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Kapitel 106

Ich bin wiedergeboren und die Resultate?

Louis wurde in seiner Kabine geflickt und geheilt. Eine große Narbe konnte man an seinem Körper sehen, weil Christoper ein blutstillendes Mittel auf seine Wunde gestreut hat, um einen zu großen Blutverlust zu verhindern. Nun sah er fast aus wie eine Mumie.

Einige Stunden nach dem er wach wurde sah er Falko sowie Christoper im Raum stehen. „Na, wie fühlt es sich an zu verlieren?“ fragte Christoper lächelnd.

„Du drückst mal wieder gerne in die Wunden anderer Leute hmm?“ kommentierte Falko kopfschüttelnd.

„ … Ich weiß nicht wie… ich es beschreiben soll. Einerseits… fühlte ich mich wieder lebendig im Kampf und wollte unbedingt gewinnen, aber… die Frau war einfach zu stark.“ murmelt Louis.

„Das haben wir gesehen. Irgendwie bin ich froh, dass ich nicht gegen sie kämpfen musste. Laut ihrer Freundin hat sie auch eine leicht sadistische Seite.“ berichtet Falko.

„Aber… ich hatte meinen Spaß gehabt. Ich würde gerne wieder gegen sie kämpfen wollen.“ lächelt Louis. „Ich… muss mich bei euch entschuldigen. In all den Jahren habt ihr trotzdem versucht euch um mich zu kümmern.“

„Geschenkt. Ich meine, wir kennen uns schon als Kinder oder? So leicht zerbricht eine Freundschaft nicht.“ grinst Christoper. „Falko war mehr der ruhige, ich musste für euch denken und du bist kopflos gerne in den Feind gerannt.“ erinnert Christoper sich.

„Und, was planst du nun?“ fragte Falko. „Ehrlich? Keine Ahnung, aber ich habe endlich einen Rivalen gefunden. Vielleicht… sollte ich…“ und erzählt den Männer seinen Plan. Sie staunten und am Ende mussten sie lachen. „Glaubst du, dass sie mitmacht?“ fragte Falko grinsend.

„Nun, ich würde es zumindest versuchen.“ lächelt Louis müde. „Mein Familienschatz wurde zerstört… das Schwert war mir egal, aber die Brustplatte gehörte einem der beschworenen Helden, aus dessen Familienreihe ich abstamme. Sie hat mich letztendlich beschützt. Ich dachte wirklich, dass ich sterbe.“ murmelt Louis traurig.

Christoper kramte in seinem Inventar und holte ein anderes Breitschwert sowie eine Brustplatte, die aber die gesamte Brust schützt. Er legte sie auf den Tisch und sagte in ernstem Ton zu Louis: „Das Schwert ist eine lebendige Waffe und die Brustplatte magisch verstärkt. Die habe ich in den Dungeons gefunden, kann aber mit ihnen nicht umgehen, daher schenke ich sie dir.“

Louis und Falko rissen erstaunt ihre Augen auf. „Bist du… dir sicher? Lebendige Waffen sind eine Rarität!“ sprach Falko. „Ich bin mir sicher.“ grinst Christoper. „Von denen habe ich noch ein paar mehr gefunden.“

„Eh?!“ riefen beide Männer. „Das ist der Vorteil, wenn man Dungeons abarbeitet. So viele wie ich gefunden und erfolgreich bestanden habe, da findet man schon einzigartige Schätze. Gewisse Gegenstände verkaufe ich, wenn ich ein gutes Gefühl habe bei dem Käufer, aber sie sind für mich sehr überschaubar. Es gibt nicht wirklich viele Personen, die das Gold haben, sich diese Gegenstände leisten zu können.“

„Du alter Fuchs…“ lachte Louis nun. „Dann nehme ich deine Geschenke mit Freuden an!“ „Aber ich nehme sie dir wieder weg, wenn du anfängst dich zu verlieren!“ warnte Christoper. „Keine Sorge. Solange ich Sina nicht besiegen kann, mache ich mir keine Gedanken.“ lächelt Louis.

Sina war in ihrer Kabine und schlief auf der Liege. Sie war total ausgepowert und konnte sich mit letzter Kraft mit Sherry zur Kabine bewegen. „Hmm, das dürfte wohl ein bisschen dauern, bis Sina wieder wach wird. Erst lässt sie sich zwei Kämpfe mehr oder weniger schlagen und dann setzt sie Fähigkeiten ein, die an ihrer Ausdauer zerrten.“ diagnostiziert Mariel.

„Also das übliche mit Sina.“ kommentiert Sherry. „Aber warum seid ihr hier?“ fragte Sherry nun die anderen Anwesenden. Kunz, Erilag, Onesta, Castien, aber auch Thomddir und Neia waren da. Melaine stand draußen im Flur und streichelt ihre Wölfe.

„Nun… wir hatten gehofft, das wir vielleicht eine Party schmeißen können?“ murmelt Erilag und in den Augen von Thomddir blinzelte es.

„Eh… ich… nun…“ murmelt Castien verlegen, als ihm keine vernünftige Erklärung über die Lippen kam.

„Stopp, erspart mir die Erklärungen. Ihr könnt hier warten oder anderweitige Dinge tun, aber ich lasse nicht zu, dass ihr die Ruhe von Sina stört!“ warnte Sherry.

„Ho? Sehe ich da auf einmal einen Drachen?“ witzelt Thomddir hielt aber schnell seinen Mund, als der Blick von Sherry auf ihn fiel. „Ich habe nichts gesagt…“

„Erstaunlich… ich frage mich, wer gefährlicher ist. Sherry oder Sina?“ flüstert Onesta zu Kunz. „Momentan? Sherry.“ „Nun, ihr könnte Energie zaubern.“ bot Neia an, aber Sherry schüttelt nur den Kopf.

„Nein danke. Es ist besser, wenn sie sich einfach nur ausruht. Warum habt ihr es so eilig dass sie wieder wach wird? Und kommt nicht mit der Ausrede einer Party!“ warnte Sherry.

Die Diskussion ging bis in den Abend, als Sina wach wurde. Sie drehte ihren Kopf und dachte sie wäre noch in einem Traum. Alle Abenteurer außer Mariel knieten vor Sherry, die ziemlich sauer war. „Verdammt und zugenäht! Welchen Teil von „NEIN“ wollt ihr nicht verstehen?!“ schimpfte sie auf die Leute ein.

Sina kniff ihre Haut, um von dieser bizarren Szene aufzuwachen, aber leider war der Schmerz ein bisschen zu echt. „Eh… was ist hier los?“ murmelt Sina.

Alle drehten ihre Köpfe zu Sina und Sherry war sofort bei ihr. „Oh nein… DARAN SEID IHR SCHULD!“ rief Sherry. Die Abenteurer sagten nichts aber: „Du warst es doch, die die ganze Zeit eine Predigt hielt…“ .

„Ist schon gut. Ich konnte mich ein bisschen ausruhen.“ beruhigte Sina ihre Freundin. Diese seufzte nur. „Kann man nichts ändern… Was hast du nun vor Sina?“

„Nach Hause gehen, nachdem das Kindertheater endlich vorbei ist?“ schlug Sina vor, aber da mischten sich die anderen ein. „Willst du keine Feier machen zum Sieg?!“ „Genau!“ „Wa… was meint sie mit Kindertheater?!“

„Oh Leute ernsthaft.“ meldete sich Sherry wieder. „Hmm, machen wir die Feier doch in der Villa auf Kosten des Königs.“ grinste Sina.

Und tatsächlich. Die Höllenschwerter, die Nachtklinge, sowie die SSS-Abenteurer Thomddir, Neia und Melaine waren mit Sina und Sherry in der Villa des Königs und feierten den Sieg. „Lady Sina… ich habe ja nichts dagegen, dass ihr hier feiert, aber warum auf meine Kosten?!“ fragte der König.

„Weil ich euch Action geboten habe? Seid doch mal ehrlich, ihr wolltet doch Ablenkung haben!“ meinte Sina. „Außerdem schuldet ihr mir dies mit der Aktion des Ringes!“

Die Kinder hatten vor Thomddir zuerst Angst gehabt, aber nachdem er ihnen ein paar Geschichten von seinen Abenteuern erzählte, konnten sie nicht genug von ihm hören.

Melaine kam zu Sina. „Ich… wollte mich entschuldigen über mein Verhalten im Gildenhaus und auch gleichzeitig bedanken, dass ihr Louis besiegt habt.“ murmelte die Wolfsfrau.

„Eh? Ok? Gerne geschehen?“ antwortet Sina nur verwirrt. Die Wölfe von Melaine schliefen in der Ecke und ignorierten den Krach.

„Wie, Sina hat bei dem Lichkönig die gleiche Aktion gemacht wie bei mir?“ fragte Neia den armen Kunz aus. „Es ist wie ich euch sage. Nur war der… Lichkönig nicht mit euch vergleichbar, wenn es um die Zauber geht!“ erklärte Kunz geduldig.

Sina suchte Erilag auf und bat ihn um ein Gespräch, verwundert nahm er gleich das Bierfass mit und sie waren in einem Nebenraum.

„Wie kann ich dir helfen?“ fragte Erilag. „Kennst du einen Vampir der den Namen Dragos hat?“ kommt Sina direkt auf den Punkt. Als Erilag den Namen hörte, wurde sein Gesicht düster.

„Gehört? Dieser Schweinehund jagt meine Freunde und andere Zwerge. Er taucht immer an den verschiedensten Orten auf und sucht die Minenarbeiter heim.“ antwortet Erilag sauer.

„Also ist er eine Nemesis der Zwerge?“

„Das kannst du laut sagen. Wenn es nach mir ginge, würde ich den Vampir jagen, aber… das überlasse ich lieber Thomddir.“

„Weil er stärker ist als SSS?“

„Das auch, aber… Thomddirs kleiner Bruder hat ihn im Kampf gestellt und ihn in die Flucht geschlagen, aber das hat sein Leben mehr oder weniger gekostet. Er wird als Held gefeiert, aber das Monster lebt leider immer noch. Warum wolltest du das wissen?“

„Erinnerst du dich noch an Ludwig Kelmont?“

„Eh… nur bedingt. Das war der Mann im blauen Mantel, den du durch die halbe Burg gerammt hast oder?“

„Richtig. Sein Meister macht Jagd auf mich und Dragos ist scheinbar sein Sohn. Ich gebe dir nur die Kurzversion. Die Zwillingsvampire, die mit Castien und Sherry gekämpft haben, leben nun bei mir und arbeiten für die Gilde. Eines Tages kam ihre älteste Schwester und wollte sie töten, aber sie waren sehr wehrhaft, dass ich am Ende Camilla getötet habe.

Nach einen sehr ausführlichen Abend haben die Zwillinge mich aufgeklärt wer noch alles zur Familie gehörte und scheinbar sind da einige bekannte Namen, aber bei Dragos waren die Gildenmeister nicht sicher.“

„Oi, willst du mir sagen, dass bei dir Vampire leben?!“

„Jep, am Anfang gab es Schwierigkeiten, aber sie haben das Vertrauen der Abenteurer und Bewohner gewonnen. Sherry hatte am Anfang ihre Probleme damit gehabt, aber nun sind sie mittlerweile ziemlich gute Freunde geworden.“

„Lass das Castien nicht wissen… Du bist verrückt weißt du das? Aber wegen Dragos, wenn du weißt wo er sich aufhält, brauchst du das nur Thomddir sagen. Er sucht ihn schon ziemlich lange, hatte aber bisher immer das Pech, dass er nicht zum richtigen Zeitpunkt da war.“

„Gut zu wissen, dann habe ich zumindest eine weitere Bestätigung, dass dieser Vampirclan schon ziemlich lange Ärger macht auf dieser Welt.“

„Huch? Mein Bier ist schon wieder alle. Lass uns doch zurückgehen.“ meint Erilag und Sina stimmte ihm zu. An der Tür hat Neia gelauscht und sie bekam ein unheimliches Lächeln.

Die Leute feierten ausgelassen bis tief in die Nacht, bis die ersten sich verabschiedeten und der Rest folgte. Sina fiel erschöpft in ihr Bett und wird von Sherry von hinten umarmt. „Diesmal sorge ich dafür, dass du dich ausruhen kannst!“ murmelte Sherry. „Dann bin ich ja froh…“ schlief Sina ein.

Am nächsten Tag verabschiedeten sich Sina und Sherry vom König und reisten mit ihrer Kutsche wieder zurück zur Villa. Es verging einige Zeit bis sie zurück in Fanfoss ankamen und Sina von den Bewohnern bejubelt wird. Die Aktion verzögerte natürlich, bis Sina endlich in ihrer Villa ankam, aber sie wollte auch nicht unbedingt unhöflich sein.

Am Abend feierten diesmal nun die Damen unter sich und lauschten Sina, wie sie die Kämpfe aus ihrer Perspektive gesehen hat. Die Vampire bekamen strahlende Augen und Suki scheint keine gute Meinung von Melaine zu haben. „Ohne ihre Tiere ist sie nur halb so stark.“ war ihr Kommentar.

„Nun, da nun die Kämpfe zwischen euch vorbei sind, wirst du dich trotzdem nochmal mit den anderen SSS-Abenteurern treffen müssen, damit ihr endlich die Themen besprechen könnt, aber diesmal in einer anderen Stadt. Ich werde dir frühzeitig Bescheid geben.“ lächelt Prashi und Sina seufzte nur.

„Es ist doch nur diese eine Sache, dann kannst du endlich deine Jagd auf Götterbestien umsetzten!“ „Genau, nur ein bisschen Geduld!“ versuchten Tio und Mio Sina aufzumuntern.

Sherry war wieder im Zimmer und unheimlich traurig, dass sie wieder in ihrem eigenem Bett lag, dabei seufzt sie sehr schwer. „Nun träume ich immer öfter von Sina…“ dachte Sherry.

Sina dagegen hängte das schwarze Kimono extra auf eine Modellpuppe auf und freute sich, das Sherry sich solche Mühe gegeben hatte. Das Shirt mit dem Riss von Sherry trug Sina immer noch und versuchte es wieder auszuziehen, bis sie merkte, dass sie doch zu müde dafür sei und sich ins Bett legte.

Am nächsten Morgen wird Sina von Sherry geweckt. Schlaftrunken wachte Sina auf und murmelte: „Wasch is los?“

„Erm… du hast unten Gäste Sina. Sie wollen nicht auf mich hören und warten notfalls, bis du wach bist, aber…“ berichtet Sherry.

„Hö? Welsche Gäste?“ war Sina immer noch im Schlafzustand.

„Neia und Louis sitzen im Wohnzimmer und wollen mit dir reden.“

„Eh?“

Kapitel 105

Ich bin wiedergeboren und der finale Kampf!

„Sobald…“ wollte Castien seine letzten Erklärungen abgeben, aber Sina unterbrach ihn. „Warte. Sollen wir auf dieser Kampfplattform kämpfen?“

„Eh ja?!“ reagierte Castien genervt. „Sie ist zu klein. Wir brauchen eine größere!“ sagte Sina ihm und Castien riss seine Augen auf.

„Wie zu klein?! Du und Louis habt doch die ganze Zeit auf dieser Größe gekämpft.“ reagierte Castien erbost.

„Glaub mir, wenn Louis und ich loslegen, reicht der Platz nicht.“ sprach Sina eindringlich auf Castien ein. Er war mit der Situation überfordert bis: „Lady Sina hat Recht. Wir brauchen was größeres.“ Louis ihr zustimmte.

„Und… wie groß soll sie sein?!“ fragte Castien. „Die komplette Arena.“ antwortet Sina nur. „Seid ihr wahnsinnig? Wieso braucht…“ wollte Castien widersprechen, aber sah die ernsten Blicke der beiden Kämpfer. „Wartet, das muss ich abklären…“ murmelt Castien und ging zu den anderen Schiedsrichtern, die auf einmal laut debattierten.

„Danke.“ nickte Sina zu Louis. „Keine Ursache… Mein Gefühl sagte mir ebenso, das wir mehr Platz brauchen.“ murmelt Louis leise.

Castien beendete die Debatte und kam zurück. „Ok, wir akzeptieren euren Wunsch. Gebt uns etwas Zeit damit wir die Plattform verändern können.“ Sina und Louis waren damit einverstanden und warteten, während die Magier angerannt kamen.

„Meine Damen und Herren, mir wurde gerade erklärt, was sich dort unten abspielte. Beide Kämpfer verlangten die gesamte Arena, weil… sie den nötigen Platz brauchen. Deswegen werden alle Plattformen entfernt. Ich bitte hier um Nachsehen, aber wenn die stärksten Kämpfer dies brauchen, sollten wir ihnen den Wunsch doch gewähren.“ erklärte Dora.

„Was zum Geier… die Plattform ist denen zu klein?!“ entgeistert es aus Melaine und selbst Falko musste ihr zustimmen. „Nun… wenn Sina mit ihren Katanas kämpft ist das in der Tat zu klein.“ murmelt Sherry und das war ein Fehler, weil sie nun die Aufmerksamkeit aller SSS-Abenteurer hatte.

„Kannst… du dich vielleicht erklären?“ bat Christoper und Sherry antwortet sehr schüchtern. „Nun… Wenn Sina kämpft, dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Sie hat doch die Burg vom König halb zerstört und von dem Militärgelände in der Hauptstadt Ascot war auch die totale Zerstörung. Mariel kann das auch bestätigen.“

„Stimmt. Bei unserem Abenteuer hat sie die Burg von unserem Feind größtenteils zum Einsturz gebracht.“ schauderte Mariel, als sie wieder daran erinnert wurde, dass ihr die Decke im Kampf gegen den Henker fast auf den Kopf gefallen wäre.

„Kann sie sich nicht kontrollieren oder ist es ihr egal?“ fragte Neia. „Das müsst ihr sie selbst fragen, aber Louis hat doch ebenso zugestimmt, sollte euch das denn wundern?“ fragte Sherry nun.

„Hmm… wo das Mädel das gerade so anspricht?“ grübelte Thomddir. „Es bringt nichts darüber nachzudenken. Warten wir doch einfach ab.“ meinte Christoper nur.

Die Magier beeilten sich und alle Plattformen waren verschwunden, anschließend verließen alle Personen bis auf Sina und Louis die Plattform. Castien rannte wie ein Bekloppter zu Dora. Dort angekommen atmete er aus dem letzten Loch, denn die Änderung ging im tierisch auf die Nerven.

„Dora, du musst den Kampf starten.“ sagte er zu der Hasenfrau. „Eh?!“ staunte Dora nur. „Himmel… macht mal Platz…“ sagte Castien nun säuerlich. Jeder hörte das Gespräch auf der Übertragung und Sina musste sich zurückhalten vor Lachen.

„Soo, die Kämpfer können ihre Waffen ziehen und müssen den Abstand einhalte…“ erklärte Castien nun, nachdem er Dora das Mikrofon abgenommen hat. Louis zog sein langes Breitschwert und Sina ihre zwei Katanas. Sofort gab es ein Gemurmel unter dem Publikum über die Wahl der Waffen von Sina.

„Ihr kämpft also ebenso mit Schwertern.“ flüstert Louis. „In der Tat.“ stimmte Sina ihm zu und nahm wie Louis ihre Angriffsposition ein. Alle warteten nur noch auf den Start.

„ …. BEGINN!“ brüllte Castien und beide Kämpfer waren auf einmal verschwunden. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als auf einmal Sina und Louis ihre Waffen kreuzten. Sina konnte die Bewegung von Louis problemlos mithalten und auch dem Angriff widersetzten.

Beide Duellanten kreuzen mehrmals ihre Schwerter. Man sah immer wieder Funken fliegen und wie ihre Angriffe große Schnitte in dem Boden erzeugten. Louis versuchte den gleichen Trick wie bei Christoper, aber Sina durchschaute den Trick und blockierte dies ebenso. Dann versuchte sie Louis zu treten, aber er sprang außer Reichweite.

Sina warf ihre Katanas nach oben und setze ihre Fähigkeit „Schockexplosion“ in einen Kettenangriff. Überall flogen weiße Bälle, denen Louis auswich und sobald sie den Boden berührten, explodierten sie. Staubwolken bildeten sich, aber auch Gesteinsbrocken flogen umher.

Louis rannte nun um Sina herum, die weiterhin ihre Fähigkeiten einsetzte, bis ihre Katanas wieder zu ihr runter fielen und sie sie auffing. Dann stürmte sie auf Louis zu, diesmal setzte sie ihre Katanas beide gleichzeitig an und Louis hatte leichte Mühe gehabt, es zu blocken.

„Meine… Fresse…“ staunte Thomddir. „Ich kann ihre Bewegungen kaum erkennen und die kämpfen auf gleicher Augenhöhe?!“

Selbst Falko und Christoper sind erstaunt, wie sie miteinander kämpfen. „Erm… Sina spielt mit Louis momentan nur.“ kommentiert Sherry nur und wieder machte sie einen Fehler…

„Wir hören?“ hakte Neia nach. „Erm… wenn sie Ernst kämpfen würde, sähe es ein bisschen anders aus. Momentan… wärmen sich beide doch nur mehr oder weniger auf.“ versuchte Sherry zu erklären.

Man sah Sina und Louis immer wieder kurz wenn sie ihre Schwerter kreuzten, dann verschwanden sie wieder und erscheinen erneut an einem anderen Ort.

„Erstaunlich…“ murmelte Louis. Er spürte ein leichtes Kribbeln auf seinem Rücken sowie Händen. Dann verschwand selbst er vor Sinas Augen. Sie stand sofort still und suchte die Arena ab… bis sie ein komisches Geräusch hörte. Es klang als würde Louis irgendwie immer bremsen mit seinen Schuhen.

„Hmm… woher kenne ich diesen Trick.“ dachte Sina bis das Geräusch immer näher und öfter kam. „Ahh.“ fiel es Sina wieder ein, den Trick hat sie mal aus dem Anime DragXXXall gesehen und grinste böse.

„Hätte nicht gedacht, dass jemand dies hier auf dieser Welt umsetzt. Sie schob Murtair in ihre Schwertscheide zurück und hielt nur Blutklinge in der Hand.

Und dann erschien Louis vor Sina mit einem Wirbelsturm von Schwertangriffen. Dank ihrer Vorahnung und eigenen Erfahrung blockierte und parierte sie die Angriffe immer in letzter Sekunde. Louis riss seine Augen erstaunt auf, aber griff weiter an.

Sina grinste nur böse und wehrte sich weiterhin bis Louis wieder von ihr weg sprang. „Faszinierend…“ lobte Louis und seine Augen wirkten etwas lebendiger. Sina zog nun ihren anderen Katana wieder und setzte ihre Fähigkeit ein. „Schwertwirbel!“ rief Sina und diesmal kam der Sturm auf Louis zu.

Seine Augen folgten ihrer Bewegung und er schaffte es tatsächlich mit seinem Schwert die zwei Katanas aus unterschiedlichen Richtungen zu blockieren, aber schwitze dabei schon etwas. Sina setzte ihre Fähigkeit wieder ein und drängte Louis an eine Wand. Er merkte dies natürlich und sprang zur Seite.

„Ah… verdammt.“ murmelt Sina nun traurig, aber ihr Herz schlägt vor Freude. Jemand kann ihre Fähigkeit blockieren, das ist für Sina das erste Mal.

„Mädel, sei ehrlich, hat Sina sich bei meinem Kampf zurückgehalten?“ fragte Thomddir Sherry. „Eh… nein? Das war doch deine Idee gewesen mit der Wette?“ antwortet Sherry zurück.

„Aber sie hat ihre Waffen nicht mal in meinen Kampf eingesetzt!“ warf Neia nun in das Gespräch. „Vermutlich aus Angst, dass sie euch töten könnte?“ kommentiert Sherry dies.

„Wenn sie Meister in Beidhändigkeit ist, müsste sie ebenso auch ein Schwertmeister sein.“ vermutete Christoper und die restlichen Abenteurer nickten.

„Das stimmt. Soweit ich weiß, hat sie drei Meistertitel. Aber langsam wird Sina ernst, wenn sie ihre Fähigkeiten schon einsetzt.“ murmelt Sherry.

Louis und Sina wechselten nochmal ein paar Angriffe aus, dann schlug Louis mit seinem Schwert quer über den Boden und eine hohe Staubwolke entstand. Sina sprang nach hinten und wartete ab. Der Schwertheilige war auf einmal auf der anderen Seite der Arena und sein Schwert leuchtete blau. Sina kannte diese Fähigkeit und aktivierte diese mit Blutklinge ebenso.

„Allesschneider!“ aktivierte Louis seine Fähigkeit und eine große blaue Linie flog auf Sina zu, der Boden wird ebenso aufgeschnitten. Die Heldin ließ ihre Fähigkeit mit einen Schwung ebenso frei und eine große blutrote Linie flog auf die blaue Linie zu mit einem brennenden lautem Schweif.

Den Zuschauern verschlug es die Sprache von Sinas Fähigkeit. Louis staunte ebenso und seine Mundwinkel fingen an zu zucken. Dann prallten die Schnitte aufeinander und eine große Explosion löste sich. Die Druckwelle spürte jeder, einige Zuschauer hielten sich vor Angst am Geländer fest.

Sina und Louis konnten der Druckwelle widerstehen und warteten ab, bis es vorbei war. Dann setzte Sina nun mehrmals hintereinander ihre Fähigkeit „Allesschneider“ abwechselnd mit beiden Katanas ein und viele Schnitte mit brennenden Schweif flogen auf Louis so. Er dachte erst nicht daran diese zu blockieren und wich diesen daher aus.

Die Angriffe flogen daher ungebremst auf die Zuschauer zu und kurz vor dem Aufprall, aktivierten sich die Schutzschilde wieder, Die Wände leuchteten immer kurz auf und die Zuschauer waren in Sicherheit, aber…

„Himmel, übertreibt Sina das!“ schimpfte Onesta, während er und die Magier die Schilde mit Mana fütterten.

„Langsam verstehe ich, warum man die gesamte Arena benötigte.“ murmelte Christoper. „Das ihr dabei nicht die Ausdauer ausgeht.“ rief Falko.

„Das ist normal bei Sina.“ sagte Mariel nun. „Sie neigt gerne zum Extremen.“ Aber die anderen wollten es nicht so genau wissen.

Sina hörte mit ihren Angriffen auf, weil Louis nur auswich. „Hmm… ich muss das aus der Nähe aktivieren, bei der Entfernung kann er es ja auch blind ausweichen.“ schimpfte Sina mit sich.

Auf einmal stand Louis wieder und hielt das Schwert über seinen Kopf. Das Schwert leuchtete diesmal violett und scheint zu vibrieren. Sina war erstaunt, dass sie nun eine andere Kampfstellung sah und ihr gefiel die Farbe nicht.

Sie aktivierte mit beiden Katanas gleichzeitig die Fähigkeit und sie leuchteten in einem rot. „Das ich diese Fähigkeit wieder einsetze. Ihr seid ein würdiger Gegner.“ dachte Louis. „Zerstörungsschnitt!“ brüllte er und ein sehr breiter Schnitt mit einem lauten Knall verlässt seine Klinge. Hinter dem Schnitt brannte der Schweif ebenso und flog auf Sina zu.

Sina sammelte noch mehr Energie, sodass ihre Katanas noch stärker leuchteten und ließ ihre Fähigkeit frei. Die Schnitte flogen zu einem X auf die Fähigkeit von Louis zu und als sie in Kontakt kamen, explodierten sie nicht wie vorher… Sie drückten gegeneinander!

Alle Zuschauer auf der Welt staunten so ein Spektakel zu sehen. Aber man sah, dass die Fähigkeit von Louis stärker war und die roten Schnitte zurückdrängte. Sina ließ weitere Fähigkeiten auf den violetten Schnitt frei. Als die anderen roten Schnitte aushalfen explodierte es dann am Ende doch und Louis sowie Sina flogen gegen die Wände. Die Zuschauer schrien vor der Druckwelle und die magischen Schutzschilde werden hart an ihre Grenze getrieben.

Nachdem die Druckwelle vorbei war, stand Sina auf und Louis war schon wieder bei ihr. Sie blockiert den Angriff spielend, aber scheinbar wollte Louis mit ihr sprechen.

„Wer… seid ihr? Ich habe meinen Zerstörungsschnitt schon lange nicht mehr aktiviert und ihr schafft es ihn aufzuhalten?!“ sprach Louis sehr erregt und lächelte.

„Hoo? Schau mal, wer hier ein Lächeln auf dem Gesicht hat.“ schmunzelt Sina. „Aber ich muss euch gratulieren, dass ihr Rang 11 in Schwert erreicht habt.“

„Danke, es hat viel Arbeit und Zeit gekostet, aber die Mühe war es wert… oder auch nicht. Ich war danach so stark, dass meine Feinde einfach umfielen bevor der Kampf überhaupt richtig gestartet ist.“ berichtete Louis, während er mehrmals nach Sina schlug und ihren Angriffen auswich.

