Ich bin wiedergeboren und eine Amok laufende Puppe?!

„Was meinst du Mel?“ fragt Suki ihre Freundin, aber Mel schüttelt den Kopf. „Es… geht einfach nicht?! Ich habe sooft im Leben Menschen oder Gegenstände heimgesucht und wieder verlassen, aber ich stecke hier fest!“ wurde Mel leicht panisch.

„Öh… ?“ hielt Christoper den Kopf schrägt und bekam auf einmal einen wütenden Blick von Mel. „Warte…“ wollte Christoper noch sagen, aber eine Druckwelle krachte ihn direkt durch die Tür.

„Das hast du mir angetan!“ schrie Mel und Suki wollte sie beruhigen. „Warte, es bringt nichts wenn du ihn… jetzt umbringst!“

Der Dungeonfarmer ist gegen die Kellermauer gekracht und stand hustend auf, als er Mel auf sich zustürmen sah mit erhobener Faust. Er sprang sofort zur Seite und Mel schlug in die Mauer, die sofort großflächig zerstört wurde und die Villa zum wackeln brachte.

„Warte, Mel! Vielleicht kann ich dir ja irgendwie helfen, aber wenn du mich tötest…“ wollte Christoper auf sie einreden, aber er drehte sich um und fing an zu rennen, als Mel wieder auf ihn zugerannt kam.

„MEL!“ schrie Suki hinterher. Louis und Sherry standen im Flur und wollten schauen wo der Krach herkam, als Christoper mit panischem Gesicht an ihnen vorbeirannte.

„Christ? Was ist los?“ wundert sich Louis, aber hörte von Christoper nur: „Haltet Mel auf!!!“ Louis und Sherry schauten sich verwundert an, als eine weiße nackte Frau mit roten Haaren auf sie zugerannt kommt.

„Erm… wer sie auch….“ wollte Louis die für ihn unbekannte Person aufhalten, wird aber einfach von Mel in die Übungshalle geschubst, wo er den Boden entlang schlittert. Sherry staunte nicht schlecht und Mel rannte weiter hinter Christoper her.

Dann kam Suki schon angerannt. „Schnell, du musst mir helfen, Mel zu beruhigen!“ packte Suki Sherry an die Schulter.

„Eh? Aber wo ist denn Mel und wer war die Frau eben?“ wunderte sich Sherry. „Das war eben Mel, keine Zeit für eine Erklärung, nun komm!“ zog Suki Sherry mit, die die Information noch am verarbeiten war.

„EH?! Das war Mel? Aber…“ riss Sherry ihre Augen auf, aber Suki schüttelt nur den Kopf. „Egal was, aber verletzt sie nicht!“ sagte Suki nur.

Christoper ist die Treppe hoch gestürmt und trifft auf die Zwerge Erilag und Thomddir. „Schnell! Haltet die Frau hinter mir auf!“ rief er ihnen zu. Beide schauten in seine Richtung. „Was ist los?“ fragt Thomddir, als die Tür aus dem Rahmen gesprengt wird, die Christoper hinter sich zugeworfen hatte.

„Das ist los!“ rannte der Dungeonfarmer an ihnen vorbei. Nun sahen die Zwerge eine weiße Frau und Thomddir stellt sich ihr in den Weg. „Ich weiß zwar nicht was los ist aber…“ wird von einer Druckwelle in einen großen Schrank geschleudert, der sofort kaputt ging. Erilag zog sein Schild und seine Waffe um gegen die Frau zu kämpfen, aber Mel packte ihn einfach am Schild und schleudert ihn durch die Eingangstür, die sofort zu Bruch ging.

„Hör doch auf Mel! Du machst nur Sina sauer!“ rief Suki hinter ihr, aber scheinbar ist es bei Mel nicht angekommen und diese sah nur, wie Christoper in die Küche rannte. Mel fing an zu schweben und flog in die Küche, wo sie den Mann stellte.

„Mel! Bitte, beruhige dich! Wir finden schon eine Lösung!“ stand Christoper hinter dem großen Küchentisch, in der Hoffnung, dass der Tisch ein Schutz für ihn sein könnte, aber…

Überall gingen Schubladen auf und das Besteck sowie andere Gegenstände flogen durch die Luft und mittendrin stand eine wütende Mel.

