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Autor: SinOne Seite 42 von 70

Kapitel 270

Ich bin wiedergeboren und erm…?

Axel hat die Höhle in der Dunkelheit irgendwie gefunden, die glücklicherweise leer war. Sina fragt sich, ob der Späher auch die Fähigkeit „Nachtsicht“ hatte, denn sie sind in der Dunkelheit nur durch Mondlicht gewandert.

Der Höhleneingang war so klein, dass Sina mehrere große Büsche geschnitten hat, um den Eingang zu verstecken, denn nun haben sie eine Armee voller Dämonen am Hals. Da werden sie jeden Schlaf brauchen.

Sina konnte immer noch nicht einschlafen, daher hat sie vorerst die erste Wache übernommen. Die Menschen fielen sofort in einen tiefen Schlaf, ein Zeichen das die Aktion doch mehr an ihren Kräften gezehrt hat, als sie dachten.

„Irgendwie… ist es dieses Abenteuer, was ich mir von Herzen gewünscht habe, als ich die Novells, Mangas und Animes gesehen habe. Nur nicht als Dämon oder so.“ schmunzelt Sina in Gedanken.

„Ob die Zeit meines Verschwindens in der Zukunft ebenso weiter geht? Hoffentlich machen sich die anderen nicht solche Sorgen, wobei… ich sollte aufhören zu denken, wenn ich in der Vergangenheit hocke.

Einerseits bereue ich es… das ich diese Geschichte von Sakura nicht kenne, aber… andererseits ist es auch nicht schlecht, weil ich dann ungezwungen in meinen Handlungen bin. Hoffentlich werden wir bei der Rückreise… naja für mich ist das eine normale Reise, nicht zu viele Probleme bekommen.“

Der Problemgott hat mitbekommen, das Sina scheinbar noch Kapazitäten hat und ist natürlich darüber erfreut, ihr behilflich zu sein für die nächste Zeit.

Am nächsten Morgen wurde Sakura wach und reagierte erschrocken, dass alle, auch Sina noch im Tiefschlaf waren. Sie wollte sofort alle wecken aber… bei den schlafenden Gesichtern, schluckte sie ihre Tat runter.

„Darüber werden wir noch sprechen Sina…“ machte Sakura eine Notiz in ihre To-Do-Liste, dann seufzte sie. „Scheinbar hatten wir alle den Schlaf benötigt.“

Leise schlich die Heldin an ihren Freunden vorbei. Dann nahm sie Sina genauer in Augenschein. „Wenn man ihre Flügel ignoriert, sieht sie wirklich aus wie ein Mensch… warum hat ihre Rasse immer so große Brüste…“ bildete sich eine Zornesader auf der Stirn von Sakura, während sie an ihre eigene Statur dachte.

Kopfschüttelnd wollte Sakura nun die Büsche beiseite schieben, als sie auf einmal nach hinten gezogen wird. Sie wollte direkt schreien, aber eine Hand auf ihrem Mund verhindert das.

„PSSS!“ zischte eine Stimme hinter ihr, es war die von Sina. „Wir sind nicht alleine!“ flüstert Sina dies in Ohr.

„Hmmm?!“ wollte Sakura was sagen, bis die Warnung von Sina endlich bei ihr ankam. Sie hörte auf sich zu wehren und nickte, dass sie verstanden hat. Die Dämonin ließ sie los, als Sakura nun auch die andere Präsenz von draußen wahrnahm.

„Sicher… das diese Gruppe hier vorbeigelaufen ist? Am Fluss? Hier sind nicht mal Tiere!“ beschwerte sich eine Dämonenstimme.

„Gut das ich von uns beiden der Denker bin. WENN ich ein Mensch wäre, würde ich mir ein Versteck suchen, um zu warten, bis die Gefahr gebannt ist. Schau… wenn du genauer hinschaust, sind hier Fußspuren, also sind sie definitiv hier vorbeigegangen!“ erklärte eine genervte Stimme.

Sina sowie Sakura zogen ihre Schwerter, bereit die Eindringlinge zu töten. Die Heldin schwitze sehr nervös, während Sina um ihren Schlaf betrogen wurde. Wenn die beiden „Dämonen“ ihre Präsenz versteckt hätten, wäre es wohl schlimmer ausgegangen, aber Sina wurde von ihrem „Lehrer“ dazu gedrillt, einen leichten Schlaf zu haben, wenn man im Feindessgebiet ist.

„Was sollen wir tun?!“ fragte Sakura, aber Sina legte nur ein Finger auf dem Mund und schüttelt den Kopf.

„Also… hier hören die Spuren auf. Sieht so aus, als währen sie die Wand hochgeklettert.“ mutmaßte einer der Späher vor dem Eingang.

„Hmm… Unwahrscheinlich. Menschen sind ja vieles, aber nicht unbedingt dumm. Denk an die Schlacht an der Brücke. In ihrer Verzweiflung haben sie die Brücke in der Luft gejagt, was dann für Fußsoldaten ein Problem war, aber nicht für unsere geflügelten Einheiten. …. Hmm? Was ist das?“ wirkte der andere Späher etwas neugierigerer.

Eine Hand kam aus dem Büschen, Sakura wollte schon zuschlagen, aber wieder hindert Sina sie daran. „Illusion: Natürliche Felsmauer!“ flüstert Sina und vor ihnen erschien eine Illusion. Den Zauber hat sie so umgesetzt, dass die Späher eine Wand sehen, während sie mit Sakura sie trotzdem beobachten können.

Der klügere Dämon riss nun die Büsche von dem Versteck runter und man sah einen leicht gekleideten Dämon, der eine Axt an der Seite trug. Immer mehr Büsche holte er raus und warf sie beiseite.

„Siehste… nur eine Mauer. Dabei hast du doch gesagt, dass Menschen nicht dumm sind. Das war nur ein Ablenkungsmanöver!“ nörgelte der erste Späher wieder.

„GNRRR verdammt! Lass uns woanders weiter suchen!“ ging der zweite Späher vom Eingang weg zu seinem Kumpel, dann verschwanden sie komplett außer Sicht.

„Puh… warum… hast du ihn nicht umgebracht?“ fragte Sakura, die nun ein verschwitztes Gesicht hat, dabei behielt sie weiterhin den Eingang im Auge.

„Weil wir damit die Aufmerksamkeit aller bekommen hätten. Sie werden jetzt viel organisierter vorgehen. Wenn wir sie getötet hätten, wüssten die Organisatoren sofort Bescheid, wenn ihnen ein paar Späher fehlen und suchen die Gegend noch entschlossener ab.“ erklärte Sina, die ihr Schwert zurücksteckte. „Zeit die anderen zu wecken, der Schönheitsschlaf ist nun vorbei.“

Unsanft wurden Rose, Leena und Axel geweckt, die sehr schnell wach wurden, als sie auf den neuesten Stand der Dinge aufgeklärt wurden.

„Verdammt und zugenäht, das war irgendwie zu erwarten.“ fluchte Axel direkt los und holte seine Karte heraus.

„Wenigsten sind wir nun ausgeruht. Wenn jemand das Frühstück machen könnte, sind wir auch gestärkt für die Aktionen.“ schlug Sina vor.

„Wie kannst du in diesem Moment ans Essen denken?“ wundert sich Rose, die etwas blass aussah und Leena ihr zustimmend nickte.

„Weil wir jetzt jede Energie brauchen. Wir haben alles, was die Dämonen definitiv wieder in ihren Besitz bringen wollen und das um jeden Preis. Da können wir uns nicht vernachlässigen, sondern müssen ausgeruhte Körper haben.“ erklärte Sina ruhig.

„Klingt einleuchtend, aber ob ich was runter bekomme?“ holte Rose einiges an Proviant aus ihrem Inventar raus.

„Musst du dich halt zu zwingen. Aber damit hättet ihr ja rechnen müssen, selbst wenn… ich nicht dabei gewesen wäre.“ nahm Sina auf dem Boden platz.

„Nun… nein, nicht wirklich. Wir wären wieder heimgekehrt, ohne das die Dämonen uns nun jagen.“ meinte Leena trocken.

„Also… bei diesen Umständen müssen wir anders vorgehen. Gut das vor uns in der Nähe ein Wald ist, wo wir uns unter den Bäumen verstecken können, aber das bleibt ja nicht auf Dauer. Ich… sehe zwei Wege, wie wir es eventuell schaffen könnten, so nah wie möglich an eine von unseren Stellungen zu kommen.“ kam Axel mit ein paar Ideen.

„Lass hören, momentan sind wir noch sicher.“ freute sich Sakura, die ein Stück trockenes Brot isst, das sie von Rose bekommen hat.

Axel legte seine Karte vor die Damen um ihre Flucht zu erklären: „Wir sind ungefähr hier. Das wir die Höhle genutzt haben, war eine sehr gute Idee, weil mir es hilft unseren Standort zu lokalisieren.

Dort ist der Wald, den ich angesprochen habe, aber wie ihr seht, ist er nicht wirklich groß. Wenn… wir diese Strecke zu dem Wald gehen, wäre es theoretisch der kürzeste Weg, aber wir würden sofort von den Dämonen gesehen werden, weil alles von hier… bis hier Flachland ist.

Keine Versteckmöglichkeiten oder ähnliches. Also eine Strecke, die einerseits schnell sein kann, aber dafür umso gefährlicher.

Die andere Strecke geht noch weiter in den Norden. Dort soll es… keine Ahnung wie ich es beschreiben soll, aber haufenweise von Steinsäulen, zerrissenen Landschaften mit vielen Höhlen geben. Wir werden… vermutlich nicht drum herum kommen, mehrmals klettern zu müssen.

Diese Strecke braucht bestimmt länger, aber da haben wir die Landschaft zu unserem Vorteil, zusätzlich soll es eine kleine Siedlung geben, wo Zwerge leben.

Letztendlich muss Sakura dies entscheiden, welche Strecke wir gehen werden, denn die Dämonen werden uns so oder so folgen.“ erklärte Axel.

„Puh… irgendwie änderst du dich auch immer mehr oder Axel? Also im positiven Sinne.“ lächelt Sakura zufrieden. Axel wurde rot im Gesicht und schaute verlegen weg, dabei kratzte er sich am Hinterkopf. „Erm… danke. Normal hat das… Markus alles gemacht, also… musste jemand die Aufgabe übernehmen oder?“

„Stimmt… ich bin froh, dass du es übernommen hast, denn da fühle ich mich und für unsere Gruppe in sicheren Hände.“ meinte Sakura es sehr ernst.

„Amen. Was ist eigentlich dieses Gebiet?“ zeigte Sina mit ihrem Finger auf einen roten Fleck. Außer Sakura wurden alle… ein bisschen blass.

„Das… ist der Spinnenwald. Der sieht so rot aus, weil die Gegend als höchste Gefahrenstufe bezeichnet wird. Warum willst du das so genau wissen?“ fragte Axel misstrauisch.

„Weil ich es nicht wusste? Was genau macht den Spinnenwald so gefährlich? Ist es die Masse der Spinnen, ihre Gifte oder Größe?“ wundert Sina sich.

„Sie sind groß, giftig und kommen immer in Massen. Der gesamte Wald ist mehr oder weniger ein Monsternest. Gerüchteweise weigern sich sogar die SSS-Abenteurer dort reinzugehen.“ erklärte Leena nun.

„Dann ist das doch der richtige Ort für uns.“ nickte Sina lächelnd.

„NEIN! Alles, aber nicht der Spinnenwald!“ wurde Rose richtig blass im Gesicht.

„Wieso nicht? Die Dämonen werden den Wald bestimmt auch kennen und am allerwenigsten erwarten, dass wir dort rein marschieren werden. Außerdem hat es den Vorteil, dass ihr dort alle stärker werden könnt.

SELBST wenn uns die Dämonen folgen werden, müssen sie sich ebenso durch die vielen Spinnen kämpfen. Ich sehe in diesem Weg nur Vorteile.“ argumentiert Sina.

„Das kannst auch nur du sagen. Der tödlichste Weg mit den meisten Vorteilen.“ antwortete Leena sehr trocken. „Du wirst da vermutlich lachend reingehen, aber bedenke, dass der Wald nicht umsonst eine gefährliche Gegend ist. Ich wusste nicht mal, dass wir diesem Wald schon SO nah sind.“

„Seid ihr fertig mit eurem Geheule? Letztendlich muss es ja Sakura entscheiden oder?“ rollte Sina mit ihren Augen.

„Danke, nun machst du es mir wirklich nicht einfach… Hört sich ja fast an wie in einem Spiel mit „Leicht“ „Mittel“ oder „Hart“ an. Wie wäre denn die Strecke im Spinnenwald eigentlich?“ ließ Sakura ihre Schulter hängen.

„Bitte… nicht den Spinnenwald…“ flüstert Rose. „Ich will nicht gegen Spinnen kämpfen… sie sind ekelig… gierig…“

„Strecken technisch… ist das die gleiche Route wie der „schnellste“ Weg. Zumal wir hinter dem Wald… direkt an eine bekannte Jägerstelle kommen. Warum auch immer, aber es gibt immer wieder verrückte Personen, die Spinnen jagen und ihre Kadaver aus dem Wald holen. Keine Ahnung was… man damit anfangen kann.“

„Och ich habe eine komplette Drachenrüstung im kaputten Inventarring gehabt von einem schwarzen Drachen. Du ahnst nicht, wie viele Rüstungen Monsterteilen innewohnen, die dem Träger einen besonderen Schutz bieten.“ teilte Sina die Information.

„Bitte… nicht den Spinnenwald!“ kam Rose auf Sakura zu gekrochen. Irgendetwas musste sie wohl mit Spinnen erlebt haben, dass sie so eine Angst hatte.

„Erm… Rose? Was ist los? Liegt es an dem Wald allgemein oder nur wegen der Spinnen?“ wundert sich Sakura.

„Wie kannst du so locker bleiben, wenn es um Spinnen geht?!“ wurde Rose leicht sauer, die Veränderung kam zu schnell für die Heldin.

„Sina?“

„Ja?“

„Wenn… wir in den Spinnenwald gehen und… es sollte darin gefährlich werden… Kannst du uns dann mit deinem Leben beschützen? Das ist eine Reise von mehreren Tagen, keine Ahnung… ob wir überhaupt eine Schlafmöglichkeiten finden werden.“ kam die Frage von Sakura.

„Erm… ja und wegen der Schlafmöglichkeiten… könnte ich eventuell auch was machen, aber keine Ahnung, ob ihr dann auch wirklich schlafen könnt. Alle Monster auf der Welt respektieren das Gesetz der Natur, ergo je stärker ein Monster ist, desto eher gehen sie ihm aus dem Weg.

Ich kann was machen, aber ich will… das nicht hier zeigen, weil meine Aura unser Versteck zeigen wird. Diesen Vorteil will ich noch nicht aufgeben.“

„Wir… hatten in der Nacht, wo du gekämpft hast eine fürchterlich starke Aura gespürt. Die war viel heftiger als von dem Vampir.“ teilte Leena das mit und die anderen nickten.

„Ah… dann war das meine.“ wirkte Sina nun niedergeschlagen. Ihre Aura muss wieder gewachsen sein, vermutlich durch ihr eigenes Training mit ihren Freunden sowie das sie wieder ein paar Monster in letzter Zeit getötet hat.

„Urgh… wieso… spüren wir sie nun nicht?“ schauderte Axel, selbst ihm hat die Aura richtig schockiert.

„Weil ich sie mit meiner Illusion verschleiere. Glaubst du, ich könnte mit so einer Aura in einer Stadt leben? Selbst die Dämonen hätten ihre Probleme damit, trotz das einige von ihnen ebenso eine Aura bilden können. Der Dämonenkönig zumindest hat eine starke Aura.“ erklärte Sina.

„Nun… klingt einleuchtend. Also… wie wirst du dich nun entscheiden? Alle Wege haben ihre Vor und Nachteile.“ seufzte Leena. Rose starrte die Heldin mit tränenden Augen an, während Axel einfach nur abwartet.

„Ich…“

„OI! WIR WISSEN DAS IHR DRIN SEID!“

„!!!“

Kapitel 269

Ich bin wiedergeboren und die Wut des Dämonenkönigs?

Das Team von Sakura sammelte alle Dokumente ein, während Leena für Sina einen Eimer Wasser zu Verfügung stellte, damit sie das Blut von ihrem Gesicht und Bauch waschen konnte.

„Wusste nicht… das Frauen auch solche Bauchmuskeln haben können?“ staunte Rose nicht schlecht, als sie Sina beobachtet.

„Training, kannst du auch schaffen. Man muss nur wissen, welche Muskeln man trainieren musst.“ grinste Sina.

„Erm… ok?“ meinte die Heilerin nur, aber eher verstand Sakura die Aussage von Sina. „Ok, wir haben alles verstaut. Axel kennt den Fluchtweg, dann lass uns keine Zeit vertrödeln und die Nacht nutzen, solange wir es können!“

„Die Karawane zieht weiter…“ summte Sina, als das Team aufbrach, dabei nahm sie nicht wahr, dass mächtige Magie eingesetzt wurde.

Vor dem Dämonenkönig Rarkas lagen die Leichen der beiden Torwächter, die Lilith in das Dämonenlager hereinließen. Rarkas trug noch seine verbrannte Hose, ansonsten wurden seine blutigen Verletzungen am Gesicht sowie Oberkörper mit Mullbinden verbunden. Der König als auch seine Vertrauten, aber auch andere Dämonen standen am alten Zeltplatz des Königs, der aber nun… nicht mehr wirklich existierte.

„Es tut mir leid eure Majestät, aber ich kann ihnen nicht erklären, warum eure Regeneration… diese Wunden so langsam heilen. Mit dieser Geschwindigkeit müssen sie mit Narben rechnen, selbst unsere Heilung bringt nichts.“ entschuldigte sich der ehemalige Dämonenarzt, bevor ihm der Kopf abgeschlagen wurde.

Die Aura von Rarkas war extrem elektrisierend, man konnte seine Wut schon anfassen. Nach dem letzten Angriff von Sina hatte Rarkas seine Vertrauten damit beauftragt, alles über diese Dämonin in Erfahrung zu bringen.

Es dauerte nicht lange, da wurden ihm die Torwächter vorgestellt, die ihm erzählten, was diese Sukkubus mit ihnen angestellt hatte, bevor sie weiter in das Lager ging und mit welcher Lüge sie reinkam.

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, hat der Dämonenkönig die Wächter mit seiner Magie getötet und nun lagen sie tot vor seinen Füßen, aber es milderte seinen Zorn in keinster Weise.

„WER. IST. DIESE. FRAU?“ knurrte Rarkas, immer noch nicht schlauer als vorher. Der König starrte alle Dämonen in seiner Nähe an. Dann wurde ihm ein weiterer Dämon vorgestellt: Igriz.

„Dieser Dämon wurde gesehen, wie er die Frau durch das Lager geführt hat.“ sagte einer der Vertrauten zu ihm, dabei sah man die Schadenfreude in den Augen. Igriz hat sie ebenfalls gesehen, kann leider nichts tun, um ihm das Gesicht ein bisschen zu bearbeiten.

„So? Dann… solltet ihr alles über sie wissen oder?“ starrte Rarkas den Dämon an, der ziemlich eingeschüchtert war.

„Ihr Name war Lilith. Laut ihrer Aussage wird sie von einem Lager zum anderen Lager gebracht, weil… man mit ihrer Einstellung nicht wirklich zurecht kam. Sie stellte mehrere Fragen über den Stand der Dämonen und wieso wir keine weitere Angriffe führten.“ berichtet Igriz.

„Aha… Lilith ist ihr Name? Komischerweise habe noch von keiner Sukkubus mit so einem Namen gehört, vor allem, wenn sie angeblich nur Probleme machte.“ knurrte Rarkas, die Mullbinden saugen wieder das Blut auf.

„Ich auch nicht, aber… eins wusste ich definitiv. Sie strahlte eine Stärke und Charisma aus wie ein General.“ meinte Igriz, was scheinbar ein Fehler war.

„Ho? Wie ein General? Dafür hat sie aber alles zerstört, was wir geplant HATTEN!“ schrie Rarkas den Dämon an. „Alles, was ich geplant hatte, wurde von einer einzigen Dämonin in wenigen Stunden komplett ZERSTÖRT!“ dann schlug Rarkas mit seinem Schwert über das Gesicht von Igriz.

Schreiend fiel Igriz nach hinten, dabei hielt er eine Hand auf die Wunde, aber scheinbar griff der Dämonenkönig nicht weiter an. Blut fiel vom Gesicht runter. Igriz hatte Glück, dass der König nicht seine Augen getroffen hatte… momentan.

„Meine Geheimwaffe gestohlen, den Giftmischer Klonk getötet und das komplette Labor unbrauchbar gemacht, wegen IHR!“

„Eure Majestät, wir haben den Lagermeister Garren gebracht, so wie sie es gewünscht haben“ hielten zwei große Dämonensoldaten den Lagermeister im Griff. Alle drehten ihre Köpfe zu dem Lagermeister um, der aber… scheinbar ziemlich entspannt war. Rarkas machte eine Hinfort-Geste und Igriz verschwand, dabei hatte er einen kurzen Augenkontakt mit Garren bis dieser von der Versammlung verschwand.

„Ah… Garren, der geizigste Dämon der Welt. KÖNNT IHR MIR ERKLÄREN, WARUM DIESE FRAU DAS SCHWERT TRUG?!“ nun spritze das Blut von seinem Gesicht runter, Rarkas konnte sich nicht mehr beruhigen.