„Verstehe. Es wurde euch eintönig und irgendwann sind eure Emotionen dabei drauf gegangen. Kein Wunder dass Falko und Christoper mich baten, dir den Kampf des Lebens zu bieten.“ erzählt Sina ihre Begegnung.

„Ich… sollte mich bei ihnen entschuldigen. Sie sind gute Menschen und dass sie sich solche Sorgen um mich machen…“ scheint Louis sich ein bisschen zu schämen.

„Selbst wenn sie mich nicht darum gebeten hätten, ich hätte dir so oder so in den Hintern getreten. Sei ehrlich, ihr habt doch genauso viel Spaß wie ich!“ kichert Sina und Louis schmunzelte.

Dies alles sah man auf der Übertragung und Falko sowie Christoper mussten stark kämpfen, dass ihre Tränen nicht liefen. „Sie hat es geschafft… Wie viele Jahre ist es her, dass ich Louis so lächeln sah.“ murmelte Falko.

„Ihr seid stark Lady Sina, aber… ich bin immer noch stärker.“ provoziert Louis Sina. Sie ging auf das Spielchen nicht ein und kommentiert nur: „Ihr solltet mich nicht motivieren, sonst bereut ihr es noch! Schwertwirbel!“

Ein Schwertsturm prallte wieder auf Louis ein, den er wieder widerstehen konnte, aber auf einmal leuchteten ihre Schwerter. Er wusste sofort was kam und sprang weg. Es war die richtige Entscheidung gewesen, denn im letzten Moment aktivierte Sina ihre Allesschneider ein und Louis wich dies aus.

„Ah verdammt!“ fluchte Sina, dass Louis ihre Absicht erkannt hat. Dieser rannte wieder von Sina weg… und auf einmal knisterte die Luft. Das Schwert von Louis leuchtete auf einmal weiß und alle Instinkte von Sina schrien, dass sie diesem Angriff aus dem Weg gehen sollte.

„Ihr seid das zweite Wesen, wo ich diese Fähigkeit einsetze! Sterbt mir jetzt nicht weg!“ rief Louis. „Was ist das für eine Fähigkeit, dass die Luft so schwer wiegt?“ fragte Sherry, aber die anderen schüttelten nur ihr Köpfe. Sie sehen es selber zum ersten Mal und wollen dies auf keinen Fall verpassen.

Das weiße Licht wurde immer größer und heller, dass es fast schon blendete. Sina wartete nicht ab und rannte auf Louis zu, um dies zu verhindern, was er auch immer vor hat… aber es war zu spät!

„Hoffnungsvoller Schnitt.“ flüstert Louis und der größte gesehene Schnitt verließ sein Schwert, als er es nach Sina schwang. Sina sah es kommen und kreuzte ihre Katanas zu einem X um dies zu blockieren… aber der weiße Schnitt war so mächtig, das Sina ohne Widerstand nach hinten gedrückt wird.

Man sah ihre Fußspuren auf dem Boden und mittendrin wird der Weg aufgeschnitten. Die Heldin drückte mit aller Kraft dagegen und ihr Gesicht wurde so rot, dass auf einmal Blut aus ihrer Nase spritzte.

„GNNRRRRR!!!“ schrie Sina durch die Zähne, sie spürte, dass die Wand immer näher kam und setzte nochmal alles ein…

Und der weiße Schnitt wurde langsamer! Louis fiel fast die Kinnlade herunter, als er sah, dass seine Fähigkeit gebremst wird!

„Oh komm schon! Wenn ich das nicht schaffe aufzuhalten, geht das Shirt von Sherry kaputt!“ motivierte Sina sich selber… „Ah… es hat ja schon einen Riss…“ fiel Sina wieder ein.

Der Angriff wurde immer langsamer, aber… Sina berührte die magische Wand nun hinter sich. Und dann hörte sie es. Ganz leise aber sie hörte es… We will we will rock you… Die Kinder klatschten und auch der König sowie Friedrich und die Leibgarde klatschten im Rhythmus. Die Zuschauer in der Nähe schauten erstaunt nach oben und ließen sich scheinbar davon anstecken.

Bald hörte man überall in der gesamte Arena zweimal klatschen und auf dem Boden stampfen. Die Abenteurer sowie Sherry, aber auch die anderen schauten sich erstaunt um, dass das Publikum mehr oder weniger Sina anfeuerten.

>Limit Brechen<

„Eh? Meine Fähigkeit ist nun ganz aufgedeckt?!“ staunte Sina als sie das vor ihren Augen sah, war aber auch dankbar. Energie strömte durch ihren Körper und der weiße Schnitt stand nun ganz still, dann zerschnitt Sina diesen Angriff. Überall fielen weiße Glitzer runter und das Publikum jubelte.

>Schwert Level 11 erreicht <

>Fähigkeit: Zerstörungsschnitt freigeschaltet <

>Zerstörungsschnitt Level 1 erhalten <

>Fähigkeit: Dämonenschnitt freigeschaltet <

>Dämonenschnitt Level 1 erhalten <

Louis hat seine Sprache verloren. Sein bester Angriff wurde geblockt, nicht nur das, sondern auch zerstört! Sina steckte beide Katanas in ihre Schwertscheiden und nahm nur den Griff von der Blutklinge und positionierte sich für den Angriff.

Auf einmal leuchtete ihre Klinge schwarz, ihre Haare sind statisch geladen und fliegen hoch… sogar kleine Steine und Kieselsteine fingen an, hoch zu schweben. Louis Herz raste, als er Sina in dieser merkwürdigen Kampfposition sah, vor allem… er könnte schwören das Blitze aus Sina heraussprangen.

„Sag mal, spürt ihr das auch alle?“ reagierte Melaine als Erstes, als Sina ihre Fähigkeit auflud. „Was… macht Sina da? Sie konnte den Angriff soeben aufhalten und nun macht sie selbst was? Wieso leuchtet ihre Waffe so schwarz?“ murmelt Neia, die fieberhaft überlegte.

„Kann es sein… dass sie im Schwertlevel aufgestiegen ist?!“ rief Christoper. „Das würde vielleicht erklären, warum Sina nun auf einmal eine andere Fähigkeit einsetzt… aber…“ war Falko sich unsicher.

„Wenn sie diese neue Fähigkeit einsetzt… mein Gefühl sagt mir, dass das magische Schutzschild es nicht standhalten kann! Ich muss den anderen Magiern helfen!“ wurde Neia panisch und teleportierte sich weg.

„Eh?! Können wir denn irgendwas machen?!“ rief Thomddir, aber Christoper schüttelt nur den Kopf. „Nein, nur Magier und Manaklassen können die Schilde verstärken.“ Sherry nahm die Hand von Mariel: „Los, lass uns ihnen ebenso helfen. Sina geht jetzt auf Ganze!“ Mariel nickte und zog Sherry zu einen der Standorte der Magier.

Nun sprangen wirklich Blitze aus Sina heraus und die Zuschauer staunten alle, ungeahnt, welche Kräfte Sina nun freilässt. Louis lud nun wieder sein Schwert auf und es leuchtete weiß, in der Hoffnung, dass er damit das schlimmste verhindern kann, dabei schwitze er selbst stark aus dem Gesicht. „Verdammt, was auch immer du vorhast, ich werde dich aufhalten und gewinnen!“ grinste Louis.

Aber Sina hörte nicht auf und das schwarze Leuchten wickelte fast sogar Sina ein. Ihre Augen wurden auf einmal schwarz und sie grinste sehr unheimlich. Louis musste schwer schlucken und aktivierte seine Fähigkeit: „Hoffnungsvoller Schnitt!“ Dieser war sogar noch größer und flog auf Sina zu.

Sina hat ihre Fähigkeit genug aufgeladen und aktivierte es: „Zerstörungsschnitt!“ Sie zog ihr Katana aus der Schwertscheide heraus und ein gigantischer schwarzer Schnitt raste auf den weißen Schnitt zu. Als sie beide einander trafen wurde der weiße Schnitt sofort zerstört und der schwarze Angriff raste weiter auf Louis zu, der das Schwert zum blockieren hochhielt und Angst in den Augen bekam.

In der Zwischenzeit waren Neia, Sherry und Mariel bei den Magiern und pumpten ihre Mana ebenso in die Schutzschilde. Sie wurden nun auf der Rückseite von Louis sichtbar und auch dicker.

Der schwarze Schnitt kam nun bei Louis an und er versuchte es zu blockieren, wie Sina es tat, aber er hatte überhaupt keine Chance. Er wurde gnadenlos nach hinten gedrückt. Louis versuchte einen Halt auf dem Boden zu bekommen, aber schaffte es nicht.

„Verdammt, verdammt, verdammt“ wiederholte sich der Schwertheilige fluchend, bis er gegen das Schutzschild prallte und von der Fähigkeit vollkommen getroffen wurde. Dies explodierte, das gesamte Kolosseum bebte. Die Zuschauer schrien, aber das verstärkte Schutzschild konnte widerstehen, auch wenn überall Risse auf einmal erschienen.

Sina atmete nun schwer und wartete, bis der schwarze Rauch verschwand… Dann sah man einen blutigen Louis stehen. Sein Schwert ist zerbrochen, seine Brustplatte zerschnitten. Eine große blutige Verletzung war schräg bei Louis zu sehen und er stand auf wackeligen Beinen.

„Hahhhh…. hahhhh…. Glückwunsch…“ murmelte Louis noch, dann fiel er nach vorne. Christoper und Falko sprangen sofort über das Geländer und rannten auf Louis zu. Eigentlich ist es die Aufgabe der Schiedsrichter, aber sie waren alle zu weit entfernt gewesen.

Falko war zuerst bei Louis und drehte ihn auf den Rücken. Er atmete noch, aber die Wunde war sehr kritisch. Christoper machte eine Handbewegung, das Louis kampfunfähig ist.

„Meine Damen und Herren, es scheint, das Louis nicht mehr in der Lage ist, weiter zu kämpfen, aber ich warte auf die offizielle Bestätigung eines Schiedsrichters.“ berichtet Dora.

Castien ist direkt von der Bühne gesprungen und kam ebenso bei Louis an. Die Wunde war fürchterlich, aber er lebte noch. Christoper streute ein weißes Pulver über die Wunde, was scheinbar die heftige Blutung stoppte.

„LOUIS KANN NICHT MEHR WEITERKÄMPFEN!!!“ schrie Castien und das Publikum jubelte lautstark, dass man es in der ganzen Stadt hören konnte.

„Meine Damen und Herren, nun ist es offiziell! Sina hat gegen Louis gewonnen! Dieser Kampf wird definitiv in die Geschichte eingehen! Weiß gegen Schwarz, Fähigkeit gegen Fähigkeit und Sina konnte sich durchsetzen!“ berichtete Dora.

Lion sprang jubelnd von seinem Sessel auf, während sich Emilia weinend für Sina freute. Die Zwillingsvampire und Suki fielen sich jubelnd in die Arme, Ma Shis Brust platze bald vor Stolz. Themba lag Ralph in den Armen und freute sich, dass sie mit ihrer Aktion Sina wieder helfen konnte. Alwin wird von dem König auf der Schulter gehalten und er sich über den Sieg von Sina freute.

„Sie… hat Louis besiegt. Bei der Göttin…“ murmelte Melaine. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, das Louis besiegt wurde. „Der bisher stärkste Abenteurer wurde entthront. Sie hat alle ihre Gegner in ihren Elementen besiegt. Mich in der zwergischen Tradition, Neia zur Erschöpfung ausgelaugt und Louis im Kampf der Schwerter.“ sagte Thomddir mit einer ehrfürchtigen Stimme.

„Das habt ihr gut gemacht Leute!“ lobte Onesta. „Danke für eurer Hilfe Neia, ohne euch… wäre es in einem Desaster geendet.“ „Nichts zu danken, ich war froh, dass ich es rechtzeitig erkannt habe, aber scheinbar haben noch ein paar andere ihre Mana für den Schutz gespendet.“ flüstert Neia erschöpft.

Sina freute sich. Sie hatte einen starken Gegner bekämpft ohne Mordabsichten und war stolz auf sich. Sie hob eine Faust gen Himmel und das Publikum rief ihren Namen im Chor.

Dann sah sie, wie Sherry auf sie zu rannte und dann auf Sina sprang. Sina fiel nach hinten und wird von Sherry stark umarmt. „*snif* Ich… habe mir wieder Sorgen gemacht!“ weinte Sherry vor Freude. Sina streicht ihr ein Haar aus dem Gesicht. „Das brauchst du doch nicht. Ich habe gewonnen und dein Geschenk ist diesmal heil geblieben!“ grinste Sina.

„Wir *snif* also Mariel, Neia und ich haben den Magiern bei dem Schutzschild geholfen, weil Neia meinte, dass deine Fähigkeit zu stark für das Schild wäre… Schau es dir an!“ sagte Sherry und zeigte auf das zerrissene Schutzschild.

„Es wurde verstärkt… hätten wir es nicht getan, wären Unbeteiligte verletzt worden! Es grenzt ja an ein Wunder, dass Louis das überlebt hat…“ schimpfte Sherry fast.

Sina zog den Kopf von Sherry auf ihre Brust und streichelt ihre Haare. „Das hast du gut gemacht.“ tröstet Sina sie.

„Glückwunsch zu deinem Sieg Sina.“ murmelt Sherry noch.

Kapitel 104

Ich bin wiedergeboren und kurz vor dem großen Finale?

In der Königsvilla angekommen, grüßen die Kinder die erschöpfte Sina. „Wie geht es dir?“ fragte Alwin direkt. „Einfach nur müde. Neia kann von Glück reden, dass sie keine Schläge von mir bekommen hat.“ antwortet Sina.

„Erstaunlich, dass ihr immer noch auf euren Beinen steht. Ich habe mitbekommen, dass ihr in eurer Kabine geschlafen habt?“ fragte der König und Sina nickte. „Das stimmt, ich habe den Schlaf gebraucht. Sherry hat solange auf mich aufgepasst.“ berichtet Sina.

„Ich habe die Diener angewiesen, dass sie euch ein Entspannungsbad mit einer bestimmten Medizin vorbereiten sollen. Das wird euch wieder die verlorene Kraft zurückbringen.“ nickte der König.

„Oh, das ist aber nett von euch. Dann sollte ich nicht länger warten und das Bad direkt aufsuchen. Entschuldigung, dass ich nicht länger bei euch bleiben kann Kinder.“ lächelt Sina.

„Ah, die Wanne ist groß genug, dass du auch mit rein kannst Sherry. Du warst ja auch sehr müde.“ bot Sina an. Die Männer bekamen ein rotes Gesicht und Themba reagierte: „Hast du überhaupt kein Schamgefühl?! Du kannst das doch nicht fragen, wenn wir alle hier sind!“

„Oh? Dann… vergiss es.“ grinst Sina, während Sherry einen roten Kopf hatte. „Also wirklich… wer hat Sina nur erzogen?!“ nörgelt Themba. Sina verließ das Zimmer und alle schauten nun Sherry an. Eine sehr peinliche Situation für sie. „Ah… Sina hat noch nichts gegessen. Ich gehe in die Küche und bringe es ihr.“ rettete sich Sherry raus, aber…

„Heißt das nun, dass sie zu Sina ins Badezimmer geht?“ wunderte sich Alwin. „Das brauchst du nicht weiter nachzuverfolgen.“ rät Ralph.

Sina war inzwischen im Badezimmer und genoss die heilende Wirkung des Badewassers auf der Haut. „Ah… verdammt, nun habe ich einen Kampf verpasst… aber nicht schlimm, dafür sehe ich es ja morgen…“ murmelt Sina mit sich.

Auf einmal klopfte es an der Tür und: „Ich bin es, Sherry. Kann ich reinkommen?“ Sina war erstaunt, dass Sherry das Angebot angenommen hat und rief nur: „Tür ist offen.“ Sherry öffnete sie und trug ein Tablett mit einer großen Schüssel.

„Sie haben eine Suppe gemacht. Auch dies kann dich aufpeppen.“ grüßte Sherry schüchtern, als sie Sina in dem Schaumbad sah. „Oh? Stimmt, wo du es sagst…“ knurrte Sina der Magen auf einmal.

Sherry schloss die Tür und stellte das große Tablett an die Badewanne, das Sina essen konnte. Ihre schwarzen Haare hängen herunter und Sherry seufzte nur. Sie zog sich hinter Sina aus und legte ein Handtuch um sich, dann nahm sie einen Eimer mit Wasser und Kamm und machte sich an Sinas Haaren zu schaffen.

„Sherry?“ wundert sich Sina. „Iss du nur. Ich kümmere mich um deine Haare. Hat man dir schon mal gesagt, dass du so schöne Haare hast?“ kämmte Sherry.

„Hmmm… bestimmt gab es einige Personen, aber direkt so gefragt wie du, nein.“ antwortet Sina nach einer kurzen Überlegung. Weder die Dämonen noch ihr Vater haben Sina jemals zu ihrem Aussehen Komplimente gemacht. Ludwig konnte Sina jetzt nicht einschätzen.

Sina löffelt die Suppe und genoss es, dass jemand ihre Haare kämmte. „Hmm, wenn das so weitergeht, verschlafe ich vor lauter Entspannung den Kampf.“ witzelt Sina.

„Keine Sorge, du hast genug Leute um dich herum, die dich wecken werden.“ kommentiert Sherry. „Willst du mir schon mal verraten, was ich morgen zum Kampf tragen werde?“ fragte Sina.

„Ich… bin mir noch nicht sicher. Aber lass dich überraschen. Du wirst auf jeden Fall die Aufmerksamkeit von allen bekommen.“ sagt Sherry geheimnisvoll. „Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“ hakte Sina nach und Sherry kicherte nur. „Nein.“

Später lagen Sina und Sherry im Bett. Sherry hat sich nicht getraut in die Wanne zu gehen und Sina wirkte ein bisschen enttäuscht. „Ich habe den Kampf von den beiden Männer gesehen… Louis ist wie du… nur… du strahlst wenigsten noch Leben aus bei den Kämpfen. Er dagegen wirkt geradezu… als wäre er eine Puppe.

Auf dem Bild konnte ich sehen, dass die Männer öfters miteinander gesprochen haben, als würden sie sich schon länger kennen. Aber nach dem Sieg ging Louis einfach weg ohne eine Regung zu zeigen.“ berichtet Sherry.

„Hmm, als wir uns das erste Mal getroffen haben, war Louis nahe dran gewesen, mich in der Gilde anzugreifen, hätte Ma Shi ihn nicht zurückgehalten. Dann hat er sich entschuldigt und die anderen haben über ihn gelästert. Aber keine Sorge, morgen sollte ich ihn von seinem Traum wecken können.“ sagte Sina siegessicher.

„Ich glaube an dich. Du hast das Herz der Zuschauer doch schon gewonnen, als du gegen Neia gekämpft hast.“ schmunzelt Sherry. Was sie aber nicht sagte ist, dass sie von Thomddir festgehalten wurde, als Sina von dem Lichtzauber angegriffen wurde und Sherry von der Bühne springen wollte.

„Ich frage mich ob eine Götterbestie existiert, die ebenso dem Element Licht zugehörig ist. Das dürfte vermutlich mein schwerster Kampf werden.“ murmelt Sina, als ihr langsam die Augen zufielen.

„Das du dir jetzt darüber Gedanken machst, zeigt nur, wie gut es dir wieder geht.“ kichert Sherry und beide Damen schliefen fast zeitgleich ein.

Irgendwo im Ozean regte sich eine steinerne Kreatur. Es hat die Vibrationen aus einem fernen Ort gespürt und änderte seine Richtung. Es war alt… genauso alt wie die Welt, aber immer auf der Suche… nach etwas. Es weiß selber nicht, was genau, aber es spürte das es richtig war.

In all der Zeit lief es über diese Welt und hat bis heute nicht aufgehört zu laufen. Es ist auf eine andere Kreatur gestoßen, die genau so stark war wie er und sie haben miteinander gekämpft, bis die Kreatur vor ihm flüchtete.

Nun wanderte es zur der Quelle der Vibration…

Am nächsten Tag ging die gesamte Gruppe, bestehend aus der Leibgarde des Königs, Friedrich, den Kindern sowie Sina und Sherry gemeinsam zum Kolosseum. Aber es war nicht unbedingt der König das Gespräch der Stadt, sondern Sina. Jeder hat den Kampf gesehen und nun läuft sie, als wäre nichts passiert.

„Nun trennen sich unsere Wege. Ich wünsche dir viel Glück Sina!“ sagte der König und die anderen nickten ihr zu. „Wir werden von oben das Lied singen, sollte es eng für dich werden Schwester Sina!“ versprach Ralph.

„Oh, dann muss ich aber genau hinhören, damit ich es höre.“ lächelt Sina. Sherry und die Heldin trennten sich und gingen zu ihrer Kabine, als sie vor der Tür Falko und Christoper stehen sahen.

„Oha, was wollt ihr denn?“ wunderte Sina sich. „Dir auch ein guten Tag wünschen. Wir wollten mit dir sprechen.“ sagte Christoper und Falko nickte.

„Nun, hier stehe ich?“ schaute Sina abwechselnd die Männer an. „Es geht um Louis. Kannst du ihn bitte für uns besiegen?“ antwortete Falko und sowohl Sina und Sherry hörten nicht richtig.

„Wir… also Falko und ich waren früher mit Louis ein Team gewesen, als wir der Abenteuergilde beigetreten sind. Wir hatten unsere Abenteuer und irgendwann kam der Zeitpunkt, wo jeder seinen Weg ging, wir aber trotzdem die Freundschaft festhielten.“ fing Christoper mit der Rede an.

„Immer wenn wir Louis getroffen haben, wurde er immer emotionsloser. Als würde seine eigene Stärke ihn von innen fressen. Wir wissen nicht, ob auf seiner Reise irgendetwas passierte, aber… er war früher komplett anders gewesen. Er hat gelacht, geschimpft und so weiter, aber jetzt?“ brummte Falko.

„Ich hatte gehofft, dass ich irgendeine Regung aus ihm heraus zaubern könnte, aber… nichts. Als wäre es für ihn alltäglich zu gewinnen und weiterzugehen.“ schüttelt Christoper den Kopf.

„Aber… Sina wollte ihn doch eh besiegen?“ wunderte Sherry sich. „Wir haben die Kämpfe gesehen und… zweifeln nicht daran, das Sina sich mit Louis messen kann, aber… wir haben auch nicht unbedingt die wahre Stärke von ihm gesehen.“ meint Falko.

„Hmm, ihr wollt also nichts mehr, dass ich ihn besiege und dadurch auch sein Leben rette oder?“ kommt Sina zum Punkt und beide Männer nickten.

„Genau. Um mehr bitten wir dich nicht.“ bestätigte Christoper. „Keine Sorge, ich werde das schon klären. Es wird Zeit das der Kerl von seinen Tagträumen wieder wach wird.“ grinste Sina.

„Dann wollen wir dich nicht länger aufhalten.“ und die beiden Männer gingen weg. „Scheinbar hat jeder so seine Probleme.“ murmelte Sherry.

„Egal, lass uns reingehen. Mariel wartet bestimmt auf uns.“ und öffneten die Tür. Mariel war nicht alleine im Raum, sondern auch Neia war anwesend. „Na endlich. Ich fragte mich schon, wann du kommst.“ kommentierte Neia.

„Eh… was ist denn heute los? Muss ich noch damit rechnen, dass ich Melaine noch über den Weg laufe und sie mich bittet, sie rächen?!“ sagte Sina laut… einen Gang weiter war Melaine tatsächlich und musste niesen, dann rannte sie weg. Die Frauen hatten es gehört und versuchten dies zu ignorieren.

„Keine Sorge, ich will nichts von dir. Eher möchte ich dich unterstützen.“ lächelt Neia nun. Sherry musste schlucken, denn sie hatte ein schönes Lächeln. „Eh… kein Bedarf. Meine größte Unterstützung steht schon bei mir.“ sagte Sina und griff Sherry unter den Arm.

„Eh he he he.“ lacht Sherry leise und Neia hob nur eine Augenbraue hoch. „Na gut… Übrigens, ich habe mich noch nie so ausgelaugt gefühlt nach einem Kampf wie mit dir.“ beschuldigt Neia die Gewinnerin.

„Selbst schuld wenn du so starke Zauber einsetzt und dein Manapool ignorierst.“ prallte die Anschuldigung von Sina ab. „Das stimmt wohl. Nun ich wünsche dir viel Glück gegen Louis. Er ist auch jemand, gegen den ich ungern kämpfen würde.“ verabschiedete sich Neia und schloss die Tür hinter sich zu.

„Endlich alleine… sie fragte mich komplett aus.“ nörgelt Mariel. „Ja… sie scheint diese Art von Person zu sein, die irgendwann lästig wird, wenn sie anfängt zu fragen.“ sagte Sina und dachte an die Vampire.

Sherry ging zum Tisch und holte die Ausrüstung aus ihrem Inventar. Ein nachtschwarzes Kimono und die dazugehörigen Kleiderstücke. Sina ging sofort hin und streichelte den Stoff. „Das wollte ich dir nach den Duellen schenken, aber betrachte es einfach als frühzeitiges Geschenkt.“ erklärte Sherry.

Sina drehte das Kimono um und sah ihr Familienwappen auf dem Rücken in einer roten Farbe. Sie schaute ihren Ring an und musste feststellen, das Sherry ein verdammt gutes Auge hat. Dann umarmte Sina ihre Freundin und flüstert ihr ins Ohr: „Das ist wirklich das schönste Geschenk das ich jemals bekommen habe. Danke.“

„Gerne geschehen.“ flüstern Sherry zurück. Sie genoss die Umarmung und Sina ließ sie irgendwann wieder los. „Das… möchte ich dir geben. Es ist ein Shirt von mir, aber… es hat mir immer Glück gebracht.“ überreichte Sherry der Sina ihr Lieblingskleidungsstück.

„Bist du… dir sicher? Ich kann nicht garantieren, dass es den Kampf überleben wird.“ warnte Sina, aber Sherry nickte nur. „Ich bin mir ziemlich sicher. Es soll dir Kraft geben und dich auch beschützen.“

„Und wenn sie nicht gestorben sind… lieben sie sich immer noch.“ dachte Mariel nur. „Ok, dann ist es Zeit, dich umzuziehen.“ sagte Mariel.

Sina zog sich komplett aus und wollte das Shirt von Sherry anziehen… „Ich… könnte etwas Hilfe gebrauchen…“ murmelt Sina. Mariel und Sherry schauten nach unten und gaben einen lauten Seufzer von sich, dann halfen sie Sina das Shirt über ihre Brüste zu ziehen. Nach einem etwas kraftvollen Akt haben sie geschafft… bis auf einmal ein Riss im Shirt erschien, als Sina einmal tief einatmete.

„Sag mal… warum hast du so große Euter?! Das war ein Shirt von Sherry!“ schimpfte Mariel nun. „Entschuldigung…“ murmelt Sina mit einem rotem Kopf. Ihr war es ebenso peinlich, aber Sherry machte es nichts aus. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie kein Nasenbluten bekam.

Dann zog Sina das Kimono an und war erstaunt, wie geschmeidig sich der Stoff anfühlte. Sina war eine Samurai-Kriegerin durch und durch, zusätzlich legte sie nun ihre beiden Katanas an.

„Hmm… irgendwas fehlt. Setzt dich nochmal hin.“ befahl Sherry. Sie holte einen Kamm aus ihrem Inventar und kämmte nochmal Sinas lange Haare, bis sie glatt herunterhingen, dann streute sie Glitzer in die Haare.

„Perfekt!“ lobte Mariel und Sina schaute in den Spiegel. „Wow… warum du Abenteurerin bist, kann ich immer noch nicht verstehen bei deinen ganzen Talenten.“ lobte Sina ebenso ihre Freundin.

„Dann würde ich doch das Beste mit dir verpassen.“ grinste Sherry. An der Tür klopfte es wieder und der übliche Mitarbeiter öffnete die Tür. Als er Sina sah, spritze das Blut aus der Nase und er fiel ohnmächtig nach hinten. „Eh… kennen wir diese Szene nicht?“ murmelte Sherry, aber für Mariel war sie neu.

„Das ist schon mal passiert?!“ hakte Mariel nach, die nun den Mann versorgte. „Ja, im Kaiserreich als Sina die Militäruniform trug und ihre Brüste aus dem engen Hemd hervorstachen.“ berichtet Sherry. „Aber… Onesta ist es doch auch passiert?!“ „Ah.. das hatte ich irgendwie verdrängt…“

„Tod durch Schönheit und ja, es ist ein De ja-vu Erlebnis.“ kommentierte Sina nur. Es dauerte einige Minuten, bis der Mitarbeiter wieder bei Bewusstsein war. Seine Nase und Mund sind komplett mit seinem Blut verlaufen.

