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Kapitel 256

Ich bin wiedergeboren und der Boss?

In der Halle von Sina und Sakura ging eine Veränderung durch. Die Heldin ließ Sina sofort los begutachtetet die nächsten Probleme. Alle zerstörten Statuen fingen an zu schweben und kreiselten um sich herum, immer schneller, das man sie nicht mehr sehen konnte.

„Ah? Dachte die letzte Statue wäre der Boss, aber… lassen wir uns überraschen, was daraus kommt.“ wirkte Sina interessiert.

„Dich kann man echt nicht schocken oder?“ fragte Sakura trocken.

„Nicht wirklich. Meine… ich habe so viele Nahtod-Erfahrungen gemacht, wobei ich ja schon einmal gestorben bin. Selbst die größten Monster habe ich getötet und bisher hat nur einer mich einseitig besiegt.“

„Dich kann man besiegen? Bisher strahlst du die ganze Zeit die Aura der Unbesiegbarkeit aus, weißt du?“

„Ah… Dann unbewusst oder so, aber ja, ich wurde besiegt von jemanden, der in der Zukunft die komplette Welt auslöschen will. Von einer Götterbestie der alle Magiearten benutzen und zusätzlich meine Gedanken lesen kann.“

„Was… sind das alles nur für Monster in der Zukunft? Dein Vampir, die Götterbestien und nun kommt jemand, der das alles übertreffen kann und die Welt auslöschen will? Wie heiß muss das dann hergehen?“

„So ziemlich heiß, dabei ist der Krieg zwischen Alliancia und Deymonlia in meiner Zeit noch nicht ausgebrochen. Bisher habe ich… eine sehr überschaubare Anzahl von Freunden, die gegen die Götterbestien kämpfen können, doch das Problem ist… wir wissen nicht wo das Basislager dieser Götterbestien ist.“

In der Zeit pressen sich alle Statuen immer fester zusammen, ohne das man einen Sinn dahinter erkennen konnte.

„Verstehe… vermutlich findet man es erst per Zufall oder wenn… es dem Ende zu geht, zumindest in den meisten Spielen ist es ja der Fall.“ grübelt Sakura.

„Selbst… wenn ich das Versteck kennen würde, aber dieser Typ… ist mehr als nur eine Götterbestie, meiner Meinung nach. Wenn ich zumindest… verhindern könnte, dass er meine Gedanken lesen kann, wäre das schon viel.“ erklärte Sina weiter.

„Kannst du nicht einfach in deinem Kopf… an irgendetwas anderes denken und gleichzeitig kämpfen? Selbst dein… Gegner müsste es doch erst filtern, welche Informationen wirklich wichtig für ihn sind.“

„Hmm… zumindest könnte ich es ja versuchen. Ah… dein Boss erscheint so langsam.“ zeigte Sina auf den Boss.

Eine große Statue mit drei Köpfen und sechs Armen, dazu Schwertern erscheint aus dem fliegenden Statuen-Karussell. Wenn man diesen Gegner beschreiben müsste, erinnert es an eine Asura und das stampft nun langsam auf die beiden Damen zu. Jeder Tritt löst ein leichtes Beben auf dem Boden aus.

„Na dann, viel Glück.“ grinste Sina. „Erm nein? Du kannst mir doch gefälligst mal mithelfen!“ drehte Sakura sich wieder zu Sina um.

„Würde ich gerne, aber meine Inventarringe aus der Zukunft gehen nicht. Entweder sind sie wirklich kaputt oder das Zeitreisen sorgt dafür, dass ich sie nicht benutzen kann, weil es in dieser Zeit noch nicht existiert hat.“ lehnte Sina die Idee ab.

„Na und? Du hast doch eben irgendwas eingesetzt oder nicht? Mach es damit kaputt!“

„Nein? Du sollst doch stärker werden, was bringt es MIR denn, wenn ich ausgerechnet das Monster töte, was die meisten Erfahrungspunkte gibt? Außerdem, du musst doch bestimmt deine Schwertfähigkeiten noch leveln oder nicht? Welche Stufe hat es eigentlich?“

„Level 9. Ich kam mit Level 5 in diese Welt, weil ich in Japan manchmal Kendo mitgemacht habe, aber… warum das so hoch ist, ist mir leider unverständlich. Dank Meister Markus wurde ich ja so stark.“

„Na dann? Ran an diesen Boss und werde ein Schwertmeister.“ motivierte Sina die Heldin dazu.

„Da kommt wohl der Dämon in dir durch oder?“ kommentierte Sakura es trocken und Sina hob eine Augenbraue hoch. Bis ihr eine Idee einfiel, dabei wurde ihr Gesicht schwarz und ein großes weißes Lächeln entstand, das selbst für Sakura sehr unheimlich wurde.

„Ok, helfe ich dir!“ lächelt Sina. Alle ihre Freunde würden bei diesem Lächeln das Weite suchen wollen. Sakura´s Instinkte schrien geradezu, dass diese Hilfe nicht unbedingt das sein wird, was sie sich vorstellen wird.

„Was… hast du vor? Auch ohne dich jetzt besser zu kennen, aber du bist jetzt unheimlicher als der Boss!“ ging Sakura ein Schritt weg von Sina. Die Statue hat dies gehört und ließ von einem der Gesichter das Kinn fallen.

„Was? Der Boss ist ideal für meine Idee. Nichts schlimmes, wirklich!“ ging Sina einen Schritt lächelnd auf Sakura zu.

„Warte, ich mache es doch lieber allein! Warte WARTE WAAAARRRRTTTTEEEEEE!!!!!“ wollte Sakura es doch alleine mit dem Boss versuchen, als Sina hinter ihr stand und sie an ihren Armen packte.

„Was? Ich „helfe“ dir doch nur.“ flüstert Sina mit einer sehr unheimlichen Stimme, der Dämon kam wirklich bei ihr durch.

„Bitte, ich mache alles, nur nicht deine Idee!“ hörte man die panische Stimme von Sakura. „Nun tust du mir aber weh… komm ich zeige dir meine Idee.“ grinste Sina und drehte ohne Widerstand Sakura zum Boss.

Ein Arm ließ Sina von Sakura los und griff um den Bauch der Heldin, hob sie hoch und ging zum Boss, dabei hielt sie den Schwertarm. Sakura versuchte sich loszureißen, aber keine Chance, sie war fest im Griff von Sina.

Der Boss ging in Angriffsformation über und als das Damen-Duo in seiner Angriffsreichweite war, griff er an. Sakura sah nur wie die Schwerter auf sie zuflogen und schloss vor Panik die Augen, weil sie keine Kontrolle über sich hatte… Als Sina mit ihrem Schwertarm alle sechs Schwerter parierte!

Erstaunt riss Sakura ihre Augen wieder auf und sah aus nächster Nähe, wie die Schwerter vom Boss an ihren Augen vorbeiflogen, so nah hat sie noch nie einen Angriff erlebt. Hätte Sina ihre Hand nicht um ihre Hand mit dem Schwert gelegt, wäre ihr Schwert schon längst weggeflogen von der Kraft des Bosses.

Aber Sina schaffte es Sakura zu halten und alle Schwerter vom Boss zu parieren. Manchmal zog die Dämonin Sakura nach hinten, um einem Angriff auszuweichen, aber so knapp, dass Sakura nur dachte, jetzt wird sie sterben.

Man sah dem Boss an, obwohl er erst vor kurzem erschaffen wurde, die Aktion ihn doch mehr oder weniger zum Staunen brachte. Dies führte nur dazu, dass er schneller mit seinen Schwertangriffen auf das Duo zu kam.

„Genau, schneller!“ motivierte Sina ihn auch noch, während Sakura betet, dass sie diese Begegnung überlebte…

Sakura hat das Zeitgefühl verloren, Sina benutzt sie wie eine Puppe, die geführt wird. In ihrer Hand mit dem Schwert hat sie jegliches Gefühl verloren. Ein bisschen wundert es Sakura schon, dass ihr Schwert all die Angriffe parieren oder blockieren konnte. Als…

>Schwert Level 10 erreicht <

>Titel: Schwertmeister erhalten <

>Fähigkeit: Allesschneider freigeschaltet <

>Allesschneider Level 1 erhalten <

dieser Text vor ihren Augen aufploppte. Erstaunt blinzelt Sakura, während Sina weiter ihren Körper „benutzte“ und überprüfte vorsichtshalber nochmal ihren Status. Tatsächlich, sie ist nun eine Schwertmeisterin, so wie ihr Meister!

„Sina! Ich… bin ein Schwertmeister!“ freute sich Sakura. „Glückwunsch, dann töte es mit deiner Fähigkeit, die anderen müssten ja auch soweit fertig sein.“ gratulierte Sina sie.

Der Boss… dagegen fiel auf seine Knie und wirkte sehr deprimiert. „Huch? Was ist mit dem Boss los?“ war Sina verwundert.

„Vermutlich… hast du alle Gesetze in diesem Dungeon ignoriert… Zumal es der Weg des Todes war und was machst du? Du benutzt ihn als Übungsmaterial für mich. Ok, in einigen Spielen habe ich das auch gemacht, aber es persönlich zu erleben?“ kommentierte Sakura es sehr trocken.

Sina ließ Sakura los und sie fiel ebenso auf ihre Knie, weil sie überhaupt keine Gefühle mehr in ihren Gliedmaßen hatte und musste sich mehr oder weniger erst wieder einrenken.

„Was auch immer, solange der Boss lebt, können wir nicht weiter, also… setze deine Fähigkeit ein.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter.

„Und… wie mache ich das?“

„Erm… keine Ahnung? Ich weiß nicht mal, wie ich das erklären soll… Stell dir einfach vor, deine Energie würde in dein Schwert wandern. Wenn es anfängt, eine Farbe anzunehmen, bist du auf dem richtigen Weg. Danach kannst du es weiter aufladen oder freisetzen, in dem du den Namen deiner Fähigkeit aufsagst.“ zuckte der Mundwinkel von Sina.

„Du bist ja eine Hilfe…“

„Ey! Dank mir bis du nun ein Schwertmeister!“ beschwerte sich Sina. „Damit kannst du unheimlich viel Schaden an deinen Feinden anrichten! Zumindest meine können davon Lieder singen!“

Die Heldin bekam wieder ein Gefühl in ihren Gliedern und stand mit wackeligen Beinen auf, während der Boss wohl mehr oder weniger aufgegeben hat. Sina stupst den Boss mit ihrem Fuß an, aber keine Reaktion.

„ … Ok, es tut mir leid, dass ich dich als Trainingspuppe benutzt habe. Vielleicht hast du im nächsten Leben? Mehr Glück und kannst die nächsten neugierigen Personen töten.“ entschuldigte sich Sina bei ihm. Welch ein bizarres Bild musste Sakura sehen, aber der Boss gab immer noch keine Reaktion von sich. „Nun erlöse ihn von seinem Elend…“

Sakura versuchte den Tipp von Sina umzusetzen, aber irgendwie… klappte es nicht so wirklich. Die Dämonin seufzte nur und nahm eines der Schwerter vom reglosen Boss weg, ihm war scheinbar nun alles egal.

„Hmm… ziemlich groß, aber das sollte genügen, also mehr als zeigen kann ich es dir nicht.“ begutachtet Sina das Schwert, das größter war als Sina selbst. Auf einmal leuchtete die Klinge in einem rötlichen Schimmer, dann ließ Sina ihre Fähigkeit „Allesschneider“ frei.

Die Wand in der Halle bekam eine tiefe Furche, der Raum selber erzitterte durch die Aktion, dabei kann man auf dem Boden und an der Decke eine Spur sehen, wie die Fähigkeit von Sina bis zur Wand entlang gegangen ist. Aber die Aktion hat das Schwert verformt.

„Beim dunklen Gott… kann ich wirklich keine normalen Waffen mehr einsetzen? Wobei… Allesschneider hat ja Level 10, scheinbar muss die Waffe dafür eine hohe Stabilität haben.“ grübelte Sina laut.

„Deine Angeberei kotzt mich an.“ nörgelte Sakura, die langsam bereut, diese Frau in ihr Team aufgenommen zu haben.

„War keine Absicht.“ murmelt Sina leise und warf das verformte Schwert weg. Sakura versuchte es nun ebenso umzusetzen, aber… irgendwie klappte es nicht, obwohl sie es nun gesehen hatte.

„Ich verstehe es nicht, wieso geht es nicht?“ war Sakura nun frustriert. „Keine Sorge, das wird schon klappen. In meinem Kampf gegen einen Skelettdrachen wusste ich es auch nicht, als… ich irgendwie das Gefühl bekam, dass alles richtig war, als ich die Fähigkeit eingesetzt habe.“ tröstet Sina die Heldin.

„Dann schlag dem Boss den Kopf so ab, vielleicht kommt noch eine Gelegenheit, wo du es einsetzen kannst.“

Ihre neue Freundin nickte und ging zum Boss. „Entschuldigung und… danke das du mir zumindest hilfst, stärker zu werden.“ sagte Sakura. Das Monster hob den Kopf hoch und Sakura konnte schwören, das eine einzelne Träne aus dem steinernen Gesichter raus fiel.

Dann schlug die Heldin den Kopf vom Boss kaputt, der restliche Körper vom Boss zerfiel in viele Einzelteile. Auf einmal erschien auf der anderen Seite der Halle ein leuchtender Ring.

„Das dürfte der Weg nach draußen sein.“ mutmaßte Sina und nahm ein weiteres Schwert vom Boss, dann ging sie zum Ring hin. „Und? Was sagt dein Level eigentlich?“

„Erm… WTF wie krass bin ich denn aufgestiegen?! Nicht nur das, auch einige andere Fähigkeiten sind dabei höher geworden, vor allem meine Attribute?!“ staunte Sakura, als sie ihren Status nochmal genauer betrachtet.

„Das ist das Geheimnis. Räuchere ein Monsternest aus und du wirst stärker als zuvor. Vermutlich wirst du es nicht mit dem Vampir aufnehmen können, aber es ist der richtige Weg, damit wirst du es mit dem Dämonenkönig und seinen Generälen aufnehmen zu können.“ lächelt Sina.

„Wow… dann müssten die anderen auch stärker werden, aber vermutlich nicht so stark wie ich oder?“

„Keine Ahnung, wenn sie überhaupt Monster hatten, weil sie den Weg des Lebens hatten.“

Sakura stand nun neben Sina und beide gingen in den Ring rein. Sofort wurden sie aus der Halle rausteleportiert und kamen in eine neue Halle rein, wo sie schon Axel, Leena und Rose sehen.

„Ah! Ihr habt es auch geschafft“ freute sich Sakura, aber die Freude gewährte nicht lange.

„SSSINNNNAAAAA“ schrien die drei sofort.

Kapitel 255

Ich bin wiedergeboren und der Schwur?

„Komm einmal zu mir, dann räume ich kurz die Statuen weg.“ befahl Sina. Sakura tat wie geheißen, als an ihr schon ein paar weiße Bälle vorbeiflogen. Verwundert schaute sie den Bällen hinterher… als sie zu großen Druckwellen explodierten.

Die Heldin flog nach hinten durch den Druck, während die Statuen in großen Bereichen zerstört wurden, dabei flogen die restlichen weißen Bälle auf die Unbeweglichen. Diese wurden durch die Fähigkeit „Schockexplosion“ von Sina ebenfalls zerstört.

„So, dass sollte genügen, sonst machst du nicht die nötige Exp für deine Levels.“ stand Sina hinter Sakura und bot eine Hand zum Aufstehen. Schweigend nahm Sakura die Hand an und stand auf.

„Nun zum Schwur, den du selber aufsagen musst: Ich Name, schwöre feierlich den Eid, dass ich das jetzige Gespräch niemanden weiter erzählen werde. Weder meiner Familie, Freunden oder Feinden. Das Wissen über Sina werde ich eisern für mich behalten und auch nicht gegen Sina verwenden. Auch werde ich keine Andeutungen oder Überlegungen anstellen, wie ich den Schwur umgehen kann. Nur mit Sina selber kann ich das momentane und kommende Wissen austauschen.“

Sakura staunte, wie akkurat Sina den Schwur aufsagte. Dann musste es für Sina wirklich sehr wichtig sein, dass die Informationen erst überhaupt nicht in die falschen Hände gelangen können noch das sie gegen Sina angewendet werden können.

Mehrmals atmete Sakura tief ein und aus, dann leistete sie den Schwur. Als Sakura damit fertig war, sah man die Erleichterung auf Sina´s Gesicht und… wie nett sie lächeln kann. „Danke, wirklich.“ verbeugte Sina sich nun vor Sakura.

„Erm… hoffentlich bereue ich es nicht…“ murmelt Sakura mit roten Wangen, als in der Halle die nächsten Statuen sich aktivieren.

„Du hast es bestimmt selber gemerkt, aber je mehr du von denen zerstörst, desto stärker werden sie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kannst du damit rechnen, dass die letzte Statue dann der Boss sein wird. Versuch es… sie alleine zu bekämpfen, du wirst die Erfahrungspunkte brauchen.“ sagte Sina wieder ernst.

„Ok… aber hoffentlich lenkt mich das Gespräch dann nicht zu sehr ab.“ ließ Sakura ihre Schulter hängen, dann hob sie ihr Schwert zum Angriff wieder hoch.

„Ich komme wie du aus der gleichen Welt, aber im Gegensatz zu dir bin ich in der alten Welt gestorben und in Gaia als Dämon wiedergeboren. Hier muss ich mich für meine Lüge entschuldigen, wobei… ich war zumindest ein Dämon, bis ich zur Götterbestie wurde.

Aber ich bin kein gewöhnlicher Dämon, sondern die Prinzessin der Dämonen. Zusätzlich aber auch Held der Dämonen, weil der dunkle Gott mir seinen Segen gegeben hat.“

„Bitte?! Was kommt denn noch alles, meine Freunde würden so was von ausflippen, wenn sie dieses Geheimnis kennen würden! Aber… Held der Dämonen?“

„Das ist ein bisschen komplizierter als es sich anhört, denn… ich komme zwar aus dieser Welt, aber aus einem anderem Zeitalter.“

„Hö? Wie soll ich das denn verstehen?“ zerstörte Sakura die nächsten Steinkreaturen.

„Ich komme aus der Zukunft.“ ließ Sina die Bombe platzen und nun musste Sakura doch die Dämonin anschauen.

„Bitte?!“

„Es ist wahr. Ich komme aus einer sehr weiten Zukunft. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich Ortschaften genannt habe, die deinen Freunden nicht bekannt waren? Das Reich Ethia muss irgendwann in mehrere Reiche aufgeteilt worden sein, dessen Gründe ich aber nicht kenne.

Die Dämonen wurden durch den letzten beschworenen Helden auf ihrem Kontinent eingesperrt, deswegen war ich so verwirrt, dass die Dämonen frei wären.“

Sakura sah nun sehr nachdenklich aus, während sie mit neuer Entschlossenheit die nächsten Statuen zerstörte.

„Bevor du fragst, aber… wie sehr kennst du dich mit den Theorien über Zeitreisen aus?“

„Leider nie damit beschäftigt, ich bin 16 Jahre alt, über solche Themen mache ich mir keine Gedanken…“

„Ah… aber du kannst es dir gut vorstellen, wenn jemand aus der Zukunft in eine andere Gegenwart kommt, dass er unweigerlich seine eigene Zukunft verändern wird?“

„Schwierig, aber das war der Grund, warum du so nachdenklich warst oder?“

„Richtig. Alles… was ich aufgebaut habe, mein Zuhause, meine Freunde, meine Beziehungen mit anderen Rassen und… meine Liebe. Könnte vermutlich sich komplett geändert haben, einfach weil ich in deiner Zeit erschienen bin.“

„Ich bekomme jetzt schon Kopfschmerzen… vermutlich… kannst du mir auch nichts sagen, wie… meine Geschichte sein wird oder?“

„Das ist das Schöne, ich weiß nämlich darüber nichts. Habe mir darüber nie den Kopf gemacht wie die Vergangenheit war, nur wenn es um gewisse Themen wie Götterbestien geht, aber ansonsten?“

Sakura merkte, dass es irgendwie immer weniger Statuen werden, aber es dafür umso schwerer wird, sie zu knacken.

„Du kannst mich nun alles fragen, was dir auf dem Herzen liegt, aber mir war es wichtig, dass du weißt, wer ich wirklich bin und aus welcher Zeit ich komme. Aber bedenke, dass meine Antworten… vermutlich auch deine Entscheidungen beeinflussen können.“

„Nun… da du Geschichte meines Zeitalters nicht kennst, ist das ziemlich egal oder? Hast du deswegen diesen Vampir nicht getötet?“

„Das ist richtig. Wegen Acula bekam ich diese Flügel. Du musst wissen, Vampire und Dämonen dürfen niemals das Blut des anderen Trinken, denn sonst bekommt man… heftige Nebenwirkungen, wie du es ja siehst.

