Ich bin wiedergeboren und die zerstörte Stadt?

„Wie lange wird die Reise noch dauern bis zur Stadt?“ fragte Sherry. „Wir sollten heute eigentlich ankommen, es sind ja schon fast mehrere Wochen vergangen.“ antwortet Sina.

„Hmm… irgendwie vermisse ich die Villa wieder…“ murmelt Sherry, die neben Sina saß.

„Oh? Vermisst du etwa das Himmelsbett?“ neckte Sina ihre Freundin, aber sie bekam nur einen roten Kopf. „Oh? Wirklich jetzt?“

„Können wir über was anderes reden? Sonst kann ich mich nicht mehr kontrollieren!“ murmelt Sherry, während Sina grinst.

„Hmm… dann tue ich dir einfach mal den Gefallen. Sag, kannst du mit dem Kompass umgehen?“

„Huch? Natürlich. Jeder kann mit einem Kompass umgehen.“

„Eh… ich nicht. Ich habe festgestellt, dass ich immer zu den Orten gebracht wurde, aber eigenständig? Kein einziges Mal, dazu die Blamage, die ich mir selber in der Mine zugefügt habe, weil ich die Karte von Vater nicht lesen konnte…“

„Dann werde ich dein Steuermann sein und dir den Weg zeigen!“

„Oh ja, da freue ich mich schon darauf.“

„Herrin… wir… sind in der Nähe der Stadt… wenn es denn eine Stadt war.“ meldet sich der Kutscher auf einmal.

„Dann halt an.“ befahl Sina nur und stieg mit Sherry aus. Man konnte wirklich eine verbrannte und zerstörte Stadt sehen.

„Hmm, wie ich befürchtet habe. Hoffentlich kam die Warnung rechtzeitig an und konnte die Bewohner frühzeitig retten.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Was sollen wir jetzt machen?“ fragte Sherry, während Sina überlegte. „Kutscher, du reist in die nächste Stadt und sagst denen, dass die Hafenstadt Coari von Bothar angegriffen wurde. Danach kannst du wieder nach Fanfoss zurückreisen.“ Der Kutscher nickte und machte sich sofort auf den Weg.

„Und wir gehen in die Stadt und schauen, ob wir vielleicht noch was machen können.“ schnappte Sina ihre Freundin und flog in die Stadt, aber…

Bothar hat richtig gewütet und nichts hinterlassen, keine Tiere oder Insekten machten irgendwelche Geräusche.

„Diese Stille… ist unheimlich.“ murmelt Sherry, als Sina mit ihr im Zentrum landete. „Stimmt, irgendetwas müsste doch sein, aber… ist das wirklich ein normaler Drachen? Egal, wo ich hinschaue, aber…“ wusste Sina es ebenso nicht wirklich zu beschreiben.

„Ich weiß was du meinst. Ich bin kein Drachenexperte, daher kann ich es dir nicht sagen.“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Lass uns ein… etwas heiles Gebäude suchen und unsere Ausrüstung anlegen. Es ist Zeit, dass wir dem Spiel ein Ende machen.“ war Sina ein bisschen wütend.

„Dort… sieht aus wie ein Gasthaus, lass uns dort umziehen und dann die nächsten Schritte planen…“ zeigte Sherry auf ein Gebäude.

„Aber wenn ich mich hier so umschaue… ist die Verwüstung schon etwas länger her. Keine Wärme oder Rauch.“ grübelt Sina bei ihrer Beobachtung.

Die Himmelinsel flog mit einer langsamen Geschwindigkeit auf die Hauptstadt zu, ohne das deren Bewohner von der kommenden Gefahr wussten, beziehungsweise damit rechnet, bald angegriffen zu werden.

Das Drachenmädchen sortierte die Schätze, die ihr Meister mitgebracht hatte und wurde wie üblich angebrüllt, warum sie überhaupt existiert.

Das Mädchen hat keinen eigenen Willen oder Selbstwertgefühl. Sie wusste auch nicht, was sie genau ist, noch hat sie jemals ein anderes Lebewesen außer ihren Meister gesehen. Die Insel hatte eine eigene Wasserquelle und das Fleisch bestand nur aus Kadavern, die aus dem Maul von ihrem Meister herunterfiel.

Sofort spürte sie, wie ihr Meister wieder erwachte und rannte zum Ausgang, um ihren Meister zu verabschieden. Sie weiß selber nicht warum sie es macht, aber irgendetwas in ihr sagte, dass es so richtig sei.