„Sag… wart ihr im anderen Leben schon immer so eine jähzornige Frau gewesen?“ kommentiert der Dungeonfarmer nur und hat damit Mel nur mehr gereizt. Alles flog auf Christoper zu, der aus dem Fenster sprang, denn dies hätte er nicht überlebt.

„Verdammt… habe ich irgendetwas um sie zu beruhigen?!“ und schaute nach Beuteln in seinem Inventar. Auf einmal wurde das Fenster samt Rahmen aus der Mauer gerissen und Mel erschien. Christoper warf ihr einen Beutel ins Gesicht und eine rote Wolke flog um Mel. Sie pustet es nur gereizt weg und schleuderte Messer auf ihn.

„Was?! Das hätte sie beruhigen sollen… eh… warte.“ fiel Christoper in Gedanken der Fehler auf, während er auswich. Er sah ein offenes Fenster und sprang rein. Es war das Zimmer von Neia sowie Melaine und… hat Melaine gerade beim Umziehen erwischt.

Sie starrten sich beide an, als Melaine eine Waffe aus dem Inventar zog und ihn dabei anlächelt, während er nur noch stärker schwitzte. „Bitte warte! Ich wollte nicht…!“ da griff die Wolfsfrau ihn schon an, während sie ihren Oberkörper bedeckt hielt.

„DU SPANNER! DU PERVERSER!“ schrie Melaine mit einem roten wütenden Kopf Christoper an, der ihren Angriff auswich, in dem er auf das Bett von Neia sprang. Auf einmal kullern mehrere Stofftiere vom Bett runter und Christoper ahnte, dass er von einer Scheiße in die Nächste landete.

Melaine schlug seitlich mit der Waffe auf ihn und der Dungeonfarmer machte einen Saltosprung, landete dann auf dem Boden und stürmte aus dem Zimmer. Christoper knallte die Tür sofort hinter sich zu und das Khukuri rammte sich durch die Tür und schrammte an seiner Wange vorbei.

„Verdammt, was ist heute los?!“ fluchte Christoper nun panisch, als er Mel schon schwebend kommen sah. Auf einmal sprangen Suki und Sherry sie an und wollten sie festhalten… nur dass sie nun mit schwebten.

„Mel, beruhige dich! Du machst hier alles kaputt in deiner Wut!“ rief Suki auf die Frau ein. „Genau, atme tief ein und aus!“ kam der Beruhigungsversuch von Sherry. Mel reagierte aber nicht, nur das Suki und Sherry beide etwas sanfter weggeworfen werden.

Christoper rannte nun ins Wohnzimmer und traf auf Neia. „Ich habe Melaine schreien gehört?“ fragte die Magierin den Mann und er sah endlich einen Hoffnungsschimmer. „Neia! Keine Zeit für Erklärungen, du musst diese Frau sofort in einen Eisblock einfrieren, vertrau mir nur dieses eine Mal!“ zeigte Christoper auf Mel, die immer näher kommt.

„Huch? Wer ist das denn?“ wirkte Neia eher interessiert. „BITTE! Sie bringt mich um!!“ rief Christoper hinter Neia. „Eh?! Ok?“ und murmelt einen Zauberspruch

Es bildete sich Eis vor Mel und als sie darüber schwebte, ergriff es sie und wurde zu einem großen Eisblock, in dem Mel eingesperrt war. „Bei der Göttin, hoffentlich kommt sie nun runter…“ murmelt Christoper dankbar, bis er und auch Neia es hörten. „Crick“

Der Eisblock bekam überall Risse und Christoper sowie Neia staunten nur, bis es explodierte und Neia durch die Druckwelle wegschleuderte. Mel schüttelt nur den Kopf und sah Christoper, der wieder aufstand.

„Verdammt! Mel beruhige dich endlich! Wir finden schon eine Lösung!“ brüllte er, aber auf einmal kam der große Sessel vom Wohnzimmer auf ihn zugeflogen und rammte ihn samt Sessel nach draußen, wo Falko auch noch erwischt wurde, weil er nach dem Lärm schauen wollte.

Beide Männer wurden unter dem Sessel begraben und Christoper war es, der es irgendwie schaffte, unter dem Sessel hervorzukriechen, als Mel vor ihm stand mit einer unzähligen Anzahl von fliegenden Schwertern.