Ich… habe ihn absichtlich am Leben gelassen, damit meine Zukunft in… irgendeiner Form noch Bestand hat. Durch ihn habe wertvolle Freunde gewonnen und… wenn ich ihn getötet hätte, dann würden sie nie existieren.“

„Von wie vielen Jahren sprechen wir eigentlich?“

„Keine Ahnung? Ich bin als Dämon ziemlich zeitlos, aber rechne damit, dass es über Jahrtausende geht. Muss es ja, denn so ein großes Reich wie deines geht ja nicht so eben kaputt.“

„Macht zumindest Sinn… was mich nun interessieren würde, aber was sind denn nun deine Pläne?“

„Ehrlich? Keine Ahnung… zumindest um deinen Bello werde ich mich noch kümmern, aber ansonsten? Meine Hoffnung war irgendwie… einen Magier zu finden, der sich auf Leere spezialisiert hat, aber euer Gespräch von gestern Abend bekam ich sehr wohl mit. Leere ist scheinbar ziemlich… negativ in diesem Zeitalter.“ sah man nun die große Trauer an Sina.

„Ich mache mir nur noch Gedanken, ohne zu wissen, welche Konsequenzen ich verursache. Das ist mein Problem. Man kann mir ja vieles vorwerfen, aber dass ich gedankenlos Dinge mache, bestimmt nicht… Ok, wenn meine Emotionen durchgehen, aber ansonsten?

Übrigens ein guter Tipp, man sollte mich niemals wütend machen, denn ich besitze eine Aura wie ein Vampir, nur stärker. Die habe ich durch meine Magie verschleiert, damit… ich wenigsten normale Gespräche führen kann.

Das Dumme ist nur… werde ich wütend, wird diese Aura heißer, bis zu dem Punkt, wo alles brennt. Ich habe wahrlich eine Feueraura, die Leid und Zerstörung bringen kann. Mein Name als Götterbestie ist Sina die Chaosbringerin.

Es tut mir daher leid, dass ich dich mit dem Wissen belaste, aber selbst ich brauche jemanden zum reden und am besten aus der alten Welt, der nachvollziehen kann, was für Probleme ich habe.“

Sakura schaffte es die letzten Statuen zu zerstören und atmete sehr schwer, dann drehte sie sich um

und ging verschwitzt zu Sina. Dann zog sie wieder Sina nah an ihr Gesicht.

„Hör auf nachzudenken.“

„Hm?!“

„Ich sagte, hör auf nachzudenken. Alle Theorien… keine Ahnung welche es gibt, aber… das ist eine komplett andere Welt weiß du? Selbst ich weiß es. Willst du also wirklich mit dem Wissen aus unserer alten Welt tatsächlich mit der Welt von Gaia vergleichen? Hier gibt es ein System, Magie und weiteres.“ sagte Sakura das sehr ernst.

„Es macht überhaupt keinen Sinn, darüber groß nachzudenken. Zumindest ich würde es so machen. Keine Ahnung ob du mal irgendwelche Spiele gespielt hast, wo selbst die Helden durch die Zeit reisen, bedenkenlos, ob sie was falsches anstellen können.

Sei wieder einfach du selber, auch wenn ich… nicht wirklich weiß, wie du in Wirklichkeit bist. Irgendwie mochte ich die Sina, die mit uns plaudern wollte. Es hat Leben in unsere Gruppe gebracht. Wenn du also keine Pläne hast und sowieso in unserer Zeit gelandet bist, schließe dich doch meiner Gruppe an.

Du sagtest selber, du kennst meine Geschichte nicht. Dann ist es doch gut oder nicht? Vielleicht warst du ein Teil davon, vielleicht auch nicht, aber das ist JETZT uninteressant. Hilft mir, denn ohne dich, wird das eine Reise ohne Wiederkehr.“ sagte Sakura dies nah zu Sina.

Sina musste nun schmunzeln, denn sie kann sich nicht erinnern, dass jemand wie Sakura sie sooft am Kragen gepackt hatte und zum Gesicht gezogen wurde.

„Wenn es dir hilft, dann übernehme ich halt die Verantwortung. Aber dann hast du wenigstens wieder ein Ziel oder wolltest du dich irgendwo auf der Welt verstecken und abwarten, bis dein Zeitalter gekommen ist?

Ich… kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie schmerzlich es für dich sein muss, von allen getrennt worden zu sein die du kennst… Und dann willst du warten? Mehrere Jahrtausende? Kannst du das wirklich ohne wahnsinnig zu werden?

Du machst auf mich mehr den Eindruck ein Typ zu sein, der immer was zu tun braucht und wenn es nur die Straße zu putzen ist.“

„Wurdest du irgendwie beim teleportieren durch eine andere Sakura ausgetauscht oder so? Aus dir strahlt ja richtig eine Anführerin, die eine Gruppe leiten kann.“ musste Sina unweigerlich fragen.

„Ey! Ich habe mir auch Gedanken gemacht, wie ich dir helfen kann, weil du so nachdenklich warst. Mit deiner Geschichte kann ich es nun nachvollziehen, aber wie mein Meister mir mal gesagt hat.

Man darf nie den Überblick verlieren und sollte sich nur auf das wesentliche konzentrieren, der Rest regelt sich von selber.

An diesen Leitsatz möchte ich mich schon halten, weil da auch was Wahres dran ist. Dank meines Meisters bin ich wirklich zu der Person geworden, die die Welt braucht und…

Dank dir konnte ich mich wieder selber finden, als ich meinen Anker verloren hatte. Ich… bin zwar weiterhin in Trauer, aber Meister Markus hätte das nicht gewollt. Er wollte, dass ich meinen Freunden vertraue und weiterhin den Blick nach vorne habe.

Also, ich will jetzt von dir nur eines hören: Ja, ich werde ein Mitglied deiner Gruppe!“ forderte Sakura nun mit ernsten Augen dies von Sina.

„Wow, von allen Personen die ich getroffen habe, hast du die dicksten Eier. Ok, werde ich halt ein Mitglied deiner Gruppe.“ lächelt Sina, man sah in ihren Augen wieder Hoffnung.

„Also war es doch eine gute Entscheidung, alles auf eine Karte zu setzen.“ dachte Sina in diesem Augenblick noch.

„Dann sage ich, „Herzlich Willkommen“!“ lächelt Sakura ebenso.

„AXEL! SCHNEIDE DIE TENTAKEL AB!“ schrie Leena aus vollem Halse, als sie von mehreren Tentakeln in der Luft gehalten und ihre Robe zerstört wird. Rose geht es ebenso nicht besser, während Axel ein extrem rotes Gesicht hatte, überall hinzurennen, um seine Freundinnen zu retten.

„SIINNNNAAAAAAAAAAAA!!!!!!!“

Kapitel 254

Ich bin wiedergeboren und der Entschluss?

Die Gruppe ging weiter in die Höhle rein, unwissend was sie erwartet, sogar für Sina. Dann kamen sie zu dem Abschnitt, wo Sina meinte, dass es sich veränderte.

„Verrückt… was soll das für eine Höhle sein? Man sieht hier fast eine klare Trennung von einer normalen Höhle, die sich zu einem Tunnel mit Mauern verwandelt.“ staunte Leena.

„Du musst aber ziemlich gute Augen haben, wenn du so weit und vor allem im Dunkeln sehen kannst.“ lobte Rose. „Erm… man kann es lernen, also im Dunkeln zu sehen, aber… wenn ich ehrlich bin, keine Ahnung wie lange ein Mensch braucht, bis er die Fähigkeit dafür bekommt.“ sagte Sina ehrlich.

Sina war durch das neue Abenteuer etwas von ihren Gedanken abgelenkt und beobachtet selber neugierig. Axel trug nun eine große Fackel und leuchtet den Weg, weil das Licht von draußen nicht mehr ausreichte, um weiter sehen zu können.

„Ob… dieser Tunnel mit der Stadt verbunden ist und ein Fluchtweg war? Soweit sind die beiden Orte nicht entfernt.“ mutmaßte Sakura.

„Hmm… glaube nicht. Schau, die Struktur der Mauern sieht komplett anders aus als in der Stadt.“ zeigte Axel mehrere Hinweise an den Mauern und Sakura nickte.

„Meinst du… wir sollten mit Fallen oder ähnlichem rechnen?“ fragte Rose etwa ängstlich. „Keine Ahnung, aber auf mich wirkt der Tunnel nicht wirklich bedrohlich.“ meinte Axel.

„Berühmte letzte Worte…“ kommentierte Sina und Sakura gab ein „Pff“ von sich, die sofort den Kopf drehen musste, als sie den Blick von Axel spürte.

„Wir sollten trotzdem aufpassen.“ meinte Leena bei dem Theater nur. Die Gruppe ging weiter und irgendwann fanden sie eine Stelle, wo zwei Wege weiterführten. In der Mitte der beiden Wege konnte man eine große Steintafel sehen, auf der etwas steht:

Links der Weg des Lebens

Rechts der Weg des Todes

Beide Wege müssen gleichzeitig benutzt werden

Beide Wege müssen gleichzeitig gemeistert werden

Vertrauen und Zusammenarbeit

sind der Schüssel

zum

Überleben

„Oh… scheinbar haben wir ein Dungeon gefunden.“ meinte Sina und alle starrten sie an. „Nicht das ich jemals einen betreten habe, aber anders kann ich es mir nicht erklären.“

„Das… macht Sinn, aber… ist das nicht ein bisschen zu viel Zufall, dass wir hier ausgerechnet ein Dungeon finden?“ war Leena misstrauisch.

„Sehe ich auch so, aber… wenn wir das meistern, können wir alle auf interessante Gegenstände hoffen, die wesentlich besser sind, als das was ihr am Leib tragen.“ erklärte Sina und dachte nur an Christopher, der nun wirklich jeden Scheiß in Dungeons sammelt.

„Ich glaube… ich halte das nicht für eine gute Idee. Wollen wir nicht lieber abwarten, bis der Sturm vorbei ist?“ lehnte Rose die Idee ab. „Außerdem… wer soll denn den Weg des Todes nehmen?“

Während die Gruppe nun diskutierte, begutachtet Sina die beiden Tunnel und sah, dass der Weg früh endete. Am Ende des Weges war ein großer Kreis am Boden zu sehen, der Sina stark an die Falle vom Lichkönig von damals erinnerte.

Man sah Sakura an, dass sie wirklich den Dungeon untersuchen wollte, aber die Botschaft auf der Tafel deutete schon ziemlich stark an, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hier sterben kann und das wollte sie ihren Freunden nicht antun.

„Ok, wir stimmen einfach ab und die Mehrheit entscheidet, wie wir weiter vorgehen werden. Das ist eine Entscheidung, die möchte ich einfach nicht alleine treffen.“ teilte Sakura mit. „Ihr kennt die Welt besser als ich und habt vermutlich mehr Erfahrung, ob sich Dungeons lohnen, deswegen vertraue ich mich eurem Urteil an.“

Axel, Rose und Leena reagierten erstaunt, dass Sakura dies zu ihnen sagte und waren natürlich glücklich, dass sie dieses Vertrauen ihnen mitteilte. Sina dagegen kam zu einem anderen Entschluss, denn vermutlich ist der Dungeon der einzige Ort, wo sie ihren Plan umsetzen konnte.

Leena wollte scheinbar als Erstes was sagen, als Sina sie, Axel und Rose direkt an ihren Kragen packte und in den Tunnel des Lebens zerrte.

„SINA?!“ schrie Sakura sofort, aber dies ignorierte die Dämonin, während die Menschen versuchten sich zu wehren. Dann warf sie die drei Personen in den Teleportationsring rein und dieser leuchtete sofort weiß auf.

Bevor Sakura ihnen zu Hilfe eilen konnte, verschwanden sie vor ihren Augen und der Ring löste sich auf. Wütend krallte sich die Heldin am Kragen von Sina und zog sie zu sich.

„WAS SOLLTE DAS?!“

„Sorry, aber die drei hätten abgelehnt, den Dungeon zu machen. Außerdem wollte ich alleine mit dir sein und dieser Ort ist geradezu ideal.“

„Aber… das kann man doch auch auf eine andere Art und Weise machen!“

„Vermutlich, aber… ich bin leider in einer Situation wo ich zu drastischen Maßnahmen greifen muss. Komm, lass uns den anderen Weg nehmen, damit wir uns alle am Ende wieder treffen können.“ riss sich Sina von Sakura weg.

„Verdammt, da fange ich langsam an, dir zu vertrauen, dann machst du es mit so einer Aktion wieder kaputt!“ rief Sakura hinter Sina´s Rücken. Dies führte dazu, das Sina kurz anhielt, dann ging sie wieder weiter.

„Was glaubst du, wird mit meinen Freunden passieren hmm?! Deswegen wollte ich die Entscheidung ihnen überlassen!“

„Sakura, die drei haben alles was man um einen Dungeon benötigt. Leena als Magierin, Rose die Heilerin und die Hohlbirne, der… irgendetwas kann. Hoffe für ihn natürlich, dass er nach Fallen Ausschau hält und ähnliches.

Nüchtern betrachtet, hätten sie den Weg des Todes nehmen müssen, aber mein Instinkt sagt mir, dass man dort eventuell auf Monster trifft. Genau das richtige, damit DU stärker wirst. Es war keine Lüge gewesen, als ich sagte, dass du mit deiner momentanen Stärke, keine Chance gegen den Dämonenkönig haben wirst, obwohl es dir mental wieder besser geht.“

„Huh? Du willst mir sagen, dass es dein Plan war, mich stärker zu machen?“

„Das und das ihr an die Belohnung des Dungeon ran kommt. Ich kenne eure Mission nicht, aber… mein Bauchgefühl sagt mir, dass es was mit den Dämonen zu tun hat. Was spricht also dagegen, die Chance zu nutzen, sich besser auszurüsten und stärker zu werden?

Klar, ich habe euch allen die Entscheidung genommen, aber wie gesagt, der weitere Grund war, dass ich mit dir reden wollte. Alleine.“

Sakura starrte sie weiterhin an und wusste nichts darauf zu sagen, dann folgte sie Sina in den anderen Tunnel. Die Dämonin stand vor dem Ring wartend, dann traten beide Damen in den Ring und werden zu einem anderen Ort teleportiert.

Während Axel, Rose und Leena schreiend in ihrem Weg gegen Tentakelmonster kämpfen, die scheinbar perverse Gedanken haben, landeten Sakura und Sina in ihrem Weg.

Als beide sehen konnten, sahen sie eine gigantisch große Halle, die ziemlich antik wirkte. Überall sah man Statuen stehen und die Wände waren mit Mustern bemalt.

„Schade das mein Freund nicht dabei ist, aber er wüsste vermutlich was man in so einem Dungeon machen müsste. Bevor… ich mit dir rede, aber kennst du dich mit Schwüren und Eiden in dieser Welt aus?“ fragte Sina.

„Erm… Meister sagte mir mal was davon und hat mir dringend abgeraten auch nur eines davon zu schwören, weil man dies bis zum Lebensende halten muss. Manchmal… macht man einige zum Schutz für sich selber, aber sobald eine weitere Person ins Spiel kommt, wird es gefährlich.“ grübelte Sakura.

„Dein Meister ist wirklich ein weiser Mann gewesen. Bevor… ich mit dir plaudere… muss du mir einen Eid schwören, denn das was ich dir erzähle, kann alles und jenes verändern. Das sind Geheimnisse, da ist der Krieg mit den Dämonen und den anderen Völkern ein Witz dagegen.“

„Eh?! Tut mir leid, aber wie gesagt, du hast mein Vertrauen zu dir mit der Aktion kaputt gemacht. Wie soll ich so was gefährliches jetzt machen?“ widersprach Sakura sofort und ging in die Halle, als sie eine feindliche Präsenz fühlte.

Sofort zog Sakura ihr Schwert heraus und suchte nach dem Feind. Sina dagegen seufzte nur und lehnte sich an die Mauer. Eigenartigerweise wurde die Halle nun irgendwie heller, Leuchtsteine an den Wänden sorgten dafür.

„Vermutlich musst du für diesen Test alle kommenden Monster töten. Ich werde nur eingreifen, wenn du wirklich an die Schwelle des Todes kommst.“ warnte Sina.

„Bitte?! Du wolltest doch mit mir reden!“ wurde Sakura nun langsam sauer, als sich eine der Statuen anfing sich zu bewegen. Alle Statuen sehen nach Menschen aus und trugen unterschiedliche Waffen, die nun vermutlich bald zum Einsatz kommen. „Zerstöre ihre Köpfe.“ gab Sina den Hinweis.

Sakura hat längst aufgehört zu zählen, denn die gesamte Halle war voller Statuen und wurde nun langsam sehr nervös, wenn sie alle gleichzeitig kommen würden.

„Konzentriere dich, was vor dir ist, nicht was kommen kann! Die Fantasie und die Angst ist der schlimmste Feind für jeden Kämpfer!“ beruhigte Sina die Heldin von hinten.

„Du hast ja gut reden, immerhin bist du ja stark!“ schimpfte Sakura, aber Sina schüttelt den Kopf. „Ich bin stark, aber nicht von Anfang an ok? Das musste ich auch erst mal erlangen!“

„Na super…“ rollte Sakura mit ihren Augen, als die erste Statue schon kam. Sofort wollte sie den Kopf zerstören, aber es hob sein Steinschild hoch zur Verteidigung.

„Man hat mir mal gesagt, dass die Monster in den Dungeons schwerer sind als auf der Welt. Vermutlich sind sie sogar auch intelligenter und wollen nicht einfach so sterben wie in deinen RPG-Spielen.“

„Danke für die frühe Information!“ teilte Sakura es sarkastisch mit, dann umrundete die Heldin die Statue und zerstöre den Kopf von hinten. Die Heldin hat nämlich gemerkt, dass die Monster nicht wirklich schnell sind und nutzte dies aus. Bis die nächsten Statuen kamen.

„Was… müsste ich dir sagen, damit du einen Eid leistet? Es ist mir sehr wichtig, dass zu sagen, aber ich muss auch sicher sein, dass die Informationen nicht missbraucht werden.“ meldete sich Sina wieder.

„Indem du mir vielleicht mal hier hilfst und mal irgendwas sagst? Je mehr du mich dazu drängst, desto unwahrscheinlicher werde ich auf die Bedingungen eingehen!“ zerstörte Sakura die nächsten Statuen.

Was Sakura noch nicht merkte, aber jede zerstörte Statue macht die restlichen Statuen stärker und schneller. Sina hat das schon gemerkt, als die nächste Welle der Statuen kam, aber das ist eine Erfahrung, die musste die Heldin ebenso machen.

„Was wäre… wenn du nicht die einzige Person bist, die aus der anderen Welt kommt?“ musste Sina die Heldin mit anderen Informationen ködern.

„Das muss ich nun doch stark bezweifeln, denn… auf meiner Welt hat keiner solche Flügel wie du. Deine Statur vielleicht und deine Haare müssten auch gefärbt sein, aber ansonsten? Nein.“ antwortet Sakura relativ schnell und musste sich mehr und mehr Mühe gegen die Statuen geben.

„Irgendwie… werden die immer schwerer zu bekämpfen?!“ wunderte sich Sakura, weil die Statuen anfingen, sich gegenseitig zu beschützen.

„Du sagtest, du hast Mangas gelesen? Vermutlich auch dann Animes angeschaut oder? Zumindest würde das ein japanischer „Otaku“ machen.“

„Hm?! Woher weiß du, was ich bin?“ reagierte Sakura erstaunt. Sie hat noch niemanden erzählt, was sie in ihrer Welt für ein Hobby hatte und wie man solche Menschen nennt.

„Das ist ein Begriff aus Japan. Ich stamme zwar nicht aus Japan, aber ihr würdet mich auch als einen „Otaku“ bezeichnen, denn ich habe gerne beides angesehen. Los, frag mich doch ab, wenn du mir nicht glaubst.“

„ … Sing mir das Lied von SaXlermoon, aber das wirst du nicht schaffen. Die Welt hat nicht mal Instrumente… huh?“

Sina zauberte mehrere Illusionen von sich mit Instrumenten und spielte das Opening von den Anime, dabei sang sie.

Sakura traute ihren Ohren nicht und zerstörte unbewusst die nächsten Statuten, einfach weil sie das Lied nicht verpassen wollte, dabei gingen ihr die Tränen hoch. Sina fing dann an, weitere Lieder von bekannten Animes zu singen.

Es fiel Sakura immer schwerer sich zu konzentrieren, aber sie hielt sich an der eisernen Regel von

ihrem Meister, dabei biss sich sich auf die Unterlippe.

Irgendwann hörte Sina auf zu singen und ihre Illusionen verschwanden, abwartend wie Sakura zu einer Entscheidung gekommen ist. Die Heldin zerstörte Statuen eine nach der anderen, dabei fielen ihr Tränen vom Gesicht runter.

