Ich bin wiedergeboren und die Gäste?

Schlagartig wurde Sina wach und riss die Decke herunter. Sherry sah, das Sina das Shirt trug, das Sherry ihr gegeben hatte, mit einem Riss und wie ihre Brüste… mehr oder weniger raus pressten. Da Sina sich nicht gewaschen hatte, waren ihre Haare ein reines Chaos.

„Was wollen die denn hier?!“ fragte Sina erstaunt. „Keine Ahnung, beide standen auf einmal vor der Haustür und wollten mit dir sprechen. Suki wollte sie wegschicken, aber darauf gingen sie nicht ein, also hat Suki beide ins Wohnzimmer verfrachtet und gab ihnen Tee.“ berichtet Sherry.

Sina seufzte und machte sich auf den Weg, als Sherry ihr hinterher rief: „Willst du nicht wenigstens was anziehen?!“ Die Heldin schaute nach unten und sah, dass sie ihre Unterwäsche sowie Shirt noch trug. „Reicht doch?“

„Nein?! Zieh dir wenigsten eine Hose oder so an!“ rief Sherry.

In der Zeit saßen Louis und Neia auf Sesseln im Wohnzimmer. „Was… genau willst du hier?“ fragte Louis um die Stille zu brechen. „Ho? Störe ich dich etwa? Vermutlich will ich das gleiche wie du.“ kommentierte Neia und Blitze sprangen aus den Augen von beiden.

Suki brachte ihnen einen Tee, so dass sie kurz abgelenkt waren. Beide nahmen ihren Tee, als Sina halbnackt und von Sherry mit einem dunklen Badetuch um ihre Hüfte gehalten wird, reinkamen. Beide spuckten den Tee vor Überraschung aus. „Ey! Versaut mein Wohnzimmer nicht!“ schimpfte Sina.

Louis bekam einen roten Kopf und drehte sich zur Seite, während Neia zum ersten Mal Sina ohne Kimono oder Rüstung sah und ihre Figur ein bisschen genauer betrachten konnte. „Ihr seid gut gebaut.“ kommentierte Neia nur. Louis zählte die Muster an der Wand und ignorierte den Kommentar.

Sina setzte sich ihnen gegenüber und war ziemlich schlecht gelaunt. Nicht ausgeschlafen, nicht gewaschen, da ist ihre Geduld nicht gerade sehr hoch.

„Ich weiß, dass dein Schamgefühl ein bisschen eingeschränkt ist, aber meinst du nicht trotzdem, dass du wenigstens einen Bademantel oder so überziehen kannst?“ reagierte Sherry genervt.

„Mein Schamgefühl ist eingeschränkt?! Du gibst mir doch immer diese Anziehsachen! Gerade habe ich aber keine Lust mich umzuziehen, weil ich gleich wieder ins Bett will!“ antwortet Sina gereizt.

„So, was wollt ihr eigentlich von mir?“ widmet Sina ihre Aufmerksamkeit nun den Gästen. Louis sah Sina wieder an und konzentrierte sich nur darauf, auf ihre Stirn zu schauen.

„Nun, ich wollte fragen, ob ich bei dir wohnen darf.“ fing Neia als Erstes an und Sina warf ihr einen entgeisterten Blick zu.

„Hä? Wieso? Hast du keine eigene Wohnung?“ hakte Sina nach. „Was ist mit deiner Forschung? Du gehst doch extra dafür auf die Berge!“

„Ah… die Forschung kann warten, ich hab lange genug geforscht und sollte mal wieder unter Leuten sein. Ich glaube, dass ich in einem Wald eine Wohnung habe, aber keine Ahnung wie viele Jahrhunderte ich sie nicht mehr betreten habe und warum ich bei dir wohnen will?

Nun, du scheinst eine interessante Wohngemeinschaft zu bilden. Ich spüre hier einen Geist und die Vampire von der Gilde scheinen ja auch hier zu leben. Außerdem… glaube ich, dass ich als Verliererin noch einiges von dir lernen kann.“ erklärte sich Neia. Sina schaute Suki an und sie zeigte vier Finger. Vier Zimmer standen noch zur Verfügung.

„Vielleicht hilft es ja bei der Entscheidung, dass ich 20 Goldmünzen im Monat zahle, wenn ich ein Zimmer bewohnen kann.“ bot Neia an. Louis, Sherry und Suki rissen ihre Augen auf.