Garren dagegen… wirkte nicht eingeschüchtert, wo ihm jeder Respekt zollen musste. „Weil ich es ihr gegeben habe. Ihr habt mich zum Schweigen verdonnert, aber nicht verboten, es anderen würdigen Trägern weiterzureichen.“

„Ich… höre nicht richtig oder? Ihr… habt das Schwert „Lazarus“ einfach einer dahergelaufenen Dämonin, noch schlimmer, von der Rasse Sukkubus übergeben?!“ fielen Rarkas fast die Augen vom Gesicht. Selbst der König hat eine sehr schlechte Meinung von den Sukkuben und ihrer männlichen Gattung.

Sofort wurde es totenstill. Es war bei den Dämonen bekannt, welches Schwert damit gemeint war und wer es zuletzt trug. Überall wurde Augenkontakt getroffen, alle überlegten fieberhaft was das zu bedeuten hat.

„Ja, das habe ich. Mehr noch, ich habe ihr auch die Ausrüstung, die sie getragen hat, gegeben. Igriz hat gesehen, welche Kräfte Lilith hatte und… ich bin kein Feigling, aber Lilith hat Mächte, die mir einen wahren Tod gegeben hätte.

Am Anfang hat sich das Schwert gegen sie gewehrt, aber scheinbar… konnte sie das Schwert bändigen und wurde als neuen Meister anerkannt. Lilith… sie weiß, wie man mit Worten umgeht.“ war der Lagermeister sehr ehrlich.

Dem Dämonenkönig fielen keine Worte ein. Noch nie zuvor hat er so viele Idioten auf einem Fleck erlebt, dass er sich die Hand ins Gesicht schlug. Spontan erinnert er sich an die Aussage seines Vaters, dass man als Anführer immer von Idioten umgeben ist. „Wie recht du mal wieder hattest…“ dachte Rarkas gehässig.

„Wenn ich ehrlich bin, aber ihr seid als Dämonenkönig unwürdig.“ sagte Lagermeister Garren diesen Satz. Alle Dämonen in der Nähe schnappten nach Luft. Es gab schon immer einige Hitzköpfe, die das einem Dämonenkönig gesagt hatten, aber Garren gehörte nicht unbedingt zu dieser Sorte.

„Was… hast du gesagt?“ fragte Rarkas, während er das Schwert immer fester griff, dass sich der Griff verformte.

„Ihr habt mich schon verstanden. Ihr seid kein Dämonenkönig, nur weil ihr euren Vater, den alten Dämonenkönig, besiegt habt. Es gibt die Gerüchte, dass ihr ihn mit Gift bekämpft habt, wogegen er keine Resistenz hatte.

Als ich Klonk im Lager gesehen habe, einer der besten Giftmischer, kann ich mir bildlich vorstellen, dass er ebenso seine Finger im Spiel hatte. Wenn… ich raten müsste, hat er euch das entsprechende Gift gegeben.

Aber das ist egal. So wie ihr ausseht, hat Lilith mit euch den Boden gewischt und ist sogar noch entkommen. Ein Dämonenkönig lässt keine Gegner flüchten, eine der wichtigsten Lehren die man uns allen beibringt.

Damit seid ihr eures AmmmgghghhhHHH!“ schrie Garren am Ende laut auf, als Raskal sein Schwert in das Herz vom Lagermeister stieß. Danach riss der Dämonenkönig das Schwert zur Seite raus.

Garren wusste, dass es tödlich für ihn enden wird, aber er bereute keine Sekunde seine Worte. „Königin Lilith….“ dachte der Lagermeister, als er mit dem Gesicht auf dem Boden regungslos lag. Eine große Blutlache bildete sich um ihn.

„Ich muss mir so einen Blödsinn von euch nicht ANHÖREN!“ brüllte der Dämonenkönig wütend, aber die Saat von Garren war gelegt. Auf einmal explodierte ein großes Zelt, die magischen Waffen und Rüstungen wurden durch den speziellen Zauber von Garren komplett unbrauchbar gemacht, aber in seinem Zorn hat der Dämonenkönig seinen Fehler noch nicht realisiert.

„Eure Majestät, wir haben eine Gruppe von Menschen mit… einer Frau mit großen Flügeln in den Norden flüchten sehen!“ rannte ein dämonischer Späher in die Runde rein.

„DANN SCHICKT ALLE DÄMONEN HINTERHER!“ gab der Dämonenkönig sofort den Befehl. „TÖTET DIE MENSCHEN, ABER BRINGT MIR DIESE FRAU LEBEND!“

„Erm… wenn ihr schon mit Lilith Probleme hattet, wie sollen wir….“ wunderte sich einer der Vertrauten, auf einmal fiel ihm der Kopf vom Hals ab.

„WIESO STEHT IHR NOCH HIER RUM?!“ schwingt der Dämonenkönig sein Schwert, dann rannten alle Dämonen direkt los, bis auf einen Vertrauten.

„Wenn diese Gruppe nach Norden rennt, dann… Ich will, dass ihr General Trozzon den Befehl gebt, seine Armee nach dieser Gruppe zu suchen!“ befahl Raskal nach kurzer Überlegung. Der Vertraute verbeugte sich und verschwand.

„Und wenn ich die Welt auf den Kopf stellen muss, aber ich werde dich finden!“ sagte Raskal diese Worte hasserfüllt. Aber die Gerüchte, dass Raskal nicht der stärkste Dämon ist sowie die Worte von Garren, werden dem Dämonenkönig in nächster Zeit enorme Probleme machen.

Der Dämonenkönig ging zu seinem zerstören Bett und suchte nach seiner Halskette, ein besonderes Erinnerungsstück von seiner Mutter, aber egal wo und wie er suchte, keine Spur von der Halskette.

„Verdammt… nicht nur das es mein schlimmster Tag meines Lebens ist, sondern auch der größte Verlust, den ich ertrage musste!“ schlug Raskal mit seiner Faust auf den Boden, was wieder ein Beben im Lager auslöste.

Einer der Vertrauten kam wieder: „Eure Hoheit, General Trozzon hat euren Befehl entgegengenommen und setzt diesen unverzüglich um.“

„Wenigsten einer, der sofort handelt. Ich werde wieder nach Deymonlia zurückreisen und mir neue Strategien einfallen müssen, weil alle… UNSERE PLÄNE GESTOHLEN WURDEN VERDAMMT!“ brüllte der Dämonenkönig wieder seine Wut raus.

„Und ich werde einigen Monstern die Schädel einschlagen, damit ich diesem Weib nicht nochmal so chancenlos unterlegen bin!“ war der eigentliche Plan von Raskal.

Einige Stunden führte Axel die Gruppe durch die Nacht, alle sind es nicht gewöhnt, solange ohne Schlaf unterwegs zu sein. Naja, bis auf Sina, die durch das Adrenalin im Körper noch ziemlich aufgeputscht war.

„Gibt es auf unserer Strecke irgendwelche Höhlen oder so? Ich meine… ihr seht ziemlich müde aus.“ fragte Sina.

„Hm… am Fluss war eine, aber… aus der Entfernung konnte ich nicht sehen, ob sie bewohnt ist oder nicht.“ grübelte Axel.

„Wenn wir kommen und drinnen sollte was hausen, werde ich das schnell erledigen. Euer… neues Ziel ist euer Reich oder? Wie lange werden wir brauchen?“ kam die nächste Frage von Sina.

„Vermutlich mehr als eine Woche, wenn alles gut geht.“ schätze Leena, denn selbst Sakura wusste das nicht.

„Nun, das ist doch gut?“ lächelt Sina. „Erm… inwiefern?“ hakte Rose nach, weil sie dieses Lächeln unheimlich fand.

„Weil wir jedes Monster auf dem Weg töten werden… was heißt wir, ihr! Exp, Exp und noch mal Exp farmen!“ kichert Sina aufgedreht.

„Oh je…“

Kapitel 268

Ich bin wiedergeboren und die Flucht nach vorne?

Sina konnte schwören, wie jemand laut schrie, aber das war ihr egal. Nun flog sie schnell zurück zu ihren Teamgefährten, was nicht lange dauert denn sie wusste ja wo die Klippe war.

Sofort setzte Sina zur Landung an, als Sakura und die anderen zu ihren Waffen griffen, weil sie nicht wussten, wer sie mitten in der Nacht besucht.

„Hey! Ich bin es! Eure Lieblingsfreundin!“ beruhigte Sina mit dem großen Beutel ihre Freunde, als Sakura ein paar Schritte näher kam.

„Sina? Du bist es wirklich! Ich dachte, der Dämonenkönig persönlich ist gekommen… Meine, mit deiner neuen Ausrüstung?“ lächelte Sakura glücklich. Die Heldin gab den anderen das Zeichen, die Waffen wegzustecken, dann kamen sie ebenso näher.

„Was ist unten passiert? Scheinbar hast du gegen jemanden gekämpft oder?“ fragte Leena sofort, während Rose Sina mit ihrer Ausrüstung genauer in Augenschein nahm.

„Mit dem General des Lagers. Ich habe schon gegen ein paar Dämonengeneräle gekämpft, aber gegen so einen bisher noch nicht. Der war ja sogar stärker als der Vampir. Egal was ich gegen ihn eingesetzt habe, aber er stand immer wieder auf!“ hörte man den nervenden Ton in der Stimme von Sina.

„Illusion: Boss. Solltet ihr den Typen sehen, „falls“ er meinen letzten Angriff überlebt hat. Rennt. Tut euch wirklich den Gefallen und rennt vor ihm weg, denn ihr seid momentan nicht in der Lage gegen diesen General zu kämpfen.“ warnte Sina ihre Freunde.

Alle Gefährten nahmen den „General“ in Augenschein, mit der Falschinformation sorgte Sina wieder in der Zukunft für weiteres Chaos.

„Scheinbar… bist du… doch kein Dämon? Ich bezweifele, dass die Dämonen eine solch komplizierte Intrige planen, um den beschworenen Helden zu unterwandern.“ nagte dies an Axel.

„Huch? Ein Moment, ich muss mich eben kneifen, aber hat Axel…?“ hörte Sina nicht recht, aber Sakura beendete dies schnell. „Erzähl uns lieber, was vor dem Kampf passiert ist? Wir haben gesehen wie… du dich mit den Torwachen angelegt hast.“

„Ah… die Spinner meinten, dass ich hässlich sei. Das hat noch niemand zu mir gesagt, kannst du dir vorstellen, wie viele Stricke bei mir gerissen sind? Die Torwachen können sich glücklich schätzen, dass meine Freunde nicht dabei waren, das hätte… nicht nur mit zertretenen Eiern geendet.“ ließ Sina ihre Empörung raus.

„Nun… ich kann mir dazu kein Urteil bilden, aber… hässlich würde überhaupt nicht zu eurem Aussehen passen.“ stimmte die Heilerin Rose zu.

„Danke, das hatte ich dringend nötig gehabt. Soo… dann lass mir erzählen, was mir da unten alles passiert ist…“

Das Treffen mit Moglich und Dalmaz, dabei ließ Sina unerwähnt, dass sie Dalmaz neues Selbstvertrauen eingebläut hat.

Wie sie mit Igriz zu dem ersten großen Zelt ging, dass alle Waffen und Rüstungen aufbewahrte. Die Begegnung mit dem Lagermeister Garran und wie sie ihn überzeugte, ihr neue Ausrüstung zu überlassen.

„Dieses Buch beinhaltet alle Informationen, welche Waffen und Rüstung dieses Lager hat!“ strahlte Sina und gab es Sakura in die Hand. 49/50

„Huh?!“ staunte Sakura und blätterte sofort im Buch durch, dabei wurden ihre Augen immer größer. „Das… sind nicht unwichtige Informationen, damit kann man einschätzen, wie stark der Feind gepanzert ist!“

„Das denke ich auch. Vielleicht solltest du das Buch auch den anderen weiterreichen, damit sie ebenfalls eine Vorstellung haben, was dieses Lager alles hat.“ schlug Sina vor und die Geschichte ging weiter.

Die Dämonin erzählte auch den Stand der Dinge bei den Dämonen, dass nämlich ein neuer und noch stärkerer Dämonenkönig die Dämonen führt.

„Das ist also der Grund, warum wir die momentane Ruhe gegen die Dämonen haben. Aber… dachte die Dämonenkönige sind von Natur aus die stärksten Dämonen, wie… stark ist dann der neue Dämonenkönig?“ war Rose sich ein bisschen unsicher.

„Halt stärker. Der Typ unten im Lager war ein General, dann müsst ihr euch einfach vorstellen, dass der König zehn mal stärker sein muss. Als einfaches Beispiel.“ zuckte Sina mit der Schulter. „Dieses Schwert hier… gehörte dem alten Dämonenkönig, auch wenn der Lagermeister nichts dazu gesagt hat.“

„Bitte?! Wieso führst du nun das Schwert? Müsste das nicht der neue Dämonenkönig besitzen?“ zweifelte Leena.

„Das ist eine lebendige Waffe, die ihrem Meister treu ist. Ich… musste ein bisschen darauf einreden, bis es selber eingesehen hat, dass es bei mir besser aufgehoben ist, als nur in der Waffenkiste zu stecken. Zumindest schien es ziemlich wütend auf den General gewesen zu sein und umso glücklicher, als ich meine stärkste Fähigkeit gegen ihn eingesetzt habe.“ wunderte sich selbst Sina.

„Und… du bleibst weiter bei deiner Behauptung, dass du kein Dämon bist? Woher hast du dann all dieses Wissen? Du bist reingegangen, als wäre es für dich normal mit den Dämonen zu verkehren, kennst ihre Regeln besser als wir…“ hake Axel nach, der wieder misstrauisch wurde.

Sina und Axel starrten sich gegenseitig an, während Sakura das Geheimnis kannte. Sina schaute dann Rose und Leena ebenso an, die auf die Antwort gespannt warten.

„ … Rein hypothetisch. Ich bin und bleibe eine Götterbestie, daran gibt es nichts zu rütteln, ob ich es will oder nicht. Was würdet ihr denn machen, wenn ich vorher ein Dämon gewesen wäre?“ fragte Sina, die zu einem Entschluss gekommen ist.

„Hm… gegen dich können wir nicht kämpfen, dafür haben wir genug… Beweise vor Augen gehabt, dass wir vermutlich in diesem Leben auch nicht die leiseste Chance gegen dich hätten.“ kam Leena zu einer Feststellung.

„Außerdem… hattet ihr genug Gelegenheiten gehabt, uns zu töten. Doch stattdessen helft ihr uns eher oder?“ legte Rose einen Zeigefinger auf die Wange.

„Nicht nur das, ich vermute in diesem Stoffbeutel sind wichtige Sachen. Alles… Dinge, die zeigen, dass man dir vertrauen kann.“ lächelt Sakura.

„Und was denkt Axel? Auch wenn mich seine Meinung… nur bedingt interessiert, aber wir werden vermutlich gemeinsam weiterreisen oder?“ sagte Sina dies zu Axel, der wieder schweigsam war.

„Stimmt, vielleicht… war ich letztens sehr gemein zu ihm gewesen, aber… vielleicht hat sich ja die Meinung von Axel auch ein bisschen zu dir geändert.“ meinte Sakura.

„Ich… kann Sina einfach nicht vertrauen. Die unheimliche Stärke, die vielen Geheimnisse um Sina selber, ihre seltsamen Aktionen…“ schüttelt Axel den Kopf.

„Nun, die unheimliche Stärke habe ich mir aber antrainieren müssen über die Jahre, glaubst du wirklich, sie hatte ich direkt bei meiner Geburt? Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, wie viele Nahtod-Erfahrungen ich schon gemacht habe.

Die Geheimnisse haben schon ihre Gründe, so wie du auch bestimmt deine Geheimnisse vor den anderen Frauen hier hältst. Nur die engsten Freunde, die auch sehr überschaubar sind, kennen die wichtigsten Geheimnisse um mich.

Und… bei den seltsamen Aktionen sind nicht mal meine Freunde vor mir geschützt. Selbst… meine Geliebte bekommt sie oft zu spüren, wobei… ich mir nicht sicher bin ob es an ihrem Talent liegt. Wäre sie hier gewesen, wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch der Dämonenkönig im Lager gewesen.“ war Sina sehr ernst.

„Huh? Was ist das denn für ein Talent, dass sie solche starke Wesen anzieht?“ reagierte Leena erstaunt.

„Sie trägt den Titel „Pechvogel“. Sherry bringt sich und allen in ihre Nähe nur Unglück. Interessanterweise lockt sie mit diesem Talent auch die stärksten Kreaturen an. Bisher haben wir nicht herausgefunden, warum sie diesen Titel hat, noch wie man ihn loswird. Bei letzterem will ich das dann doch nicht.“ grinste Sina am Ende.

„Kannst… du uns das Versprechen geben, uns niemals zu verraten?“ starrte Axel nun die Dämonin an.

„Die Frage ist, was ist für dich Verrat? War es nicht Verrat gewesen mit der Aktion im Dungeon, dass ich euch die Entscheidung vorenthalten habe? Wäre es nicht sogar Verrat für dich selber, dass ich mit Leena und Rose Einzelgespräche geführt habe?

Axel, eins kannst du mir glauben, Eide sowie Schwüre mit mir zu machen kann eine sehr gefährliche Sache werden. Wenn du glaubst, du hast an alles gedacht, finde ich trotzdem eine Möglichkeit, dies zu umgehen.“ warnte Sina.

„Ich will einfach nur… dass Leena, Rose und Sakura nichts passiert. Ich habe nicht viele Freunde und wegen diesem Vampir sind ein paar weitere gestorben. Wegen dir muss ich mich mehr oder weniger im Kreis drehen, damit ich sicher sein kann, dass ihnen nichts passiert!“ war Axel ziemlich aufrichtig.

„Huh? Du… machst dir Sorgen um uns?“ reagierte Rose erstaunt und Axel nickte. „Aber natürlich! Ist das nicht normal bei einem Team, dass man sich auch um andere Sorgen macht?“

Sakura´s Blick auf Axel schien sich leicht zu ändern, ohne das sie es bemerkte. Leena nahm es einfach zur Kenntnis, dabei musste sie aber schmunzeln.

„Hmm… Solange ihr mein Vertrauen nicht missbraucht, so werde ich eures ebenso nicht missbrauchen, dass kann ich dir zumindest versprechen.“ sagte Sina.

„Damit… kann und muss ich leben oder?“ meinte Axel, dabei schaute er die anderen Frauen an, die ihm zunicken.

„Vielleicht werde ich nicht mehr so gemein zu dir werden… vielleicht. *seufz* Ja, ich war eins eine Dämonin gewesen, aber durch gewisse Umstände wurde ich zu einer Götterbestie, die eine ähnliche Stärke hat wie der Dämonenkönig, zumindest in der Theorie.“ erklärte Sina.

„Sakura wurde in das Geheimnis eingeweiht, weil ich euch leider nicht mit meiner Geschichte überzeugen konnte, die sich übrigens Menschen, Elfen und Zwerge ausgedacht haben, damit ich weiter mit ihnen Leben konnte.

Deswegen fiel es mir nicht schwer mich unten bei den Dämonen umzuschauen, aber nach der Aktion mit dem General? Dürfte ich als Verräter bei ihnen abgeschrieben sein.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Ihr habt Sina gehört. Ich vertraue ihr weiterhin, hoffentlich gehen unsere Abenteuer weiter.“ teilte Sakura dies allen mit. Rose und Leena schauten sich gegenseitig an, dann Axel, der nur seufzte, dann nickte er ebenso.

„Kannst… du uns eigentlich stärker machen, das wir gegen diesen General eine Chance haben?“ fragte Leena nun.

„Puh… Keine Ahnung? Der Typ konnte meine stärksten Angriffe überleben… Dürfte einiges an Arbeit werden, bis ihr in der Lage sein werdet, als Team gegen ihn zu gewinnen. Aber lass uns das später besprechen!“ kratze Sina sich an der Wange.

Nun erzählte die Dämonin weiter ihr Abenteuer. Was sie über die Waffe der Dämonen in Erfahrung bringen konnte, dass sie nämlich sämtliche Wasserressourcen vergiften wollten.

„Verdammt… da werden Probleme aufkommen.“ war Sakura nun leicht wütend, aber sah das lächelnde Gesicht von Sina.

„Nope, der Giftmischer hat sich mit seinem eigenen Gift getötet. Ich habe sämtliches Gift, was ich dort vorgefunden habe einkassiert, die Gegenmittel geleert und ihre Gerätschaften unbrauchbar gemacht. Die Dämonen haben also niemanden mehr, der das Wissen hatte wie der Giftmischer dies besaß.“

„Nein… wirklich?“ musste Rose nachhaken. „Wirklich. Die Dämonen müssen daher wieder auf die alte und traditionelle Art ihren Krieg führen.“ grinste Sina.

„Ich… keine Ahnung, aber damit hast du schon den Krieg zu unserem Vorteil geändert. Das kann ich mir nicht mal in den wildesten Träumen vorstellen, wie das alles geendet hätte.“ war Leena leicht blass geworden, aber auch erleichtert.

„Nun, es wundert mich nicht, dass Dämonen so niederträchtig sind, auf solche Mittel zu greifen. Aber in diesem Ausmaß habe ich das in keiner Geschichte gehört.“ sah man die Erleichterung ebenso bei Axel.

