Ich bin wiedergeboren und die Nachwirkungen des Vampirkrieges

In Alliancia:

Alle Vampire, die von Acula erschaffen wurden, wussten sofort dass ihr Meister gestorben ist. Das Band was beide verbunden hatte, wurde getrennt. Die stationierten Vampire in Alliancia schauten sich alle ungläubig an und waren überfordert. Sie hätten nie im Traum gedacht, dass ihr Meister getötet werden kann. Sie zogen sich alle zu ihren Standorten zurück. Es gab für sie keinen Grund mehr, die Befehle des… Meisters zu befolgen.

Abenteuergilde von Fanfoss:

Tio und Mio waren bei Sherry, die noch im Schlaf auf dem Bett im Krankenzimmer lag, als beide es spürten. Sie griffen sich gleichzeitig ans Herz und schauten sich an und fingen laut an zu weinen, das Prashi angerannt kam.

„Was ist los?!“ verlangte sie sofort zu wissen, aber die Zwillinge schütteln nur ihre Köpfe und umarmten sich. Es dauerte viele Minuten, bis sie sich halbwegs beruhigt haben, dass sie vernünftige Antworten geben konnten. Nun waren auch Ma Shi und die anderen Abenteurer, die gegen die Meuchelmörder gekämpft haben, anwesend.

„*snif* Vater… wurde getötet.“ murmelt Tio. „Die… SSS-Abenteurer konnten ihn besiegen.“ flüstert Mio weiter. Sie haben damit gerechnet, dass ihr Vater vielleicht getötet werden kann, trotzdem war es für sie ein Schock, dass jemand so starkes wie ihr Vater besiegt werden konnte. Acula… hat immer diese Art von Unbesiegbarkeit ausgestrahlt und nun müssen… sie ihre Gefühle in den Griff bekommen, denn wenn ihr Vater tot ist, sind ihre anderen Geschwister ebenso gestorben.

Die Anwesenden rissen erstaunt ihre Augen auf, aber Prashi verstand, dass die Zwillinge nur bedingt ihre Freude teilen konnten und umarmte sie tröstend.

„Keine Sorge, auch… wenn ihre eure Familie nun verloren habt, so habt ihr immer noch eure Freunde.“ flüstert Prashi ihnen ins Ohr und nun weinten die Zwillinge sich bei Prashi aus. Die anderen Anwesenden verließen den Raum, damit die Zwillinge und Prashi mit Sherry alleine waren.

„Dann… haben wir Abenteurer den Krieg gewonnen oder?“ fragte Onesta nun vorsichtig. „Das müssen wir annehmen. Ich sehe keinen Grund, warum Mio und Tio uns anlügen sollten, es hat sie ja ziemlich mitgenommen.“ antwortete Kunz.

„Sag… waren die Symbole auf ihren Händen schon immer dort gewesen?“ frage Castien, als ihm auffiel, das bei Tios linke Hand und Mios rechte Hand ein Symbol war, was er nicht entziffern konnte.

„Nein, nicht wirklich, aber wir können sie auch später dazu befragen. Gestehen wir ihnen die Trauer.“ meinte Ma Shi und alle Abenteurer waren damit einverstanden, ansonsten wurde dafür gesorgt, dass alle Gilden informiert wurden, dass die SSS-Abenteurer erfolgreich gegen einen Vampirkönig gesiegt haben.

Irgendwo auf der Welt:

Eine Frau und ein Mann genossen ein Glas mit roter Flüssigkeit, als sie spürten, wie Acula gestorben ist. Sie starrten sich beide an und fingen laut und lange an zu lachen.

„Ausgerechnet er stirbt als erstes?“ kichert die Frau mit den roten Augen und der Mann nickte ihr zu. „Scheinbar… hat unser großer Bruder einen Gegner gefunden, den er… wohl unterschätzt hat.“ schmunzelt der Mann.

„Was meinst du, sollen wir ihn rächen?“ fragte die Frau grinsend, aber der Mann schüttelt nur den Kopf. „Aber nein liebe Schwester, daran ist er selber schuld. Ich finde… wir sollten uns bei dem Sieger „bedanken“.“ schlug der Mann vor.

„Eine… interessante Idee. Wir sollten überprüfen, wer nun seinen Clan kontrolliert.“ stimmte die Frau zu und der Mann nickte.

Im zerstörten Schloss.

Louis hat eine Decke über Sina gelegt und ihre Waffen haben sie auf ihr gelegt. „Was für ein Kampf. Ich kann es mir nicht vorstellen, wie sie gegen diesen Vampir gekämpft hat.“ schüttelt Thomddir den Kopf.