„Vermutlich hast du soviel Gold angesammelt und nun nichts damit anzufangen weißt.“ kommentierte Sina unbeeindruckt.

„Nun, ich habe über tausend Jahre als Abenteurer gearbeitet, da kommt schon so eine schöne Summe zusammen.“ schmunzelt Neia.

„ … Unter einer Bedingung darfst du Nervensäge hier leben.“ antwortet Sina darauf. Neia ignorierte den Spitznamen gekonnt.

„Und die wäre?“ fragte Neia. „Du bist die beste Magierin oder? Dann bring meiner Freundin Sherry weitere Magie bei, sowie ein besseres Verständnis in diesem Bereich. Dazu solltest du doch in der Lage sein oder?“ sagte Sina. Sherry schaute Sina an, als wäre sie ein Oger.

„Huch? Du willst, dass ich Sherry als Schülerin annehme? Ich habe bisher noch nie jemanden ausgebildet.“ wurde Neia etwas unsicher. „Oh? Du willst mir sagen, dass du dazu nicht in der Lage bist?“ spottet Sina.

Neia stand auf und ging zu Sherry. „Sag… würdest du mich als deine Meisterin akzeptieren? Ich… würde mein Bestes geben, dir soviel beizubringen wie möglich, aber ich kann dir nicht versprechen, das es auf Anhieb funktioniert. Ich habe mir bisher immer alles selber beigebracht und nicht gelernt, das Wissen zu vermitteln.“ sagte Neia sehr ehrlich zu Sherry.

„ … Ich… ehm… wenn du kein Problem damit hast, dass… ich ein Problem damit habe, Pech zu verursachen… würde ich es gerne versuchen.“ antwortet Sherry schüchtern.

„Probleme mit Pech?“ wundert sich Neia und Sherry erklärte es ihr. Sie bekam auf einmal glänzende Augen und nahm die Hände von Sherry. „Damit habe ich überhaupt keine Probleme! Das sollte die Ausbildung noch interessanter gestalten!“ meinte Neia.

„Eh… wenn du meinst?“ war Sherry ein bisschen verwirrt. „Scheinbar kann ich deine Bedingung erfüllen Sina!“ sagte Neia mit Stolz in der Brust. Sina rollte nur ihre Augen und sagte zu Suki. „Zeig der neuen Mieterin die Zimmer…“ Suki verbeugte sich und bat Neia, dass sie ihr folgten sollte.

„Soo nun zu dir Louis. Wie geht es dir eigentlich? Ich habe dich nach unserem Kampf nicht mehr gesehen.“ fragte Sina ein bisschen höflicher.

„Mir geht es gut. Christoper und Falko haben sich um mich gekümmert und meine zerstörte Ausrüstung ersetzt. Ich muss euch danken, dass ihr mich wieder zum Leben erweckt habt.“ sagte Louis mit einer normalen Stimme. Sherry ist erstaunt, wie Louis sich gewandelt hatte. Bisher hat sie ihn immer nur aus der Ferne oder einer Übertragung gesehen, da wirkte er wie eine Puppe, aber nun war er voller Leben.

„Das freut mich zu hören. Weswegen bis du denn hier?“ hielt Sina den Kopf schräg. Louis schaute weiterhin ihre Stirn an, denn… ihre weiblichen Attribute konnte man nicht wirklich übersehen.

„Ich wollte euch bitten, mich ebenso bei euch wohnen zu lassen. Ihr seid mein erster Rivale und ich habe im Kampf verloren. So möchte ich… gerne bei euren Kämpfen dabei sein und von euch lernen. In unserem Kampf seid ihr auch auf Level 11 gestiegen, in Schwert oder?“ fragte Louis.

„Eh? Das mit dem Schwertlevel stimmt, aber bei mir wohnen? Hier leben ja nur Frauen, glaubst du nicht, dass es zu Schwierigkeiten kommen wird?“ sprach Sina das Problem an.

„Nun… ich wusste nur, dass ihr in Besitz einer Villa seid und das eure Begleiterin bei euch wohnt. Das hier noch mehr weibliche Wesen leben, war mir nicht bekannt.“ murmelt Louis.

