Ich bin wiedergeboren und die Mine?

Lara hat sich gewaschen, aber… irgendwie hat es eine geheime Tür geöffnet, dass sie in all der Zeit keine Unterwäsche getragen hat und war scheinbar ziemlich am Überlegen, als sie ihren neuen Kutten anzog. Sina sah es ihr an und überlegte, ob es ein Fehler war, dass sie keine Unterwäsche tragen durfte als Strafe.

Mel hat ihre Taschen mit scharfen Wyvernzähnen gefüllt und ansonsten alle Monster in ihr Inventar verstaut. „Da wird sich dein Kontakt freuen, wenn er die Kadaver bekommt. Das schöne am Ring der Leere ist, dass im Inventar irgendwie die Zeit stillsteht.“

„Vermutlich oder er wird fluchen, dass er sie selber ausnehmen darf.“ grinste Sina bei dem Gedanken, denn was Lara an Unmengen von Wyvern getötet hat, war am Ende ein ziemlich großer Haufen von Kadavern gewesen.

Die Gruppe reiste dann weiter. „Eigentlich muss es ja nun in der Nähe sein. Erinnert ihr euch noch an der Aussage von Azeema, dass in der Nähe der Mine ein Wyvernnest sein soll?“ sagte Lara.

„Hm… dann wundere ich mich, warum Mel nichts merkt.“ schaute Sina ihre Freundin an, die aber selber am überlegen war.

„Wenn sie sich verhüllen wollen, müssen sie Magie einsetzen und das könnte ich sehen. Vermutlich müssen wir noch ein bisschen wandern.“ meinte Mel. Gesagt, getan, die Reise ging weiter, währenddessen…

Sherry griff die vier Helden wiederholt an. Seit dem Tag, an dem Sherry angekommen ist, machen sie nichts anderes, als trainieren. Die Helden wurden besser und selbstsicherer, zumal sie nun die Stärke der anderen kennen.

Das schlechte Klima das zwischen Davino und den anderen drei war, hat sich langsam verflüchtigt. Es könnte wohl daran liegen, dass sie alle mehr oder weniger die Nase voll haben, im Pferdestall zu schlafen und sind dazu übergegangen, sich alle einmal richtig auszusprechen.

Nach dem Gespräch konnte jeder dann besser nachvollziehen, wer wieso warum so tickte und handelte. „Leute… ich werde vermutlich in der Zukunft weiter meine Sprüche sagen, aber… ich hätte echt nichts dagegen, wenn wir wieder normale Betten hätten!“ sagte Davino und die anderen nickten.

„Dann sollten wir uns einen Plan überlegen, wie wir Gräfin Sherry besiegen können. Meine… Einstellung gegenüber Frauen musste ich ein bisschen anpassen, denn… Unrecht hat Sherry nicht, dass auch weibliche Dämonen existieren und wie ich das Problem lösen soll.“ meinte Matthieu, der unbewusst seinen Hintern rieb, weil Sherry ihn jedes mal mit der flachen Seite ihres Schwertes drauf schlug.

„Ich kenne ihre Daten und wir wissen alle, dass sie sich ziemlich zurückhält, zumal sie scheinbar nach unserem Training noch ihr eigenes Training macht. Vielleicht… habe ich einen Plan, wie wir es schaffen können, Gräfin Sherry zu besiegen.

Aber ich verstehe nicht, wie sie es immer macht, wenn Davino oder Matthieu sie irgendwie versuchen sie zu treffen, dass entweder ihr ein Missgeschick passiert oder unseren Frontkämpfern was dazwischen kommt.“ schüttelt Amy den Kopf. Sie erinnern sich alle, als sie beinahe Sherry angreifen konnten, als auf einmal der Holzboden im Trainingsraum nachgab und Matthieu sowie Davino mit ihren Füßen feststeckten.

„Ich glaube, Prinzessin Themba hat mir mal gesagt, dass sie ein Pechbringer sei. Sowohl ihr, als auch anderen in ihrer Umgebung passiert irgendetwas Negatives.“ erinnert sich Miyu.

„Dafür das es Negativ sein soll, rettet es Gräfin Sherry aber ziemlich oft aus ihren Situationen. Auf mich wirkt sie manchmal wie ein Tollpatsch.“ murmelt Davino.

„Sind diese Personen nicht meistens die gefährlichsten Gegner? Man unterschätzt sie so schnell und dann erlebt man sein blaues Wunder.“ nahm Matthieu Sherry in Schutz.

