Ich bin wiedergeboren / Nebengeschichte 8

„So, nun dürft ihr euch gegenseitig vorstellen.“ sagte der König im kleinen Zimmer, als alle Helden drin waren. Sie schauten sich mehr oder weniger alle ein bisschen verdutzt an, bis…

„Hallo, wir haben uns zuletzt bei der Göttin gesehen oder? Dabei haben wir uns nicht so richtig vorgestellt. Ich bin Amy Reed und komme aus Amerika.“

„Mein Name ist Matthieu Gagnon und stamme aus Frankreich.“

„Miyu Yatsumi, geboren in Japan.“

„Davino Buccheri und ein waschechter Italiener.“

„Miyu und Davino waren die beiden Helden, die im Kaiserreich Osnain gelandet sind und ihre dortige Ausbildung absolviert haben. Die Kaiserin Emilia… *hust* war der Meinung gewesen, dass es Zeit war, dass ihr alle zusammenkommt und als Team arbeitet, zumal wir das Reich sind, mit denen wir zuerst einen Kontakt mit den Dämonen haben werden.“ erklärte der König.

„Dann sollten wir vielleicht alle auf den selben Stand der Dinge kommen oder? Vielleicht sollten wir gegeneinander oder miteinander kämpfen, damit wir wissen, wie stark jeder ist.“ schlug Amy vor.

„Huch? Ist doch klar, dass ich der Stärkste von uns bin.“ meldete sich Davino sofort und die böse Vorahnung, die jeder der Helden hatte, wurde nun wahr. Davino wird vermutlich das größte Problem in der Gruppe werden.

„Davino? Nichts für ungut, aber selbst wenn du der Stärkste bist, muss ich doch abschätzen können, wie stark du bist. Wir, also Amy und ich, haben dich leider noch nicht kämpfen sehen. Die Chance solltest du uns doch zumindest geben, um deine Stärke zu beweisen oder?“ meinte Matthieu.

„Davino hat eine große Klappe, aber er hat wirklich ein Talent zu kämpfen. Egal wie stark sein Gegner ist, er ist der Erste, der sich mit dem Gegner messen wird. Ein bisschen… Zurückhaltung wäre schon angebracht. Ich meine… wir haben gegen Gräfin Sherry ziemlich verloren.“ sagte Miyu es sehr ernst zu Davino.

„Gräfin Sherry wird in den nächsten Tagen hierher kommen, um mit euch allen mehr oder weniger das Kämpfen beizubringen. Ich hatte ein nächtliches Gespräch mit Kaiserin Emilia, wo wir unsere Meinungen ausgetauscht haben, dabei kam heraus, dass die Gräfin Sherry einen… guten Draht zu euch beiden hatte.“ nickte der König. Den Meinungsaustausch hat man fast in der gesamten Burg gehört, was sehr selten ist, dass der König sich so verliert.

„Sie kommt? Gräfin Sherry meinte selber, dass sie kein Talent hat, uns was beizubringen.“ wundert sich Davino.

„Das hat die Gräfin mir versucht zu erklären, aber als ich ihr… gewisse Gegenstände anbot, hat sie am Ende aufgegeben und kommt nun. Wie erfolgreich es sein wird, weiß ich nicht, aber eine so interessante Person als Ausbilderin zu haben, dürfte bei euch allen nur Gutes dabei herumkommen.“ meinte der König.

„Zumindest ist sie sehr stark. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie trotzdem schwächer ist, als die Reichskanzlerin Sina.“ schüttelt Miyu den Kopf.

„Wir haben Lady Sina selber persönlich auch nicht gesehen, aber diese Stadt hier wurde von einem großen schwarzen Drachen angegriffen und sie selber hat den Drachen in einem Luftkampf besiegt!“ berichtet Amy.

„Leider… scheint Lady Sina eine sehr beschäftigte Person zu sein, obwohl sie selber in der Hauptstadt war.“ war Matthieu traurig.

