Ich bin wiedergeboren und das nächste Meeting?

„Wieso kann ich Sherry nicht mitnehmen?!“ fragte Sina fassungslos, als Neia und Louis ihr Statement abgegeben haben.

„Sie soll ihre Übungen machen und das klappt am besten, wenn ihr nicht anwesend seid.“ wiederholte Neia sich geduldig.

„Außerdem, wenn wir das Meeting starten, kann es schon sein… das viel Zeit vergeht und das wäre vergeudete Zeit, wenn eure Partnerin nur in der Stadt bummelt.“ fügte Louis hinzu.

„Ist schon gut Sina, du bist ja nicht alleine dort. Außerdem, vielleicht kann ich dich ja überraschen.“ muntert Sherry Sina auf.

Später saßen Louis, Neia und eine schmollende Sina in der Kutsche nach Saifa. „Die Reise ist schon ätzend geworden, als ihr schlecht gelaunt in die Kutsche gestiegen seid Sina.“ kommentiert Neia, während Louis nur aus dem Fenster schaut.

„Entschuldigung, aber auch ich habe mal schlechte Laune… und wieso schaust du die ganze Zeit so konzentriert aus dem Fenster Louis?!“ nörgelt Sina.

„Deine… Kleidung… ist sehr ungewöhnlich.“ murmelt Louis leise und Sina schaute ihr Outfit an, das sie von Sherry bekam. Sina trug nur ein enges, kurzes, schwarzes Tanktop und dazu eine blaue Hose. Man sah ihren Bauch und Rücken… und ihre großgeformten Brüste. Die Diskussion hat jeder in der Villa mitbekommen, die Sina und Sherry geführt hatten und Sherry sich am Ende durchgesetzt hatte.

„Hat meine Freundin mir ausgesucht. Mir persönlich ist es zu eng um meine Brüste.“ kommentiert Sina und Louis wird leicht rot.

„Es erstaunt mich eher, das Sherry sich bei euch durchsetzen kann, als das ihr ein mangelndes Schamgefühl habt. Dachte, dass ihr eine dominantere Person seid, aber bei euren Freunden seid ihr ja geradezu nachgiebig.“ meint Neia.

„Nun, sie… gibt sich Mühe was sie schneidert, also sollte ich ihr schon etwas entgegenkommen.“ murmelt Sina.

„Sag… da wir unter uns sind, aber was seht ihr in euren Freunden?“ fragt Neia und Sina runzelt ihre Stirn.

„Hmm… Sherry war meine erste Freundin und mit ihr habe ich auch das erste Abenteuer gemeistert. Ohne ihre Hilfe wäre ich hier ziemlich verloren gewesen, zumal sie ziemlich süß sein kann, wenn da nicht ihre gruselige Seite wäre mit den Klamotten…

Dann habe ich Prashi kennengelernt. Am Anfang habe ich sie ziemlich temperamentvoll eingeschätzt, aber nachdem ich mit ihr eine Befreiungsaktion gestartet hatte, habe ich sie auch als sehr loyal zu ihren Freunden erleben dürfen und bin froh, dass sie mich auch in ihren Freundeskreis einbezieht.

Mel, Tio und Mio wurden mehr oder weniger am Anfang dazu gezwungen, mich als Herrin zu akzeptieren, aber nachdem…sie die guten Seiten kennengelernt haben und auch das Vertrauen aufgebaut haben, möchte ich sie mehr als Freunde ansehen und nicht als Diener.

Und dann wäre da noch Suki. Ich liebe Katzen über alles und ihre Einstellung finde ich sehr gut, auch wenn sie ihre Geheimnisse hat, mir ist es egal. Sie kümmert sich um mein Zuhause und ich würde sie um nichts auf der Welt ersetzten wollen.“ erzählt Sina es mit einem Lächeln auf dem Gesicht, während sie aus dem Fenster schaut.

„Wie… seid ihr an eure Stärke gekommen?“ fragte Louis. Er wusste, das Sina mit den magischen Fesseln trainiert hat, aber viel hat er von den Damen nicht erfahren. Sina seufzte nur, als würde sie eine Geschichte immer wiederholen.