„Danke.“ sagte er auf einmal sehr glücklich. Er stand auf und hustete kurz. „Wenn… ihr soweit seid Lady Sina?“ Sina nickte nur und schaute die anderen Damen an. „Diesmal komme ich mit und schaue es mir vor Ort mit Sherry an.“ beschloss Mariel.

„Meine Damen und Herren… es ist soweit. Das große Finale mit den stärksten Abenteurern. Auf der eine Seite wäre Sina die Verteidigerin. In der ersten Runde hat sie Thomddir nach zwergischer Tradition besiegt und in der zweiten Runde Neia die Elementmagierin bis zur Erschöpfung gebracht hat. Beide konnten die Verteidigung von Sina nicht brechen!“ berichtet Dora und die Zuschauer jubelten.

„Auf der andere Seite wäre dann Louis der Schwertheilige. In der ersten Runde hat er Melaine die Jägerin in einer Rekordzeit besiegt und in der zweiten Runde hat er die Tricks von Christoper den Dungeonfarmer teilweise gegen ihn gewendet und am Ende besiegt.“ berichtete Dora weiter und das Publikum jubelte ebenso.

„Wer wird heute den Titel als stärkster Abenteurer für sich gewinnen? Wir bleiben gespannt. Ah Louis betrat als Erster die Arena.“ sagte Dora und die Übertragungszauber schwenkten auf Louis. Er trug eine blaue Jeanshose sowie ein blaues Hemd. Seine Haare waren wie immer noch kurz und er trug Lederhandschuhe. Am auffälligsten war seine Brustrüstung, die nur mehr oder weniger seinen Herzbereich beschützte. Sein Schwert mit der Scheide hing an seinem Gürtel.

Das Publikum jubelte und riefen irgendwann gleichzeitig seinen Namen. Er hob seine Hand und winkte, aber… sein Gesicht zeigte nicht die geringste Regung.

Auf der Kampfplattform stand Castien und empfängt Louis mit einem Kopfnicken. „Ich drücke dir die Daumen, dass du Sina überlebt.“ kommentiert Castien nur und Louis hob nur eine Augenbraue hoch.

„Louis hat seinen Zielort erreicht, fehlt nur noch Sina. Ah da kommt sie ja…“ und Dora hörte auf mit der Rede. Die Übertragungszauber richteten sich alle nun auf Sina und das Publikum wurde auf einmal Still. Ganz Alliancia wurde still, als man Sina sah. In einem schwarzen Kimono mit glänzenden langen schwarzen Haaren lief sie mit einer Anmut, die die meisten beschämt hätte. An beiden Seiten waren ihre Katanas und man konnte das rote Wappen auf ihrem Rücken nur bedingt sehen.

„Damit hast du dich übertroffen Sherry.“ staunte Mariel über diese Stille im Publikum, während Sherry grinste. Neben ihr stand wieder Thomddir, nun ohne Verband, aber auch Neia, Melaine, Falko und Christoper.

„Wie… meinst du das?“ fragte der Zwerg. „Das was Sina trägt und wie ihre Haare gemacht wurden, ist alles das Werk von Sherry.“ erklärt Mariel. „Ho? Deswegen wollte sie mich nicht haben.“ warf Neia neidvolle Blicke auf Sherry, aber grinste dann. „Gute Arbeit Mädel, wirklich.“ lobte Thomddir.

Die anderen Abenteurer sagten nichts, aber sie stimmten dem Zwerg zu. Sherry bekam einen roten Kopf von den vielen Loben.

„Erm… *hust* ich muss mich für diese Pause entschuldigen, aber das Sina so eine Ausstrahlung zeigt, hat mir doch die Sprache verschlagen.“ sprach Dora wieder und das Publikum jubelte noch lauter als bei Louis.

„Meine Güte… damit hat sie bestimmt die Herzen vieler Bewohner auf ganz Alliancia erobert.“ murmelte General Lion und Emilia musste ihm zustimmen. Sie ist wirklich… wunderschön.

„Boah… ist deine Schwester cool!“ rief Alwin und Ralph nickte nur. „Ich weiß nicht wie sie es gemacht hat, dabei sind das doch die üblichen Kleider, die sie trägt?“ murmelte Themba.

„Papst Silvester, bei dieser Frau muss doch Magie gewirkt haben, sonst kann ich mir ihren Charme nicht erklären!“ tobte Erzbischof Georg, als er kurz von der Schönheit geblendet war. „Nun, es lässt sich trotzdem nicht abstreiten, dass diese Frau… schön ist.“ murmelt der Papst nur.

Sina erreichte die Plattform, wo Castien und Louis auf sie gewartet haben. „Erstaunlich… wie du deinen Charme wieder eingesetzt hast.“ kommentierte Castien nur.

„Sherrys Talent.“ grinste Sina nur.

Kapitel 103

Ich bin wiedergeboren und die Turnierkämpfe? II

Das Abendmahl wurde verköstigt und jeder hatte was zu erzählen. Als es Nacht wurde, verabschiedeten sich die Höllenschwerter und Sina nahm ein langes Bad. Sie genoss das, denn der Kampf mit Neia wird vermutlich heftig werden.

Danach ging sie ins Bett, wo Sherry noch an der Rüstung werkelt. „Bald habe ich sie fertig, dann geselle ich mich zu dir.“ konzentrierte sich Sherry auf ihre Arbeit.

„Bleib nicht zu lange wach, ich brauch doch jemanden der mir morgen zuruft.“ grinst Sina und Sherry nickte nur.

Am nächsten Tag gingen Sina und Sherry wieder ins Kolosseum, bis sie kurz vor dem Eingang von einem bandagierten Thomddir aufgehalten werden.

„Arr… erwische ich dich doch.“ murmelt der Zwerg. „Na, wieder vom Land der Träume aufgewacht?“ ärgert Sina ihn.

„Du hast echt Kraft in deinen Fäusten. Das ist mein erstes Mal, dass ich in dieser Tradition verloren habe. Unsere Wette vergesse ich nicht. Ich bin dir einen Gefallen schuldig.“ nickte Thomddir.

„Wettschulden sind Ehrenschulden hat man mir gesagt. Ich bin froh, dass du ein ehrlicher Verlierer bist.“ nickte Sina.

„Liegt an der Erziehung. Nun, weißt du denn schon was du von mir willst?“ fragte der Zwerg. „Nein, bisher habe ich keine Pläne den Gefallen einzufordern, aber die Zukunft ist jung und irgendwann werde ich ihn schon einfordern, wo ich dann speziell deine Hilfe brauchen werde.“ grinste Sina.

„Hrmm… ich verstehe… Nun denn, ich wünsche dir viel Glück gegen Neia.“ verabschiedet sich Thomddir. „Dann wäre dies schon mal geklärt.“ nickte Sina. „Irgendwie ist er doch freundlicher, wenn man ihn ein bisschen näher kennt oder?“ meinte Sherry. „Das stimmt, man darf sich nicht immer nur auf das Äußere verlassen.“ stimmte Sina ihrer Freundin zu.

Die Damen suchten wieder ihre Kabine auf und werden von Mariel empfangen. „Schönen guten Morgen. Hoffentlich habt ihr euch gut ausgeruht?“

„Aber sicher, Sherry und ich haben im Bett gekuschelt und tief entspannt geschlafen.“ grüßte Sina. „Eh… man könnte es missverstehen Sina?“ murmelt Sherry mit einem roten Kopf.

„Err… es ist in Ordnung, wirklich.“ sagt Mariel, während ihre Mundwinkel am zucken sind. „Nun denn, dann ziehe mal wieder die Rüstung an und heute werden wir sehen, wie widerstandsfähig sie gegen Neia sein wird.“ zog Sina ihr Kimono aus.

Sherry half ihr wieder und Sina begutachtet den Schaden, der repariert wurde. „Als wäre es nie kaputt gewesen, du hast wirklich Talent Sherry.“ lobte Sina ihre Freundin.

„Danke. Ich muss doch sicher sein, dass die Rüstung dich beschützt.“ murmelt Sherry schüchtern. „Himmel… ist das ein Trauerspiel…“ dachte Mariel, als sie die Szene sieht. Es klopfte jemand an der Tür und ein Mitarbeiter stand davor.

„Lady Sina, wären sie soweit?“ fragte er und Sina nickte. „Wenn sie mir also bitte folgen würden?“ Sherry und Sina folgten dem Mitarbeiter wieder, während Mariel in der Kabine zurückblieb und die Liege vorbereitete, weil sie diesmal damit rechnet, das Sina mit schwereren Verletzungen kommen wird.

„Das gleiche wie gestern. Sie gehen wieder auf die Plattform und so weiter.“ erklärt der Mitarbeiter gelangweilt. „Macht dir deine Arbeit keinen Spaß?“ fragte Sina den Mann und er schüttelt den Kopf. „Nein, nicht wenn man die halbe Nacht am reinigen ist.“ murrte er und ging wieder.

„Ich wünsche dir viel Glück Sina!“ winkte Sherry und ging ebenso wieder an ihren Platz von gestern. Dort angekommen sieht sie Thomddir, der es wohl aus der nähe Nähe sehen will.

„Oh? Du bist doch die Freundin von Sina oder? Hoffe ich habe deinen Platz nicht weg genommen?“ fragte der Zwerg freundlich. „Nein, hier ist genug Platz für alle.“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Meine Damen und Herren, nun ist es wieder so weit, die nächsten Duelle finden heute statt und in dieser Runde werden Sina die Verteidigerin gegen Neia die Elementarmagierin kämpfen. Wer wird diesmal den Sieg erringen?“ rief Dora und das Publikum jubelte wieder.

Sina ging auf die Kampfplattform wo Neia und Castien standen. „Wenn ich du wäre, würde ich aufgeben.“ grüßt Neia freundlich. „Wenn du dich zurückhältst, schlage ich dich so fest, da waren die Schläge, die Thomddir abbekam geradezu nur Streicheleinheiten.“ grinste Sina und zwischen den beiden Damen sprangen Blitze aus den Augen. Castien musste schlucken und erinnert sie daran, erst zu starten, wenn er ruft. Dann wollte Castien gehen, als er von Sina aufgehalten wird.

„Ein guter Ratschlag, nimm am besten sehr weiten Abstand von der Plattform.“ sagte Sina ihm. „Eh? Ok?“ wundert Castien sich und verlässt die Plattform.

„Das ist aber sehr freundlich von dir. Hast du Angst, dass ihm was passieren könnte?“ ärgert Neia Sina. „Angst? Der kann auf sich selbst aufpassen, aber wenn er aus Versehen… bewusstlos ist, kann dich niemand retten, weißt du?“ spottet Sina zurück und hat damit bei Neia ein Nerv getroffen. „Ho ho ho, glaube das ich dir ein paar Manieren beibringen muss.“ zuckte Neia mit ihren Mundwinkeln.

Castien holte tief Luft und schrie: „Beginn!“

Neia schnippte mit ihren Fingern und unzählige Feuerbälle formten sich über ihr die sofort auf Sina zuflogen. Sina schlug die Feuerbälle mit Tritten und Faustschlägen weg und den letzten Feuerball schleudert sie zurück zu Neia. Sie war erstaunt, dass man ihre Magie so einfach wegschlagen konnte und beschwört eine Felswand hoch, die sie vor ihrer eigenen Magie beschützte.

Die anderen Feuerbälle fielen in der Arena herum, andere wurden von dem magischen Schutzschild abgefangen. „War das alles Zaubermädchen?“ spottet Sina, die auf einmal hinter Neia stand. Neia drehte sich um und sah, wie Sina zuschlagen wollte, konnte sich aber im letzten Moment weg teleportieren.

„Damit hast du mich erschreckt. Du bist ja genauso schnell wie Louis!“ beruhigte Neia sich selber. Sie will um jeden Preis verhindern, von Sina getroffen zu werden. „Aber dagegen kann ich was machen. Gravitus!“ zauberte Neia nun ihre Wörter. Sina wird in den Boden gedrückt sowie ein Teil des Boden drückt sich kreisförmig runter, aber Sina stand immer noch.

„Wie langweilig…“ seufzte Sina und ging nun auf Neia zu. Castien kennt diese Szene und weiß wie sie geendet hatte, also rief er seinen anderen Schiedsrichtern zu, das sie Abstand nehmen sollen. „Erstaunlich, dass du überhaupt noch gehen kannst… Blitzja!“ Ein riesiger weißer Blitz, größer als der vom Lichkönig schlug in Sina ein. Die gesamte Arena vibrierte und die Luft ist elektrisiert. Die Haare der Zuschauer standen fast alle zu Berge.

Beim Einschlag flogen mehrere Gesteinsbrocken von dem Kampffeld weg, die Schiedsrichter wichen diesen aus. Eine Rauchwolke war entstanden und jeder wartete gespannt, was mit Sina passiert ist… sie stand, hatte ihre Arme miteinander verschränkt und grinste böse.

Neia staunte erst und fing an zu kichern, dass zum lachen überging. „Erstaunlich, was stimmt nicht mir dir?!“ „Das hat ein anderer Magier mir auch gesagt, bis er in Panik verfiel.“ antwortet Sina.

Die Zuschauer staunten und jubelten. „Mädchen, was ist mit deiner Freundin? Selbst ich könnte den Blitzzauber nicht so einfach wegstecken!“ murmelt Thomddir, aber Sherry grinste nur. „Das ist normal bei ihr.“

„Dann wollen wir doch mal schauen… Chaosblitz!“ Ein starker Zauber aus dem Element Chaos wurde eingesetzt, diesmal schlug ein noch größerer Blitz ein, aber dieser war komplett schwarz. Diesmal hatte jeder das Gefühl es wäre heiß, aber zugleich auch kalt.

Die Kampfplattform wurde wieder zerstört und eine größere Rauchwolke ist am Einschlagsort entstanden, wieder warten alle, aber diesmal stand Sina nicht dort. „Es hat nicht mal gekitzelt.“ flüstert Sina an der Seite von Neia. Die Magierin machte eine Handbewegung und Sina wurde durch eine Erdsäule nach oben gefördert.

Das Herz der Elementarmagierin raste. Sie hatte das Gefühl, dass sie so einen aufregenden Kampf schon lange nicht mehr gehabt hat und will nur noch eins, gewinnen. „Ich weiß nicht wie du das machst, aber ich finde schon einen Zauber für dich, aber erst mal… Nebel!“ zaubert Neia und die komplette Plattform verwandelte sich in einen dichten Nebel.

Sina stand noch oben auf der Säule und überlegte, welchen Trick sie nun anwendet, zuckte die Schulter und sprang von einer gigantischen Höhe in den Nebel hinein. Die Zuschauer staunten, dass Sina keinerlei Angst zeigte zu springen. Leider konnte niemand sehen, wie Sina landete, als sie in den Nebel fiel.

„Wooooo biiisssttt du kleines Zaubermädchen?!“ rief Sina, die nicht mal ihre eigene Hand sehen konnte. „Oben.“ hörte Sina die Magier rufen und Neia stand auf der Säule wo Sina gerade herunter gesprungen ist. „Oh bei der Göttin, nehmt noch mehr Abstand!“ rief Castien, der verstand, was Neia vor hatte.

„Nebel kann auch explosiv wirken von daher…“ murmelt Neia, die nun langsam schwer atmen musste. Sie schnippte mit den Fingern und der Nebel fing das Feuer auf. Durch eine Kettenreaktion explodierte die gesamte Plattform und das Kolosseum bebte. Die Säule stürzte ebenso ein, aber Neia hat auf sich selber einen Schwebezauber gewirkt und wartete in der Luft.

„Hoffentlich hat es diesmal gewirkt.“ überlegte Neia, während sie wartete, dass der Rauch sich verzog, als auf einmal ein riesiger Felsbrocken mit einer rasanten Geschwindigkeit auf sie zuflog. Sie teleportierte sich mehrere Meter daneben und konnte dem Angriff ausweichen, während der Felsbrocken das Kolosseum verließ. Die Magierin machte eine andere Handbewegung und eine starke Brise fegte die Rauchwolke weg. Sina hatte einen anderen Felsbrocken in der Hand und wirft diesen auf Neia.

Wieder musste Neia sich wegteleportieren und schwitzte immer stärker. Das sie soviel Mana verbrauchen musste in einem Kampf… sie kann sich nicht erinnern, wann dies ihr zuletzt passiert ist.

Aber die Explosion hat scheinbar die Rüstung von Sina leicht zerstört. „Na Feigling, so wie du atmest, dürftest du dich nicht mehr lange teleportieren können.“ spottet Sina und wollte den nächsten Felsbrocken nehmen.

Neia teleportierte sich auf die zerstörte Kampfplattform und zaubert den nächsten Zauber. „Umgekehrte Wassersäule!“ und ein große Wassersäule fiel auf Sina. Der Angriff ist groß genug, dass er Sina komplett umfasste, dann schnippte Neia mit dem Finger und sie wurde sofort zur einer Eissäule.

Die Zuschauer raunten alle über diese große Eissäule und Neia schwitze immer stärker. Castien staunte über diesen Angriff und wollte schon loslaufen, als jeder es hörte… ein lautes „Krick.“

Neia fiel die Kinnlade herunter, als sie einen Riss in der Eissäule sah. „Das… darf doch nicht wahr sein?!“ Die Risse wurden immer länger und größer und die Zuschauer jubelten wieder.

„Ernsthaft, was ist diese Frau?!“ rief Falko, der ebenso mit einem Eiszauber besiegt wurde, aber auch die anderen Abenteurer staunten nur.

Dann zersprang die Eissäule und Sina war nur noch mit ihren Beinen festgefroren. „Dachte ich mir schon, dass du diesen Trick mit mir machen willst.“ gab Sina ein sehr boshaftes Lächeln und Neia ging ein Schaudern über ihren Rücken runter… dann lachte sie wieder laut und fest.

„Du bist echt die Beste, dann kann ich meinen neuesten Zauber bei dir testen, aber vorerst…“ Neia machte mehrere Handbewegung und Sina wird in eine Steinmauer eingeschlossen, die mit einen Eispanzer verstärkt wird, dann wird dieser nochmal von mehreren Steinmauern umgeben. Es sah nun aus wie ein steiniger Iglu ohne einen Ausweg.

Neia ließ ihren Stab fallen und teleportierte sich in die Luft und fing einen mächtigen Zauber an zu murmeln. Gigantische magische Kreise entstanden um das Kampffeld und weitere erschienen über diesen Kreisen die weit in den Himmel gingen. Jeder Zuschauer und sogar die Bewohner spürten diese gewaltige Kraft.

„Oh mein… LEUTE SETZT ALL EURE MANA IN DIE SCHILDE!“ rief Onesta, der böses ahnte. Er kennt diesen Zauber nicht, aber was es auch ist, es ist verdammt tödlich.

„Verdammt, was hat das Zaubermädchen nur vor…“ versuchte Sina sich im Iglu zu befreien. Ihre Füße hatte sie frei bekommen, aber nun schlägt sie auf die Steinwände ein und hatte es ein bisschen eilig, weil sie selbst spürte, das Neia etwas Mächtiges zauberte.

Die Kreise drehten sich alle entgegengesetzt und eine große schwarze Wolke bildete sich am Himmel. Neia murmelte immer noch ihre magischen Worte und die Zuschauer sahen nun Risse am Iglu. „Was du auch immer vorhast…“ rief Sina, aber nun war der Zauber fertig. Neia flüstert nur noch: „Lichtja.“

Ein gigantischer Lichtstrahl fiel vom Himmel auf die Kampfplattform und zerstörte das Iglu sowie den restlichen Boden der Plattform, mittendrin stand Sina und man sah, wie sie nur den Mund offen hatte und versuchte vor Schmerzen zu schreien.

>Lichtresistenz erhalten: Level 1<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 2<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 3<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 4<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 5<

Die Schmerzen wurden weniger für Sina, aber das war das einzige Element, wogegen Sina keine Resistenz hatte, weil die Dämonen diese Magie nicht beherrschten. Die Zuschauer mussten alle von der Lichtsäule wegschauen und ihre Hände vor die Augen halten, so stark blendete dieser Zauber und schmerzte ihre Augen. Die magischen Schutzschilde hielten stand, aber die Magier waren alle an ihren Grenzen.

Neia flog der Zauberhut weg und hoffte, dass dieser Zauber endlich einen nennenswerten Erfolg hat. Sherry schrie vor Panik, aber sie wird von Thomddir festgehalten. „Kleine, du darfst da nicht rein!“

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 6<

Die Bewohner aus der Stadt sahen ebenso diese große Lichtsäule und wie bei ihnen der Boden bebte. Dann wurde die Lichtsäule dünner und ihre Kraft nahm ab, bis sie ganz verschwunden war. Die Arena war komplett zerstört und man sah eine schwarze Figur stehen. Neia teleportierte sich wieder zurück in die Umrisse der Arena und keuchte sehr schwer.

Die Magierin sah nur die Figur stehen und wartete ab… bis diese auf einmal ihre leuchtenden Augen aufriss. Dann kamen Risse auf der schwarzen Haut und Sina bewegte sich sehr langsam, dabei fielen die verbrannten Hautstücke von ihr herunter und man sah eine neue Haut darunter.

Sina atmete nun selber schwer. Es grenzte an ein Wunder, dass sie überhaupt noch bei Bewusstsein war, aber dank ihrer extrem hohen Vitalität konnte Sina diesen Angriff überleben.

„Ah… diese Schmerzen… das zahle… ich… dir heim.“ grollte Sina, während sie immer näher zu der schockierten Neia ging. „Ah ha ha ha… ich verstehe… du warst nur gegen das Licht anfällig? Hätte ich das früher gewusst…“ und Neia fiel bewusstlos zur Seite, nachdem sie ihre komplette Mana investiert hatte.

Sina stand halbnackt über Neia und drehte sie auf ihren Rücken. „Verdammt… dabei wollte ich dir meine Liebesfaust schmecken lassen!“ nörgelt Sina.

Castien stand auf einmal hinter ihr und sah, das Neia bewusstlos war. Er hob den Arm von Sina hoch. „Sina ist die Gewinnerin!“ und die Zuschauer jubelten aus alle Rohren.

„Meine Damen und Herren, so einen fan-tas-tischen Kampf werden wir nie wieder erleben! Neia war nicht in der Lage gewesen, die Verteidigung von Sina zu brechen und ist vor Erschöpfung zusammengebrochen. Man hat mir berichtet, dass der letzte Zauber einer der seltenen Lichtzauber gewesen sei. Nichtsdestotrotz konnten wir den stärksten Magier aller Zeiten in voller Aktion sehen!“ rief Dora.

Sina ging langsamen Schrittes auf den Ausgang zu, während die anderen Abenteurer sie beobachten. „Sie hat Neia dazu gebracht, alles einzusetzen…“ murmelt Falko. „Langsam zweifel ich wirklich, ob sie ein Mensch ist. Keiner, auch wir nicht, können diese Zauber wegstecken, wie sie es getan hat!“ flüstert Christoper.

Louis sagte nichts, aber er hatte ein leichtes Kribbeln in den Händen gehabt, als Sina immer zu Neia gerannt ist. Die anderen dachte immer, sie hätte einen Trick angewandt, aber Louis wusste es besser. Neben ihm saß Melaine, die ihm mehr oder weniger vorwurfsvolle Blicke zuwarf und von ihren Wölfen getröstet wird. „Ich hoffe, dass sie dir die gleiche Medizin zu schmecken gibt, wie du es mir angetan hast.“ murrte die Wolfsfrau.

„Du… scheinst dir sicher zu sein, dass ich gegen Christoper gewinne?“ fragte Louis leise und sie nickte nur. „Ja, meine Instinkte sagen mir das… zumal Sina genauso schnell war wie du. Ich hab es nicht gesehen, aber sie war immer sofort bei Neia gewesen. Sie hätte auch zuschlagen können, aber scheinbar hat sie eine sadistische Seite.“ kommentiert Melaine.

„Sei ehrlich Christoper, wir haben bisher immer noch nichts von Sina gesehen, außer dass sie viel wegstecken kann und unheimlich stark ist. Sie soll doch mehrere Meistertitel freigeschaltet haben, wurde mir gesagt, aber bisher hat sie nichts eingesetzt. Am meisten hat es mich schockiert, dass sie sich selber aus dem Eis befreit hat!“ fragte Falko seinen Freund.

„ … Wenn ich raten müsste, will sie nicht allzu viel verraten. Ich habe gehört, dass sie eigentlich nur Louis haben wollte. Aber der König hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht und zog etwas anderes. Wenn ich gegen sie kämpfen müsste… keine Ahnung welche Strategie ich mir einfallen lassen sollte.“ meinte Christoper.

„Erstaunlich… die mächtigsten Zauber konnte Sina widerstehen…“ murmelt der König. „Hm… ich glaube der letzte Zauber hat Schwester Sina doch zugesetzt.“ meinte Ralph, so langsam wie Sina ging. „Meinst du es geht ihr gut?“ fragte Themba leicht besorgt. „Sherry sollte dort unten sein, sie wird das schon regeln.“ beruhigte Ralph sie.

Sina kam im Tunnel an und traf auf Sherry. „Sina, geht es dir gut?!“ fragte Sherry panisch und Sina schüttelt nur den Kopf. „Nein, der letzte Zauber hat mich voll erwischt…“ rollte Sina ihre Augen und fiel nach vorne… wo sie von Thomddir aufgefangen wird.

„Ich… weiß nicht was ich dazu sagen soll, aber meinen Respekt hast du seit unserem Kampf schon gewonnen, aber gegen Neia zu gewinnen, dass sie vor Erschöpfung zusammenbricht, dazu fallen mir wirklich keine Worte ein. Du bist wirklich eine hammerharte Frau.“ lobte der Zwerg die bewusstlose Sina.

„Kannst du… sie vielleicht zur Kabine tragen?“ fragte Sherry um Hilfe und der Zwerg nickte. „Kein Problem, wir können die Gewinnerin doch nicht so liegen lassen.“

Thomddir trug Sina im Prinzessin-Style und Sherry zeigte ihm den Weg. In der Kabine angekommen, zeigte Mariel dem Zwerg, dass er sie auf der Liege absetzen kann.

„Keine Sorge, dafür fordere ich keinen Gefallen oder ähnliches. Ich habe es aus Selbstverständlichkeit gemacht.“ verabschiedet sich Thomddir. Mariel schnappte sich sofort einen scharfen Dolch und schnitt die noch übriggebliebene Rüstung ab.

Nun lag Sina bewusstlos halbnackt vor Mariel und Sherry. „Ich glaube, wenn sie deine Rüstung nicht hätte, wäre es schlimmer gewesen.“ vermutet Mariel und sie hatte Recht gehabt. Die Rüstung hat einen großen Teil des Zaubers abgefangen. Aber da es ein starker, großer und langer Zauber war, war sie überlastet gewesen und ging kaputt ohne das Sina es wusste.

„Wird Sina frühzeitig aufwachen?“ fragte Sherry besorgt. Mariel untersuchte ihren Körper und war wieder fasziniert, wie stark die Regeneration von Sina war. „Hoffen wir es. Sie muss sich nun ausruhen. Der letzte Zauber hat sie völlig ausgelaugt.“ diagnostiziert Mariel.

Sherry legte eine Decke über Sina, während sie schlief und hielt eine Hand. „Sherry… weiß Sina davon?“ fragte Mariel nun und Sherry wusste, was sie meinte. „Nein… und ich weiß auch nicht, ob ich es ihr sagen will. Ich habe Angst, dass… Sina von mir weggeht.“ murmelt Sherry.

„Und… warum sollte sie das tun? Himmel, sie hat sich mit einer Armee angelegt, wegen DIR!“ redet Mariel auf Sherry ein. „Damals hatte ich noch nicht diese Gefühle für Sina gehabt! Erst… als sie mich gerettet hatte, fing es an… Ich bekam Herzrasen und wollte jede Minute bei Sina bleiben, aber zugleich war ich so verwirrt, dass ich von ihr weggerannt bin. Erst nach einem Gespräch mit Prashi wusste ich… dass ich mich in Sina verliebt habe.“ beichtet Sherry.

„Du weißt, das Sina ziemlich offen für beide Geschlechter ist? Sie erwähnte dabei nicht mal, ob es jemand aus einer bestimmten Rasse sein soll.“ erinnert Mariel sie an das Gespräch.

„Ja und du erinnerst dich, dass man stärker sein müsste als Sina?“ widersprach Sherry. „Und? Bist du das nicht in gewissen Dingen? In was genau soll man stärker sein?“ merkte Mariel nun an. „Eh… ich habe es eher verstanden, dass man sie im Kampf besiegen müsste.“ wundert Sherry sich nun.