„Daran wird sich nichts ändern. Lady Sina ist eine gefragte Frau und sie hat ebenso ihre Launen. Mein letzter Wissensstand ist, dass sie sich momentan in Vurdinia aufhält. So wie ich sie kenne, wird sie vermutlich die nächste Götterbestie Tierra bekämpfen wollen.“ erklärt der König.

„Götterbestien… ob wir auch in der Lage sein werden, so ein Monster zu besiegen?“ fragte sich Matthieu.

„Damit du einen Unterschied weißt, aber der Drachen, der uns angegriffen hat, wäre definitiv schwächer als eine Götterbestie. Man kann diese Monster so schlecht beschreiben, die letzte Götterbestie wurden von Lady Sina und den sechs stärksten Abenteurern der Welt bekämpft, dabei wurde unser Kontinent im Kampf komplett verändert.

Die Karte von diesem Kontinent muss komplett neu gezeichnet werden, weil neue Schluchten entstanden sind und viele alte Wege wurden zerstört. Vermutlich werde ich es nicht mehr erleben, bis die neue Karte fertig ist.

Deswegen rechne ich fest damit, sobald Lady Sina mit der Götterbestie kämpft, dass auch Vurdinia sich verändern wird.“ schildert der König seine Sicht.

„Warte… solange diese Monster am Leben bleiben, passiert mehr oder weniger nicht so viel, als wenn man sie bekämpft und tötet?“ fiel Amy ein Logikfehler auf.

„Wäre Titanus damals nicht getötet worden, hätte er Alliancia auf seinem Weg zertrampelt. Er war zwar kein aggressives Monster gewesen, aber alleine seine Größe reichte aus, um komplette Städte zu zerstören.

Tierra… erinnere ich mich dunkel daran, dass er irgendetwas mit dem Erdkern macht und deswegen aufgehalten werden müsste, sonst bricht die Welt in sich zusammen.“ überlegte der König.

„Also um so eine… Götterbestie besiegen zu können, müssten wir etwa so stark werden wie diese Sina? Wenn wir von der Gräfin Sherry eine Kampf Einweisung bekommen, vielleicht wird es ja klappen.“ zeigte sich Davino optimistisch.

„Wieso sollen wir diese Monster jagen? Lasst uns doch lieber auf das wesentliche konzentrieren um irgendwie den Krieg mit den Dämonen zu meistern.“ meinte Miyu es ernst.

„Sollen wir solange trainieren, bis wir schwarz werden? Ich finde, wir sollten ein bisschen aktiver auf der Welt werden. Solange die Barriere steht, bleibt doch uns sowieso nichts anderes übrig als zu warten. Warum also nicht die Zeit nutzen und ein bisschen die Welt vor Problemen lösen?“ argumentiert Davino. „Das Problem ist einfach, dass dafür die Abenteurer da sind.“ mischte sich Matthieu ein.

„Ich wusste nicht, dass ich mit so vielen Feiglingen in diese Welt gekommen bin.“ ätze nun Davino und die Stimmung verschlechterte sich im Raum.

Wie der König angekündigt hatte, kam Sherry in den nächsten Tagen direkt aus dem Kaiserreich. Nun war sie mit dem König im Thronsaal, dabei waren auch Themba und Ralph anwesend sowie alle Helden.

„Huhu Ralph und Themba, wie geht es euch?“ grüßte Sherry die Kinder herzlich, die scheinbar von dem Besuch überrascht waren.

„Sherry, was machst du denn hier? Nicht das ich was dagegen hätte, aber bist du nicht mit Sina unterwegs?“ fragte Themba erstaunt. Noch erstaunlicher fanden es Amy und Matthieu, wie Themba auch komplett anders sein kann.