„Ich wünsche ihnen eine erfolgreiche Jagd.“ verbeugte sich das Drachenmädchen, wird aber von Bothar zur Seite geschlagen.

„Widerliche Kreatur, ich weiß immer noch nicht, warum ich dich am Leben lasse… Du kennst deine Aufgabe?“ knurrte der schwarze Drachen hasserfüllt.

Hustend stand das Drachenmädchen auf und nickte: „Sobald…sich etwas der Insel nähert, soll ich schreien.“

„Grrr… nicht das es die Winzlinge jemals schaffen werden…“ knurrte Bothar beim rausgehen und ließ das Drachenmädchen zurück. Ihre Wunden sind sofort wieder verheilt und ging wieder… in ihre Höhle rein.

Ab und zu mal fand sie Bücher oder andere Gegenstände und versuchte sie zu entziffern, aber für sie sind es nur Bilder, die sie nicht wirklich versteht.

„Ob mich mein Meister irgendwann umbringt? Dann geht es mir bestimmt besser…“ flüstert das Drachenmädchen, dessen Bedeutung sie nicht wirklich verstand.

„Soo, dann zeig mal, was du uns geschneidert hast.“ war Sina schon etwas aufgeregt. Sherry holte es aus dem Inventar raus und es sah aus wie einer der alten Pilotenanzüge aus dem 2. Weltkrieg.

„Es ist ein ganzer Anzug, der mit Wolle gefüttert ist. Es kann sein, dass er am Anfang eng anliegt, aber es soll so sein, denn nur wir selber produzieren Wärme in der Luft oder? Er geht bis zum Hals hoch und für unsere Gesichter habe ich bei Brandrulim Schutzbrillen herzustellen lassen. Mit denen habe ich unsere Helme und Masken gebaut. Ich habe mich bewusst für eine schwarze Farbe entschieden, denn bei so einer Höhe, dürfte so ein schwarzer Punkt im weißen Himmelsmeer eher auffallen.“ erklärt Sherry und Sina nickte.

„Du bist echt ein Schatz, dann lass sie uns anziehen…“ lobte Sina. „Bei dir musste ich wieder ein bisschen tricksen. Aber mit Knöpfen habe ich das Problem gelöst, so dass du keinen kalten Rücken bekommst, wegen deinen Flügeln.“ half Sherry ihr beim Anziehen.

Nun sah Sina aus wie ein schwarzer Bomberflieger mit dazu passendem Helm und Schutzbrille. Sie merkte sofort, wie es ihr warm wurde und war froh, dass sie nichts weiter als ihre Unterwäsche trug.

„Puh, mir ist jetzt schon warm, am besten du beeilst dich.“ drängte Sina ihre Freundin, aber Sherry konnte sich schneller anziehen.

„Du siehst damit verdammt sexy aus meine Liebe.“ lächelt Sina anrüchig. „Oh man… konzentriere dich lieber auf unsere Aufgabe!“ grinste Sherry.

Sina holte ihren Tragegurt raus und zog ihn an. Sie und Sherry haben das schon in Fanfoss vorher getestet und hatten nichts zu meckern.

„Warte, lass uns eben schauen, wie wir fliegen müssen.“ meinte Sherry und hatte damit recht. Sina holte die Karte raus und legte sie auf einen Tisch. Sherry studierte die Karte mit ihrem Kompass, den sie in den rechten Handschuh eingebaut hatte und nickte dann.

„Ok. Dann können wir!“ sagte Sherry und schnallte die Gurte um sich fest. Nachdem alles ok war, merkten sie einen Fehler. „Glaube… wir hätten es draußen machen müssen.“ murmelt Sina und beide Damen kichern. „Dann musst du mich halt tragen.“ kommentiert Sherry.

Gesagt, getan. Sie waren draußen und Sherry zeigte Sina in welche Richtung sie fliegen müssen. „Auf geht’s!“ rief Sina noch, bevor sie direkt in den Himmel flog.

Es dauerte nicht lange und sie hatten wieder die Höhe erreicht, die nur wenige Lebewesen erreichen können. Sherry hat sich ein Fernrohr genommen und fing an zu suchen.

„Immer in diese Richtung. Ich melde mich, wenn du die Richtung ändern sollst.“ befahl Sherry und Sina: „Jawohl Kapitän!“

Hauptstadt von Efrana:

„Themba… ich möchte keinen Streit mit dir, aber du bist nicht unbedingt eine Hilfe, wenn du jedes Mal die Helden fertig machst!“ redet der König geduldig auf Themba ein. Ralph war leider auch beim Gespräch dabei und würde gerne woanders sein.