„In diesem Fall… sage ich als beschworener Held, aber auch als Freundin: Danke.“ sagte Sakura es mit einem Lächeln im Gesicht.

„Erm… keine Ursache. Ich bin nur traurig, dass der Giftmischer gestorben ist, bevor er mir sein Rezept zu diesem Gift gegeben hat, es schmeckte nämlich ziemlich lecker.“ war Sina nun ein bisschen traurig.

„Eh… was?“ sah man das in den Gesichtern von den Teamgefährten, aber Sina ignorierte es bewusst. Dann ging die Erzählung weiter. Wie sie mittels ihrer Rassenmagie die Dämonen ausgetrickst hat und damit den General aus dem Zelt herauslockte.

„Tja… da war ich nun alleine im Zelt und habe so viele Dokumente, Schlachtpläne und ähnliches gefunden… und wusste zum Verrecken nicht, welches ihr eigentlich brauchtet. Daher…“ öffnete Sina nun den Sack und allen fielen die Augen raus, als sie haufenweise Papiere darin vorfanden.

„Langsam… frage ich mich, wer eigentlich mehr der Held ist.“ musste Rose das leider sagen, selbst Sakura verstand es.

„Da… sind nicht nur die Schlachtpläne drin, sondern viele Informationen über die Dämonen, die wir bestimmt nicht wissen!“ reagierte Leena erfreut.

Axel nahm eines der Dokumente und las es durch, aber: „Erm… das ist mir zu hoch. Damit kann sich der General herumschlagen. Aber… kein Wunder warum der General dir so hartnäckig auf die Pelle gerückt ist. Der dürfte sich so einiges einfallen lassen, wie diese Aktion vor seinen Augen überhaupt erst passieren konnte.“

„Wenn dieser Kerl noch am Leben sein sollte, dürfte ihm alleine für diese Schandtat der Kopf abgeschlagen werden vom Dämonenkönig. Nun packt das in eure Inventare, wir sollten langsam flüchten. Bis… wir in sicheren Gebieten sind, bleiben wir erst Mal wieder auf der Flucht, aber daran solltet ihr euch ja schon gewöhnt haben.“ sagte Sina es mit einer leichten Ironie.

„Schon wieder flüchten? Kannst… du nicht einfach die Verfolger töten?“ nörgelt Axel und nun musste Sina eine Augenbraue hochheben.

„Glaubst du nicht, dass ich mir nun eine Pause redlich verdient habe? Außerdem, betrachte es mal anders. Es ist keine Flucht nach hinten, sondern nach vorne, wo wir auf neue Hoffnung erwarten dürfen.“

„Hmm… es ist manchmal echt gefährlich dir zuzuhören. In dir ist ein Politiker verloren gegangen.“ murmelt Sakura.

„Nicht jammern, sammelt die Sachen ein, bevor die ersten Dämonen kommen!“

Kapitel 267

Ich bin wiedergeboren und… was zum Geier?

Sina fiel ein, das in der Geschichte von Klonk vor allem sein Tod sehr mysteriös war. Wisali´s Meinung war, dass dieser Dämon wohl in seinem Wahn von seinem eigenem Gift getrunken hat und dabei gestorben ist.

„Wie recht mein Lehrer wieder hatte…“ sah Sina den berühmten Giftmischer tot vor sich liegen. „SCHEIßE! Wie komme ich nun an das Rezept? So ein Gift wird es nie wieder geben!“

Dann seufzte Sina… sehr schwer. „Kann man nichts machen. Dann packe ich das mal alles ein.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter und machte sich an die Arbeit. Die Dämonin steckte alle Behälter mit den Giften in ihr Inventar, die beschrifteten Gegenmittel schüttelte sie auf dem Boden aus.

Gefühlt eine Stunde später… war das Labor mehr oder weniger „unbrauchbar“. Alle Gifte hat Sina einkassiert, die Gegenmittel entsorgt und die restlichen Sachen… leicht beschädigt, damit der nächste Giftmischer mit diesen Sachen nichts mehr anfangen kann.

Die Dämonin durchsuchte die Schränke nach Rezepturen, die sie auch fand, aber nirgends etwas was auch annähernd dem Klonkgift am ähnlichsten war. „Wobei… ich versteh davon eh nichts.“ und ließ die Bücher auf den Boden fallen.

„Schade, Klonk wäre der richtige Ansprechpartner gewesen, Gifte gegen Götterbestien entwickeln zu lassen. Welch eine Ironie, dass ich den wahren Grund seines Todes kenne…“ seufzte Sina wieder.

„Nun lass mich mal den aktuellen Stand der Lage überprüfen:

  • Dämonenlager eindringen: Check
  • Neue Ausrüstung besorgt: Check
    • Bonus: Liste des Inventars: Check
  • Herausfinden des zweiten Zeltes: Check
  • Verhindern des Einsatzes der Waffe: Check
    • Bonus: Gifte, insbesondere das Süße , im Besitz: Check
  • Schlachtpläne klauen: Unerledigt
  • Flucht: Unerledigt
  • Inventarring: 33 / 50

Meine Fresse, soviel Arbeit, meine Freunde würden mich fragen, ob ich krank war damals… Hoffentlich sind das nicht zu viele Schlachtpläne und ähnliches, sonst muss ich mir was einfallen lassen.

Wenn… ich der „Boss“ wäre, würde ich nur im Notfall das Zelt verlassen.“ rieb sich Sina am Kinn, als sie das Chaos nochmal genauer betrachtet, dann fiel ihr die Aussage ein, dass der „Boss“ ein Geheimnis daraus machte, was im Zelt vor ging.

„He he he… wenn der „Boss“ hört, was hier passiert ist, wird er bestimmt einen Rekord aufstellen, wie man am schnellsten hierher kommt. Hmm… aber wie regele ich das? Wenn ich… hmm?!“ fiel Sina eine Idee ein und bekam dieses „Lächeln“, wo jeder wegrennen würde vor ihr.

„Illusion: Moglich.“ und Sina sah nun aus wie die verhasste Petze. „Das sollte funktionieren.“ hatte Sina die Stimme von Moglich. Sie warf noch ein letztes Mal einen Blick in das zerstörte Labor und bei dem Leichnam von Kronk bat sie bei dem dunklen Gott ein besseres Leben für ihn, dann ging Sina raus.

„IHR VERBLÖDETEN WACHEN! DAS ZELT WURDE ANGEGRIFFEN!“ schrie Sina direkt, als sie den Zelteingang zur Seite schob. Erschrocken drehten sich die Wachen um und staunten nicht schlecht, das Moglich da stand.

„Moglich? Ich… dachte ihr seid tot?“ stammelte einer der Wächter, die anderen nickten.

„SEID IHR SO DÄMLICH?! HOLT VERDAMMT NOCH MAL DEN BOSS, KLONK IST TOT!!!“ schrie Sina und endlich kam Leben in die Wachen. „HUH?!“

„VERDAMMT, HABT IHR IRGENDWAS IN EUREM KOPF?! HOLT DEN BOSS! IM ZELT GAB ES EINEN ANGRIFF!“

Sofort rannten ein paar Wachen los zu dem größten Zelt, während andere zu Sina kamen. „WENN IHR MIR NICHT GLAUBEN WOLLT, DANN GEHT DOCH REIN!“ schrie sie weiter.

Das ließen sich die Wachen nicht ein zweites Mal sagen und taten dies, dabei entstand ein Chaos, das Sina ausnutze, sich unsichtbar zu machen. Ohne Hektik verschwand sie von diesem Zelt und ging auf das letzte große Zelt zu.

Unterwegs sah sie überall panisch Dämonen rennen. Erst das Feuer, was sie mittlerweile wieder gelöscht haben, nun ein Angriff mitten im Lager. Die Chance nutze Sina, wieder ihre ursprüngliche Form anzunehmen, denn ihr Fluchtplan war es, direkt vom Zelt wegzufliegen.

Sie merkte, wie eine große Gruppe von schwerbewaffneten Dämonen den Weg runter kam, so versteckte sie sich hinter einem der Zelte. Auch wenn sie noch unsichtbar war, wollte sie kein Risiko eingehen, denn sie weiß nicht wie stark dieser „Boss“ oder eher General ist und welche Fähigkeiten er besitzt.

Dummerweise konnte sie in der Menge den Boss nicht sehen, also beeilte sie sich schnell in das Zelt zu kommen. Scheinbar war es vollkommen unbewacht, ein Glück für Sina. „Die Chance muss ich nutzen, denn nun zählt jede Minute!“

Sie schob das Eingangstuch vom Zelt beiseite und sah, wie groß es von innen war. Von außen machte das Zelt nicht so wirklich den Eindruck.

Ein großer Tisch war mitten im Zelt, wo viele Pläne und Karten lagen. An der Seite standen mehrere Regale, wo eingerollte Pläne sind. „Scheiße… das passt doch nicht alles in meinen Ring!“ schwitzte Sina nun doch, denn sie weiß nicht, welcher der Pläne im Raum am wichtigsten war.

„Scheiße Scheiße Scheiße…“ wiederholte Sina sich. Sie hat mehrere Pläne auf dem Tisch angeschaut, aber… sie bekam keinen Durchblick.

„Dann muss ich alles mitnehmen!“ kam Sina zum Entschluss und fing an die Pläne vom Tisch in ihren Inventarring einzupacken. Nachdem sie den letzten Plan vom Tisch eingepackt hat, bekam sie vor ihren Augen ein rotes 50/50.

„GNNNNN.“ Sina wollte schreien, aber schluckte es herunter. „Zu viele Pläne, aber welcher ist davon wichtig?!“ Die Dämonin schaute sich um, ob sie irgendetwas wie einen Rucksack finden kann, aber nichts nützliches. Dann kam Sina zu einem Entschluss.

Sie ging zur einer Trennwand im Zelt, die ebenfalls aus einem Stoff bestand und riss ihn runter. Dahinter kam ein Raum zum Vorschein, der scheinbar das Schlaflager vom Boss war.

„Huh? Ziemlich fürstlich, aber das ist ja normal bei Generälen.“ dachte Sina, als sie das Himmelbett, den großen roten Teppich sowie den Kleiderschrank sah. „Hmm…?“ fiel ihr eine merkwürdige Halskette auf dem kleinen Tisch neben dem Bett auf.

Sina ging zur Kette hin und hielt sie vor ihre Augen. Ein schwarzer Stein, auf dem etwas eingraviert ist, aber sie konnte es nicht lesen. Ohne groß zu überlegen, steckte Sina sie in die Hosentasche rein, dann ging sie wieder zurück zum Hauptzelt und warf das große Tuch auf den Tisch.

Anschließend ging sie zu den Regalen und fing an, alle Papiere und ähnliches auf den Stoff zu werfen. Dabei war es Sina egal, ob es wichtige Dokumente waren oder nicht. Ihr Plan war, alles irgendwie auf einen Haufen zu werfen, dann will sie den Stoff zu einem Beutel verknoten.

Sina hat jedes Zeitgefühl verloren. Nicht das sie in Panik wäre oder so, die Dämonin ist einfach nur unheimlich nervös, wann dieser Boss wieder kommt.

„Sag mal Igriz, weißt die Frau eigentlich wer der Boss ist?“ fragte einer der Dämonen den neu angekleideten Igriz.

„Wieso? Ist doch selbstverständlich zu wissen, „wer“ das ist.“ wundert sich Igriz, während er sich an der Wange kratze.

„Sicher? Sie machte nicht den Eindruck, als hätte sie verstanden, wen wir die ganze Zeit meinen.“ wiegelt der Fragesteller den Kopf.

„Nun mach mal halblang. Sie ist vieles, aber bestimmt nicht dumm. Jeder Dämon weiß doch, dass wir nur einen Boss haben und das ist der Dämonenkönig! Nicht mal die Generäle nennen wir so!“ nahm Igriz „Lilith“ in Schutz.

„Wenn du meinst? Glaubst du, sie wird sich auch mit ihm anlegen?“

„ … Ehrlich? Zutrauen würde ich das Lilith.“

Nervös leert Sina ein Regal nach dem anderen. Als sie beim letzten ankam, kam jemand in das Zelt. „W… was hat das hier zu bedeuten?!“ rief eine jugendliche Stimme. Sina drehte sich um und sah einen jungen Dämon. Er war in einen schwarzen Pelzmantel gekleidet, der überall rote Muster hatte. Zusätzlich trug dieser Dämon an der Seite ein verdammt langes Schwert.

Auffällig war sein graues Haar, das Sina an eine Löwenmähne erinnerte. Auf dem Kopf waren zwei Hörner, wobei bei einem war das Ende die Spitze abgetrennt. Aber solch violette Augenfarben wie dieser Dämon sie hatte, hatte Sina noch nie gesehen.

„Erm… der Boss befahl mir, dass ich die Dokumente sicher stellen soll.“ log Sina und warf die nächsten eingerollten Papiere auf den Tisch. „Klonk wurde getötet, scheinbar haben wir einen Verräter in unseren Reihen.“

„HUH?! Was redet ihr für einen Quatsch?! Ich habe niemals den Befehl gegeben, dass MEINE PLÄNE GERETTET WERDEN MÜSSEN!“ brüllte der junge Mann am Ende, mehrere Zornesadern bildeten sich auf seinem blassen Gesicht.

„Komm wieder runter Kleiner und hilf mir lieber, die Pläne auf den Tisch zu werfen. Danach werden wir sie beschützen.“ wirkte Sina nicht wirklich eingeschüchtert. „Der ist doch nicht im Leben der General, ich spüre nicht mal seine Aura noch habe ich ihn runter laufen gesehen.“ grübelte Sina.

„Wi… wie habt ihr mich genannt?“ traute der Dämon seinen Ohren nicht. Tatsächlich hatte dieser Dämon keine große Körperstatur, neben Sina wäre er einige Zentimeter kleiner.

„Beim dunklen Gott, ich habe gesagt „Kleiner“! Zufrieden nun? Wenn du Zeit hast zu quatschen, kannst du mir auch helfen!“ rollte Sina ihre Augen und drehte sich zu dem Mann um, als sie einen Schwertschlag auf sich zufallen sah.

Sofort wich sie diesem Angriff aus, der das Regal hinter ihr zerstörte. „HEY! Du zerstört die Pläne du Blödmann! Dafür wird der Boss dich häuten!“ reagierte Sina verärgert.

„Seid… ihr so dämlich?! ICH BIN DER BOSS!“ schrie der Dämon und griff Sina wieder an, die wieder ohne Probleme auswich und die Information erst mal verarbeiten musste.

„Huh? Nie im Leben. So ein Schwächling wie du bist der Boss?! Da kenne ich stärkere Dämonen!“ provozierte Sina ihn unbewusst. Nun platzte eine Zornesader auf der Stirn vom Boss. Noch nie wurde er so beleidigt wie heute, das Blut floss von der Stirn runter.

„Ich weiß nicht wer ihr seid, aber eins verspreche ich. Sobald… ich mit euch fertig bin, werde ich mir für euch extra die Zeit nehmen, euch einen sehr langsamen Tod zu bescheren.“ drohte der Boss hasserfüllt. Jeden anderen Dämon hätte er damit eingeschüchtert, aber nicht Sina.

„Ist klar. Eher kommt der Dämonenkönig vorbei und bietet dir seine Freundschaft an.“ schmunzelt Sina. Der Boss konnte nicht glauben, was er eben zu hören bekam.

Die Chance nutze Sina und warf weitere Dokumente auf den Tisch, während sie den „Boss“ im Auge behielt. Was sich auch als richtig raus stellte, als er Sina wieder angriff.

„Eins muss ich dir lassen, aber eine gewisse Angriffsgeschwindigkeit hast du ja Kleiner.“ wich Sina den vielen Angriffen aus, dabei wird das Mobiliar sowie weitere Dokumente zerstört.

„VERDAMMT! Nun komm wieder runter!“ brüllte Sina nun. Sie fing den Waffenarm des „Bosses“ auf und schlug ihn voller Kraft mit der freien Hand in den Bauch. Hinter ihm kam eine Druckwelle raus, die ein Loch in das Zelt riss.

Erstaunt fiel der Boss auf die Knie und erbrach Blut, dabei musste er verarbeiten, was eben passiert ist. Die Chance nutze Sina und schnappte sich die zerschnittenen Dokumente. „Beim dunklen Gott, hoffentlich können die anderen das wieder flicken.“ murmelt Sina.

Der Boss stand wieder auf, wo Sina ihm nun doch den Respekt zollen musste, dass er den Schlag überstehen konnte. Ein paar Atemzüge nahm der Boss, seine Augen wirkten wieder klarer, aber auch konzentrierter, was ein schlechtes Zeichen für Sina ist.

Wiederholt griff der Dämon Sina an, dem sie ausweichen wollte, aber diesmal hat der Boss sie ausgetrickst. Indem sie in ihrem Hochmut sich nur auf das Schwert konzentriert hat ohne Vorahnung, sah sie die Faust auf ihrem Gesicht nicht kommen.

Der junge Dämon schlug mit voller Kraft zu und rammte Sina in den Boden. Alle Dämonen um das große Zelt spürten ein Beben unter sich. Sina erholte sich recht schnell vom Angriff, aber dieser Dämon scheint von der gemeinen Sorte zu sein, denn er trat mit voller Kraft mit dem Fuß in das Gesicht von Sina.

Sina hatte das Gefühl, als hätte ein Rammbock sie im Gesicht getroffen, ihre Nase wurde bei der Aktion gebrochen. Als der Boss wieder nach Sina treten wollte, packte sie das Bein von ihm und riss ihn zu sich, sodass er ebenso zu Boden fiel.

Sofort stand Sina auf und schlug mit ihrer rechten Faust in das Gesicht des Knaben, dabei rammte sie ihn mit voller Kraft in den Boden, was nun wirklich zu einem Erdbeben im Dämonenlager führte. Panisch rannten die Dämonen unwissend hin und her und suchten Schutz.

Der Kopf sowie ein Teil des Oberkörpers des Dämonen stecke im Boden fest und zeigte keine weitere Regung, aber mit diesem Angriff müsste der eigentliche „Boss“ nun alarmiert sein.

„Scheiße, dass der General solch fähige Leute hat. Da werden noch Probleme auf Sakura und die Menschen zu kommen.“ fluchte Sina, dabei glaubte sie dem Dämonen nicht, dass er der Boss ist und ging nun zum Tisch. Mehrere Dokumente sind durch die Beben runter gefallen, also war Sina gezwungen, sie nochmals aufzuheben.

Dabei merkte sie nicht, wie sich der Körper des Dämonen wieder regte. Nachdem alle Pläne wieder auf dem Haufen geworfen wurde, machte Sina sich nun an die Arbeit, den Stoff irgendwie zu verknoten.

Als sie es teilweise geschafft hat, krachte eine Faust von der Seite in ihr Gesicht. Komplett ungeschützt flog sie in das Schlafzimmer vom dem „Boss“, dabei krachte sie in den Kleiderschrank.

„Har… nicht mal mein Vater war so stark wie ihr.“ keuchte der Boss, dabei floss nicht wenig Blut von seiner gebrochenen Nase runter. „Wer auch immer ihr sein möget, aber ich werde das schon herausfinden, so wahr ich Rarkas heiße! Noch nie wurde ich als Dämonenkönig so beleidigt!“

Sina hat das nicht mitbekommen, als sie von dem Kleiderschrank aufstand. Dort fand sie weitere Pelzmäntel und kam zum Schluss, dass dieser Dämon doch der Boss war. „Kleiner… nun habe ich wirklich die Schnauze voll!“

Die Dämonin zog Lazarus aus der Schwertscheide und dieses Schwert fing an zu vibrieren. „Huch? Scheinbar will mein Schwert dir auch seine Meinung sagen!“ grinste Sina, aber als Rarkas das Schwert seines getöteten Vaters sah, traute er seinen Augen nicht.

„Aber… wieso…“ wollte Rarkas fragen, aber Sina unterbrach ihn, indem sie mit dem Schwert nach ihm schlug. Sofort wollte der Dämonenkönig den Angriff blocken, was sich als ein Fehler herausstellte. Durch die Kraft von Sina wird Rarkas unweigerlich in eine kniende Position gebracht, seine Arme wären beinahe gebrochen.

„Wer… WER SEID IHR?!“ verlangte der Dämonenkönig zu erfahren, aber Sina lachte nur laut und voller Schadenfreude.

„Das braucht ihr nicht zu wissen Kleiner.“ provozierte Sina ihn, wo der Dämonenkönig wieder richtig sauer wurde. Er wollte zum Angriff übergehen, aber Sina ließ das nicht zu.

Blitzschnell schlug sie ihr Schwert schräg über das Gesicht von Rarkas, wo er nun laut aufbrüllte, dabei spritzte regelrecht das Blut aus seinem Gesicht. Dann schlug Sina mit ihrer freien Hand wieder in das Gesicht von dem Dämonenkönig, ein weiteres Erdbeben erfolgte, als dieser in den Boden gerammt wird.

Der „General“ stecke wieder im Boden fest und diesmal wartet Sina ab, ob er wieder aufsteht. . . . als sein Zeigefinger auf Sina zeigte. Ein gigantischer schwarzer Blitz durchbrach die Zeltdecke und erwischte Sina.

Im gesamten Zelt war nun grauer Rauch entstanden durch die Magie von Rarkas. Sina hat diesen Zauber nicht gemerkt, musste aber wegen dem Rauch husten. Die Chance nutze der Dämonenkönig, um sich wieder zu befreien, gleichzeitig trat er Sina in den Bauch, wo sie gegen den Tisch knallte.

