Ich bin wiedergeboren und die Drachenrüstung?

Am Abend wurde Rubina nochmal richtig vorgestellt und wo Sina bei ihr die richtigen Probleme sieht. Nea bekam wie versprochen kein Essen und Rubina dagegen schien ein Fass ohne Boden zu sein.

„Vielleicht entwickelt Rubina ja eine Leidenschaft fürs Essen. Ich werde ihr in den nächsten Tagen ein paar Kochrezepte beibringen.“ entschloss sich Suki.

Danach wurde Rubina in ihr Zimmer verfrachtet, dass nur ein Bett und Regal hatte, aber… „Was kann man damit machen?“ die Frage von Rubina kam.

Suki schien die nötige Geduld zu haben und erklärte es ihr und wie sie am besten liegen sollte beim schlafen. Sina legte alle Besitztürmer von Rubina in eine Ecke. Nun kann sie selber ein System oder ähnliches entwickeln.

„Vielleicht solltest du dich um Rubina kümmern, du scheinst irgendwie mütterliche Instinkte bei ihr zu zeigen.“ meinte Sina und Mel sowie Lara kamen mit flehenden Augen um die Ecke. Suki seufzte nur und nickte am Ende.

„Aber die beiden Mädels werden mir ebenso helfen! Denn Rubina muss auch raus und die Welt sehen.“ war das letzte von Suki und damit konnten Mel sowie Lara leben.

Am nächsten Tag flog Sina mit Sherry zur Schmiede von Brandrulim und im Geschäft war einiges los, als die Damen dies betraten.

„Ah! Lady Sina ist da Jungs, seid mal still!“ brüllte eine bekannte Stimme und Brandrulim wuselt sich durch die Menge.

„Guten Morgen, scheinbar seid ihr ja alle scharf darauf den Drachen auseinander zu nehmen oder?“ grinste Sina den Zwerg an.

„Wie oft man denn die Gelegenheit, einen so alten Drachen auszuweiden? Natürlich will jeder seinen Beitrag leisten.“ grinste der Zwerg zurück.

Sofort ging die gesamte Gruppe unter der Führung von Brandrulim außerhalb der Stadt, wo Sina dann den Drachenkadaver aus ihrem Inventar rausholte.

Es fiel kurz auf den Boden und es gab ein kleines Beben. Die Arbeiter staunten alle über diese Größe und mussten Sina den Respekt zollen, dass sie Bothar erlegt hatte.

„Was steht ihr so herum ihr faules Pack? An die Arbeit! Baut die Gerüste auf, baut tragbare Karren auf und so weiter!“ motivierte Brandrulim seine Leute und sie machten sich sofort ans Werk. „Dann werde ich mal meine Arbeit machen, bis später!“ verabschiedet sich Sherry und ging ebenso ans Werk.

„Was meinst du, hast du alles, um die Rüstung zu bauen?“ fragte Sina den Zwerg, der die Aufsicht übernommen hat.

„Himmel, Mädchen, du hast einen frischen Kadaver mitgebracht, alleine das Fleisch und ähnliches ist verdammt viel Wert auf dem Markt.“ war der Zwerg freudig erregt.

„Hmm, was hältst du von dem Angebot: Ihr nehmt ihn komplett auseinander und verkauft es, im Gegenzug kriege ich mindesten fünf Drachenrüstungen und Rabatt auf andere Materialien die Sherry benötigt.“

„Das klingt zu verlockend. Ihr wisst schon, dass die Rüstung eines Drachen vermutlich das härteste natürliche Material ist oder? Es gibt nur wenige Erze, die noch besser sind, aber ich kann an zwei Händen abzählen, wie viele Vorkommen von ihnen bekannt sind und noch weniger, wo man es wirklich abbauen kann.

Für eure Kriegsstiefel habe ich das Gerüst aufgebaut, aber wenn ich da die Knochen und Schuppen von dem Drachen mit einbaue, dürfte es eines der stärksten Waffen und Rüstungsgegenstände in einem sein.

