

„Hoffe es gibt keinen Ärger, ich meine ich habe ja einen von ihren getötet.“ war Lara sich ein bisschen unsicher.

„Ich werde das schon regeln, also mach dir keine Sorgen.“ sagte Sina. „Außerdem wird Kyllia dich im Auge behalten, falls einer von ihnen… ein bisschen komisch wird.“

Sina landet vor dem Burgtor und ließ ihre Begleiter los. Lara ging es tatsächlich besser, aber die Hand ließ Kyllia trotzdem nicht los.

„Erm… Kyllia? Nichts für ungut, aber… wir sind da?“ hob Lara eine Augenbraue hoch. „Ich weiß, dachte nur, ich halte deine Hand ein bisschen länger. Schon erstaunlich wie klein die Hand ist.“ nickte Kyllia.

Nun riss sich Lara von Kyllia los. „Irgend… etwas stimmt mit deiner Schwester nicht.“ sagte die Vampirin dies nervös zu Sina.

„Kann ich nicht beurteilen, solange kenne ich sie nicht.“ tut Sina ahnungslos. „Nun lass uns aber auf das wesentliche konzentrieren, damit wir sicher wieder zurückkommen.“

Gemeinsam gingen die Damen zum großen Burgtor, wo eine Wache stand. Sina holte die Karte raus und zeigte sie ihm. Dieser nickte nur und das Tor öffnete sich. Für Sina ist es irgendwie ein leichtes De-ja vü, als ein vampirischer Butler vor ihnen stand.

„Willkommen in der Burg von der Vampirkönigin Layla, ich nehme an, ihr seid Lady Sina mit ihren Begleiterinnen?“ grüßte der Butler.

„Das ist richtig. Scheinbar hat man speziell nach mir gefragt. Obwohl ich eigentlich keine Lust hatte, weil Lisa für so ein Chaos gesorgt hat.“ meinte Sina.

„Ah… das tut mir natürlich leid, aber ich bin froh, dass sie sich trotzdem entschlossen haben zu kommen. Wenn sie mir bitte folgen würden? Ich zeige ihnen den Weg.“ führte der Butler die Gäste in die Burg.

Sie gingen durch einen großen Innenhof, der Sina mehr an einen Dschungel erinnerte. Überall nur grün, tonnenweise von unterschiedlichen Blumen und ähnliches. Es würde Sina nicht wundern, wenn viele von den Pflanzen extrem starke Giftstoffe enthalten.

Dann kamen sie in die eigentliche Burg. Es wirkte ziemlich mittelalterlich, roter Teppich, mehrere Ritterrüstungen an den Seiten sowie Porträts dessen Gesichter die Gäste nicht kannten. Auf einmal hielt der Butler an.

„Ich… muss mich entschuldigen, aber bei dem eigentlichen Treffen dürfen nur die Clanführer anwesend sein und die Begleiter warten draußen. Aber keine Sorge, wir haben Speisen und Getränke vorbereitet, sodass sie sich nicht langweilen. Zusätzlich können sie sich mit den anderen Begleitern der anderen Clanführer unterhalten, wenn es ihnen danach ist.“ entschuldigte sich der Butler.

„Aha, na dann, lernt mal die anderen kennen.“ meinte Sina nur. „Bist du dir sicher Sina?“ wandte Kyllia sofort ein und auch Lara war nicht begeistert, dass sie getrennt werden.

„Nein, aber was bringt es jetzt groß über die Regeln zu diskutieren? Je schneller das Gespräch stattfindet desto eher sind wir weg, oder?“ kam Sina zum entscheidenden Punkt.

„Wir richten uns nach dir Sina. Wenn es Probleme gibt, mach einfach nur deine Feueraura an, dann wissen wir es.“ schlug Lara vor. „Das kann ich machen, man sieht sich später meine kleinen Schwestern.“ ging Sina mit dem Butler weg.

„Nun sind wir zu zweit. Kann man nichts machen, dann schauen wir mal rein.“ meinte Kyllia und Lara stimmte ihr zu. Lara öffnete die Tür und sah mehrere rote Augen, die auf sie gerichtet sind, dann auf Kyllia wechseln. Sofort waren die Vampire über Kyllia erstaunt, bis auf eine…

„DU!?“ rief Lisa. „Ah… die alte Zicke ist auch hier.“ kommentierte Kyllia zurück. Sofort sprangen Blitze aus den Augen und sie starrten sich hasserfüllt an. „Oh je…“ seufzte Lara.

In der Zeit wird Sina tiefer in der Burg geführt. „Gibt es irgendwelche Regeln, die ich kennen müsste, bevor meine Aktionen irgendwelche Kriege auslösen?“ fragte Sina den Butler.

