Ich bin wiedergeboren und der Kampf nach Titanus

Das Erdbeben durch den Fall von Titanus war vorüber und die kommende Welle haben die Abenteurer ebenso überstanden. Ihr sicherer Zufluchtsort war leider immer noch von Wasser umgeben. Es hat aber wenigsten aufgehört zu regnen und die Sonne strahlte über das zerstörte Gebiet.

Neia und Sina waren bewusstlos, so bauten sie aus den Trümmern der Häuser ein behelfsmäßiges Dach. Sina hatte eine massive Beule auf der Stirn, als ihr ein Stein auf den Kopf fiel.

„Sie krachte in Titanus rein und überlebte und ein einfacher Stein schlug sie wieder ins Reich der Träume.“ schüttelt Thomddir lachend den Kopf.

„Tja, aber das beweist, was für einen Dickschädel sie hat. Vermutlich könnte sie Monster mit einfachen Kopfschlägen töten.“ grinste Christoper, der das Riechsalz wieder in sein Inventar einpackte.

„Leute? Irgendetwas kommt aus Titanus raus.“ rief Ascal und alle schauten panisch zu dem leblosen Körper. Braunartige leuchtende Faser bildeten sich zu einer Kugel, die man nicht übersehen konnte. Dann hörte es auf und sie kam auf die Abenteurer zugeflogen.

Jeder zog seine Waffen um sich zu wehren, weil sie nicht wissen, was… das für ein Ding sein soll. Es schwebte über ihnen, besser gesagt über Sina und aus der Kugel kamen die Fasern wieder herausgeflogen und fielen auf den rechten Arm von Sina.

Louis schlug danach, aber er richtete nichts aus. Sie verbanden sich wieder und ihr Treiben ging weiter. Auf Sinas rechtem Arm bildeten sich Muster und sie schien Schmerzen zu haben, zumindest schwitzte sie auf einmal sehr stark.

„Was… ist das?! Was macht es mit Sina?“ rief Melaine. Falco schoss auf die Kugel, aber der Pfeil ging einfach durch die Kugel.

Die Kugel selber wurde immer kleiner, je mehr Muster sie auf den Arm gezeichnet hat, bis sie komplett verschwand. Sinas rechter Arm ist komplett mit braunen und goldenen Zeichnungen tätowiert.

Die Schmerzen schienen für Sina vorbei zu sein und sie beruhigte sich wieder. „Was… ist jetzt genau passiert?“ fragte Ascal. Louis streicht mit einem Finger über die Tätowierung, aber sie war fest auf der Haut.

„Es ist ein Teil von Sina geworden, aber…“ Louis wusste auch nicht weiter. „Christ? Worüber grübelst du?“ hakte Falko nach. Alle drehten ihre Köpfe zu Christoper, dem man ansah, dass er schwer nachdachte.

„Ich glaube… nein. Ich weiß was es ist.“ nickte Christoper und alle warteten auf eine Erklärung. „Ich habe… diese Zeichen… Nein, das sind keine Zeichen, sondern es ist eine Sprache. Die Sprache der Götter.“ und lässt die Bombe platzen.

„Die Sprache der Götter? Davon habe ich ja noch nie gehört!“ rief Thomddir und die anderen stimmten ihm zu. „Woher weißt du das?“ frage Louis.

„In einigen richtig alten Dungeons habe ich solche Zeichen schon mal gesehen. Meist waren sie auf längst verwitterten Steintafeln niedergeschrieben. Nur wenige… Gelehrte können diese Sprache entziffern und ich konnte einen dazu überreden, mir dies beizubringen. Ich gehe nicht näher darauf ein, nur soviel will ich gesagt haben, dass man die Sprache der Götter noch nicht vollkommen entziffert hat.

Meistens stehen auf diesen Tafeln, was die Dungeons früher waren oder andere alte Geschichten. Als die Götter diese Dungeons erschaffen haben, waren da auch Warnungen über gewisse Kreaturen, die irgendwo eingesperrt sind.

Was auf Sinas Arm steht… kann ich nur raten, aber es sagt aus, dass sie Titanus besiegt hat. Hier, das stellt uns dar und dieses Symbol ist Sina. Es ist mehr eine kleine Geschichte, wie der Kampf gegen Titanus stattgefunden hat und Sina ist nun eine wandelnde Geschichte.“ erklärt Christoper respektvoll.

„Eh? Auf den ersten Blick sehen sie wie schöne Verzierungen aus, aber… dass sie eine Geschichte darstellen, da wäre ich überhaupt nicht drauf gekommen.“ brummte Falko.

„Puh… also hat Sina uns mehr oder weniger den Hintern gerettet?“ fragte Melaine, aber keiner konnte diese Frage richtig beantworten.

„Was war das denn eigentlich für eine Aura? Im Kampf gegen Louis hat sie die überhaupt nicht eingesetzt.“ fragte nun Ascal und Louis erklärte es.