„Wie soll eigentlich der Plan sein?“ hakte Miyu bei Amy nach. „Also folgendes…“ erklärt Amy den Plan und jeder hörte gut zu.

Später…

Sherry griff Davino mit Nirwana an und sah wie üblich Matthieu auf sie zurennen mit seinem Schild. Die Halbelfe schnipste mit dem Finger und der Boden gefror zu Eis, sodass Matthieu sein Gleichgewicht verlor und zur Seite fiel.

Ein Feuerball von Miyu kam auf Sherry geflogen, den sie aber ausweicht. Auf einmal griffen Amy und Davino gemeinsam an, was schon mal was Neues für Sherry ist. Sie parierte die Angriffe, als beide zur Seite sprangen und ein Feuerball direkt auf Sherry flog, diesen wehrte sie mit einer Eiswand ab.

Ihre Instinkte warnten sie vor einem Angriff von hinten und es war Matthieu, der mit seinem Schwert nach Sherry schlug. Die Gräfin wollte es parieren, als auch Davino und Amy sie nun in die Zange nahmen.

„Wunderschön, ihr arbeitet endlich mal als Team!“ lobte Sherry grinsend. „Wir wollen einfach wieder in einem Bett schlafen…“ sagte Amy darauf.

Als Sherry von allen Seiten von den Helden angegriffen wird und Miyu den nächsten Zauber vorbereitet, wurde Sherry ein bisschen ernster. Sie ließ sich auf den Rücken fallen und öffnete ihre freie Hand: „Strahlendes Licht“

Sofort waren alle Helden vom Licht geblendet, denn diesen Zauber hat Sherry bisher noch nicht bei ihnen benutzt. Sherry selber greift nun die geblendeten Helden Amy, Davino und Matthieu an, indem sie alle entwaffnet wurden und bei Miyu benutzte sie einfach nur einen Wasserstrahl von der Seite.

„Soo… ab heute dürft ihr wieder im Bett schlafen. Das Training für die Teamarbeit ist vorbei.“ sagte Sherry zu den Helden. Die jungen Kämpfer konnten langsam wieder sehen, während Miyu einfach nur nass war.

„Eh? Ich dachte, wir müssen euch besiegen Gräfin Sherry?“ wundert sich Amy. „Bitte… nennt mich Sherry ok? Der nächste, der mich mit diesem Titel anspricht darf weiter im Stall schlafen.“ warnte Sherry.

„Es stimmt, dass ich es euch gesagt habe, aber es war nie mein Ziel gewesen, dass ihr es schafft, sondern das ihr als Team arbeitet. Es gibt Abenteurer die sind einsame Wölfe, aber ich kenne auch welche, die arbeiten so gut im Team, dass sie sogar SSS-Monstern Schwierigkeiten machen können.

Unbewusst… habt ihr ja auch eure Fähigkeiten nebenbei verbessert, aber ihr wisst nun wie wer kämpfen kann. Wessen Idee war es, mich von mehreren Seiten anzugreifen?“ fragte Sherry.

„Das… war meine Idee. Ich habe die Neigung mit meiner Fähigkeit „Analyse“ alles und jeden zu betrachten. Liegt vermutlich daran, dass ich eine begeisterte Computerspielerin bin und alles über meinen Gegner wissen will. In meiner alten Gruppe habe ich gerne die Taktiken entwickelt, wie man einen Feind zu Fall bringen könnte.“ kratzte sich Amy grinsend an der Wange.

„Ich habe davon nur einen Teil verstanden, aber wenn du den Plan erfasst hast, solltest du überlegen, ob du nicht die Anführerin dieser Gruppe werden solltest. Nichts für ungut Davino, aber… Stärke ist nicht alles.

Es werden bestimmt… Entscheidungen kommen, die man mit Stärke nicht beeinflussen kann, verstehst du? Wenn man mehrere Wege zur Wahl hat, muss man überlegen, welcher der Beste für alle ist. Natürlich kenne ich… Personen, die ignorieren die gegebenen Wege und machen sich einen komplett neuen Weg, aber… das ist eine Geschichte für ein anderes mal.

Davino und Matthieu sind gute Frontkämpfer geworden, die sich mittlerweile schon Zeichen geben, wie sie agieren wollen. Meint ihr, ich habe das nicht gemerkt? Dann kommt Amy, die mit ihren schnellen Bewegungen die Lücken in der Verteidigung sucht und zum Schluss ist da noch Miyu.