„ … Was für einen Schwur muss ich leisten?“

Kapitel 253

Ich bin wiedergeboren und der Wüstensturm?

Die Gruppe hat ein Nachtlager in der Stadt aufgestellt, während Sina nachdenklich in den Himmel schaute. „Was… hat Sina eigentlich auf einmal? Sie wurde nach dem Kampf gegen diesen Vampir sehr still.“ flüstert Rose.

„Keine Ahnung, aber scheinbar kannte sie diesen Mann von irgendwoher.“ flüstert Leena zurück, dabei warf sie immer einen Blick zu Sina.

„Ehrlich? Mir ist das so ziemlich egal…“ meinte Axel, der immer wieder an sein kaputtes Schwert denken musste, dabei schauderte es ihm, wie heftig die Fähigkeit der Dämonin gewesen sein musste, dass es sich so verformt hat.

Sakura seufzte nur, nahm eine warme Mahlzeit und setzte sich an die Seite von Sina. „Hier, vielleicht hilft es dir ja beim nachdenken.“ Die Dämonin nahm die Schüssel an und starrte kurz rein, dann nahm sie von der Mahlzeit.

„Ihr… kanntet diesen Mann oder? Auch wenn er euch scheinbar überhaupt nicht gekannt hat.“ kam Sakura direkt zum Punkt.

„ … Ja und ja, auch dessen Gründe kenne ich. *seufz* Nun verstehe ich so einiges, warum wir uns kaum gegenseitig verstehen und… darüber muss ich nachdenken, welche Gefahr ich nun geworden bin. Vermutlich… habe ich schon alleine durch meine Anwesenheit die… Welt verändert.“ lächelt Sina traurig.

„Wie… soll ich das verstehen?“

„Besser… du erfährst nicht mehr allzu viel von mir, bis ich mit meinen Gedanken ins Reine gekommen bin. Aber keine Sorge, ich werde euch weiterhin begleiten, bis… nun, scheinbar werdet ihr ja noch von einem anderem Monster gefolgt, also kümmere ich mich noch darum.“

„ … Ich wollte… dich fragen, ob du dich nicht meiner Gruppe anschließen willst? Ich glaube euch nun wirklich, dass ihr eine Götterbestie seid, auch wenn man euch immer mit einem Dämon verwechseln wird. Damit müsst… ihr Leben wegen euren Flügeln.“

„Ah… dagegen kann ich was machen.“ Sina schnipst mit den Fingern und die Flügel wurden unsichtbar. Leena spuckt ihre Suppe aus dem Mund und traute ihre Augen nicht, was die Dämonin wieder getan hat.

„Das… hat sie doch auch mit uns gemacht oder? Also als sie uns aus dem Kampfplatz fortgetragen hat.“ murmelt Rose.

„Was… kann dieses Monster eigentlich nicht?“ musste Axel unweigerlich sagen, denn langsam kommen immer mehr Fragen auf, ob das wirklich noch ein Dämon ist.

„Nun… damit werdet ihr in der Zukunft keine Schwierigkeiten mehr haben, aber… sie sind nur unsichtbar oder? Vielleicht finden wir auf der Reise eine Rüstung, die… eurer Statur passen könnte.“ starrte Sakura auf die weiblichen Reize von Sina.

„Ey… nichts gegen meine Schönheit, aber… ich muss dein Angebot vorerst ablehnen, also mich deiner Gruppe anzuschließen. Wie gesagt, ich muss nachdenken, wie ich nun weiter vorgehen soll.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Vorerst? Dann kann ich mir ja trotzdem irgendwie Hoffnung machen, denn… ich bin ehrlich, aber bisher treffen wir ein Monster nach dem anderen, gegen das wir einfach keine Chance haben.

Vermutlich hast du auch eine Ahnung, was mit der Stadt passiert ist oder? Wir haben einige Münzen gefunden, aber… in den Häusern haben wir keine Kampfspuren oder ähnliches gefunden, weswegen die Stadt aufgegeben wurde.

Axel meinte, das Wasser könnte versiegt sein, aber… wirklich überzeugt hat es mich nicht. Dafür sind zu viele Häuser noch mit alten Möbeln und ähnliches bestückt worden.“

„ … Mit dem bisschen, was ich entdecken konnte, kann ich auch nichts wirklich anfangen aber… Vermutlich war es das Werk eines bestimmten Monsters.“

„Scheinbar kennt ihr es, vielleicht sollte ich dem Reich melden, dass so ein gefährliches Monstrum auf der Welt existiert, vielleicht können die Abenteurer sich diesen Monsters annehmen.“

„Nein, dieses Monster werden sie nicht schaffen, dass sind stärkere Wesen als die Monsterstufe SSS, wenn dir das was sagt?“

„Aber sicher das! Nur… habe ich nicht wirklich einen Vergleich, welches Monster wie stark ist, versteht ihr?“

„Nun… Dieser Vampir, der euch gefolgt ist, war zum Beispiel ein SSS-Monster gewesen.“

„Bitte?!“

„Richtig, ihr hattet von Anfang gegen ihn keine Chance gehabt. Wenn ich ehrlich bin, selbst ein SSS-Abenteurer… dürfte gegen diesen Vampir auch kaum Möglichkeiten haben, ihn zu besiegen, dafür ist der Mann viel zu gerissen und kampferprobt.

Ich schätze den Wolf auch als ein SSS-Monster, zumindest von seiner Zerstörungskraft her, wie du es mir erzählt hast, deswegen mache ich mir eigentlich keine große Sorgen. Was… mir eher Sorgen macht ist das Monster, was die Stadt ausgelöscht hat.“

„Willst du mir nicht mehr über dieses Monster sagen, was selbst so eine starke Person wie dich beunruhigt?“

„Es ist eine Götterbestie wie ich. Sie wird Dogma, die ewige Dunkelheit genannt und… woher ich komme, gab es einen Auftrag, dass man seine Existenz bestätigen soll. Es wurde daher nie gesehen oder ähnliches, aber aufgrund meiner zahlreichen Kontakten wurde mir bestätigt, dass es… sehr wohl existiert.

Untersuchungen haben ergeben, dass es ganze Städte auslöscht, was heiß auslöscht. Die Bewohner der Städte verschwinden einfach und Dogma lässt eine Geisterstadt zurück, dann sucht es irgendwo auf der Welt einen Platz und hält ein Nickerchen.

Die anderen Götterbestien, die ich bisher getötet habe, haben Kontinente mit ihrer Kraft verändert, verstehst du? Ich… könnte es auch, aber belassen wir es, dass ich es nicht mache. Nun haben wir also ein Monster… dass einfach nur Leben nimmt ohne Zerstörung zu hinterlassen. Nun merkst du selber, wo mein Problem ist oder?“

„Ihr fürchtet, dass es Fähigkeiten besitzt, gegen die ihr euch vermutlich nicht wirklich wehren könnt oder?“

„Unter anderem… sag… kennst du einen Magier, der sich auf die Magie der Leere spezialisiert hat?“

„Huch? Tut mir leid, aber bei Magie kann ich dir leider nicht helfen. Ich kann Leena fragen, aber Leere? Dachte, dass ist einer der schwersten Magiearten, die man erlernen kann.“

„Verstehe…“ sagte Sina niedergeschlagen, die Trauer konnte man in ihren Augen nicht übersehen. Sina nahm fast mechanisch ihr Essen und war scheinbar nicht mehr gewillt, weiter zu reden, so ging Sakura wieder zu ihren Freunden zurück.

„Leena, kennst du Magier, die sich auf Leerenmagie spezialisiert haben?“ flüstert die Anführerin und Leena riss erstaunt ihre Augen auf.

„Leere? Kein vernünftiger Magier spezialisiert sich auf dieses Element, dafür hat es zu viele Nachteile, als das es sich lohnt das zu lernen, wieso?“ hake Leena sofort nach.

„Keine Ahnung, aber… scheinbar braucht Sina so eine Person.“ meinte Sakura und erzählte das Gespräch, was sie mit Sina hatte.

„Es… gibt noch mehr solcher Wesen, die die Stärke dieser Dämonin haben? Wieso haben wir davon noch nichts gehört, wenn sie solche Kräfte besitzen.“ war Axel sofort misstrauisch.

„Sina ist keine Dämonin, soweit muss du sie nun akzeptieren. Ich habe ihr sogar einen Platz in unsere Gruppe angeboten, aber… irgendetwas beschäftigt Sina so sehr, dass sie es erstmals abgelehnt hat.“ wurde Sakura ein bisschen lauter.

„Ruhig, sonst hört sie dich!“ flüstert Rose, aber Sina schaute wieder in den Himmel. In diesem Augenblick konnte man irgendetwas am ihrem Gesicht sehen, als hätte Sina eine Träne fallen lassen.

„Scheinbar ist es sogar ernster als es den Anschein hat.“ meinte Leena, während Rose und Sakura ihr zustimmen mussten.

„Habe ich mit meiner Aktion die Zukunft verändert? Wie… kann Dr. Ruin so dermaßen wahnsinnig sein und einen Zauber erfinden, wo man durch die Zeit reisen kann. Hat er überhaupt nicht über die Konsequenzen nach gedacht?“ grübelte Sina, aber am meisten tat es ihr weh, dass sie… alleine auf der Welt war.

Alle ihre Freunde existieren vermutlich noch nicht, selbst ihre Familie. Sina wusste genau, warum sie Acula nicht töten konnte, nur stellte es für sie die Frage… ob sie nun die Dämonin aus seiner Geschichte war oder jemand anderes.

„Es gibt verdammt so viele Theorien, aber was soll ich nun machen? Entweder ist es ein und die selbe Welt, so verändere ich nun ununterbrochen meine Zukunft. Dann könnte es auch sein, dass es nun eine Parallelwelt wurde, die eine komplett andere Zukunft haben wird, dann kann ich… meinen Einfluss gelten machen, zumindest habe ich die Kraft…

Selbst in meiner alten Welt gab es unzählige Theorien, aber die helfen mir auch nicht weiter. Was ist, wenn ich sogar einen Dämon töte, der Einfluss darauf hat, ob ich existiere? Wenn ich ihn töte, löse ich mich dann auf so wie im Film „Zurück in die Zukunft?“

Sherry… ich vermisse dich jetzt schon.“ dachte Sina und ließ unbewusst eine Träne von den Augen fallen.

Am nächsten Morgen ging die Gruppe weiter ihren Weg und verlässt die Ruine. Sina bildete den Abschluss, dabei wirkte sie immer noch nachdenklich.

„Schon eigenartig. Als wir sie kennengelernt haben, tat sie alles, damit wir in irgendeiner Form miteinander mit ihr sprechen, nun will sie ihre Ruhe haben.“ kommentierte Leena die momentane Situation.

„Nun… keine Ahnung was sie überhaupt so wirklich beschäftigt, muss ja was mit dem Vampir zu tun haben oder?“ meinte Rose.

„Zumindest fing es erst da an oder? Sie kannte ihn ja, aber…“ fügte Sakura hinzu, als Axel sich meldet. „Leute, wir bekommen Probleme!“

Sofort drehten alle Damen ihre Köpfe nach vorne und sahen, was Axel meinte. „Oh nein… ein Wüstensturm! Was sollen wir machen?!“ fragte Rose sofort.

„Keine Ahnung, aber ich sehe… nirgends Unterschlupf oder so!“ wirkte Axel sehr unruhig, als Sina zu ihnen kam.

„Habt ihr Seile? Lange und stabile Seile?“ fragte die Dämonin. „Erm… ja, aber was willst du denn gegen den Wüstensturm anrichten?“ wunderte sich Leena.

„Gegen den Sturm nichts, aber wir verbinden uns mit den Seilen miteinander, damit wir auf keinen Fall getrennt werden.“ erklärte Sina. Sofort holten alle ihre Seile heraus und verknüpfen sie alle miteinander. Dann wird das Seil an Axel gebunden, folgend Rose, Leena und Sakura.

„Erm… hätte nichts dagegen, auch verbunden zu werden.“ meinte Sina trocken. „Oh…“ fiel Sakura auf, als der Sturm sie fast erreicht hat. Panisch holte sie ein weiteres Stück Seil aus dem Inventar und verknotet es in Rekordzeit um ihren Bauch, während Sina in der Zeit es um sich wickelt.

„Und nun?“ fragte Leena verängstigt. „Tja… entweder die Hohlbirne findet irgendwie ein Versteck oder wir kuscheln alle zusammen und warten den Sturm ab.“ schlug Sina vor.

Scheinbar war die Vorstellung mit der Dämonin zu kuscheln das schlimmste, was es für Axel gibt, sodass er ein Fernrohr schnappte und eilig ein Versteckt suchte…

„Dort ist eine Höhle!“ rief er freudig, aber der Sturm hat sie nun erreicht. „Dann zieh uns dahin!“ schrie Sakura, die aber schnell den Mund schließen musste, als Sand darin gelangte.

Axel gab sich Mühe, denn im Sturm konnte er fast nichts sehen. Bei den anderen war es auch nicht unbedingt besser. Sina versuchte es mit ihren Flügeln, aber sie verzog ihr Gesicht, als die Sandkörner wie Geschosse in ihre Flügel knallten.

Rose und Leena fielen öfters hin, so das der Prozess sich in die Länge zog, bis Axel durch ein Wunder tatsächlich geschafft hat, die Gruppe zur Höhle zu bringen. Alle spuckten wie wild den Sand aus dem Mund und rieben sie die Augen.

Nachdem sich alle beruhigt hatten, kam die erste Frage von Leena: „Was… ist das für eine Höhle?! Sollte ein so tiefer Gang vorhanden sein?“

„Keine Ahnung, aber raus können wir leider auch nicht mehr, also… muss Sakura entscheiden.“ meinte Axel.

Sina hat sich vom Seil gelöst und begutachtet den dunklen Gang. „Das… ist keine normale Höhle, weiter drinnen werden diese Höhlenwände… zu einer Mauer?“

„Nun… da wir nichts besseres zu tun haben und ich keine Lust habe, abzuwarten bis der Sturm vorbei ist, können wir die Höhle auch weiter untersuchen.“ kam Sakura zu einem Entschluss.

„Gut gesprochen.“

Kapitel 252

Ich bin wiedergeboren und ???

Der Vampir machte keine Anstalten Sakura und ihre Freunde anzugreifen. Er stand einfach nur da und grinste sie an.

„Axel, du greifst ihn von der Seite an, Leena wird sich darauf konzentrieren seine Bewegung einzuschränken und Rose, du benutzt deine Schleuder!“ befahl Sakura, dann stürmte sie mit Axel auf den Mann zu.

Je näher sie heran kamen, desto intensiver wurde seine Aura, aber… auch wurde er immer größer. Sie hatte in der Hauptstadt von Ethia schon einige große Männer gesehen, aber er übertrifft sie bei weitem.

Als Sakura in Angriffsreichweite war, schlug sie mit ihrem Schwert nach dem Mann, aber er blockte sie mit seinen kleinen Fingernagel ab. Dies brachte Sakura zum Staunen und den Vampir zum lachen.

„Was ist los Heldin? Ihr wisst was ich bin oder nicht?“ ärgert der Mann Sakura, als Axel nun von hinten mit seinen Schwert zuschlug. Der Vampir wusste es natürlich und wich im letzten Moment aus, wo er beinahe nach Sakura geschlagen hätte, wenn sie den Angriff nicht geblockt hätte.

„Herrlich, so eine tolle Zusammenarbeit die ihr zeigt.“ grinste der Vampir weiter, als ein Stein auf sein Gesicht zuflog. Rose benutzte ihre Steinschleuder um ihn damit irgendwie zu verletzten, aber der Vampir fing den Stein einfach mit der Hand auf.

„Bitte… diese Angriffe könnte ich sogar blind auffangen.“ seufzte der Vampir und warf den Stein zurück zu Rose. Diese wollte ihm ausweichen, aber der Angriff kam so schnell, dass der Stein durch ihren Bauch geschossen kam und ein Gebäude hinter ihr zerstörte.

Unglaubwürdig legte Rose ihre Hand auf die Wunde und sah ihr eigenes Blut an den Händen, als sie vor Schmerzen zur Seite fiel.

„Du Mistkerl!“ schrie Sakura und schlug einen Schwertsturm auf den Vampir nieder. Dieser lachte wieder und wehrte die Angriffe mit seinen kleinen Fingernagel ab. Axel unterstützte Sakura von der Seite, aber dies brachte den Mann noch nicht mal ins schwitzen.

Rose heilte ihre Verletzung selber, als Leena einen starken Blitz auf den Vampir zauberte, der ihn auch traf. Sakura sowie Axel nahmen nachdem Angriff sofort Abstand von dem Mann und warten ab, dass die Rauchwolke verschwand, die durch den Angriff entstanden ist…

„Herrlich… wie lange ist es her, dass man mich mit einem Blitz getroffen hat?“ lachte der Vampir in der Rauchwolke, dann ließ er den Rauch durch seinen großen Umhang verschwinden.

Leena verstand die Welt nicht mehr. Erst die Dämonin, nun dieser Vampir. Ist sie wirklich so schwach? Der Vampir hatte es in ihren Augen gemerkt, dass sie starke Selbstzweifel hatte. „Oh… hat das kleine Magiermädchen auf einmal Zweifel an sich selber?“ heuchelt der Mann Mitleid vor.

„Lass sie gefälligst in Ruhe!“ griff Sakura wieder mit Axel an. Diesmal gähnte der Mann vor Langweile. „Es war ja schon ein bisschen unterhaltsam, aber ehrlich? Dieser Kain konnte mich schon etwas eher unterhalten und habe ihn zu einem Vampir verwandelt. Nun heult er sich in meiner Burg aus, aber keine Sorge, bald wird er mein Geschenk zu schätzen wissen.“ teilte der Vampir mit.

„Was hast du mit Kain angestellt du Monster?! Er war ein Schüler von Markus und hatte einen rechtschaffenden Geist!“ schrie Sakura wütend, genau was der Vampir erreichen wollte.

„Das hat jeder meiner Neuzugänge, aber irgendwann… fangen sie ebenso an euch Menschen als Vieh und Futter zu betrachten. Es ist alles nur eine Frage der Zeit und… richtigen Erziehung.“ kichert der Mann. „Aber danke für dein Kompliment, wirklich.“

Sakura verlor sich fast in ihre eigenen Wut, als Axel sie wieder zur Besinnung brachte: „Sakura! Vergiss nicht, was Markus dir beigebracht hat!“

„Urgh… danke.“ meinte Sakura ehrlich. Axel nickte und griff diesmal alleine den Mann an. Sakura nutzte die Chance und beobachtete den Vampir, wie er die Klinge mit dem Fingernagel aufhält, als ihr was auffiel.

Sofort griff Sakura ebenso an und als der Vampir mit seinen Fingernagel ihr Schwert aufhalten wollte, drehte Sakura im letzten Moment ihre Klinge, sodass sie über den Fingernagel kam und verletze die Hand vom Vampir. Einen roten Schnitt konnte man auf der Rückseite der Hand sehen und der Vampir reagierte leicht erstaunt.

„Ho? Scheinbar könnt ihr tatsächlich mehr als es den Anschein hat.“ lobte der Vampir. „Das wird nicht die letzte Wunde bleiben!“ sagte Sakura zuversichtlich. Aber der Vampir zeigte seine Rückhand und man sah keine Wunde mehr.

„Aber…?“ staunte Axel und der Vampir lachte wieder. „Tja… überlegt mal scharf nach, was wohl eben passiert ist.“

„Regeneration. Anderes fällt mir nicht ein.“ fluchte Sakura mit ihren gekniffenen Augen und hätte es eigentlich besser Wissen müssen.

„Richtig. Nun kommt die spannende Frage. Wie wollt ihr mich denn ernsthaft verletzten, dass selbst meine Fähigkeit nicht mehr hinterher kommt?“ grinste der Vampir wissend, als ein Feuerball ihn am Kopf traf.

Leena konnte sich wieder einkriegen und hat einen weiteren Zauberspruch benutzt. Sie stand vor Rose, die scheinbar immer noch am heilen war.

„Wie unhöflich mich mitten im Gespräch anzugreifen.“ war der Vampir nun nicht mehr amüsiert. Man sah leichten Ruß an seinem blassen Gesicht, ansonsten konnte man keine Verletzung an seinem Gesicht sehen.

„Denke, wir werden das Spiel nun beenden, aber vorher… werde ich dir mal richtige Magie zeigen.“ öffnete der Mann seine rechte Hand nach Leena. Ein gigantischer Blutangriff schoss auf die beiden Frauen… als sie verschwanden und der Angriff weitere Gebäude zerstörte.

„Huch? War mein Angriff etwa zu stark?“ wirkte der Vampir ein bisschen verwundert. Sakura fiel auf ihre Knie, als sie den Tod ihrer Freundinnen mit ansehen musste. Axel schrie seine Wut heraus und griff wieder den Vampir an, aber wie der Mann schon angekündigt hat, beendet er nun das Spiel.