„Als ob sie sich besiegen lässt, eher müsste man sie töten und dann kann man sie auch nicht gewinnen.“ deckte Mariel den Fehler in der Logik auf.

„Ich weiß trotzdem nicht… ob ich es ihr gestehen kann.“ sagte Sherry, während sie die Hand von Sina hielt. Mariel seufzte nur, Liebe kann manchmal ziemlich schwierig sein. Mariel aktivierte wieder den Übertragungszauber und beobachtete nun den nächsten Kampf.

„Meine Damen und Herren, ich entschuldige mich, dass ihr solange warten musstet, aber die Magier mussten eine komplett neue Kampfplattform herstellen, nachdem Neia sie zerstört hatte. Nun kommen wir zur zweiten Runde, diesmal kämpfen Christoper der Dungeonfarmer gegen Louis den Schwertheiligen!“

Beide Männer gingen auf die neue Plattform, während Castien wartete. Louis zog wieder sein Breitschwert und ein Raunen ging durch die Zuschauermenge, als Christoper zwei Saigabeln zog. „Ein Stab wird dich nicht aufhalten, mein Freund. Da muss ich zu anderen Mitteln greifen.“ grinst Christoper, aber Louis nickte nur. Sina würde nur denken, dass Christoper ein Ninja in Ritterrüstung sei.

Castien musste auch zwei Mal hinschauen, welche Waffen Christoper diesmal gezogen hat. Dann ging er von der Plattform herunter, atmet tief ein und ist vorbereitet, wieder aufzuspringen… „BEGINN!“

Ein lautes Reiben von Waffen konnte man in der Arena hören und Christoper hat mit seinen Saigabels den Angriff von Louis blockiert, auch wenn der Kopf von ihm ziemlich rot geworden ist. „Du solltest deine Taktik ändern Louis.“ berät Christoper schwitzend, aber Louis wirkte nicht wirklich erstaunt. Das Publikum jubelte, das Christoper in der Lage war, den Angriff zu halten.

Louis sprang nach hinten und Christoper warf auf einmal mehrere Beutel die sofort explodierten. Raus kamen viele kleine Stachelsterne, die auf dem Boden sich verteilten. Das ist wohl eine der Maßnahmen, die Christoper gegen die Geschwindigkeit von Louis getroffen hatte, aber… Louis schien es nicht wirklich zu kümmern. Dann warf Christoper Ninjasterne auf Louis, die er aber mit seinem Schwert abblocken konnte.

„Ich habe noch nie eine wirkliche Emotion gesehen bei dir Louis, was ist passiert, dass du wie eine Puppe geworden bist?“ verlangte Christoper zu erfahren, aber Louis schwieg, bis: „Ich habe keine Gegner auf dieser Welt. Sie ist… langweilig geworden. Du kannst es nicht nachvollziehen, wenn man eine gewisse Stärke hat und… alles einseitig wird.“ erklärt Louis.

„Ah… deswegen bereist du die Welt… auf der Suche nach einem Rivalen?“ überlegte Christoper und Louis nickte. „Das du meinen Angriff aufhalten konntest, spricht für dich und deine… Stacheln sollten mich bestimmt einschränken, aber…“ sprach Louis leise und auf einmal stand er hinter Christoper.

Auch damit hat er gerechnet und konnte den kommenden Angriff im letzten Moment wieder blocken, aber es zehrte stark an seinen Kräften. „Du warst schon immer ein Planer gewesen.“ nickte Louis ihm die Anerkennung zu.

Christoper drehte seinen rechten Arm und ein Beutel flog aus der Armschiene heraus. Der Dungeonfarmer schloss seine Augen und auf einmal explodierte der Beutel in einem grellem Licht. Die Zuschauermenge machte ihre Augen zu, als das blendende Licht kam.

Als das Licht verschwand, öffnete Christoper seine Augen und sah, das Louis diesen Angriff abbekommen hatte und war geblendet. Die Chance nutzte er und schlug mit seinen Saigabeln nach Louis… wird aber mit dem Schwert geblockt.

„Eh?“ wunderte sich Christoper, aber Louis klärte ihn auf. „Das meinte ich mit Stärke. Auch wenn du meine Sicht genommen hast, ich kann dich immer noch wahrnehmen.“ dann trat Louis Christoper in den Magen. Der Tritt ließ den Dungeonfarmer fliegen und er landete genau auf seinen Stachelsternen. Dank seiner Rüstung, drangen sie nicht durch, aber der Gedanke, dass seine eigene Falle gegen ihn eingesetzt wurde, behagte ihm so gar nicht.

Der Mann stand schnell wieder auf und hielt seine Waffen zur Verteidigung bereit, aber Louis hat sich nicht vom Ort entfernt. „Warum hast du mich nicht angegriffen?!“ fragte Christoper.

„Weil ich das Gefühl hatte, dass du deinen nächsten Beutel einsetzen wolltest…“ flüsterte Louis und er hatte Recht gehabt. Christoper fluchte, denn er wollte wieder seinen Gewürzbeutel werfen, aber auf dieser Entfernung wird er Louis nicht treffen.

„Bin ich wirklich so schwach?“ murmelte Melaine als sie sah, dass Christoper viel länger standhalten kann. „Nein, du hattest einfach nur den Nachteil, dass du nicht weißt wie Louis kämpft. Christoper kennt ihn schon etwas länger.“ erklärt Falko.

„Aber ich wurde sofort besiegt! Ich wusste, warum ich meine Tiere nicht eingesetzt habe, sie wären bei ihm sofort getötet worden!“ wurde Melaine sauer. „Christopher hat ebenso seine Schwierigkeiten mit Louis wie du siehst. Wenn er nicht noch ein paar Tricks hat, sieht es für ihn ebenso ziemlich düster aus.“ antwortet Falko nüchtern.

Und Falko hatte recht, Christoper gingen langsam die Ideen aus. Seine beste Idee war, dass er Louis besiegt, wenn er geblendet ist, aber das war ein Fehlschuss. Er nahm wieder seine Ninjasterne, aber diesmal wirft er mehrere auf seinen Körper und andere auf seine Beine…

Louis konnte sie in seinem blinden Zustand abwehren, damit hat Christoper aber gerechnet, denn er selbst stürmte nach vorne und warf nun aus der Nähe den Gewürzbeutel… ins Leere. Louis war verschwunden. Panisch drehte sich Christoper um und hob seine Saigabeln zur Abwehr hoch, aber Louis stand nicht hinter ihm.

Auf einmal spürte Christoper einen tiefen Schnitt an seinem Rücken. Louis hatte ihn ausgetrickst und hat ihn von hinten mit geschlossenen Augen angegriffen. „Verdammt…“ murmelt Christoper dann fiel er nach vorne und regte sich nicht mehr. Castien sprang auf die Plattform und überprüfte den Status. Der Dungeonfarmer war bewusstlos. „Louis ist der Gewinner!“ Diesmal jubelten die Zuschauer, weil sie diesmal mehr zu sehen bekamen, auch wenn der Kampf kürzer war als mit Sina.

„Damit haben wir den Gewinner für das Finale! Louis konnte gegen die Tricks von Christoper bestehen und hatte seine eigenen Tricks angewandt. Ich bedanke mich noch bei allen Zuschauern, die diese Kämpfe verfolgt haben. Morgen sehen wir uns im Finale, wenn Sina die Verteidigerin gegen Louis den Schwertheiligen kämpfen wird. Einen schönen Tag an alle!“ verabschiedet sich Dora.

Louis steckte sein Schwert in seine Schwertscheide und verließ den Kampfplatz. Er seufzte leise, dass er wieder gewonnen hatte, bis Falko ihm im Weg stand. „Wie… kann ich dir helfen?“ fragte Louis leise.

„Mir helfen? Ich denke eher, dass du Hilfe brauchst. Du zeigst ja nicht mal eine Regung über den Sieg, als wäre das alles normal.“ brummte Falko. „Christoper… gab sein Bestes, aber es hatte nicht gegen mich ausgereicht.“ murmelt Louis.

„Das stimmt, deswegen hoffe ich nun wirklich, das Sina dir den nötigen Arschtritt verpasst. Ich kannte auch ein anderen Louis vor vielen Jahren, als du Abenteurer wurdest.“ sagte Falko.

„Die Zeiten sind vorbei. Ich bin einfach zu stark geworden.“ flüstert Louis. „Willst du jetzt ein Taschentuch haben und dich ausweinen?“ fragte Falko nun sarkastisch, aber Louis schüttelte nur den Kopf und ging an Falko vorbei.

Am Abend wurde Sina auf der Liege wach und Sherry lag mit ihrem Kopf auf Sina. „Na, willkommen zurück Prinzessin.“ neckte Mariel Sina.

„Eh… ich habe den anderen Kampf verpasst oder?“ murmelt Sina und Mariel nickte. „Das ist richtig. Christoper konnte ein bisschen länger gegen Louis kämpfen, hatte am Ende aber trotzdem verloren, trotz der vielen Tricks die er eingesetzt hatte.“ berichtet Mariel.

„Ich habe auch nichts anderes erwartet. Bin nur froh, dass ich wach geworden bin…“ stöhnte Sina und Mariel legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Du hast einen Spitzenkampf geliefert. Ich habe deinen Kampf gegen den Lichkönig beobachtet und mir fehlten die Worte, aber Neia war nochmal viel stärker gewesen. Lediglich der letzte Zauber hat dich in Bedrängnis gebracht oder?“ lobte Mariel.

„Das stimmt… Sie hat einige sehr heftige Zauber eingesetzt, aber mit der Lichtmagie hat sie mich kalt erwischt. Ich wusste, dass sie es bestimmt kann, aber sie hat sie die ganze Zeit nicht eingesetzt.“ sagte Sina, die langsam immer wacher wurde.

„Hoffentlich geht es ihr gut. Wenn die Mana bei Magiern ausgeht, kann es schon sehr gefährlich für sie werden.“ bemitleidet Mariel die Magierin.

Sina streichelt die Haare von Sherry. „Die erste Rüstung von Sherry und schon kaputt, dabei gibt sie sich immer soviel Mühe. Ich musste sie fast dazu zwingen ins Bett zu kommen, weil sie nicht aufhören wollte, Verbesserungen an der Rüstung umzusetzen.“ dachte Sina laut an dem Abend.

„Sag… was denkst du von Sherry?“ fragte Mariel. „Das sie meine erste Freundin ist und ich sie mag?“ antwortet Sina ohne zu zögern.

„Und… irgendwelche Gefühle für sie? Ich meine… du überreagierst ziemlich schnell, wenn es um Sherry geht.“ sagte Mariel und dachte dabei, wie sauer Sina auf den Lichkönig war sowie, dass sie sich mit einer Armee anlegte.

„Ist das nicht normal, dass man sich für seine Freunde einsetzt?“ hielt Sina den Kopf schräg und Mariel ahnte, das Sina ein Problem hat, auch wenn sie davon nichts weiß.

„Hmm vermutlich schon.“ gab Mariel es seufzend auf mit der Vermittlung. Sherry wurde auch wach und freute sich sofort, das Sina ebenso wach war. Sie umarmte sofort die Gewinnerin und murmelte: „Du hast mir wieder Sorgen bereitet, als du im Flur gefallen bist.“

„Das wollte ich nicht, aber ich wollte auch nicht, dass das Publikum oder die anderen Abenteurer es mitbekommen.“ entschuldigt sich Sina.

„Thomddir war so nett gewesen und hat dich hierher getragen. Seinen Respekt hast du auf jeden Fall gewonnen.“ berichtet Sherry und Sina kam schon ins Staunen.

„Nun, wollen wir dann gehen? Wir sind vermutlich die letzten im Kolosseum hier. Mussten ja solange warten, bis eine gewisse Prinzessin wach wurde.“ ärgerte Mariel die anderen.

Sherry ließ Sina los, damit sie ihren Kimono anziehen konnte. „Es tut leid mir um die Rüstung Sherry.“ sagte Sina, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Nicht schlimm, dafür war sie doch gedacht und scheinbar hat sie ihren Dienst gegen die Magierin bewiesen. Dafür gebe ich dir morgen eine andere… Rüstung.“ lächelt Sherry geheimnisvoll.

„Oh? Dann bin ja gespannt.“

Kapitel 102

Ich bin wiedergeboren und die Turnierkämpfe?

Es kam ein Schiedsrichter und es war niemand anderes als Castien. Sina riss ihre Augen vor Überraschung auf, während er ein fieses Grinsen gab.

„Meine Damen und Herren, ich würde sie bitten das Kampffeld zu verlassen bis auf Sina und Thomddir.“ sagte Castien und die Abenteurer verlassen es.

„Das ich dich hier sehe… ist ein bisschen unerwartet.“ sagte Sina direkt. „Das Leben ist immer voller Überraschungen. Keine Sorge, ich werde die Neutralität bewahren.“ sagte Castien und Thomddir hob eine Augenbraue hoch.

„Wir hatten schwierige Zeiten gehabt.“ kommentiert Sina nur. Castien überprüfte, ob die anderen auf ihren Sitzbänken am Rand der Arena saßen und wollte zum nächsten Schritt gehen, als er von Thomddir aufgehalten wird.

„Wartet. Ihr erinnert euch an die Wette Sina?“ hakte der Zwerg nach und Sina nickte. Er griff mit seinen Pranken in seine Tasche und holte eine Münze raus. „Ihr dürft wählen.“ grinst Thomddir.

„Zahl.“ sagte Sina und der Zwerg warf die Münze und ließ sie dann auf den Boden fallen. Es war Kopf. „Oh HO HO HO, die Göttin muss sauer auf dich sein.“ lachte der Zwerg laut.

„Oder sie will dir einfach nur eine Chance geben.“ spottet Sina. „Seid ihr… fertig?“ fragte Castien und beide Kämpfer nickten.

„Ok, dann nehmt Abstand und sobald ich Beginn schreie, dürft ihr kämpfen.“ erklärt Castien. Sina und Thomddir nahmen Abstand zueinander und standen wartend. Castien ging zum Rand der großen Plattform und atmet tief ein. „BEGINN!“ schrie er und die Zuschauer jubelten.

„Was meinst du Erilag, wie sind die Chancen für Sina?“ fragte Kunz, der mit seinen Freund aufpasst, dass die Zuschauer keine Schwierigkeiten machen.

„Hmm… ehrlich? Keine Ahnung… Was machen die da?“ wunderte Erilag sich nun, als Sina und Thomddir normal aufeinander zugingen und sich die linke Hände gaben.

„Ach du heiliger Strohsack… die werden nicht kämpfen, die wollen einen alten zwergischen Traditionskampf vollführen!“ rief Erilag fassungslos.

„Das sagt mir nichts, kannst du mir das erklären?“ wundert Kunz sich. „Nun verstehe ich, warum der Brecher eine Münze geworfen hat. Die werden sich jetzt gegenseitig abwechselnd schlagen, bis der Erste die Hand loslässt.“ schüttelt Erilag den Kopf.

„Huch? Ein Kampf wer mehr austeilen und einstecken kann?“ staunte Kunz, das Sina sich auf dieses Spiel einließ. Er sah, dass andere Zwerge den Nachbarn erklären, was die Kämpfer dort veranstalten. „Genau, aber… sie hat ihre Tücken, weswegen man dieser Tradition selten nachgeht.“ murmelt Erilag.

„So Mädel, dann bin ich aber gespannt, wie du nun wirklich so bist.“ kichert Thomddir fies und konzentrierte seinen muskelbepackten Arm. „Ich hoffe du kommst irgendwann zum schlagen.“ grinst Sina, während ihre linke Hand die Hand vom Zwerg hielt… und da kam der Schlag ins Gesicht.

Als hätte ein fallender Baumstamm Sina ins Gesicht geschlagen, so fühlte es sich an. Ihr Kopf ging ruckartig nach rechts und spritze Blut auf den Boden, ihre Nase ist definitiv gebrochen.

Sina stellte sich wieder auf ihre normale Position. „War das alles? Du schlägst ja zu wie ein Kleinkind.“ ärgert Sina den Zwerg, der Respekt in seinen Augen zeigte. „Nicht schlecht, die meisten wären schon auf dem Boden.

„Na dann, nun bin ich dran. 25 Prozent Liebesfaust!“ und Sina schlug nun dem Zwerg ins Gesicht. Das Krachen, dass dieser Schlag verursachte, konnte man in der gesamten Arena hören. Wie bei Sina, spritze nun Thomddir überall das Blut auf den Boden und er zog Sina mit, als er geschlagen wurde.

Dann richtete der Zwerg sich wieder auf und hatte leichte Sterne vor den Augen und er atmete ein bisschen schwerer. „Ach du… heilige… Kuh. Bist du mit einem Drachen oder so verwandt?!“ fragte Thomddir. „Keine Ahnung, meine Mutter kenne nicht ich und mein Vater war eigentlich normal.“ kommentierte Sina.

Nun bereitete sich der Zwerg auf den nächsten Angriff vor und schlug diesmal in den Bauch von Sina. Sie flog nach oben und hatte das Gefühl, dass ihre Innereien zerquetscht wurden, aber dank ihrer vielen Fähigkeiten, konnte sie diese Schmerzen ignorieren und landete wieder auf ihren Füßen ohne die Hand loszulassen.

„Uff… sag mal… Bist du sicher, dass deine Eltern keine Trolle waren oder so?“ fragte Sina nun den Zwerg. „Na, nicht gemein werden. Ich komme aus einer sehr speziellen Familie. Dort lebten nur die stärksten Kämpferinnen und Kämpfer.“ erklärt Thomddir.

„Ah ich verstehe, nun bin ich wieder dran, schön die Zähne zusammenbeißen. 50 Prozent Liebesfaust!“ diesmal war der Schlag ohrenbetäubend und durch den Winkel des Schlages ging sogar ein Teil der Plattform kaputt durch diese Druckwelle. Noch mehr Blut spritzte aus dem Gesicht des Zwerges und er hatte leicht die Hand losgelassen, aber im letzten Moment wieder zugepackt.

Nun sah man das Weiß in den Augen von Thomddir. Er kann sich mit äußerster Mühe konzentrieren. „*huff* Das waren 50 Prozent? *huff* Wenn… du so… stark bist… warum?“ wundert sich der Zwerg.

„Damit die Zuschauer auch ihren Spaß haben. Das ist natürlich gelogen, ich wollte testen ob ich immer noch meine Stärke kalkulieren kann, wie man es mir beigebracht hat.“ grinst Sina böse.

Thomddir wusste, dass der nächste Schlag von ihm sitzen muss, sonst wird er den Boden küssen. „Es hat… *huff* seine Gründe… warum kaum noch jemand diese Tradition macht. Ich zeige es dir!“ und der Zwerg schlug nun auf den linken Arm von Sina. In der Arena hörte und sah man, wie der Oberarm von Sina durchgebrochen wurde und Sina schmerzvoll ihre Zähne zusammenbiss, aber… ihre Hand ließ nicht die Hand von Thomddir los.

„Verdammt… das wäre mein Sieg gewesen.“ murmelt der Zwerg, als er merkte, dass seine Taktik ihm nicht geholfen hat. „Du willst nicht wissen, wie mein Todeskampf war. Da musste ich mit zwei gebrochenen Armen gewinnen!“ teilte Sina ihre Information mit. Die Heldin richtete sich wieder auf und ignorierte den Bruch, dann machte sie sich zum nächsten Angriff bereit.

„Soo… he he he… 75 Prozent Liebesfaust!“ Sina schlug zu und rammte den Zwerg in den Boden. Der Boden gab nach und wurde kreisförmig gedrückt, einmal dann noch einmal. Die Zuschauer staunten, wie Sina den Kopf von Thomddir in den Boden gerammt hat und er nun im Boden feststeckte. Die Hand des Zwerges fiel kraftlos aus der Hand von Sina.

Castien sprang auf die Bühne und drehte Thomddir auf den Rücken. Der Fausteinschlag von Sina war auf der rechten Gesichtshälfte zu sehen und das seine Augen nur weiß waren. Der Schiedsrichter überprüfte die Lebenszeichen und spürte noch das Herzklopfen.

Castien ging zu Sina und hob ihren unverletzten Arm hoch. „Sina ist Gewinnerin aus dieser Runde!“ und die Zuschauer jubelten. Auch wenn sie mehr erwartet hätten, aber wenn man solche Faustschläge in der gesamten Arena hören konnte, wollte keiner von ihnen getroffen werden.

„Meine Damen und Herren, Sina hat Thomddir gebrochen mehr oder weniger. Was wir gesehen haben, war ein uralter zwergischer Traditionskampf gewesen, den Thomddir glatt verloren hat. Die Träger werden den besiegten Zwerg in seine Kabine tragen und Magier die Plattform wieder herrichten. Ich bitte euch über die Unannehmlichkeiten hinwegzusehen und dann geht es schon in den nächsten Kampf!“ spornte Dora die Zuschauer an.

„Sina schafft es immer wieder mich ins Staunen zu bringen. Sie hat Thomddir in seinem eigenen Spiel besiegt während wir ihm nicht mal annähernd das Wasser reichen konnten.“ grinste Kunz.

„Wie stark muss sie sein, dass sie den Brecher mit drei Schlägen umhaut? Erinnere mich daran, mich immer gut mit ihr zu stellen.“ murmelt Erilag.

„ … Sina ist tatsächlich sehr stark. Scheinbar waren die Gerüchte über sie ziemlich untertrieben.“ murmelt Falko. „Drei Schläge… und der letzte hat Thomddir in den Boden gerammt, als hätte sie sich zurückgehalten.“ stimmte Christoper dem Falko zu.

„Wie ärgerlich, damit hat das Großmaul keine Informationen über sich gegeben.“ nörgelt Melaine und Giles stimmte ihr zu. Nur Louis und Neia waren in ihre Gedanken vertieft.

„Irgendwie… war das jetzt sehr unspektakulär.“ murmelt der König, aber die Kinder wussten es besser. „Erm… Papa? Der Zwerg hat drei Schläge wegsteckt. War glaubst du, welche Kraft in Sinas Fäusten steckt?“ fragte Themba.

„Vor allem, der Boden wurde beim zweiten Schlag beschädigt eure Majestät.“ fügte Ralph hinzu. „Kannst du das auch Onkel Friedrich?“ fragte nun Alwin.

„Bedaure, ich bin mir meiner Stärke bewusst und weiß daher genau, das ich nicht mit Fäusten den Boden zerstörten könnte.“ schüttelt Friedrich den Kopf.

Als Sina die Plattform verließ und wieder in den Tunnel ging, wird sie von Sherry empfangen. „Und? Wie geht es dir?“ lächelt Sherry.

„Das ich vermutlich heute Abend nur eine leichte Kost nehmen kann…“ hielt Sina ihren Magen. Sherry nahm Sinas gesunde Hand. „Komm, lass uns zu Mariel gehen.“ und zog die Gewinnerin zur Kabine.

Dort angekommen hat Mariel die Liege vorbereitet. „Komm, lass mich deinen Arm ansehen und dann ziehen wir die Rüstung wieder aus.“ wies die Heilerin direkt an.

„Hm… dein Bruch ist schon verheilt?!“ wunderte Mariel sich direkt und Sina grinst. „Überraschung?“ „Ich wusste schon immer, das du merkwürdig bist, aber das toppt nun alles. Hast du die Fähigkeit Regeneration?“ sprach Mariel und Sina seufzte. „Ja, ich habe sie, aber trotzdem habe ich Schmerzen, vor allem im Magenbereich. Der Zwerg kennt wirklich keine Zurückhaltung…“

„Ich will nicht wissen, wie du diese Fähigkeit bekommen hast und nun raus aus der Rüstung, ich will wissen ob ich irgendwas heilen muss.“ befahl Mariel und Sherry half Sina beim ausziehen.

Sina legte sich halbnackt auf die Liege und Mariel untersuchte ihren Bauch. Sie grübelte kurz und fing dann an zu heilen. „Vermutlich braucht deine Fähigkeit bei Innereien mehr Zeit als bei Brüchen.“ gab Mariel ihre Vermutung kund.

„Ich fühle mich aber jetzt schon besser als vorher, danke.“ lobt Sina. „Nichts zu danken, dafür bin ich hier.“ lächelt Mariel.

„Deine Rüstung ist fast unbeschadet, außer an dem Ärmel, das kann ich aber reparieren.“ berichtet Sherry bei der Begutachtung der Rüstung.

„Ach ja, habe ich glatt vergessen, aber Glückwunsch zu deinem Sieg! Und wie fandest du den Brecher?“ erkundigt sich Mariel.

„Der kann zuschlagen, keine Frage, aber ich konnte härter zuschlagen und nun dürfte er erst mal Zeit brauchen, bis er wieder wach wird.“ grinst Sina.

„Denk daran den Zwerg zu erinnern, dass ihr eine Wette am laufen hattet.“ erinnert Sherry an den Wetteinsatz. „Aha, deswegen ließt ihr euch so schonungslos verprügeln.“ runzelt Mariel ihre Stirn.

„Aber es hat sich gelohnt, dafür habe ich nun einen Gefallen, den ich jederzeit von Thomddir einfordern kann.“ lächelt Sina nun fies. Mariel und Sherry dachten, dass bei Sina nun Teufelshörner wachsen.

„Irgendwie tut mir der Brecher nun leid. Er hat es verdient, aber trotzdem. Sein Heiler wird vermutlich einiges zu tun haben, Kopfverletzungen sind schon eine komplizierte Geschichte.“ bemitleidet Mariel den Zwerg.

„Ach, der ist ein Zwerg und die sind doch bekannt für ihre Dickköpfigkeit.“ meinte Sina. Mariel war fertig mit der Heilung und Sina hatte nicht mal einen blauen Fleck am Bauch. „Interessante Bauchmuskeln, normalerweise sieht man dies eher bei Männern.“ kommentierte Mariel und Sherry bekam einen roten Kopf.

„Jahrelanges Training, ich betone, jahrelanges Training!“ wiederholte Sina sich und zog nun ihr Kimono an. Der nächste Kampf findet für sie erst Morgen statt. „Willst du die restlichen Kämpfe von hier aus anschauen?“ fragte Mariel.

„Warum nicht, dann können wir uns wenigsten unterhalten.“ meint Sina und Sherry stimmte ihr zu. Mariel aktivierte die Übertragung wieder und sahen, dass der Kampfplatz wieder repariert wurde. Die Damen nahmen nun alle ihre Plätze ein und schauten sich das nächste Duell an.

„Auf wen würdest du tippen?“ fragte Sherry und Sina antwortete schnell „Neia. Falko ist vielleicht der beste Fernkämpfer, aber er kann auf Dauer nichts gegen starke Magier ausrichten, zumal er… sie nicht wirklich töten kann. Das dürfte für ihn ein ziemliches Handicap sein.“

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum nächsten Kampf. Falko der Scharfschütze gegen Neia die Elementmagierin. Beide sind Fernkämpfer, wer wird sich den Sieg krallen?“ sprach Dora.

Falko betrat zuerst den Kampfplatz. Er trug eine komplett schwarze Lederrüstung und an jedem Glied sind Köcher mit Pfeilen befestigt. Anschließend kam Neia in ihrer schwarzen Magierrobe und ihrem langen Stab.

„Ich wünsche dir viel Glück mein Freund.“ sagte Neia zu ihrem Kollegen. „Eher werdet ihr das Glück brauchen.“ brummte Falko zurück. Neia grinste nur bei seiner Aussage.

Castien erklärte, wann der Kampf beginnt und beide nickten. Er verließ die Plattform, atmet tief und schrie „BEGINN!“.

Falko zog einen Pfeil aus einem dicken Köcher und schoss ihn auf Neia. Sie machte eine Bewegung und eine Steinwand kam hoch und blockierte den Angriff. Die Sicht war für Neia versperrt, aber sie beschwört mehrere Bälle mit unterschiedlichen Farben die sich zu Vögeln formierten und auf Falko zuflogen.

Der Schütze zog mehrere Pfeile aus seinen Köchern und setzte die Fähigkeit „Pfeilschuss“ ein, die auf die Vögel flogen und in einer große Explosion endeten. Die Zuschauer staunten und jubelten. Danach zog Falko einen verschnörkelten Pfeil und schoss ihn auf die Steinwand… der aber kurz davor einen Bogen machte und dann auf Neia zu flog.

Sie riss ihre Augen auf und machte wieder eine Bewegung, wo sofort eine Eiswand entstand und den Angriff abwehrte. Neia zauberte nun mehrere blaue Bälle, die alle auf Falko zuflogen. Er sprang aus dem Weg und die Bälle platzen alle als Wasserbälle. Der Boden wurde nass und Falko merkte, dass das Wasser auch rutschig war.