„Ihr… Schwert ist eine lebendige Waffe. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, ihm solch eine Aura beizubringen, aber ich kann mir vorstellen, warum sie es nicht eingesetzt hat. Zivilisten haben nicht wirklich irgendwelche Resistenten und hätte Sina es in der Arena gegen mich eingesetzt, hätte es vermutlich viele Tote gegeben.“ und Christoper nickte bei der Erklärung.

„Kein Wunder warum sie keine lebendige Waffe von mir wollte, als ich ihr eine angeboten habe.“ dachte Christoper. Er hatte es geahnt, aber Sina hat es bisher auch nicht bestätigt.

„Nun, was machen wir jetzt?“ fragte Thomddir. „Warten wir bis das Wasser zurück ins Meer geht. Mehr können wir leider nicht machen, zumal wir zwei bewusstlose Damen haben.“ sagte Louis.

„Wenn… ich mich recht erinnere, wurde doch schon mal eine Götterbestie in der Vergangenheit erlegt oder? Gab es da auch so eine Nachricht, wer sie getötet hat?“ fragte Falco.

„Nein, aber man hat auch nicht wirklich viel darüber berichtet, so als würde man daraus ein großes Geheimnis machen. Wobei ich das Geheimnis kenne.“ mischte sich Ascal ein und klärte die Abenteurer darüber auf.

„Willst du uns auf den Arm nehmen? Eine beschworene Heldin und eine Dämonin hätten es gemeinsam bekämpft?“ brachte Melaine es auf den Punkt.

„Richtig, aber das ist die inoffizielle Geschichte. Sie hörte sich so unglaublich an, dass man sie nicht wirklich dem Volk erzählen wollte. Kein Wunder, es war wieder Krieg und man wollte nicht unbedingt sagen, dass… es Dämonen gibt, die kein Interesse am Krieg hatten.“ nickte Ascal.

„Hmm… Sina sah zumindest mit ihrer Fähigkeit wie eine Dämonin aus. Meine Hände haben richtig gezittert, als ich es gesehen habe.“ gestand Christoper.

„Das… dürfte ihre andere Fähigkeit sein. Als ich Schwertlevel 11 erreicht habe, bekam ich direkt zwei Fähigkeiten freigeschaltet, die ihr alle gesehen habt und dies dürfte bei Sina ebenso der Fall sein… Aber die zweite Fähigkeit war… komplett anders. Bei meiner Fähigkeit strahlt es Ruhe und Frieden aus, dass alles möglich ist, aber Sinas? Pure Zerstörung, schlimmer als der Zerstörungsschnitt.“ erklärt Louis.

„Sei ehrlich, wie viele Schwertmeister gab es in der Geschichte, die Level 11 oder höher erreicht haben?“ fragte nun Falko.

„Glaube… ein Dutzend?“ überlegte Louis. „Und… meinst du nicht, dass diese zweite Fähigkeit bei jedem ein bisschen anders sein könnte? Vielleicht nach der Persönlichkeit der Person oder etwas ähnlichem?“ hakte Falko weiter nach und Louis verstand, was er sagen wollte.

„Hmm, ich verstehe. Das könnte vielleicht sogar hinhauen.“ stimmte Louis zu. „Hoffnungsvoller Schnitt und Louis, irgendwie widersprüchlich wenn ich an die Vergangenheit denke.“ murmelt Christoper und schaute weg.

„Nun, wie es auch ist. Wir können uns endlich ausruhen und müssen ja sowieso warten.“ sagte Thomddir und legte sich auf den Rücken und genoss die Sonne.

Irgendwo auf der Welt in einer Burg:

„Vater… alle meine Geschwister sind nun da.“ verbeugte Justus sich vor dem Vampirkönig Acula. „Prächtig, wie viele Jahrhunderte ist es her, dass wir ein Familientreffen haben? Ich glaube man kann es an einer Hand abzählen.“ grinste Acula.

Justus schnipste mit dem Finger und seine Geschwister kamen herein. Seine Brüder Warren, Tallon, Dragos und Jasper sowie seine Schwester Fae und Karlene.

„Meine Kinder, es freut mich wirklich, euch gesund und munter wieder zu sehen!“ grüßte Acula, aber sie schwiegen alle.

„Kannst du mir verraten, warum ich überhaupt antanzen soll, nachdem du mich verbannt hast?“ fragte Fae mit langen grauen Haaren und einem blutroten Kleid mit einer scharfen Stimme, was Acula nur zum Schmunzeln brachte.

„Nun, du hast damals die wichtigsten Regeln gebrochen. Du solltest mir lieber dankbar sein, dass es nur bei einer Verbannung geblieben ist, aber wenn du möchtest, können wir das Problem auch direkt hier erledigen.“ lächelt Acula, aber seine Augen lachten nicht.

„Wo ist eigentlich meine ältere Schwester Camilla? Macht mal wieder Jagd auf Elfen oder?“ fragte der bullige Dragos. Eine große Narbe ging schräg über sein Gesicht und überall waren Muskeln an seinem Körper zu sehen.