Der Vampir fing das Schwert mit einer Hand auf, riss es Axel weg und schlug ihn mit einer Handfläche direkt in den Boden, wo er bewusstlos wurde. Das Schwert warf der Mann achtlos nach hinten und ging langsam auf die Heldin zu.

„So… endlich habe ich auch einen beschworenen Helden in meiner Sammlung.“ grinste der Vampir gierig. Aber der Gedanke, ein Vampir zu werden widerte Sakura so stark an, dass sie in der Verzweiflung nochmal den Mann angriff.

„Ja ja, der letzte Akt. Das übliche mit Viechern, aber keine Sorge, du wirst dein neues Leben lieben.“ lachte der Vampir wissend. Er wich allen Schwertangriffen von Sakura aus und stand auf einmal hinter ihr.

Sakura ahnte nun, dass sie verloren hatte und gab ein letztes Stoßgebet… und hofft, dass Markus sie ihr Versagen verzeiht… Die Heldin schloss ihre Augen…

„Zeit das du mit jemanden kämpfst, der in deiner Liga spielt.“ meldete sich auf einmal eine bekannte weibliche Stimme und Sakura hörte, wie der Vampir hinter ihr laut aufschrie.

Sofort riss Sakura ihre Augen auf und drehte sich um, dabei sah sie, wie eine Hand aus dem Bauch des Mannes ragte. Aber der Blick in den Augen des Mannes wird Sakura nie wieder vergessen, soviel Unglaube steckte darin.

Sina riss ihre Hand aus dem Körper von dem Vampir raus und trat ihn mit voller Kraft zur Seite, der Vampir hatte keine Chance gehabt, dem Angriff auszuweichen. Der Mann flog mit großer Geschwindigkeit in eines der Häuser rein, es krachte dann anschließend in sich zusammen.

„Sina!“ rief Sakura erstaunt. An die Dämonin hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. „Entschuldigung für die Verspätung, aber ich musste die Stahlketten aufsprengen.“ grinste Sina, während die Ketten lose um ihre Arme hingen.

„Das ist der Mann, der uns das Leben schwer machte und… meine Freundinnen getötet hat!“ weinte Sakura, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Denen geht es gut. Ich habe den Angriff von dem Vampir für sie geschluckt.“ meinte Sina und schnippst mit dem Finger. Sofort wurden Rose und Leena sichtbar und standen Abseits von dem Kampfplatz.

„Eh?!“ verstand Sakura die Welt nicht mehr, als sie und Sina ein lautes Gerümpel hörten. „Schnapp dir Axel und halt Abstand, das könnte ein bisschen hässlich werden, weil das nicht irgendein Vampir ist.“

„Wie… meinst du das?“ hakte Sakura nach, aber Sina schüttelt den Kopf. „Später, ich darf ihn nicht aus den Augen verlieren, er hat einen sehr verdorbenen Charakter.“

„Ok?“ stand Sakura auf und ging zu Axel, während Sina nun dem Vampir ihre Aufmerksam widmete. Sie hat den Krach frühzeitig mitbekommen und ist sofort zu dem Ursprung gerannt, als ihr beinahe die Augen aus dem Gesicht gefallen wären.

Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, nochmal einen alten Feind zu sehen. Einen Feind, dem sie ihre Flügel zu verdanken hatte. Lord Acula, den sie eins bekämpfte und im letzten Moment getötet hat. Ihn zu sehen beweist nur eines: Sie wurde in die Vergangenheit geschickt und verstand nun so einiges, aber darüber will sie sich erst später den Kopf zerbrechen.

Sina hätte gerne früher in den Kampf eingegriffen, aber sie wollte ihm nicht mit den Fesseln um die Arme entgegentreten und musste alle ihre Kraft einsetzen, bis sie zerbrochen sind. Einen Dämon könnten die Ketten vielleicht standhalten, aber nicht eine Götterbestie.

Acula kam aus dem zerstörten Haus heraus, seine Wunde am Bauch ist wieder verheilt und er zeigte ein wütendes Gesicht. Für Sina war es aber die größte Freude gewesen, ihm die gleiche Medizin schmecken zu lassen.

„Grrr… wer seid ihr und warum hilft ein Dämon Menschen?“ fragte Acula sofort und begutachtet seinen neuen Gegner. Ihm fielen sofort die riesigen Flügel der Dämonin auf sowie das sie unterschiedliche Haarfarben hatte.

„Wer ich bin? Jemand der dir in den Arsch tritt und ich helfe den Menschen hier, weil sie mir mein Leben gerettet haben. Darf ich mal vorsichtig nach eurem Namen fragen, Lord…?“ grinste Sina wissend.

„Acula, aber das ist das letzte was ihr von mir wissen werdet.“ knurrte Acula. „Ah sicher, warum nicht.“ grinste Sina immer noch. „Wie geht es eurer Verletzung? Es hat sich ziemlich herrlich angefühlt, als ich meine Hand einfach durch euren Körper gerammt habe.“

„Das wird kein zweites Mal passieren!“ versprach Acula und griff Sina an. Die Dämonin… reagierte leicht erstaunt, wie langsam Acula sie angreift. „Bin ich so stark geworden, dass… selbst meine alten Feinde keine wirkliche Bedrohung mehr sind?“ grübelte Sina.

Acula schlug mit einer Faust nach Sina´s Gesicht, aber sie schlug mit ihrer Stirn nach der Faust, die sofort gebrochen wurde. Der Vampir schrie fluchend, dann wollte er mit der anderen Hand Sina ohrfeigen, aber alle Aktionen, die Acula macht… Sind einfach langweilig. Sie ist zu stark und der Vampir war in der Vergangenheit wohl um einiges schwächer gewesen.

Auf jeden Fall fing Sina die Hand des Vampirs auf und knickte sie sofort nach hinten, wodurch sie sofort gebrochen wurde.

„Acula Acula, ihr seid wirklich ein Schwächling.“ provozierte Sina den Vampir, während sie weiterhin die Hand hält.

„GNNRRRRR!“ wurde Acula wütend wie nie zuvor. Wie kann es ein Dämon wagen, einfach in seinen Spiel zu erscheinen und es zu ruinieren? Wie kann diese Frau es wagen, Hand an ihn zu legen? Eine Zornesader bildete sich auf der Stirn von Acula und er trat nach Sina.

Sie ließ die Hand los und fing sein Bein auf. Dann krallte ihre Hand sich tief in das Bein rein, wo Acula wieder laut aufschrie, Blut floss sofort aus den Wunden heraus.

„Das ist Musik in meinen Ohren, wirklich.“ teilte Sina dies lächelnd mit, dann zog die Dämonin Acula über sich und rammte ihn auf den Boden, der sofort mit den Boden in die Tiefe ging.

Sakura hat Axel längst ihn Sicherheit gebracht und dieser wird von Rose geheilt, nun schauten sie den Kampf an. „Einfach… unglaublich. Wir… hatten niemals eine Chance gegen diesen Vampir gehabt, selbst… mit Meister nicht.“

„Scheinbar… Irgendwie… bin ich nun froh, dass wir diese Frau gefunden haben“ murmelt Leena. Ihr Selbstvertrauen in ihre Magie hat ziemlich gelitten und sie konnte immer noch nicht glauben, wie Sina auf einmal vor ihr erschien und den Zauberangriff gegen sie und Rose abgefangen hatte.

Sina wiederholte das Spielchen ein paar mal wieder, sodass der komplette Boden um sie herum völlige Zerstörung aufzeigte, dann warf sie Acula von sich weg.

Dieser stand wieder sofort auf, aber er hatte wirklich schwer zu kämpfen. Überall sah man Wunden, der Vampir atmete selber schwer.

„Wer… seid ihr?! Es ist, als würde ich gegen einen Dämonenkönig kämpfen!“ fluchte Acula, dabei überlegte er, wie er gegen die Dämonin vorgehen soll.

„Uninteressant und nein, ich bin nicht die Dämonenkönigin, wenn ihr in dieser Richtung denkt.“ lächelt Sina böse. Nun hatte Acula die Nase voll und holte ein Falchion raus.

„Verwandele dich Tram!“ befahl Acula und das Schwert fing an, weiß-bläulich Muster auf der Klinge zu bilden, dabei nahm es eine gezackte Form an. Sina hob nur eine Augenbraue hoch, denn ihr war nicht bewusst, dass Acula auch eine lebendige Waffe besaß.

Sie sah auf dem Boden ein herrenloses Schwert und nahm es auf. „Hmm ungewohnt ein fremdes Schwert zu benutzten, aber für meine Zwecke wird es ja reichen.“ murmelte Sina.

Acula griff sie wieder an und Sina blockte es mit dem Schwert ohne Probleme ab, die Blitze die auf das Schwert sowie Sina zuflogen, merkte die Dämonin nicht einmal. Dies bekam der Vampir mit und reagierte sehr erstaunt.

„Ernsthaft! Wer seid ihr?!“ hakte Acula sofort nach. „Besiegt mich und vielleicht werde ich es euch sagen.“ schmunzelt Sina. Sie würde dem Vampir soviel sagen wollen, aber… Acula wird nichts davon verstehen.

„Allesschneider!“ brüllte der Vampir und ein violetter Schnitt aus nächster Nähe wurde auf Sina losgelassen, aber Sina zerstörte es mit dem Schwert einfach. „Das… war alles? Irgendwie hatte ich mehr erwartet.“ reagierte Sina enttäuscht.

„Als ob ihr es besser machen könntet!“ knurrt Acula. „Und wie ich es kann. „Zerstörungsschnitt!“ benutzte Sina nun ihre eigene Fähigkeit. Eine schwarze Linie mit brennenden Schweif flog auf Acula zu.

Panisch hob er sein Schwert hoch, aber… es wird von der Fähigkeit vom Griff getrennt und zerstörte seinen Waffenarm. Acula fiel schreiend auf die Knie, Blut spritze aus dem Armstumpf heraus. Aber die Fähigkeit hat das Schwert von Sina ziemlich verformt, sodass sie es nicht mehr wirklich benutzen kann.

Das hielt Sina aber nicht davon ab, Acula ins Gesicht zu treten, so dass er einen Salto nach hinten machte, bevor auf den Boden fiel.

„Soo… scheinbar seid ihr nicht in der Lage es mit mir aufzunehmen, dabei dachte ich immer, dass solche starken Vampire wie ihr es mit den stärksten Monstern der Welt aufnehmen könntet.“ ärgert Sina den Vampir.

Acula hat sich vom Angriff erholt und stand wieder auf, seine Regeneration arbeitete daran, seinen Arm wieder herzustellen. Er kniff wütend seine Augen zusammen, aber… leider hat die Dämonin recht. Seine lebendige Waffe wurde zerstört durch ein einfaches Schwert und bisher konnte er keinen nennenswerten Angriff landen, als er die Menschen sah.

Sofort stürmte Acula auf die Menschen zu, aber Sina hat es kommen sehen und nur auf diesem Augenblick gewartet. Sie packte Acula an den Haaren und riss ihn wieder zurück, der große Mann fiel zu Boden.

Dann schlug Sina ihre Hand in die Brust von Acula und packte sein klopfendes Herz. Der Vampir schrie laut auf und packte mit seiner gesunden Hand den Arm von Sina, aber dieser wird einfach mit dem anderen Arm von Sina aufgehalten.

„Nun ist euer Leben in meinen Händen, Lord Acula. Wie fühlt es sich an… ein Verlierer im eigenen Spiel zu sein?“ lächelt Sina sadistisch.

„Was… wollt ihr? Ihr hättet mich längst töten können!“ knurrte Acula, dabei überlegte er, wie er aus der Falle entkommen kann.

„Tja… das hätte ich oder? Dummerweise… habe ich meine Gründe euch „noch“ am Leben zu lassen. Schwört auf den dunklen Gott, dass ihr die Menschen hinter mir für alle Zeiten in Ruhe last. Das gilt für euch und eure Nachkommen sowie eure Untergebenen, selbst die Nachkommen der Menschen sind unantastbar für euch alle.

Also… für mich klingt das wie ist ein ziemlich fairer Handel oder?“ grinste Sina und drücke leicht das Herz von Acula zu. Sofort schrie er wieder laut auf vor Schmerzen.

„Noch nie wurde ich so gedemütigt, aber… eure Stärke muss ich anerkennen… Gnrrrr… Ich schwöre, dass diesen Viechern… ab jetzt und in der Zukunft sowie deren Nachkommenden kein weiteres Unheil von mir sowie meinen Kinder und Untergebenen erleiden werden.“ leistete Acula seinen Schwur.

Sina riss ihre Hand aus der Brust von Acula heraus und nahm Abstand von ihm. Ungläubig starrte der Vampir die Dämonin an, dass sie einfach so von ihm losgelassen hat.

„Nun verschwindet, bevor ich es mir anders überlege.“ befahl Sina. „Denk nicht mal daran, uns zu folgen.“ kam die Warnung hinterher.

„Das werdet ihr mir büßen Dämonin. Der Schwur beschützt nur die Viecher, aber nicht euch!“ knurrte Acula wütend.

„Ja ja, kommt wieder, wenn ihr wirklich stärker geworden seid.“ drehte Sina sich um und widmete Acula keine weitere Aufmerksamkeit. Sie hörte den Mann nur laut fluchen, dann verschwand seine Aura.

„Deswegen… hakte Acula damals in meinen Kampf so sehr nach der Dämonin…“ fiel Sina eine Erinnerung ein.

Sakura und ihre Freunde, selbst Axel kamen auf Sina zugerannt. „Wieso… habt ihr ihn am Leben gelassen?!“ verlangte Sakura zu wissen.

„ … Ich habe meine Gründe, aber dieser Vampir wird euch noch euren Nachkommenden nichts mehr antun, sein Schwur wird dies verhindern. Nun könnt ihr… eurer Mission wieder nachgehen.“ teilte Sina dies mit.

Sakura wirkte sehr unzufrieden über diese Antwort, aber… musste es akzeptieren, weil die Dämonin sie und ihre Freunde letztendlich gerettet hat.

„Was hast du mit meinen Schwert gemacht?!“ fluchte Axel sofort. Sina fiel das Schwert in ihrer Hand wieder ein, was sie auf dem Boden nochmal aufgehoben hat.

„Es hat gute Dienste geleistet, aber meinen Kräften können gewöhnliche Waffen wohl… nicht wirklich standhalten.“ grinste Sina.

„Das werdet ihr mir büßen!“

„Halt die Klappe Axel, sie hat uns gerettet!“

„Rose?!“

Kapitel 251

Ich bin wiedergeboren und ein andere Verhältnis?

Die Gruppe lief weiter, sie hat sich von ihrem Schock erholt haben, als sie die Magie von Sina sahen. Es herrschte wieder eine Stille aber…

„Sina war euer Name oder?“ fragte Leena auf einmal die Dämonin, die wieder hinter der Gruppe herlief und vor sich her gesummt hat. „Das ist richtig.“

„Können alle Dämonen so… eine starke Magie nutzen?“

„Wenn dann nur der Dämonenkönig und seine Generäle. Wie gesagt, ich bin eine Götterbestie und die Magie kann ich nach belieben einsetzen. Bestimmt gibt es Dämonen, die ebenfalls eine starke Magie einsetzen können, aber irgendwie vertrauen sie ja die meistens auf ihre eigene Stärke.“

„Ich weiß immer noch nicht, was eine Götterbestie sein soll… Meine Zauber… konnten an euch nichts ausrichten oder?“

„Liegt daran, dass ich bis auf wenige Magiearten eine Immunität dagegen habe. Wenn… es keine neutrale Magie ohne Element ist, dürfte es sehr schwierig sein, mich mittels Magie zu bekämpfen.“

„Bitte?! Selbst ich habe nur… eine Feuerresistenz von Level 3 und Windresistenz von Level 2! Ihr könnt mir doch nicht weismachen, dass ihr eine Immunität dagegen habt! Selbst starke Dämonen sind durch meine Feuermagie gestorben!“

„Es ist wie ich es gesagt habe, ich bin dagegen Immun. Aber… für die Immunität musste ich einen großen Preis zahlen… Ich rate dir davon ab, in irgendeiner Form solch hohe Resistenten zu erlangen, denn diese sind alle nur mit Schmerzen verbunden.

Aber es freut mich, dass wir uns auch normal unterhalten können ohne irgendwelche unnötigen Kommentare.“ lächelt Sina.

„Ich… weiß nicht. Nachdem ich euch mit meinem stärkstem Zauber angegriffen habe und ihr eure Magie dann gezeigt habt… Musste ich mir die Frage stellen, bin ich überhaupt wirklich ein starker Magier?“

„Bist du doch oder nicht? Laut deiner Aussage kannst du dich gegen Dämonen wehren. Dein momentanes Pech ist einfach, dass nun Monster kommen, die in einer komplett anderen Liga spielen, mich eingeschlossen.

Ich würde nicht unbedingt den Kopf hängen lassen und weiter deine Magie stärken. Eine meiner Freundinnen kann alle Arten der Magie nutzen und hat sich zur Meisterschaft gelevelt… ok als Elf hat man auch die nötige Zeit oder?“

„Wer… seid ihr wirklich? Erst diese… Aktion um Sakura zu helfen, dann last ihr mitteilen, dass ihr den Frieden vorzieht und nun erzählt ihr mir, dass ihr mit einer Elfe befreundet seid? Gerade die Elfen sind für ihre ausdauernde Geduld und Hass auf Dämonen bekannt.“

„Ok? Das Gefühl hatte ich bei den Elfen, die mir bekannt sind, nicht gehabt. Vielleicht sind sie einfach nur aufgeschlossen für Veränderungen und haben unbewusst gegen den Hass gekämpft.“

„Stammt… ihr wirklich von dieser Welt ab? Alles was ihr sagt… klingt wie ein Märchen, doch sieht man in euren Augen, dass ihr fest daran glaubt.“ wundert sich Leena.

„Ah… wenn ich ehrlich bin, ich weiß es selber nicht. Ich bin auf der Welt Gaia geboren und kenne Alliancia, aber… das Reich Ethia ist mir überhaupt nicht bekannt. Königreich Efrana, Kaiserreich Osnain und die ehemalige Theokratie Tuzato ja, aber…“

„Entschuldigung, aber von diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Auf Alliancia sollen sie sein? Das bezweifele ich doch recht stark, weil hier nur das Reich Ethia existiert.“

„Deswegen… suche ich nach Hinweisen oder Ähnlichem… um herauszufinden, wo ich wirklich gelandet bin. Wie gesagt, ich bin durch ein misslungenes Experiment in dieser Wüste gelandet.“

„Ich… verstehe.“ meinte Leena, aber man sah ihr was anderes an. Sie nahm wieder Abstand von Sina, nun kam Sakura stattdessen.

„Ich… möchte mich bedanken.“ murmelt Sakura, die neben Sina herlief. Man sah Axel an, dass die Aktionen von Leena und Sakura ihm überhaupt nicht passten, aber mit der Aktion bei dem Sandgolem überlegt er es sich nun zweimal, ob er irgendetwas gegen Sina planen will, obwohl sie immer noch die Stahlketten trug.

„Gerne geschehen. Scheinbar geht es dir ja wenigsten etwas besser, auch wenn es schon ironisch ist, dass ich als angeblicher Dämon dich aufmuntern musste.“ grinste Sina. Sakura musste bei der Bemerkung ebenso schmunzeln.

„Kannst du mir mal den Mann beschreiben? Ich… habe eine ungefähre Vorstellung, WAS der Mann sein könnte.“ fragte Sina auf einmal.

„Huch? Erm… er war sehr groß, größer als normale Männer, trug weiße Haare, wobei… sie wirkten schon eher silbern. Sehr blasse Haut und rote Pupillen, ansonsten ein sehr dunkler Umhang, mehr konnte ich nicht sehen.“ beschrieb ihn Sakura.

„Das ist definitiv ein Vampir. Wundere mich, dass du oder ihr ihn nicht als solches erkannt habt?“

„Ein Vampir… das macht natürlich Sinn. Aber am helllichten Tag? Dachte die müssten wegen der Sonne…“

„Nein? Man hat mir ähnliches zu Beginn erklärt, aber jeden Vampir den ich bisher getroffen habe, konnte ohne Probleme unter der Sonne gehen.“

„Ich sprecht, als kämt ihr mit diesen Monstern ständig in Kontakt?“

„Monster? Ich habe drei Vampire, die bei mir leben. Zwei sind geborene Vampire, während der dritte erschaffen wurde und meine kleine Schwester ist.“

„Huh? Wo ist denn der Unterschied bei den Vampiren?“

„Ernsthaft, was hat man dir eigentlich beigebracht über diese Welt? Du zum Beispiel wirst zu einem erschaffenen Vampir, wenn dich einer beißt. Dann bekommst du deren Vor und Nachteile, aber auch deine Stärke bessert sich… minimal. Bei den geborenen Vampiren haben sie von Anfang schon eine Stärke, die die erschaffenen Vampire sich erst antrainieren müssen.

