Ich bin wiedergeboren und die Himmelsinsel?

„Puh, irgendwie ist es doch nicht so einfach, nach einer Himmelsinsel zu suchen. Dabei hätten wir sie doch längst finden müssen.“ murmelt Sherry.

„Nun, die Frage ist, ob wir auch die richtige Höhe haben. Ich hätte gesagt ja, weil man uns definitiv nicht vom Boden aus sehen kann und die Insel ebenso nicht. Dabei schaue ich sogar noch nach oben, denn ausschließen darf man nichts.“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„Du fliegt nicht deine übliche Geschwindigkeit oder?“ merkte Sherry an und Sina stimmte ihr zu. „Richtig, ich möchte nicht, dass wir da einfach so vorbeifliegen oder so, trotz seiner Größe.“

„Hilft nichts… ein bisschen nach rechts drehen… genau. Nun sind wir wieder in der richtigen Richtung.“ korrigierte Sherry den Kurs.

„Notfalls sollten wir überlegen, in der Hauptstadt zu landen, denn das wird definitiv sein nächstes Ziel sein, ich meine… dort gibt es genug zu Fressen und so.“ kommentiert Sina.

„Besser wir erwischen ihn wirklich vorher…“ dachte Sherry.

In der Abenteuergilde herrscht das blanke Chaos. Obwohl Keya mit ihnen gewisse Übungen gemacht hat, haben alle ihren Kopf verloren und das machte sie mehr sauer, als das Bothar die Stadt angreift.

Sie benutzte ihre Magie und bekam ihre Aufmerksamkeit: „Ihr nennt euch Mitglieder der Gilde oder Abenteurer? Verdammt, dafür haben wir die Übungen gemacht! Beruhigt euch alle und helft nun den Menschen!“ schrie Keya.

Viele nickten und taten, wie sie es befahl, aber andere sind ein Wrack geworden. „Kümmert euch um die, die zu viel Angst haben um noch etwas zu machen. Die anderen gehen den Bewohnern helfen!“ motivierte Keya die anderen Mitarbeiter. Scheinbar sahen alle in Keya die Ruhe in dem Chaos und versuchten es ihr nachzumachen.

„Soo… nun wollen wir mal was gegen den Drachen machen…“ murmelt Keya, nahm einen Bogen aus dem Inventar und ging auf das Dach der Gilde.

Überall herrschte das Chaos, einige Stadtviertel standen unter schwarzen Flammen und der Drachen flog seine Runden über die Stadt.

„Der Stille… für einen Drachen, der unpassendste Beinahmen, aber er gibt kein Brüllen oder sonstiges ab, er greift immer nur an und zerstört. Verdammte Echse…“ fluchte Keya.

Sie nahm einen Pfeil und verzauberte ihn mit starker Explosionsmagie, dann schoss sie ihn auf den Drachen. Es dauerte einen Moment und man sah eine Explosion am Drachen, aber bei seiner Größe konnte Keya nicht feststellen, ob sie ihn nun verletzt hat… Denn er zeigte keine Anzeichen, dass ihn der Angriff auch nur gestört hat.

„Verdammt, sind diese alten Drachen lästig…“ war Keya frustriert.

„Ich verstehe es nicht… wir sind doch Helden, sollten wir nicht gegen den Drachen kämpfen?“ fragte Matthieu seine Begleiter, aber alle schwiegen, als Ralph es beantwortet.

„Ohne dich in Verruf zu bringen, aber du bist ein Anfänger als Kämpfer, was glaubst du, was passiert, wenn der Drache auf dich zugeflogen kommt und seinen Atem auf dich fallen lässt?

Es gibt bestimmt Personen, die können seinen Atem aufschneiden oder wegstecken, aber weder einer der Soldaten hier, noch ich und erst recht nicht du oder Amy. Du solltest wirklich schnell lernen, deine Grenzen zu kennen, sonst wird man dich irgendwann nicht mehr ernst nehmen.“

„Das hast du aber sehr diplomatisch ausgedrückt mein Sohn. Bevor du irgendwelche Einwände hast Matthieu, solltest du die komplette Situation betrachten. Wir haben gewisse… Maßnahmen vorbereitet, weil wir wussten, dass wir eventuell angegriffen werden, aber haben dabei gehofft, dass die Heldin den Drachen vorher abfängt, was leider wohl nicht der Fall ist.