„Im Alter von sieben Jahren musste ich von morgens bis abends trainieren. Fehler wurden hart bestraft, mein… „Kampflehrer“ ließ keine Zeit aus, mich zu schikanieren und mich zu brechen, mit der Erlaubnis meines Vaters.

Die wenige… Freizeit die ich hatte, nutze ich dazu, um mein Können im Schach zu perfektionieren. Darin bin ich bisher ungeschlagen, aber in Alliancia scheint das Spiel nicht bekannt zu sein und ich dieses Spiel nur langsam unter die Leuten bringen kann.“ wirkte Sina nun trauriger.

„Hmm, dann müsst ihr ein spezielles Training gemacht haben, denn ich habe ebenso früh in der Kindheit angefangen, mit dem Schwert zu üben.“ überlegte Louis laut.

„In der Tat, mein Training war wirklich sehr speziell, dass es selbst mich wundert, dass ich noch lebe und nicht irgendein sabberndes Wrack geworden bin.“ stimmte Sina Louis zu.

„Was denkst du über Dämonen Sina?“ fragte Neia und Sina wurde nun vorsichtig. „Das sie eine eigene Kultur und Zivilisation haben und angeblich Meister des Kampfes und Magie sein sollen.“ antwortet Sina darauf nur.

„Wenn… die Barriere zerstört wird und die Dämonen wären frei, was würdet ihr machen?“ hakte Neia weiter. „Nichts?“ kam die Antwort geschossen.

„Wie… nichts? Man muss damit rechnen, dass der nächste Krieg stattfinden wird!“ reagierte Neia etwas erbost.

„Und? Ich bin nur eine einfache Abenteurerin. Ich mag vielleicht die Reichskanzlerin aus Osnain sein und die Heldin aus Efrana, aber… wenn es möglich ist, mit den Dämonen ins Gespräch zu kommen um… sich auf einen Waffenstillstand zu einigen oder ähnliches, ich würde es befürworten.

Nicht unbedingt, weil ich auf der Seite der Dämonen bin, sondern weil ein Krieg grundsätzlich was Dummes ist. Keiner kennt den Grund für den Krieg, es wird nur gesagt, dass der Grund in Vergessenheit geraten ist und wie dämlich ist das denn?

Aber sollten die Dämonen Fanfoss angreifen und ich bin vor Ort, werde ich ihn natürlich verteidigen. Nur sollte es möglich sein, vor dem Angriff mit ihnen ins Gespräch zu kommen, würde ich es zumindest versuchen.“ sagte Sina es mit einem ernstem Ton.

„Hätte nicht gedacht, dass ihr euch so für den Frieden einsetzt, wenn ich überlege, wie bisher eure Aktionen waren.“ murmelt Neia.

„Dafür kann ich aber nichts. Es ist gekommen, wie es ist. Die Armee vom König wurde im Glauben gelassen, dass die Kinder von ihm tot waren und wollten daher niemanden in die Burg reinlassen.

Die Armee aus Osnain hat Sherry entführt und wurde von einem Psychopathen kontrolliert, sie hätten überhaupt nicht mit sich reden lassen und Tuzato… ist der Grund, warum zwei Reiche sich immer bekriegt haben und nun selber eins auf den Deckel kriegt. Wir warten nur darauf, dass sie einen falschen Zug machen.“ wehrte sich Sina.

„Hmm… Ihr wollt Frieden, aber wartet nur auf einen Grund, Tuzato den Krieg zu erklären.“ wundert sich Louis bei der Logik.

„Nun, wenn ich ehrlich bin, sollten wirklich Gespräche zustande kommen mit den Dämonen, wären sie die Ersten, die alles versuchen werden, dass die Gespräche im Sand verlaufen, das sagt zumindest mein Instinkt. Bei Tuzato meine ich, sie haben über Jahrhunderte lang zwei Reiche aufeinander gehetzt, warum? Da fehlt mir leider jedes Verständnis.“ meint Sina.

„Hmm, wenn man es so betrachtet, stimmt das natürlich.“ stimmt Louis ihr zu.

„Glaube, das Gespräch wird zu nichts führen. Die Dämonen sind eingesperrt und in Alliancia herrscht Frieden. Vorerst.“ korrigierte Neia sich noch am Ende.

