Ich bin wiedergeboren und die Sorge um mich?

Überall herrschte Panik in Fanfoss. Ma Shi wusste was los war, aber er konnte nicht glauben, dass einfach eine Götterbestie in seiner Gilde erscheint und Sina bekämpft. Leider kannte er nicht die Situation von Sina, nur dass es seit Stunden nicht mehr zu den Kämpfen gekommen ist.

Der Gildenmeister sorgte momentan, dass wieder eine gewisse Ordnung in der zerstörten Stadt herrschte und teilt die Abenteurer mit den Mitarbeitern so ein, dass sie überall zur richtigen Stelle zum Einsatz kamen.

Irgendwann kamen Sherry und Lara auf den Gildenmeister zu: „Ma Shi, ihr wart die letzte Person gewesen, die Sina gesehen hat. Wo ist sie?!“ fragte Sherry.

„Ihr braucht es nicht abzustreiten, die Vampire haben gesehen, wie sie in euer Büro ging und später von einem Mann nach draußen geschlagen wurde, der Rest ist leider noch nicht bekannt.“ fügte Lara hinzu.

Der Gildenmeister schaute sie beiden an und seufzte schwer: „Lara… weißt du über die Dokumente, die Lady Sina bekommen hat? Also über Götterbestien?“

„Eh… ja? Die wurden in Tuzato gefunden, warum?“ wundert sich Lara.

„Lady Sina hat sie mir übergeben und wir haben uns unterhalten… als einer von ihnen in meinen Büro erschien.“ erklärt Ma Shi und Lara fielen fast die Augen heraus. „Bitte?!“

„Was ist los Lara? Wovon spricht ihr?“ hake Sherry nach. „Sherry, wir haben herausgefunden, dass noch mehr Götterbestien auf der Welt existieren, die aber von den Göttern eingesperrt worden sind. Aufgrund das Sina Titanus getötet hat, sind sie nun mehr oder weniger alle nach einer bestimmten Zeit frei.“ schildert Lara ihre Informationen.

„Das ist richtig und… Exos, der Magiertyrann ist hier erschienen.“ flüstert Ma Shi.

„Warte, dann waren all die Magieangriffe außerhalb der Stadt, die wir gesehen und gespürt haben von einer Götterbestie? Ich dachte, die sind alle riesig und monströs?!“ wurde Sherry nun sehr nervös.

„Dieser Mann… wenn man ihn überhaupt so beschreiben kann, hat sich als Exos vorgestellt und erklärt, dass er nach dem Ebenbild der Götter erschaffen wurde. Lady Sina wollte einige Informationen aus ihm heraus bekommen und griff ihn an, als er verkündet hat, dass er die Welt mit den anderen eingeschlossenen Götterbestien reinigen will. Mehr weiß ich dann leider auch nicht.“ bekam Ma Shi ein Schaudern bei dem Gedanken über den Mann.

„Wir müssen sofort Sina suchen. Der Kampf ist vermutlich vorbei und… ich befürchte schlimmeres…“ wurde Lara immer leiser.

„Aber wo sollen wir sie denn suchen?“ fragte Sherry panisch. „Beruhigt dich! Der letzte Angriff, vermutlich war Sina im Zentrum dieser komischen Magie gewesen. Dort gehen wir nachschauen, bevor es dunkel wird!“ beruhigte Lara Sherry.

„Lass mich euch helfen.“ kam Nea mit den Zwillingsvampiren. „Eine Person kann auf meinen Rücken, während ich die andere trage. Bei… diesem Chaos hier, werdet ihr vermutlich lange brauchen, bis ihr aus der Stadt seid.“

„Ihr solltet wirklich ihre Hilfe annehmen.“ „Wir müssen hier helfen und können euch leider nicht begleiten.“ waren die Zwillinge traurig, aber nahmen ihren Job ernst.

„Worauf warten wir noch!“ drängte Lara zur Eile. Nea trug Sherry, während Lara auf ihrem Rücken stand. Dann rannte die Spinnenfrau direkt raus aus der Stadt.

Trotz der Geschwindigkeit von Nea brauchten die Damen eine gewisse Zeit, um in dieser Ödnis zurechtzukommen.

„Alles… zerstört. Wenn ich mich nicht irre… war doch irgendwo auch der Flüsterwald.“ murmelt Sherry. „Was Exos auch ist, aber… er ist stark.“

„Lass dich nicht unterkriegen, glaub einfach an Sina!“ sagte Lara. Dann merkte Nea, wie der Boden tiefer wurde und rannte in diese Richtung.