Aber was ich weiß, dass sie bestimmt irgendwo in der Nähe dann sein müsste und den Drachen sucht. Das heißt für uns, wir müssen uns solange verteidigen bis die Heldin hier ist und so viele Opfer wie möglich beschützen oder retten.“ fügte Friedrich hinzu, dann erreichten sie das Zimmer von Prinz Alwin.

Alwin hatte sich unterm Bett versteckt und auf Hilfe gewartet. Als die Gruppe in sein Zimmer eintrat rannte er sofort auf Thema zu und wird getröstet. „Alles ist gut.“ murmelt Themba mütterlich.

Amy und Matthieu waren überrascht, denn sie kannten immer nur die… zickige Seite von der Prinzessin. „Nun sind wir vollständig. Wir müssen über den Hof, um den Schutzbunker zu erreichen.“ befahl Friedrich und die Kinder folgten ihm wieder.

„Sind die Vorbereitungen abgeschlossen Simon?“ fragte der König im Thronsaal. „Soeben abgeschlossen, wir warten nur auf euren Befehl!“ bestätigt Simon.

„Dann Feuer!“ befahlt der König und Simon setzte das Zeichen.

Die königliche Armee hat ihre Magier und Katapulte auf den Dächern installiert sowie auf der Wehrmauer und dem Burgdach, als der Befehl kam. Sofort schossen sie all ihre Angriffe auf den Drachen.

Aufgrund seine Geschwindigkeit gingen viele Angriffe ins Leere, aber er wurde trotzdem getroffen! Aber irgendwie hindert ihn es nicht, den nächsten Angriff auf die Stadt durchzuführen.

„Verdammt… er wird getroffen, aber er zeigt keine Anzeichen, dass wir ihn damit stören.“ fluchte Simon durch das Fernrohr.

„Mickrige Insekten… eure lächerlichen Angriffe kratzen nicht mal meine Schuppen. Ihr seid nur was ihr sein sollt… Futter für mich.“ dachte Bothar höhnisch, als er etwas in diesem komischen Bau auf dem Berg spürte.

„Hmm? Wo habe habe ich das schon mal gespürt…“ grübelt der Drachen und flog auf die Burg zu.

„SINA! DORT!“ rief Sherry aufgeregt. Sie zeigte mit den Finger in eine Richtung und Sina musste sich konzentrieren. „Ah… ich sehe es nun auch! Gut gemacht!“ lobte Sina.

Sofort flogen die Damen auf die Himmelsinsel zu und je näher sie kamen, desto größer wurde sie. Sie hatte einen Berg, mehrere Wasserquellen und die große Höhle konnte man ebenso nicht übersehen.

„Puh, der Drachen ist vermutlich nicht gerade klein, würde ich behaupten.“ kommentiert Sina. „Je älter ein Drache wird, desto größer wird er. Es gibt Behauptungen, dass die Drachen sogar einen Kaiser hätten, aber wie gesagt, ohne Beweise sind es nur Märchen.“ fügte Sherry hinzu.

„Tja Sherry. Irgendwann in der Zukunft werden wir nun einen Drachenkaiser treffen, dank dir. Du hast es soeben selber ausgesprochen.“ grinste Sina über die Vorstellung. „Eh?!“ kam es von Sherry.

„Wie gehen wir denn gleich weiter vor? Entweder Bothar ist da oder auch nicht.“ fragte Sherry nun und Sina grübelt.

„Hmm… Besser ist, wenn er da ist, denn wenn nicht kann er überall sein und ich weiß nicht mal, wo die Hauptstadt ist, weswegen ich ungern warten will.“ kam Sina zu dem Entschluss.