Am Abend sind sie in der Stadt Saifa angekommen. Es war eine normale Stadt für Sina mit einer hohen Außenmauer. Leider war es schon recht dunkel, so konnte Sina das Meer nicht deutlich sehen. Sie quartierten sich in einem Gasthaus ein und trafen dort auf Falko und Christoper.

„Mit euch habe ich aber hier nicht gerechnet.“ grinst Christoper und Falko nickte nur. „Welch ein Zufall, dass wir alle das selbe Gasthaus nehmen.“ sagte Neia.

„Fehlt eigentlich nur der Rest der Bande.“ meinte Sina. „Keine Ahnung wo Thomddir und Melaine ihre Quartiere haben, aber gesehen haben wir sie zumindest schon.“ brummte Falko.

„Ich werde uns eben die Zimmer reservieren.“ sagt Louis zu Neia und Sina, die ihm zunickten. Als er außer Reichweite war, holte Sina zwei Briefe raus. „Ihr beiden seid ja ziemlich gut mit Louis befreundet oder?“ fragte Sina die beiden Herren.

„Das ist richtig. Wir kennen uns schon aus der Kindheit.“ bestätigte Christoper und Falko nickte ihm zu. „Dann nehmt diese Briefe und lest sie euch durch und wenn das Meeting zu Ende ist, würde ich mich freuen, wenn ich ebenso von euch Briefe bekomme.“ überreichte Sina die Briefe.

Die Herren schauten verdutzt und nahmen sie an und öffneten sie. Sie lasen sie schnell durch und Christoper war der Erste, der einen Lachanfall bekam. „Meint diese Person das wirklich ernst?“

„Wenn ich schon als Postbotin unterwegs bin, dann solltet ihr den Ernst der Lage verstehen.“ rollte Sina ihre Augen. Sie erinnerte sich noch an den Abend, als Prashi vor ihrem Zimmer fast gefleht hat, diese Briefe weiterzureichen.

„Nun… ich habe mir Louis nie wirklich als Typ für eine Beziehung vorgestellt, aber… es schadet auch nicht, wenn er eine Frau an seiner Seite hätte, die ein bisschen… Pep in sein Leben bringt.“ grinste Christoper. Falko sah man an, dass er sein bestes gab, nicht ebenso laut zu lachen.

„Ich *hust* werde die Fragen bestmöglich beantworten, aber lege meine Hand nicht ins Feuer, ob diese Informationen hilfreich sein werden.“ grinste Falko.

„Darf ich fragen worum es geht?“ fragte nun Louis, der wieder zurückgekommen ist. „Reiner Austausch von Informationen.“ sagte Sina ohne mit der Wimper zu zucken.

„Keine Sorge Louis, du hast nichts verpasst.“ sagte Falko schmunzelnd und Christoper nickte nur grinsend, aber das führte nur dazu, dass Louis noch misstrauischer wurde.

„Verstehe… die Damen haben jeweils ihre Einzelzimmer, das Essen sollte gleich kommen.“ berichtet Louis.

„Vielen Dank Louis!“ sagte Neia und Sina stimmte ihr zu. „Was mir gerade auffällt, aber eure Mode gefällt mir Lady Sina.“ kommentiert Christoper. „Bedankt euch bei Sherry, dass jeder meine Schönheit sehen soll.“ rollt Sina nur ihre Augen.

Die Gruppe unterhielt sich noch kurz, bis das Essen kam. Danach verschwand Sina schnell in ihr Zimmer, warf die Klamotten mehr oder weniger auf einen Stuhl und sprang nackt ins Bett.

„Endlich… schlafen…“ murmelte Sina und wollte schlafen, bis jemand an ihrer Tür klopfte. Entnervt riss Sina ihre Augen wieder auf und zog einen Bademantel aus ihrem Inventar an, dann öffnete sie die Tür. Da stand niemand anderes als Christoper.

„Darf ich euch kurz stören?“ fragte er ernst und Sina seufzte nur. „Komm rein.“

Sina ließ Christoper in ihr Zimmer und schloss die Tür, dann wartete sie mit hochgehobenen Augenbrauen.