„Selbst wenn ich es euch erklären würde, aber… Sina konnte mit dem Mann mithalten, trotz der Wunde, die sie durch mich erhalten hat…“ murmelt Louis niedergeschlagen, aber Neia tröstet ihn.

„Wir wussten doch nicht, das Acula so verdorben war und dies ausnutzte. Wenn es dir so auf dem Gewissen lastet, entschuldige dich einfach bei Sina, wenn sie wieder wach ist. Ich glaube, sie… wird ihren üblichen Kommentar dazu abgeben, aber dir verzeihen, sonst hätte sie dich nicht gerettet.“ schlug Neia vor und Louis nickte nur.

„Was… hat Sina da ausgespuckt? Es ätzt sich noch immer in den Boden.“ fragte Falko seinen Freund Christoper, die gemeinsam die Flüssigkeit beobachten.

„Ehrlich? Keine Ahnung. Es macht den Eindruck, als wäre es Säure, aber… vielleicht sollten wir Sina das fragen, vielleicht hat sie eher eine Ahnung.“ meinte Christoper nur.

„Nun… mein Wolf sucht sich gerade einen Weg zu uns, wie sehen denn nun unsere Pläne aus? Wollen wir wieder warten bis Sina aufwacht? Ich meine… Thomddir kann seine Arme nicht benutzten und mir dreht sich immer noch… mehr oder weniger der Kopf.“ fragte Melaine.

„Eine gute Frage, mich interessiert, ob die anderen Vampire, die wir hier getroffen haben, uns Probleme machen werden.“ stimmte Thomddir zu.

„Keine Sorge, wir werden keine Hand an euch legen.“ sprach eine männliche Stimme hinter ihnen. Die Abenteurer drehten alle ihre Köpfe zu der zerstörten Tür und sahen den Butler, der sie ins Schloss geführt hatte.

„Wie sollen wir das verstehen? Wir haben euren Meister getötet, wollt ihr keine Rache oder so üben?“ hakte Falko misstrauisch nach, aber der Vampir schüttelt nur den Kopf.

„Nein. Wer unseren Herrn besiegen kann und auch seine Kinder, gegen den werden wir keine Chance im Kampf haben. Wie ich am Anfang schon betont habe, wir sind nur für die Hausverwaltung zuständig und haben keine… nennenswerte Kampferfahrung.“ erklärte der Butler.

„Wir können also einfach so raus spazieren?“ wirkte selbst Louis verwundert und der Butler nickte. „Ich kann euch für die liegende Dame eine Trage besorgen und den Weg nach draußen zeigen, dass… ist das mindeste was ich persönlich für euch tun kann.“ bot der Vampir an.

„Kann… es sein, dass du gegen deinen Willen zum Vampir wurdest?“ fragte nun Melaine und wieder nickte der Butler.

„Das ist richtig. Meister Acula liebte starke erschaffene Vampire über alles, aber er wusste auch, dass er gewisse… Personen braucht, die unseren Clan verwalten und hat auch einfache Menschen zu Vampiren verwandelt. Einige haben sich angeboten, aber mein Herr war ein grausamer Mann und nahm sich lieber was er wollte. Ich gehörte zu den Opfern und habe mich meinem Schicksal ergeben, aber ich habe immer zu der Göttin gebetet, dass… ein Held kommen und ihn besiegen soll.“ erklärte der Butler weiter.

„Dann sollten wir verschwinden… bevor einige Vampire es sich anders überlegen.“ schlug Christoper vor. Einige der Abenteurer waren immer noch misstrauisch, aber letztendlich wollten sie alle aus der Gefahrenzone raus.

„Wenn… ihr mir die Frage erlaubt, aber Herrin Tio und Mio leben in Fanfoss oder?“ fragte der Butler die Abenteurer. Sie schauten sich alle gegenseitig an und es war Neia, die die Frage beantwortet.

„Ja, warum wollt ihr das wissen? Hegt ihr immer noch an der Aufgabe eures Meisters sie zu töten?“ verlangte Neia zu wissen, aber der Butler schüttelt nur den Kopf.

„Mitnichten, mit dem Tod sind alle seine Befehle nichtig geworden. Normalerweise… übernimmt dann das älteste Kind die Führung, nur… habt ihr sie alle getötet oder? Damit sind Mio und Tio nun unsere Clanführer.“ erklärte der Butler und die Abenteurer haben ihre Sprache verloren.

„ … Habe ich das… richtig verstanden, dass die Zwillinge nun den Clan führen werden? Wissen sie das denn?“ glaubte Thomddir dem Butler nicht so wirklich.