„Bedauere, aber da kann ich ihnen leider nicht helfen. Was im Raum besprochen wird, kennen nur die Clanführer selber. Ihr müsst wissen, Königin Layla hat den Raum extra so bauen lassen, dass weder was nach außen noch innen dringt. So einen Schall sicheren Raum werden sie nirgends so schnell finden.“ erklärte der Butler.

„Ah verstehe. Dann lasse ich mich halt überraschen…“ knurrte Sina genervt. „Hoffentlich funktioniert die Feueraura, sonst könnte es leicht blutig werden, sollte es zu einem Kampf kommen.“ dachte Sina noch.

Dann stand sie mit dem Butler vor einer großen roten Tür mit einem großen Totenschädel. „Wie originell…“ kommentierte Sina es sarkastisch.

„Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ein Geschenkt von Lord Acula gewesen.“ ignorierte der Butler den Sarkasmus und öffnete die Tür. „Ab jetzt muss ich leider hier warten.“

Die Dämonin ahnte das schon und ging durch die Tür, es war ein schmaler dunkler Gang, aber es dauerte nicht mehr lange, als sie einen Kreisrunden Raum betrat. Sofort drehten sich fünf Vampirköpfe zu Sina und bei zweien wusste Sina direkt, dass sie definitiv stärker sind als es Acula war.

„Ah… Lady Sina. Es freut mich ungemein, dass ihr doch noch zum Treffen kommt.“ stand eine Vampirin mit aristokratischen Gesichtszügen auf. Ihre weißen Haaren wurden zu einem Barock gestaltet und dazu trug sie ein blutrotes Kleid.

„Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin die Vampirkönigin Layla. Ich entschuldige mich nochmals ausdrücklich, was meine Tochter Lisa bei dir angerichtet hat und bin euch dankbar, dass ihr sie… vor bleibenden Schäden bewahrt habt.“

„Es hat nicht viel gefehlt, aber deine Tochter war sehr freundlich bei ihrer Entschädigung gewesen, weshalb es vorerst für mich geklärt war. Aber ich würde ihr dringend raten, nicht mehr in Fanfoss zu erscheinen. Nicht unbedingt, dass ich ihr was antun werde, aber meine Leute aus dem Clan können… ziemlich rachsüchtig sein in manchen Dingen.

Da ihr mich ja zu kennen scheint, stelle ich mich trotzdem vor. Mein Name ist Lady Sina, Heldin aus Efrana und Kanzlerin aus Osnain. Götterbestie vor kurzem und die Dämonenprinzessin aus Deymonlia.“ stellte Sina sich vor.

Nun schnappten alle Vampire nach Luft. „Ihr… seid eine Prinzessin aus Deymonlia? Ich wusste ja, dass ihr eine Dämonin seid, aber so einen hohen Status hätte ich mir nicht träumen lassen.“ sagte der Vampir auf dem Sessel. Er trug einen schwarzen Anzug und am auffälligsten war sein Zwirbelbart.

„Ah… wo sind meine Manieren. Mein Name ist Roman, ebenfalls ein Vampirkönig und ehemaliger Bruder von Lord Acula. Ihr habt uns richtig überrascht, das Lord Acula durch eure Hand getötet worden ist. Dabei dachte ich immer, dass er der Stärkste in unserer Familie sei.“

„Erzählt mir doch keine Märchen. Ihr und Layla hier seid definitiv stärker als der verdorbene Acula. Beim dunklen Gott, ihr könntet ohne Probleme sogar eine Götterbestie töten und ich hatte schon meine Probleme mit ihnen.“ kam Sina direkt zum Punkt.

„Oh? Da sprich jemand aus, was wir alle immer dachten, zumindest als Cassius und Maeve noch unter uns gelebt haben.“ grinste der andere Vampir. Das war nun ein typischer Vampir für Sina. Glatze, keinen Bart und einen schwarzen Mantel mit einem blutroten Hemd.

„Vielleicht… sollten wir das bereden, wenn wir uns alle vorgestellt haben oder kleiner Bruder? Ich entschuldige mich für ihn, das ist Taos, ebenfalls Vampirkönig.“ versuchte Layla das Thema zu unterdrücken.

„Wart ihr es, die meine Mutter getötet hat?“ verlangte ein etwas modernerer Vampir zu wissen. Im Gegensatz zu den Vampirkönigen im Raum strahlte seine Aura nicht so kräftig, wie auch der Vampirin. Beide trugen einen grauen Anzug, was Sina bei der Vampirin schon ein bisschen wundert.

„Riskel und Violet… ich kann verstehen, dass ihr nach Antworten sucht, aber haltet euch auch ein bisschen an die Etikette. Lady Sina, dass sind die neuen Clanführer, weil… ihre Eltern bei ihrem Einsatz von jemandem getötet worden sind, den sie wohl unterschätzt haben.“ versuchte Layla, wieder die Situation zu beruhigen.

„Na das wird ja ein spannender Abend.“