Die Faustregel bei den Vampiren war bisher immer, dass die geborenen Vampire immer stärker sind als die erschaffenen. Abgesehen davon tötet man beide auf die gleiche Art. Kopf vom Körper trennen oder ihr Herz zerstören.“

„Ihr seid… wirklich sehr bewandert in solchen Dingen oder?“

„Hm… das Wissen habe ich im Laufe der Zeit gesammelt, ansonsten hatte ich schon einen Vampirkrieg hinter mir. Dem Anführer… verdanke ich, dass ich nun meine großen Flügel habe.“

„Aha…?“

„Hey, ich glaube… ich habe was gefunden!“ rief Axel von vorne und winkte. Sakura trennte sich von Sina und rannte zu ihren Leuten.

„Hm… vermutlich sollte ich mir überlegen, meine Flügel zu verdecken, wenn ich in eine Stadt gehe. Sie lassen sich nicht einfach… überzeugen mit dem Vampirfluch.“ grübelte Sina.

„Was ist denn Axel?“ fragte Sakura. Der junge Mann zeigte mit seinem Finger und die Anführerin folgte seiner Richtung, als sie eine große verfallene Wüstenstadt sahen. „Was… ist das für ein Ort?“

„Keine Ahnung, aber diese Stadt ist definitiv nicht auf der Karte verzeichnet. Ich bin aber auch ehrlich, dass ich die Wüstenecke kaum kenne.“ meinte Axel. „Ihr vermutlich ebenso oder?“ schaute er dabei Rose und Leena an.

„Bedaure, aber… nein, ich kenne diesen Ort nicht.“ schüttelt Leena den Kopf. „Ich wundere mich, warum man von dieser Stadt nicht gehört hat?“ wiegelt Rose den Kopf. Sina kam nun ebenso bei der Gruppe an und sah sich die Stadt an.

„Zumindest könnte man dort sein nächstes Nachtlager aufschlagen.“ schlug Sina vor. „Bitte?! Ich bekomme dort kein Auge zu. Wer weiß was dort passiert ist!“ schlug Axel die Idee direkt ab.

„Aber wir können trotzdem mal die… Stadt anschauen. Wer weiß, ob wir vielleicht etwas finden können.“ murmelt Rose.

„Ohh? Da hat jemand Lust auf eine Entdeckungsreise.“ grinste Sina und Rose sagte nichts, aber bekam rote Wangen.

„Nun, es schadet nicht, die Ruine zu besuchen.“ kam Sakura zu einem Entschluss. Axel war natürlich nicht begeistert, aber akzeptierte dies.

Die Gruppe ging gemeinsam zur Stadt, ohne zu merken, dass ihnen jemand folgte…

Später standen sie alle vor der Stadt. Aus der Nähe sah man, wie viele Häuser durch die Zeit und Hitze der Wüste in sich zusammengebrochen sind.

„Hmm… merkwürdig.“ meinte Sina. „Wie meinst du das?“ fragte Sakura direkt. „Nun… die Stadt ist definitiv sehr alt und zerfallen, keine Frage, aber… Irgendwie… fehlt etwas. So eine große Stadt wird ja nicht von heute auf morgen einfach so aufgegeben, die Überlebenden hätten ja davon berichtet.“ teile Sina ihre Gedanken mit.

„Du meinst… weil man keine Kampfspuren oder ähnliches sieht, dass etwas… in der Stadt passiert sein muss?“ hakte Leena direkt nach.

„Nun… vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Ich würde vorschlagen, jeder schaut sich selbständig ein bisschen um und wir treffen uns in der Mitte der Stadt wieder. Bevor irgendwelche Kinder denken, dass ich flüchten will aber… Kein Essen oder Wasser, ergo werde ich weiterhin in eurer Nähe bleiben.“ grinste Sina Axel böse an.

„Du kannst mich mal!“ wurde Axel direkt sauer. „Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tust, aber wir werden auch nicht extra auf dich warten.“ meinte Sakura ernst.

„Keine Sorge, ich werde euch schon finden.“ ging Sina ihren Weg in die Stadt. „Das wäre jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, die Dämonin loszuwerden!“ schlug Axel sofort vor.

„Und… wie genau stellst du dir das vor? Wir konnten ihr nicht mal das Wasser reichen.“ sagte Leena trocken.

„Keine unnötigen Streitigkeiten, wir lassen Sina ihren Weg gehen. Aber wir bleiben zusammen und schauen, ob wir nicht etwas nützliches finden können.“ teilte Sakura ihren Entschluss mit.

„Hoffentlich ist diese Stadt auch leer…“ murmelt Rose etwas ängstlich. „So eine große Stadt und zugleich eine Ruine?“

Sina schaute sich die verfallene Stadt in Ruhe an. Die Häuser, die noch relativ stabil aussahen, begutachtete die Dämonin sogar von innen.

„Hmm… alles was man für einen Haushalt braucht, aber… wenn man die Stadt aufgegeben hätte, dürften diese Sachen nicht hier rumliegen.“ grübelt Sina. Auch wenn die Möbel ebenso durch das Alter zusammengebrochen sind, konnte man eine klare Struktur sehen.

Dieses Phänomen findet Sina auch in den anderen Häusern vor. „Es ist… als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ kam Sina zu dem Entschluss. Dann flog Sina in den Himmel und suchte nach etwas wie eine Stadtverwaltung und wurde durch ein großes Gebäude, dessen Dach nur eingestürzt ist, aufmerksam.

Sina flog direkt dorthin und trat die Tür beiseite. „Sieht aus, als wäre das hier das Rathaus gewesen, zumindest könnte ich mir die vielen Schränke so vorstellen.“ war der erste Eindruck in dem großen Eingangsbereich.

Vorsichtig öffnet Sina mit ihren gefesselten Armen einen der Schränke, aber der Inhalt war nutzlos geworden. Wenn irgendwelche Papiere vorhanden waren, zerfielen sie wie nichts, sobald Sina sie berührt.

„Verdammt, das wäre auch zu schön gewesen…“ nörgelt Sina. Sie hatte gehofft, irgendwelche Hinweise zu finden… Hinweise auf ein bestimmtes Monster. „Hrm… hoffentlich finden die anderen etwas nützliches.“

„Was… genau sollen wir hier überhaupt suchen? Die Aktion lenkt nur von unserer eigentlichen Mission ab.“ meinte Leena.

„Keine Ahnung. Waffen, Rüstung, etwas was uns allen ein bisschen hilft. In meiner Welt konnte man Spiele spielen, wo man so was ähnliches wie hier tolle Schätze finden kann.“ erklärte Sakura.

„Erm… nichts für ungut, aber… das sind Spiele oder? Wie kann man das mit unserer Situation vergleichen?“ wundert sich Axel.

„Nun… ich selber habe nichts gegen die Erkundung in dieser Stadt. Wenn wir von der Mission erfolgreich zurückkehren, kann ich meinen Freunden davon berichten.“ nahm Rose ihre Anführerin in Schutz.

„Ich wundere mich nur, was Sina wieder für Gedanken hatte. Es wirkte, als hätte sie eine Ahnung, was hier passiert ist.“ murmelt Sakura.

Die Gruppe suchte ebenso nach etwas, aber werden am Ende nur enttäuscht. Es ist und bleibt eine Ruine. Sie kamen irgendwann an einen ausgetrockneten Springbrunnen an.

„Für so einen großen Springbrunnen, musste die Stadt aber ein geregeltes Wassereinkommen haben, aber wenn das Wasser… nicht mehr in die Stadt kam, wäre es schon ein Grund, die Stadt zu verlassen.“ meinte Axel.

„Aber Axel, wundert dich das nicht ein bisschen, dass wir in den wenigen Häuser… alles vorgefunden haben, was man zum leben benötigt? Wir haben ein paar Münzen entdeckt, aber… irgendwie ist es sehr merkwürdig, als wären die Bewohner einfach so verschwunden.“ zeigte Rose eine ungewohnte Energie.

„Es bringt nichts darüber nachzudenken. Hier müsste man jeden Stein auf den Kopf stellen um „eventuell“ einen Hinweis zu bekommen, was hier passiert ist. Ich halte es immer noch für eine Zeitverschwendung.“ teilte Leena ihre Meinung mit.

„Tja… aber wenigstens haben wir ein bisschen was gelernt. Hoffentlich kommt bald Sina zurück.“ zuckte Sakura mit ihrer Schulter, als sie auf einmal eine Aura spürte… alle spürten.

Sofort zogen sie alle ihre Waffen und halten Ausschau nach einem Monster, als dieses um ein Haus kommt. Es war der Mann, der ihnen die ganze Zeit folgte. Er klatschte in die Hände, als er der Gruppe näher kam, während sie alle verzweifelte Gesichter bekamen.

„Glückwunsch, wirklich. Ihr seid eine der wenigen, die sich mir so lange entziehen konnte.“ lächelte der blasse Mann.

„Nein… wieso…“ stottert Rose und der Mann lachte. „Habt ihr ernsthaft geglaubt, diese Schlucht würde mich daran hindern euch zu suchen?“

„Am Anfang ja, aber nachdem… ich weiß was ihr seid, wundert es mich ehrlich gesagt nicht Vampir!“ brannte in Sakura eine neue Entschlossenheit. Axel, Leena und Rose reagierten erstaunt, als Sakura dies sagte und der Mann hob fröhlich eine Augenbraue hoch.

„Oh? Interessant, aber es wundert mich schon ein bisschen, dass ihr als beschworener Held solange Zeit brauchtet, um dies herauszufinden. Sag… wo ist der alte Mann? Er war von eurer Gruppe der Stärkste gewesen.“

„Getötet durch einen schwarzen Wolf, während wir vor dir geflüchtet sind!“ zischte Sakura wütend, während der Vampir wieder lachte.

„Zu schade aber auch, er wäre ein sehr interessanter Vampir geworden. Aber… nun habe ich ja euch oder? Die Jagd hat endlich ein Ende und ihr werdet mir diesmal nicht entkommen!“ sagte der Vampir.

„Wir werden auch nicht mehr flüchten. Wir werden euch bekämpfen und siegen!“ schrie Sakura und ihre Entschlossenheit sprang sogar zu ihren Freuden über. Jeder von ihnen nickte und sie drückten ihre Waffen fester.

„Dann bin ich mal gespannt…“

Kapitel 250

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen einen Held?

Am nächsten Morgen hatte jeder der Menschen sichtbare Augenringe, während Sina wie versprochen sich ausgeruht hat. Man gab ihr einen Wasserschlauch und trockenes Brot zum Frühstück, besser als nichts.

Nur fiel ihr auf, das Sakura sehr sehr niedergeschlagen aussah, bei dem Gespräch am Abend. Die Hohlbirne Axel dagegen starrte Sina nur hasserfüllt an.

„Nun haben wir ja diese „Frau“ gefunden, was machen wir nun hmm?“ hakte Axel bei Sakura nach, aber die schüttelt den Kopf. „Ehrlich? Keine Ahnung.“

„Was war denn euer ursprüngliches Ziel gewesen? Vielleicht solltet ihr ihm wieder nachgehen, meine ja nur.“ schlug Sina vor, um die Stille zu knacken.

„Halt verdammt nochmal deine Klappe Dämonin!“ brüllte Axel wieder, aber den Blick, den Sina ihm zuwarf, brachte ihn schnell zum Schweigen.

„Ich frage mich ernsthaft, ob du immer noch so eine große Fresse hast, wenn ich diese Fesseln nicht habe. Was ist der Grund für deinen Hass? Sind deine Eltern vor deinen Augen von Dämonen getötet oder so?“

„Das geht dich nichts an!“ platzte Axel fast der Kopf, selbst seine Kameradinnen sind erstaunt, wie anders er ist. Sie wussten ja immer, dass er bei Dämonen generell schnell zur Waffe greift, aber nun wünschen sie sich lieber wieder den alten Axel, der sich um die Gruppe sorgte.

„Ernsthaft, wenn du mal eine Gruppe leiten müsstest, tun mir deine Teamkollegen jetzt schon richtig leid, wenn du jedes mal so eine Kindershow wie hier abziehst.“ schüttelt Sina den Kopf. Axel legte eine Hand auf das Schwert, als Leena sich einmischte.

„Ignoriere sie einfach, auch wenn es dir schwer fällt. Wir wissen doch genau, wie das wieder enden wird, wenn du sie angreifst.“

„Wenigstens die Magierin hat den kühleren Kopf in der Gruppe. Sakura sieht ja eher aus, als wüsste sie nicht, aus welcher Richtung der Wind weht und die mit der Kochschürze… Rose? Keine Ahnung warum sie den Mund nicht auf bekommt.“ grinste Sina, während sie ihr Brot isst.

„Irgendwie dreht sich mir der Magen, wenn ein Dämon mir Komplimente macht…“ verzog Leena ihr Gesicht.

„Aber… in einem hat sie doch Recht… momentan… haben wir kein Ziel oder?“ murmelt Rose, die Sina unheimlich findet.

„ … Wir gehen wieder unser ursprüngliches Ziel an. Axel, kannst du uns den Weg weisen?“ kam Sakura zu einem Entschluss. „Bist… du dir sicher? Du weiß schon, dass wir nun eine Dämonin an der Backe haben oder?“ hakte Axel vorsichtig nach.

„Besser als nichts, notfalls müssen wir uns unterwegs was einfallen lassen.“ nickte Sakura. Axel holte seine Landkarte raus und versuchte ihren ungefähren Standort zu finden, als er auf einmal einen Schatten auf der Karte sah.

„Hmm… das ist Alliancia? Irgendwie… ist die Karte komplett anders, als wie ich sie kenne…“ dachte Sina laut. Axel knirschte mit den Zähnen und nahm sofort Abstand von Sina mit der Karte.

„Da du ja scheinbar die Anführerin bist, aber was genau hast du denn mit mir als „Geisel“ vor?“ fragte Sina nun Sakura.

„Ehrlich? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was die Göttin mir genau zeigen wollte noch inwiefern mir ein Dämon helfen soll. Aber einfach töten… kann ich dich ebenso nicht.“ meinte Sakura.

Danach ging die Reise los. Wie Sakura schon gesagt hatte. Sina kann ihnen zwar jederzeit weg fliegen, aber ohne ausreichenden Schutz gegen die Sonne oder Proviant wird sie nur wieder einen Hitzschlag erleiden, so folgt sie der Gruppe.

Axel ging einen Weg entlang, Leena und Sakura folgten ihm, den Abschluss bildeten Sina und Rose. Nicht das jemand die Dämonin bewachen will, aber trotzdem wollte man sie im Auge behalten, in der Zeit stellte Sina ihre Überlegungen an.

„Also, meine Inventarringe funktionieren nicht, aber sehr wohl meine Ohrringe, die weiterhin meinen Status fälschen, aber interessanterweise fehlen mir die Titel Lady, Reichskanzlerin, Verteidiger und Freund der Wüstenwächter.

Nicht das sie jetzt ein Problem darstellen, aber… wieso sind sie weg? Selbst Held, Teufel oder Prinzessin habe ich ja noch weiterhin.

Was war nochmal der Grundgedanke bei der Leere… das sie Raum und Zeit verändern kann. Ich muss wohl annehmen, dass Dr. Ruin die Ziege… entweder in eine andere Welt schicken wollte oder in ein anderes Zeitalter, aber…

Hat er nicht erklärt, dass er einen Schutzmechanismus eingebaut hat, damit sich sein Zauber im Notfall auflöst? Scheinbar… hat es doch nicht so richtig funktioniert.

Egal, bleiben wir vorerst bei dem Gedanken andere Welt oder Zeit. Wenn ich nur… irgendwelche Beweise sehen würde, dass es dieselbe Welt ist, die ich sonst kenne. Alliancia und einige andere Begriffe waren ihnen bekannt, aber…

Das sie keine Götterbestien kennen, das wundert mich doch schon sehr. Ich kann es ja irgendwie… akzeptieren, wenn sie die Tode von Titanus und Tierra verpasst haben, aber dann kennt man sie doch wenigsten.

Warum… schauen sie immer wieder nach hinten? Ich glaube nicht, dass es an mir liegt.“ fiel Sina was auf.

„Sag… Rose, wieso schaut ihr immer nach hinten? Nicht das ich gegen Aufmerksamkeit was habe, aber… werdet ihr verfolgt?“ fragte Sina und hat scheinbar einen Nerv getroffen, als Rose zusammenzuckte.

„ … Tut mir leid… ich kann einem Dämon nichts sagen…“ stottert Rose nervös. „Beim dunklen Gott, können wir die Dämonensache nicht einfach mal beiseite schieben und ein normales Gespräch führen?

Gestern Abend ist es mir nicht so aufgefallen, aber Sakura sieht ja ziemlich beschissen aus, diese schwarzen Augenringe bekommt man nicht einfach so. Dann die sorgenvollen Blicken in euren Augen? Scheinbar war Sakura ja mal ein bisschen anders drauf gewesen, sonst müsste man sie ja nicht wirklich so unter Druck setzen, damit sie zu einer Entscheidung kommt.

Wenn ich raten müsste, aber das… was euch verfolgt, setzt eure Moral ziemlich runter oder? Hat „es“ jemanden von euch getötet?“ analysiert Sina die Gruppe und scheinbar hat sie wieder einen Nerv getroffen.

„Ich… ich… kann nicht!“ nahm Rose sofort Anstand von Sina, die nur ihre Augen rollt. „Oi, lass Rose in Ruhe!“ rief Axel von vorne.

„Immerhin tue ich was gegen diese Totenstille! Himmel, ich könnte sogar Fliegen furzen hören, so eine Stimmung herrscht in eurer Gruppe!“ wurde Sina nun ein bisschen lauter.

Sakura sowie Leena drehten ihre Köpfe zu Sina um, fragend was die Dämonin schon wieder vor hat, denn bisher gießt sie ja mehr oder weniger nur Öl ins Feuer.

„Auch wenn Rose mir nichts gesagt hat, aber dieses „etwas“ hat scheinbar eine für euch wichtige Person umgebracht oder? Lasst mich raten, er oder sie war die beratende Stimme für eure Gruppe und hat sein Leben gegen dieses „etwas“ eingesetzt, richtig?“ mutmaße Sina.

Wieder hat Sina einen Treffer gelandet, weil Sakura sofort ihren Kopf wegdrehte und Leena ein wütendes Gesicht zog. Axel hatte scheinbar nun die Schnauze voll und kam auf Sina mit einem Schwert zu.

„Nun reicht es mir. Du bist Gift für unsere Gruppe!“ rief Axel wütend. „Warte, nein!“ rief Sakura noch, aber es war zu spät. Der junge Mann war Sina nah genug, die nur leise lachte und dabei den Kopf schüttelte.

„Scheinbar kennst du deine Grenzen nicht Kleinkind!“ grinste Sina böse. Axel hob sein Schwert hoch während des Rennens und wollte dann nach Sina schlagen. Aber sie wich ohne Probleme aus seinem Schlag aus.

Sofort trat sie ihm in den Magen, wo er vor Schmerzen auf dem Boden kniete. Aber Sina trat nun an der Seite nochmal nachträglich zu, dass er mehrmals zur Seite rollte.

„STOP!“ schrie Sakura. „Dann halte mich auf, Anführerin! Du sollst ein beschworener Held sein und den Dämonenkönig töten? Los, beschütze deinen Freund!“ befahl Sina, während sie auf Axel zuging.

Leena ließ sich das kein zweites Mal sagen und zaubert einen großen Feuerball auf Sina. Dies hat Sina natürlich bemerkt und schlug die Magie mit ihrem Flügel einfach beiseite, womit Leena im Leben nicht gerechnet hat.

„Aber… wie ist das möglich?!“ stottert die Magierin, die so eine Aktion noch nicht erlebt hat. Sakura hat ihr Schwert gezogen und rannte auf Sina zu.

„Ich lasse nicht zu, dass noch jemand stirbt!“ rief Sakura wütend und schlug mit dem Schwert nach Sina. Sie setzte ihre Tricks ein, die sie von ihrem Meister gelernt hat, aber…

Sina blockierte es einfach mit den Stahlketten um ihre gefesselten Arme. „Was? Hast du ernsthaft geglaubt, dass man diese Fesseln nicht als Waffen nutzen kann?“ grinste Sina böse. Rose hat sich zu Axel geschlichen und heilte seine Verletzungen, die scheinbar nicht ohne waren.

Man konnte sagen was man wollte, aber Sakura gab wirklich ihr Bestes. Die bekanntesten Schwerttricks, Tricks die sich selber beigebracht hat oder von ihrem Meister Markus beigebracht bekam, aber Sina blockierte sie alle mit den Fesseln.

„Wenn das alles ist, was du kannst, brauchst du es nicht mal gegen den Dämonenkönig zu versuchen. Hast du schon ein paar Dämonen getötet?“ provozierte Sina ihre Gegnerin.