Der halb geschlossenen Beutel mit den Plänen rutschte fast vom Tisch, Sina fing ihn im letzten Moment auf und zog sie ihn wieder zurück.

„Beim dunklen Gott, eins muss ich dir ja lassen, aber einstecken kannst du definitiv einiges als General.“ zollte Sina gezwungener weise Respekt. Dann flattert sie mit ihrem großen Flügel den Rauch weg.

Rarkas stand vor ihr, mit einer Hand nach Sina gerichtet, dabei murmelte einen Zauberspruch. Sina kannte diese Pose und drehte sich panisch um, um den Beutel mit ihren Flügel einzuschließen, als der junge Mann fertig war: „Meer der Dunkelheit!“

Ein Flächen förmiger Angriff erwischte Sina und alles hinter dem Zelt, auch ein Teil des Lagers. Ein Angriff, mit dem Element Dunkelheit, verursachte reinste Zerstörung. Sina drückte den Beutel fest an sich, denn der Zauber richtete wegen ihrer Immunität nichts an.

Irgendwann hörte der Zauber auf und Sina löste sich von dem Beutel, den sie sofort begutachtete: „Puh… nichts abbekommen.“ seufzte Sina erleichtert.

„We… wer seid ihr?! Ihr hättet längst tot sein müssen!!!“ knurrte der „General“ erstaunt, dann nahm er wieder eine Angriffsposition. Man sah in seinen Augen eine starke Unsicherheit gegenüber Sina, denn sie trug nicht eine Verletzung oder ähnliches durch den Zauber davon.

„Dafür seid ihr noch viel zu grün hinter den Ohren, als dass ihr mir was antun könntet.“ grinste Sina den jungen Mann böse an. „Lass dir mal richtige Magie zeigen.“ Die Dämonin hob die linke Hand nach dem „General“.

„Wenn deine Zauber diese Stärke haben, dann kannst du dich mit mir messen! „Lavahand“!“ und ein gigantischer Lavaatem schoss aus der Hand von Sina raus, den der Boss komplett erwischte. Die Nacht wird durch diesen Zauber stark erhellt und das Lager größtenteils zerstört.

Rarkas kennt Schmerzen. Muss er als Dämonenkönig kennen, aber es findet keine Worte, wie er diese Art von Schmerzen beschreiben soll. Nicht mal schreien konnte er, so heftig war die Götterbestienmagie von Sina.

Sakura und die anderen trauten ihren Augen nicht, was sie im Lager zu sehen bekamen. Alle waren zu nervös gewesen zum Schlafen und haben das Lager der Dämonen im Auge behalten.

Sina schloss die Hand und der Angriff war beendet. Vor ihr stand eine schwarz verbrannte Person, die noch sein Schwert hielt, dann fiel er nach hinten.

„Puh… wenn die Generäle alle soviel aushalten wie der Kleine, dann wird der Dämonenkönig ein richtiges Problem für Sakura werden.“ dachte Sina und begutachtete ihren linken Armschutz, um zu wissen, ob ihre Hand in der Zukunft für solche Attacken frei sein muss oder nicht, aber… keine Schäden zu sehen.

Die Dämonin drehte sich wieder um und knotet nun endlich den Sack zu, als sie eine Gruppe von Soldaten hoch stürmen sah. „Schockexplosion!“ benutzte Sina ihre Fähigkeit, ein weißer Ball flog direkt auf die Soldaten zu, dessen Geschwindigkeit sie nicht richtig sehen konnte. Die Fähigkeit explodierte und überall flogen die Dämonen umher, andere liegen regungslos auf dem Boden.

„Bleibt bloß fern von mir! Nun sollte ich… ARGH!“ schrie Sina laut auf. „Har… Har… endlich habe ich dich erwischt du hässliche Brut!“ knurrte eine hasserfüllte Stimme hinter Sina. Rarkas hat sein Schwert in den Rücken von Sina gerammt und es kam aus dem Bauch vorne raus, Blut tropfte runter.

„Ich… har… werde dich bestimmt nicht gehen lassen!“ knurrte Rarkas, als auf einmal alles wärmer wurde.

„Jetzt reicht es mir… Noch nie habe ich eine solche Nervensäge wie dich getroffen. Aufhebung aller Illusionen!“ ist der Geduldsfaden von Sina gerissen. Ihre Aura war im kompletten Dämonenlager zu spüren, selbst Sakura und der Rest spürten sie.

Der Dämonenkönig zog erstaunt sein Schwert aus Sina und nahm sofort Abstand von ihr. Wenn er schwitzen könnte in seiner Lage, würde er es sofort tun. Solch eine Aura, nicht mal sein Vater hatte diese Stärke gehabt.

„Was… seid ihr verdammt noch mal!“ fletschte Rarkas die Zähne wütend. „Wie… könnt ihr so eine Aura haben?!“ Was Sina nicht wusste, aber der Dämonenkönig strahlt schon eine Aura aus, aber in einer Stärke, die die Heldin nicht bemerken würde. Wenn man davon absieht, dass sie gegen mehrere Götterbestien gekämpft hat, die eine deutlich greifbarere Aura hatten, ist das nicht verwunderlich.

„Lerne den Unterschied zwischen uns kennen, du niedriger Dämon!“ sagte Sina es wutentbrannt. Ihre Wunde ist schon längst verheilt, aber nun musste sie ihre Wut rauslassen. Ein gigantischer schwarzer Ball bildete sich um Sina, Rarkas nahm unbewusst ein paar Schritte nach hinten.

Dann bildete sich der Ball zu zwei gigantischen schwarzen Flügel, größer als Sina sie hat. Dabei sprangen überall Blitze aus Sina heraus, die Luft ist elektrisch geladen und ihre Haare gingen nach oben.

„Beim dunklen Gott… was… ist das?“ dachte der Dämonenkönig, denn was diese Frau auch sein mag, aber sie spielt in einer anderen Liga als er, dass wusste er nun.

Die schwarzen Flügel wandern nun in das Schwert von Sina, dabei glühte es einer schwarzen Farbe, was selbst Sina noch nicht gesehen hat. „Zeit das Spiel zu beenden! „Dämonischer Schnitt!“ brüllte Sina und ließ ihre Fähigkeit nach dem „General“ los.

Ein schwarzer Schnitt flog auf Rarkas zu, den er mit seinem Schwert blockieren wollte, aber… Als hätte er keine Kraft, wird er von der Fähigkeit von Sina brutal nach hinten gedrückt. Der Dämonenkönig wird durch mehrere Zelte gerammt, eine große Bremsspur sah man auf dem Boden, wo mittig der Schnitt verläuft. Viele Dämonensoldaten sterben bei diesem Angriff, weil die Blitze aus dem Schnitt alles in ihrer Nähe ohne Gnade töten.

Sina dagegen wartete nicht ab, ob der „General“ es überlebt, sondern versteckte ihre Aura wieder, steckte Lazarus in die Schwertscheide zurück und nahm nun den großen Beutel. „Was eine Nervensäge, hätte ich es nicht so… eilig, wäre er fällig gewesen.“ knurrte Sina leicht wütend, als sie in die Nacht flog.

Rarkas dagegen knallte gegen eine Felsmauer und wurde endgültig von der Fähigkeit getroffen, die schräg über seinen Körper ging, die die komplette Felsmauer zerstörte… aber er überlebte es! Blut spritze von seiner Brust runter, er fiel auf ein Knie, mit seinem Schwert stützte der Dämonenkönig sich rechtzeitig ab.

Mehrere Feinde hat Sina mit dieser Fähigkeit getötet, aber der Dämonenkönig Rarkas ist der Erste, der diese Fähigkeit von Sina überlebte!

„Har… har… ich schwöre beim dunklen Gott, ich werde dich jagen und töten!“ leistete der Dämonenkönig wutentbrannt seinen Eid ab.

„AAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRGGGGGGGGGGGGGGGGHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH“

Kapitel 266

Ich bin wiedergeboren und das leckerste Getränk der Welt?

Sina war mit dem Stand der Dinge sehr zufrieden. Endlich wieder Schwerter und eine passende Ausrüstung, die laut Garren einem Dämonenkönig alle Ehre machen würde.

„Soo… ich habe alles was ich wollte. Als Lagermeister bekommst du bestimmt einiges mit oder?“ fragte Sina den Dämon.

„Erm… was wollt ihr wissen?“ war der Lagermeister Garren wieder misstrauisch, denn alle Aktionen von Sina… machen sie so… unvorhersehbar.

„Das andere große Zelt was ich gesehen haben, was ist dort eigentlich?“

„Ah… das tut mir leid, aber da kann ich dir nicht weiterhelfen. Schaut nicht so erstaunt, der Boss macht daraus ein richtiges Geheimnis. Nur die engsten Vertrauen vom Boss sowie die persönliche Garde von ihm wissen, was dort abgeht.

Aber… es gibt Gerüchte, dass es was mit dem Krieg zu tun haben soll. Vermutlich eine Waffe, die den Krieg zu unseren Gunsten wenden kann. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum es so stark bewacht wird.“

„Hm… verstehe… Sag, gibt es hier noch einen anderen Ausgang? Ich habe keine Lust, wieder eine Gruppe voller Dämonen wie Hunde hinter mir herlaufen zu sehen.“

„ … Ja, folge mir.“ sagte Garren und zeigte Sina den Weg. Es dauerte nicht lange, als sie bei dem zweitem Ausgang waren.

„Wunderbar, dann verschwinde ich mal.“ nickte Sina zum Abschied und ging aus dem Zelt. Garren war nun einerseits froh, dass sie endlich weg ist, anderseits… würde er gerne mehr über diese Dämonin wissen. Der Lagermeister ging wieder zurück und stellte fest, dass er sein Buch über alle Rüstungen sowie Waffen nicht auffinden konnte.

„Hm?! Wo habe ich das denn zuletzt hingelegt?“ wundert sich Garren.

Sina blättert im Buch und musste sich zurückhalten, nicht laut loszulachen, dann steckte sie es in ihr Inventar. „4/50“ sah sie auf einmal.

„Huch? Das ist neu. Was habe ich denn drin? Ah der T-Ring, meine Stoffhose sowie Hemd und nun das Buch. Puh… irgendwie hätte ich mir doch einen größeren Inventarring geben lassen sollen, aber zu spät.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter und ging auf das nächste große Zelt zu, was man nicht übersehen konnte.

Was man ebenso nicht übersehen konnte waren die vielen Wachen, die bestens ausgerüstet waren und auf Sina den Eindruck machten, als wüssten sie wie man kämpfen kann.

„Hrmm… Die werden mich im Leben nicht durchlassen, egal was ich ihnen sage…“ kratze Sina sich an der Wange, während sie hinter einem Zelt stand. Dann sah sie ein Lagerfeuer, dessen Feuer zwar aus ist, aber die Glut noch zu sehen war, als Sina eine Idee hatte.

Leise kichernd ging die Dämonin mit einem irren Grinsen auf das Lagerfeuer zu, nahm mehrere Holzstücke, dessen Glut noch deutlich zu sehen war und legte sie an verschiedene Zelte. Bei der Aktion hat sie natürlich geschaut, dass sie keine Zeugen hatte.

Dann nahm sie einen großen Abstand von ihrem Tatort und mache sich mit ihrer Illusion unsichtbar, abwartend auf die nächste Aktion. Es dauerte nicht lange, bis der Stoff von den Zelten anfing zu brennen. Erst mal passierte nichts, bis die ersten Bewohner der Zelte, aber auch die Dämonen von draußen anfingen laut zu schreien, dass es brennt.

Überall rannten Dämonen umher, einige versuchten es mit ihrer Magie zu löschen, andere schnappten sich einen Eimer, um es mit Wasser zu löschen. Die Elitewachen von dem großen Zelt halfen bei der Aktion kein bisschen, lenkten ihre Aufmerksamkeit aber nur auf die brennenden Zelte.

Die Chance nutze Sina und schlich sich langsam an ihnen vorbei. „Warum… sie keinen Zaun oder ähnliches gebaut haben…“ schüttelt Sina in Gedanken den Kopf. Dann war sie endlich vor dem Zelteingang und ging hinein.

Drinnen ankommen löst Sina ihre Illusion wieder auf und eine Last fiel von ihr runter, weil sie es sich wesentlich schwerer vorgestellt hatte. „Ich bin einfach nicht der Typ für Spionage. Lieber will ich Leute einschüchtern und zusammenschlagen und und und… War ich in meinem alten Leben auch so drauf gewesen? Egal.“

Nun schaute Sina sich um und kam direkt auf den Gedanken, dass es einer Chemiefabrik ähnelte. Überall sah sie Gerätschaften wo sie blubbernde Flüssigkeiten waren, die unterschiedliche Farben hatten.

„Hmm… sieht fast aus wie bei den Alchimisten aus meiner Kindheit.“ war die Meinung von Sina, die alles in Augenschein nahm. „Wer sind sie?!“ sprach jemand Sina von der Seite an.

Wenn Sina diesen… Dämon beschreiben müsste… erinnert sie ihn mehr an einen wahnsinnigen Professor. Eine dicke Brille, verschmutzter Arbeitskittel, fettige lange Haare, das Gesicht… zeigte mehrere Wunden, die am eitern waren.

„Mein Name ist Lilith, der Boss schickt mich. Er will den Stand der Dinge erfahren.“ log Sina spontan.

„Bitte?! Dann würde er Molgich schicken! Ich sollte lieber die Wachen holen!“ quietschte der Alchimist, als Sina ihn daran hindert.

„Der wurde vor einigen Stunden von jemanden im Lager getötet.“

„HUH?! Wer hat sich das denn zugetraut? Nicht das ich ihm eine Träne nachweine, aber endlich haben wir eine Petze weniger!“ freute sich der Alchimist. „Und… warum schickt er nun ausgerechnet dich?!“

„Nun… seine Leute sind wegen der Untersuchung beschäftigt und der Boss selber… befragt auf seine Art und Weise die Zeugen, ihr kennt ihn ja. Ich vermute, dass er mich auf die Probe stellt, ob ich seines Vertrauen würdig bin.“

„Eine Frau und dann noch eine von den Sukkuben?“ war der Alchimist misstrauisch.

„Ich habe gewisse Talente, die der Boss nicht ignorieren konnte. Alleine das ich schon hier bin, ist doch der Beweis, das die Wachen darüber Bescheid wissen, wollt ihr sie wirklich belästigen? Soll ich wirklich zum Boss gehen, weil du mir nicht glauben wolltest?“ lächelt Sina den Dämon an.

„Nun… an den Argumenten ist nichts auszusetzen oder?“ kratze sich der Alchimist an der Wunde, machte aber nicht den Eindruck, als hätte er Schmerzen.

„Ich bin ehrlich, ich bin erst vor kurzem in dieses Projekt eingeweiht, aber… was genau produziert ihr Doktor…?“ schmeichelt Sina den Dämon ein.

„Huch? Nein nein, ich bin kein Doktor, nur einfacher Alchimist. Mein Name ist Klonk, der beste Giftmischer der Welt.“ war Klonk sehr erfreut über den Titel.

„Was?! Ihr seid der Beste der besten, dass ich so eine Ehre bekomme, das hätte ich nicht gedacht! Einige eure besten Gifte durfte ich selber schon ausprobieren und war immer sehr erstaunt, wie… Effektiv eure Gifte sind!“ bekam Sina strahlende Augen.

„Huch? Danke, wusste nicht, dass ich eine so große Berühmtheit erlangt habe.“ wurde Klonk nun langsam rot im Gesicht. Sina kannte ihn nur aus der Geschichte, aber sie hat alle seine Rezepturen trinken dürfen, deswegen war sie… wegen ihrer Sucht schon ein kleiner Fan von ihm gewesen. Dank Wisalis Geschichtsunterricht wusste Sina fast alles über diesen Doktor.

„Die meisten halten nichts von Gift, sie bleiben lieber bei ihrer angeborenen Stärke, aber warum nicht einfach Stärke mit Gift kombinieren? Wie viele Kämpfe kann man verkürzen, wenn der Feind eine kleine Schnittverletzung bekommt und dann tot umkippt?“ schmierte Sina dem Doktor Honig um das Maul.

„Verdammt richtig! Alles Banausen, die nicht verstehen wollen, dass man mit Alchimie viel erreichen kann!“ nickte der Doktor.

„Alchimie… ist viel mehr nur eine Wissenschaft, es ist auch eine Kunst oder? Manchmal muss man Opfer bringen, um ein größeres Ziel zu erreichen!“

„Beim dunklen Gott… so habe ich es noch nie betrachtet! Ihr habt so recht!“ strahlte der Doktor, die anfängliche Feindlichkeit ist komplett verschwunden. Auf einmal schlugen Sina und Klonk die Hände ein, eine neue Allianz wurde gebildet.

„Meister… darf ich euch so nennen?“ fragte Sina freundlich.

„Erm… ja, ja ihr dürft das. Ich bin irgendwie… sehr glücklich jemanden gefunden zu haben, der meine Genialität versteht. Selbst der Boss zeigt mir nicht die nötige Anerkennung, dabei hat er doch selbst keinen Schimmer, wie man Gifte herstellt.“ nickte Klonk.

„Er… ist halt der Boss und wir haben ihm zu dienen, da ist jeder Tag, den wir erleben dürfen, das größte Geschenk.“

„Wie wahr, wie wahr… Ihr seid erst vor kurzem in dieses Projekt eingeweiht oder? Kommt kommt, lass mich euch das wahre Ausmaß des Projekt zeigen!“ strahlte Klonk und ging ins Innere des Labors, Sina folgte ihm interessiert.

„Alle hier, egal wo ihr eine Flüssigkeit seht, ist Gift. Entweder Gift von Monstern oder neues von mir hergestellt… Warum sabbert ihr?“ wollte Klonk seine Erklärung beginnen, aber Sina´s alte Sucht kam scheinbar zum Vorschein.

„Huch? Oh Entschuldigung, aber als glühender Anhänger von euch ist das hier… ein Paradies für mich.“ war Sina sehr ehrlich.

„Ah… das kann ich verstehen.“ lächelt Klonk verständnisvoll. „Also der Boss hat erkannt, dass Gifte ziemlich vielseitig einsetzbar sind, also befahl er mir, ein Gift herzustellen, was die Armee von Alliancia, aber auch die Bewohner tötet.

So ein Gift herzustellen wäre kein Problem, aber sehr wohl, wenn wir die Gebiete übernehmen wollen oder? Nicht jeder hat eine so hohe Giftresistenz, dass dieser aus einem vergifteten Brunnen oder Fluss trinken könnte.“

„Aber scheinbar habt ihr eine Lösung gefunden Meister! Das wäre doch für euch gelacht, wenn ihr nicht ein Gift herstellen könnt, dass zu Beginn sehr stark ist, aber nach einer gewissen Zeit so schwach wird, dass es sich selbt auflöst.“

„Ihr seid nicht auf dem Kopf gefallen! In der Tat hatte ich diesen Gedanken, das Problem war eher, das richtige Gift zu brauen. Alle Gifte hier sind tödlich, keine Frage, aber sie haben auch leider die Neigung, dass es vergiftet bleibt.

Ich bin ehrlich, das war bisher meine größte Herausforderung, bis ich eine Rezeptur entwickelt habe, dass sich das Gift selber angreift, so komisch es sich anhört, aber meine Testversuche zeigen die gewünschten Resultate.

Der Boss hat schon mehrere Zielorte ausgesucht, wo irgendwelche Späher dieses Gift einsetzen wollen. Das Gift habe ich schon fertig gestellt, das Problem ist, dass ich noch auf eine größere Lieferung warte, um die richtige Menge herzustellen.“ strahlte Klonk.

„Ihr macht eurem Namen als weltbester Giftmischer alle Ehren Meister! Darf ich dieses Gift mal sehen?“

„Aber sicher das! Folgt mir!“ war der Alchimist begeistert. Sina würde gerne alles einmal probieren wollen, aber bisher… konnte sie sich zurückhalten.

Nun standen Sina sowie Klonk vor einen großen Glasbehälter, wo eine rötliche Flüssigkeit drin ist, das Gift, was die Dämonen wohl demnächst einsetzen wollen. Der Vorteil bei diesem Behälter ist, dass er scheinbar mehrere Öffnungen hat.

„Das ist das Gift, was uns den Sieg bringen wird. Bisher habe ich noch keinen passenden Namen, aber es wird definitiv in die Geschichte eingehen.“ schwillt die Brust vom Klonk auf.

„Benennt es doch nach euch, dann wird es nicht nur Geschichte schreiben, das ist es ein Name, der immer in aller Munde der Dämonen ist. Das Klonkgift!“ schlug Sina vor und der Alchimist riss erstaunt die Augen auf.

„Meine Güte… wieso bin ich nicht auf so was einfaches gekommen?“

„Vermutlich weil ihr den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen habt. Meister… darf ich eine Probe dieses Gifts haben?“

„Aber natürlich! Wie kann ich das meinem Anhänger verwehren, der mir auch den passenden Namen vorgeschlagen hat? Einen Moment…“ nickte Klonk und suchte in den Schränken nach einem Glasbehälter.

„Die… Rezeptur habt ihr bestimmt nirgends aufgeschrieben, damit sie niemand klauen kann oder? Ich meine… je verzweifelter der Feind ist, kommt er schon auf komische Gedanken.“ fragte Sina unschuldig.