„Ah, sie will eine Götterbestie in Vurdinia töten und da können nur Leute dabei sein, die eine sehr hohe Feuerresistenz haben. Die habe ich leider nicht, also wollte ich mein persönliches Training vorantreiben, aber dein Vater hat mir… ein paar Zauberbücher angeboten, die… wirklich sehr selten sind.“ lächelt Sherry. „Das wir uns so schnell wieder sehen hätte ich übrigens nicht gedacht Miyu und Davino.“

„Es freut mich, dass ihr gekommen seid Gräfin Sherry. Ich stelle eben die anderen Helden vor. Das wäre die junge Dame Amy und der junge Herr Matthieu.“ stellte der König die restlichen Helden vor.

„Ah.. die beiden sind der Grund, warum Tuzato euch angreifen wollte?“ hielte Sherry den Kopf schräg und auf einmal schauten Amy sowie Matthieu erschrocken den König an. „Huch? Sollten sie es nicht wissen?“

„Eure Majestät… was meint sie damit?“ fragte Amy etwas energisch, während der König aussah, als würde er sich in die Zunge beißen wollen.

„Nun, scheinbar ist es mein Fehler, also werde ich es ihnen erklären. Das dritte Reich Tuzato, dass eine Theokratie… „war“, verlangte von dem König, dass er euch ihnen übergibt. Nur hat der König die Forderung abgelehnt, was auch sehr vernünftig war und so wäre es fast zum Krieg gekommen, wäre die Armee nicht auf ein paar Abenteurer gestoßen, die mit ihnen einen handfesten Streit hatten und sie angegriffen haben.

Das Ende vom Lied war, dass die Abenteurer die Armee mehr oder weniger vernichtet haben und das Kaiserreich Osnain in Tuzato einmarschiert ist und hat es mit Hilfe der Armee vom König erobert.“ erklärt Sherry ihre Sicht.

„Aber ich dachte, die Abenteurer sind eine neutrale Fraktion?“ wundert sich Amy. „Sind wir auch, aber wenn man uns angreift, werden wir uns doch wehren dürfen oder?“ grinst Sherry.

„Eh… kein Richter auf der Welt wird eine Notverteidigung akzeptieren, wenn eine Armee von Soldaten dabei stirbt.“ kommentiert Matthieu dies.

„Ein Richter? Scheinbar gab es genug Zeugen, die bestätigen können, das die Armee die Abenteurer angegriffen hat, somit würde es nicht mal zu einer Anklage kommen, von wem auch? Die Regierung von Tuzato existiert nicht mehr.“

„Wenn ihr alle so stark seid, wieso helft ihr dann nicht bei dem Problem mit den Dämonen?“ meldet sich Miyu.

„Wie ich es schon erklärt habe, wir achten auf unsere Neutralität. Klar dürft ihr uns um Hilfe fragen, aber rechnet immer damit, dass man eure Bitte ablehnt, zumal… dürften es nur eine Handvoll von Abenteurer wissen, dass wir ein Dämonenproblem haben.“ meint Sherry.

„Vermutlich alle, die einen engen Kontakt mit der Reichskanzlerin Sina haben?“ rät Davino und Sherry nickte.

„So… der König hat mich eingestellt, damit ich euch ein bisschen trainiere, wobei ich nicht so wirklich weiß, was ich denn mit euch machen soll, aber…“ wollte Sherry ihre Idee äußern, als sie merkte, dass auf einmal eine schlechte Stimmung zwischen den Helden war. „Kann es sein, dass ihr miteinander ein Problem habt?“

„Wir… haben scheinbar leichte Differenzen zwischen uns, weil jeder von uns eine andere Vorstellung hat, wie wir agieren sollten.“ antwortet Amy, als keiner den ersten Schritt machen wollte.

„Und wo ist das Problem?“ wundert sich Sherry. „Das Problem? Die drei hier wollen nicht wirklich was auf der Welt tun, sondern lieber trainieren bis der Arzt kommt.“ ätze Davino.

„Öh? Und wie wollt ihr die Kampferfahrung sammeln? Ich meine… ihr habt ja bestimmt das eine oder andere Monster getötet, aber ich bezweifele, dass die Dämonen sich nicht einfach so umbringen lassen oder?“ hob Sherry eine Augenbraue hoch.