„Mehr als genug und doch zwingt ihr mich, dass ich weitere töte!“ verzog Sakura ihr Gesicht und schlug wieder nach Sina.

„Aha, verstehe, dann ist dir töten nicht fremd und doch… ist das hier ein Trauerspiel, was du abziehst. Wer ist gestorben, dass du so… schwach geworden bist? Vermutlich bist du viel stärker, aber deine Stärke wurde dir ja scheinbar weggenommen.“ fragte Sina während des Kampfes.

Sakura biss sich auf die Zähne, als Axel von der Seite angerannt kam. „Verrecke!“ schrie er dabei, aber Sina schlug ihn mit ihren Flügel beiseite und Axel machte dabei eine ganz neue Flugerfahrung, als er den Sandboden näher kommen sah.

Sofort brach er sich mehrere Knochen bei der Landung und man hörte Axel laut aufschreien. Rose rannte wieder zu ihm hin, man sah ihre Panik in den Augen. Die Magierin dagegen versuchte den nächsten Zauber und ließ einen Blitz auf Sina fallen.

Leena war froh, dass die Dämonin ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt hat, denn dieser Zauber benötigte seine Zeit um ihn benutzen zu können. Der Blitz traf Sina und sollte sie in die Knie zwingen, aber… außer ein paar Rauchfaden schien der Zauber nichts an der Dämonin ausgerichtet zu haben.

„Wie… kann das sein?! Wie hoch ist denn ihre Resistenz, dass nicht mal so ein mächtiger Zauber ihr Schaden zufügen kann?“ flüstert Leena, die nun langsam auch Panik bekam.

„Da kann ja meine Freundin sogar stärkere Zauber einsetzen, aber das? Habe ich nicht einmal gespürt, also… ruhe dich mal kurz aus.“ flüstert Sina auf einmal hinter der Magierin. Sakura sowie Leena reagierten erstaunt, wie schnell Sina war, fast als hätte sich die Dämonin teleportiert.

Sina wollte ihr keine ernsthaften Schäden verpassen, also schlug sie mit ihrem Flügel Leena einfach beiseite, sodass sie in einen Sandhügel rein flog.

Sakura kam nun auf Sina zugerannt, aber man sah ihr an, dass es nur noch ein Akt der Verzweiflung war.

„Ich frage wieder, wer ist gestorben, dass du so eine Schwäche zeigst? Was ist es, wovor ihr wegrennt?“ fragte Sina unbarmherzig weiter.

„Das geht dich nichts an!“ fluchte Sakura, die einen Sturm von Schwertschlägen auf Sina niederprasseln ließ. Die Fesseln sind scheinbar wirklich so stark, dass nicht einmal Kratzer darauf zu sehen sind.

„Hm… warum ist es für dich so ein Problem es zu sagen? Ist es wirklich Angst oder eher sogar Scham, dass du die Person nicht retten konntest?“

Kurz hielt Sakura mit ihrem Angriff an, dann kamen wieder die nächsten Angriffe. Leena versuchte sich aus dem Hügel zu befreien, während Rose immer noch Axel heilte.

„Vermutlich war diese Person sogar mehr für dich gewesen oder? Ein Vorbild? Dann müsste diese Person älter gewesen sein als du und einige Kampferfahrung besessen haben.“ rätselt Sina weiter.

„Was… willst du eigentlich? Ist es dein Dank, dass wir dich gerettet haben?!“ zischte Sakura durch die Zähne.

„So wie deine Gruppe momentan ist, könntet ihr euch nicht mal gegen eine Horde von Goblins wehren, wenn die Anführerin in einer Depression steckt, der Späher eine Hohlbirne ist, es der Heilerin an Selbstvertrauen mangelt und die Magierin leicht aus der Ruhe zu bringen ist.

Das ist der Standpunkt, den ICH bei euch sehe und solange sind wir ja nun wirklich nicht unterwegs. Was ich also WILL ist, euch erst mal wieder auf Vordermann zu bringen und eure Moral stärken, aber mit diesem Mimimi Dämon hier, Mimimi Dämon dort muss ich ja auf etwas radikale Mitteln zurückgreifen.“ erklärte Sina, während sie den Schwertschlägen ausweicht.

Nun hörte Sakura auf mit ihrem Angriffen und starrte Sina an. „Wieso… will mir ein Dämon helfen? Ich dachte, das ich euer größter Feind bin?“

„Vielleicht für die momentanen Dämonen, aber ich nicht. Ich ziehe lieber den Frieden vor, denn wirkliche Unterschiede zwischen den Völker von Alliancia und den Dämonen gibt es ja nicht wirklich.“

„Das… soll ich dir ernsthaft glauben? So wie deine Leute… mit den armen Menschen umgehen, die nicht mal kämpfen können?!“

„Ich wiederhole mich gerne wieder, aber ich bin kein Dämon, sondern eine Götterbestie. Früher ein Mensch, durch einen Vampirfluch bekam ich diese Flügel und nach einem heftigen Kampf gegen eine gigantische Feuerschlange zur Götterbestie. Wenn du die Fähigkeit „Analyse“ hättest, könntest du es überprüfen, aber… es ist wie es ist.“

„Deine Geschichte wird immer fantasievoller, sobald du deinen Mund aufmachst.“

„Egal, nun zurück zum eigentlichen Problem, WER ist gestorben und WOVOR rennt ihr weg?“

Axel wurde wieder komplett geheilt und wollte eingreifen, aber wird von Rose festgehalten. „Warte… lass sie miteinander reden.“ drängte Rose auf ihn ein, der sie ungläubig anstarrte. „Mein Instinkt sagt mir, dass die Dämonin nie vor hatte, uns wirklich zu töten.“

Sakura biss sich auf die Lippe und zitterte am gesamten Körper. Sina ging langsam auf sie zu, während Sakura immer noch nichts sagte.

Es passierte momentan nichts zwischen den beiden Frauen, Leena hat es geschafft, aus dem Sandhügel raus zukommen und starrte von einem Hügel runter, was Sakura und Sina machten.

Als immer noch nichts passierte, seufzte Sina nur und legte ihre gefesselten Arme um den Kopf von Sakura und drückt die Heldin an sich.

„Was?!“ wehrte sich Sakura sofort, aber Sina ließ es nicht zu. „Ist schon gut.“ flüstert Sina ihr ins Ohr.

„Lass mich los!!“ schrie Sakura, aber sie schaffte es einfach nicht, ihr kam nicht mal die Idee, das Schwert zu benutzen.

„Wenn… ich raten müsste, aber die Person, die gestorben ist, war für dich ein Wegweiser oder? Du kommst aus eine anderen Welt und wirst direkt mit Verantwortung konfrontiert, die dich fast erdrückt hat, aber… jemand hat dich wohl gerettet.“ flüstert Sina weiter.

Die Gegenwehr von Sakura hörte auf, als ihr nun die Tränen aus den Augen kamen. „Wer ist diese Frau? Ist das wirklich noch ein Dämon.“ dachte die Heldin in dem Moment.

„Deine Freunde waren… scheinbar mit der Situation überfordert gewesen und konnten dir nicht wirklich helfen, Blind, dass du wohl eine Schulter brauchtest zum ausweinen.“ kam der nächste Satz von Sina.

Das war für Sakura schon zu viel, nun weinte sie wirklich laut auf der Brust von Sina. Das Schwert ließ sie unbewusst fallen und bekam weiche Knie. Sina merkte dies und ging mit ihr auf den Boden, dabei versuchte sie irgendwie ihren Kopf zu streicheln.

„Man… kann mir vieles vorwerfen, aber ich erkenne jemanden sofort, wenn dieser leidet. Deine Freunde werden deine verletzliche Seite nicht sehen.“ sagte Sina und legte ihre Flügel um Sakura. Sie wusste zwar, das es nicht viel bringt, aber… sie wollte es nicht unversucht lassen.

Sakura umarmte Sina nun ebenso, damit sie sich an etwas festklammern kann, dabei laut weinend. All ihre aufgestauten Gefühle kamen wie ein Vulkanausbruch heraus.

Rose hielte Axel immer noch fest, aber nun bekam sie ebenso weinende Augen. „Lass es Axel, die Dämonin wird Sakura nichts antun!“

„Aber!“ „Ruhig Blut, scheinbar ist diese Dämonin mehr als sie zu sein scheint.“ pflichtete Leena ihrer Freundin zu.

Es vergingen mehrere Stunden, bis sich Sakura einigermaßen beruhigen konnte. „Es tut mir leid, dass ich deinen Freunden… ein bisschen wehgetan habe, aber in dieser Stimmung hatte ich keine Lust gehabt zu Reisen.“ sagte Sina. Sakura sagte nichts und umarmte Sina weiter, eine Dämonin, die eigentlich ein Feind für sie sein sollte.

„Möchtest… du mir deine Geschichte erzählen?“

„ … Ich komme aus einer anderen Welt… Meine Heimat war in Tokio, auf der Insel Japan. Meine Eltern… waren sehr beschäftige Geschäftsleute gewesen, wenn… ich Glück hatte, sah ich sie vielleicht einmal in der Woche, aber…

Ein wirkliches Gefühl von Zuneigung habe… ich nicht wirklich in meiner Familie gemerkt. Ich musste vieles selber machen und… egal was passierte, es wurde entweder mit Geld oder Kontakten geklärt.

Mein Wunsch… aus diesem langweiligen Leben zu entkommen, war scheinbar so groß, dass die Göttin ihn mir erfüllte. Mein Herz hat Luftsprünge gemacht, als sie mir diese Welt erklärte und was meine Aufgabe sei, so wie ich es aus den Mangas kenne!

Aber… die Realität war viel härter gewesen, als ich es aus den Mangas kenne. Ich sollte lernen wie man richtig kämpft sowie Wissen über die Welt aneignen… mein Meister… Markus war sein Name, hat frühzeitig erkannt das ich dem Nervenzusammenbruch nahe war, als ich… die ersten Dämonen getötet habe.

Irgendwie… hatte er einen großen Einfluss auf den König und seine „adeligen“ Berater geltend gemacht, dass ich eine andere Art von Training benötigte. Das war mein… Rettungsanker gewesen. Fortan hat mein Meister das komplette Training übernommen und ging es langsamer an.

Der Krieg tobte schon ziemlich fürchterlich auf Alliancia, als ich die Welt betreten habe, aber… aus irgendwelchen Gründen wurden die Dämonen sehr ruhig. Man vermutete, dass es interne Streitigkeiten oder ähnliches geben musste.

Die Zeit nutzte mein Meister um… mich besser auf die nächsten Kämpfe vorzubereiten und hat unsere momentane Gruppe geformt. Sie… ist so wie ich es aus den klassischen RPG-Spielen kenne. Ein Magier, ein Heiler, ein Schurke und der Held mit seinem Berater…

Wir wurden alle mehr oder weniger stärker, als der König uns auf eine Mission schickte… Und ab da fingen die Probleme erst an…

Unsere Gruppe, die du jetzt siehst, ist der Rest. Markus… sowie sein Schüler Kain und mehrere Soldaten haben uns begleitet, als wir auf einen unheimlichen… Mann getroffen sind, der… eine sehr komische Aura hatte.

Aus irgendwelchen Gründen wollte er mich haben und griff die Soldaten an, Kain versuchte ihn aufzuhalten, damit wir flüchten konnten. Mein Meister war ein starker Schwertmeister, aber… selbst er war der Meinung gewesen, dass er keine Chance gegen diesen Mann hatte.

Wir haben alles versucht ihn irgendwie abzuschütteln aber… er hat uns immer wieder gefunden, keine Ahnung wie. Haben sogar Schutz in einem Dorf gesucht, in der Hoffnung, dass er uns nun in Ruhe lässt… aber er hat das Dorf mitten in der Nacht angegriffen!

Irgendwann… kamen wir in einem Wald an und mussten überlegen, ihm… auf andere Weise zu entkommen. Axel hat eine große Schlucht gefunden mit einer sehr alten Hängebrücke…

Was der Mann auch ist, aber so eine Schlucht kann man nicht einfach so… überqueren, wenn man keine Flügel hat. Aber… die gesamte Schlucht sowie die angrenzenden Wälder… wir haben direkt seine Aura gespürt…

Meister Markus meinte, alte oder starke Monster hätten solch eine Aura, aber wir haben sie nicht wirklich gefunden, nur vermutet, dass es auf dem Grund der Schlucht liegen musste. Dann kam die Qual der Wahl…

Die Hängebrücke benutzen oder eine andere Fluchtmöglichkeit finden… ich war müde von der ständigen Flucht. Wofür habe ich… das Kämpfen gelernt, wenn es nicht gegen diesen Mann funktioniert? Also habe ich mich für die Hängebrücke entschieden, damit wir sie am Ende zerstören können…

Axel ging zuerst… Leena folgte ihm und sollte die Brücke etwas… stabiler zaubern, dann… kam Rose… Irgendwie ging eines der alten Holzbretter kaputt und fiel in die Tiefe, aber Rose konnte sich an der Brücke halten.

Mein Meister sowie ich waren die letzten gewesen, die die Brücke überqueren mussten, als… die Aura sich komplett veränderte und auf meiner Seite der Boden am zittern war. Rose war noch auf der Brücke gewesen, aber beeilte sich, auf der anderen Seite anzukommen.

Dann kam er… ein gigantischer… Wolf, aber… er wirkte, als bestände er aus Schatten, keine Ahnung wie man es beschreiben kann. Rose war drüben und… und…

Meister Markus wollte, dass ich die Brücke überquere, solange wollte er das Monster… ablenken. Ich wollte nicht, aber… Meister war sich sehr sicher gewesen, dass wir den Wolf nicht bekämpfen können und drängte mich.

Schweren Herzens tat ich es und ging über die Brücke. Ich hörte immer wieder, wie mein Meister gegen den Wolf gekämpft hat, dann drehte ich mich um meinem Meister zu sagen… dass ich ihn immer noch brauche aber… aber…“

Ein weiterer Anfall von Trauer überwältige Sakura und sie musste wieder weinen. Sina hörte ihr schweigend zu und streichelt weiter den Kopf.

„Er sagte… Ich hätte meine Freunde, ich soll ihnen vertrauen, seine Zeit wäre nun gekommen und… er wollte mich nicht sterben lassen!“

Rose, Axel und Leena wussten diesen Teil nicht, weil sie damals zu weit entfernt waren, nun musste Leena ebenso weinen, während Rose es schon tat. Axels Zorn wechselte zur Trauer, dass Markus… solche Einsichten bei dem Kampf hatte.

„Also rannte ich weiter über die Brücke, als meinem Meister ein Arm abgerissen wurde… dieser Wolf… man hat in seinen Augen eine teuflische Intelligenz gesehen, er wusste genau, was er tat…

Irgendwie… hat Meister Markus es geschafft diesen Wolf zu verletzten, als ich auf der anderen Seite angekommen bin… als dieser Wolf… einen schwarzen Atemangriff einsetzte, der den Meister und einen großen Teil des Waldes zerstörte…

Ich wollte wieder… zurückrennen, aber Axel hat mich festgehalten, während Leena die Brücke zerstört hat, dann sind wir komplett in die Wüste gerannt…

Mein… Anker wurde mir genommen. Meister Markus war wie ein Großvater für mich gewesen, streng aber trotzdem wurde ich herzlich von ihm aufgenommen. Mein Kopf war leer und… ich brauchte meine Zeit für mich…

Als wir ein Wolfsgeheul hörten… sofort sind wir wieder panisch fortgelaufen, Leena hat uns verzaubert, damit sie unseren Duft nicht wahrnehmen können. Welch eine Ironie… da sind wir vermutlich dem Mann entkommen, folgte uns nun stattdessen ein Monster…

bis zum jenem Abend, als ich eine Vision von der Göttin bekam. Den… Rest hast du ja selber erlebt…“ beendete Sakura ihre Geschichte.

„Mein Respekt geht an deinen Meister, dass… er sich für dich geopfert hat sowie die Erkenntnis hatte, zu wissen, dass man gewisse Gegner nicht bekämpfen kann. Sollte… ich ihn in irgendeiner Form beleidigt haben durch mein Unwissen, dann entschuldige ich mich.“ flüstert Sina.

„ … Was bist du? Kein Dämon auf dieser Welt tut das, was du mit mir machst… Eher hätten sie mich ausgelacht und ihre Waffe gegen mich gerichtet…“

„ … Ich bin was außergewöhnliches und wenn diese Dämonen in dieser Welt wirklich… so fies sind, dann bin ich für sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Feind, wenn sie meine Einstellung kennen.“ gab Sina nun indirekt zu, dass sie selber ein Dämon ist.

Auf einmal bebte der Boden unter den Füßen aller Personen, Sakura bekam sofort Panik und griff nach ihrem verlorenen Schwert.

„Nein… bitte nicht…“ murmelt Sakura verängstigt und suchte nach dem Grund des Bebens, selbst ihre Kameraden waren sehr unglücklich. Sina dagegen stand ruhig wieder auf und wartet einfach ab.

Aus der Ferne sah man, wie ein Sandhügel immer größer und größer wurde, die Menschen staunten über das Spektakel.

„Ich… glaube… das ist ein Sandgolem! Aber… wie groß ist dieses Monster?!“ rief Leena panisch. Der Sandgolem hörte einfach nicht auf zu wachsen. „Wie kann man ihn besiegen?“ fragte Axel sofort.

„Erm… man muss ihren Kern zerstören, aber bei dieser Größe kann er überall sein!“ erklärte Leena, als der Golem nun zwei riesige Arme bildete.

Sakura stand mit dem Schwert in der Hand bei ihren Freunden und überlegte, welche Schritte sie als nächstes gehen als…

„Überlasst mir das Monster, es pisst mich ein bisschen an, dass es unser Gespräch stört.“ meldete sich Sina. „Nun zeige ich mal richtige Magie.“

Während der Golem immer noch in seine Transformierung war, zeigte Sina mit ihrem linken Zeigefinger auf den Golem und aktivierte ihre Magie: „Inferno.“

Ein gigantischer Feuerball umschlang den Sandgolem, während er vor Schmerzen scheinbar schrie, dann explodierte er zu einer Feuersäule, aus denen unzählige Blitze herausschossen. Die Gruppe traute ihren Augen nicht und spürten aus der Entfernung die Hitze, als eine Druckwelle sie erfasste.

Alle, bis auf Sina, fielen auf ihre Hintern und schützen ihre Augen vor dem Sand. Irgendwann hörte die Druckwelle auf und Sakura öffnete als erstes ihre Augen.

Ein gigantischer Krater war nun zu sehen, wo der Sandgolem zuletzt war, während das Sand auf dem Grund geschmolzen ist. Selbst die anderen trauten ihren Augen nicht.

„Wenn also dieser Mann oder Wolf kommt, werde ich mich seiner annehmen. Zumindest das bin ich euch schuldig, dass ihr mich gerettet habt.“ lächelt Sina.

Viele Kilometer weiter sah ein Mann, wie ein mächtiger Zauberspruch aktiviert wurde und spürte die Druckwelle von diesem Zauber. Auf einmal musste er grinsen, als er wieder den Geruch von seiner Beute witterte.

Kapitel 249

Ich bin wiedergeboren und die Heldin Sakura?

Am Abend wurde Sina langsam wach. Sie merkte, dass sie auf dem Sand lag und wollte aufstehen, aber ihre Arme werden irgendwie daran gehindert. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie mehrere Personen um ein Lagerfeuer sitzen.

Dann sah sie den Grund, warum sie ihre Arme nicht mehr benutzen kann, sie waren nämlich mit Stahlketten gefesselt. Also hob Sina sich mit ihrem Oberkörper hoch, dabei merkte sie, dass ihre Flügel wehtaten.

Die Personen haben es gemerkt und alle bis auf die weißgekleidete Person zogen ihre Waffen, dabei kamen sie langsam auf Sina zu.

„Erm… wieso habe ich die Ketten?“ fragte Sina, als der Mann auf sie zugerannt kam und mit voller Kraft ins Gesicht von Sina schlug, dabei fiel sie wieder auf ihrem Rücken.

„Halt die Klappe Dämonin!“ fluchte der Mann. „Verdammt, Axel du kannst sie doch nicht einfach so schlagen!“ beschwerte sich die weißgekleidete Frau. „Doch, das kann ich! Solange sie auf dem Boden liegt, droht uns weniger eine Gefahr!“

Sina konnte sich nicht erinnern, wann jemand die Eier hatte, ihr so ins Gesicht zuschlagen. Sie drehte ihren Kopf zu Axel um und sah den Hass in seinen Augen brennen.

„Schlag mich noch einmal und ich zeigte dir Sachen, die man selbst im Liegen schafft.“ knurrte Sina, ihre Drohung wirkte sehr glaubhaft, trotz der Fesseln. Sina hob ihren Oberkörper wieder, da wollte Axel wieder zuschlagen, aber diesmal war sie vorbereitet.