„Alles im Kopf, sogar das Gegenmittel. Würde ich das nicht so machen… hätte ich nichts in der Hand, um den Boss an der Leine zu halten. Er kann… manchmal sehr ungeduldig sein.“ tippte Klonk auf der Stirn.

„Wie wahr… Das Klonkgift, damit werdet ihr bestimmt die Welt verändern! Was mich interessiert, ihr habt doch bestimmt eine Immunität gegen Gifte oder? Ich meine… egal wie vorsichtig man ist, man bekommt irgendwo oder wann einen Tropfen von den vielen Giften ab.“

„Ah… fast! Level 9 habe ich und es hat mich Jahrtausende gekostet, dass ich soweit gekommen bin! Dabei habe ich es nicht mal bewusst trainiert oder so, ich war immer froh, dass ich das Gegenmittel direkt mit hergestellt habe, sonst würde ich nicht mehr hier stehen.“ lächelt Klonk, der endlich einen Glasbehälter gefunden hat und ging zu seiner neuesten Errungenschaft.

Diesen füllte der Giftmischer auf, setzte einen Korken auf und kam dann damit zu Sina. „Hier, es ist mir eine Freude, einem Freund der Wissenschaft dies zu überreichen.“

„Vielen Dank Meister!“ meinte Sina das sehr aufrichtig. „Wirkt das Gift… schon über die Atemwege?“

„Nein, dieses Gift muss in den Körper gelangen, damit es wirkt. Es wäre sehr problematisch, wenn die Dämpfe einen schon töten. Stellt euch vor, man erkennt dann einen vergifteten Fluss, dann weiß der Feind Bescheid, was wir vorhaben.“ erklärt Klonk.

Sina öffnete den Glasbehälter und roch nun an dem Gift. „Hmm… Hmm? Das riecht ja richtig süßlich.“ staunte Sina.

„ … Süßlich? Bedaure, aber… meine Nase kann schon lange nichts mehr riechen.“ wundert sich Klonk.

„Es… riecht wirklich süßlich. Ich habe noch nie ein süßlich riechendes Gift gerochen…“ wiederholte Sina sich. . . Dann trank sie einen Schluck von dem Klonkgift. Klonk riss erstaunt seine Augen auf und verlor seine Sprache.

Ohne es zu merken musste Sina weinen. „Das… ich das erleben darf… Ein süßliches Gift, das auch noch schmeckt…“ „Huh?! Ihr müsstet doch längst im Sterben liegen!“

Sina nahm wieder was von dem Gift, aber schluckte es nicht direkt runter, sondern spielte mit der Zunge, um jede Geschmacksknospe damit zu berühren. Die Tränen fielen nun stärker von Sina und nachdem sie das Gift geschluckt hatte, musste sie unweigerlich stöhnen.

„Herrlich… es schmeckt… es schmeckt so wunderbar…“ hatte Sina ihre Augen geschlossen. Klonk riss ihr den Glasbehälter aus der Hand und versuchte selber daran zu riechen, aber wie er schon gesagt hatte, der Giftmischer riecht nichts.

„Wieso… sterbt ihr nicht daran? Hat sich das Gift verändert?!“ hielt der Giftmischer das Glas vor seine Augen. „Da hilft nur eins.“ kam Klonk zu einem Entschluss und trank es selber… und kippte tot um.

„Hmm…. so lecker…“ hat Sina ihre momentane Situation noch nicht bemerkt.

„ … Meister?“

Kapitel 265

Ich bin wiedergeboren und die Ausrüstung?

Der eingeschüchterte Lagermeister Garran brachte Irgiz eine komplett neue Lederrüstung sowie einen größeren Inventarring.

„Hier… nun zieh Leine.“ sagte Garran es unwirsch. Man sah ihm an, das die Aktion von Sina ihm ins Markt ging, so sehr zittern seine… „Hände“.

„Das ich diesen Tag erlebe, das der geizigste Dämon der Welt was abgibt…“ konnte Irgiz sich den Kommentar nun doch nicht verkneifen. Der Dämon nahm seine neue Ausrüstung an, glücklich endlich wieder eine vernünftige Rüstung zu besitzen.

„Dann kannst du dich verziehen und nimm deine Kumpels draußen mit, ich will alleine sein.“ teilte Sina es mit. Garran sah nur noch blasser aus, als er dies zu hören bekam.

„Sicher? Brauchst du keinen Führer mehr?“ fragte Irgiz vorsichtig nach, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Nein danke, ich komme schon zurecht. Außerdem… wenn ich meine Ausrüstung bekomme, brauche ich keine lüsternen Augen und so, wenn ich mich umziehe.“ schmunzelt Sina, aber Irgiz sowie Garran verzogen ihr Gesicht, als hätten sie was ekelhaftes gehört.

„Ja? Wollt ihr mir was sagen?“ lächelt Sina nun mit geschlossenen Augen. Sie kann es immer noch nicht fassen, dass man Sukkuben hässlich findet.

„Nein nein, dann… werden wir uns spätestens in der nächsten Schlacht sehen.“ schüttelt Irgiz schnell den Kopf und verschwand. Man hörte sofort das Grölen der anderen Dämonen, als sie die neue Rüstung von Irgiz sahen. Dann hörte man eine lautstarke Diskussion, die damit endete, dass irgendjemand geschlagen wurde, danach verschwand wohl die Versammlung, denn die Geräuschkulisse wurde immer leiser.

„Prächtig, nun sind wir beide unter uns. Ich hoffe… du hast alles im Kopf, wenn ich dir sage, was ich brauche?“ schaute Sina den Lagermeister an, aber dieser schüttelt den Kopf.

„Einen Moment… dafür führe ich Buch.“ verschwand Garran und kam wieder. „Was… wollt ihr nun haben?“

„Fangen wir am besten mit der Rüstung an. Ich will eine Rüstung tragen, die zu meiner Rasse passt, dazu darf sie meine Bewegung nicht einschränken. Das sie natürlich magisch sein soll, sollte verständlich sein.“

„Kennst du deine Maßen?“

„Erm… Nein?“

„Scheiße…“ fluchte der Lagermeister. Er legte das Buch auf einen Tisch hinter ihm und holte ein Maßband aus seiner Tasche dazu einen kleinen Holzhocker. Lieber würde er fünf Meter Abstand von Sina haben wollen, aber… lieber zieht er es nun durch, damit Garren sie endlich los ist.

„Drauf stellen, ich werde messen oder willst du eine zu große Rüstung tragen hm?“

„Erm… nein.“ machte Sina das Spiel mit und stellte sich auf den Hocker, dann fing Garren mit seiner Arbeit an. Fuß, Beine, Hüfte, Oberkörper, Brüste, der Lagermeister ließ nichts aus.

„Hinsetzen.“ befahl er und Sina tat dies. Garren nahm die restlichen Maße und als er dann den Kopf messen wollte, unterbricht Sina ihn.

„Keinen Helm, das brauche ich nicht. Wenn nur irgendetwas für meine langen Haare.“

„Wie… ihr wünscht.“ seufzte Garren, nahm wieder Abstand von Sina, dabei wischte er mit einem Tuch seinen Schweiß vom Gesicht weg. Der Lagermeister kontrollierte die Daten mit seinen Informationen im Buch. „Scheinbar… gibt es ein kleines Problem.“

„Und? Löst das.“ wirkte Sina nicht wirklich interessiert.

„Was ich sagen wollte ist, dass ich mehrere Rüstungen kombinieren werde…“ schüttelt Garren den Kopf und ging zu den Regalen.

„Was auch immer, aber ich sollte nicht aussehen wie ein bunter Vogel.“ warnte Sina ihn, während der Lagermeister einen hörbaren Schluck machen musste.

Es verging einige Zeit, als Garren eine Lösung fand. Er musste für die Lösung mehrmals die Rüstungsteile von anderen Rüstungen trennen, dann legte der Lagermeister die Teile nach und nach auf den Tisch.

„So… das wäre eure magische Rüstung.“ wirkte Garren ein bisschen müde.

„Ho? Dann bin ich ja mal gespannt. Ich hoffe, du hast hier eine Stelle, wo ich sie direkt anziehen kann?“

„Hinten ist eine Umkleidekabine…“

„Wunderbar, nun erkläre mir bitte, was ich da nun alles bekommen habe und welche magischen Attribute die Gegenstände haben.“

„Natürlich… Fangen wir von unten bis oben an. Diese Plattenstiefel bestehen aus einem sehr seltenen Erz, dass eine hohe Widerstandskraft gegen alle Waffen aufweist. Zusätzlich hat es die magische Verzauberung, dass der Widerstand gegen Feuer und Dunkelheit erhöht wird.

Es geht bewusst über den Knie, denn der Schmied hat die Unterbeine mit einer zusätzlichen Legierung verstärkt, das wird kein Mensch einfach durchschneiden können. Den Knieschutz hat… der Schmied aus irgendwelchen Gründen in einer menschlichen Schädelform gegossen.

Die Lederhose besteht aus Drachenleder, eines der besten Ledertypen die es gibt. Die schiebst du in die Plattenstiefel, dann kannst du sie sogar miteinander verbinden. Die magische Verstärkung ist Feuerschutz, wobei ich ehrlich sein muss… Drachenleder ist schon von Natur aus gegen Feuer ziemlich Resistent.

Dieser Gürtel aus metallischen Schädeln soll dafür sorgen, dass deine Hose nicht rutscht. Naja… eigentlich wird es nicht passieren, aber es erhöht den Widerstand gegen Wind und Feuer.

Dann kommen wir zum Oberteil, der aus zwei unterschiedlichen Rüstungen besteht. Der erste Teil ist die Lederrüstung von einem Basilisken, ziemlich widerstandsfähig gegen Hiebwaffen. Dummerweise… wird euer Bauch vorne frei sein, aber… irgendwie habe ich nicht den Eindruck von dir, dass es einfach sein wird, dir eine Verletzung zu verpassen.

Der Vorteil mit dieser Rüstung ist es aber, dass es alle Rüstungen, die du tragen wirst, leichter machen wird. Aber wegen deinen Fleischbällen muss du vielleicht vorne einen Schnitt schneiden, sonst könnte es deine Luft herauspressen.

Darüber trägst du dann noch eine Plattenrüstung, die aber nur deinen Brustkorb beschützt, denn selbst du wirst keinen Stich im Herz überleben. Sie ist bewusst eine Nummer größer, damit es mit deinem Lederteil passt. An den Seiten sind Schnallen, die du einfach um klickst, wenn du sie anziehst, daher wird es mit deinen Flügeln kein Problem sein…

Die magische Verzauberung ist, sobald eine Waffe auf diese Platte trifft, schießt direkt ein Blitz in die Waffe des Gegners. Dies wird ihn zwingen, seine Waffe loszulassen. Betrachte es als magische Notfallverteidigung, solltest du wirklich in eine missliche Lage geraten.

Dann zuletzt die Handschuhe, die mit Armschienen verbunden sind. Nur ein Teil von deinem Oberarm ist frei, aber man muss schon verdammt gut zielen, um diese Lücke zu treffen. Leider kann es nicht mit deiner Brustplatte verbunden werden, dann hättest du die Lücke nicht.

Das Material… besteht aus verzaubertem Stahl? Keine Ahnung, was das sein soll, aber besser als gewöhnliches Metall. An den Knöcheln wurden bewusst kleine Verstärkungen eingebaut, solltest du also jemanden die Fresse einschlagen, wird er definitiv gebrochene Knochen bekommen.

Keine Ahnung welche magische Verstärkung darauf ist, aber vermutlich Widerstand gegen Magie, das wäre meine Vermutung.

Ah… das habe ich vergessen. Zwei große Haarspangen. Ja mir ist es auch bewusst, das da wieder Schädel drauf sind, aber irgendwie passte es zu dem Gesamtoutfit. Das sind die einzigen Gegenstände, die NICHT magisch sind.“ kam der Lagermeister endlich zum Ende.

„Wow… und das ist auch bewusst so, dass die metallischen Bereiche alle scharlachrot sind und das Leder schwarz?“ musste Sina nun doch den Respekt zollen.

„Ja, ich habe eure Warnung schon verstanden. Außerdem passt es irgendwie… zu eurer komischen Haarfarbe, auch wenn sie heller sind.“ nickte Garren.

„Wunderbar, wirklich. Nun fühle ich mich endlich wieder richtig angezogen!“ lobte Sina.

„Keine… Ursache. Welche Waffen wolltet ihr nochmal haben? Während… ihr euch umzieht, kann ich nach den richtigen Ausschau halten.“

„Zwei Schwerter, denn ich bin ein Schwertmeister. Aber das sollten wirklich die besten sein, denn… meine Fähigkeiten sind so stark, dass normale Waffen sich immer verformen.“

„Ihr seid WAS?!“ staunte Garren.

„Das hast du schon verstanden, also wenn du mir mal hilfst, sie mit rüber zu tragen?“ bat Sina und nahm schon die ersten Gegenstände.

Der Lagermeister half Sina und legte sie in die Nähe der Umkleidekabine. Sina nutze auch die Chance und hat sich einen Eimer Wasser mit Seife geben lassen, denn… „Ew… ich will echt nicht darüber nachdenken, wann ich mich richtig gewaschen habe.“ kam der Spontangedanke bei Sina.

In der Zeit suchte Garren die richtigen Schwerter für „Lilith“. Ein Schwert hat er sofort gefunden, beim anderen stand er vor einem Kasten, wo ein Schwert drin steckte. Dieses Schwert bekam er vom Boss und musste den Schwur abgeben, keine Informationen darüber fallen zu lassen. Laut der Aussage vom Boss kann es sowieso keiner benutzen.

„Warum… glaube ich, dass sie es kann?“ redet Garren mit sich selber. Der Boss hat ihm verboten, darüber zu reden, aber nicht wirklich spezifisch verboten, sie einem anderen weiterzugeben. „Aber… wäre es nicht auch ein Verrat gegen den Boss?“ wunderte sich Garren in Gedanken.

Dann kam Sina zurück. Als Garren sie sah, verlor er seine Sprache. Sina wäre einem Dämonenkönig ebenbürtig mit ihrer Ausrüstung, denn sie strahlte Unheil und Verderbnis aus. Die Farbe, die vielen Schädel…

Sina hat ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz gewickelt und die Haarspangen sichtbar angelegt. Die Dämonin machte einige Übungen, hatte aber überhaupt keine Schwierigkeiten mit dieser Ausrüstung.

„Ich kann dich nur loben, du weißt wie man jemanden ankleidet.“ lobte Sina den Lagermeister. Die Rüstung war tatsächlich leichter als sie aussieht, durch den Effekt der Lederrüstung. Ihr Bauch ist zwar ziemlich frei, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr kalt war.

Aber Garren reagierte immer noch nicht. „Dachte, ich wäre hässlich für euch?“ schmunzelt Sina nun, als Garren endlich wieder reagierte.

„Ich… dachte im ersten Augenblick, das ihr die Dämonenkönigin seid…“ entschuldigte sich der Lagermeister, wie nah er der Wahrheit mit seiner Aussage dran war.

„Oh? Das ist bisher das schönste Kompliment, was ich zu hören bekam, seitdem ich hier bin. Wie sieht es mit meinen Waffen aus?“

„Erm… ein Schwert kann ich euch geben.“ sagte Garren und legte Schwert samt Schwertscheide auf den Tisch. Auf dem ersten Blick wirkte es wie ein gewöhnliches Langschwert, aber als Sina es in die Hand nahm, merkte sie es sofort.

„Dieses Schwert ist elektrisch geladen, besser kann man es nicht beschreiben. Dummerweise… muss der Halter dieses Schwertes mehrere Resistenten haben, damit er es überhaupt halten kann… Aber scheinbar habt ihr dieses Problem nicht.“

„Kein Gegner ohne nötige Widerstände kann lange gegen dieses Schwert ankämpfen, seine metallische Waffe würde die ganze Zeit unter Strom sein.“ kam Sina zum Entschluss.

„Das ist richtig, dummerweise hat der Verzauberer… es ein bisschen übertrieben mit seiner Arbeit und das Schwert am Ende eher nutzlos gemacht, aber in euren Händen?“

„Dürfte nur wenige Gegner geben, die freiwillig mit mir kämpfen wollen.“ nahm Sina nun die Schwertscheide, steckte das Schwert rein und band es sich an den Gürtel. Der Gürtel hat diese Funktion, Sina hat es beim Ankleiden festgestellt. „Wunderbar, was ist mein anderes Schwert?“

Garren setzte nun alles ein: „Ich… habe eine verfluchte Waffe. Fragt mich nicht woher ich sie habe, wem sie gehörte und ähnliches, darüber musste ich einen Eid ablegen.“ war der Lagermeister nun sehr ernst, dass selbst Sina nichts sagte. Er stellte einen großen Koffer auf den Tisch und schob ihn Sina zu.

„Ich bin ehrlich. Keine Ahnung… ob du dieses Schwert tragen kannst. Sollte… es nicht gehen, suche ich ein anderes Schwert für euch, aber… ich will es wissen.“ drückte Garren beide Augenbrauen zusammen.

Sina schob den Koffer näher zu sich und öffnete ihn. Sofort riss Sina erstaunt ihre Augen auf, was in diesem Koffer drin war.

Ein Schwert das komplett schwarz war. Mehrere gelbe Muster waren auf der Klinge eingraviert, wenn Sina die Form beschreiben müsste, kam es einem Katana ziemlich nahe, aber war zu breit dafür. Interessanterweise war ein blauer Stein an der Seite befestigt, wo Sina schon ahnte, was für eine Waffe vor ihr lag.

„Das… ist keine verfluchte Waffe, sondern eine lebendige Waffe! Ich dachte nur der Dämonenkönig trägt solch eine Waffe?!“ musste Sina nun unweigerlich fragen. Garren starrte sie weiterhin an, sein verbliebenes Auge sagte schon, dass er es selber auch wusste, aber wegen seinem Eid nichts sagen kann.

„Dann… stimmt es also wirklich. Der aktuelle Dämonenkönig ist der Sohn des alten Dämonenkönig. Welch eine Stärke muss er haben, damit er den Posten übernehmen konnte. Vermutlich ist es… über Umwegen zu euch gekommen, weil es keiner benutzen kann oder?“ hakte Sina, aber Garren war weiterhin schweigsam. Die Dämonin versuchte erst nicht ihn zu bedrohen oder ähnliches, alleine der Eid wird ihn daran hindern zu sprechen.

Vorsichtig… legte Sina ihre Hand auf den Griff, wo sie schon direkt Schmerzen bekam, daher zog sie ihre Hand wieder zurück.

„Es… ist seinem alten Besitzer immer noch treu. Wenn ich wüsste, wie es heißt, damit ich mit ihm sprechen kann.“ grübelte Sina laut, wo Garren nun doch erstaunt sein Auge aufriss.

Dann kam Sina zu einem Entschluss und packte wieder den Griff und holte das Schwert aus dem Koffer. Sofort brannte die rechte Hand von Sina, aber dies ignorierte die Dämonin.

„Hör mich an. Ich weiß das du deinem alten Meister treu bleiben willst, aber auch du musst erkennen, dass er verstorben ist. Er war schwach, alt oder was auch immer passiert ist, dass er besiegt wurde.

Hier… trink mein Blut und erkenne selbst, was ich bin.“ schnitt Sina mit dem Schwert in die freie Fläche am Arm und ließ ihr Blut auf die Klinge fließen. Die Aktion machte den Lagermeister sprachlos, er ignorierte sogar den verbrannte Geruch nach Fleisch.

„Ich… kann dir nicht sagen, was es mit mir auf sich hat, aber… ich kann dir eines versprechen. Sollte ich… mit dem Mörder deines Meisters die Klingen kreuzen, sollst du der Erste sein, der ihm Schmerzen zufügen wird. Unerträgliche Schmerzen, damit er weiß, wie wütend du bist.

Damit es aber klappt, muss du mir erlauben, dich zu führen. Ich mag vielleicht eine Sukkubus sein und… vielleicht hatte dein alter Meister genauso eine schlechte Meinung von meiner Rasse, aber… wenn du mein Blut geschmeckt hast, weißt du, dass ich viel viel mehr bin als nur eine Sukkubus.

Erlaube mir, deine Trauer zu vertreiben und deine angesammelte Wut gegen meine zukünftigen Feinde einzusetzen. Sehe die Welt, wie ich sie sehe. Lerne von mir, so wie ich von dir lerne.“ sprach Sina mit dem schwarzen Schwert.

Auf einmal leuchtete die blaue Kugel so hell, dass sie das komplette Zelt erhellte. Sina sowie Garren mussten ihre Augen schützen, dann verschwand es auch schon wieder.

Die Dämonin spürte keine Schmerzen mehr in ihrer Hand, das Schwert hat sie als neuen Meister akzeptiert. Diese legt ihre Stirn auf die flache Seite des Schwertes.

„Ich danke dir, dass du mir die Chance gibst.“ sagte Sina dies sehr aufrichtig. „Status öffnen“

Name: Lazarus

Level: ?

Waffe: Langschwert

Fähigkeit:

  • Selbstreparatur Level ??
  • Schärfe Level ??
  • Härte Level ??
  • Stabilität Level ??
  • Zerstörung Level ??


„Danke Lazarus, auch… wenn du mir nicht vollkommen vertraust, aber solange ich dich führen darf, ist mir alles recht.“ flüstert Sina, dann löste sie sich von dem Schwert. Sie sah Garren vor ihr knien.

„Erm… was soll das?“ wunderte Sina sich.