Also ja, ich nehme dein Angebot an!“ bot der Zwerg seine Hand an und Sina schlug ein.

„Es ist mir immer eine Freude mit dir Geschäfte zu machen.“ war Sina glücklich und Brandrulim lächelt ebenso.

„Das wird einige Zeit benötigen, bis wir den Drachen wirklich komplett ausgeweidet haben und ich muss noch Söldner einstellen, die auf den Kadaver aufpassen vor Monstern oder Dieben.“ meinte der Zwerg.

„Was glaubst du wie lange es dauert bis die erste Rüstung fertig ist? Ah… könntest du mir einen Speer bauen mit einem Drachenzahn? Ich glaube, dass wäre eine ideale Waffe für mich, wenn ich in der Luft kämpfen muss.“ fiel Sina eine Idee ein.

„Puh… Sherry kennt deine Maße, aber das Problem ist die Bearbeitung der Schuppen als solches. Mit den Sehnen von dem Drachen vernähen wir alles miteinander, aber dazu müssten wir sie erst noch trocknen…

Wenn ich ehrlich bin, rechnet mit mindestens einen Monat, um überhaupt die erste Rüstung zu bauen. Der Speer sollte sogar schneller gehen, den Schaft schnitzen wir einfach aus den Knochen und nehmen einen Teil des Zahnes dazu.“ gab Brandrulim seine Einschätzung ab.

„Verstehe. Wenn ihr irgendwie Hilfe braucht, ihr wisst ja, wie man mich erreichen kann.“ verabschiedet sich Sina und flog wieder in den Himmel.

„Hmm… was kann ich denn nun machen? Ich such einfach mal Prashi auf, vielleicht hat sie ja ein paar Ideen.“ murmelt Sina und flog zur Gilde.

„Und, was denkt ihr Lion? Wie machen sich die beiden Helden?“ fragte Kaiserin Emilia, die mit dem General Lion im Büro saß und Dokumente kontrollierte.

„Davino hat ein Talent fürs Kämpfen. Er benutzt sowohl eine Axt als auch ein Schwert und hat die Standartausbildung ohne Probleme hinter sich… was dazu führt, dass er nun etwas arrogant und hochmütig geworden ist. Der Held benimmt sich, aber in den Duellen sieht man die unangenehmen Eigenschaften durchkommen. Ich befürchte, wenn er nicht irgendwann eins auf den Deckel bekommt, dass er gegen einen starken Gegner… Probleme haben wird.

Miyu dagegen ist scheinbar eine normale Kämpferin, aber ich habe sie nach der normalen Ausbildung direkt in die Magierabteilung gesteckt und soll dort Magie lernen. Ich habe sie erwischt, wie sie unsere Leute heilt. Allgemein scheint Miyu ein sehr hohes Verständnis zu haben, wie man Verletzungen… heilt. Vielleicht liegt es auch an ihrer speziellen Fähigkeit. Vielleicht kann sie ein paar der normalen Magiearten nutzen. Dann wäre es eine ausgeglichene Gruppe.“ berichtet Lion.

„Hmm… haben wir denn überhaupt irgendwelche starke Soldaten?“ wundert sich Emilia und schaut Lion an.

„Haben wir, aber die stehen alle an der Front und irgendetwas ist wieder in Tuzato passiert. Es wurde eine große Eskorte gesehen, wie sie nach Efrana fuhr. Vermutlich ist dort eine hohe Persönlichkeit, die mit dem König sprechen will.“ erzählt Lion.

