Ich bin wiedergeboren / Nebengeschichte 3

Ein muskulöser Jugendlicher schlägt mehrere Jungs in der Schule zusammen. „Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr die Schwachen in Ruhe lassen sollt ihr Versager? Hä?“ raunzte er die vier Jungs an.

„Wa… wartet… wir haben uns nur einen Spaß erlaubt!“ stottert einer der Jungs mit einer blutigen Nase, wird aber wieder ins Gesicht geschlagen.

„Ich erlaube mir ebenso ein Spaß wie ihr seht. Glaube, ich war beim letzten Mal nicht deutlich genug gewesen.“ drohte der Jugendliche.

„Davino Buccheri, nimm sofort Abstand zu den Kindern!“ brüllte ein Lehrer, der sich in den Streit einmischte.

„Herr Lehrer, ich wollte den Jungs nur helfen. Irgendwie sind sie alle ausgerutscht und haben sich mehr oder weniger verletzt.“ schauspielert Davino, aber er kannte den Problemschüler bestens.

„In dem du auf sie einschlägst?! Geh sofort zum Direktor, ich werde mich um das Problem kümmern.“ befahl er. Davino warf den Jungs auf dem Boden einen Blick zu, dass sie besser den Mund halten sollten.

Der Problemschüler ging gelangweilt zum Direktor. Er klopfte nicht mal an die Tür, sondern ging einfach so rein. Der Direktor war am telefonieren und als er Davino sah, seufzte er nur und beendete das Telefonat.

„Warum… kann ich nicht wenigstens eine Woche Ruhe vor dir haben? Was ist diesmal passiert?“ fragte der Direktor müde.

„Keine Ahnung, ich wollte ein paar Jungs helfen die auf den Boden gefallen sind. Der Lehrer hat mal wieder ein tierisches Theater veranstaltet, als würde die Welt untergehen, aber was soll es, ich bin halt der Buhmann.“ tut Davino ahnungslos.

„Das ist deine Meinung, aber ich weiß es besser. Du hast sie zusammengeschlagen, weil sie andere Schüler mehr oder weniger gemobbt haben. Davino, es ist eine… gute Tat, aber es darf nicht auf Gewalt beruhen!“ versuchte der Direktor auf ihn einzureden.

„Was auch immer sie versuchen mir zu erklären.“ rollte Davino seine Augen und seufzte gelangweilt.

„Ich werde deine Eltern wieder rufen müssen… und ihnen erklären, warum du aus der Schule fliegen wirst. Ich habe dir so viele Chancen gegeben, dich zu ändern. Du hast ein gutes Herz, aber deine Taten… sprechen was anderes und ich muss auf den Schulfrieden achten.“ sagte der Direktor.

„Sie entscheiden einfach so, ohne nachzufragen, was überhaupt passiert ist? Ein schöner Direktor sind sie. Aber egal, gehe ich halt auf die nächste Schule oder bin endlich alle durch.“ war Davino entnervt.

Am späten Nachmittag waren beide Elternteile von Davino anwesend und hören das Urteil vom Direktor. Sie flehten ihn um Nachsicht, aber scheinbar hat der Direktor seinen Entschluss gefasst: Davino muss von der Schule gehen.

„Es tut mir leid, aber ich habe so oft ein Auge zugedrückt, aber Davino lässt sich einfach nicht belehren. Ich musste mir die vielen Beschwerden der anderen Eltern anhören, aber irgendwo muss ich auch einen Schlussstrich ziehen.“ war das letzte Wort vom Direktor.

Davino verließ stillschweigend mit seinen Eltern die Schule. Als sie im Auto saßen, fing das Theater an.

„Warum machst du uns immer solche Probleme? Haben wir nicht schon genug Probleme?!“ brüllte nun sein Vater.

„Ich und Probleme? Wer hat denn Geld von der Mafia geliehen und musst nun die Zinsen zahlen? Ich frage mich immer wieder, wann die Schuldeneintreiber kommen und uns etwas antun!“ brüllte Davino zurück und bekam vom Vater eine Ohrfeige.

„Schatz… das war jetzt unnötig.“ kommentierte seine Mutter es nur, aber Davino hatte einen hochroten Kopf.

„Ich weiß, das ich einen Fehler gemacht habe, aber statt es mir schwerer zu machen, könntet ihr mir ruhig etwas entgegenkommen. Ich habe drei Jobs abzuarbeiten, meint ihr, ich bereue den Fehler nicht?“ wehrte sich der Vater.

„Indem wir dir was zum saufen geben, damit du besser einpennen kannst?!“ schimpfte nun Davino und der Vater seufzte nur, dann fuhren sie gemeinsam nach Hause. Dort warten seine zwei jüngeren Schwestern auf sie.

„Davino ist schon wieder zu Hause?“ „Hat er wieder Ärger gemacht in der Schule?“ kichern sie beide.