„Was hast du vor?“ murmelt Falko. Er zog die nächsten verschnörkelten Pfeile und setzte dabei seine Fähigkeit ein. Drei Pfeile flogen auf Neia zu. Sie wusste, dass Falko diesen Schritt gehen wird und teleportierte sich kurz vor dem Zusammenprall… neben Falko! Er reagierte nicht schnell genug und wird mit einer Handbewegung in die Wasserpfützen geblasen, der Schütze fiel mit dem Rücken in die Pfützen.

Falko wollte schnell von den Wasserstellen wegspringen, aber auf einmal wurde das Wasser zu Eis und der Schütze am Boden festgefroren, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

„Nun, ich überlasse dir die Wahl. Entweder du gibst auf oder ich zaubere etwas, womit dein Heiler sehr lange beschäftigt sein wird.“ grinst Neia böse. Falko versuchte sich zu bewegen, aber das Eis war stabil genug, dass er sich nicht befreien konnte. Er seufzte schwer und sagte: „Ich gebe auf.“

Castien hat dies zur Kenntnis genommen und sprang auf der Plattform, danach hob er den Arm von Neia und rief: „Neia ist die Gewinnerin. Falko hat den Kampf aufgegeben!“ und die Zuschauer jubelten wieder. Die Magierin setzte Feuermagie ein, damit das Eis geschmolzen wird.

„Das war nicht sehr nett von euch… Hätte ich gewusst, dass ihr euch teleportieren könnt, hätte ich Gegenmaßnahmen ergriffen.“ brummte Falko säuerlich. „Ich verrate doch nicht alle meine tollen Tricks.“ lächelt Neia.

„Ein spannender Kampf, in dem Neia klar die Führung hatte. Falko war der aggressivere Kämpfer gewesen und hat mit seiner Kunst des Schießens uns immer wieder zum Staunen gebracht. Damit haben wir den nächsten Gewinner und für den morgigen Kampf tritt Sina gegen Neia an!“ sprach Dora.

„Du hattest recht gehabt Sina. Neia ist wirklich stärker als der Lichkönig.“ sagte Sherry, während Sina am überlegen war.

„Hmm, das sollte ich im Hinterkopf behalten.“ meint Sina und Mariel hakte nach: „Was genau?“

„Was sie zaubern kann, ist mir ziemlich egal, aber das Neia sich überall hin teleportieren kann ist dann doch eine Sache, die man nicht ignorieren darf.“

„Meinst du bekommst Schwierigkeiten mit ihr? Was hast du denn vor, wenn sie dich einfriert wie Falko?“ fragte Sherry. „Mich einfach nicht treffen lassen oder raus brechen.“ kommentiert Sina.

„Meine Damen und Herren, diesmal konnte der Kampfplatz dank der Hilfe von Neia schneller repariert werden. Nun staunt die nächsten Kämpfer: Christoper gegen Giles. Ein Spezialist für Dungeons gegen einen Spezialist für die höchste Verteidigung!“

Beide Männer betraten das Kampffeld. „Es ist mir eine Ehre gegen euch zu kämpfen.“ blechert Giles durch den Helm. Giles trug ein großes Schild mit einem langen Säbel. „Ich wünsche euch viel Glück.“ sagte Christoper und zog ein langen Stab heraus.

„Ho? Ein Stabkämpfer? Damit hätte ich aber nicht gerechnet, wenn man sich auf Dungeons spezialisiert hat, aber ich weiß auch nicht wie es drinnen aussieht.“ murmelt Sina.

Castien gab ihnen eine kurze Erklärung, dann verlässt er das Kampffeld, atmet tief durch und schrie: „BEGINN!“

„Schildsturm!“ setzte Giles an und flog regelrecht auf Christoper zu. Dieser rannte ebenso auf Giles zu und als sie nah beieinander waren, setzte Christoper den Stab ein und sprang über Giles. Hinter Giles gelandet, schlug der Farmer auf den Rücken des Ritters.

Aus dem Gleichgewicht geschlagen, fällt Giles hart auf den Boden. Er rollte sich schnell um und versuchte aufzustehen, als Christoper ein kleines Säckchen auf seinen Helm warf. Dieser platzte auf und ein schwarzer Nebel ging in die Sehschlitze rein. Giles schrie auf einmal laut auf. Die Zuschauer wunderten sich, was wohl im Säckchen war.

Giles riss sich den Ritterhelm herunter und man sah, dass sein Gesicht extrem aufgequollen ist und seine Augen fast zugeschwollen. Christoper ließ sich keine Zeit und schlug mit dem Stab in den Hals von Giles, dem sofort die Luft genommen wird. Dieser fiel auf die Knie und anschließend zur Seite.

Castien sprang sofort auf die Plattform und rannte zu Giles. Er drehte Giles zu Seite und überprüfte seinen Zustand. Der SS-Abenteurer ist bewusstlos geworden und kann nicht mehr weiterkämpfen. Der Schiedsrichter hob die Hand von Christoper hoch. „Wir haben einen Gewinner!“ und die Zuschauer jubelten wieder laut.

„Hier, nimm das für Giles mit, das sollte ihm gegen die Schwellung helfen.“ gab Christoper Castien ein kleines Säckchen.

„Was… war das für ein schwarzes Pulver?“ fragte Castien. „Pfeffer kombiniert mit anderen scharfen Gewürzen. Ein altes Hausrezept, aber sobald man dies in Augen und Gesicht bekommt, löst es einen Juckreiz aus und das Gesicht fängt an sich aufzuquellen.“ erklärte Christoper nüchtern, Castien schluckte nur schwer.

„Meine Damen und Herren, auch wenn der Kampf schnell vorbei war, dürfen wir nicht vergessen, dass jeder dieser Kämpfer seine eigenen Tricks hat. Damit haben wir den Gewinner für die zweite Runde im Halbfinale!“ erklärte Dora.

„Wer auch immer gegen Christoper kämpfen wird, der muss sich auf jede Menge gemeine Tricks einstellen. Ich wette, der hat noch andere Beutel dieser Art auf Lager.“ murmelt Sina.

„Aber… irgendwie war der Kampf sehr… unspektakulär. Ich hatte mehr erwartet.“ meint Sherry. „Nun, Giles war ein SS-Abenteurer. Glaube es gibt schon große Unterschiede zwischen SS und SSS, zumal Giles auf mich wirkte, als würde er die Aufmerksamkeit der Monster auf sich lenken, damit andere es bekämpfen und damit hat er gegen Christoper eigentlich keine Chance.

Würde er gegen Thomddir oder Falko kämpfen, dann sähe das Spielchen bestimmt anders aus, aber der König hat die Namen gezogen, also könnte er ihm höchstens die Schuld zuschieben.“ verteidigt Sina den besiegten Mann.

„Was würdest du machen, wenn er dir so einen Sack ins Gesicht werfen würde?“ fragte Mariel. „Sauer werden und ihm vermutlich das Leben aus dem Körper rausschlagen?“ antwortet Sina nur, Mariel bekam einen Schauder.

„Aber ich glaube, Sherry könnte es mit dem Mann aufnehmen.“ überlegte Sina. „„EH?!““ riefen beide Frauen. „Meinst du, ich habe dein neues Training nicht mitbekommen? Christoper hat vielleicht seine Trickkiste, aber Sherry übt jeden Tag mit Monstern und hat ihr Talent dazu.“ nickte Sina.

„Sina… Danke für dein Vertrauen… aber er ist ein SSS-Abenteurer!“ merkte Sherry an. „Na und? Was hindert dich daran, mit den Stärksten zu kämpfen? Vielleicht solltest du mal mit Castien ein Duell machen, dann solltest du die Unterschiede merken von früher und jetzt!“ ignoriert Sina die Anmerkung.

„Der dürfte eh ausflippen, wenn er mitbekommt, das Sherry von Monstern trainiert wird…“ murmelt Mariel.

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum finalen Kampf mit Melaine die Jägerin gegen Louis der Schwertheilige!“ sagte Dora und das Publikum jubelte.

Beide Duellanten gingen auf die Plattform. „Das ich mal gegen dich kämpfen würde…“ murmelt Melaine, Louis sagte nichts. Die Jägerin zog zwei Khukuris und nahm ihre Stellung ein, während Louis ein langes Breitschwert hielt.

„Wisst ihr, ob diese Waffe eine lebendige Waffe ist?“ fragte Sina, aber Mariel und Sherry schüttelten nur die Köpfe. Sina grübelte und positionierte ihren Zeigefinger auf dem Boden.

Zum letzten Mal des Tages erklärt Castien den Kampfbeginn, dann verlässt er die Plattform. Melaine kannte die Gerüchte von Louis und positionierte sich für den Angriff.

„BEGINN!“ schrie Castien… auf einmal spritzte eine Blutfontäne schräg von Melaines Körper, ihre Waffen wurden zerschnitten und fielen zu Boden. „Eh?“ wunderte sich Melaine und fiel dann nach vorne, während Louis sein Schwert wieder in die Schwertscheide steckte.

Die Stille war so heftig, das man auch eine Nadel hätte fallen hören. Keiner bis auf Sina hat den Angriff gesehen. In dem Moment, wo Castien gerufen hatte, hat Louis blitzschnell nach vorne geschlagen. In diesem Zeitfenster hat Sina den Finger in den Boden gerammt, um zu testen, ob sie es mit ihm aufnehmen kann und musste feststellen, dass sie damit kein Problem hat.

„Eh?! Wann hat er denn zugeschlagen?“ wunderte sich Sherry. Castien konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Kampf zu Ende war. Er sprang wieder auf der Plattform und rannte zu der blutenden Jägerin. Ihre Rüstung wurde komplett aufgeschnitten und zeigte die schwere große Wunde. Sie lebte noch, aber Castien schrie sofort nach den Heilern.

„Beeilt euch! Sie schwebt vermutlich in Lebensgefahr!“ motivierte Castien die Heiler, die sofort mit ihrer Arbeit begannen. Castien ist sauer, über das was Louis getan hat, aber wenn man es nüchtern betrachtet, hat er sich auf seine Art und Weise zurückgehalten, sonst wäre sie tot.

Zähneknirschend rief Castien den Gewinner. „Louis ist der Gewinner dieser Runde!“ das Publikum klatschte, aber… richtigen Jubel wie bei den anderen Kämpfern kam nicht wirklich hervor.

„Was ein Monster… er ist wirklich nicht umsonst der Stärkste von allen Abenteurern…“ murmelt Kunz. „Ich hoffe wirklich, dass er gegen Sina kämpfen wird… selbst Thomddir strahlt mehr Leben aus als Louis es tut… fast wie eine emotionslose Puppe.“ flüstert Erilag.

„Was meinst du Christoper, könntest du es mit ihm aufnehmen?“ fragte Falko, der neben dem Dungeonfarmer saß. „Hmm… Ich habe ihn schon ein paar Mal in Aktion gesehen, aber er ist stärker geworden. Ich hoffe das meine Gegenmaßnahmen bei ihm funktionieren.“ antwortet Christoper.

„Ich bin ehrlich, ich konnte den Angriff so eben noch sehen, aber… ich hätte es nicht geschafft diesem auszuweichen.“ sagte Falko. „Das wird keiner von uns, selbst Neia nicht, wenn sie ihre Magie einsetzt. Man muss schneller kämpfen und reagieren als Louis es tut.“ überlegte Christoper laut.

„Wenn ich Karl heute sehe, trete ich ihn in den Arsch, dass ich Louis nicht bekam!“ schimpfte Sina und zog den Finger wieder aus dem Boden heraus.“

„Konntest du den Angriff denn sehen?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Nicht nur das, ich hätte zurück angegriffen. Er ist so schnell nach vorne gestürmte, schlug mit seinem Schwert von unten nach oben und sprang wieder zurück auf seine Position und das innerhalb einer Sekunde.“ berichtet Sina den Kampfverlauf.

„Du konntest es sehen?! Ich weiß das du stark bist und auch ein gewisses Tempo hast, aber in einer Sekunde dies alles zu machen…“ zweifelt Mariel. „Ich halte mich nur zurück, damit ihr nicht denkt das ich ein Monster bin.“ grinst Sina, aber Mariel und Sherry dachten nur: „Bist du nicht schon längst ein Monster?“

„Damit ist der letzte Kampf für heute zu Ende. Auch wenn der letzte Kampf… mehr oder weniger zu schnell beendet wurde, zeigte es nur, wie stark Louis war. Ich bedanke mich an allen Zuschauern und wir werden morgen die nächsten Kämpfe sehen, wenn Sina gegen Neia und Christoper gegen Louis kämpfen werden!“ verabschiedet sich Dora.

Am Abend saßen der König, Friedrich sowie die Kinder mit Sina, Sherry und den Höllenschwertern am Tisch. Sina hat sie eingeladen und nun sitzen sie sehr schüchtern am Tisch und bekommen den Mund nicht auf.

„Bei der Göttin, bekommt ihr alle einen Krampf im Hintern und bekommt den Mund nicht auf, nur weil mal eine hohe Persönlichkeit im Raum ist?“ rollte Sina die Augen.

„Für dich mag es ja alltäglich sein, aber wie oft hat ein einfacher Abenteurer die Gelegenheit mit einem König am Tisch zu dinieren!?“ maulte Mariel, während der König lachte.

„Nun, Lady Sina hat schon interessante Freunde und lässt keine Gelegenheit aus, sie mir vorzustellen. Wenn ich richtig verstanden habe, seid ihr doch auch ein Teil der Expedition die im Land der Toten gewesen war oder? Dann kann ich mich nun direkt persönlich bedanken, dass ihr sie erfolgreich umsetztet.“ sagte der König.

„Keine *hust* Ursache. Wir wurden dafür extra beauftragt.“ sprach Kunz für die anderen Gefährten, während sie nickten.

„Nun, wie waren die Kämpfe für euch gewesen?“ fragte der König nun Sina. „Ehrlich? Du bist schuld, dass ich mich nun bis zum Finale schlagen darf um Louis zu bekommen.“ beschuldigte Sina ihn direkt. Die Höllenschwerter schnappten nach Luft, aber der König nahm es gelassen auf.

„Es war doch nicht meine Idee gewesen, die Namen zu ziehen? Aber sagt, ich konnte überhaupt nicht sehen was dort unten passierte. Hättet ihr denn eine Chance gegen den Schwertheiligen?“ wehrte sich der König.

„Aber sicher das. Seit ich Ludwig Kelmont besiegt habe, hatte ich keinen Gegner mehr gehabt, der mich so faszinierte.“ träumte Sina.

„Ich weiß nicht wer der Mann sein soll, aber wenn Schwester Sina einen Rivalen gefunden hat, macht es das Leben doch viel interessanter.“ philosophiert Ralph.

„Aber Louis ist doch stärker als Ludwig oder?“ merkte Erilag an. „Das stimmt, aber ich bin in der Zeit auch stärker geworden. Vermutlich hätte ich früher gegen Louis keine Chance gehabt, aber in meinem jetzigen Zustand kann ich es bestimmt mit ihm aufnehmen!“ teilte Sina ihre Überlegung mit.

„Solltet du dich nicht lieber auf Neia konzentrieren? Wenn es stimmt, ist sie vermutlich die weltbeste Magierin auf der Welt.“ warnte Themba und alle stimmten ihr zu.

„Das glaube ich erst, wenn sie mich besiegt hat. Ich kenne… ähnliche Kaliber in meiner Heimat.“ kommentiert Sina und dachte dabei an ihren Vater, den Dämonenkönig Mephisto.

„Wo du es gerade ansprichst, aber wo liegt denn genau deine Heimat?“ hakte Onesta, während er sein Essen schnitt.

„Wenn ich das wüsste. Ich hatte mich total verlaufen. Dann bin ich irgendwann durch Tunnel gereist und am Ende landete ich im Wald, wo ich Sherry kennenlernte.“ antwortet Sina mit einer Teil Lüge.

„Huch? Wenn ihr das nicht wisst, wie wollt ihr denn heimkehren?“ wundert sich Mariel, während Sherry sich an die erste Begegnung erinnerte.

„Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo ich Überlegungen anstellen werde, aber… vorerst möchte ich das Leben genießen.“ lächelt Sina.

„Du bist und bleibst eine geheimnisvolle Person.“ seufzte Kunz und alle nickten.

Kapitel 101

Ich bin wiedergeboren und der große Abenteuerkampf beginnt?

Am nächsten Tag besuchten Sina und Sherry die Stadt. Sie wurden von den Königskindern begleitet. Der König wollte, dass die Leibgarde dabei ist, aber: „Papa, wer auf der Welt ist so stark, dass er Sina besiegen könnte?!“ war das Hauptargument von Themba, wo der König leider nicht widersprechen konnte.

Dummerweise erweckte die Gruppe ziemlich viel Aufmerksamkeit. Zwei Damen in Kimonos, eine Prinzessin in edlem Kleid und zwei Jungs in teurem Anzug. Dank der Bekanntheit von Sina, lässt man sie in Ruhe, trotzdem hielt Sina ihre Augen auf.

„Dort drüben ist die Schule für Kinder der Adeligen. Ich habe gehört, das Papa die Schutztruppen für den dunklen Wald wieder ins Leben gerufen hat. Somit sind die Wege wieder sicherer.“ erklärt Themba.

„Und was genau… lernt man in der Schule Prinzessin Themba?“ fragte Sherry neugierig. „Nicht wirklich pralles. Lesen, schreiben, die Geschichte des Landes, Diplomatie und ähnliches.“ sagt Themba.

„Ja ja, das Leben als Adelige. Normalerweise sollte dieses Wissen an alle weitergegeben werden. Vielleicht kannst du das deinem Vater ja vorschlagen. Es gibt bestimmt noch leerstehende Adelshäuser die man in Schulen umwandeln könnte.“ dachte Sina laut und Themba grübelte darüber.

„Dort drüben ist das Kolosseum Schwester Sina. Merk dir gut den Weg!“ warnt Ralph, aber Sina schmunzelt nur. „Ralph, das ist bisher das größte Gebäude, das ich hier in dieser Stadt gesehen habe. Sooo blind bin ich jetzt nun auch nicht.“

Die Gruppe machte sich auf den Weg, bis sie von einem sehr muskelbepackten Zwerg aufgehalten werden.

„ARRR. Dachte ich doch, dass ich dich gesehen habe Sina!“ sprach der Zwerg Thomddir sehr laut. Die Kinder bekamen ein bisschen Angst vor dem Zwerg. Kein Wunder bei der roten Irokesen Frisur und den vielen Muskeln.

„Und nun bin ich hier. Möchtest du was von mir?“ fragte Sina höflich und der Zwerg nickte. „In der Tat! Ich bete bei der Göttin, dass ich dich in der ersten Runde bekomme und dann werde ich meinem Namen alle Ehre machen!“ sprach der Zwerg wieder sehr laut.

„Ah… ich verstehe.“ sagte Sina unbeeindruckt. „Was hältst du von einer Wette hm?“ grinste der Zwerg auf einmal.

„Ich kann sie mir zumindest anhören.“ schmunzelt Sina. „Sollten wir… tatsächlich miteinander kämpfen, ob es in der ersten, zweiten oder finalen Runde stattfindet egal wann, würdest du mit mir einen zwergischen Traditionskampf machen?“ fragte Thomddir.

„Was soll man sich darunter vorstellen?“ wundert Sherry sich und Thomddir erklärte es. „Ganz einfach. Beide Kämpfer halten sich mit der linken Hand fest und schlagen sich abwechselnd, egal wo. Es wird über eine Münze entschieden, wer zuerst anfängt und der Erste, der die Hand loslässt und auf die Knie geht, hat verloren. Na, was denkst du?“ grinst Thomddir böse.

„Im Grunde ist es nichts anderes als ein Stärke Test zwischen den Kämpfern.“ stellte Sina fest und der Zwerg nickte. „Richtig, wir können uns natürlich austoben, aber irgendwie… wollte ich mehr und ich liebe Wetten über alles!“

„Was ist der Wetteinsatz?“ fragte Sina und die Kinder machten große Augen, während Sherry ahnte, wie das Gespräch endet. „Hmm, einen Gefallen? Wir haben beide was wir brauchen oder? Vielleicht brauchst du ja meine Hilfe in der Zukunft oder umgekehrt.“ schlägt der Zwerg ernst vor.

„Dann haben wir einen Deal. Die Zuschauer werden vielleicht traurig sein, dass wir ihnen keine… Action liefern, aber wenn das wirklich eine Tradition ist, dann verstehen zumindest alle Zwerge, was mir machen.“ bot Sina die Hand und Thomddir schlug ein. „Hätte nicht gedacht, dass ihr darauf eingeht. Die meisten meiner… Gegner ziehen eher die normalen Kämpfe vor.“ grinst der Zwerg.

„Aber jammere nicht über das kommende Ergebnis.“ grinst Sina nun böse. „Oh keine Sorge. Jemand der mit bloßen Fäusten eine Armee besiegt ohne zu töten, der kann kämpfen! Harr, wir sehen uns morgen!“ verabschiedet sich der Zwerg.

„Der hatte ja viele Muskeln…“ murmelt Ralph und die anderen Kinder stimmten ihm zu. „Musste das sein Sina? Du weißt doch nicht mal, ob du überhaupt gegen ihn kämpfen wirst!“ schimpft Sherry, aber Sina legte ihr nur eine Hand auf die Schulter.

„Nicht? Aber Sherry, du bist doch hier. Was glaubst du, wie es nun enden wird?“ lächelt Sina und Sherry seufzte nur, als Sina auf ihr Pech-Talent ansprach.

„Nun, wollen wir irgendwo essen gehen?“ fragte Alwin, als sein Magen knurrte.

Die Gruppe amüsierte sich noch in der Stadt ohne irgendwelche weiteren Vorkommnisse und machten sich dann Abends auf den Rückweg.

Und dann kam der Tag. Der Tag, in dem die stärksten Abenteurer gegeneinander antreten. Die Zuschauertribünen sind zum Bersten gefüllt. Der König hat seine eigene Lounge mit den Kindern und seiner Leibgarde. Die Kämpfe werden überall in Alliancia ausgestrahlt, selbst Emilia und Lion sitzen vor einem Übertragungszauber, aber auch der Papst mit seinen Geistlichen.

Sina und Sherry machten sich auf den Weg zu ihren persönlichen Kabinen, ein Mitarbeiter der Abenteurergilde führt sie dorthin. „In eurer Kabine ist auch euer persönlicher Heiler.“ gab der Mitarbeiter die Information kund.

Dort angekommen, öffnet Sina die Tür und sah Mariel von den Höllenschwertern stehen. „Du bist meine Heilerin?!“ reagierte Sina ganz baff.

„Hallo Sina und Sherry. Ich konnte mir das doch nicht nehmen lassen, deine Heilerin zu sein, dafür sind wir doch Freunde!“ lächelt Mariel und Sherry sah die Elfe nun ebenso. Die Damen umarmen sich alle zur Begrüßung.

„Als ich hörte, dass du eine SSS-Abenteurerin geworden bist und an diesem Kampf beteiligt, habe ich alles getan, damit ich deine Heilerin werde. Die Gildenmeisterin Keya ließ ihre Kontakte spielen und tada, nun bin ich hier.“ berichtet Mariel.

„Einen besseren Heiler kann ich mir nicht wünschen.“ war Sina glücklich und Sherry nickte ebenso. „Wo ist denn der Rest von deinem Team?“

„Ah… Onesta bewacht die Zauberschilde, während Kunz und Erilag für Ordnung auf den Tribünen sorgen. Übrigens Castien habe ich auch gesehen, aber keine Ahnung, ob er auch arbeitet oder nur Zuschauer ist.“ erklärt Mariel.

„Ihr wolltet euch den Kampf wohl nicht entgehen lassen oder?“ grinste Sina und Mariel nickte. „So einen Kampf hat es bisher noch nie gegeben! Natürlich will das jeder sehen, wenn die stärksten miteinander kämpfen! Natürlich drücke ich dir die Daumen.“ zwinkert Mariel.

„Ich glaube es ist nun Zeit die Rüstung anzuziehen Sina.“ sagte Sherry und holte aus ihrem Inventar die Rüstung heraus. „Aus welchem Material besteht denn diese Rüstung?“ fragte Mariel neugierig.

„Sina hat eine modifizierte Hydra getötet. Ich habe das Monster gehäutet und die Schuppen entnommen und nun trägt Sina eine Rüstung mit einem sehr hohen Magiewiderstand.“ erklärt Sherry, die die Rüstungsteile auf den Tisch legte.

„Ich merke schon, ihr seid auf Monster getroffen, mit denen normale Abenteurer Probleme hätten.“ schmunzelt Mariel und schloss die Tür zu, damit niemand zufälligerweise eintrat.

Sina zog sich bis auf ihre Unterhose aus, das Sherry das Blut in den Kopf schoss. Mariel fiel das sofort auf, dass irgendetwas zwischen ihnen sich geändert hat, aber Sina machte keine Anzeichen, dass sie das Verhalten von Sherry merkwürdig findet.

Anschließend zog Sina die Rüstung an. „Es fühlt sich an, als würde ich eine Lederrüstung tragen. Es ist leicht und elastisch und die Schuppen bedecken die wichtigsten Bereiche. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet Sherry.“ lobte Sina. „Aber… warum ist das wie eine zweite Haut auf mir?! Es betont wieder meine Figur!“

„Also ich finde das vollkommen in Ordnung, wie es ist.“ meinte Sherry mit einem rotem Kopf, während Mariel nur eine Augenbraue hob.

Die Rüstung hatte die Farben, als nur noch der letzte Hydrakopf am Leben war. Grünliche Schuppen mit unterschiedlichen Farben. Egal wo man auch hin schaute, Sina wirkte eher wie eine Echse mit Mustern.

„Und nun lass mich deine Haare machen!“ sagte Sherry und zog Sina auf einem Stuhl. Sherry kämmte ihr Haar, anschließend flechtet sie daraus ein langen Zopf.

„Sag Sherry… ist irgendwas passiert in eurem Abenteuer?“ fragte Mariel aus blauem Himmel heraus. „Huch? Wie meinst du das?“ fragte nun Sherry, während sie noch flechtet.

„Sherry wurde von einem Psychopathen entführt und konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Es war wirklich eine sehr knappe Geschichte gewesen.“ antwortet Sina.

„Ah… ok?“ wundert Mariel sich, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Vielleicht sollten wir uns auf die Kämpfe konzentrieren.“ meinte Mariel, warf Sherry aber einen Blick zu wie: „Darüber werden wir noch reden!“

„Ich bin ja so aufgeregt, hoffentlich bekomme Louis.“ freute sich Sina. „Unterschätze nicht die anderen. Mein Team und ich hatten uns mal gegen den Brecher duelliert nur so zum Üben. Wir konnten von Glück reden, dass Thomddir so nett war und mir… nicht allzu viel gebrochen hat, sodass ich am Ende alles heilen konnte.“ warnt Mariel.

„Ah? Hätte jetzt gedacht, dass er sich zurückhalten kann.“ dachte Sina laut. „Kann er auch nicht, er hat mich einfach nur nicht so oft angegriffen.“ kommentiert Mariel dies.

Auf einmal klopfte es an der Tür und Mariel öffnete sie. Ein Mitarbeiter stand davor und sagte: „Lady Sina, es wäre soweit. Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“

„Na dann, auf geht’s.“ lächelt Sina. „Ich werde dem Kampf von hier aus zuschauen, alle Heiler bekamen das Privileg einen eigenen Übertragungszauber zu bekommen.“ grinst Mariel.

„Ich gehe mit Sina und schaue es mir aus der Nähe an.“ nickte Sherry entschlossen. Die Damen folgten dem Mitarbeiter der einen langen Gang ging. Sherry und Sina sagten nichts, sie brauchten auch nichts sagen.

Am Ende standen sie an einem Tor. „Ab hier müsst ihr alleine gehen Lady Sina, seht ihr die Plattform da drüben? Dort finden die Kämpfe statt und dort müssen sie hin. Sie können den Kampf eine Treppe weiter oben anschauen Miss.“ wies der Mitarbeiter die Aufgaben.

„Ich glaube an dich!“ winkte Sherry zum Abschied und ging die Treppe hoch. Sina atmete kurz tief ein und aus und ging durch das Tor. Es war ein Anblick, der ihr nicht unbekannt war. Überall jubelten Menschen, Zwerge, Elfen und Tiermenschen.

Das Kolosseum war offen gehalten und ein blauer Himmel strahlte. Sina ging geschmeidig auf die Plattform und ignorierte die Zuschauer, die überall jubelten. Die Heldin sieht nun auch die anderen Abenteurer aus den Toren kommen und scheinbar hat sich jeder auf seine Art und Weise auf den Kampf vorbereitet.

Während Thomddir, Neia, Melaine und Louis unverändert waren, haben sich Falko und Christoper eine andere Ausrüstung angelegt. Der unbekannte SS-Abenteurer war in einer kompletten schweren Ritterrüstung unterwegs.