„Hmm? Muss ich damit rechnen, das Tuzato die nächste Intrige plant?“

„Das kann ich leider nicht sagen Kaiserin Emilia, deswegen würde ich ungern die Soldaten von der Front abziehen.“

„Verständlich. Ich überlege, ob ich Sherry einladen soll, ich könnte wieder andere Gesichter in meine Nähe gebrauchen und vielleicht kann sie ja Davino ein bisschen Vernunft einbläuen. Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass sie nun auch ein S-Abenteurer ist.“

„Dann sprecht doch die Einladung aus. Mehr als annehmen oder ablehnen kann sie auch nicht oder?“

„Sobald ich das nächste Mal mit Sherry spreche mache ich das. Wie läuft das andere Projekt?“

„Hm… ah. Die Wissenschaftler arbeiten zwar daran, aber so ein Luftschiff zu bauen ist nicht mal eine Sache von eben. Sie müssen überlegen, was nötigt ist um etwas ohne Magie in der Luft zu halten.“

Miyu hat Kaiserin Emilia und General Lion ein bisschen von ihrer Welt erzählt, unter anderem dass sie auf einer Insel lebte, aber mittels Flugzeuge und anderer fliegender Technologie überall auf der Welt hin fliegen konnte. Darin sahen beide Potenzial, was man nicht ungenutzt lassen durfte.

„Den Himmel erobern, das konnten scheinbar nur die Mechs, aber bis wir diese Dinger wieder aufbauen können, dürfte einige Zeit vergehen. Deswegen investierte ich lieber das Gold in andere Projekte, die uns eher helfen können.“ nickte Emilia.

„Ich halte es ebenso für eine gute Idee.“ stimmte Lion zu.

Es vergingen ein paar Wochen als Botschafter Georg dem König vorgestellt wird. Im Thronsaal waren nur Simon und Friedrich anwesend.

„Eure Majestät, ich danke euch, dass ihr mich so kurzfristig empfangen konntet.“ verbeugte sich der Bischof vor dem König.

„Nun, wenn so eine hohe Persönlichkeit direkt aus Tuzato gereist kommt, interessiert es mich schon ein bisschen was ihr von mir wünscht. Die meisten meiner Wünsche habt ihr erfüllt, in den anderen lasst ihr euch ziemlich viel Zeit.“ grüßte der König den Bischof.

„Nun, wir haben erfahren, dass ihr zwei Helden aus einer anderen Welt unter euren Schutz genommen habt, ist das soweit richtig?“ kam Georg direkt zum Punkt.

„Scheinbar arbeiten eure Spione ziemlich fleißig. Zeit das ich mal wieder ein bisschen hier aufräumen muss. Aber da die Katze aus dem Sack ist…

Ja, das stimmt. Sie wurden von der Göttin geschickt und warnten mich vor mehreren Gefahren. Ich habe mich mit der Kaiserin Emilia zusammengesetzt und wir sind uns einig, dass die Gefahr der Dämonen ziemlich ernst ist.“ bestätigt der König.

„Dann… muss ich euch bitten, dass ihr die Helden uns übergebt. Sie benötigen die richtige Führung, um in dieser Welt zu bestehen. In der Vergangenheit hat unser Orden diese Aufgabe übernommen und die Resultate sprechen für sich.“ offenbart Georg sein Anliegen.

Erstaunt schauten die Männer den Bischof Georg an, ob er es wirklich ernst meinte, aber er sah nicht aus, als hätte er einen Witz gemacht.

„Erst versucht ihr uns und Osnain wieder in einen Krieg zu verwickeln und kommt dann mit der Forderung, dass wir euch die Helden überlassen?“ wurde der König nun sehr sauer und Georg fing an zu schwitzen.

„Schade das die Reichskanzlerin Sina nicht hier ist. Ich hätte zu gerne ihre Meinung gehört, was sie davon hält. Aber ich kann mir bildlich vorstellen, dass sie lachend auf den Boden gefallen wäre.

Es sind über 2000Jahre keine Helden mehr auf unsere Welt beschworen worden und ausgerechnet ihr, die eine Intrige nach der nächsten gegen uns angezettelt habt, verlangt auf einmal was? Ich muss mich ziemlich zusammen reißen euch nicht direkt aus dem Fenster zu werfen!“ drohte der König. Mit seiner schwarzen Augenbinde wirkte der König nun sehr bedrohlich.