Je näher die Damen dem Zentrum kommen, desto mehr nagte an Lara und Sherry diese Ungewissheit. Nea rannte schon einige Zeit, aber das Ausmaß des Zaubers hatten sie nur außerhalb erlebt, aber wie schrecklich muss das im Zentrum gewesen sein.

Dann fanden sie jemand… eine schwarze Person mit zwei leicht verformten Schwertern. Die Spinnenfrau rannte direkt darauf zu und als sie nah genug war, ließ sie Sherry von den Armen runter. Lara sprang direkt über sie und landete vor der verbrannten Person.

„Das… ist doch Sina! Nur sie trägt solche Schwerter!“ stellte Sherry fest. Lara drehte sie um, aber Sina zeigte keine Anzeichen von Leben. Sherry legte sofort ihre Hände auf Sina und fing an zu heilen.

„Wieso… funktioniert ihre Regeneration nicht?“ wundert sich Lara, denn sie kann überhaupt nicht nach einem Lebenszeichen suchen bei dem verbrannten Körper.

„Sie lebt. Ihr Herz schlägt nur sehr langsam.“ sagte Nea. Es war eine Erleichterung für die Damen dies zu hören, aber der Zustand ist mehr als kritisch.

„Was sollen wir denn tun? Ich verstehe das Konzept der Regeneration nicht und bin nur am heilen, aber… es ist irgendwie ein Fass ohne Boden. Was hat Exos mit ihr nur angestellt?!“ wurde Sherry panisch und bekam von Lara eine Ohrfeige.

„Sherry… es bringt nichts, wenn du in Panik verfällst! Atme tief ein und aus. Sina ist nicht jemand die so einfach das Handtuch wirft. Heil einfach weiter, denn in diesem Zustand können wir Sina nicht transportieren. Alleine, dass ich Sina gedreht habe war vermutlich schon gefährlich.“ beruhigte Lara Sherry und sie nickte nur.

Sherry heilte und heilte, dabei wurde Sherry immer blasser im Gesicht und fing an zu schwitzen. Dann kam der Durchbruch, die Regeneration von Sina setzte endlich ein und ihre verbrannte Haut heilte.

„Wie tief müssen denn die Verletzungen von Sina gewesen sein, dass es sich erst jetzt zeigt?“ murmelt Lara, aber ist glücklich, dass das Schlimmste überstanden ist.

„Ist… es nicht so, dass Organe oder andere innere Verletzungen mehr Zeit benötigen?“ fragt Sherry, die noch weiter heilt.

„Schon, aber… dann muss dieser Zauber alles bei ihr mehr oder weniger von außen und von innen verletzt haben.“ grübelt Lara laut. „Wenigstens haben ihre lebendigen Schwerter nun wieder die alte Form angenommen. Wir haben alle diesen Zauber gesehen, aber hier im Zentrum musste es so heftig gewesen sein, dass sogar ihre Waffen sich veränderten.“

„Ich… mache mir Sorgen, was passiert wenn Sina wieder aufwacht… dass ist… glaube ich das erste Mal, dass sie verloren hat.“ flüstert Sherry.

„Es ist auch für mich ein Schock, dass einfach jemand so vorbei kommt und Sina besiegt… dabei hatte ich irgendwie gedacht… das man Sina nicht besiegen kann, egal in welcher Situation und eher würde sie den Feind mit in den Tod reißen, aber… hoffen wir wirklich, dass sie darüber hinwegkommt, denn ein verlorener Kampf kann ziemlich aufs Gemüt drücken.“ murmelt Lara.

Dann war Sina komplett geheilt, aber ihre Waffen hielt sie wieder eisern fest. „Sieht schon mal besser aus, auch wenn sie komplett nackt ist. Wie bekommen wir Sina in die Villa transportiert?“ überlegte Lara, als Nea sich meldet.

„Ich kann sie in einen Kokon einwickeln und tragen, dabei könnt ihr beiden dann auf meinem Rücken stehen.“ bot Nea an.

„Besser als nichts.“ meinte Sherry und Nea machte sich an die Arbeit.

Es vergingen fast zwei Wochen nach dem Angriff der Götterbestie, Exos der Magiertyrann. Die Abenteurer gaben ihr Bestes die Stadt zu beschützen, während die Mauern wieder neu aufgebaut wurden. Ma Shi hat den anderen Gildenmeistern sowie dem König einen Bericht abgegeben, dass es das Werk einer Götterbestie war.