Alle Abenteurer behielten sich im Auge und für die anderen war die Rüstung von Sina unerwartet. Ihren Informationen nach kämpft Sina eigentlich nur in ihren Kimonos.

Als alle auf der Plattform standen, kam eine Frau in einem Bunny Kostüm und Mikrofon.

„Meine Damen und Herren, mein Name ist Dora und werde für euch die Sprecherin der laufenden Kämpfe sein.

Diese Kämpfe sind einmalig in der Geschichte der Abenteurer. Noch nie zuvor haben die stärksten Abenteurer gegeneinander gekämpft und nun wollen diese Damen und Herren hier es wissen… Wer ist der Stärkste unter ihnen, wer hat die Kraft und Weisheit sich den ersten Platz zu sichern?

Ich erkläre noch einmal die Regeln für die Kämpfer und für die Zuschauer.

Töten ist Tabu, wer jemanden tötet wird direkt aus dem Turnier ausgeschlossen und auch aus der Abenteuergilde.

Die Kämpfe dauern solange, bis eine Seite besiegt wurde. Wir haben ein spezielles Team aus Schiedsrichtern, die jederzeit eingreifen, wenn sie erkennen, dass ein Kämpfer sein Bewusstsein verloren hat.

Es ist den Kämpfern erlaubt, alle ihre Fähigkeiten und Tricks einzusetzen, denn den Zuschauern droht keine Gefahr. Die Abenteuergilde scheute keine Kosten um das beste magische Schutzschild aufzubauen. Wir danken in dieser Linie den Magiern, die es am Laufen halten.

Unser König Karl-Horst von Fürstenbach wird die Namen aus einer speziellen Box ziehen und damit die Reihenfolge festlegen, wer gegen wen kämpfen wird.

Meine Damen und Herren, ich stelle euch nun die stärksten Abenteurer vor:

Louis der Schwertheilige

Christoper der Dungeonfarmer

Neia die Elementmagierin

Thomddir der Brecher

Falko der Scharfschütze

Melaine die Jägerin

Sina die Verteidigerin

Giles die Festung“

Bei jedem Aufruf der Namen winkten die Abenteurer den Zuschauern zu und sie jubelten laut ihre Namen. „Puh, bin ich nervös vor so einer Menge zu kämpfen.“ murmelt Christoper.

„Ist nicht das erste Mal, dass ich vor so einer Menge kämpfe, nur diesmal brauche ich keine Angst zu haben, dass man mich töten will.“ kommentiert Sina.

Einige staunten als Sina dies sagte. „Komisch, davon hätte ich doch gehört?“ überlegte Melaine laut.

„Das würde mich wirklich sehr wundern, wenn einer von euch das mitbekommen hätte.“ antwortet Sina geheimnisvoll.

„Eure Majestät, darf ich euch bitten, die Namen aus der Kiste zu ziehen?“ bat Dora und die Übertragung wird auf den König gerichtet, der neben einer Kiste stand. Er griff mit einer Hand rein und holte eine Kugel. Diese öffnete sich automatisch und ein Zettel lag dann auf seiner Hand. Der König hielt den Zettel vor den Übertragungszauber und man konnte darauf Sina lesen.

Auf einmal erschien ein magischer Monitor wo acht leere Felder waren und im ersten füllte sich der Name von Sina. Der König wiederholte den Vorgang und… zog Thomddir raus. Der Zwerg brüllte seine Freude raus, während die Abenteurer in seiner Nähe ihre Ohren zuhalten.

„Meine Damen und Herren, damit haben wir den ersten Kampf festgelegt! Sina gegen Thomddir!“ und die Zuschauer jubelten.

„Meine Gebete wurden erhört! Nun bist du fällig Sina!“ brüllte der Zwerg mit einem Zeigefinger auf Sina strahlend. Die Heldin seufzte nur.

Der König zog die anderen Namen und die Kämpfe sind festgelegt:

  1. Sina vs Thomddir
  2. Falko vs Neia
  3. Christoper vs Giles
  4. Melaine vs Louis

„Somit wurden alle Kämpfer gezogen. Ich bedanke mich für euren Einsatz eure Majestät. Meine Damen und Herren, ich werde nun das Kampffeld den Schiedsrichtern überlassen und wünsche den Abenteurern viel Glück!“

Kapitel 100

Ich bin wiedergeboren und treffe alte Bekannte?

Zwei Tage vor dem großen Duell reisen Sina und Sherry in Kimonos in der Kutsche von Sina nach Ensburg. „Schade das die anderen nicht mitkönnen.“ seufzt Sherry. „Kann man nichts daran ändern. Mel ist an die Villa gebunden, Suki ist nun mal die Hausdienerin, Prashi, Tio und Mio müssen in der Gilde arbeiten.“ tröstet Sina ihre Freundin.

„Ob wir ein paar alte Gesichter sehen werden wie die Höllenschwerter oder so?“ überlegte Sherry und Sina zuckt mit der Schulter.

„Keine Ahnung, Mariel hat keinen Brief geschrieben, ob sie kommt. Vermutlich sind sie irgendwo anders unterwegs, die Welt ist nicht gerade klein.“ meinte Sina.

„Wissen wir eigentlich, wo wir schlafen wollen?“ fragte Sherry nun, denn so kurz vor dem Kampf werden alle Gasthäuser voll sein.

„Keine Sorge, König Karl-Horst hat mir sein Haus zur Verfügung gestellt, wo die Kinder von ihm geschlafen haben. Die dortigen Hausdiener werden uns das Essen zubereiten, es ist also für alles vorgesorgt.“ grinst Sina.

„Hmm, scheinbar habe ich mir wieder unnötige Sorgen gemacht. Kein Wunder dass du die ganze Zeit so entspannt warst.“ rollt Sherry ihre Augen.

„Ich sah entspannt aus? Ich wäre vor Langeweile fast gestorben! Immer wenn ich dachte, ich könnte ein paar Monster jagen kamen entweder Prashi oder die Zwillinge und haben mich mehr oder weniger abgewimmelt damit ich keine bleibenden Schäden erleide!“ nörgelt Sina.

„Erm, ich kann das schon nachvollziehen, denn sobald du in Aktion trittst, dass es jeder mitbekommt und anschließend hütest du das Bett für mehrere Tage!“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Aber ich bin froh, dass du wieder die normale Sherry geworden bist. Im Kaiserreich bist du ja vor jeder Aktion mehr oder weniger weggerannt mit einem rotem Kopf.“ grinste Sina. Ein Pfeil durchstach das Herz von Sherry und sie musste sich zusammenreißen.

„Ja ha ha ha… Liegt vermutlich an der Umgebung. Wenn man entführt wird und man schläft dann auch noch dort in der Burg, dann ist es schon… ein komisches Gefühl.“ redet Sherry sich raus.

„Ich vermisse unsere gemeinsamen Nächte. Mein Bett ist zwar groß und weich, aber… irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, es mit jemanden zu teilen.“ schwelgt Sina in Erinnerung und Sherry gab nur ein „Pfff“ von sich.

„Und ich bin dir dankbar, dass du mir in dieser schweren Zeit geholfen hast. Ich wüsste nicht, wie es sonst geendet hätte.“ versuchte Sherry vom Thema abzulenken, sonst platzt ihr Herz.

„Gern geschehen und ich würde es wieder machen. Darf ich schon mal erfahren, was ich in den Kämpfen anziehen werde?“ fragte Sina.

„Erinnerst du dich an die Hydra die du besiegt hast?“ fragt Sherry nun und Sina nickte. „Die Soldaten haben festgestellt, dass seine Schuppen und Haut eine sehr hohe magische Resistenz gegen alle Magiearten hatte. Also habe ich mir davon genug genommen und daraus eine passende Rüstung für dich gebaut. Den Endschliff habe ich mit Brandrulim gemacht, weil ich Schwierigkeiten hatte mit den Nähten, aber das konnte mein Freund schnell lösen.“

„Oha da bin ja gespannt, welche Auswirkungen sie im Kampf haben wird. Von allen SSS-Abenteurern ist ja nur Neia die Magierin und sie dürfte so einiges drauf haben.“ lobt Sina.

„Das glaube ich nämlich auch. Ich hatte es schon geplant dies als Rüstung zu bauen, aber nachdem ich von den Duellen gehört habe, habe ich diese vorgezogen. Mio und Tio haben mir berichtet, das Neia viel stärker ist als der Lichkönig und ich fand ihn schon sehr schlimm.“ erinnert Sherry sich an den Untoten.

„Glaube, man kann den Lichkönig nicht mit Neia vergleichen. Er hatte ein paar interessante Tricks auf Lager, aber er verfiel am Ende in Panik und das ist das Schlimmste was man als Magier machen kann. Meiner Einschätzung nach dürfte Neia eher lachend bis zum Ende kämpfen.“ überlegte Sina laut.

„Wie schätzt du die anderen ein? Sie sind ja ebenso gleichberechtigte SSS-Abenteurer.“ hakt Sherry nach weiteren Informationen nach.

„Bis auf Louis ist der Rest kein Problem für mich. Ich werde sie aber nicht unterschätzen denn Hochmut kommt vor dem Fall. Sie haben bestimmt ihre Tricks in der Tasche und werden sie alle benutzten. Nur Louis… Seit Ludwig hatte ich nicht mehr einen Gegner gehabt, der mein Herz so zum rasen brachte. Ich wollte ihn so dringend bekämpfen!“ träumte Sina vor dem kommenden Kampf.

„Du Kampfsüchtige…“ und beide Damen kicherten.

Am Abend kam die Kutsche vor der Villa des Königs an. Sie hatten unterwegs einen Radbruch gehabt und der Kutscher musste es reparieren. Dank der Stärke von Sina hob sie die Kutsche einfach hoch und die Arbeit konnte schnell erledigt werden.

„Lady Sina, wir haben sie erwartet. Wenn sie mir folgen würden?“ grüßte ein Butler mit seiner großen Statur. „Könnte auch ein Gorilla sein bei der Größe.“ dachte Sina.

Die Damen folgten dem Butler und werden in das Wohnzimmer der Villa gebracht wo schon ein Kind auf Sina los stürmte. „Sina!“ rief Alwin freudig. Sina fing ihn auf und hob ihn hoch. „Nanu, mit dir habe ich jetzt aber nicht gerechnet.“ freute Sina sich und sah nun im Zimmer Ralph, Nervi und Friedrich.

„Hallo Schwester Sina, lange nicht gesehen!“ grüßte Ralph nun ebenso strahlend. „Hallo Sina.“ antwortet Themba nur kurz und bündig. „Immer noch am schmollen Nervi?“ ärgert Sina sie nun.

„Oh, bitte lass den Spitznamen. Es tut mir leid, ich sollte mich auch mehr freuen.“ grinst nun Themba ebenso. Sherry und Friedrich standen bei dem Tumult ein bisschen Abseits.

„Ah, darf ich meine Freundin und Teamgefährtin Sherry vorstellen? Sie begleitet mich bei den Abenteuern.“ setzte Sina Alwin ab und stellte Sherry vor. Die Kinder grüßten sie freundlich. „Das sind die Königskinder, die ich gerettet habe und der mit den roten Haaren ist Ralph, der zukünftige Ehemann von Themba.“ Sherry riss ihre Augen auf, mit wem sie es zu tun hatte und verbeugte sich vor ihnen mit einem Hallo.

„EH?! Was meinst du mit Ehemann?!“ rief ein Mann aus dem Nebenraum und König Karl-Horst kam heraus. „Was weißt du, was ich nicht weiß?!“

„Na super Sina, das wolltest du doch wieder erreichen.“ nörgelt Themba, aber widersprach Sina nicht, was Ralph nun mehr Sorgen machte. Er wird von Friedrich getröstet.

„ … Erm, ist das nicht der König Sina?“ fragte Sherry schüchtern. „Richtig, König Karl-Horst von Fürstenbach, wie er leibt und lebt, wenn er sich nicht immer so viele Sorgen machen würde um seine Tochter.“ erklärt Sina sehr nüchtern.

„Ich würde zu gerne wissen, was ihr machen werdet, wenn ihr eigene Kinder habt.“ antwortet der König sehr trocken.

„Zumindest sie unterstützen, statt ihnen irgendwelche Vorschriften zu machen.“ kommentiert Sina. „Scheinbar geht es euch ja allen ziemlich gut. Ah.. Entschuldigung, ich habe Friedrich noch nicht begrüßt. Wo ist Simon eigentlich?“

„Der sitzt an der Front und wartet darauf, dass Tuzato irgendwas Dummes anstellt. Irgendwie versteht er sich vor allem mit dem General aus Osnain.“ brummte Friedrich nickend.

„Ah schade. Nun Karl, da wir ja unter uns sind, darf ich dir meine Freundin Sherry vorstellen? Sie hat scheinbar ihre Sprache verloren, obwohl sie es mittlerweile gewöhnt sein müsste, mit hohen Adeligen zu verkehren.“ rollt Sina ihre Augen und half Sherry aus ihrer Starre.

„Ermm… ich entschuldige mich für meine Unhöflichkeit, eure Majestät. Mein Name ist Sherry und bin Abenteurerin.“ verbeugte sich Sherry. Der König lachte nur: „Beruhigt euch. Ich habe euch auf der Übertragung gesehen und dachte mir schon, dass ihr für Lady Sina eine wichtige Person seid. Ihr seid auch der Grund, warum Lady Sina das Militär von Osnain zerstörte oder?“

„Eh… ja, soweit ist das richtig.“ antwortet Sherry schüchtern. „Und ich bin der Grund, warum Leonardo aus dem Fenster flog, denn er hat Sherry wehgetan.“ mischte Sina sich ein. Der König riss die Augen auf und seufzte dann.

„Ich werde einfach tun, als hätte ich das nie gehört, Reichskanzlerin Sina.“ antwortet der König diplomatisch.

„Nun, wie auch immer. Für die nächsten Tage bin ich als Abenteurerin hier und muss ein paar Kämpfe austragen. Ich vermute, ihr wolltet es aus nächster Nähe sehen?“ rät Sina und alle Anwesenden nickten.

„Wie können wir uns das entgehen lassen? Mein Sohn hat immer wieder von euren Kämpfen berichtet. Aus der Geschichte habe ich immer wieder herausgehört, dass es einseitig war. Nun duelliert ihr euch mit Gegnern, die vermutlich ebenso unsere Armee besiegen könnten.“ brummte Friedrich und Sherry überlegte, warum er nicht normal reden kann.

„Papa war im Thronsaal eingesperrt gewesen, so hat er den wichtigsten Kampf verpasst. Das will er nun bei den Kämpfen in der Arena nachholen.“ berichtet Alwin kichernd.

„Männer…“ murmelt Themba und die anderen Damen nickten ihr nur zustimmend. „Nun, da alle anwesend sind, wollen wir nicht Essen?“ schlägt Ralph vor.

Die Königsfamilie sowie Sina und Sherry aßen gemeinsam und tauschten gemeinsam ihre Geschichten aus. Der König gab Sina recht, dass Tuzato auch in seinem Reich ihre Finger im Spiel hatten und warf alle Botschafter sowie wichtige Kontaktmänner raus. Er wartet immer noch auf eine Antwort von seinem Schreiben. „Ich hätte nicht im Traum gedacht, dass sowas über all die Jahrhunderte hinter unserem Rücken intrigiert wurde.“ schüttelt der König den Kopf.

Sina dagegen berichtet von ihren Zielen in der Zukunft und dass demnächst die Gottesbestien dran sind. „Kannst du nicht auch irgendwas… normales machen? Warum muss das immer so extrem sein?“ fragte Themba. „Weil ich es kann und brauche?“ wundert Sina sich über die Frage. „Ah… mein Fehler. Man darf dich nicht mit normalen Personen vergleichen.“ seufzte Themba.

Nach dem Essen wurden Sina und Sherry zu einem Gästezimmer gebracht mit einem großen Himmelbett. „Hmm?“ wundert Sina sich und schaut den Gorilla an.

„Ich bedaure, aber wir haben nicht die nötigen Zimmer. Wir hatten nicht mit dem König sowie seiner Leibgarde gerechnet. Ich entschuldige mich zutiefst.“ verbeugte sich der Butler.

„Nicht schlimm, teilen wir wieder das Bett wie in den guten alten Zeiten, nicht wahr Sherry? Sherry?“ Sina zieht an dem Ärmel von Sherrys Kimono.

„Eh ja? Kein Problem, ich freue mich schon darauf.“ zuckten ihre Mundwinkel. Sie versuchte ihr Pokerface zu halten, aber bei dem Gedanken mit Sina zu schlafen, musste sie lächeln.

„Dann werde ich mich zurückziehen. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend.“ verabschiedet sich der Gorillabutler.

„Ah, was mir einfällt, ich muss nochmal mit dem König sprechen. Du kannst ja baden gehen oder so.“ schlägt Sina vor und lässt Sherry im Raum zurück, die aber immer noch in Gedanken vertieft war.

Sina fand den König mit Friedrich im Wohnzimmer, die sich unterhielten. „Ah Karl, ich hätte da mal eine Frage…“ betonte Sina ihre Frage und Karl sowie Friedrich ahnten, dass gleich was passieren wird.

„Was ist die Bedeutung von „Hope“? Der alte Knacker Godelot kannte die Bedeutung des Ringes, meinte aber, es sei besser, wenn ich diese Frage euch stelle. Nun?“ hob Sina eine Augenbraue hoch und stand wartend auf eine Antwort.

„Erm… ist das wichtig?“ versuchte sich der König herauszuwinden, aber Sina nickte nur den Kopf und wippte mit dem Fuß. „Diesen Sturm muss du alleine überwinden.“ stand Friedrich auf und verlässt das Wohnzimmer.

„Tolle Freunde… Nimm doch Platz, es benötigt ein bisschen Erklärungsbedarf.“ gab der König auf. Sina nahm das Angebot an und saß nun gegenüber.

„Meine Vorfahren vor langer Zeit waren die letzten Träger von „Hope“ gewesen. Ich selber wusste die Bedeutung des Ringes nur am Rande, bis ich in den Bücher wieder daran erinnert wurde. Nun, dieser Ring bemächtigt euch, meine Armee im Königreich zu benutzten, wie es euch beliebt.“ erklärt der König und sah, wie Sina nun ziemlich genervt wirkte.

„Aber das ist noch nicht alles. Die eigentliche Bedeutung des Ringe ist, dass es euch ermächtigt, zur Königin dieses Reiches zu werden, sollte es keinen Thronerben geben. Sollte mir und meinen Kindern irgendwas passieren, werdet ihr automatisch zur Königin.“ beichtet der König den Rest. Sina fiel nun die Kinnlade herunter und war sprachlos.

„Bevor ihr… explodiert, lasst mich erklären, wieso ich damals zu dieser Entscheidung gekommen bin. Ich wollte meine Kinder in Sicherheit wissen, aber auch mein Volk. Ihr habt die nötige Stärke und Weisheit gehabt, sollten beiden was passieren, diesen Feind zur Strecke zu bringen. Es sollte den Feind abschrecken, jemals irgendwann gegen meine Kinder, mich oder dem Volk vorzugehen.“ beendet der König seine Erklärung.

„Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Erst werde ich lebenslang zur Reichskanzlerin ernannt, nun erfahre ich, dass ich mehr oder weniger eine Interims Königin bin. Wieso gibt man mir all die Macht, die ich nicht will?“ fragt Sina fassungslos.

„Weil ihr nun mal eine starke Persönlichkeit seid. Ihr zwingt uns ebenso zu Veränderungen. Wenn ich überlege, haben wir all die Jahre keine Entwicklung mehr gehabt, quasi ein Stillstand und ihr kommt aus dem Nichts und bringt die Räder wieder zum drehen.“ kommt der König auf den Punkt.

„Das mag vielleicht sein, aber hat mich jemand gefragt, ob ich das alles möchte? Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob jemand mich jemals gefragt hat, was ich will. Klar ich will Götterbestien jagen gehen, aber auf Dauer ist das für mich nur ein Zeitvertreib. Niemand hat mich jemals gefragt, was ich gerne will. Jeder drückt mir eine Rolle auf, von meinen Vater bis Kaiser Godelot und nun ihr.“ wurde Sina nun sauer.

„Es… tut mir leid, dass ich euch solch eine Bürde übertragen habe.“ entschuldigt sich der König. Im Nebenraum standen Ralph, Themba, Friedrich und Sherry, die das Gespräch mitverfolgten.

„Was macht ihr eigentlich alle, wenn ich einfach die Nase voll habe und verschwinde? Auch ich bin nur eine Person und irgendwann brauche ich einfach den nötigen Freiraum! Die Duelle mit den SSS-Abenteurern mache ich nur, damit die Kinder mal wieder wach werden und sich erinnern warum sie überhaupt Abenteurer geworden sind.

Ich mache mir die ganze Zeit Gedanken, wie was wäre und was kann man am besten machen, auch wenn man mir es nicht ansieht. Ich möchte für meine Freunde das Beste und meinen Feinden das Schlimmste! Kein Mensch darf so viel Macht haben wie ich es zur Zeit habe. Ich habe die Kontrolle von zwei Reichen sowie der Abenteurer!“ lässt Sina nun ihren Frust raus.

„Und doch nutzt ihr diese Macht nicht aus, sondern zwingt andere dazu. Wenn ich meine Meinung dazu sagen dürfte, aber in Wirklichkeit nutzt ihr sie nur, wenn es wirklich nötig ist. Als ihr Reichskanzlerin geworden seid, solltet ihr bestimmt Kaiserin Emilia eine Starthilfe geben oder? Nun seid ihr hier und habt eure Aufgaben auf sie und ihrem Gefolge übertragen. Ihr hättet auch gehen können nachdem ihr Kanzlerin wurdet, aber das würde überhaupt nicht zu euch passen.

Ich selber mache mir keine Gedanken darüber, dass ihr mein Militär zweckentfremdet oder mein Amt übernehmen wollt, dafür seid ihr doch viel zu Bescheiden. Ihr wollt nur das Gefühl von Leben haben oder?“ fragte der König in einem ruhigem Ton.

„Kann schon sein… Meine gesamte Kindheit bis zum Erwachsensein durfte ich nichts anderes als trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Ich beneide die anderen Kinder, die… auf ihre Art und Weise noch ihre Kindheit bewahren können, deswegen bringe ich ihnen so viele Spiele bei. Sie sollen nicht das Gefühl erleben, das ich hatte.“ sagt Sina ohne den König anzuschauen. Themba und Sherry liefen die Tränen und Ralph gab sein Bestes es zurückzuhalten, nachdem sie einen Teil von Sinas Kindheit erfuhren. Sherry kannte es, aber ihr war nicht bewusst, wie sehr Sina das beschäftigte.

„Und wie geht es euch jetzt nachdem ihr euren gesamten Frust ausgesprochen habt?“ fragte der König nun freundlich.

„Beschissen, aber danke das ihr zugehört habt.“ seufzte Sina.

„Ihr könnt jederzeit wiederkommen und euch aussprechen. Ich werde uns einen gemütlichen Raum besorgen und euch zuhören. Das ist das Mindeste was ich für euch machen kann.“ nickte der König ernst.

„Ich sollte langsam meine Freundin wieder aufsuchen, sie dürfte mit dem waschen fertig sein. Man sieht sich morgen.“ verabschiedet Sina sich vom König. Als Sina das Wohnzimmer verlassen hat, kam Friedrich aus dem Zimmer. Die Kinder sind wieder in ihre Zimmer gegangen und trösten sich selber, während Sherry das Badezimmer im Erdgeschoss nutzte.

„Sehr unhöflich von euch das Gespräch zu belauschen. Es würde mich nicht wundern, wenn Sina es ebenso gemerkt hat.“ merkte der König an.

„Es tut mir leid Karl, meine Neugier war zu groß und dann kamen die Kinder sowie Sherry. Es war nicht meine Absicht, dass jeder es mitbekommt.“ entschuldigt sich Friedrich.

„Es ist ein Wunder das Sina nicht daran zerbrochen ist bei so viel Macht. Es ist verführerisch und auch gleichzeitig zerstörerisch. Aber… ich frage mich, was ihr Vater ihr für eine Rolle gegeben hat?“ murmelt der König.

Sina ging zu ihrem Zimmer und fand es leer vor. Sie fand die Situation mit dem König sehr peinlich, dass sie ihren angesammelten Frust freien Lauf ließ. „Himmel, irgendwie erfahre ich Dinge, die ich hinterher bereue zu wissen.“ seufzte Sina. Auf einmal wird Sina von hinten umarmt. Sie schaute mit dem Kopf zur Seite und sah eine gewaschene Sherry.

„Was bereust du Sina?“ fragte Sherry unschuldig. „Ach, ich hatte das Gespräch mit dem König…“ und Sina erzählte das Gespräch. „Ich verstehe… warum wäscht du dich nicht und kommst dann ins Bett? Dann tröste ich dich.“ lächelt Sherry traurig hinter dem Rücken von Sina.

„Das mache ich…“ sagt Sina und Sherry lässt Sina los. Sina ging sich waschen, während Sherry im Bett auf sie wartete. Es dauerte nicht lange, bis Sina frisch gewaschen wiederkommt und sich mit ihrem Pyjama ins Bett legte.

Sherry zog die Decke über Sina und nahm beide Hände von Sina gleichzeitig schaut sie Sina an. „Was würdest du gerne machen, wenn du all diese Aufgaben nicht hättest?“ fragte Sherry.

„Hmm… mir gefällt es, wie das Leben mit Suki, Mel und den Zwillingen sowie dir ist. Ich… würde gerne einmal mit allen eine Strandparty machen. Auch wenn ich das… Konzept der Freundschaft noch nicht so richtig verstehe, aber irgendwie… seid ihr mir sehr wichtig geworden und möchte es nicht loslassen…“ murmelt Sina.

„Man… hat dich im Training wirklich sehr kaputt gemacht oder? Ist es auch daran schuld, dass du… die Liebe nicht wirklich wahrnehmen kannst?“ murmelt Sherry zurück.

„Hmm… Themba und Ralph lieben sich ja, das kann man nicht übersehen, deswegen ärgere ich sie beiden so gerne. Wusstest du, dass Themba mitten im Kampf den armen Ralph auf die Wange geküsst hat, während ich aussah wie ein Igel?“ kicherte Sina auf einmal, dann wurde sie aber wieder schnell ernst.

„Aber auf deine Frage zurückzukommen, wenn man dich die ganze Kindheit foltert und schikaniert hätte, deine eigene Familie dich mit unmöglichen Aufgaben konfrontiert, glaubst du nicht auch, dass… irgendwas dabei kaputt geht?“

Sherry sah Sina in die Augen und sah Trauer. Sie rutschte näher zu Sina und umarmte sie im Bett. „Egal was passiert, ich werde an deiner Seite bleiben.“ streichelt Sherry die Haare von Sina, während der Kopf auf ihrer Brust lag.

„Das wünsche ich mir wirklich…“ schlummert Sina ein, während Sherry eine Träne vergoss.

„Was ist dir nur angetan worden?“ dachte Sherry.

Kapitel 99

Ich bin wiedergeboren und zukünftige Pläne?

Mit einem neuen Ziel stattet Sina dem Zwergenschmied Brandrulim einen Besuch ab und gab ihm kund, welche Götterbestie sie bekämpfen will. Er hörte sich ihre Geschichte an und machte sich Notizen, wo Tierra lebte. Brandrulim versprach Sina ebenso Forschung zu betreiben und wird sie kontaktieren, wenn er weiß, welches Material er benötigt.

Am Abend, als alle Damen in der Villa zu Tisch waren, berichtete Sina von ihrer Begegnung mit den Abenteurern und das demnächst ein großer Kampf stattfinden wird.

„Ich bin mir nicht sicher, einerseits bist du die liebenswürdigste Person die ich kenne, aber gleichzeitig auch die streitsüchtigste. Wie schaffst du das eigentlich?“ fragte Sherry kopfschüttelnd.

„Erm… ich bin ehrlich, das heißt aber nicht gleich, dass ich den Streit suche…“ murmelt Sina und jede der Damen hatte ein anderen Gedanken gehabt.

„Ich war übrigens so frei und hab im Keller den Übertragungszauber nach Osnain benutzt um mit Emilia zu sprechen. Es geht ihr soweit gut und die Arbeiten machen ihr auch Spaß, nur ist sie noch ein bisschen erschöpft. Sie lässt fragen, wann du denn den Übertragungszauber benutzt?“ erzählt Sherry.

„Wenn ich es für richtig erachte, sonst fragt sie mir Löcher in den Bauch, was sie alles tun soll als Kaiserin. Sie muss lernen ohne mich zurecht zu kommen.“ sagt Sina.

„Hmm für eure Kämpfe habe ich schon eine Idee, was ich für dich schneidern werde.“ grübelt Sherry.

„Kann…“ wollte Sina schon vorschlagen, aber: „Nein, ich werde schon was passendes für dich finden.“ widersprach Sherry ihrer Freundin schon, bevor sie aussprechen konnte.