Die Dämonin schlug mit ihrer Stirn in die Faust des Mannes, wo man sofort das Brechen der Faust hören konnte. Axel schrie laut auf und drehte sich leicht zur Seite, die Chance nutze Sina, indem sie ihn in die Kniekehlen trat, wo Axel nach hinten fiel.

Bevor die anderen Frauen reagieren konnten, hat Sina beide Oberschenkel um den Hals des Mannes gelegt und drückte zu. „Ein Schritt näher und er wird sterben.“ drohte Sina.

„Verdammt, wir hätten die Dämonin töten sollen!“ sagte die Frau mit dem komischen Spitzhut, während Axel versuchte, sich irgendwie zu befreien, aber mit einer gebrochenen Hand tut er sich sehr schwer.

„Ich habe nicht zu viel versprochen oder? Selbst liegend ist man für andere eine Gefahr.“ grinste Sina böse den Mann an. „Nun zu euch, wer seid ihr und wo zum Geier bin ich überhaupt gelandet?!“

Die weißgekleidete Frau starrte Sina einige Minuten an und kam zu einem Entschluss. „Mein Name ist Sakura, die beschworene Heldin aus Alliancia. Ihr solltet von mir ja gehört haben.“

„Eh… was?“ staunte Sina. „Wie viele beschworene Helden will die Göttin zur Hölle noch schicken?! Langsam sollte es mal einen Punkt geben!“ schimpfte Sina.

Axel bekam die Aussage nicht richtig mit und versuchte mit seiner gesunden Hand sein verlorenes Schwert zu erreichen, aber es lag zu weit weg.

„Erm… wie meint ihr das? Ich bin die einzige Heldin, mir sind keine andere Personen aus meiner Welt bekannt.“ wundert sich Sakura.

„Amy, Miyu, Matthieu und Davino, klingelt da nicht irgendetwas? Alles Personen aus deiner Welt, gerufen von der Göttin.“ half Sina nach.

„Bedaure, aber nein! Davon höre ich zum ersten Mal!“ widersprach Sakura und eine Stille trat zwischen Sina und den Damen ein.

„Was zum Teufel ist hier eigentlich los?!“ grübelte Sina in Gedanken. „Ok… dann sag mir, wo ich bin, damit ich wieder nach Hause kann.“

„Wie wäre es wenn du dich vorstellst, meinen Freund wieder loslässt und für unsere Hilfe dankst, dass wir dein Leben gerettet haben?!“ widersprach Sakura, ihre Begleiterinnen standen immer noch schweigsam daneben.

„Oh, danke, wirklich.“ antwortet Sina sarkastisch. „Bezüglich deines Freundes… nein, er bleibt da, wo er besser aufgehoben ist und mein Name ist Sina, von mir solltest du ja definitiv was gehört haben.“

„Nein?“ antwortet Sakura, dabei schaut sie die anderen Frauen an, die nur ihre Köpfe schütteln. „Nie gehört, trotz das ihr einige bekannte Dämonen habt.“

„Warte… wie meinst du das mit den Dämonen? Die sind doch in ihrer Welt durch eine Barriere eingesperrt!“ war Sina nun verwundert. „Ist sie etwa nun zerstört worden?“

„Huh? Was für eine Barriere?! Ihr habt doch den Krieg wieder gestartet und tötet unsere Völker!“ meinte die Frau mit dem Spitzhut.

„Leena hat nicht unrecht. Ihr seid doch ein Dämon, ihr müsstet doch wissen, das wir uns im Krieg befinden.“ hob Sakura eine Augenbraue hoch, aber Sina wurde immer verwirrter.

„Moment… eins nach dem anderen… Ich war zuletzt in der Magierschule gewesen und wollte mir von Dr. Ruin ein Experiment anschauen, als ich das Opfer des Experiments wurde, nun bin ich ja scheinbar in Vurdinia gelandet.“ erklärte Sina.

„Nein? Du bist in Alliancia, nordwestlich vom Reich Ethia, wo es auch eine Wüste gibt. Wärst du in Vurdinia gelandet… wärst du definitiv gestorben.“ erklärte die Frau mit der Schürze.

„Aha?“ war Sina nur verwirrt. „Was zum Teufel hat Dr. Ruin mir angetan?!“ fluchte Sina in Gedanken.

„Wenn euer Freund… sich benimmt, lasse ich ihn los, aber ich kann nicht versprechen, dass bei seinen nächsten gewaltsamen Aktionen… mehr passieren wird.“ bot Sina an.

„Axel, benimmst du dich nun?“ fragte Sakura und der Mann nickte, ihm wird die Luft langsam mehr als knapp. Die Dämonin nahm ihre Beine von Axel und sofort rollte er sich von der Dämonin weg, dabei verzog er schmerzlich sein Gesicht.

„Rose, kannst du dich um seine… Verletzungen kümmern, ich glaube, Sina wird nichts mehr… böses tun oder?“ hob Sakura beide Augenbrauen hoch.

„Solange mir niemand dumm kommt, wird nicht passieren. Nun entfernt mir diese komischen Stahlketten.“ verlange Sina, aber Sakura schüttelt nur ihren Kopf.

„Bedaure, aber sie bleiben wo sie sind. Deine Aktion von eben zeigt ja, wie gefährlich du auch im gefesselten Zustand bist.“

Sina begutachtet ihre Stahlketten und nahm einige Versuche, sie zu zerstören. „Hm… wenn ich alles gebe, sollte ich sie kaputt bekommen.“ grübelte die Dämonin.

„Sie sind stark genug, dass selbst der Dämonenkönig sich nicht befreien kann.“ füge Sakura hinzu, was bei Sina unweigerlich zu einem Lachanfall führte. „Ich meine das ernst!“

„Ja natürlich und wenn du Glück hast, kommt der Dämonenkönig vorbei und bietet dir seine Freundschaft an.“ antwortet Sina sarkastisch, als sie auf einmal ein leises „Pff“ zu hören bekam.

„Du bist verdammt anstrengend für einen Dämon…“ schüttelt Sakura ihren Kopf. „Erm… ich bin kein Dämon?“

„Huh? Natürlich, du hast zwar keine Hörner oder Schwanz, aber deine Flügel sind ja wohl der eindeutige Beweis.“

„?! Ich bin eine Götterbestie du Knalltüte, DAS müsstest du definitiv mitbekommen haben!“

„Was ist denn eine Götterbestie?“

„Huh? Du willst mich doch auf den Arm nehmen oder? Was haben deine Freunde da drüben dir eigentlich beigebracht? Das sind die Stärksten der stärksten Monster auf der Welt, die in der Lage sind, komplette Kontinente zu zerstören! Titanus hat auf Alliancia komplette Landstriche verändert und Tierra hat auf der Welt Meteore fallen lassen!“

„Habt… ihr euch irgendwie am Kopf verletzt oder so? Mir sind solche Monster nicht bekannt noch dass sie irgendwelche Schäden an der Welt angerichtet haben. Die momentanen Probleme seid ihr Dämonen.“

„!?“ staunte Sina und verstand nun wirklich die Welt nicht mehr. Sie sah Sakura an, dass sie wirklich nicht wusste, was Sina versuchte zu erklären.

„Nachdem ich eure… Vorstellungen angehört habe, habe ich wohl das Recht auf ein paar Antworten oder?“ hielt Sakura den Kopf schräg.

„Du kannst es ja versuchen, aber ich habe den Eindruck, dass meine Antworten dir nicht unbedingt helfen.“ murmelt Sina.

„Wieso dieser Krieg?“

„Keine Ahnung? Ich habe ihn nicht begonnen.“

„Ich meine das ernst.

„Ich auch!“ nun starrten sich Sina und Sakura gegenseitig an.

„Ok, andere Frage. Was wollt ihr Dämonen durch den Krieg erreichen?“

„Huh? Woher soll ich das denn wissen? Mir ist ja nicht mal bekannt, dass die Dämonen einen neuen Krieg gestartet haben, weil ich fest der Annahme bin, dass sie immer noch auf Deymonlia feststecken!“

„Ihr seid wirklich eine sehr schlechte Lügnerin, ich habe schon überzeugende gehört.“

„Mir ziemlich egal, was ihr von mir denkt, aber diese Ketten werden mich nicht lange halten, dann werde ich meine Freundin suchen, die dank Dr. Ruin in der Magierstadt festhängt!“

„Sina… ihr müsst euch wirklich den Kopf verletzt haben, aber es gibt keine Magierstadt in Alliancia, dass weiß selbst ich.“

Nun sagte Sina nichts mehr. „Verdammt, wenn die Knalltüte Ruin wenigsten gesagt hätte, worum es in seinem Experiment ging, wüsste ich mehr, aber muss wohl annehmen, dass ich wohl in einer anderen Welt gelandet bin.“ kombinierte Sina. Sie war zwar der Wahrheit recht nah, aber liegt leider immer noch daneben.

„Sakura, was hast du nun mit der Dämonin vor? Sie ist und bleibt weiterhin eine Gefahr!“ sagte Axel, nachdem seine gebrochene Hand geheilt wurde.

„Ich… weiß es nicht… Die Göttin hat mir ein Bild von dieser Frau geschickt und die Richtung gezeigt, wie wir sie finden. Ich hatte gehofft, dass sie eine… Hilfe sein könnte, aber…“ war Sakura nun überfragt.

„MOMENT! Was hat die Göttin mit mir zu schaffen? Ich dachte, sie schickt nur die beschworenen Helden aus der anderen Welt hierher.“ mischte sich Sina ein. „Den anderen beschworenen Helden hat sie zwei Warnungen mitgegeben, eine dass die Dämonen sich bald aus ihrer Barriere befreien und die andere, dass ein Teufel auf der Welt wandelt!“

„Davon weiß ich nichts. Mir hat die Göttin den Auftrag gegeben, dass ich den neuen Dämonenkönig töten soll, damit die Dämonen sich wieder in ihre Welt zurückziehen.“ meinte Sakura.

„Was… ist ein Teufel?“ fragte Rose, die mit dem Namen nichts anzufangen weiß. „Gegenteil vom Gott, dass ist der Teufel.“ erklärte Sina.

„Wieso… weiß du das?“ hakte Sakura nun nach.

„Wieso sollte ich das nicht wissen? Die Informationen habe ich von den anderen Helden und habe mich des Teufelsproblem angenommen, weil ich als Abenteurer mich nicht am Krieg beteiligen werde.“

„Das war nun wirklich der schlechteste Witz des Jahrhundert. Ein Dämon ist Abenteurer? Was kommt als nächstes?“ ätze Axel.

„Bedaure, aber wir kommen nicht wirklich zu einem Punkt. Du wirst vorerst bei uns bleiben, es bringt nichts, wenn du versuchst von uns wegzufliegen, du wirst nur unweigerlich in der Wüste sterben ohne Wasser oder Nahrung.“ teilte Sakura ihren Entschluss mit.

„Ok, was auch immer. Weißt du was nun das Schöne ist?“ grinste Sina böse.

„… Nein?“

„Ich kann in Ruhe ausschlafen, während ihr abwechselnd eine Nachtwache halten müsst, damit ich euch nichts böses antue.“

„Eh?!“

Kapitel 248

Ich bin wiedergeboren und… wo bin ich?!

Sina´s Blickfeld war kurz schwarz gewesen, als sie von dem schwarzen Ball getroffen wurde. Kurzer Zeit später konnte sie wieder sehen und eine brennende Hitze direkt auf sich spüren. Mehrmals musste Sina mit ihren Augen blinzeln, bis sie endlich verstand, wo sie war.

„Verdammte Scheiße, ich bin in einer Wüste?!“ fluchte Sina lauthals. „Wieso hat sich meine Vorahnung nicht gemeldet?!“ Die Aura von Sina fing an zu brennen, was den Sand zum Schmelzen brachte.

„Orrrr!!!! Ruhig Blut…“ versuchte Sina sich zu beruhigen. „Eins nach dem anderen… Dr. Ruin wollte was mit der Ziege machen, aber vermutlich nicht töten oder so. Zuletzt hat er über Raum und Zeit gefaselt, vermutlich bin ich nun auf Vurdinia, denn andere Wüsten sind mir nicht bekannt.“

Doch die Hitze schlug stark auf Sina ein, zumal die schwarze Stoffkleidung nicht für die Wüste gedacht ist. „Ich sollte mein Kutten noch haben… … … HM?!“ Sina versuchte in ihr Inventar zu greifen, aber es funktionierte nicht.

„Wi… WIESO GEHT DAS NICHT?!“ wurde Sina nun sehr unruhig, denn in ihrem Inventarring wäre nicht nur die Kleidung für die Wüste, sondern auch Wasser sowie Proviant. Egal was sie machte, Ring vom Finger runter und wieder rauf, andere Finger, nichts funktionierte, sie kam nicht an ihr Inventar heran.

„W… was ist los?! Hat der Zauber irgendetwas angestellt?“ wurde Sina mulmig bei dem Gedanken, dass ihre… Gegenstände verlorengegangen sind. Ihre Waffen, ihre Rüstung, ihre Instrumente, alles.

„Ich schwöre beim dunklen Gott, wenn der Zauber daran schuld ist, werde ich Dr. Ruin für alle Zeiten leiden lassen!“ hatte Sina eine Zornesader auf der Stirn.

Aber die Hitze wurde für Sina immer schlimmer. Sie war von Yaasir aufgeklärt worden, welche Gefahren jemanden droht, der sich nicht ausreichend vorbereitet hat für die Wüste… und Sina war mitten in einer Wüste.

„Himmel und Erde, am besten ich fliege direkt mit voller Kraft raus!“ flog Sina direkt in den Himmel und aktivierte ihre Flammenflügel, dann schoss sie per Zufall in eine Richtung…

Als sie auf einmal im Flug bewusstlos wurde und abstürzte. Verursacht durch einen Hitzschlag, weil die Sonne ohne Gnade auf Sina fiel und sie sich nicht ausreichend geschützt hatte, dazu dass sie nichts getrunken hatte…

„Sakura… wir laufen jetzt mehrere Tage in die Richtung, die diese Sternschnuppe gezeigt hat. Bist du dir wirklich, wirklich sehr sicher, dass es von der Göttin gezaubert worden ist und nicht irgendein natürlicher… nah… du weißt schon.“ fragte Axel zweifelnd.

„Wie kannst du jetzt nach der Zeit noch an mir zweifeln?! Ich hatte eine Vision gehabt, von der Göttin persönlich! Rose selbst hat doch damals überprüft, dass ich keinen Fiebertraum oder ähnliches hatte! Ich gebe jetzt nicht einfach so auf!“ widersprach Sakura leicht wütend.

„Aber Sakura… bist du denn sicher, dass wir immer noch… in die richtige Richtung laufen? Wir können froh sein, das wir Leena dabei haben, die uns immer Wasser sowie Proviant zaubern kann, aber…“ stimmte Rose Axel zu.

„Wie könnt ihr denn so sehr an mir zweifeln? Ich bin nicht verrückt geworden oder ähnliches, die Göttin muss erkannt haben, dass diese Mission mehr zu sein scheint, als wir denken! Und ja, wir laufen immer noch in die richtige Richtung, Kompass kann ich immer noch benutzen… wie Meister Markus es mir beigebracht hat…“ wurde Sakura wieder traurig.

„Ok, aber… selbst wir haben ein Limit, weiß du? Ich möchte dir kein Messer in den Rücken rammen, aber wir sind vermutlich nun weit von unserem Zielort entfernt. Bin nur froh… dass diese Monster uns nicht mehr folgen.“ murmelt Leena.

Sakura sagte nichts mehr sondern ging weiter eisern den Weg entlang, ihre Kameraden seufzten alle sehr schwer.

„Axel, irgendetwas müssen wir doch tun. Ich will hier nicht mein Leben in der Wüste verbringen!“ flüstert Leena eindringlich zu dem jungen Mann.

„Dann schlag was vor! Ich habe schon auf die Karte geschaut und… irgendwann werden wir auf Berge stoßen, wenn wir weiter in diese Richtung laufen. Aber… das sind Gebiete, die für ihre starken Monster bekannt sind.“ murmelt Axel leise.

„Sakura hat sich so… verändert, nachdem Markus gestorben ist. Er hätte vermutlich die richtigen Worte gehabt, ihr Vorhaben zu beenden.“ flüstert Rose ebenso.

„Axel?!“ rief Sakura auf einmal und der junge Mann rannte zu Sakura. „Was? Ist was passiert?!“ hakte Axel sofort nach.

„Schau… du hast doch bessere Augen als ich, aber… was liegt da?“ zeigte Sakura mit ihrem Zeigefinger. Axel kneift seine Augen zusammen und hob eine Hand schützend darüber…

„Hmm… Hmmm? Da liegt was „schwarzes“.“ musste sich Axel konzentrieren, aber mehr konnte er nicht erkennen. Axel holte ein Fernrohr raus und schaute sich die Stelle genauer an. Nachdem der junge Mann sein Fernrohr richtig eingestellt hat, konnte er die schwarze Stelle noch genauer definieren. „Dort liegt etwas, aber irgendwie… ist es im Sand vergraben!“

„Vermutlich nur ein Stein oder Monster, komm… lass uns endlich wieder unserer Mission nachgehen.“ drängte Leena, aber Sakura ignorierte sie und ging zu der schwarzen Stelle.

„Bei der Göttin, sind die Menschen aus der anderen Welt immer so anstrengend?!“ nörgelt die Magierin und Rose legte ihr eine Hand zur Beruhigung auf die Schulter. Sakura… hatte es irgendwie eilig, denn was es auch immer ist, aber es war endlich ein Zeichen, dass eine Änderung stattfand. Die Heldin hoffte es so sehr.

Es dauert nicht lange, als Sakura an der schwarzen Stelle ankam. Sie wunderte sich sofort, warum dieses „schwarze“ Etwas flatterte und kniete sich daneben. Axel stand nun hinter ihr: „Und… was ist das nun?“

„Keine… Ahnung, aber… Hmmm?!“ wollte Sakura erklären, aber als sie ihre Hand auf das Etwas legte, fühlte es sich an wie Stoff und darunter war… etwas anderes. Sakura schob nun den Sand beiseite und es kam immer mehr schwarzer Stoff zutage.

„Komm hilf mir mal, irgendetwas ist im Sand!“ rief Sakura aufgeregt. Axel kniete sich neben Sakura und half ihr, ebenso den Sand beiseite zu schieben. Als Sakura auf einmal eine Hand sah. „Oh mein Gott, das ist ein Mensch, schnell!“

Mit neuer Energie schoben sie größere Sandbereiche beiseite, als Sakura eine Nase sah. Sofort versuchte die Heldin ihren Arm unter den Sand zu schieben, damit sie den Rücken greifen konnte, dann drückte sie die Person nach oben.

Raus kam eine Frau mit schwarzen Haaren, dazu hatte sie rote Strähnen an der Front. „Bei… der Göttin! Schnell Rose! Komm her!“ rief Axel. „Lebt sie noch?!“

„Ich… weiß es nicht, ich versuche ihren Puls zu fühlen, aber… irgendwie… keine Ahnung, entweder ich bin zu aufgeregt, aber ich weiß nicht, ob sie noch lebt!“ war Sakura sehr nervös.

Rose und Leena kamen nun auch angerannt und reagierten erstaunt, dass sie eine schwarzgekleidete Frau im Sand sahen. Rose beeilte sich und legte sich neben die Frau hin, dann überprüfte sie ihre Vitale.

„Sie… lebt noch?!“ staunte Rose und fing sofort an, zu heilen. „Schnell Leena, die Frau braucht sofort Wasser!“ Leena nickte, holte einen leeren Trinkschlauch aus ihrem Inventar und füllte ihn mit Wasser auf. Dann gab sie ihn Sakura, weil momentan kaum Platz vorhanden war.

Sakura setzte den Trinkschlauch an die Lippen der Frau und ließ immer wieder vorsichtig das Wasser in den Mund rein. Rose heilte immer noch, ahnungslos ob die Frau überhaupt Verletzungen hatte.

Auf einmal hustete die Frau, trank noch ein bisschen gieriger. Danach blinzelte sie kurz ihre Retter an, bis sie wieder ohnmächtig wurde.

„Puh… vermutlich in letzter Sekunde gerettet.“ seufzte Sakura. Rose hörte mit ihrer Heilung auf, während Leena die Frau analysierte.

„Wer zum Geier ist diese Frau und warum liegt sie hier mitten in der Wüste?!“ stellte nun Axel die richtigen Fragen.

„Keine Ahnung, aber das können wir sie fragen, sobald… hmm?“ wollte Sakura was sagen, als sie was merkwürdiges am Rücken fühlte. „Was?“ hakte Axel nach.

„Leena, kannst du sie… aus dem Sand heraus zaubern? Irgendetwas… steckt an ihr.“ bekam Sakura eine böse Vorahnung. „Dann macht mal Platz.“ nickte Leena. Rose, Axel und Sakura standen auf und stellten sich neben Leena.