Du solltest überlegen, die anderen Elemente der Magie zu testen, welche du ebenso benutzen kannst. Denn wenn es nur bei einem Feuerball bleibt… wirst du Schwierigkeiten bekommen, wenn du auf Gegner triffst, die eine Feuerresistenz haben. Der König kann dir bestimmt weiterhelfen.“ schlug Sherry vor.

Davino wurde direkt rot im Gesicht, aber nach der Erklärung von Sherry konnte er es schon ein bisschen nachvollziehen. Matthieu hatte generell nichts dagegen, weil er „generell“ kein Anführer ist und Miyu, war eher glücklich, wenn andere die Entscheidungen übernehmen.

„Aber… ich weiß doch nicht, ob ich eine gute Anführerin sein könnte?“ widersprach Amy, weil es für sie doch ein Unterschied ist, ob es ein Computerspiel ist oder echte Menschen verletzt werden können.

„Das weiß niemand solange man es nicht versucht hat. Ich habe mehrere Anführertypen kennengelernt und jeder agiert anders. Die Zukunft ist immerhin nicht festgeschrieben oder?“ beruhigt Sherry sie. „Aber das solltet ihr am besten unter euch besprechen, denn es war nur ein Vorschlag von mir.“

„Eh… das sollten wir tun, denn ich muss mich erst mal umziehen…“ zittert Miyu, weil ihre nassen Sachen sich bemerkbar machen.

„Dann werde ich mein eigenes Training weitermachen.“ grinste Sherry.

Zurück zur üblichen Abenteuergruppe:

„Dort… ich spüre etwas in dieser Richtung.“ meldet sich Mel und zeigte mit ihrem Finger in eine Richtung.

„Da soll was sein? Aber ich sehe nichts?“ wundert sich Lara und selbst Sina musste schauen, bis ihr was auffiel. „Raffiniert. Sie haben den Weg zur Mine durch die Umgebung so angepasst, dass man glaubt, dass hier nichts ist.“

Der Weg war voller Felsspitzen gewesen, deshalb man vermutlich zuerst denkt, dass hier kein Weg führt. Aber wenn man genauer hinschaut, waren einige Spitzen entfernt, auf denen man gehen konnte.

„Dann lass uns mal gehen oder?“ sagte Sina und die anderen nickten. Stein auf Stein gingen die Damen den Weg, während Mel eher schwebte.

Es verging einige Zeit, als der stachelige Weg ein Ende nahm und man einen Turm sah. „Illusion: Verschleierung!“ zaubert Sina sofort und alle wurden unsichtbar. Sina nahm die Hände von Lara und Mel, sodass sie in der Nähe bleiben.

„Glaube, wir haben unsere Mine gefunden. Kein Wunder, dass die anderen Nomaden diesen Ort nicht finden können. Erst die Monster, dazu die natürliche Umgebung.“ musste Sina den Architekten schon ein bisschen Respekt zollen.

Langsam gingen die Damen auf den Turm zu und je näher sie kamen, desto mehr sahen sie den gesamten Ort. Überall schlugen Sklaven mit Haken auf die Felswände ein und bauten irgendetwas ab, während die Sklaventreiber sie mit Peitschen motivierten, schneller zu arbeiten.

„Diesmal tragen sie keine explosiven Halsbänder.“ flüstert Lara. „Dürfte… hier nachteilig sein, wenn mehrere Monster in der Nähe sind und etwas explodiert hier.“ flüstert Mel zurück.

„Ich finde es eher komisch, dass hier nicht so viele Wachen sind. Das hätte doch längst zu einer Revolte geführt?“ wunderte Sina sich viel mehr, als auf einmal eine Person auf ihrer Bildfläche erschien.

Ein großer dürrer Mann in schwarzer Kutte, aber Sina wusste es besser. „Da trifft mich doch der Schlag. Ein Inkubus?“ staunte Sina. Durch ihr rotes Auge sah sie die unsichtbaren Flügel und den Schwanz des Dämons.

„Stimmt. Vermutlich ist er der Sklavenoberaufseher.“ murmelt Mel. „Wie ist der Plan?“ wollte Lara nun wissen.

„Den Dämon werde ich übernehmen, ihr kümmert euch um den Turm und die restlichen Wachen…“ wollte Sina erklären aber: „ICH WEIß DAS IHR DA SEID! KOMMT SOFORT RAUS!“ schrie der Dämon, der in ihre Richtung blickte.