„Nein meine kleinen lieben Schwestern. Die Welt wirft die Probleme raus, als den Ursprung zu lösen, aber egal, die Erwachsenen wissen es ja eh immer besser.“ rollte Davino seine Augen und ging in sein Zimmer.

Dort machte er seinen billigen Laptop an und fing an, wieder ein paar Games zu spielen, denn die hat ihn ja rausgeworfen. Nicht das seine Noten schlecht wären, sie waren sogar ziemlich akzeptabel, dass er sogar studieren könnte, es ist einfach nur, dass Davino die Probleme mit Gewalt löst.

Er spielte ein paar Stunden, bis auf einmal aus dem Nebenraum was krachte. Davino riss sofort seine Tür auf und sah seinen Vater mit einer blutigen Stirn auf dem kaputten Küchentisch liegen, während zwei bösartige Männer über ihn ragten.

„Wie du hast das Geld nicht? Der Chef ist ein sehr geduldiger Mann, aber auch ihm reicht es so langsam. Aber er hat es schon geahnt und gibt dir die letzte Chance. Er will das Geld nächste Woche sehen, ansonsten werden wir dir ein paar Organe entnehmen müssen und… du hast ja schnuckelige Töchter… sie werden den Rest abarbeiten.“ antwortet einer der beiden Mafiosi.

„Nein! Alles, aber nicht meine Töchter!“ war der Vater nun verzweifelt. Die beiden Männer lachten und gingen aus der Wohnung raus.

„Schatz! Geht es dir gut?!“ ging Davinos Mutter zu ihrem Mann, aber er schüttelt nur den Kopf. „Es… ist nur eine Platzwunde, aber ich weiß nicht, wie ich das Geld nun bezahlen soll. Ich schaffe es einfach nicht bis nächste Woche es zusammen zu treiben…“

„Dann lass mich mitarbeiten!“ warf Davino ein, aber sein Vater schüttelt wieder den Kopf. „Es bringt nichts, du bist zu jung und hast auch nichts vorzuweisen. Selbst wenn, bekommst du das Geld nicht auf Anhieb. Ich werde mir schon was einfallen lassen, geh wieder in dein Zimmer.“ befahl der Vater.

„Verdammt, erst jammerst du, dass wir dir entgegenkommen sollen, nun lehnst du es ab. Kannst du dich bitte für etwas entscheiden? Ich… muss hier raus. Die Luft ist mir zu dick hier.“ schnappte Davino seine Jacke und rannte aus der Wohnung heraus.

„Himmel und Hölle, was bin ich in eine beschissene Familie geboren…“ fluchte Davino, die Pechsträhne wollte nicht mehr aufhören.

Davino ging in eine alte Bücherei, dessen Besitzer er kannte. „Oh, du wieder? Dich sehe ich in letzter Zeit auch immer öfter hier.“ grüßte ihn ein alter Mann.

„Hi, hier ist es nun mal gemütlich und man kann seine Ruhe bekommen.“ winkte Davino ihm zu.

„Ich habe wieder ein paar neue Mangas, wenn du daran Interesse hast?“ fragte der alte Mann wissend, dass Davino sein Angebot nicht ausschlagen kann.

„Was soll ich diesmal für dich reparieren?“ grinste Davino. „Nichts reparieren, nur zwei Regale im Keller zusammenbauen, damit ich weitere Bücher lagern kann.“ sagte der alte Mann. Davino ging sofort ans Werk und baute die Regale zusammen.

„Schön, dann kannst du sie ja lesen, aber keine Knicke!“ warnte der Mann grinsend. Davino ging in seine gemütliche Ecke, wo er keine Besucher störte und kann sich nun endlich entspannen und vom Familienstress erholen.

Er las ein japanisches Manga, wo es um eine Heldin geht, die in eine andere Welt beschworen wurde und den Dämonenkönig besiegen soll, aber dessen Tochter ihr das Leben sehr schwer machte, dass sie so starke Zweifel bekam, ob sie überhaupt ein Talent als Held hat.

„Meine Güte, eine depressive Heldin? Oder ist die Tochter so gut, dass sie die Heldin manipulieren kann? Dabei ist es doch offensichtlich, wer auf ihrer Seite steht und wer nicht. Man darf halt nicht alles glauben was man gesagt bekommt, vor allem wenn die Tochter des Dämonenkönig sich als Mensch verkleidet und den König manipuliert.“ murmelt Davino.

„Als ich würde ihre Scharade durchschauen und dem ganzen ein Ende bereiten, damit die Heldin ihrer eigentlichen Aufgabe nachgeht!“ nickte Davino.

„Dein Wunsch sei dir gewährt.“ flüsterte eine weibliche Stimme im Kopf und Davino wird in eine Lichtkugel eingeschlossen und verschwand aus der Welt.