„Hm… ich würde dich immer noch eher vorziehen als Neia, aber…“ überlegte Sina laut und schaute Sherry an. Dann wurde das Gesicht von Sina schwarz und ein großes weißes Grinsen bildete sich darauf.

„Sina? Was auch immer du jetzt für eine Idee im Kopf hast…“ wollte Sherry schon widersprechen, aber es war zu spät.

„Sag, wie ist dein Talent anderen die Kunst des Kämpfens beizubringen?“ fragte Sina nun und Louis musste grübeln.

„Eh… Sina, wir haben doch dafür Suki, Tio und Mio…“ mischte sich Sherry ein. „Und? Die drei zusammen könnten es aber nicht mit ihm aufnehmen, selbst wenn du sogar mitkämpfst. Irgendwann herrscht hier ein Krieg und da will ich euch alle fördern so gut es geht.“ argumentiert Sina.

„Krieg?“ hakte Louis nun nach. „Ja, ich habe da so einen Vampirclan der irgendwie Rache auf mich geschworen hat, nachdem ich einige seiner wichtigen Mitglieder getötet habe.“ erklärt Sina lässig.

„Sind… sie stark?“ fragte der Schwertheilige diesmal. Sina stand auf und das Badetuch rutsche von ihre Hüfte runter. Man musste Louis den Respekt zollen, dass er eine sehr gute Selbstbeherrschung hatte, aber auch bei ihm bildeten sich langsam Risse. Sherry warf ein Kissen auf Sina und rief ihr zu „Verdammt, zieh dir endlich eine HOSE an!!“

Sina ignorierte dies alles und zog die Tafel aus dem Nebenraum raus, wo alle Namen mit den wichtigsten Notizen vermerkt sind. Die Heldin stand neben der Tafel in einem schwarzen Tanga und dem Shirt von Sherry. „Das sind die Namen der Vampire aus dem Clan. Gemeinsam sind sie eine Familie und dieser Mann hier ist das Clanoberhaupt. Die Ränge hier sind meine Einschätzungen, wie stark sie sein könnten, nach der Erklärung meiner Zwillingsvampire.“ erklärt Sina.

Louis las die Namen und nur bei einem Namen blieb er hängen. „Jasper gehört auch zu ihnen? Auf ihn ist doch auch ein Auftrag ausgesetzt worden oder?“

„Das stimmt. Angeblich ist er verantwortlich für die Zerstörung vieler Städte sowie Tötung mehrerer SSS-Abenteurer, die auf ihn Jagd gemacht haben.“ stimmte Sina ihm zu.

„Ich kenne die Mietpreise nicht, aber… ich denke schon dass ich deinen Freunden das Kämpfen beibringen kann.“ antwortet Louis auf die Frage von Sina.

„Wunderbar, 50 Silbermünzen kostet die Miete im Monat. Es gibt Morgens und Abends Essen. Wir haben im Keller einen Übungsraum zum Kämpfen, ein Badezimmer und so weiter. Ich würde dir empfehlen ein Zimmer zu nehmen, dass einen etwas größeren Abstand zu den anderen Damen hat.“ begrüßt Sina ihren neuen Mieter.

„Du hast einen eigenen Übungsraum?“ staunte Louis und Sina nickte. „Das ist richtig. Aber der dürfte nun ein bisschen demoliert sein, weil die Vampire und Suki drinnen ein bisschen… heftiger miteinander kämpfen als Sherry.“ kommentiert Sina. „Sherry, kannst du ihm die Villa zeigen?“

„Eh… kann ich machen? Was hast du denn nun vor?“ wundert Sherry sich. „Mel? Kommst du bitte raus?“ rief Sina nach dem Hausgeist und Mel manifestierte sich neben Sina. Louis wusste, dass hier etwas lebte, aber das ist auch für ihn das erste Mal, dass jemand einen Geist gebändigt hat.

„Ja Herrin?“ fragte Mel. „Ich gehe jetzt schlafen und will nicht gestört werden. Jeder der an meine Tür geht und sie öffnen will, schleuderst du weg, kapiert?“ befahl Sina.

„Wie ihr wünscht Herrin…“ stöhnte Mel und verschwand wieder. „Beantwortet das meine Frage meine liebe Sherry?“ lächelt Sina.

„Übertreibst du das nicht ein bisschen…?“