„Wir haben uns nach dem Duell mit Louis nicht mehr gesehen. Ich wollte mich nochmal persönlich, auch im Namen von Falko, danken, dass ihr unseren Freund mehr oder weniger gerettet habt.“ sagt Christoper es mit sehr ernster Stimme.

„Gern geschehen.“

„Nicht nur das, scheinbar hat sein Plan in eurer Nähe zu bleiben, scheinbar funktioniert.“

„Er bezieht ein Zimmer in meiner Villa und trainiert meine Mädels.“

„Eh? Das ist nun unerwartet für mich.“

„Das kann ich mir vorstellen. Bei dem Training wird er selbst besser, zumal er meiner Freundin Sherry ein Spezialtraining unterzieht für einen neuen Kampfstil. Ich bin auf die Resultate gespannt.“

„Und diese Briefe, er ist scheinbar auf dem richtigen Weg, wobei ich mir eine Beziehung mit ihm nicht vorstellen kann, wenn ich ehrlich bin.“

„Du bist auch ein Kerl. Ich kenne die Frau, die ihn mag und die Beziehung dürfte alles andere als ruhig werden. Das ist vermutlich genau das richtige für ihn.“

„Wenn ihr meint? Ich lasse mich überraschen. Gibt es etwas vielleicht… wo ich euch helfen kann als Dank? Ich bin Dungeonfarmer und komme an die seltensten Items ran. Vielleicht habt ihr ja Interesse an einer lebendigen Waffe?“

„Hmm, nein danke. Was ich eher bräuchte ist ein Gegenstand, der es mir möglich macht, unter Wasser zu atmen und mich gleichzeitig vor dem Wasserdruck beschützt.“

„Wie bitte?!“ staunte Christoper. „Das benötigt Erklärungsbedarf, nimm doch Platz, sonst könnte es sein, dass ihr wackelige Beine bekommt.“ grinst Sina. Christoper nahm ihr Angebot an und nahm Platz auf dem Stuhl, während Sina sich auf das Bett setzte. Dann erklärte Sina ihre zukünftigen Pläne mit den Götterbestien. Am Ende ließ Christoper nur den Kopf hängen.

„Bei der Göttin… ihr seid verrückter als ihr ausseht…“

„Ich weiß das ich eine Schönheit bin, aber sobald man mich näher kennenlernt, bereut man es irgendwie.“

„Merke ich… Da ihr keine lebendige Waffe wollt, denke ich, dass ihr schon eine besitzt.“

„Wer weiß.“

„Deine… Wunschgegenstände habe ich vielleicht. Es sind zwei Ringe. Der eine ermöglicht es, im Wasser zu atmen wie auf dem Land, der andere Ring schützt dich vor Druckeinwirkungen allgemein. Diese… Ringe kann ich dir nicht geben… noch nicht.“

„Hmm das müsst ihr mir erklären.“

„Ich habe sie nur einmal und vermutlich findet man solche Gegenstände nur alle tausend Jahre in den Dungeons. Bevor ich sie euch gebe, muss ich sicher sein, dass ihr es wirklich mit den Götterbestien aufnehmen könnt. Ich gebe euch das Versprechen, sobald ihr Tierra getötet habt und den Beweis bringt, werde ich euch diese Ringe übergeben. Ich würde euch sogar bei dem Kampf gegen Glacia helfen, denn… ich habe eine tragische Geschichte mit diesem Biest. Ich gehe nicht näher darauf ein, aber das Monster hat mir wichtige Personen weggenommen.“

„Damit kann ich leben.“

„Solltet ihr es geschafft haben und mich suchen, fragt einfach Louis, er kann es am besten einschätzen, wo ich zu finden bin.“

„Vermutlich in Dungeons?“

„Wer weiß.“

Monster und Tiere haben angeborene Instinkte, die sie immer frühzeitig vor Gefahren warnen. Einige Monster ignorieren sie und greifen was stärkeres an, als sie selbst sind. Manche gewinnen den Kampf, andere sterben.

Es war Nachts, als alle Monster und Tiere um die Stadt Saifa sowie vom Meer es auf einmal spürten. Etwas kommt und es ist tödlich. Sie rannten mitten in der Nacht alle vom Meer weg, ohne zu wissen, was dort kommt, selbst Fische und andere Meeresungeheuer wird man nicht mehr finden.