„Weil da auch deine Freunde sind oder?“ murmelt Sherry

„Richtig, hoffen wir einfach, dass dein Talent uns hier hilft. Also streng dich an!“ meinte Sina. „Du weißt es doch besser, wie das mit dem Talent von mir ist…“ kommentiert Sherry.

Endlich erreichten die Damen die Insel und Sina landete in der Nähe der Höhle. Sherry löste sich vom Tragegurt und musste ihr Gleichgewicht wieder finden.

„Puh… daran muss man sich erst mal gewöhnen, dass man für lange Zeit seine Beine nicht benutzt.“ überlegte Sherry, während sie ihre Beine streckte.

„Frag mich mal, irgendwie ist meine Schulter total verspannt, aber das könnte man mit einer Massage… wieder hinbekommen.“ grinste Sina und löste ihren Tragegürtel von sich ab. Sie warf es in ihr Inventar und holte dafür einen großen Rucksack.

„Das ist für dich Sherry. Zieh es dir über, dann erkläre ich dir, was es ist.“ bat Sina und Sherry tat es wie geheißen.

„Es ist ein Fallschirm. Brandrulim hat ihn gebaut, legt aber nicht seine Hand ins Feuer, ob er funktioniert. Ich möchte das du mir versprichst, von der Insel zu springen, wenn es brenzelig wird ok?“

„Eh?!“

„Beruhige dich. Wenn du runter springst, lässt du dich einfach fallen und machst nichts. Sobald du dann Land unter dir siehst, ziehst du an diesem Gurt, er öffnet deinen Rucksack und ein Fallschirm kommt sofort heraus, der deinen Flug abbremst.

Dein Fall wird dann stark abgemindert und du wirst vermutlich eine harte Landung bekommen, aber du wirst keine schweren Verletzungen bekommen oder so. Aber du hast keinerlei Kontrolle, wohin der Fallschirm dich bringt, denn wenn der Wind dich in eine Richtung pustet… nun musst du es halt ertragen, bis du unten bist.

Ich mache das wirklich ungern, aber ich möchte mich in Sicherheit wähnen, dass dir nichts fehlt. Vermutlich ist auch irgendwo die Hauptstadt, so können wir uns dort dann treffen.“ erklärt Sina.

„Du hast wirklich gut vorgeplant oder?“ nickte Sherry bei der Erklärung.

„Natürlich. Ich fliege doch nicht mit dir in unbekannte Gefahren, ohne dafür zu sorgen, dass du wenigsten in Sicherheit kommen kannst!“ meinte Sina es sehr ernst.

„Ich verspreche dir runter zuspringen, wenn es brenzelig wird.“ sagte Sherry es sehr ernst und küsste Sina als Beweis.

„Hmm… ok, das reicht mir. Dann wollen wir mal schauen, ob wir Bothar finden und wie er es aufnimmt, wenn wir an seine Tür klopfen.“ grinst Sina.

Die Dämonin zog direkt ihre Blutklinge und Sherry Nirwana und gingen auf die Höhle zu. „Irgendwie… gruselig hier.“ flüstert Sherry und Sina schmunzelt.

Die Damen waren fast bei der Höhle angekommen, als auf einmal ein Mädchen mit Drachenklauen und Drachenflügeln vor ihnen stand. Beide Seiten schauten sich erstaunt an und das Mädchen schrie auf einmal in einer Lautstärke, dass Sina und Sherry ihre Ohren zuhalten mussten.

Als sie scheinbar nicht aufhörte zu schreien, rannte Sina auf das Mädchen zu und schlug sie ins Gesicht, wo sie sofort an die Höhlenwand krachte.

„Ah… meine Ohren, meine Fresse hat sie Lungen.“ murmelt Sina und Sherry stand dann neben Sina, die ebenso Ohrenschmerzen hatte.

Das Drachenmädchen stand aber wieder auf und zeigte keine Anzeichen von einer Verletzung, dabei schaut sie wieder nur die Damen an.

„Eh… hast du dich zurückgehalten Sina?“ wundert sich Sherry, dass man keine Wunde bei dem Mädchen sah. „Ein bisschen, aber sie sollte bestimmt nicht wieder so schnell aufstehen.“ antwortet Sina.