„Ihr… dürftet das Schwert überhaupt nicht halten können und doch hat es euch akzeptiert. Wegen meines Eides kann ich nichts sagen und doch… wusstet ihr, was es damit auf sich hat. Ich… verrate vielleicht meinen Dämonenkönig mit der Aktion, aber…“ versuchte Garren sich zu erklären.

„Vergiss den Gedanken sofort, ich bin keine Dämonenkönigin, auch wenn ich scheinbar so aussehe und das Schwert des alten Königs tragen kann. Ich will diese Bürde nicht tragen, sondern meine Freiheit genießen!“ sagte Sina es.

„Das ist mir egal… Ihr zeigt trotzdem das Verhalten einer Königin der Dämonen. Solltet ihr… den Dämonenkönig herausfordern, so werde ich hinter euch stehen.“ hob Garren seinen Kopf hoch, sein Gesicht zeigte, wie ernst er es meinte.

„Ihr seid albern, warum sollte ich mich mit dem stärksten Dämon anlegen? Wie kommt ihr darauf, dass ich mich mit ihm überhaupt messen kann? Nur weil ich deine Seele klauen könnte, muss man schon ein bisschen mehr können.

Das Thema ist beendet, erkläre mir mal lieber, was die Fähigkeit „Zerstörung“ sein soll, was das Schwert kann.“ fühlte Sina sich unwohl.

Garren stand wieder auf, er merkte selber, dass dieses Gespräch zu nichts kommen wird, aber er schämt sich nicht für die Aktion von eben. „Zerstörung… tut mir leid, aber das weiß ich nicht. Vermutlich verursacht es mehr Schäden, als nur eine einfache Verletzung.“

„Hat es eine Schwertscheide? Lazarus soll nicht nackt getragen werden, weißt du?“ verzog Sina über die mangelnde Informationen das Gesicht.

„Ah… die sollte auch im Koffer sein.“

Sina schaute nochmal in den Koffer und tatsächlich eine Schwertscheide war ebenso vorhanden, komplett weiß mit schwarzen Mustern. Sie nahm sie raus und steckte das Schwert rein, dann schloss sie es ebenso an den Gürtel.

„Herrlich… nun kann ich wieder richtig kämpfen.“ war Sina zufrieden.

Kapitel 264

Ich bin wiedergeboren und der Lagermeister?

„Ich habe gefragt, was ihr wollt! Habt ihr was in den Ohren oder was?“ war der Lagermeister nicht wirklich freundlich.

„Deine Frage habe ich sehr wohl mitbekommen. Ich brauche eine komplett neue Rüstung sowie ein Schwert. Irgiz bitte auch eine neue Rüstung.“ trägt Sina ihr Anliegen vor.

„ … Ihr wollt mich doch auf den Arm nehmen oder?“ kam die Frage vom Lagermeister. Irgiz´s Grinsen wurde nur breiter. „Aber nein Lagermeister Garran, dass ist ihr vollkommener ernst.“

„So wie Irgiz es sagte. Meine Ausrüstung musste ich aufgeben, während meines Auftrages, so habe ich momentan nur diese Stoffklamotten.

Also was ich bräuchte wäre eine magische Lederrüstung und zwei magische Schwerter, das solltest du ja in deinem Sortiment haben.“ grinst Sina.

Garran schaute beide Dämonen abwechselnd an, ob sie ihn wirklich nicht verarschen wollen, schloss sein Auge und kam wohl zu einem Entschluss.

„Also… die Dame möchte, dass Irgiz eine neue Ausrüstung bekommt, während eure komplett ersetzt werden muss, inklusive Waffen. Das natürlich alles magisch?“ fragte Garran vorsichtig nach.

„Das ist richtig.“ nickte Sina zur Bestätigung, während Irgiz eine Augenbraue misstrauisch hochhob, denn er kannte den Lagermeister lang genug.

„Wünscht… ihr nicht noch ein paar Accessoires wie Ringe, Ohrringe oder ähnliches?“ fragte Irgiz freundlich, lächelt dabei.

„Puh… ehrlich? Nicht wirklich. Du Irgiz?“ schaute Sina den Dämon an.

„Größeren Inventarring wäre nicht schlecht.“ spielte Irgiz mit. Garran nickte verständnisvoll, dabei immer noch lächelnd.

„Verstehe, verstehe. Das habe ich natürlich alles auf Lager, kein Problem. Wirklich, das könnte ich euch alles geben.“ lächelt Garran weiter, was nun selbst Sina misstrauisch machte.

„Wo ist der Haken?“ hakte Sina nun nach, aber Garran hob nur seine heile Hand hoch, die er vor sich schüttelte.

„Überhaupt kein Problem, wirklich. Ich nehme an, ihr habt die Erlaubnis vom Boss?“ grinste Garran nun böse und öffnet wieder sein Auge.

„Nö, wir kommen von selber.“ antwortet Sina spontan.

„WAS WOLLT IHR DENN EIGENTLICH HIER?! OHNE ERLAUBNIS VOM BOSS BEKOMMMT IHR NICHT MAL MEINE EIGENE SCHEIßE AUSGEHÄNDIGT!“ brüllte der Lagermeister Garran, Sina sowie Irgiz mussten ihre Ohren zuhalten.

„Habe ich doch gewusst, dass es eine fiese Masche von dir ist.“ knurrte Irgiz, aber damit hat er gerechnet.

„Wieso… brauchen wir die Erlaubnis von dem Boss? Ist er dumm oder so? Welchen Vorteil sieht er denn darin, unbewaffnete Dämonen in die Front zu schicken?“ hielt Sina ihren Kopf schräg.

„Du ahnst nicht, wie egal mir das ist. Ohne Erlaubnis vom Boss bekommt ihr nichts. Nun verpisst euch, bevor ich mich VERGESSE!“ brüllte Garran am Ende wieder.

„Ist er immer so drauf?“ ignorierte Sina den Lagermeister und schaute Irgiz an, der nickte. „Yeah, man kann sagen was man will, aber er hält sich eisern an die Regeln.“

„Und wenn wir ein bisschen nachhelfen?“ kam der Vorschlag, wo sich nun Garran einmischte. „Wie „nachhelfen“?! Dieses Holzbein, diese Hakenhand und mein verlorenes Auge sind die Versuche anderer Klugscheißer, als sie mich brechen wollten! Und was haben sie am Ende bekommen? Einen verdammt langsamen Tod!“

„Aha? Dann waren sie einfach nicht kreativ genug gewesen, weißt du. Mal eben jemanden ein Gliedmaß abzuschneiden zeigt von Unwissenheit, wie man jemanden richtig foltert.“ wirkte Sina bei der Aussage des Lagermeister uninteressiert.

„Dann lass mir dir einen kleinen Hinweis geben. Sterbe ich, fliegt dieses Zelt in die Luft! Wundere mich, dass Irgiz dir das nicht gesagt hat.“ lachte Garran gehässig, Sina schaute den anderen Dämon wieder an.

„Ups? Du hast mich nicht danach gefragt.“ grinste Irgiz nun, wo Sina ihre Augen rollen musste, dann schlug sie ihm in den Bauch. Sofort wurde ihm die Luft ausgepresst, er fiel ohne Geschrei auf die Knie.

„Ups, meine Hand ist mal ausgerutscht und du warst zufällig im Weg.“ lächelt Sina, aber nicht ihre Augen. Selbst Garran kam die Aktion zu spontan. Irgiz dachte in diesem Moment nur, wie stark diese Sukkubus sein muss, dass er solche Schmerzen hat. Er wird das Gefühl nicht los, dass diese Frau mehr ist, als es den Anschein hat.

„Nun, danke für die Aufklärung, aber das löst nicht das Problem, dass ich trotzdem eine komplette Ausrüstung brauche.“ kümmert Sina sich wieder um das eigentliche Problem.

„Huh? Hast du was in den Ohren? Bist du dumm wie der Rest deiner Rasse? Nein heiß nein!“ bekam Garran einen roten Kopf, der bald vor Wut explodiert.

„Es ist schon bei mir angekommen, aber ich kann ziemlich hartnäckig sein. Wenn du schon alles im Sortiment hast, besitzt du lebendige oder verfluchte Waffen?“ war Sina für ihre Verhältnisse noch ziemlich ruhig.

„Irgiz… woher kommt die blöde Kuh eigentlich?“ ignorierte der Lagermeister die Frage von Sina und schaut den knienden Dämon an.

„Laut… ihrer Aussage wird sie von Lager zu Lager geschickt. Du… solltest dich vor ihr in Acht nehmen, sie hat dem Torwächter die Klöten zertreten, Molgich getötet, Dalmaz eine Gehirnwäsche verpasst…

Nun sind wir hier mit vielen anderen Dämonen, die unbedingt erleben wollen, was Lilith… mit dir anstellen will.“ hielt Irgiz sich den Magen.

„Lilith? Nie gehört, dass wir eine Dämonin hätten, die nur Probleme macht. Vor allem… warum dieses Lager? Der Boss hätte wegen ihrer Aktionen ihr längst die Haut abgezogen!“ knurrte Garran.

„Boss hier, Boss da, der interessiert mich nicht. Ich will endlich meine Ausrüstung bekommen.“ wiederholte sich Sina und ging langsam auf Garran zu.

„Oh… du bist so was von Tod, wenn du Hand an mich legst. Wie gesagt, sterbe ich, ist alles futsch hier.“ grinste der Dämon, aber Sina ging weiter auf ihn zu.

„Sehe ich so aus… als würde es mich interessieren?“ lächelt Sina böse, was nun Garran vorsichtiger macht.

„Huh?! Wenn du unbedingt sterben willst, mach das alleine!“ ging Garran ein Schritt zurück, unwissend, was diese Frau plante.

„Nein, ich nehme alles mit in den Tod. Meine Geduld… neigt sich dem Ende. Zum Foltern habe ich nicht die nötige Zeit und scheinbar hast du nicht mal selber Angst vor dem Tod oder?“ wiegelte Sina den Kopf hin und her.

Irgiz stand wieder auf, die Schmerzen in seinem Bauch sind wieder verschwunden, ist aber über diese Frage ein bisschen verwundert.

„Ich bin ein Dämon wie jeder auch! Wenn der Tod mich holen will, dann soll er das auch tun!“ war Garran sehr selbstsicher.

„Fein fein, dann gehörst du auch bestimmt zu den Leuten, die auch an die Wiedergeburt glauben oder?“ hakte Sina nach.

„Mädchen… du bewegst dich nun wirklich auf einem sehr gefährlichen Boden. Mach keine Witze über den Glauben!“ warnte Garran wütend.

„Das war auch kein Witz, du glaubst wirklich an die Wiedergeburt, richtig?“ lächelt Sina nun wissend.

„Ja… das tue ich. Das tut jeder vernünftige Dämon. Warum willst du das so unbedingt wissen?“ kniff Garran misstrauisch sein Auge zu… Dann schlug Sina ihm ins Gesicht, wo er nach hinten auf seinen Rücken fiel. Der Lagermeister wollte sofort wieder aufstehen, aber Sina stellte ein Bein auf seine Brust, wo er sehr erstaunt war, wie stark die Sukkubus ist.

„Gegenfrage, sind euch die Fähigkeiten bekannt, was wir… Sukkuben haben hmm?“ hatte Sina ein sehr bösartiges Gesicht.

„Huh?! Irgiz, zieh das verrückte Weib von mir runter!“ rief Garran um Hilfe, aber Irgiz machte einfach nichts. Man sah ihm die Schadenfreude am Gesicht, dass der Lagermeister in der Klemme steckte.

„Der wird nichts tun, sonst kann es sein, dass er mehr als nur einen Schlag im Bauch zu spüren bekommt. Also… ihr wisst doch bestimmt, dass wir die Fähigkeit „Seelenraub“ beherrschen oder? Was glaubst du also… was passiert, wenn ich deine Seele verschlinge? Ich weiß es, ich verrate es dir sogar!

Deine Seele verlässt den Körper und wird von mir „gefressen“, aber dein Körper stirbt nicht. Neeeeinnnn, er lebt weiter! Damit wirkt dein Zauber hier nicht, erst wenn du richtig tot bist, tolle Sache was?

Tja… aber was ist dann mit deiner Seele? Die wird keine Wiedergeburt mehr erleben, wie denn auch, wenn sie gefressen wird? Einen endgültigeren Tod kann man nirgends finden.“ kichert Sina leicht irre.

„Wir gehen sogar weiter. Du liegst auf dem Boden ohne Seele und ich sowie Irgiz können uns in deiner Lage bedienen wie Könige! Sobald wir das getan haben, werden die nächsten Dämonen kommen. Sie werden mir förmlich die Füße küssen, endlich an die Ausrüstung zu kommen, die sie für den Krieg brauchen.“

„ … Du bluffst nur!“ war Garren verschwitzt, man sah die Angst in seinem Auge. Mentale Folter, etwas was Sina ziemlich gut kann. Aber das Garran darauf nicht eingeht ohne Beweise hat sie in ihren Plan mit eingebaut.

Die Dämonin bückte sich, krallte sich am Hals von Garran und setzte die Fähigkeit „Seelenraub“ ein. Sofort schrie Garran wie vom Spieß. In seiner Verzweiflung rammte der Lagermeister seine Hakenhand in den Arm von Sina, aber sie lachte nur über diesen Stich.

Irgiz traute seinen Augen nicht, als… aus dem Körper von Garran was kam, fast weißes, transparentes… „Etwas“.

„Na? Noch hast du die Chance was dagegen zu tun. Aber lass mich dir eine Warnung geben… Wenn du sie JETZT ignorierst, gibt es keine weitere!“ hatte Sina ein unheimliches Grinsen. Garren schrie noch weiterhin, dann riss er seine Hakenhand aus dem Arm raus, daran war ein gutes Stück Fleisch von Sina dran.

Noch nie hatte Garren solch eine Angst, aber… wenn er wirklich seine Seele verliert… „Ich… ich…. GEBE WAS DU WILLST!“ Sofort hörte Sina mit ihrer Fähigkeit auf und das „Etwas“ ging wieder zurück in den Körper von Garren.

„Schwörst du darauf? Schwörst du, dass du uns alles gibst, was wir von dir wollen und machst auch danach keine Probleme?“ fragte Sina. Irgiz dachte in diesem Moment wirklich, dass diese Frau eher einem Dämonenkönig glich als einer normalen Dämonin. Wie nah er mit seinen Gedanken an der Wahrheit dran war.

„I… ic… ich schwöre es! Alles, ihr bekommt alles was das Herz begehrt und ich mache keine Probleme!“ stottert Garran. Sina war zufrieden und nahm ihr Bein von Garren runter. Die Wunde an ihrem Arm ist verheilt, hat aber den Stoff am Arm zerrissen. Für einen kurzen Moment spürten Garran und Irgiz eine unerträgliche Hitze, als sie wieder verschwand.

„Wunderbar! Schön das wir das alles ohne den Boss geklärt haben.“ lächelt Sina und bot eine Hand zum Aufstehen an, aber Garran robbte sich von ihr ängstlich weg.

„Hiiiieee!! Ich kann auch ohne Hilfe aufstehen!“ war der Lagermeister panisch. Irgiz hätte ihn ausgelacht, aber mit der Aktion von eben? Da kann er verdammt gut nachvollziehen, von der Frau soviel Abstand wie möglich zu haben.

„Ok? Dann hol doch schon mal eine Rüstung für Irgiz, dann klären wir beiden, was ich wirklich brauche.“ zeigte Sina ein so freundliches Lächeln, dass man glatt vergessen würde, was sie in Wirklichkeit für ein Monster ist.

„N… natürlich…“ stand Garran auf und ging zu einem Rüstungsregal, dabei suchte er den passende Teil für Irgiz… „Vergiss dabei nicht den Inventarring für ihn.“ erinnerte Sina sich an den weiteren Wunsch von Irgiz.

„Wer… bist du wirklich?“ fragte Irgiz misstrauisch Sina.

„Ein einfacher Dämon, der seinen Willen durchsetzt.“

„Aha.. ein einfacher Dämon… am Arsch…“

Kapitel 263

Ich bin wiedergeboren und die neuesten Informationen?

Ein leichtes Chaos entstand im Lager der Dämonen. Trotz das es schon sehr dunkel war, hörten Rose und Sakura nicht auf, das Lager mit ihren Fernrohren zu beobachten.

„Was… macht Sina da unten eigentlich? Da ist ja mehr Hektik als am Mittag.“ murmelt Rose. „Keine Ahnung, aber scheinbar ist sie wieder in ihrem Element…“ erklärte Sakura.

„Ich habe eine Fluchtroute für uns gefunden, die wir selbst im Dunkeln benutzen können. Vermutlich wäre das der Weg gewesen, wenn wir uns nicht verlaufen und einen Umweg genommen hätten.“ flüstert Axel dies zur Magierin.

„Du bist unser Mann für solche Sachen, also verlasse ich mich auf dein Urteil. Gibt es irgendetwas zu wissen, für den Notfall?“ fragte Leena.

„Hmm… ich bin ehrlich, aber wenn ich mich nicht täusche, habe ich ein kleines Ork Lager gesehen, aber das können wir ohne Probleme umrunden.“

„Du weißt schon, dass Orks im Dunkeln sehen können oder?“

„Ja, aber warum glaubst du, habe ich bei einem Alchimisten Leuchtbomben gekauft? Sobald man sie auf den Boden wirft, explodiert ein Licht, das einen blenden kann. Bevor du fragst, warum ich sie bisher nicht eingesetzt habe, aber… Diese Dinger sind verdammt teuer und habe nur eine Handvoll davon.“

„Verstehe… Aber ein Ork Lager so nah bei den Dämonen?“

„Vermutlich lassen sie sich gegenseitig in Ruhe oder die Dämonen fangen sie erst später für Kriegsmittel ein, du weißt, dass die Dämonen nicht sehr wählerisch sind, wenn es um Monster geht.“

„Bisher haben sie doch alles an Monstern benutzt, was sie in die Finger bekommen haben…“

„Richtig. Wenn es nach mir ginge, würde ich diese Orks irgendwie vorher töten, damit die Dämonen eine Waffe weniger haben, die sie einsetzen können.“

„Nun… vielleicht kann man sie diese Orks ja gegen die Dämonen hetzten auf unserer Flucht, ich muss nur überlegen, ob ich den passenden Zauber kenne…“

„Das wäre natürlich eine sehr gute Aktion. Für uns und für unsere Armee.“

Sina stand an der selben Stelle, wo Dalmaz sein zerstörtes Zelt hinterlassen hat. Die Dämonen starren sie alle an, fragend, welche Aktion ihre Kameradin als nächstes macht.

„Oh du!“ zeigte Sina mit ihrem Finger auf einen großen Dämon, der so viele Hörner auf dem Kopf hatte, dass man sie schon als eine Waffe benutzen kann.

„ … Ich?“ zeigte der Dämon auf sich. Sofort nahmen die anderen Dämonen von ihm Abstand, als wäre er eine Krankheit. Man sah die Wut in den Augen des Dämonen und das Versprechen, dass er sich die Aktion merken wird.

„Ja du, komm her.“ befahl Sina, dabei machte sie die Geste, er solle sich vor sie hinstellen. Der Dämon sah aus, als würde er lieber die Flucht ergreifen wollen, aber kam wohl zu einer anderen Entscheidung. Widerwillig ging er zu Sina, während sie ihn ein bisschen genauer in Augenschein nahm.

Nicht nur das dieser Dämon viele Hörner hatte, er trug eine komplett verschlissene Lederrüstung, an seinen Armen sah man viele Narben. Er hatte nebenher eine graue Hautfarbe und interessant waren seine gelben Pupillen.

Als der Dämon vor Sina stand, musste sie schon den Kopf leicht nach hinten legen, denn aus der Nähe war er fast einen Kopf größer als Sina.

„Wie heißt du?“ fragte Sina.

„Mein Name ist Irgiz.“ knurrte der Dämon, die anderen Zuschauer warten ab, was als nächstes kommt.

„Du kennst dich bestimmt besser aus als ich. Vielleicht hast du ja mitbekommen, aber ich bin erst seit kurzem hier und… scheinbar hat sich das Lager in meiner Abwesenheit ein bisschen verändert. Also… bist du mein Führer.“ teilte Sina ihm das mit.

„WAS?!“ war Irgiz sofort erbost, dass man ihm so eine niedrige Aufgabe gibt und das noch von einer Sukkubus.

„Das heißt ja. Meine Ausrüstung musste ich bei meiner Reise aufgeben, also brauche ich wieder neue. Das Lager hat bestimmt irgendwo ein Zelt oder ähnliches, wo sie Waffen und Rüstungen lagern oder?“ ignorierte Sina seinen Ton, dann flüsterte sie: „Du bist doch auch bestimmt interessiert, an einer neuen Rüstung oder?“

Sofort sah man den verschlagenen Blick in den Augen von Irgiz. Er hat Sina, sowie die anderen Dämonen, noch nie gesehen, aber ihre Aktionen sind so widersprüchlich, dass Irgiz aufmerksam wurde.

„Ja… ich kenne es, aber der Lagermeister Garran wird dir nichts geben.“ sagte Irgiz das lauter, denn er wusste, was Sina nicht wusste.

„Das ist meine Sorge.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter. „Das ist auch deine Sorge. Du hast Molgich getötet. Glaubst du, der Boss wird das einfach so akzeptieren? Stärke hin oder her, aber es gibt gewisse Regeln.“ meinte Irgiz.