„Hmm, ich bezweifele es. Wenn man es genauer betrachtet, wären sie als allerletzte Clanführer geworden, weswegen man ihnen das vermutlich nicht beigebracht hat. Aber ich glaube, dass wir unter ihnen besser aufgehoben sein werden, als bei den… anderen Kindern des Meisters, außer Lord Tallon.

Er sah keinen Sinn darin gegen die Humanoiden zu kämpfen und wollte eher in Harmonie mit ihnen Leben, aber auch seine Position… hätte wenn überhaupt Zeit benötigt, um Clanführer zu werden. Einzig Lord Justus wäre in der Lage gewesen Meister Acula vom Thron mehr oder weniger zu stoßen, aber bei der Göttin, dass es dazu nicht mehr kommt, ist wirklich ein Segen, denn unter der Herrschaft von Justus… wäre ein regelrechter Krieg zwischen den Vampiren und gegen die Menschen, Elfen, Zwerge und Tiermenschen ausgebrochen.“ war der Butler scheinbar aufrichtig dankbar.

„Aber… gibt es denn keine Probleme? Tio und Mio haben Sina, der Frau auf dem Boden, ihre Loyalität versprochen.“ klärte Neia auf und der Butler riss seine Augen auf.

„Oh… das… ist nun unerwartet.“ murmelt der Butler und war am grübeln. „Wenn… ich ehrlich bin? Ich weiß es nicht. Diese Information ist neu für mich. Wenn man es eng sehen will, dürften wir nur auf Herrin Tio und Mio hören, aber wenn sie Befehle von Lady Sina empfangen… ist sie dann nicht unsere Anführerin? Am besten ich bespreche es mit den anderen. Alle Vampire werden sich an einem Ort versammeln und dann können wir das in Ruhe besprechen.“ meinte der Butler nur, als er von den Abenteurern ging.

„Oh oh, das… wird Sina nicht unbedingt begeistern, wenn sie nun einen Vampirclan leiten darf.“ murmelt Christoper und die anderen stimmten ihm zu.

Der Butler hat eine Liege besorgt und brachte auch den Wolf von Melaine zurück, die ihn sofort umarmte. Anschließend wird Sina von Louis und Christoper getragen und der Butler führte sie aus dem Schloss heraus.

Als sie im Innenhof ankamen, standen sehr viele Vampire, die als Hausdienerin und Butler gekleidet waren, aber auch einige waren normal gekleidet. Sie starrten die Abenteurer alle mit ihren roten Augen an, dann aber knieten sie sich alle vor ihnen nieder und verbeugten ihre Köpfe.

„Wa… was ist hier los?“ verlangte Falko zu wissen und der Führer erklärte es ihnen. „Es ist eine Art „Danke“ zu sagen, dass ihr uns von Meister Acula befreit habt. Einige werden… es ein bisschen anders sehen, aber es ist unwichtig. Wir haben alle den Kampf von Lady Sina gegen Justus gesehen, aber auch Meister Acula und… als hätte nicht ein Mensch gegen einen Vampir gekämpft, sondern Monster gegen Monster.“ meinte der Butler.

Was die Abenteurer so nervös machte, war diese Stille, als wäre sie eine trügerische Seite. Aber wie der Butler es ihnen gesagt hat, keiner von ihnen zeigte Anzeichen von einem Angriff. Als sie am Tor ankamen, waren die letzte Worte des Butlers: „Ich danke ihnen nochmal, dass sie unseren Meister Acula getötet haben. Damit haben sie die Welt sicherer gemacht, aber… ich muss euch trotzdem warnen. Es ist das erste Mal, dass ein Vampirkönig getötet wurde und… Lady Sina, aber auch ihr, werdet nun die Aufmerksamkeit der anderen Vampirclans bekommen.“

„Bitte? Müssen wir nun täglich über die Schulter schauen?!“ kam es entgeistert aus Melaine, aber der Butler schüttelt nur den Kopf. „Ich kann euch beruhigen, wir waren der aktivste Vampirclan auf der Welt, während die anderen lieber im Geheimen agieren.