„Der Plan bleibt weiterhin bestehen.“ erklärte Sina und löste ihre Illusion auf. Auf einmal standen da drei Frauen, wobei eine die meiste Aufmerksamkeit für den Dämon erregte: Sina in Drachenrüstung und Flügeln.

„Ein Dämon? Ich habe einen Zauber gespürt, aber das ist nun doch unerwartet für mich.“ meinte der Sklavenoberaufseher.

„Das selbe kann ich euch ebenso fragen. Ein Dämon als Sklavenoberaufseher? Scheinbar seid ihr ja ziemlich tief gefallen.“ verhöhnte Sina den Mann. Die Wachen sowie die Sklaven schauten zu den Damen und beobachteten das Gespräch.

„Tzz… Mein Name ist Aglon. Hoffentlich kennt ihr so was wie benehmen Fräulein und stellt euch ebenso vor!“ antwortet Aglon zerknirscht. Man sah das Gesicht von Sina nicht, aber Mel und Lara konnten sich vorstellen, dass das Fräulein nicht… so gut bei Sina ankam.

„Wie kann ein niedriger Dämon es wagen mich zu beleidigen? Ich bin Sina, Prinzessin der Dämonen und Tochter des Dämonenkönigs Mephisto!“ ließ Sina wütend ihre Aura raus, die jeden erfasst.

Aglon reagierte erschrocken und ließ seine eigene Verzauberung ebenso fallen, was ihn nun als Dämon deutlich sichtbar machte. Die Wachen reagierten alle ebenso erschrocken, denn sie dachten immer nur von ihm, dass Aglon einfach nur ein sehr starker Mann war und hoben ihre Waffen hoch.

Der Dämon kniete sich hin und hält den Kopf demütig nach unten, denn diese Aura ist der unweigerliche Beweis, dass Sina nicht gelogen hat. „Verzeiht… meine Unhöflichkeit Prinzessin Sina. Wenn… ihr hier seid, dann ist die Barriere?“

„Sie steht immer noch, aber wir sind in der Lage, Löcher einzureißen und nun bin ich hier.“ erklärte Sina. „Wieso arbeitest du als Sklavenaufseher?“

„Ich… wollte der Eintönigkeit aus dem Dorf entfliehen und wollte was anderes machen, dabei war es mir egal, Hauptsache „anders“!“ sagte Aglon.

„So? Dann befehle ich dir, dass du die Sklaven freilässt.“ ließ Sina die Prinzessin in ihr raus. „Aber… warum? Sie sind unsere Feinde!“ widersprach Aglon sofort.

„Scheinbar gehörst du noch zu der alten Generation der Dämonen, aber die Zeiten haben sich geändert. Ich sehe die Menschen oder andere Rassen nicht als Feinde, nur die sich mir in den Weg stellen.“

„Huch? Aber…“

„Entweder du tust was ich dir sage oder du bist mein Feind!“

Man sah Aglon an, dass er im Zwiespalt mit sich selber war. „Die beiden Damen hier sind meine Freunde und in einer Stadt habe ich mir eine neue Heimat aufgebaut, wo Elfen, Tiermenschen und ähnliches bei mir Leben. Die Zeiten des Hasses wird mit mir ein Ende haben!“ füge Sina hinzu.

„Ihr… wollt damit sagen, dass wir keinen Krieg mehr haben werden?“ hakte Aglon nach. „Das hängt von der Entscheidung des Dämonenkönig ab, aber ich weiß, dass ein Waffenstillstand oder sogar ein Frieden angestrebt wird.“ antwortet Sina.

Scheinbar kam Aglon zu einem Entschluss. Er stand auf und zog ein sehr langes Großschwert aus seinem Inventar raus und tötet die Wachen, die nun panisch versuchen, sich zu wehren.

„Wow… irgendwie… ist alles etwas sehr unerwartet für mich.“ murmelt Lara. „Nicht nur für dich.“ fügte Mel hinzu.

„Reagieren alle Dämonen so, wenn sie wissen, dass du die Prinzessin bist?“ fragte Lara nun und Sina nickte.

„Es wird jedem eingehämmert, dass der Dämonenkönig absolut ist. Da ich nun seine Tochter bin und der Dämonenkönig nicht… erreichbar ist, bin ich für alle anderen Dämonen außerhalb der Barriere mehr oder weniger… ihre Königin, unabhängig, ob sie ein Dorf sind oder… wie Aglon eigenständig was machen.“ erklärte Sina.

„Was habe ich für eine coole Schwester.“