„Hast du es nicht gewusst? Camilla wurde getötet, als sie auf der Jagd nach Tio und Mio war.“ wunderte sich Justus und alle seine Geschwister rissen ihre Augen auf.

„Camilla ist tot und… wurde ausgerechnet von den dämlichen Zwillingen getötet?“ staunte Tallon, ein dürrer Mann mit einem Dreizack.

„Nein. Tio und Mio haben zwar gegen sie gekämpft und sie hatten sogar Hilfe von einem Vieh, aber letztendlich war es jemand anderes gewesen, der sie mitten auf der Straße getötet hat.“ erklärt Justus.

„Genau. Die Mörderin meiner Tochter war es auch, die mein Spielzeug Ludwig Kelmont getötet hat, aber auch meinen Töchtern Mio und Tio Unterschlupf gewährt und in einer Abenteuergilde arbeiten lässt.“ knirschte Acula.

„Bitte? Die Zwillinge leben unter Vieh und arbeiten sogar für Vieh? Sie sind ja wirklich tief gefallen…“ schüttelte Karlene in einer engen Lederhose und Lederweste den Kopf.

„Wer… ist denn diese Mörderin? Sie muss ja stark sein, dass sie Camilla und Ludwig töten konnte.“ fragte Warren mit seinem bulligen Oberkörper und der dunklen Stimme.

„Niemand anderes als Sina die Verteidigerin, Heldin von Efrana, Reichskanzlerin aus Osnain und die Bezwingerin von Titanus.“ sagte der Vampirkönig und dies brachte alle Anwesenden zum schweigen.

„Diese Frau, dessen Nachricht vor unseren Augen erschien? Kein Wunder das Ludwig und Camilla gestorben sind, wenn jemand eine Götterbestie töten konnte.“ zollte Jasper mit Narben in Gesicht und Armen ihr Respekt.

„Richtig. Diese Frau war vorher ein Niemand, außer dass sie meinem Freund, dem Lichkönig, das Leben schwer machte, indem sie seine Armee zerstörte, Kelmont getötet hat und anschließend ihn. Normalerweise mache ich ja persönlich Jagd auf solche Geschöpfe, aber ich wollte das Spiel ändern, indem ich sie einlade und ihr sie bekämpft. Was ich nicht wusste, dass sie Tio und Mio unter ihre Fuchtel nahm und ich damit Camilla in den sicheren Tod geschickt habe.“ knirschte Acula mit den Zähnen.

„Puh… wenn ich ehrlich bin, das letzte mal als ich gegen eine Götterbestie gekämpft habe, musste ich mich zurückziehen, sonst wäre ich förmlich verbrannt. Ist das nicht ein Gegner für euch oder Justus, Vater?“ erinnert Dragos sich an den Kampf gegen Tierra.

„Hoo? Willst du mir sagen, dass du ein Schwächling bist?“ grinste Justus und zwischen den beiden Brüdern sprangen die Blitze aus den Augen.

„Nur dafür durfte ich aus Snolonien wieder heimkehren? Damit ich… jemanden töte, nur weil es dir danach ist?“ zischte Fae. Auf einmal stand Acula vor ihr und verpasste Fae eine Ohrfeige, dass sie in eine Wand krachte.

„Meine Liebe, ich glaube, ich habe mich vorhin nicht richtig ausgedrückt, dir fehlt scheinbar der nötige Respekt mir gegenüber.“ sagte Acula mit einer tödlichen Stimme. Man sah, dass Fae etwas sagen wollte, aber sie schluckte es herunter.

Bis auf Justus hat keiner gesehen, wie ihr Vater sich bewegt hatte. „Glaube Fae hat es verstanden und wird… sich zu benehmen wissen. Möchtest du nicht deinen Plan erklären Vater?“ sprang Justus Fae zu Hilfe, aber er grinste sie böse an, was Fae nur mehr erzürnte.

„Wohl gesprochen mein Sohn. Nun denn…“ erklärte Acula sein Spiel und seine Kinder hörten ihm zu. „Wer soll die Einladung aussprechen?“ fragte Jasper nach der Erklärung.

„Ich dachte, das Justus das machen wird. Er kennt sich ja in Alliancia gut aus und dürfte… der Mörderin einen Grund geben, die Einladung anzunehmen.“ grinst Acula und Justus nickte nur.

„Du Mistkerl willst mich nur demütigen!“ dachte Justus in Gedanken, dass er in eine Stadt voller Vieh gehen soll.

Der Tod von Titanus sorgt für die Bewohner auf Gaia für Erleichterung, aber auch für mehr Schwierigkeiten. Es gab auf der Welt weitere unbekannte Götterbestien, die aber in einem tiefen Schlaf gefangen sind. Aber auch in der Sonne und auf dem Mond leben ein paar Götterbestien. Nachdem sie die Nachricht bekamen, das Titanus getötet wurde, wurden sie alle aktiv und werden demnächst die Welt Gaia heimsuchen…