Sie alle waren erstaunt, als Ma Shi ihnen den Bericht aus Tuzato vorgelesen hatte und überlegten nach Gegenmaßnahmen. Sie wollten vor allem, dass Lady Sina sich darum kümmert. In dieser Beziehung hat der Gildenmeister ihnen nichts erzählt, dass Lady Sina seitdem Angriff mehr oder weniger im Koma lag.

Neia hat den Zustand von Sina ebenso untersucht und ihre Magie eingesetzt, aber: „Es fehlt ihr nichts, zumindest nicht am Körper oder so. Was auch immer diese Götterbestie mit Sina angestellt hat, es muss wohl tiefer liegen. Vielleicht hat es die Seele von Sina verletzt oder ähnliches.“

Alle Freundinnen waren entsetzt gewesen, dass Sina überhaupt verloren hat und in welchen Zustand man sie gefunden hat. Seitdem wechseln sie sich alle gegenseitig ab, dass immer jemand bei Sina war.

Rubina und Nea hielt man aus der Sache heraus, weil sie nicht so eine Bindung zu Sina hatten wie der Rest.

Diese Nacht war Sherry wieder an der Reihe gewesen und hielt Sina´s Faust mit dem Schwert in der Hand. Sherry ließ keine Minute Sina aus den Augen und seufzte schwer, als Sina stöhnte. „Sina?!“

Mehrere Minuten vergingen, als Sina ihre Augen öffnete. „Ah… Sherry? Dann… habe… ich es… doch… überlebt…“ flüstert Sina leise. Unbewusst ließ Sina ihre Schwerter los und Sherry streichelt ihr Gesicht.

„Und wie du es überlebt hast. Nur… die Umgebung ist nicht mehr wieder zu erkennen.“ berichtet Sherry vorsichtig.

„Sag… Lara… Ultima… hoffentlich… weiß…“ und Sina schlief wieder ein. Sherry streichelt ihr Gesicht und ließ die Schwerter auf dem Bett liegen, danach verließ sie das Zimmer. Die Villa ist wieder komplett saniert worden, denn durch die Druckwelle und Erschütterung des letzten Zaubers hat die Villa komplett gelitten.

Sherry fand die anderen Bewohner im Wohnzimmer: „Sina ist kurz wach geworden.“ Sofort bekam Sherry die Aufmerksamkeit aller und wollten mehr wissen.

„Lara? Ich soll dir von Sina „Ultima“ sagen, verstehst du was sie damit meinte? Danach fiel sie wieder in den Schlaf.“ erklärt Sherry.

„Huh? Keine Ahnung, aber es hört sich so an, als wäre es ein Zauber oder? Vermutlich ist das etwas, was man aus Computerspielen kennt, aber das habe ich im alten Leben nie gespielt oder so.“ entschuldigt sich Lara. „Nicht schlimm, dann müssen wir warten, bis Sina sich erholt hat.“ lächelt Sherry.

Sherry übernahm wieder die komplette Wache über Sina und schlief auch bei ihr. Am nächsten Morgen ging es Sina tatsächlich besser.

Sina wurde wach und saß kerzengerade, bis sie überall am Körper zitterte und sich selber umarmte, Sherry wurde dabei wach und sah den Zustand von Sina. Sofort umarmte Sherry Sina von hinten und versuchte sie zu trösten. „Ich bin bei dir…“

„Dieser Mann… er war stark.“ flüstert Sina und das Zittern hörte nicht auf. „So fühlt es sich also an… zu verlieren?“

„Waren es… nicht deine Worte, dass es immer jemanden auf der Welt gibt, der stärker ist, als man selbst?“

„Das stimmt… aber… ich muss Exos dankbar sein.“

„Hm?“

„Dank diesem arrogantem Arsch weiß ich endlich, dass da noch genügend Feinde auf mich warten. Ich zittere nicht aus Angst… es ist die Freude, verstehst du? Egal was ich versuchte, Exos wusste was er tat. Es war wirklich ein Kampf gegen eine Götterbestie gewesen, gegen die ich keine Chance hatte.“

„Das heißt?“

„Das ich noch stärker werden muss, bis ich mich mit so einem Kaliber anlegen kann wie Exos. Oh… freue ich mich schon auf die nächste Begegnung und dann wird er es bereuen, dass er mich nicht getötet hat!“

„Ich… hatte mir solche Sorgen gemacht, was mit dir passiert, wenn du aufwachst, scheinbar waren meine Sorgen unbegründet.“

„Ach Sherry… es tut mir so leid…“