„Seht ihr! Selbst Gräfin Sherry ist auf meiner Seite!“ kommentierte Davino dies zu den anderen drei Helden. „Aber so wie ihr momentan seid, behindert ihr euch alle nur gegenseitig.“ fügte Sherry dies hinzu.

„Es ist auch kein Wunder, wenn wir nicht wirklich ein Vertrauen zueinander haben oder?“ meinte Matthieu.

„Ich hätte eine Idee was ich mit euch machen könnte, aber… wir arbeiten lieber erst mal, damit ihr miteinander kämpfen könnt, sonst wird der Zwist zwischen euch nur größer.“ erkläre Sherry den neuen Plan.

„Und wie stellt ihr das euch vor?“ hakte Amy nach. „Nun, ich werde euer Gegner sein und ihr müsst mich besiegen, in welcher Form auch immer. Wenn ihr gemeinsam arbeitet, habt ihr definitiv eine Chance.“ grinst Sherry.

„Huh? Wir zwei hatten doch überhaupt keine Chance gegen euch!“ wand Miyu sofort ein. „Stimmt, aber nun seid ihr zu viert oder? Tauscht eure gesammelten Informationen mit den zwei anderen und entwickelt Pläne.“ schlug Sherry vor.

„Und das soll klappen?“ war Davino misstrauisch. „Sagen wir mal so. Jedes Mal, wenn ihr verliert, bekommt ihr weniger zu Essen und müsst irgendwann im Stall neben den Pferden schlafen. Vielleicht hilft das eurer Motivation ein bisschen.“ lächelt Sherry.

„Ich merke schon, du bist viel zu lange mit Sina unterwegs…“ kommentiert Themba trocken. „Ist doch nicht schlimm oder? MICH hätte es dazu getrieben, meinen Gegner irgendwie zu besiegen. Ach bevor ich es vergesse, sollte… eine Anzeige kommen das Tierra besiegt wurde, werde ich wieder abreisen, damit ich Sina Zuhause empfangen kann.“ sagte Sherry dies zum König.

„Ihr wollt mir also sagen, dass Lady Sina Tierra besiegen kann?“ fragte der König vorsichtshalber nach.

„Aber natürlich. Wenn sie es nicht schafft, dann wird es niemand auf der Welt schaffen.“ zeigte Sherry ihren Optimismus.

„Will sie eigentlich alle jagen?“ hakte der König nach und Sherry nickte. „Das ist zumindest ihr Plan.“

„Eh? Ich… dachte dass sie sich um den Teufel kümmern will?“ wundert Miyu sich nun. „Soweit ich weiß, tut sie es auch, aber fragt mich nicht, in welcher Art und Weise sie dies macht.“ meinte Sherry.

„Ich habe gehört, dass eine Götterbestie vor Fanfoss für Ärger gesorgt hat, wo auch Lady Sina anwesend war. Der Gildenmeister Ma Shi hat mir erklärt, dass es Exos der Magiertyrann war, aber ich habe irgendwie… nie mitbekommen, wie der Kampf geendet hat.“ fiel dem König eine Sache ein.

„Ah… sagen wir einfach, dass Sina mit ihm gekämpft hat und Exos ihr einen guten Grund gegeben hat, dass sie noch stärker werden will.“ zuckte der Mundwinkel von Sherry.

„Dann muss diese Götterbestie sehr gewalttätige Kräfte haben, wenn Lady Sina ihn nicht töten konnte.“ murmelt der König. „Deswegen jagt sie nun die anderen Götterbestien um stärker zu werden.“ wiederholt Sherry sich.

„Ist ihr denn bewusst… dass jeder Kampf gegen eine Götterbestie Veränderungen mit sich bringt?“

„Das ist ihr ziemlich egal.“

„Das ahnte ich schon…“