„Sehe ich so aus, als würde es mich… interessieren? Also, bringst du mich nun zu dem Lagermeister oder nicht?“ sagte Sina es mit einer sehr trocknen Stimme.

„Verdammt soll ich sein, ich bringe dich zu dem größten Geizhals der Welt. Garran hütet die Ausrüstung wie seine Kinder, das will ich sehen, wie du daran kommen willst. Selbst wenn du ihn tötest, aber er hat seine Tricks, dass man am Ende nichts davon hat.“ grinste Irgiz.

„Oha? Danke für die Informationen.“ lächelt Sina sehr, seeeeehr freundlich, dass nicht nur Irgiz schlucken musste. Irgiz ging an Sina vorbei und sie folgte ihm… alle folgten dem Duo, ein Teil einer Geschichte zu werden über Lilith die Gnadenlose.

Während Sina dem Dämon folgte, nutze sie die Chance um an weitere Informationen zu kommen: „Sag, wann werden wir wieder den nächsten Angriff starten?“

„Keine Ahnung, der Boss wartet noch auf irgendetwas, was wir im Krieg einsetzen sollen, aber kein Plan, was das sein soll. Drogen, Waffen, daraus macht er irgendwie ein großes Geheimnis.“ erklärte Irgiz, die anderen Dämonen nickten zur Bestätigung.

„Ok? Aber das hat jetzt nichts mit der ungewollten Pause zu tun oder?“ fragte Sina. Sofort stand Irgiz stehen und drehte sich erstaunt zu Sina.

„Willst du… mir sagen, dass du es nicht mitbekommen hast? Kleine, nichts gegen dich, aber wie lange warst du draußen alleine unterwegs?!“

„Habe mich verflogen in der Wüste, musste mich mit irgendwelchen dummen Monstern herumschlagen, hatte eine Begegnung mit einem Vampir, der es aber tatsächlich geschafft hat zu flüchten, möchtest du mehr wissen?“ lächelt Sina.

„Nein… nicht wirklich. Deine Aktionen zeigen ja, wie egal es dir ist und wie gnadenlos du vorgehst. Dalmaz… so zu manipulieren, das verdient auch irgendwie Respekt, aber noch mehr, dass du den Arschkriecher Molgich getötet hast. Eine schlimmere Petze wie ihn wirst du nirgends finden.“ war die Meinung von Irgiz.

„Also hör zu, wir haben einen neuen Dämonenkönig, denn sein Sohn hat seinen Alten zu einem Kampf herausgefordert und kam siegreich aus dem Kampf. Dadurch musste die Organisation komplett ausgewechselt werden, die alten Generäle wurden getötet und neue mussten ihre Posten ersetzen…

Eigentlich hättest du das Zeug für einen General, denn… ohne dir Nahe zu treten, aber… du strahlst eine verdammt gefährliche Aura aus. Das kenne ich überhaupt nicht von euch Sukkubeen. Normalerweise seid ihr nur dazu da, um die Latrinen und ähnliche Drecksarbeiten zu erledigen, aber du?“

„Du kannst mir glauben, dass ich im gesamten Leben nicht eine einzige Latrine oder ähnliches angerührt habe.“ merkte Sina an.

„Das glaube ich dir sogar, aber… wieso haben wir noch nie von dir gehört? Du bist uns überhaupt nicht bekannt.“ wundert sich Irgiz.

„Man schickte mich ja auch immer von Lager zu Lager, jeder hatte irgendwie… leichte Probleme mit meiner Art.“ log Sina ohne mit der Wimper zu zucken.

„Aha… verstehe.“ glaubte Irgiz ihr nicht wirklich, denn selbst dann wäre Sina bekannt, wenn sie ein wandelbares Problem ist.

„Sei ehrlich, meinst du der Dämonenkönig will einen General an seiner Seite haben, der ihm jederzeit seine Meinung sagt und auch seine Befehle ignorieren wird?“ fragte Sina das Offensichtliche.

„Hm… wäre eine interessante Abwechslung… aber nein, der Neue hätte bestimmt keine Lust dazu, beziehungsweise würde er deine Art und Weise direkt töten wollen. Er fordert bedingungslose Umsetzung seiner Befehle. Versagen gibt es nicht, wir schließen schon Wetten ab, wie lange ein General seinen Posten behalten wird.“ grinste Irgiz, während andere Dämonen leise lachten.

„Eh… hat der Neue irgendwie mehr Muskeln als Hirn im Kopf? Jeder vernünftige Anführer kalkuliert ein, dass einer seiner Diener mindesten einmal im Leben eine Schlacht verlieren wird.“ hob Sina misstrauisch eine Augenbraue hoch.

„Tja… ich werde meine Meinung für mich halten, denn Molgich war nicht der einzige Arschkriecher, der gerne petzt. Vermutlich rennen einige eben zum Boss und sagen, was du getan hast.“ wurde das Grinsen von Irgiz noch breiter.

„Mir so egal? Vermutlich muss ich mir wieder was anhören und werde wieder in das nächste Lager geschickt, das Übliche halt.“ zuckte Sina wieder mit der Schulter, aber das Grinsen von Irgiz, aber auch von den anderen Dämonen hörte nicht auf, sie wussten scheinbar etwas.

„Wenn du meinst? Ah… siehst du das große Zelt? Dort werden alle Rüstungen und Waffen gelagert, nun bin ich… sind wir gespannt, was du nun machst.“ hörte das Grinsen von Irgiz nicht auf, dass es Sina schon nervte.

„Welch ein Glück, dann war das Zelt eines meiner Ziele.“ dachte Sina fröhlich. Als sie mit der Gruppe nah genug am Zelt war, drehte sie sich um. „Stopp! Ihr wollt doch nicht ernsthaft alle mit reinkommen oder?“

„Doch?!“ „Wir wollen sehen, wie du Garren um den Finger wickelst!“ „Mehr Action, MEHR ACTION!“ „Zeigt uns deine anderen Talente!“ sprachen die Dämonen durcheinander.

„Ernsthaft? Nein. Nur Irgiz kommt mit, der Rest wartet gefälligst draußen!“ ließ Sina ihr Machtwort fallen. Sofort sah man lauter enttäuschte Gesichter, einige ließen die Schulter hängen. „Himmel… das glaubt mir mal wieder keiner, dass Dämonen auch Spielkinder sein können.“ dachte Sina in diesem Moment.

„Ihr habt sie gehört, akzeptiert es einfach. Keine Sorge, ich werde schon berichten, was drinnen passiert ist.“ sah man die Schadenfreude am Gesicht von Irgiz.

„Das werde ich mir merken!“ „So ein Penner…“ „Wehe du erzählst uns eine Lüge!“ „Können wir Lilith nicht irgendwie… überreden?“ kam das nächste Durcheinander von den Dämonen.

Sina hatte auf dieses Theater keine Lust und schob den Vorhang zum Zelt beiseite und ging rein, Irgiz folgte ihr.

Sofort sah Sina überall Waffenstände, Rüstungstände und ähnliches stehen, das systematisch aufgebaut wurde.

„Wer seid ihr?!“ kam ein Dämon mit einem Holzbein um die Ecke. Er trug auch eine Augenbinde, eine Hand wurde durch eine Hakenhand ersetzt. Bei diesem Dämon wurde scheinbar an jedem Teil des Körper etwas ersetzt.

„Lilith ist mein Name, Irgiz wirst du vermutlich schon kennen.“ stellte Sina sich vor, aber…

„Wer kennt den Arsch Irgiz nicht, was wollt ihr?“ kam die nächste Aufforderung von dem Lagermeister.

„Das wird ja noch lustig…“ dachte Sina.

Kapitel 262

Ich bin wiedergeboren und „Mission Impossible“?

Es wurde Abend, der richtige Zeitpunkt für Sina sich in das Lager rein zuschmuggeln. Dummerweise hörte sie auf einmal die Melodie von Mission Impossible, was sie beinahe zum Lachen brachte, wäre die Lage nicht so ernst.

Mit Rose hat sie drei wichtige Standorte ausgemacht, die Sina auf jeden Fall untersuchen sollte. Das größte Zelt, vermutlich der Ort wo der General sein wird mit seinen Plänen und zwei gleichartig aussehende Zelte, die ebenso eine gewisse Größe haben. Diese sollte Sina aufsuchen um in Erfahrung zu bringen, was dort drin ist.

Beim Abschied sagte Sakura nur ernst: „Wenn du das Gefühl bekommst, es klappt nicht, dann mach eine Fliege ok? Du bist lebend nützlicher als tot!“

Nun ging sie mit ihren schwarzen Stoffklamotten zu den beiden Wachen, die schon ihre Waffen zuckten, als sie Sina erblickten. Sina wusste genau, dass sie momentan wie Kyllia aussieht und macht sich daher keine große Sorgen.

„Halt! Zu welcher Abteilung gehörst du?“ forderte Torwächter Eins zu erfahren, während er eine riesige Axt in der Hand trug. Torwächter Zwei dagegen hatte zwei lange Schwerter, die ziemlich abgenutzt aussahen. Müsste Sina die beiden beschreiben, sahen sie eher aus wie bunte Muskelprotze, aber das ist relativ normal bei Dämonen.

„Ich gehöre zu der Späher-Abteilung. Dummerweise habe ich mich zu weit raus gewagt und komme im letzten Moment wieder, bevor mir das Wasser ausgegangen ist.“ sagte Sina.

Torwächter Zwei runzelt die Stirn, als er dies zu hören bekam. „Späher-Abteilung? Nie gehört. Wie ist dein Name und wer hat dich geschickt?“

„Lilith ist mein Name und mein Boss hat mir nie seinen Namen gegeben. Wenn ich ihn beschreiben müsste, er hatte eine schräge Narbe über seinem Gesicht, stank fürchterlich und war… ziemlich fett für einen Dämon.“ erklärte Sina, während sie näher zu den Wachen ging.

„Hmm…? Seit wann befiehlt Dalmaz Kundschafter?“ staunte Torwächter Eins über die Aussage, während sein Kollege seine Schulter zuckt.

„Darf ich nun rein oder nicht? Ich habe einen Bericht abzugeben.“ setzte Sina die Wächter leicht unter Druck, glücklich das es jemanden gab, der auf ihre Beschreibung zutraf.

„Einen Moment… was ist das für eine rote Murmel in der linken Hand?“ zeigte Torwächter Zwei, dem man die Gier in den Augen ansah. „Scheiße…“ dachte Sina, daran hat sie überhaupt nicht gedacht.

„Die hat ein „lieber“ Dämon von Arschloch in meine Hand rein gebrannt, wenn ihr es so genau wissen wollt.“ lächelt Sina, aber das Lächeln war alles andere als freundlich.

„Tzz… mach die Fliege und such Dalmaz für deinen Bericht.“ verzog Torwächter Zwei das Gesicht bei der Aussage von Sina. Das ließ sie sich kein zweites Mal sagen und ging an den Torwächtern vorbei.

„Ernsthaft, Dalmaz ist so blöd, er kann doch nicht mal normales Essen mit Scheiße unterscheiden.“ meinte Wächter Eins zu Zwei.

„Nun… irgendwer muss ja diese hässlichen Dämonen befehlen oder?“ zuckte Wächter Eins die Schulter, was Sina zum Anhalten brachte.

„Bitte? Was hast du gesagt?“ drehte Sina sich wieder um. Sina hat sich noch nie wirklich große Gedanken gemacht über ihr Aussehen, wusste aber, dass man sie als schön beschrieben hat. Das wäre für sie das erste Mal, dass man sie oder allgemein Sukkubus als hässlich beschreibt.

„Das hast du schon richtig verstanden du hässliche Brut. Was könnt ihr denn eigentlich schon außer fliegen und die widerlichen Menschen zu bezirzen hmm?“ grinste Wächter Eins böse, während Wächter zwei gehässig lacht.

„Was wir können? So einiges.“ lächelt Sina und tritt dem Wächter ihre Fußspitze direkt in seinen Schritt, wo er laut aufschrie. Vor Schmerzen fiel er auf die Knie, dabei hielt er seine Kronjuwelen mit beiden Händen.

„Was hat das zu bedeuten!“ verlangte Wächter Zwei, aber den ignorierte Sina. Diese packte den Wächter Eins am Hals und zog ihn zu sich.

„Also… keine Ahnung warum du so eine schlechte Meinung von uns hast, aber hässlich? Das konnte ich mir einfach nicht gefallen lassen.“ sagte Sina mit einer eiskalten Stimme. Diese Aktion hat die Aufmerksamkeit weiterer Dämonen erregt, die sich nun das Spektakel anschauen.

„Normalerweise würde ich mir jetzt die Zeit nehmen dich zu kastrieren, anschließend deine Eier zu braten und dafür zu sorgen, dass du sie selber aufisst, während dein Freund zuschaut. Dein Glück aber auch, dass ich es eilig habe.“ klatsche Sina dem Wächter an der Wange.

„Du wagst es gegen uns die Hand zu erheben!“ machte sich Wächter Zwei zum Angriff bereit, während dem ersten Wächter der Schweiß vom Gesicht herunterfiel.

„Warte… steck die Waffe weg. Es… tut mir leid.“ sagte der verletzte Wächter, denn die Drohung von Sina hat gesessen. Sina drückte ihn von sich weg, sodass er auf den Rücken fiel.

„Wunderbar. Vergiss nicht, wir schlagen dann zu, wenn ihr es am wenigsten erwartet.“ lächelt Sina, aber ihre Augen waren mörderisch.

Was Sina nicht wusste, aber ihre Rasse hatte in diesem Zeitalter die tiefste Stelle in der Hierarchie. Damit hat sie nun dafür gesorgt, dass man Sukkubeen und Incubeen in der nächsten Zeit mehr mit Respekt begegnen wird. Alle Zuschauer hatten die ähnliche Meinung wie die Torwächter, aber mit der Aktion von Sina, bekamen sie nun doch die Furcht, eines Nachts einen Dolch im Schlaf zu bekommen.

„Da es spät ist und das Lager scheinbar sich ein bisschen geändert hat, aber wo kann ich Dalmaz finden?“ fragte Sina den Torwächter Zwei.

„ … Einfach den Weg geradeaus gehen, irgendwann wirst du ihn ja riechen können.“ meinte Torwächter Zwei.

„Vielen Dank!“ lächelt Sina und ging in die Richtung, die Zuschauer machten sofort Platz. Sakura und Rose haben die Szene mit ihren Fernröhren beobachtet.

„Mir ist das Herz in die Hose gerutscht, als Sina den Dämon angegriffen hat…“ murmelt Rose. „Nicht nur dir…“ musste Sakura ihrer Freundin zustimmen.

Sina ging gemütlich durch das Lage und nahm alles in Augenschein. So wie sie es kannte, machten diese Dämonen ihre Übungen, unterhielten sich oder machten irgendeinen Blödsinn. Traurigerweise musste sie auch mit ansehen, dass sie einige Menschen in ihrem Besitz hatten und… Sina ignorierte dies, diesen Menschen konnte sie nicht mehr helfen.

Einige Zelte waren relativ schlicht, andere hatten vor ihren Zelten Köpfe erschlagener Menschen, Zwerge oder Elfen aufgestellt. „Wie kreativ…“ murmelt Sina, dann bemerkte sie einen Gestank. Das Lager roch schon so unangenehm, aber dieser penetrante Geruch übertraf alles.

„Meine Fresse, ist das wirklich…?“ musste Sina sich tatsächlich die Nase zuhalten. Eigentlich wollte sie die großen Zelte aufsuchen, aber das sie tatsächlich auf diesen Dämon zukam, damit hat sie nicht gerechnet.

Ein sehr heruntergekommenes dreckiges Zelt mit vielen Löchern hatte irgendwie den meisten Freiraum zu den Nachbarzelten, kein Wunder bei dem Gestank. Sina hat nun die Qual der Wahl, entweder sie geht da rein, um ihrer Geschichte mehr Gewicht zu geben, oder sie geht an dem Zelt vorbei…

„Worauf wartest du hm? Du wolltest doch deinen Bericht abgeben.“ meldete sich eine schrille Stimme hinter Sina. Die Dämonin drehte sich um und sah einen sehr schmierig aussehenden Dämonen, kleiner als Sina, nur einen Schwanz der einer Echse ähnelte und Zahnlücken ohne Ende.

„Und… du bist?“ fragte Sina den Dämon. „Ah… man fragt mich nach meinem Namen? Dieser heißt Molgich, ein Vertrauter des Anführers. Ich wundere mich… warum du ihn nicht kennst?“ rieb dieser Dämon gierig beide Hände miteinander.

„Weil ich nicht jeden Schwanzlutscher kennen muss, auch ich habe einen gewissen Stolz.“ ätze Sina. Alle Dämonen, die das in der Nähe gehört haben, ließen fast das Kinn fallen. Selbst Molgich hat seine Sprache verloren.

„Wie… kannst du es wagen?!“ sagte Molgich zornig, anklagend zeigt er mit seinen Finger auf Sina. „Ich bin die rechte Hand des großen AAAAAAAAARRRGGHHHHHHHHH………..“ schrie der Dämon laut auf, als Sina ihm den Zeigefinger nach hinten brach, in einem Winkel, den man normalerweise nicht ohne gebrochene Knochen bewegen kann.

„Ist das… Antwort genug für dich du kleiner Scheißer?“ lächelt Sina, ihr waren die Konsequenzen egal. Aber scheinbar war Molgich wirklich jemand mit einen hohen Rang, so blass wie alle hier aussehen.

„Damit… argh… habt ihr eurer Todesurteil unterschrieben.“ hielt Molgich seine verletzte Hand, als Sina ihn nun am Hals packte. Sofort wurde dieser schmierige Dämon panisch, weil er so eine Behandlung noch nie erlebt hat.

„Glaub mir… der Tod und ich sind ziemlich gute Freunde. Manchmal will er mich holen, aber irgendwie… klappt das nie so wirklich.“ lächelt Sina und trug Molgich mit… in das stinkende Zelt! Er wehrte sich nach Kräften, aber scheinbar hatte er überhaupt nicht die nötige Stärke dazu.

Wieder hat Sina dafür gesorgt, mit neuen Augenzeugen, dass Sukkubeen und ihre männliche Gattung alles andere als schwach sind. Die Dämonin hörte nur noch leises Getuschel wie: „Waren… sie schon immer so stark?“ „Ich… sollte mich vielleicht bei einigen entschuldigen…“ „Wenn… sie so stark sind, warum?“ „Sie hat größere Eier als der Rest, wenn sie Hand an diesen Arsch legt…“

Sina schob den Vorhang zur Seite und ging mit Molgich rein… und bereute es zutiefst. Noch nie, weder im alten noch im jetzigen Leben, hat sie einen Dämon gesehen, wo die Beschreibung „fett“ fast schon schmeichelhaft war.

Ein großer grüner Dämon, vermutlich könnte er Harox mit seiner Größe konkurrieren wenn er steht, liegt auf dem Boden. Er hatte eine grünliche Haut, nur ein Horn auf der Stirn und seine Flügel waren irgendwie missgestaltet, das sie zum Fliegen nicht mehr geeignet sind. Aber… Fettmasse über Fettmasse, am gesamten Körper.

„Beim dunklen Gott… wie viel muss der Typ wiegen?!“ hielt Sina sich mit ihrer freien Hand die Nase zu, denn der Geruch ist so unbeschreiblich, dass selbst Latrinen eine duftende Note haben. Aber am gesamten Körper waren Narben zu sehen, scheinbar kann dieser Dämon tatsächlich kämpfen.

„Oh? Wer ihr sein?“ grüßte der Dämon mit einer Piepsstimme. Seine Augen wirken neugierig, aber man sah auch eine Gier… eine Gier nach Essen. Überall lagen im Zelt Knochen von Essensresten, sogar menschliche Schädel sah Sina.

„Hi, ich bin Lilith. Du bist vermutlich Dalmaz?“ stellte Sina sich freundlich vor, Molgich wehrte sich immer noch nach Kräften, aber scheinbar brachte selbst ihn der Gestank fast an seine Grenzen.

„Richtig. Ich sein Dalmaz. Dalmaz starker Kämpfer!“ sagte der Dämon fast mit einer kindlichen Einstellung.

„Das glaube ich. Ich sehe überall an dir die Narben, du hast schon viele Kämpfe hinter dir oder?“ war Sina weiterhin freundlich.

„Das stimmt! Gekämpft in Grube, Arena, überall! Wenn Feind viel, ich geschickt werden dort!“ nickte Dalmaz. „Der Typ kommt eher einer Belagerungswaffe nahe.“ dachte Sina spontan.

„Warum… haben die anderen Dämonen eine schlechte Meinung von dir? Wir respektieren doch Stärke oder nicht? Selbst dieser Wurm hier muss das bestimmt mitbekommen haben.“ schüttelt Sina Molgich hin und her.

Auf einmal wurde Dalmaz sehr traurig. Trotz das er ein… unverkennbares Aussehen hat, seine Sprache sowie Gedankengänge eines Kindes nahe kommt, ist doch eine gewisse Intelligenz zu spüren.

„Sagen, Dalmaz ist dumm. Nicht denken, nur handeln. Kann nur fressen und kämpfen.“ hörte man schon fast eine depressive Stimme von Dalmaz.

„Und? Bist du dumm?“ fragte Sina und der dicke Dämon schüttelt den Kopf. „Nein! Kämpfen muss planen, nicht einfach zuschlagen!“

Die Aussage brachte selbst Molgich kurz zum Staunen. „Bitte?! Gnrrr… Erzähl keinen Scheiß! Du bist dümmer als ein Haufen Scheiße! ARGH!“ Sina drückte den Hals des Dämons noch fester zu, während Dalmaz von dieser Aussage scheinbar verletzt war.