„Bitte…“ flüstert Christoper nur noch… als eine schwarze dämonische Silhouette hinter Mel erschien. „Liebesfaust.“ und Mel wurde mit dem Kopf in den Steinboden gerammt. Durch diese Aktion wurde sie sofort Bewusstlos und die Schwerter fielen zu Boden.

„Ah.. danke Sina…“ freute sich Christoper, aber als er Sina sah, musste er die nächsten Worte schlucken, denn… sie sah sehr wütend aus.

Zehn Minuten später…

Sina saß auf dem kaputten Sessel, während Mel vor ihr auf der Wiese lag und daneben ein kniender Christoper, während hinter ihm Melaine und Neia wütend auf seinen Rücken starrten. Melaine hat Neia erzählt, was er gemacht hat und das er auf ihre Lieblinge gesprungen ist.

Die anderen haben sich von den Angriffen von Mel erholt, aber richtig glücklich sahen sie alle nicht aus, vor allem Suki, die scheinbar Schuldgefühle hatte.

„Sooo… kann mir einer erklären, warum Mel meine Villa auf den Kopf stellt?“ lächelt Sina freundlich, aber allen dreht sich nur der Magen um. Da ziehen sie lieber eine wütende Sina vor, denn bei einer freundlichen Sina weiß man nicht, was sich in ihrem Kopf abspielt.

„Also…“ wollte Christoper anfangen zu erklären, aber Sina hob die Hand hoch. „Warte, lass mich raten.

Du hast Mel einen Homunkulus angeboten, damit sie einen festen Körper hat um eventuell ein normales Leben zu führen und im Austausch sollte sie dir mit der Sprache helfen. Sie hat das Angebot angenommen und wollte, in deinen Augen, die Puppe kontrollieren. Als sie die Puppe aber nicht verlassen konnte, gab sie in ihrer Panik dir die Schuld und wollte dich töten.

Dabei bist du weggerannt und Mel hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen, dabei sind unsere Freunde leicht verletzt worden und sie musste von mir aufgehalten werden. Ich liege vermutlich nicht sehr weit daneben oder?“ lächelt Sina weiter freundlich.

„Das… ist richtig…“ murmelt Christoper.

„Warum… Melaine und Neia dich so wütend anstarren, weiß ich nicht so genau, aber irgendetwas hast du angestellt bei deiner Flucht. Das Problem darfst du natürlich allein lösen. Mich interessiert viel mehr, wie du an diesen Homunkulus ran gekommen bist und es Mel anbieten konntest. Du hast vielleicht damit Mel einen Gefallen getan, aber dann wiederum auch nicht.“ wirkte Sina nicht mehr so freundlich, während sie Mel´s Körper begutachtet.

„Du weißt was es ist?! Ich habe ihn in einer Ruine gefunden, wo Nekromantie und ähnliches ein normaler Umgang war aus einer verlorenen Zivilisation!“ staunte Christoper.

„Natürlich weiß ich was das ist. Es sind künstliche Menschen, denen eine Seele fehlt. Aber dieser Körper scheint mir ziemlich modern zu sein. Wir Dämonen besitzen so eine ähnliche Technik, aber was wir eher beseelen sind Kriegsmaschinen oder Killerpuppen. Natürlich haben sie gegen Dämonen keine Chance, aber… ihr habt alle selbst erlebt, was passiert ist.“ erklärt Sina.

„Und… was meinst du mit, das es einerseits gut ist und anderseits schlecht?“ fragte Suki.

„Weil es eine zweite Chance zum Leben ist und wenn man ihr Gefäß zerstört, sterben sie endgültig. Keine Wiedergeburt, wenn so ein System existiert, nichts. Da war Mel in ihrer Geisterform besser aufgehoben. Nun muss sie ihr zweites Leben leben. Hättest du mich in deinen Plan besser einbezogen, dann hätte ich dir die Informationen gegeben, aber ich dachte nicht, dass man diese Homunkulus auch hier findet.“ schimpfte Sina Christoper aus.

„Woher soll ich das denn wissen?!“ wollte sich Christoper wehren, aber ein Blick von Sina reichte aus, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Du übernimmst die Verantwortung von Mel und über diese Schäden in meiner Villa wollen wir uns doch nicht wirklich groß unterhalten oder? Wie man mir einmal sagte: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.“ lächelt Sina wieder freundlich und Christoper nickte nur.