„Ok? Dann eine andere Frage, möchtest du mein Kimono behalten? Scheinbar ist er dir ja ans Herz gewachsen.“ zeigt Sina auf das blaue Kimono, das Sherry trägt. Sie wurde natürlich sofort rot.

„Es ist so weich, ich verstehe schon warum du sie trägst. Ich weiß einfach nur nicht aus welchem Material es sein soll.“ murmelt Sherry nun, die sich beide Zeigefinger einander drückt.

„Seide ist das. Es wird aus Raupen, wenn sie sich in Kokons einpuppen, gewonnen. Ein langwieriger Prozess. In meiner Heimat gibt es dafür Einrichtungen.“ klärt Sina das Geheimnis auf.

„Noch nie davon gehört.“ „Aber es war wirklich angenehm, als wir sie tragen durften.“ nickten die Zwillinge.

„Ein Produkt, das man aus Insekten gewinnt? Euer Volk muss wirklich sehr kreativ sein, um auf diese Idee zu kommen.“ lobt Suki.

Mel schweigt, denn sie kannte das Geheimnis von Sinas Volk. „Nun, vermutlich hat dein Volk ebenso kreative Errungenschaften, die es hier noch nicht gibt.“ meint Sina.

„Das… stimmt.“ musste Suki lange überlegen und Sina hob nur eine Augenbraue hoch. „Batzien, meine Heimat, ist das Land der Tiermenschen. Wir haben so viele unterschiedliche Kulturen, dass selbst ich nicht weiß, welche Clans welche Errungenschaft erzielte.“

„Ich verstehe. Dort gibt es vermutlich keine Reiche wie hier auf Alliancia oder?“ fragte Sina und Suki schüttelt den Kopf.

„Nicht auf diese Art wie hier. Es… kann ein König kommen, aber dazu müsste er alle Clans vereinen was in der Vergangenheit nur wenigen gelang, weil einige verbitterte Feinde sind und eher würden sie sterben als mit ihnen an einem Tisch zu sitzen.“ erklärt Suki das Problem.

„Erzähl doch mal mehr von eurer Rasse!“ „Genau, wir wissen dass viele Tiermenschen mit normalen Tieren verwandt sind!“ waren nun die Vampire neugierig.

„Hmm was kann ich denn erzählen? Die stärksten Tiermenschen sind und bleiben die vom Behemoth-Clan. Sie leben sehr zurückgezogen, aber bei sehr speziellen Turnieren sieht man sie teilnehmen und… ihre Kräfte sind geradezu legendär. Selbst ihr würdet vermutlich Schwierigkeiten haben in einen Kampf mit ihnen, Herrin. Ach genau, sie können sogar auch zaubern, was eigentlich nicht bei den Tiermenschen möglich sein sollte.

Dann gibt es die Affenmenschen, Rattenmenschen, Wolfsmenschen, meine Rasse die Katzenmenschen und die Exilanten, die Tiermenschen der Hyänen. Sie sind die hinterhältigsten und skrupellosesten Tiermenschen, die man auf dieser Welt finden kann. Um an ihr Ziel zu kommen, würden sie sogar ihre eigene Mutter ermorden.“ sagte Suki, als hätte sie schon Erfahrung mit ihnen gemacht.

„In der Vergangenheit haben sie es soweit übertrieben, dass alle Clans ohne einen König sich zusammengetan haben und sie aus Batzien vertrieben haben. Nun streunen sie überall auf der Welt herum und gehen ihrem Treiben weiter nach. Wenn es nach mir gehen würde, hätte man sie damals ausrotten sollen, aber ein Übel auszurotten ist schwieriger als man es sich wünscht.“ seufzte Suki.

„Scheinbar hattest du schon mit einigen von ihnen Bekanntschaft gemacht.“ sagte Sina und Suki nickt. „Das stimmt Herrin.“ aber Suki erzählte nichts mehr.

„Nun denn, damit ihr alle Bescheid wisst, sobald ich die Duelle hinter mir habe, gehe ich auf Götterbestienjagd. Tio und Mio haben mich bestens informiert und ich habe mich für Tierra entschieden. Sobald Brandrulim sich meldet, gehen wir auf die Jagd und dann ist dein Können gefragt Sherry!“ sagt Sina allen anwesenden Damen.

„Mit den neuen Werkzeugen sollte es kein Problem sein, selbst Brandrulim meinte, dass es vermutlich das beste Werkzeug sei, was es auf der Welt gibt. Sollte es kaputt gehen, frage ich Emilia einfach nach ein paar neuen Werkzeugen.“ freute sich Sherry.

„Ah… was mir gerade einfällt…“ und Sina schaute Tio und Mio böse an, während sie schwer schluckten.

„Ja Herrin?!“ „Wir haben nichts angestellt!“ wehrten sich die Zwillinge ohne zu wissen warum.

„Nein? Ich glaube mich zu erinnern, dass ich zu Anfang euch gesagt habe, dass ihr für Sherry Modells sein sollt oder? Oder?“ wiederholte sich Sina und die Vampire fingen an zu schwitzen.

„Eh… lass uns das so erklären…“ „Wir… hatten irgendwie…“ wollten Tio und Mio was sagen, aber merkten, dass sie mit einer Notlüge nicht weit kommen werden.

„Ja?“ hakte Sina unbarmherzig nach.

„Wir werden es selbstverständlich anziehen…“ „Nur bestrafen sie uns nicht…“ gaben die Vampire auf. Sherry dagegen jubelte. „Dann könnt ihr nach dem Essen direkt zu mir kommen, ich muss eure Maße abmessen!“

Nach dem Essen waren die Vampire halbnackt in Sherrys Zimmer und werden abgemessen. „Schon interessant, ihr seid Zwillinge und trotzdem sind eure Maße unterschiedlich. Solche Informationen sind natürlich wichtig für mich!“

„Beeilt euch, irgendwie… fühle ich mich so entblößt…“ „Genau, wir sind es nicht gewohnt…“ nörgelten die Zwillinge.

„Nun habt euch nicht so. Es dauert, wie es dauert.“ und Sherry misst nun ihre Brustgrößen. „… Sag mal… wächst ihr eigentlich noch?“

„Öh… glaube schon, aber sehr langsam.“ „Camilla zum Beispiel war ausgewachsen und ist über 3000 Jahre alt gewesen.“ „Wir dürften vermutlich für euch Menschen zwischen 15 und 17 Jahre alt sein.“ „Also wachsen wir.“ sprachen die beiden Mädchen abwechselnd.

Sherry schaute nur auf ihre Brüste und seufzte schwer. „Warum haben Elfen… egal.“

„Du Sherry, was ist das für ein schwarzes Gewand?“ „Irgendwie kommt mir das Logo bekannt vor…“ fragen die Zwillinge.

„Ah, das ist ein Geschenk für Sina. Es ist ein Kimono mit dem edelsten Stoff, den die Elfen herstellen können. Wir bekamen ja einige Geschenke von den Elfen, nachdem wir gegen Camilla gekämpft hatten. Das Logo… habe ich von Sina´s Ring kopiert, den sie an der rechten Hand trägt. Ich finde die Insignien so schön, vermutlich ist das ihr Familienwappen.“ klärt Sherry das Geheimnis auf.

„Hmm, dachte nur Adelige tragen Familienwappen?“ „Ist die Herrin denn schon immer eine Adelige gewesen?“ wundern sich Tio und Mio.

„Gute Frage. Wenn ich überlege, hat der Kaiser Godelot Sina gefragt, ob sie nicht eine Prinzessin oder sogar eine Königin sei, aber darauf gab sie keine Antwort. Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das egal.“ lächelt Sherry. Die Zwillinge schauten sich an und Tio nickte Mio zu.

„Seid ihr in die Herrin verliebt?“ fragte Mio schonungslos und Sherry gab ein „Pfffff“ von sich. „Eh?! Wie kommt ihr denn nun darauf?“

„Nun, so wie ihr der Herrin die Blicke zuwerft sind das nicht unbedingt normale Blicke einer normalen Freundschaft.“ „Jep, vor allem, wenn Sina geht wie ihr ihr sehr lange hinterher schaut.“

„Bin ich so auffällig? Erst Prashi, nun ihr, wann wird Suki mich das fragen?“ nörgelt Sherry nun genervt.

„Vermutlich wird sie es aus Höflichkeit unterlassen.“ „Aber sie weiß es ebenso.“ nickten die Zwillinge beide halbnackt.

„Habt ihr euch schon mal verliebt?“ fragte Sherry nun. „Immer. Ich liebe Tio.“ „Und ich liebe Mio!“ umarmen sich beide Vampire.

„ … Das ist Geschwisterliebe…“ merkte Sherry darauf an, aber merkte selber, dass die Vampire nicht unbedingt die richtigen Ansprechpartner für dieses Thema sind.

„Ist das denn keine Liebe?“ „Wir teilen ja immerhin alles!“ versuchten die Zwillinge zu erklären.

„Wurdet ihr schon mal getrennt?“ überlegte Sherry.

„ … Unsere älteren Geschwister haben sich den Spaß erlaubt uns öfter zu trennen.“ „Es… tat weh, als würde unsere Hälfte fehlen.“ erinnern sich Tio und Mio.

„Warum haben sie euch geärgert? Seid ihr nicht alle Geschwister?“ wollte Sherry schon immer Wissen, wenn sie an den Kampf mit Camilla dachte.

„Sherry, wir sind Vampire. Es ist… nicht unberechtigt uns als Monster zu beschimpfen.“ „Nur weil wir einen… Vater teilen, heißt es nicht, dass man darauf Rücksicht nimmt.“ erklärten die Zwillinge traurig.

Sherry schaute Tio und Mio an und dachte an die erste Begegnung. Wie sie versucht haben,

Sherry und Castien in ihrem Spiel zu töten und nun stehen sie halbnackt hier und erzählen ihr trauriges Familienleben. Auf einmal stand Sherry auf und umarmte beide Vampire gleichzeitig.

„Familie kann man sich nicht aussuchen, aber Freunde schon.“ tröstet Sherry die beiden, die auf einmal nicht wussten, was sie darauf sagen sollten.

Es vergehen einige Wochen, bis Sina von der Gilde wieder eingeladen wurde. In der Zeit hat Sina den Vampiren die Musikinstrumente näher gebracht und sie verstehen nun endlich, was Mel so toll an dem Schlagzeug findet. Tio und Mio lernten Gitarre spielen, aber mit unterschiedlichen Melodien.

Mel ist nun glücklich, dass ihr neues Hobby Anklang findet bei ihren Freunden. Am Anfang machten sie noch viel Blödsinn, aber nachdem sie von Sina bestimmte Musikthemen beigebracht bekamen und Sina auch sang, mussten sie immer wieder aufhören zu spielen, weil Tio und Mio weinten.

„Wie könnt ihr so schön singen?“ „Diese Musik… hat mein Herz berührt! *snif*“ waren die Aussagen der Zwillinge.

Die restlichen Instrumente benötigten leider immer noch Zeit, weil die Klaviersaiten bisher immer kaputt gehen und die Schreiner auf der Suche nach einem anderem Material sind. Sina ist darüber verärgert, kann aber daran nichts ändern.

Im Konferenzzimmer waren alle SSS-Abenteurer anwesend und es herrschte geradezu eine explosive Stimmung. Wie angekündigt sind sie sich alle aus dem Weg gegangen, aber… die Ungeduld hat wohl Spuren hinterlassen.

„Meine Damen und Herren, es ist soweit. In zwei Wochen werdet ihr in Ensburg eure Duelle austragen. Die Arena ist groß genug wo ihr euch austoben könnt und die Zuschauer gleichzeitig in Sicherheit sind. Wir werden dies natürlich mit magischem Schutzzauber verstärken, sodass ihre alle Fähigkeiten einsetzen könnt.“ begann Ma Shi mit seiner Rede.

„Die Regeln sind relativ einfach für euch. Es sind drei Tage, notfalls wird ein vierter Tag angesetzt, wo ihr euch eure „Ein gegen Ein“ Duelle austragen werdet. Es wird per Losverfahren eure Namen gezogen, es ist also komplett zufällig wer gegen wen kämpfen wird.

Für eure Kämpfe könnt ihr eure eigenen Heiler mitbringen, aber wir stellen ebenso unsere fähigen Heiler zur Verfügung, sodass sie euch nach den Kämpfen heilen.

Wichtigstes Gebot für euch alle. Wenn wer jemanden tötet wird direkt aus der Abenteuergilde ausgeschlossen. Tobt euch aus, aber tötet niemanden.

Tag Eins werden vier Kämpfe stattfinden. Die Gewinner kämpfen gegen die Gewinner aus dem anderen Kampf. Der Kampf dauert solange, bis eine Seite gewonnen hat. Wir starten an diesem Tag gegen Mittags.

Tag Zwei werden es zwei Kämpfe werden aus den jeweiligen Gewinner. Ich gehe davon aus, dass diese Kämpfe vermutlich heftiger sein werden.

Tag Drei das große Finale, mehr brauche ich diesbezüglich nicht zu erklären. Gibt es irgendwelche Fragen?“ beendet Ma Shi seine Erklärung.

„Darf ich meine Tiere einsetzen?“ fragte Melaine, die ihre Wölfe streichelt. „Natürlich, aber… ihr müsst es selber einschätzen ob ihr sie kämpfen lasst, denn wenn sie getötet werden, betrifft es das Verbot nicht.“ warnt der Gildenmeister.

„Ich… verstehe. Danke für die Information.“ nickte Melaine dankend.

„Wir dürfen unsere komplette Ausrüstung tragen und für den nächsten Kampf auswechseln, habe ich das richtig rausgehört?“ hakte Christoper nach.

„Wie es euch beliebt. Am ersten Tag könnte es euch wenig helfen, aber wer auch immer der Gewinner ist, der kennt seinen Gegner und kann sich entsprechend vorbereiten.“ antwortet Ma Shi.

„Hmm, das gefällt mir. Ich muss euch für eure Bemühung wirklich loben!“ sagte Christoper und die anderen Abenteuer nickten ebenso.

„Nun, Lady Sina hat mir mehr oder weniger geholfen die Regeln aus ihrer Heimat nahezulegen. Ich habe diese mit den anderen Gildenmeistern besprochen und wir waren uns mit den meisten Regeln ziemlich einig.“ gab Ma Shi sein Geheimnis preis, was wohl ein Fehler war.

„Nun habt ihr die Stimmung verdorben…“ nörgelt Sina, während sie die Todesblicke der anderen ignorierte.

„Ich persönlich habe nichts auszusetzen. Das gibt mir Freiraum, meine Magie frei zu entfalten, ohne das Unbeteiligte verletzt werden.“ nahm Neia Sina ein bisschen in Schutz.

„Ich… habe ebenso wenig ein Problem damit.“ sprach Louis sehr leise.

„Dann ist es beschlossen. Wir sehen uns in zwei Wochen in Ensburg wieder. Möge die Göttin mit euch sein.“

Kapitel 98

Ich bin wiedergeboren und helfe bei der Vorbereitung?

Alle Abenteurer verließen das Konferenzzimmer und gingen ihrer eigenen Wege, nur Sina folgte Ma Shi in sein Büro.

„Könnt ihr mir erklären was das sollte? Wäre es nicht viel einfacher gewesen, wenn ihr einfach nur die Themen durch besprochen hättet?“ kam Ma Shi direkt zum Punkt.

„Und danach? Soll ich dann auch deren Arbeit übernehmen oder was?“ fragte Sina ihm entgegen und der Gildenmeister ließ sich auf seinen Sessel fallen.

„Nein, nicht wirklich. Ihr wollt ja die Götterbestien angehen, ein uraltes Problem was die vergangenen SSS-Abenteurer nicht angenommen haben. Und dann wäre da noch euer Vampirproblem. Ihr habt es euch mit ihnen ziemlich verscherzt mit der Aktion.“

„Als ob sie darauf eingegangen wären, wenn ich gefragt hätte: Hey, hab da so einen Vampirkönig an der Backe, hättet ihr Lust? Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt einer von ihnen sich gemeldet hätte?“

„Hm… vermutlich nur Louis, er sucht ja immer starke Gegner.“

„Es ist egal, wir müssen die Leute aufwecken von ihren Träumen und das habe ich erzielen wollen. Das sie wieder Abenteurer sind wie sie einst waren. Sie haben doch bestimmt alle am Anfang ebenso die höchsten Aufträge erledigt oder?“

„Das stimmt allerdings, aber nachdem einige Zeit vergangen ist, ließ es stark nach.“

„Vielleicht weckt es den schlummernden Abenteuergeist bei ihnen auf, wer weiß.“

„Ich weiß allerdings nicht, wie ich die Regeln aufstellen soll. So ein Duell unter Abenteurern hat es bisher nicht gegeben. Wenn alle ihre vollen Kräfte einsetzen, wie soll das denn mit den Zuschauern funktionieren?!“

„Hmm, wenn ich vorschlagen dürfte, können wir doch die Regeln meiner Heimat nehmen.“

„Ho? Sind denn solche extremen Kämpfe bei euch üblich?“

„Aber sicher das. Es ist ganz selten ein Champion länger als einen Tag auf seinem Posten.“

„Dürfte ja ziemlich heiß bei euch hergehen.“

„Es gibt immer Verluste. Ihr solltet eine Arena aussuchen die einen großen Abstand zu den Zuschauertribünen hat und diese mit einem Schutzzauber versehen. Dazu benötigt ihr genug starke Magier, die abwechselnd die Schilde mit Mana versorgen um die Zuschauer zu beschützen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir uns vergessen könnten beim kämpfen.

Weitere Magier benötigt ihr, um die… Arena Plattform regelmäßig wieder zu reparieren. Wenn Neia oder wer auch immer starke Zauber einsetzen wird, da dürfte die Plattform ziemlich in Leidenschaft gezogen werden.

Ihr solltet eure Gildenmeister Kollegen wegen dem Übertragungszauber hinzuziehen und vielleicht haben die Regierungen der jeweiligen Reiche ebenso Interesse bei der Übertragung zu helfen. Im Fall Osnain befehle ich es einfach. Wenn so ein Kampf bisher noch nicht stattgefunden hat, werden sie euch mit Sicherheit unterstützen wollen.

Wegen dem SS-Abenteurer. Ich weiß ja nicht, wer gerade der Stärkste ist. Wenn er sich nicht überreden lässt, sagt ihm einfach, dass er als Sieger zum SSS-Abenteurer befördert wird. Ich meine, wenn er/sie gegen SSS-Abenteurer kämpfen kann, ist er mehr als dazu berechtigt.

Die Kämpfe sollten von morgens bis abends laufen und solange, bis einer der Duellanten nicht mehr kämpfen kann. Das heißt aber nicht töten. Wenn jemand seinen Gegner tötet wird er direkt aus der Abenteuergilde ausgeschlossen. Es gibt mehrere Formen besiegt zu werden. Kampfunfähigkeit, aufgeben oder sonstiges.

Vermutlich werden dafür drei Tage benötigt. Am ersten Tag sind es vier Kämpfe, am zweiten zwei Kämpfe und am letzten Tag das große Finale. Ein weiterer Vorschlag, allen Duellanten einen Heiler zur Verfügung zu stellen, damit Brüche oder sonstiges wieder verheilt sind für den nächsten Kampf.

Ahh, ihr solltet ein starkes Team von Schiedsrichtern aufstellen, die im Notfall in den Kampf eingreifen können, sollte einer der Duellanten in Lebensgefahr schweben. Habe ich an alles gedacht?“ grübelt Sina.

„Ihr habt mir mehr als genug Informationen gegeben, mit denen ich was anfangen kann. Sagt, wie ist eure Einschätzung zu den anderen Abenteurern?“

„Bis auf Neia und Louis dürfte ich mit dem Rest keine Probleme haben.“

„Das meinte ich jetzt nicht… Sondern was ihr von ihnen allgemein so denkt, nachdem ihr sie nun gesehen habt?“

„Bis auf Neia habe ich nicht wirklich eine gute Meinung von ihnen. Sie mögen vielleicht die stärksten sein, aber Stärke zu haben bedeutet auch Verantwortung zu tragen und sie… haben irgendwie Angst davor.“

„Ist es euch also auch aufgefallen? Es ist, als hätten sie irgendetwas erlebt, was sie daran hindert, sich weiterzuentwickeln.“

„Hoffentlich erleben die keinen Schock, denn ich werde vorwärts gehen.“

„Ich auch. Nun, ich muss mich um die Vorbereitungen kümmern. Ich bedanke mich für eure Tipps Lady Sina.“ dankt Ma Shi und Sina verabschiedet sich von dem Gildenmeister.

Sina suchte die Zwillinge auf, die von Neia beschlagnahmt wurden. „Verstehe, das soll also die Magie der Vampire sein? Irgendwie… hatte ich mehr erwartet.“ murmelt die Elfe.

„Herrin, wir sind nicht die richtigen Ansprechpartner für diese Kunst.“ „Genau, wir kennen Vampire, die haben sich darauf spezialisiert und man darf sie wirklich nicht unterschätzen!“ warnten Tio und Mio.

„Vielleicht solltet ihr euren Horizont erweitern, wenn ihr weitere Kämpfe austragt. Wer weiß, welcher eurer Geschwister euch demnächst besuchen kommt.“ mischte Sina sich in die Unterhaltung ein.

„Sina! Helft uns!“ „Genau, sie hört nicht auf zu fragen!“ waren Mio und Tio den Tränen nahe, während Sina nur eine Augenbraue hob.

„Ihr seid die Freundin der beiden Vampire?“ fragte Neia neugierig, aber Mio und Tio widersprachen ihr. „Mehr als das.“ „Genau, sie ist unsere Herrin!“

„In erste Linie Freundin, dann komme ich als Herrin für die Zwillinge.“ klärt Sina die Beziehung zwischen ihr und den Vampiren auf.

„Erstaunlich. Ich habe Vampire immer nur als blutsaugende Monster betrachtet. In meiner Vergangenheit habe ich schon öfter gegen sie gekämpft und mein bestes gegeben, sie auszurotten, aber wie rottet man sie aus wenn immer neue nachkommen?“ überlegte Neia und die Zwillinge bekamen Angst.

„Genauso wenig wie man alle Krankheiten auf der Welt heilen könnte. Sie haben einen Platz in der Welt eingenommen und die Welt hat sie ja mehr oder weniger akzeptiert.“ philosophiert Sina.

„Ein interessanter Gedanke. Ich bin gespannt, welche Monster ihr noch versucht, in die Gesellschaft zu integrieren…. Aber das was ihr vorhin gesagt habt, war sehr gemein gewesen…“ kommt Neia nun zum eigentlichen Gespräch.

„Sicher? Mir brannte noch ein bisschen mehr auf der Zunge.“ sagte Sina und die Zwillinge merkten, dass es gekracht haben musste, denn jeder hat das Gebrüll aus dem Konferenzzimmer gehört.

„Das kann ich mir vorstellen, deswegen kam ich mit meiner Idee, bevor das wirklich aus dem Ruder läuft. Ich bin mir nicht sicher, was ihr wirklich geplant habt, aber ihr habt es geschafft, dass die anderen Abenteurer nun über die Zukunft nachdenken müssen, egal wie die Kämpfe werden.“ schüttelt Neia traurig den Kopf.

„Dann habe ich mein primäres Ziel erreicht.“ nickte Sina mit sich zufrieden. „Und was wäre euer sekundäres?“ fragte Neia.

„Herausfinden, ob ihr wirklich stark seid.“ grinst Sina nun. „Hm… ihr seid stark, keine Frage, aber… gegen mich oder Louis werdet ihr keine Chance haben.“ sagt Neia sehr zuversichtlich.

„Oha, dann bin ich ja gespannt, wie das enden wird. Der letzte Magier war so eine komische Leiche die am Ende um sein Leben gebettelt hat.“ grinst Sina nun böse.

„Der arme Lichkönig…“ „Behandelt ihn wie Müll…“ murmelten die Zwillinge. „Ein Untoter bettelt um sein Leben? Ihr habt wahrlich interessante Abenteuer. Ich würde gerne eure Geschichten bei einem Glas Wein hören. Man sieht sich.“ beendet Neia das Gespräch und verschwand.

„Danke, das ihr uns vor sie gerettet habt.“ „Genau, sie hörte nicht mehr auf mit ihren Fragen…“ seufzten die Zwillinge.

„Ah, damit ihr es schon mal früher wisst, aber in nächster Zeit werden alle SSS-Abenteurer gegeneinander kämpfen.“ gab Sina ihnen Bescheid.

„„EH!?““ staunten Tio und Mio. „Was habt ihr getan, damit das passiert?“ „Genau, es ist doch verboten, dass ihr gegen einander kämpft.“ fragten die Vampire nun wie wild.

„Ich habe ihnen meine ehrliche Meinung ins Gesicht gesagt und das passte einigen nicht, dass sie mich zum Duell herausforderten. Damit haben sie die Regeln umgangen, das Problem war eher, dass eigentlich jeder sich mit mir duellieren wollte, aber… egal.

Ihr erinnert euch an meine Bitte? Ich werde jetzt diese Monster nicht jagen, aber ich möchte mich informieren.“ fragte Sina nun zurück.

„Schon? Naaaa gut. Wir hätten fünf Götterbestien Titanus, Tierra, Winda, Glacia und Dogma. Erklären wir in dieser Reihenfolge die stärksten Monster auf der Welt.

Titanus ist ein Erdtyp-Monster und ist weltweit das größte Monster auf der Welt!“ Tio

„Genau, wir haben es zweimal gesehen und… es ist als würde ein Berg wandern. Wenn du denkst, der Skelettdrache war groß, dann stell ihn dir einfach als eine Fußgröße vor. Man muss ihn gesehen haben um zu verstehen, was ich meine.“ Mio

„Aber es ist kein angriffslustiges Monster. Es wandert einfach nur auf der Welt herum, im Meer, in der Wüste, in den Bergen, als wäre es auf der Suche.“ Tio

„Es ist deswegen als Auftrag, weil es auf seiner Wanderung mehrere Städte und Dörfer mehr oder weniger… zertreten hat.“ Mio

„Wo wurde es denn zuletzt gesichtet? Wenn der so riesig ist, dürfte man ja ungefähr wissen, wo er zuletzt war.“ Sina

„Genau das ist das Problem. Seine letzte Sichtung war, dass er in die Ozeane ging und seitdem hat man ihn nicht mehr gesehen.“ Mio

„Er wandert also irgendwo auf dem Grund der Meere. Gerüchten zufolge soll er mit der anderen Götterbestie Glacia in Kontakt gekommen sein und das Meer war für mehrere Monate extrem gefährlich gewesen, aber wer kann diese Information schon bestätigen?“ Tio

„Wo wir von Glacia sprechen, es ist ein Wassermonster und lebt nur im Meer. Wegen diesem Monster sind schon viele Schiffe untergegangen. Es ist einer der aktivsten Götterbestien und sorgte schon seit Anbeginn der Welt für Ärger.“ Mio

„Hmm… gibt es eine Beschreibung von diesem Ding?“ Sina

„Fangarme und Tentakel, unzählige davon. Überlebende berichten immer wieder davon, dass sie aus dem Wasser hervorbrachen und die Schiffe in die Tiefe gezogen haben.“ Mio

„Vermutlich ein gigantischer Krake, man hat seinen Hauptkörper nie zu Gesicht bekommen. Ein Kampf scheitert schon daran, dass man es im Wasser bekämpfen muss, mehr oder weniger.“ Tio

„Ein Wasserkampf? Wir sollten vielleicht mal alle im Urlaub an den Strand gehen.“ Sina

„Als nächstes haben wir Winda. Wie Titanus wandert es beziehungsweise fliegt es durch die Welt. Es ist eine Kombination aus Drachen, Vogel und anderen fliegenden Monstern, man kann es nicht wirklich beschreiben. Man bekommt dieses Monster nur mit, wenn es auf der Suche nach Nahrung vom hohen Himmel herunterkommt. Es stürzt herunter, schnappt sich seine Beute und fliegt wieder hoch.“ Tio

„Man glaubt, dass es irgendwo ein Nest haben muss, damit es in Ruhe fressen kann, aber… bisher konnte man diese Theorie nicht festlegen, obwohl die Existenz der Himmelsinseln bestätigt werden konnten.“ Mio

„Nur… wie kommt man dorthin? Ohne Flügel oder andere Möglichkeiten, bleiben sie unerreichbar. Selbst wenn man fliegen könnte, in der Luft herrschen andere Bedingungen und ab einer gewissen Höhe soll man angeblich sogar unsere Welt verlassen können.“ Tio

„Vermutlich ist man dann im All und dort herrscht Schwerelosigkeit, wo man da nicht mehr atmen kann. Aber… das dürfte selbst für Winda zu hoch sein. Also wieder ein Ziel, wo man Glück benötigt, um es zu finden…“ Sina

„Das ist richtig, aber es wird dich bestimmt freuen zu hören, das Tierra einen festen Standort hat auf dem Kontinent Vurdinia! Es lebt im aktivsten und größten Vulkan dort. Das Monster ist schuld daran, dass der Vulkan immer von neuem ausbricht.“ Tio

„Tierra ein Feuermonster halb Schlange, halb Magma ist bisher die beste Beschreibung. Um zu ihm zu gelangen, muss man den aktiven Vulkan besteigen und auf der Spitze kann man es bekämpfen. Aber es ist nicht möglich, weil es so heiß ist, dass einem die Rüstung oder Waffen wegschmelzen.“ Mio

„Selbst wenn man eine hohe Feuerresistenz hat und feuerresistente Ausrüstung trägt, darf man die Umgebung nicht vergessen. Aus irgendeinem Grund herrschen auf der Spitze Gewitter, da dort nur Blitze wie wild einschlagen. Dazu kommt auch die Rauchwolke, die einem die Sicht nimmt.“ Tio

„Wenn man es… bekämpfen will, muss man Tierra irgendwie vom Vulkan runter locken, damit man ein besseren Kampfplatz hat.“ Mio

„Ich merke schon langsam, warum sie bisher keiner gejagt hat. Bei solchen Extrembedingungen dürfte selbst der Wahnsinnigste die Aufträge ablehnen. Würde euer Vater die Bestien bekämpfen können?“ Sina

„Hmm, ehrlich gesagt weiß ich nicht ob Vater überhaupt mal mit ihnen gekämpft hat.“ Mio

„Aber Dragos hat es mal versucht, kam aber mit einem verbrannten Körper zurück und murmelte immer wieder: Heiß, heiß, heiß. Glaube, er wollte es mit Tierra versuchen aber hat den Gedanken schnell aufgegeben.“ Tio

„Ok, einer fehlt glaube ich noch aus der Liste oder?“ Sina

„Dogma, Herr der Dunkelheit. Ein passender Name für so ein Monster. Das Problem ist nur… keiner weiß wo es ist, noch wie es aussieht.“ Tio

„Im Grunde ist es ein Auftrag, um die Existenz dieses Monsters zu bestätigen. Monsterforscher haben immer wieder Spuren gefunden, die auf keinem der bekannten Elemente zutrafen. Alte Ruinen berichten aus längst vergangen Zeiten, dass ein Monster in der Nacht ganze Stätte angegriffen hat, nur… hinterließ es keine Zerstörung sondern die Bewohner waren spurlos verschwunden.“ Mio

„Stell dir vor, eine Stadt mit über 30.000 Bewohnern verschwinden über Nacht einfach so und von diesen Ereignissen erzählen verlorene untergegangene Zivilisationen immer wieder. Die Monsterforscher sind in Sorge, ob es nicht irgendwann wieder von seinem Schlaf erwacht und dann auf die Jagt geht.“ Tio

„Und keiner hat den blassesten Schimmer über dieses Monster?“ wundert sich Sina.