„Wer… seid ihr?“ fragte das Mädchen.

„Huch? Kannst du uns eher mal erklären, was das eben sollte?“ fragte Sina zurück.

„Mein Meister hat mir gesagt, sobald ich jemanden sehe, soll ich schreien, also habe ich es getan. Was seid ihr denn? Ich sehe zum ersten Mal andere Lebewesen auf dieser Insel.“ fragte das Mädchen neugierig.

„Oh… dann dürfte Bothar vermutlich nun wiederkommen oder?“ murmelt Sherry und das Mädchen nickte, scheinbar hatte sie auch ein sehr gutes Gehör.

„Meister wird bestimmt wieder kommen. Er hasst es, wenn andere sein Heim betreten.“ erklärt das Mädchen.

„Ich spüre jetzt nicht, dass das Mädchen uns angreifen wird, aber… sollte es mit ihr zu einem Kampf kommen, dürfte es nicht einfach werden. Sie steht, als wäre nichts passiert.“ flüstert Sina ins Ohr von Sherry.

„Ich bin Sina die Verteidigerin und das ist meine Freundin Sherry, wir sind gekommen um deinen Meister zu töten.“ stellte Sina sich und Sherry vor.

„Meinen Meister töten? Mein Meister sagt es auch immer zu mir, dass er mich töten wird, aber ich verstehe nicht, was er damit meint.“ reagierte das Mädchen ahnungslos.

„Eh… hast du denn einen Namen?“ fragte nun Sherry, aber das Mädchen schüttelt nur ihren Kopf. „Meister nennt mich immer nur widerliche Kreatur, ekelhaftes Vieh oder anderes.“

„Langsam habe ich wirklich Lust, deinen Meister nicht mehr so schnell zu töten. Was bist du eigentlich?“ hakte Sina nach.

„Keine… Ahnung? Ich habe schon immer hier gelebt und habe den Schatz des Meisters immer sortiert. Immer brav den Meister begrüßt und verabschiedet, aber er hat mich immer nur angebrüllt oder zur Wand geschleudert.“ hielt das Mädchen den Kopf schräg.

„Eh… das wird noch eine spannende Unterhaltung…“ dachte Sina.

Friedrich rannte mit den Kinder aus der Burg raus auf den Innenhof, als auf einmal ein großer Schatten über ihnen erschien. Der Drachen landete auf der Burg und ein Teil der Burg stürzte durch das Gewicht des Drachens in sich zusammen. Sofort schrien Themba und Alwin nach ihrem Vater, aber Ralph fing sie auf.

„Beruhigt euch, wir müssen uns in Sicherheit bringen!“ brüllte Ralph bei dem Krach, den der Drache verursachte.

„Glaube… dafür haben wir keine Zeit mehr, schau doch!“ schrie Amy und alle schauten sich den Drachen an.

Er wirkte, als hätte er etwas gesucht und als er die Kinder sah, hätte man schwören können, dass er lachte, dann öffnete es sein Maul.

„Oh nein…“ murmelt Friedrich. Ralph umarmte Themba und Alwin, in der Hoffnung, dass er sie mit seinem Körper beschützen kann, während Matthieu zitternd sein Schild hoch hob und Amy sich hinter ihm stellte.

Man sah, wie sich was in seinem Maul bildete und der Drachen zum Angriff übergehen wollte, als er ruckartig seinen Kopf zum Himmel drehte. Er schluckte seinen Atemangriff und brüllte in einer Lautstärke, die alles zum vibrieren brachte.

Die komplette Burg bekam sofort Risse, alle Fenster, die noch irgendwie heil waren in der Hauptstadt wurden augenblicklich zerstört. Dann sprang er von der Burg hoch und flog in den Himmel.

„Geht… es dir gut Themba? Und dir auch Alwin?“ fragte Ralph vorsichtig, während sich beide an ihm klammerten.

„J… ja, glaube schon… was ist denn passiert?“ stottert Themba.

„Keine Ahnung, aber der Drachen ist weggeflogen.“