Diese fing an, einen Zauber zu murmeln, was die Frau zum glühen brachte, dann schwebte sie langsam in die Höhe. Immer mehr Sand rieselte von ihr runter, man sah, dass sie ziemlich… gut gebaut war. Bis man einen Teil der Flügel aus dem Sand sah.

„Scheiße! Das ist ein Dämon!“ fluchte Axel sofort und zog ein Schwert. „Warte! Lass Leena sie komplett aus dem Sand holen!“ befahl Sakura, dabei legte sie eine Hand auf die Schulter von ihrem Kameraden.

Leena tat es und nun war die schwarzgekleidete Frau frei vom Sand, man sah ihre gigantischen Fledermausflügel.

„Erm… wenn mich nicht alles täuscht, sollte das eine Sukkubus sein, aber… ich habe noch nie eine gesehen, die so große Flügel hat.“ meinte Rose.

„Das ist auch ziemlich egal, es war ein Fehler gewesen die Frau zu retten.“ schimpfte Axel wütend, während er sein Schwert weiter in der Hand hielt.

„Nein… das ist die Frau die mir die Göttin gezeigt hat. Ich… habe nur die schwarzen Umrisse gesehen, aber die Flügel sind eindeutig der Beweis!“ wunderte sich selbst Sakura, was die Göttin damit sagen wollte.

„Es wird ja immer schlimmer. Vermutlich hat die Göttin sie dir gezeigt, damit sie getötet wird! Wir wissen doch genau, dass die Dämonen die Kreaturen vom dunklen Gott sind!“ redet sich der junge Mann in Rage.

„Axel hat recht, wir können sie nicht am Leben lassen. Aus welchem Grund sie auch immer hier ist, aber vermutlich ist sie ein Späher oder ähnliches und hat sich nicht richtig für die Reise in der Wüste vorbereitet.“ stimmte Leena ihm zu.

„Du hast doch selber schon ein paar Dämonen getötet, du weißt wie grausam sie sind.“ pflichtet Rose ihnen bei.

Sakura schaute die Frau an. Nur Stoffklamotten, ansonsten… wären die Flügel nicht da, könnte man sie auch mit einer normalen Frau verwechseln.

„Nein… so schätze ich die Göttin nicht ein. Dafür ist es zu viel Aufwand, erst die Vision, dann die Sternschnuppe? Die Dämonin muss eine höhere Bedeutung haben.“ schüttelt Sakura ihren Kopf. Ihre Freunde trauten ihren Ohren nicht, was sie zu hören bekamen.

„GNNN!“ nahm Axel sofort Abstand von den Frauen, bevor er Sachen sagt, die er bereut. „Sakura… ich kann verstehen, dass der Tod von Markus dich verändert, aber… selbst er würde die Dämonin nicht am Leben lassen!“ redete Leena weiter auf die Heldin ein.

„Nein heißt nein. Wir bringen sie nicht um!“ sagte Sakura mit festem Entschluss. „Dann lass uns ihr die heiligen Fesseln an legen…“ holte Rose Stahlketten aus dem Inventar. „Wenigsten… das solltest du schon tun, sonst bringt die Dämonin uns vermutlich aus reiner Dankbarkeit um!“

Sakura merkte selbst, dass sie sehr viel von ihren Freunden verlangte und ging den Kompromiss ein. Die Dämonin lag auf dem Boden, so legte Sakura die Arme übereinander und legte die Stahlketten um die Arme herum. Danach wurden die beiden Enden von der Kette magisch verbunden und nur Sakura kann die Fesseln lösen.

„Diese Fesseln könnte selbst der Dämonenkönig nicht zerstören, dafür hat man die seltensten Erze mit dem stärksten Zauber verwendet.“ erklärte Rose, weil Leena skeptische Augen hatte.

„Und wie geht es nun weiter?!“ kam Axel zurück, nachdem seine Wut verraucht ist. „Nun werden wir ein Lager aufstellen und warten, bis die Dämonin wach ist.“ antwortet die Heldin auf die Frage.

„Na super…“

Kapitel 247

Ich bin wiedergeboren und die Magie der Leere?

„Habe ich es richtig verstanden, dass es eine Götterbestie der Leere geben soll?“ fragte der schmierige Professor.

„Erm… ja. Darf ich fragen wer sie sind?“ fragte Sina, die sich aber schon denken konnte, wer der komische Kauz ist.

„Ah Entschuldigung, wo sind meine Manieren. Ich bin Doktorand dieser Schule, mein Name ist daher Dr. Ruin. Sie… große Flügel, Knackarsch und große Brüste, sind vermutlich die legendäre Lady Sina.“ stellte der Doktor vor.

Eine Zornesader bildete sich auf der Stirn, aber nicht von Sina, sondern von Sherry. „Irgendwie… hörte es sich nach einer sexuellen Belästigung an.“ zuckten die Mundwinkel von Sherry.

„Hmm… blaue Haare, Elfenohren, schmale Statur, kaum ausgeprägte weibliche Formen, sind vermutlich Gräfin Sherry. Ihr Pech soll ja ziemlich berüchtigt sein.“ führte Dr. Ruin vor. Eine Hand packte ihn am Hals und hob ihn hoch.

„Langsam verstehe ich, was Neia damit meinte, dass sie eine Schraube locker haben.“ hat Sina ihn geschnappt. „Erg… lassschne… sie…. misch… losch!“ gurgelt der verrückte Doktor.

„Was machen sie mit Dr. Ruin?! Lassen sie ihn sofort los oder ich rufe die Wachen!“ beschwerte sich die Rezeptionistin. Sina zog den Mann nah zu sich: „Ich gebe ihnen einen guten Ratschlag: Sie hören auf unsere Körper zu betonen und es entstehen keine ernsthaften Verletzungen.“

Dr. Ruin nickte und Sina ließ ihn los, dabei fiel er auf die Knie und rieb sich am Hals. „Und ihr berühmtes Temperament, dass immer Personen dabei darauf gehen habe ich vergessen zu erwähnen.“

„Bei der Göttin, was stimmt mit dem Kerl nicht? Hat eines seiner Leeren-Zauber seinen Kopf getroffen oder so?“ reagierte Sherry erstaunt.

„Aber mitnichten Gräfin Sherry, mit meinen Kopf ist alles in Ordnung, nur habe ich irgendwie den Tick entwickelt, das auszusprechen, was mir gerade im Kopf schwirrt. Wissen sie, Magie ist schon so komplex, aber wenn man sich für ein Element entscheidet, wird es nur noch komplexer.“ erklärte Dr. Ruin.

„Aha… Hoffentlich haben sie die nötigen Informationen die ich über Leere wissen will. Sie gehen mir jetzt schon auf den Keks und ich habe schon für weniger getötet.“ sagte Sina.

„Verstehe verstehe, bitte, wenn sie mir folgen würden? So was sollte man eher… privat besprechen. Nichts gegen meine Kollegen, aber sie suchen immer Gründe, mich irgendwie loszuwerden und diesen Gefallen tue ich ihnen dann doch nicht.“ zeigte Dr. Ruin den Weg.

Die Damen folgten dem Doktor, dabei liefen sie an mehreren Klassenräumen vorbei, wo unterrichtet wurde.

„Wie besteht denn das Interesse für die Leeren-Magie allgemein?“ versuchte Sina ein bisschen das Gespräch aufzulockern.

„Kaum jemand interessiert sich dafür. Die meisten wollen irgendwelche belanglosen Zauber können, um ihre Feinde schnellstmöglich zu töten. Nicht das ich die anderen Magiertypen kritisieren will, aber sind wir doch mal ehrlich.

Je komplexer ein Zauber ist, desto mehr Vorbereitungszeit benötigt man sowie die nötige Mana, dies trifft auf alle Magietypen zu.

Bei… der Leeren-Magie ist es leider der Fall, dass selbst die einfachen Zauber davon sehr kostspielig sind und eher nutzt man die Magie, um unüberwindliche Hindernisse loszuwerden, wie Gräfin Sherry das bei der Verteidigung der Hauptstadt getan hat.

Können sie sich vorstellen, wie mein Herz geklopft hat, als ich es in der Zeitung gelesen habe? Ein Magier setzt Leeren-Magie zur Verteidigung ein!“ berichtet Dr. Ruin und zollte Sherry ziemlich großen Respekt.

„Eh… das war einer der wenigen Zauber, die mir einfielen, gegen diese Masse der Meteore anzukommen, danach bin ich zusammengebrochen.“ murmelt Sherry.

„Tja… das ist das Problem mit der Leere. Bisher habe ich nicht herausfinden können, warum sie eigentlich so teuer ist. Selbst die mächtigsten Dunkel- oder Lichtzauber kann man sogar öfters verwenden.

Aber was ich herausgefunden habe ist, dass Leeren-Magie wunderbar bei der Fusionsmagie mit allen anderen Magietypen harmonisieren. Dummerweise… habe ich niemanden, der für mich die Zauber testen will, nachdem mein letzter Assistent… „verschollen“ ist.

Keine Sorge, vermutlich hat sie sich auf der Welt irgendwohin teleportiert und kommt dort nicht mehr weg.“ lächelt Dr. Ruin. „Aha…“ murmelt Sina.

Dr. Ruin öffnete eine Tür und ließ die Damen rein, was sie als erstes sahen, war ein Chaos vom feinsten… und eine Ziege. „Bääh!“

„Ah… darf ich vorstellen, das ist Liselotte, mein Versuchskaninchen. Bitte versuchen sie meine Unordnung zu… ignorieren, aber tatsächlich ist hier ein System, was nur ich kenne.“ rieb Dr. Ruin den Hinterkopf.

„Keine Sorge, ich kenne jemanden, der kann das toppen.“ meinte Sina und Ronald musste auf einmal bei einem Beratungsgespräch niesen.

„Soo… Götterbestie der Leere. Normalerweise wird ja immer gesagt, dass zu jedem Element eine Götterbestie existieren müsste, aber sollte es dieses Wesen wirklich geben, gehört es mit Abstand zum gefährlichsten Monster.“

„Bedaure, aber ich kenne jemanden, der ist noch schlimmer als diese Götterbestie.“ korrigierte Sina den Doktor und erzählt ihm ihren Stand des Wissens über die verbannten Götterbestien sowie Exos.

„Bei der Göttin, ein Monster, dass alle Magien nutzen kann die existieren? Aber leider muss ich ihnen widersprechen, Leere ist immer noch schlimmer.“ hat sich Dr. Ruin in Ruhe den Bericht angehört.

Irgendwie hat er es bei der Erklärung geschafft, Sitzplätze freizuschaufeln, wo Sina und Sherry endlich sitzen können.

„Hmm… ich hatte Aort als den zweitstärksten eingestuft, weil Leere so gefährlich ist, aber klären sie mich besser auf.“ bat Sina und nun waren die Damen gespannt auf die Erklärung.

„Ganz einfach. Leere verschlingt einfach alles, egal ob es Gegengenstände, Lebewesen, Fähigkeiten oder Magie ist. Wenn der Nutzer… die richtige Stärke hat, gibt es keinen Widerstand und sobald man in dieser… Leere drin ist, gibt es kein Entkommen mehr. Weder für den Körper noch für die Seele.

Soweit ich weiß, gibt es ja Monster, die ganz speziell ein Element vertreten, nehmen wir mal Feuer. Wenn es Feuermagie einsetzt, kostet es ihm nichts oder nur minimal an Mana. Nun stellen sie sich ein Monster vor, das Leeren-Magie nutzen kann, was bisher noch nicht… entdeckt wurde.

Die Schäden wären sehr gravierend, zumal man mit der Leere sogar Raum und Zeit manipulieren kann. Es ist eine gewagte Theorie, aber eine Theorie der ich zustimmen muss, nachdem ich einige Experimente umgesetzt habe.“

„Aber wie kann man gegen die Leere ankommen?“ fragte Sherry, denn bisher wurde nur das bestätigt, was sie selber ahnte.

„Hmm… ich bin kein Kämpfer, aber wenn man gegen die Leere kämpfen müsste, dann nur mit demselben Element. Es könnten zwei Dinge passieren: Entweder die Zauber heben sich gegenseitig auf, aber eher ist es der Fall, dass die Zauber miteinander fusionieren und beide Zaubernde sich verletzten.

Doch… wenn es eine Götterbestie der Leere ist dürfte das Problem sein, dass es eine Immunität dagegen hätte. Also…“ wollte Dr. Ruin weiter erklären, als auf einmal die Tür vom Forschungsraum aufgerissen wird.

„Tach Doc, wo solln wirsche den Spiegele hinstelln?“ rief ein grobschlächtiger Typ, der ein langen Gegenstand mit seinem Kollegen trug.

„Bei der Göttin, könnt ihr nicht anklopfen?! Ich habe Gäste verdammt noch MAL!“ brüllte Dr. Ruin, mehrere Zornesadern bildeten sich auf seinem Gesicht.

„Tschundigung, nu wo soll es hinne?“ wirkte der Mann sehr desinteressiert. „GNRR stellen sie es hinter die Ziege und verschwinden sie!“ verlor Dr. Ruin bald seine Geduld. Die Männer taten es und gaben sich nicht wirklich die Mühe aufzupassen.

Sina und Sherry reagierten erstaunt, dass es solche unhöflichen Menschen gibt, denn Sina hätte das Problem schnell aus der Welt geschafft.

Die Männer stellten den Spiegel wie gewünscht hinter die Ziege, die friedlich ihr Heu futterte. Beim Aufstellen des Spiegels, ist das Tuch heruntergerutscht und die Männer legten es einfach locker darüber.

„Sin dann ma wech näh.“ verabschiedeten sich die beiden Männer und schlossen die Tür hinter sich. Der Doktor brauchte mehrere Anläufe, bis er wieder sprechen konnte.

„Entschuldigung, dass ich ihnen meine… unangenehme Seite gezeigt habe.“ verbeugte sich der Doktor. „Dachte, das haben sie schon längst?“ hob Sherry eine Augenbraue hoch.

„Wo waren wir stehen geblieben? Ah… wenn sie einen Körper hat, der aus Leere besteht, selber auch eine Immunität gegen Leere hat, dann… müsste man Zauber anwenden, das kein Element besitzt.“ rieb Dr. Ruin sich am Kinn. „Aber die gibt es ja leider nicht.“

„Und wie es sie gibt.“ klärte Sina den Doktor auf und zeigte ihm über Illusion den Kampf mit Exos, wo er am Ende Ultima eingesetzt hat.

„Du… heilige… Scheiße…“ fiel dem Doktor nichts besseres ein, aber scheinbar war er nun Feuer und Flamme. „Der Magiertyrann, ich wundere mich, welches Wissen er über die Welt und der Magie haben muss, egal ob er uns auslöschen will oder nicht.

Nun… nüchtern gesagt, aber wenn Exos so einen Zauber benutzt hat, muss es logischerweise auch weitere solche Zauber geben, auch wenn… keine Person sie kennt. Es würde mich nicht wundern, wenn man davon nicht mal in Zauberbüchern oder ähnlichem was finden wird, weil das sind ja mehr oder weniger Zauber, die nur die Götter kennen oder?

Aber… die Göttin gibt ja immer mehrere Hinweise auf die Welt, zwar in ihrer Sprache und… meistens ohne einen Sinn, vielleicht ist es doch möglich… diese Zauber zu lernen, verstehen sie, was ich versuche zu erklären?“

„Nur ansatzweise. Letztendlich gibt es keine Möglichkeit, Aort in irgendeiner Form zu verletzten, solange man ihn mit bekannten Mitteln angreift oder?“

„Das ist leider richtig. Aber seinen Angriffen kann man wenigsten mit Leere mehr oder weniger entgegenkommen wobei… kein Magier auf der Welt hat die nötige Menge an Mana, um diese Götterbestie ins Schwitzen zu bekommen.“

„Meine Freundin hier lernt die Leeren-Magie und versucht, es auf eine Waffe zu übertragen, kann man damit nicht Aort verletzten?“

„Wie gesagt, dieses Monster hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Immunität dagegen. Ihr habt doch Tierra bekämpft oder? Was glaubt ihr, hätte es gemacht, wenn man es mit Feuermagie bekämpft hätte?“

„Nichts wäre passiert.“

„Und so wird es auch mit der Götterbestie der Leere sein… hmmm… Es ist… nur eine Theorie, aber wenn… man es schafft, diese Götterbestie mit einem starken Leerenzauber zu bombardieren, dass es selbst mit dem Zauber mehr oder weniger gezwungen wird, zu fusionieren, dann könnte man es… vielleicht töten, aber…

Die Welt würde bei der Explosion vermutlich dabei draufgehen und dann haben wir alle nichts davon oder?“

„Hm… laut dem Bericht ist sein Gefängnis auf dem Mond…“

„Ein idealer Ort, aber… wir können nicht in der Schwerelosigkeit atmen und kämpfen oder? Wir wissen ja nicht mal, ob diese Götterbestie einen festen Körper hat oder ähnliches. Bedaure… dass ich tatsächlich nicht wirklich weiterhelfen kann außer das man neutrale Zauber kennt wie Exos es mit Ultima getan hat.“

„Sie haben uns wenigsten einige gute Hinweise gegeben, die wir vorher so nicht wussten.“ sagte Sina es freundlich und Sherry nickte.

„Zu gültig… wie wäre es, wenn ich ihnen mein aktuelles Projekt zeige?“ fragte der Doktor aufgeregt. „Hat auch was mit Leeren-Magie zu tun und ich würde gerne ihre Meinung hören, wenn sie es gesehen haben.“

„Erm… gerne? Wobei Sherry kann ihnen eine bessere Meinung dazu sagen, sie ist die Magierin von uns.“

„Schwertmagier wenn schon.“

„Entschuldigung, Schwertmagierin…“

„Wunderbar, kommen sie, ich zeige es ihnen direkt an Liselotte.“ stand der Doktor auf und die Damen folgen ihm. Er hielt einen Abstand zu der Ziege und beide Damen stellten sich neben ihn. Die Ziege schaute sie kurz neugierig an, dann nahm sie wieder ihr Futter.

„Ich arbeite an einem neuen Zauber, der Raum und Zeit krümmen soll. Wenn… es klappt…“ fing der Doktor an zu erklären, dann murmelt er an seinen Zauber.

„Eh… sicher das sie es uns zeigen wollen? Ich meine, ich bringe Pech mit.“ murmelt Sherry, aber der Doktor nickte. „Keine Sorge, der Zauber wurde so von mir konstruiert, dass er sich in Nichts auflösen soll, wenn was schief geht. Habe ich bewusst eingebaut, nachdem mein Assistent verschwunden ist.“

Der Doktor murmelt wieder seinen Zauber und war sehr konzentriert… als die Ziege an der Decke nun kaute, aber keiner konnte es bei der Unordnung wirklich sehen, als die Ziege wieder nach oben blickte.

„So… nun staunt!“ rief Dr. Ruin erregt und ein schwarzer Zauberball flog auf den Kopf der Ziege… als das Pech eintrat.

Die Ziege fand den Geschmack der Decke so lecker, dass sie sich bückte und an dem Stoff zog, so dass der Spiegel frei war.

Der Zauberball wird durch den Spiegel reflektiert und schoss mit einer noch schnelleren Geschwindigkeit zurück… und trifft Sina!

Bevor Dr. Ruin oder Sherry reagieren konnten, löste Sina sich in vielen… Seifenblasen auf, die nun überall flogen. Sherry musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln, ob sie gerade geträumt hat, als ihre Laune auf 180°C gestiegen ist.

Sofort drehte sie den Doktor um und packte ihn am Hals. „WAS BEI DER GÖTTIN HABEN SIE ANGESTELLT?!“ schrie Sherry wütend.

Der Doktor war erstaunt, wie stark die Halbelfe war und versuchte sich zu befreien, als sein Gesicht langsam blau wurde und er Zeichen machte, dass er sprechen will. Sherry ließ ihre Hand etwas lockerer, sodass er atmen und reden konnte.

„Erm… wie unerwartet?“

Eine Ader platze und Sherry warf ihn mit ihrer Kraft gegen eine Wand. Dr. Ruin schrie laut auf, als er dagegen knallte. Blut floss von der Stirn runter, so wütend war Sherry noch nie im Leben gewesen.

„Warten sie! Lassen… *hust* sie mich erklären!“

„Dann ohne irgendwelche dummen Kommentare!“

„Erinnern sie sich, als ich gesagt habe, dass Leere Zeit und Raum verändern kann?“

„Weiter?!“

„Diesen Zauber den ich entwickelt habe, sollte es ermöglichen, durch die Zeit zu reisen. Mein Zauber… war perfekt und sollte Liselotte in die Vergangenheit bringen.“

„BITTE?! Und was passiert nun mit Sina?!“

„Erm… sie wird irgendwo… in der Vergangenheit gestrandet sein…“

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