„Wie… hast du erkannt, dass es Mel war? Ich habe sie nur als Frau gesehen, aber näher betrachtet… sind es zumindest Andeutungen einer Frau oder?“ fragte Louis.

„Hmm… gute Frage? Irgendetwas ist mit meinem roten Auge, dass ich eure… Aura in Farben sehen kann. Aber ich wusste nicht, dass es Dämonen allgemein können. Ich muss mal Tio und Mio fragen, ob es an dem Vampirblut liegt.“ wiegelt Sina den Kopf.

„Eh? Was hat denn das Vampirblut damit zu tun?“ wundert sich Neia. „Justus hat mir erklärt, dass Vampire und Dämonen kein Blut des anderen trinken dürfen, weil es… Nebenwirkungen hätte. Bei mir kann man es nicht übersehen, zumal ich keinen Dämon kenne, der so gigantische Flügel hat wie ich. Bin ja mal gespannt, wie ich das meinen Vater erklären soll…“ wurde Sina bei der Erklärung immer leiser.

„Auf jedenfalls haben Mio und Tio scheinbar viel Glück, außer das sie eine rote Strähne haben und stärker geworden sind, als ich ihnen damals das Blut gegeben habe. Ich hatte schon Schuldgefühle bekommen, als Justus mir dies erklärt hat. Aber der dunkle Gott hat scheinbar ein Auge auf sie, weswegen ich mir keine weiteren Gedanken darüber mache.“ beendet Sina ihre Erklärung.

„Deswegen habt ihr die Flügel bekommen. Mir wurde erklärt, dass es eine heilende Wirkung hätte, je älter ein geborener Vampir ist.“ nickte Neia.

„Und was machen wir nun mit Mel wenn sie aufsteht?“ fragte Thomddir.

„Du kannst ruhig deine Augen öffnen Mel.“ stupste Sina sie mit ihren Füßen an. Mel öffnete ihre Augen und starrte Sina an.

„Woher… wusstet ihr das?“ wundert Mel sich. „Nur weil du wie eine Puppe aussiehst, kann man dein Gesicht schon zucken sehen. Dein neuer Körper ist viel moderner als die von den Dämonen. Hast du dich wieder beruhigt oder möchtest du…?“ beendet Sina ihre Frage nicht, hielt aber eine Faust hoch.

Mel kniete nun ebenso vor Sina und antwortet panisch: „Es tut mir leid, ich werde die Verantwortung übernehmen!“ und legte ihren Kopf auf den Boden. Verwundert hob Sina eine Augenbraue, dann wurde es schwarz mit einem großen weißen Grinsen.

„Oh oh…“ murmelt Sherry nur, weil Sina wieder eine Idee hat und Suki musste ihr auch zustimmen.

„Das wirst du natürlich. Die Kosten für die Reparaturen werden nicht billig sein, aber du hast kein Geld oder? Naja, als Geist brauchte man es nicht wirklich. Deswegen wirst du dich von Christoper ausstatten lassen und Abenteurer werden, damit du an das Geld kommst.

Ich befehle dir daher: Lebe dein zweites Leben!“ sagte Sina mit einem ernsten Ton in der Stimme. Die Zuschauer mussten staunen, wie Sina wieder geschickt jemanden zwingt, sein Leben zu akzeptieren… auch wenn es mit Schulden beginnt.

Christoper wollte Sina wegen der Ausstattung widersprechen, bekam aber nur „gereiztes“ Räuspern hinter ihm zu hören und er niedergeschlagen sein Schicksal akzeptiert.

„Aber… Herrin? Ich…“ auf einmal fielen viele schwarze Tränen von Mel´s Gesicht. Sina schaut erstaunt in das Gesicht von Mel, die selber noch nicht gemerkt hat, dass sie weint. Die Dämonin kniete sich vor Mel und umarmte sie.

„Ist schon gut, lass dir Zeit.“ streichelt Sina ihr rotes Haar. „Herrin… was sind das für Gefühle?“ wundert Mel sich.

„Hm… bist du denn traurig oder eher glücklich?“

„Glaube… glücklich.“

„Dann sind es Freudentränen.“