„Eure Majestät, so leid es mir tut, aber ich weiß nicht, was meine Vorgänger getan haben, das schwöre ich auf dem Namen der Göttin, aber wenn die Helden nicht richtig ausgebildet werden, bekommen sie richtige Probleme auf dieser Welt.“ versuchte der Bischof den König zu beruhigen.

„Lasst mich raten, ihr wollt sie soweit manipulieren, dass sie alles tun, was ihr ihnen sagt oder? Außerdem, wie anderes soll denn die Ausbildung der Helden sein als das was wir ihnen anbieten, die frei von Lügen sind?“ war Simon ebenso gereizt.

„Ihr versteht nicht… man kann nicht einfach so einen Dämonenkönig töten, sie müssen ihre geheimen Fähigkeiten lernen zu aktivieren, um gegen ihn zu bestehen und das könnt ihr nicht.“ meinte Georg.

„Ah, nun eine geheime Fähigkeit auf einmal? Es ist wahr, das einige Helden stark waren, andere schwach, aber am Ende haben sie immer gesiegt. Wie lange existiert die Welt schon? Solange gibt es euch noch nicht mal und die Helden haben es ohne euch geschafft, den Dämonenkönig zu töten.“ brummte Friedrich.

„Ihr habt meine Männer gehört und ich komme selbst zum Entschluss. Ich kann und werde die Helden euch nicht überlassen, nicht bei diesem Misstrauen, der zwischen unseren Reichen herrscht und da hilft es auch nicht, wenn ihr meinen anderen Forderungen nach kommt. Ihr habt es sauber missbraucht und zerstört!“ teilte der König seinen Entschluss mit.

„Wie… bedauerlich. Ich werde euren Entschluss weiterleiten.“ verbeugte sich der Bischof Georg und verließ den Thronsaal.

„Wieso habe ich den Eindruck, dass es nur der Anfang war von einem größeren Problem mit Tuzato?“ brummte Friedrich.

„Simon, angenommen sie würden einen Krieg gegen uns führen, wie sehen unsere Chancen aus?“ fragte der König direkt.

„Sie haben eigentlich keine Erfahrung mit Kriegen, aber ich muss leider sagen, dass jeder Ritter von ihnen auch der Magie mächtig ist, sei sie noch so klein. Dann haben wir das Problem, dass der Drachen unsere Armee… etwas reduziert hat und das hat auch die Moral bei den Soldaten stark gesenkt.

Wenn ich es wirklich sehr… nüchtern und realistisch betrachte, kann es schon sein, dass wir den Krieg sogar verlieren werden, wenn wir uns nicht gewisse Taktiken einfallen lassen.

Ich würde ja gerne um die Hilfe vom Kaiserreich Osnain bitten, aber ich befürchte, dass sie uns keine große Hilfe sein werden, denn sie haben nicht mal eine Armee, nachdem Lady Sina… aufgeräumt hat.“ war es die ehrliche Einschätzung von Simon.

„Ich möchte, dass ihr das vor meinen Kindern geheim haltet sowie vor den Helden. Gibt es irgendwie… die Möglichkeit, dass wir Lady Sina hinzuziehen?“ bat der König.

„Nun… wenn sie Abenteurerin ist, wird sie sich dem Krieg enthalten, denn sie muss auf die Neutralität achten. Sollte sie aber eine… andere Rolle annehmen, sieht es vermutlich besser aus, aber sie hat relativ klar gemacht, dass sie immer in erster Linie eine Abenteurerin ist.“ meinte Simon.

„Zumindest kann man sie darauf hinweisen und wir planen unsere Vorbereitung mit oder ohne sie.“ brummte Friedrich.

„Ein Krieg nur wegen beschworener Helden… wie tief ist Tuzato in ihrem Wahn eigentlich gefallen?“ schüttelt der König den Kopf.