„Vater… Gerade du hast doch den Kampf zwischen den Helden und Ralph gesehen. Du hattest schon überlegt, sie irgendeinem Monster vorzusetzen. Nun arbeiten sie sogar noch fleißiger als vorher. Du solltest mir dankbar sein, dass ich dich auf meine Art und Weise unterstützte.“ erklärt Themba.

„Das… ist sehr löblich, aber du solltest überlegen, wie es in der Zukunft weiter geht. Wenn du jetzt schon mit den Helden ein Problem hast, wie geht es dann weiter? Ich bin froh, dass ihr kaum Kontakt miteinander habt, aber jedes Mal, kommt es mehr oder weniger zu einem handfesten Streit und ich möchte das einfach nicht mehr.

Ich bitte dich einfach nur, am besten nichts zu sagen. Denn ich habe genug andere Sorgen, wie zum Beispiel der Drache, der uns vielleicht angreifen könnte.“ wirkte der König nun erschöpft.

„Ein Drache? Davon höre ich zum ersten Mal.“ hob Themba nur eine Augenbraue misstrauisch hoch.

„Ja. Gildenmeisterin Keya hat mich darüber aufgeklärt, bevor das Duell mit Ralph stattgefunden hatte. Viele Bewohner haben die Stadt verlassen, aber laut Friedrich sind noch über die Hälfte der Bevölkerung anwesend und die muss ich nun mal beschützen.“ nickte der König.

„Und wir haben niemanden… der sich diesen Drachen annimmt?“ wurde Themba nun ein bisschen nervös.

„Doch, Lady Sina. Aber wir wurden gewarnt, dass wir damit rechnen müssen, das Lady Sina es nicht rechtzeitig schaffen wird, den Drachen vorher abzufangen.“ merkte der König das Problem an.

„Hmm… es beruhigt mich, das meine große Schwester Sina den Drachen bekämpft, aber wenn die schon die Warnung aussprechen?“ murmelt Ralph.

„Eben. Selbst Lady Sina kann nicht alles und Bothar ist wirklich ein Drachen, der seit Jahrtausenden in Alliancia für Unruhen gesorgt hat. Ich bin froh, dass endlich jemand sich des Problems annimmt, aber… naja, hoffen wir einfach, dass sie ihn vorher aufspürt.“ beruhigte der König die beiden… als auf einmal die Burg vibrierte.

Ralph umarmte sofort Themba, während der König sich auf seinem Stuhl festhielt. Dann war es wieder vorbei. Sofort ging der König zum Fenster und verlor seine Sprache.

„Papa? Was ist passiert?“ fragte Themba ängstlich, als Ralph sie losließ. „Der Drachen ist hier…“ murmelt er nur.

Die Stadt stand unter schwarzen Flammen, überall rannten Personen, aber wovon sich der König nicht losreißen konnte war der Drachen selber.

Es war komplett schwarz und hatte eine Größe… die man nicht beschreiben konnte. Wenn er auf der Burg landen würde, könnte er sie mit seinem Gewicht vermutlich begraben.

Der Drachen machte wieder einen Sturzflug und ließ seinen schwarzen Drachenatem auf die Stadt fallen. „Dann hat Lady Sina… es nicht rechtzeitig geschafft.“ kam der König zu der Erkenntnis.

„Papa, du musst deinem Volk helfen!“ rüttelt Themba ihn wach und er nickte. Simon und Friedrich kamen mit den Helden ins Zimmer gerannt.

„Karl, ich brauche es nicht so sagen oder?“ fragte Simon und der König schüttelt den Kopf. „Nein. Bringt meine Kinder in Sicherheit und lasst unsere Stadt verteidigen!“ ließ der König seine königliche Autorität ausstrahlen.

„Wir können ihnen helfen!“ meldet sich Matthieu und Amy nickte. „Nein, ihr müsst ebenso in Sicherheit gebracht werden. Das sind die Gefahren, wovor ihr uns am wenigsten helfen könnt. Ralph du beschützt meine Tochter und die Helden, hast du das verstanden?“ befahlt der König und Ralph salutierte nur.

„Wenn die Kinder mir bitte folgen würden? Wir müssen noch Prinz Alwin holen, bevor wir gehen.“ brummte Friedrich und lassen den König sowie Simon zurück.

„Was ist passiert, dass Lady Sina es nicht geschafft hat?“ murmelt der König niedergeschlagen, als er den nächsten Angriff des Drachen beobachtete.