Ich… will euch keine Versprechungen machen, denn ich kenne die anderen Clans nicht so genau, aber ihr werdet nicht wirklich um euer Leben fürchten müssten. Es würde mich nicht wundern, wenn sie euch sogar danken, dass Meister Acula getötet wurde.“

„Dann bin ich ja beruhigt…“ brummte Falko sarkastisch, während er und die anderen Abenteurer weitergingen. Sie entfernten sich immer weiter vom Schloss bis Thomddir sagte: „Ich… kann immer noch nicht glauben, dass wir das überlebt haben und das noch am gleichen Tag, auch wenn es langsam dunkel wird, aber trotzdem.“

Die anderen verstanden, was er meinte. Alle bekamen das Gefühl als hätten sie Tage gekämpft und waren auch dementsprechend… etwas Müde. Sie hatten alle nicht wirklich viel zu erzählen und schauten immer wieder nach Sina, die immer noch am schlummern war als…

Auf einmal hustete Sina sehr schlimm, als würde sie keine Luft bekommen. Louis und Christoper legten sie sofort auf den Boden und Christoper überprüfte ihren Zustand, dann packte er Sina am Kopf und drehte sie zur Seite. Sina hustete wieder eine große Menge grüner Flüssigkeit aus dem Mund, was wieder auf dem Boden ätzte und Melaines Wolf fing an zu bellen und winseln, als Rauch von der Flüssigkeit hochkam.

Aber am schlimmsten fand Christoper wie heiß Sina war. Er fasste ihre Stirn an und seine Hand wurde fast verbrannt. „Verdammt, irgendwas stimmt mit Sina nicht, sie glüht ja geradezu!“

Neia wollte ebenso überprüfen, als Melaine sich meldete: „Wir müssen Sina von… dieser Flüssigkeit wegtragen, mein Wolf meint, dass es ein tödliches Gift sei!“ und ihr Wolf gab ein wimmern von sich. Sofort packten Christoper und Louis die Griffe der Liege und trugen Sina weit genug weg von dieser Flüssigkeit.

Sie erreichten ihre alte Lagerstelle wieder und Neia zauberte auf alle einen Zauberspruch, dass die Vergiftung, sollte jemand davon betroffen sein, aufgehoben wird. Dann überprüfte sie Sina. Sina lag weiterhin auf der Liege, aber sie schwitzte sehr stark am Gesicht und strahlte eine Hitze aus.

„Ich weiß nicht was sie hat, aber das ist kein normales Fieber!“ meinte Neia und zaubert mehrere Eiswürfel um Sina, aber es dauerte nicht lange, da waren sie schon wieder weggeschmolzen.

„Was… hat sie denn nun?!“ brummte Falko unsicher und Christoper grübelte. Von allen Abenteurern hat er die höchsten „Erste-Hilfe“ Fähigkeiten und könnte mit einem Arzt aus der anderen Welt konkurrieren.

„Ihr Körper kämpft gegen irgendetwas an, aber warum? Es hätte sie durch das Elixier, was ich ihr gegeben haben, davon heilen müssen.“ murmelt Christoper.

„Eben, zumal… diese Symptome wirken auf mich, als fehlt dem Körper sogar etwas. Hat es was mit dieser grünen Flüssigkeit zu tun, die sie immer ausspuckt?“ überlegte Neia ebenso mit.

„Eine Frage… Sina hat doch mit einem Schwert sich selber und Acula verletzt oder?“ meldete sich nun Thomddir und die anderen Abenteurer nickten ihm zu.

„Richtig und… genau, dort am Schwert war auch das Blut von diesem Vampir. Neia, hast du nicht vor kurzem erklärt, das Vampirblut eine heilende Wirkung hätte?“ fragte Melaine.

„Stimmt, aber es hätte dann die gleiche Funktion wie das Elixier.“ bestätigte Neia. Sie zaubert wieder eine neue Eiswürfel, um das Fieber zu senken, dabei verzog Sina schmerzvoll das Gesicht.

„Nein, es fehlt ihr definitiv was. Es sind die Symptome eines Süchtigen, der auf Entzug ist. Hat Sina irgendetwas während der Reise immer genommen?“ fragte Christoper und schaute dabei Neia und Melaine an.

„Erm… ja sie hat diese komischen Kaublätter immer genommen. Ich habe danach mal gefragt, aber sie meinte nur, dass es ein Tick von ihr wäre und sie unheimlich schmecken sollen.“ sagte Melanie und ihr Wolf bellte es zu Bestätigung.

„Dann ist in diesen Blättern irgendein Wirkstoff, der ihr nun fehlt. Ich kann leider nicht an ihr Inventar ran kommen und habe auch… keine Gegenstände, die es mir ermöglichen!“ antwortet Christoper frustriert.

„Verdammt, sie hat zu viele Geheimnisse, vielleicht hätte ich doch ein bisschen mehr nachfragen sollen.“ fluchte Louis.

„Es bringt nichts. Lass uns das Lager wieder aufschlagen und die Nacht überstehen, im Dunkeln werden wir ohnehin nicht weit kommen. Dann werden wir Zwei-Mann Wachposten aufstellen, einer der auf Sina aufpasst und der andere… vor möglichen Hinterhalten.“ meinte Falco, damit sie etwas zu tun haben.