„Warum wehrst du dich nicht? Du bist… anders, aber das heißt nicht, dass man es sich gefallen lassen muss. Dieser Wurm hier zum Beispiel, wollte mir weismachen, dass er irgendwelche Machtbefugnisse hat, aber… wie du siehst mein großer Freund: Stärke geht über alles.“ ließ Sina die Nase los, sie hat sich scheinbar an den Gestank gewöhnt.

„ … Freund?“ reagierte Dalmaz erstaunt.

„Nun… du bist doch was außergewöhnliches oder nicht? DICH schickt man, wenn andere Dämonen nicht weiterkommen. DICH schickt man, wenn es Probleme gibt. Alleine deine Aussage, dass man in den Kämpfen überlegen muss, sagt doch, dass du mehr als nur ein dicker Schläger bist.“ nickte Sina.

Dalmaz änderte seine liegende Position zur sitzenden Position und drückte das Zelt durch seinen Kopf nach oben. Draußen entstand sofort ein lautes Gemurmel, scheinbar hat Sina mehrere Lauscher.

„Warum… du nett zu mir?“ war eine sehr interessante Frage von Dalmaz, selbst Molgich interessiert dies, obwohl ihm bald die Luft knapp wurde.

„Weil ich Augen im Kopf habe! Ich bin jetzt ehrlich, aber nimm es nicht persönlich. Du stinkst, hast… mehr Fettmasse als jedes Lebewesen, was ich kenne, aber…

Du bist stark. Das habe ich sofort erkannt, als ich dich gesehen habe. Zuerst hatte ich eine… nicht so tolle Meinung von dir, aber alleine das Gespräch? Du bist viel mehr als es den Anschein hat! Ich will nicht wissen, wie du bist, wenn du erst richtig kämpfst, aber alleine das du noch lebst, zeigt deine kämpferische Leistung!“ redete Sina auf den Dämon ein, vergessen, was ihre eigentliche Aufgabe im Lager war.

„Hmm… ich stark sein, richtig. Aber… keiner mich gelobt wie du.“ kratze sich Dalmaz verlegen an den dicken Wangen.

„Dalmaz… ich weiß nicht, was du bisher alles erlebt hast, aber… fühlst du dich nicht in diesem Zelt unwohl? Solltest du nicht was… besseres verdienen als das hier? Größeres Zelt, besseres Essen. Alles was man dir irgendwie enthält.“ fragte Sina.

Auf einmal rieb sich Dalmaz den Hinterkopf. „Meinst… du? Aber ich nur dummer Dämon…“ hörte man wieder die traurige Stimme.

„NEIN! Hör auf so zu denken! Das ist, was man dir all die Zeit eingeredet hat! Ändere das! Sag jetzt und hier: Ich bin stark und nicht dumm!“ sagte Sina das sehr laut, Molgich, aber auch Dalmaz reagierten erstaunt. „Aber…“

„SAG ES!“ war der gnadenlose Befehl von Sina.

„Ich bin stark… und nicht dumm.“

„LAUTER! ICH HÖRE DICH NICHT!“

„Ich bin stark… und nicht dumm.“

„Dalmaz! Hast du einen Stock quer im Arsch stecken oder was? Sag es laut, dass es jeder hier hört!“ schrie Sina nun, dabei stand sie fast vor dem Bauch des Dämons. Man sah den Respekt in den Augen von Dalmaz.

„Ich bin stark und nicht dumm!“

„Nochmal!“

„ICH BIN STARK UND NICHT DUMM!“

„NOCHMAL!“

Nun stand Dalmaz auf, dabei ging das Zelt kaputt, aber das war ihm egal. Neues Selbstvertrauen ging durch seinen Körper, ein Gefühl, was er überhaupt nicht kannte. Dalmaz riss das Zelt von seinen Körper runter, alle Lauscher nahmen sofort einen großen Abstand von ihm.

„ICH BIN STARK UND NICHT DUMM!“ brüllte Dalmaz, fast das gesamte Lager bekam es mit.

„Gut so! Und ab sofort wirst du dich jeden Tag waschen! Verwehrt man dir das, bring ein paar Dämonen um! Denn du bist stark!“ war Sina stolz auf den Dämon.

„ARRRRRRR ICH… waschen?“ staunte Dalmaz. Sina nickte und hält weiterhin ihre Augen auf den Dämon, auch wenn sie den Kopf stark nach hinten legen musste. „Der könnte Harox wirklich Konkurrenz machen.“ dachte Sina bei seiner Größe.

„Richtig! Du willst doch auch neue Freunde haben oder nicht? Du hast nun erkannt, was du bist. Stark und nicht dumm! Also lass auch andere Änderungen zu!“ sagte Sina es mit einem Ernst. Dalmaz wirkte wieder am grübeln, dann nickte er.

„Lilith erste Freundin, gute Freundin. Ich jeden Tag waschen nun! Ah… Mein Zelt…“ fiel Dalmaz ein Problem auf.

„Kennst du den Wurm hier?“ schüttelt Sina Molgich, den sie beinahe vergessen hat und Dalmaz nickte. „Ja, widerlicher Arschkriecher.“

„Meine Fresse, selbst Dalmaz hat ja eine schlechte Meinung von dir. Das sollte dir aber zu bedenken geben.“ hob Sina grinsend eine Augenbraue hoch, während Molgich versuchte, seine Empörung zum Ausdruck zu bringen.

„Wenn… er mitbekommt, was du hier anstellst, wirst du einen sehr langsamen Tod…. *Knack*“ Molgich wollte noch was sagen, aber Sina bracht ihm das Genick. Die Dämonen, die das Spektakel mit Dalmaz beobachtet haben, haben ihre Worte schon verloren, was Dalmaz getan hat. Aber vor ihren Augen die rechte Hand des Anführers sterben zu sehen, toppte alles.

„Ups… mir ist die Hand ausgerutscht.“ zuckte Sina mit ihre Schulter und warf die Leiche nach hinten. „Du kennst bestimmt sein Zelt oder?“

„Ja, jeder kennen Zelt vom Arschkriecher.“ nickte Dalmaz, dabei wabbelte sein gesamter Körper bei der Aktion.

„Das gehört nun dir. Dein gutes Recht als starker Dämon!“ teilte Sina ihm mit. Überall hörte man, wie die Luft stark eingezogen wird, eine sehr unübliche Handlung von einem Dämon.

„Zelt… gehört mir? Groß und schön, aber…“ war Dalmaz sich unsicher, als Sina ihm auf den Bauch klatschte.

„Kein ABER! Es gehört nun dir! Was bist du?“ erinnerte Sina ihn an sein Mantra.

„STARK UND NICHT DUMM!“ brüllte Dalmaz und schlug sich einmal auf die Brust, Sina nickte zufrieden.

„Wunderbar! Versprich mir eins mein großer Freund! Lass dich nicht unterkriegen und alles gefallen! Wehr dich, notfalls schlag ein paar Schädel ein, denn den Respekt hast du dir verdient!“ war Sina wieder sehr laut.

„Ich versprechen Freundin Lilith, ich versprechen.“ wiederholte sich Dalmaz. „Ich nun waschen, dann neues Zelt nehmen!

Danke!“ verbeugte sich der Hüne vor lauter Dankbarkeit. Soviel Freundlichkeit und Güte hatte er in seinem gesamten Leben nicht erlebt. Die Aktion brachte auch alle ins Staunen, selbst Sina.

„Gern geschehen! Lebe nun mit deinem neuen Selbstvertrauen, denn du bist stark und nicht dumm!“ grinste Sina. Dalmaz nickte und stampfte weg, dabei bebte der Boden ziemlich.

Sina schaute zufrieden hinterher, als ihr ein Fehler einfiel: „Oh… nun hat Alliancia vermutlich einen sehr starken Dämon… eher Belagerungswaffe an der Backe…

Ups.“

Kapitel 261

Ich bin wiedergeboren und das „kleine“ Lager?

Die Gruppe hat sich ein bisschen zurück gezogen und berät sich für weitere Ziele. Dummerweise waren alle Menschen ziemlich demotiviert, als man Sina summen hören konnte.

„Die… Mission war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“ murmelt Rose, die ihren Kopf auf die Knie legte.

„Selbst wenn wir unsere volle Gruppengröße hätten, hätten wir nicht diese Größenordnung da unten bekämpfen können.“ murmelt Axel, der seine Arme verschränkt hat.

„Ich verstehe es nicht… Man hat uns doch gesagt, dass es ein kleines Lager sei oder nicht? Wir waren doch alle anwesend, als der König uns den Auftrag gegeben hat.“ überlegte Leena fieberhaft, dabei nagt sie an ihrem Daumennagel.

Sakura dagegen schweigt, man sah in ihren Augen die Hoffnungslosigkeit. „Wofür… ist Meister Markus gestorben sowie die anderen?“

„Seid ihr fertig mit euren Depressionen? Die Mission hat doch eben erst angefangen oder?“ fragte Sina, die das Elend beenden wollte.

„Bitte?! Hast du die Armee da unten nicht gesehen? Selbst du wirst es nicht schaffen, da unten auch irgendetwas zu reißen!“ wurde Axel leicht laut, als die Magierin ihren Zeigefinger auf die Lippen legte und „Pssst“ sagte.

„Nicht so laut, nur weil wir weit weg sind, heißt es nicht, dass wir auch sicher sind!“ zischte Leena, und Axel bemerkte seinen Fehler.

„Wer hat denn gesagt, dass wir die Armee da unten angreifen? Ich gehe jetzt eine Sache nach der anderen durch, damit ihr jungen Kinder vielleicht die positiven Aspekte der Reise bemerkt.“ erklärte Sina nüchtern und bekam von allen die Aufmerksamkeit.

„Da bin ich ja gespannt.“ verzog Axel sein Gesicht, wartend ob er Logikfehler in der Dämonin finden kann.

„Erstens, der Auftrag war, dieses Lager zu finden und die Pläne zu stehlen. Der letzte Stand für den König war es, dass seine Späher ihm von einem kleinem Lager berichtet haben.

Wir haben jetzt die Information, dass es sich mit der Zeit geändert hat. Das heißt, wenn ich der General wäre, ist das schon der erste Hinweis, dass die Dämonen bald den nächsten Zug planen. Dummerweise kenne ich nicht die anderen Standorte der Dämonen und deren Lager, aber vermutlich sind die nun auch mit mehr Soldaten gefüllt. Alleine diese Informationen sind schon viel wert!

Zweitens, wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das sich da unten ein feindlicher General befinden muss, also wäre ein Angriff sowieso der reinste Selbstmord gewesen. Ich weiß nicht, wie stark diese Dämonen sind und ob ihr schon gegen die richtigen Veteranen der Dämonen gekämpft habt.

Die Generäle spielen aber tatsächlich in einer anderen Liga, denn man muss schon eine gewisse Stärke vorweisen können, damit der Dämonenkönig sie anerkennt. Intelligenz… sollte man auch besitzen, aber es kommt immer auf den aktuellen Dämonenkönig an, was er vorzieht.

Drittens und das geht auch nur, wenn die Dämonen in eurem Reich keine Spione haben und etwas über euch wissen. Wir sind vermutlich am weit entferntesten Lager. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Dämonen hier mit uns rechnen ist gleich Null, also haben wir sehr viele Möglichkeiten, hier was anzustellen.

Vermutlich denken einige von euch nun, wofür nun eure Freunde oder Bekannte gestorben sind, vermutlich sogar umsonst. Blödsinn sage ich euch. Sie haben alle für eine Sache ihr Leben gegeben, woran sie geglaubt haben, ob es die Mission selber ist oder eine bestimmte Person. Alle hätten gewollt, dass ihr in dieser Lage trotzdem irgendetwas bewerkstelligt.

Außerdem, ihr habt doch nun die Hilfe der Göttin bekommen oder? Mir gefällt es nicht, dass sie mich ins Spiel gebracht hat, aber ich akzeptiere es einfach mal. Dazu das Dungeon, wo ihr alle neue Ausrüstung bekommen habt sowie mehr Erfahrung sammeln konntet.

Also… wollt ihr immer noch den Boden anstarren oder eher überlegen, was wir in dieser Situation machen können?“ hielt Sina eine Rede, die durch Mark und Bein ging.

Erstaunt das ihre neue Gefährtin sie so motivierte, sah man in allen die Hoffnung wieder in den Augen.

„Danke… wirklich.“ lächelte Sakura, ihre Depression ist verschwunden. Ihr Meister hätte ebenso in dieser Situation überlegt, was man machen kann. Man muss nicht unbedingt die Armee angreifen, aber sehr wohl über sie Informationen sammeln.

„Ich… kann Sakura nur zustimmen. Es war einfach… die Hoffnungslosigkeit, die mich übermannte, als ich die vielen Dämonen dort gesehen habe.“ nickte Rose ernst.

„Nun, wir sind zu klein, als das wir was machen können, aber die sind auch wieder zu groß, als das sie einfach mal eben was organisiert bekommen.“ grübelte Leena, aber nagte nicht mehr an ihrem Daumennagel, was ein gutes Zeichen war.

Nur Axel sagte nichts und starrte wütend den Boden an, damit hätte er wirklich nicht gerechnet. Eine Rede, die sie alle motiviert und nicht zur Flucht überredete, denn sein Plan war es gewesen, die Heimreise mit den anderen anzutreten, aber jetzt?

„Ok, Sina hat uns wieder motiviert, was können wir tun und was nicht?“ meinte Sakura und schaute alle Gefährten an.

„Also einen Kampf sollten wir von vornherein ausschließen. Sina kann sie vielleicht eine Zeit hinhalten, aber irgendwann wird auch sie überrannt. Solange wir bei dieser Entfernung von dem Lager fern bleiben, sollten wir in Sicherheit sein.“ Leena

„Ich… kann Notizen über die Armee machen. Zelte, Belagerungswaffen, alles was ich… wir mit unseren Fernrohren sehen können. Wir kommen vielleicht nicht an die Pläne, aber wir können sehr wohl noch zählen!“ Rose

„ … Werde die Umgebung hier absuchen, sollten wir notfalls doch die Flucht ergreifen müssen aus welchen Gründen auch immer. Wir sollten aber nun auf Feuer verzichten, am Tag sieht man unseren Rauch und Abends das Licht.“ Axel

„Wunderbar! Ich werde mir die Landkarte anschauen und meine Erinnerungen durchforsten, wo die anderen Lager der Dämonen waren und wo unsere Verteidigungsposten sind, dann kann ich eventuell ihre Marschroute bestimmten!“ Sakura

Sina beteiligte sich überhaupt nicht an der Diskussion, sondern ist wieder zum Rand gegangen, um das Lager nochmal genauer zu betrachten. Egal wie man es dreht und wendet, aber selbst mit Blutklinge hätte sie es vermutlich schwer gehabt, diese Armee zu besiegen, dafür kennt sie die Dämonen zu gut.

„Und was macht unsere „Freundin“? Wir sind uns doch einig, dass jeder was tun sollte.“ nervte Axel.

„Ich gehe da unten rein und suche die Schlachtpläne.“ sagte Sina.

„Das war ein Scherz oder?“ fragte Sakura vorsichtig, aber Sina schüttelt den Kopf. „Das ist mein voller Ernst. Ihr verwechselt mich die ganze Zeit mit richtigen Dämonen, außerdem…“ schnippte Sina mit ihren Fingern für eine Illusion und sah nun aus wie Kyllia vor ihrer Verwandlung.

„Sollte das ausreichen oder? Vermutlich sind die Pläne in einem der großen Zelte, zumindest dort würde ich mich als General aufhalten.“

„Und wer sagt, dass du die Dämonen nicht vor uns warnen willst?“ kam die Frage von Axel, der immer noch kein Vertrauen in Sina hatte.

„Sag… du bist wirklich ein bisschen dumm oder?“ provozierte Sina ihn, ohne sich umzudrehen, nachdem sie das Lager weiter auskundschaften wollte. Axel bekam eine Zornesader auf der Stirn, niemand mag es als dumm bezeichnet zu werden.

„Welchen Sinn macht es, den Dämonen zu sagen wo ihr seid? Sie werden euch direkt umbringen und wieder in ihr Lager zurückkehren, was ich selber ebenso gut kann. Dafür habt ihr mich ja nun zur genüge erlebt und gesehen was ich kann.

Aber ich gehe erst da rein, wenn es dunkel wird, dann sollte es für mich einfacher werden. Vermutlich mache ich vorher noch einen Abstecher in deren Waffenlager, damit ich endlich auch eine vernünftige Ausrüstung habe.“ erklärte Sina weiter.

„Warum… gehst du so weit? Was sind deine Beweggründe uns zu helfen?“ fragte nun Leena. „Es ist… nicht so, dass ich dir jetzt misstraue, aber… einfach in deren Lager reinzugehen, ohne zu wissen was dich erwartet? Du kannst auch jederzeit darin sterben!“

„Der Grund ist relativ einfach oder? Ihr habt mich gerettet, also stehe ich in eurer Schuld. Sollte es drinnen tatsächlich… brenzlig werden, kann ich jederzeit raus fliegen. Ich bezweifele, dass deren Flieger mit meiner Fluggeschwindigkeit mithalten können.

Sollte… ich irgendwie an diese Pläne kommen, wird das vermutlich nicht unbemerkt bleiben, also sollte unser Hitzkopf bei seinem Fluchtplan auch mit einplanen, dass wir sogar im Dunkeln rennen müssen.“ lächelte Sina.

„Aber die Schuld kann man nur tilgen, wenn man es lebend schafft. Was bringt es dich zu retten, wenn du dich selber wieder in Lebensgefahr bringst.“ war Rose nicht überzeugt.

„Dann müsste schon der Dämonenkönig persönlich da unten sitzen, damit das passieren kann. Ich habe schon vier dämonische Generäle besiegt, der da unten wird also auch in deren Liga sein. Aber es freut mich zu hören, dass ihr euch Sorgen um mich macht.“ grinste Sina.

„Natürlich mache ich mir Sorgen, wenn ein neuer Gefährte solch eine waghalsige Aktion machen will!“ mischte sich Sakura ein. „Du bist vieles, aber du hast auch nur ein Leben, außerdem warten noch deine Freunde auf dich oder nicht?“

„Aww… das hast du aber schön gesagt. Meine Freunde würden sogar damit rechnen, dass ich so einen Plan mache, aber sie kennen mich ja auch ein bisschen länger.“ war Sina schon ein bisschen gerührt.

„Dann sind deine Freunde genauso verrückt wie du…“ murmelt Axel. „Ich hatte ein Gespräch gehabt, da musste ich feststellen, dass von allen meinen Freunden nur einer… „normal“ ist, der Rest hat ebenso ein Knall wie ich.“ schmunzelte Sina, als ihr das Gespräch mit Lara und Mel einfiel.

„Bin mir nicht sicher, ob ich sie kennenlernen will…“ flüstert Leena. Dazu hätte Sina gerne was gesagt, aber… besser es bleibt ein Geheimnis.

„*seufz* Du wirst es eh machen oder? Dann lasst uns unsere besprochenen Pläne umsetzen, damit wir zumindest wissen, worauf wir uns einlassen.“ ließ Sakura ihre Schulter hängen.

„Wenn… meine kleine Schwester dabei gewesen wäre, dann hätte sie die Pläne unbemerkt stehlen können, denn sie ist eine vampirische Attentäterin, wobei… bei ihrem letzten Einsatz hat sie sich nicht wirklich mit Ruhm bekleckert…“ schaute Sina weg.

„Also… willst du sagen, dass deine aufgelisteten Rassen vom letzten Gespräch wahr sein soll?“ hakte Leena nach, weil sie glaubte, dass Sina wieder nur Märchen erzählt hat.

„Aber sicher das, warum soll ich denn Blödsinn erzählen? Nur außergewöhnliche Freunde können mich ertragen… glaube ich.“ lächelt Sina unsicher. „Frage mich, ob die Zeit seit meinem Verschwinden weiterläuft und ob Sherry Dr. Ruin die Scheiße raus prügelt.“ dachte Sina, dabei ließ sie ihre Fantasie spielen. Schule brennt, Sherry rennt Amok, Dr. Ruin auf der Flucht…

„Warum grinst du so böse?“ wundert sich Rose. „Oh… nichts, dachte nur was meine Freundin Sherry in diesem Moment treibt und ließ meine Fantasie walten.“

„Ok, dann beenden wir die Diskussion und setzen nun unsere Pläne um. Noch haben wir Zeit, bis es Abend wird, vielleicht finden wir noch ein besseres Versteck als dieses hier.“ befahl Sakura.

Axel verschwand schweigend, während Rose sich zum Rand bewegte und alles vorbereitete, um Notizen zu schreiben.

„Pass nur auf, in welchem Winkel die Sonne steht, nicht das dein Fernrohr unsere Position verrät. Hat schon einigen… Aufklärern das Leben gekostet.“ warnte Sina sie noch und Rose hob den Daumen hoch.

„Nun… kennt ihr eigentlich die Namen der Generäle sowie deren König? Ein paar Informationen brauche ich, damit ich an den Wachen vorbeikomme.“ fragte Sina dies Leena und Sakura, aber sie schauten sich kurz an.

„Erm… nein?“ lächelt Sakura und die Magierin nickte ihr zustimmend.

„Beim dunklen Gott…“

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