„Richtig, aber man muss auch ehrlich sein. Die Welt ist nicht komplett erforscht worden. Selbst in Alliancia entdeckt man immer wieder neue Ruinen oder andere Dinge. Dazu käme Dunkon, was wirklich die allerwenigsten erforscht haben und Deymonlia, die Heimat der Dämonen und von der Welt abgeschottet wurde. Wer weiß, was dort lebt.“ Tio

„Aber… Dunkon oder dunkler Kontinent könnte schon der Rückzugorts sein für so ein legendäres Monster. Ihr könntet Justus fragen, ob er dort etwas gesehen hat, aber die Begegnung dürfte… ziemlich blutig enden.“ Mio

„Wenn ich daran denke, frag ich euren Bruder mal. Dann ist es also beschlossen, ich werde Tierra jagen.“

Kapitel 97

Ich bin wiedergeboren und der kommende Streit?

Die Frauen feierten ausgelassen und jeder hatte was zu erzählen, am meisten Tio und Mio. „Wusstest du das alle SSS-Abenteurer in der Stadt sind Sina?“ „Am Anfang wollten sie uns töten, aber der Gildenmeister konnte immer eingreifen, bevor sie ihre Waffen gezogen haben.“

„Ho? Und wie schätzt ihr sie ein?“ fragte Sina.

„Wir hätten gegen keinen von ihnen eine Chance, selbst zusammen. Ihre Werte… sind ja extrem, vor allem von dem „Schwertheiligen“. Er dürfte ein interessanter Rivale für euch sein.“ „Aber am meisten hat mir die „Elementmagierin“ Angst gemacht. Man spürte auch ohne Analyse, wie mächtig sie ist. Es war geradezu ein knisterndes Gefühl gewesen in ihrer Nähe zu sein, als würden aus ihr Blitze springen.“ erklärten Mio und Tio.

Prashi und Sherry kamen zurück, Prashi wirkte dagegen sehr sehr erschöpft, während Sherry… ihre Gedanken sortieren musste.

„Prashi, könnt ihr uns ein bisschen mehr über die SSS-Abenteurer erzählen? Bisher habe ich nur Spitznamen von ihnen gehört.“ wollte Sina mehr wissen.

„Hmm, ist vielleicht nicht verkehrt, wenn du ein bisschen über sie weißt, bevor du sie persönlich triffst. Mit dir haben wir sieben SSS-Abenteurer.

Wir haben den Schwertheiligen Louis, ein sehr ruhiger Schwertkämpfer. Soweit ich weiß, reist er überall auf der Welt und sucht die stärksten Monster. Wirklich viel kann ich nicht über den Mann sagen, nur dass viele munkeln, dass er der Stärkste von allen SSS-Abenteurern sei.

Dann kommen wir zum Christopher der Dungeonfarmer. Er hat sich nur auf Dungeons spezialisiert und wenn, dann nimmt er nur Aufträge an, die was mit Dungeons zu tun haben. Wenn ich richtig verstanden habe, sucht er einen ganz bestimmten Dungeon der irgendwo auf der Welt wandert. Es soll den Gerüchten nach ein Dungeon sein das persönlich von der Göttin erschaffen wurde.

Als nächstes kommt die elfische Neia die Elementmagierin. Sie ist bisher die einzig bekannte Person, die alle Elemente auf der höchsten Stufe gelevelt hat. Neia wäre mehr oder weniger die ultimative Magierin. Momentan arbeitet sie an neuen Zauberformeln und lebt daher… mehr außerhalb von Städten, weil die dazu neigen außer Kontrolle zu geraten und sie es vermeiden möchte, das Unschuldige getroffen werden.

Thomddir der Brecher. Ich habe noch nie einen Zwerg gesehen, der so viele Muskeln hat. Seine Armmuskeln sind dicker als meine Hüfte! Vermutlich dürfte er der einzige sein, der die höchsten Stärkewerte auf der Welt hat. Früher hatte er den Spitznamen Torbrecher aufgrund da… er mit dem Kopf durch eine Orkfestung stürmte. Sein Motto lautet „Nur mit Muskeln und Fäusten kann man siegen!“

Am interessantesten finde ich Falko den Scharfschützen. Ich habe noch nie ein Mann getroffen, der mit allen Fernkampfwaffen umgehen kann, sei es Bogen, Armbrust oder andere. Er hat sie alle zur Meisterschaft gefördert und hat mehrere Rekorde gebrochen aus einer bestimmten Entfernung seine Ziele zu treffen. Aber man darf ihn auch nicht im Nahkampf unterschätzen.

Nun kommen wir zu dem Letzten. Melaine die Jägerin und ist ein Wolfsmensch. Es ist selten das Tiermenschen so weit kommen. Ich… weiß nicht wie sie kämpft, aber an ihrer Seite waren zwei sehr spezielle Wölfe gewesen, die normalerweise SS-Monster sind.

Das wären alle. Sie haben alle ihre Beiträge geleistet und sind ebenso berechtigt, ein SSS-Abenteurer zu sein. Nur du bist die Jüngste und hast die sogar größeren Erfolge zu verzeichnen, das… könnte vielleicht Neid auslösen.“ überlegt Prashi.

„Wenn die mir dumm kommen, kann ich es auf meine Art und Weise schnell klären.“ rollt Sina ihre Augen.

„Erm, egal was passiert, aber Kämpfe zwischen euch sind verboten. Beleidigt euch nach Herzenslust, aber keine Kämpfe und gerade du Sina. Sobald du kämpfst, blendest du die komplette Umgebung aus und das trifft auf die anderen ebenso zu.“ mahnt Prashi.

„Ok? Dann werde ich mich ruhig halten.“ versprach Sina, aber jeder im Raum hatte andere Gedanken.

Am nächsten Morgen machte Sina sich frisch und ging direkt zur Gilde mit Mio und Tio. Dabei trug sie das Kimono, ihr Markenzeichen. „Damit ihr beiden Bescheid wisst, aber sobald ich den Quatsch mit den anderen durch habe, werde ich nach SSS-Aufträgen Ausschau halten. Es wäre lieb, wenn ihr mir nur die von den Götterbestien raussuchen würdet.“ bat Sina.

„Das können wir machen!“ „Götterbestien? Von einem Extremen ins nächste Extreme.“ meinten Tio und Mio.

In der Gilde angekommen, war es ziemlich ruhig. Die Rezeptionisten putzen die Gilde und bereiten die nächsten Aufträge vor. Prashi schickte die Mitarbeiter an ihre Arbeitsstellen und sah Sina und die Zwillinge kommen.

„Guten Morgen, so früh schon da?“ grüßte Prashi und Sina nickte. „Nun ich bin halt ein Frühaufsteher. Was soll ich in der Villa hocken, wenn ich mit dem alten Mann auch Schach spielen kann?“ grinst Sina.

„Ah, er sitzt in seinem Büro. Die anderen Gildenmeister sind vor ein paar Tagen wieder gegangen und Ma Shi scheint darüber irgendwie glücklich zu sein.“ überlegt Prashi laut.

Sina ging zum Büro des Gildenmeisters und sah ihn frühstücken. „Hmm, anklopfen ist nicht so eure Stärke oder, Sina?“ warf Ma Shi einen nervenden Blick zu Sina.

„Euch ebenso einen schönen guten Morgen. Ich dachte, wir könnten noch ein paar Runden Schach spielen, bevor ich mit den… anderen die Themen besprechen werde.“ sagt Sina.

„Ho ho, Schach spielen, das habe ich tatsächlich vermisst. Ich konnte schon ein paar andere von dem Spiel überzeugen, aber… irgendwie nervt es, wenn man nicht einmal gewinnen kann.“ schmunzelt Ma Shi.

Ma Shi nahm sein Frühstück ein und führte Sina in das Konferenzzimmer. Die Tische und Stühle wurden in einem Kreis aufgebaut und man hat scheinbar Essen sowie Getränke vorbereitet. Die Schachspieler nahmen an der Seite platz und fingen an zu spielen.

„Hrm… ich verstehe es nicht. Es ist, als würdet ihr meine Gedanken lesen Lady Sina.“ schüttelt Ma Shi den Kopf, als er wieder verloren hat.

„Aber es waren trotzdem einige gute Schachzüge dabei gewesen. General Lion aus dem Kaiserreich hat seinen eigenen Stil entwickelt und spielt mehr auf Angriff während ihr lieber Defensiv bleibt.“ berichtet Sina von ihren Spielen von Lion.

Es dauerte nicht mehr lange und der erste SSS-Abenteurer trat ein. Sina hat schon einige Zwerge gesehen, aber dieser Kerl platzt ja fast vor Muskeln, vor allem seinen roten Irokesenschnitt konnte man nicht übersehen.

„HARR, da bin ich wieder Ma Shi!“ brüllte Thomddir in den Raum. „Und wer seid ihr?“ wundert sich der Zwerg.

„Darf ich vorstellen, das ist Lady Sina die Verteidigerin, das neueste Mitglied der SSS-Abenteurer.“ stellte Ma Shi Sina vor während sie dem Zwerg nur zunickte.

„ … Wirklich? Wir sind nicht mehr eine gerade Zahl? Oh man…“ stöhnte Thomddir. „Gibt es damit ein Problem?“ fragte Sina. „Nein… eigentlich nicht, aber das heißt ja nun, dass wir nun alle Fragen mehr oder weniger zu einer Entscheidung fällen müssen…“ murmelt der Zwerg und nahm Platz auf einem Stuhl.

Als nächstes kamen zwei Männer. Der eine hatte einen sehr merkwürdigen Bogen hinter seinem Rücken und hatte gelbe Augenpupillen, ansonsten hatte er eine hagere Statur. Der andere Mann trug eine abgenutzte leichte Ritterrüstung. „Grüße, scheinbar sind wir diesmal ein bisschen früher da, als erwartet.“ grüßt der Mann in der Ritterrüstung und der hagere Mann nickte nur. „Nanu? Was ist denn das für ein Spielzeug?“ fragte er neugierig.

„Guten Morgen Christopher und Falko. Das Spiel wird Schach genannt und wurde mir von der Dame beigebracht. Es ist höchst interessant und ich würde es euch empfehlen.“ grüßt der Gildenmeister.

„Und wer ist die Dame?“ fragt Falko mit einer sehr rauen Stimme. „Lady Sina die Verteidigerin und das neueste Mitglied der SSS-Liga.“ stellte Ma Shi Sina wieder vor, die den Herren nur zuwinkte.

„Oh nein… ist es wirklich so weit, dass wir durch diese blöden Themen durch müssen?“ stöhnte Falko und Christopher wirkte ebenso nicht wirklich begeistert. „Ernsthaft, was stimmt mit eurer Einstellung nicht? Ihr seid doch in einer Position, wo ihr Veränderungen umsetzen könntet?“ war Sina nun langsam genervt.

„Und davor habe ich Angst. Was ist, wenn unsere Entscheidungen sich nicht so entwickeln, wie wir uns das gewünscht haben?“ sprach Christopher, während Falko Sina scheinbar ignorierte.

„Oh bei der Göttin, ernsthaft? Ich musste vor kurzem als Reichskanzler viele unangenehme Entscheidungen treffen und die Konsequenzen? Waren mir ziemlich egal, Hauptsache ich bekam Resultate!“ widersprach Sina und die Stimmung wurde schon leicht hitzig.

„Ihr seid nicht nur eine Adelige, sondern auch eine Reichskanzlerin? Von welchem Land sprechen wir denn?!“ mischte sich Falko nun doch bei dem Gespräch ein.

„Ich bin Reichskanzlerin aus dem Kaiserreich Osnain und bin der Grund für die Veränderungen dort. Ma Shi kann mein Amt bestätigen.“ erklärte Sina sich und alle sahen Ma Shi nicken.

„Aber… wenn ihr so eine Position habt, warum seid ihr überhaupt noch Abenteurer?“ fragte nun Thomddir.

„Es wurde mir gegen meinen Willen gegeben und ich trage dieses Amt bis zum meinen Lebensende. Der alte Knacker dachte sich was dabei als er seine Macht einsetzte. Ich war schon immer in erster Linie eine Abenteurerin und will frei sein. Frei wie ein Vogel sein und die Welt sehen.“ sagte Sina und zumindest bei Christopher sah sie Anerkennung in seinen Augen.

„Ok… ich verstehe was ihr sagen wollt, aber nachvollziehen fällt mir dann doch ein bisschen schwer…“ murmelt Falko.

Nun spürte Sina, dass etwas Mächtiges kam. Es ist, als würde der Raum unter Strom stehen. Eine Elfe mit langen weißen Haaren und wunderschönem schwarzen Kleid betrat den Raum, dabei trug sie einen großen Zauberhut in der gleichen Farbe.

„Ich grüße euch meine Herren, wir haben uns lange nicht gesehen. Ma Shi, ihr seid älter geworden“ grüßte Neia die Herren.

„Und ihr seid wie immer noch bezaubernd Neia. Wie weit sind eure Forschungen?“ grüßte Ma Shi freundlich zurück.

„Schlecht. Mehr schlecht als recht. Ich mache in gewissen Bereichen Fortschritte, aber irgendetwas fehlt und meine Zauber fliegen mir um die Luft. Sagt schöne Dame, wer seid ihr denn?“ fragt Neia neugierig ein anderes weibliches Wesen zu sehen.

„Das neueste Mitglied der SSS-Abenteurer, Lady Sina die Verteidigerin. Vielleicht habt ihr schon was von ihr gehört?“ stellte der Gildenmeister seine Schachrivalin wiederholt vor.

„Hmm, ich bin mir nicht sicher. Ich war zu lange in den Bergen und dort erfahre ich eigentlich fast nichts.“ überlegte Neia.

„In den Bergen? Dachte Elfen ziehen Wälder vor?“ staunte Sina und Neia schüttelt den Kopf. „Eigentlich stimmt es, aber wenn meine Zauber… mehr oder weniger außer Kontrolle geraten, wird der Wald darunter leiden und das kann ich nicht machen. Auf dem Berg kann ich niemanden stören und niemand stört mich. Aber es freut mich, dass wir ein weiteres weibliches Mitglied haben und endlich die aufgeschobenen Entscheidungen fällen, die längst fällig waren.“ und Sina mochte Neia jetzt schon.

Auf einmal hörte jeder etwas lautes knurren und alle drehten ihre Köpfe zur Tür. Dort standen zwei schwarze Wölfe mit einer Tierfrau. Die Wölfe starrten Sina an und knurrten sehr laut.

„Wer auch immer ihr seid, aber ihr stinkt nach Tod.“ sagte die Frau. „Ich… habe schon einige Lebewesen getroffen, aber niemals habe ich jemanden so sehr nach Tod gerochen. Es ist, als würde ich den Sensenmann hinter euch stehen haben.“

„Melaine, sei nicht so gemein zu Sina. Sie ist das neueste weibliche Mitglied unserer Liga!“ nahm Neia Sina in Schutz.

„Das mag sein, aber meine Jungs hier vertrauen ihr überhaupt nicht und ich kann es ihnen nicht verdenken. Wir Wölfe haben ein gutes Gespür dafür, ob wir jemanden vertrauen können.“ sagt Melaine die Wolfsfrau.

„Könnte daran liegen, dass ich Katzen über alles liebe und auch eine Katzenfrau bei mir arbeiten lasse. Aber ansonsten, solange deine Haustiere sich benehmen und mich nicht angreifen, wird nichts passieren.“ gab Sina ihr eine indirekte Warnung mit und Ma Shi war bei dieser Ansage alarmiert.

„Ihr dürft euch beleidigen wir ihr lustig seid, aber Kämpfe sind verboten. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ sagte Ma Shi mit einem sehr ernsten Ton.

„Es soll nicht an mir liegen.“ hob Sina nur ihre Hände hoch. Melaine gab ein Pfeifen von sich und die Wölfe wurden sofort leise.

Neia und Melaine nahmen nun ebenso ihre Plätze ein, die Wölfe lümmelten in einer Ecke, weit entfernt von Sina.

Dann kam laut Prashi der stärkste der SSS-Abenteurer in den Raum und Sina wusste sofort, dass der Mann sehr stark war. Ohne zu wissen wie seine Werte sind oder wie sein Kampfstil ist, aber bei ihm spürte Sina das Verlangen einen Kampf zu haben.

Der Mann trug nur normale Kleidung mit einer kleinen Brustplatte, die mehr oder weniger sein Herz schützte. Er hatte kurze schwarze Haare und am auffälligsten war die Narbe, die senkrecht an einem Auge herunter ging am Gesicht. Das Auge selbst konnte scheinbar sehen.

So wie Sina Louis anstarrte, so starrte er ebenso zurück. Er legte eine Hand auf sein Schwert und jeder spürte die Spannung auf einmal im Raum.

„Nimm sofort deine Hand vom Schwert weg Louis!“ brüllte Ma Shi, aber Louis tat es nicht. „Gildenmeister… wer ist sie?“ sprach Louis sehr leise.

„Ho? Der Schwertheilige zeigt Emotionen? Hätte nicht gedacht, dass du überhaupt irgendwas fühlen kannst.“ ärgert Neia ihn und sein Auge zuckte leicht vor Verärgerung.

„Na? Willst du dein Schwert ziehen oder nicht? Ich werde bestimmt nicht das Verbot brechen, aber ich werde mich wehren.“ provoziert Sina den Mann.

„Ihr seid nicht wirklich eine Hilfe Lady Sina.“ murmelt Ma Shi und Louis reagierte darauf. „Sina? Sina die Verteidigerin? Die die Armee der Untoten besiegte, die Armee des Königs ohne Waffen und Tote besiegte und die Armee des Kaiserreichs fast völlig zerstörte?“ hakte Louis nach und ein Raunen ging durch die anderen Abenteurer.

„Ja das bin ich. Ich trage auch nebenbei den Titel Lady und bin Reichskanzler aus Osnain.“ fügte Sina dazu.

„Da habe ich aber einiges verpasst, wusste nicht dass ihr so eine Berühmtheit seid.“ grinst Neia und Melaine wirkte dagegen nicht wirklich begeistert.

„Zufall, ich habe es mir nicht ausgesucht.“ kommentiert Sina, aber Louis nahm nun seine Hand vom Schwert weg.

„Es… tut mir leid für mein Benehmen.“ verbeugte sich Louis und wieder ging ein Raunen durch die Leute.

„Das wird ja immer besser. Ausgerechnet Louis entschuldigt sich bei jemanden. Vielleicht kommt ja noch der Dämonenkönig vorbei und bietet uns seine Freundschaft an.“ lachte Thomddir.

Louis ignorierte den Zwerg und nahm neben Melaine den Platz ein. Ma Shi seufzte nur und packte das Schachspiel ein. „Ihr dürft nun ebenso an der Runde teilnehmen Lady Sina. Ich hole eben die Themen, die ihr besprechen werden müsst.“

„Eigentlich könnt ihr die Knallköpfe wieder alle nach Hause schicken und ich erledige das alleine. Es ist ein Armutszeugnis was sich hier abspielt. Wie viele Jahre geht dieser Blödsinn schon? Angst vor Veränderungen? Wie zum Geier seid ihr überhaupt in diesen Rang gekommen?“ ätze Sina und der Raum wurde sehr schnell eiskalt.

„Oh? Hört wer da spricht ohne zu wissen, welche Themen wir besprechen.“ spottet Christoper.

„Ehrlich gesagt, interessiert mich das sogar relativ wenig, weil das größte Problem vor mir sitzt.“ ließ Sina die nächste Bombe platzen. Die Abenteurer reagierten alle sehr verärgert. Sie sind es nicht gewohnt, dass man sie infrage stellte.

„Lady Sina…“ wollte Ma Shi die Gemüter beruhigen, aber es war schon zu spät.

„Nein, nichts Lady Sina. Es ist Zeit, dass einige Dinge ausgesprochen werden müssen. Ich gebe zu, dass ich kaum irgendwelche Aufträge umgesetzt habe, aber das Gejammer der anderen Abenteurer habe ich schon mitbekommen und sie schreien alle förmlich nach Veränderungen, nur ihr seid scheinbar unfähig dazu.“ ätze Sina weiter.

„ES REICHT! Ich bin nicht hierher gekommen um mir das anzuhören!“ schrie der Zwerg wütend und auch einige andere nickten zustimmend.

„Oh? Habe ich etwa einen Nerv getroffen? Ich dürfte daher mit meiner Aussage ziemlich nah an der Wahrheit sein!“ antwortet Sina ruhig.

„Ma Shi, seid ihr euch sicher, dass diese Person eine SSS-Abenteurerin sein soll?“ fragte Falko nun aufgebracht.

„Das ist sie. Sie wurde von allen Gildenmeistern von Rang S direkt in den SSS befördert, nachdem sie eine Spezialmission für uns tätigte. Ich wollte es eigentlich vermeiden es zu sagen, aber alle Anwesenden und da spreche ich für alle Gildenmeister, seit momentan eine Enttäuschung. Wir erkennen eure Stärke und Weisheit an, aber nicht, wenn ihr euch so weigert vernünftige Entscheidungen zu treffen. Deswegen haben wir Lady Sina in den Status befördert, damit ihr gezwungen werdet. Es sind Entscheidungen, die schon vor vielen Jahren hätten fallen müssen.“ sprach Ma Shi unverblümt die Wahrheit.

Einige der Anwesenden reagierten geschockt und haben ihre Sprache verloren. Nur Sina lachte. „Oh man, ich würde gern eure Gesichter verewigen lassen.“

„ … Sind wir wirklich so unfähig in dieser Position?“ fragte Louis leise. „Hmm… Nein, aber eure Aktionen sind es. Es ist nicht nur, dass ihr diese Themen nicht angeht, es sind auch eure Einstellungen. Die SSS-Aufträge waren früher immer sehr überschaubar gewesen.

Aber nun hat es sich so hochgestapelt mit Problemen, dass wir immer mehr SS-Abenteurer diese Aufgaben anvertrauen müssen, dass sie es so gerade schaffen. Doch jeder von euch macht sein eigenes Ding. Es ist nicht verboten, aber wenn alle es machen, wo soll das nur hinführen?“ sagte Ma Shi seine Meinung.

„Ehrlich alter Mann, schmeiß die alle raus und lass sie von vorne anfangen, vielleicht erinnern sie sich ja wieder, warum sie Abenteurer geworden sind.“ schlägt Sina vor und Thomddir platze der Kragen.

„Es reicht! Ich fordere euch zu einem Duell heraus!“ brüllte der Zwerg, dass es jeder im Gildehaus hören konnte. „Da müsst ihr schon warten Thomddir, aber ich fordere ebenso das Großmaul heraus!“ mischte sich Falko ein und beide warfen sich nun Todesblicke zu.

„Als ob ihr beiden mir das Wasser reichen könntet. Hier sind nur zwei Personen die mich interessieren und das seid ihr nicht.“ gießt Sina weiteres Öl ins Feuer.

„Werdet nicht überheblich, nur weil ihr mehrere Positionen besitzt.“ warnte nun Melaine. Einzig Louis und Neia sagten nichts, weil sie wussten, wen Sina meinte.

„Das schöne ist, ich brauche mich nicht auf meine Positionen berufen. Ich weiß das ich stark bin, aber ob ihr das seid? Da habe ich dann doch meine Zweifel und ich habe Feinde an der Backe da würdet ihr alle nach eurer Mutter schreien.“ provoziert Sina wieder alle. Ma Shi wusste von wem Sina sprach und seufzte nur.

„Ich fordere euch ebenso zu einem Duell heraus! Ich mag vielleicht nur in Dungeons unterwegs sein, aber was dort lebt, werdet ihr bestimmt noch nicht erlebt haben und das muss ich mir nicht gefallen lassen!“ rief nun Christoper in den Raum.

„Keine Chance, dass müsstest du mit deinen Kollegen abklären, wer zuerst an der Reihe ist.“ ärgert Sina den Mann.

„ … Ich hätte einen Vorschlag.“ meldet sich Neia nun und alle wurden schweigsam.

„Warum duellieren wir uns nicht alle in einer Arena? Es wird per Los entschieden wer mit wem kämpft und der Gewinner kommt eine Runde weiter. Zusätzlich werden wir dies publik machen, so dass jeder Abenteurer und Zuschauer unsere Stärke sieht und… unseren beschädigten Ruf wieder reparieren können.“ schlägt Neia vor und alle Anwesenden fingen an zu grübeln.

„Aber wir sind doch eine ungerade Zahl?“ warf Falko das erste Problem ein.

„Kein Problem. Wir haben bestimmt einige SS-Abenteurer die vermutlich ebenso im SSS-Bereich sein könnten.“ bietet Sina eine Lösung an und Ma Shi nun am grübeln war.

„Ho? Wir prügeln uns alle und am Ende haben wir den stärksten Abenteurer? Zumindest könnte jeder eine Abwechslung gebrauchen und seid doch mal ehrlich. Einigen hat es doch bestimmt öfters gejuckt mit jemanden ein Duell zu haben.“ begrüßte Thomddir den Vorschlag.

„Dann hebt alle die Hand hoch, wer für den Vorschlag ist.“ sagte Neia und alle hoben ihre Hände hoch. „Dann ist es einstimmig entschieden. Gildenmeister Ma Shi, könnt ihr die Organisation übernehmen?“ fragte Neia freundlich und Ma Shi seufzte nur schwer.

„Lässt sich ja leider nicht vermeiden… aber ich werde Zeit benötigen.“ sagte Ma Shi. „Damit werden wir kein Problem haben. Solange gehen wir uns alle aus dem Weg und treffen uns dann an dem Ort, wo die Duelle stattfinden werden.“ sagte Sina und jeder war ebenso einverstanden.

„Lady Sina, das war doch von Anfang euer Plan gewesen oder?“ behauptet Ma Shi und Sina grinste nur böse.

„Keine Ahnung wovon ihr sprecht.“

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