Ich bin wiedergeboren und die Turnierkämpfe? II

Das Abendmahl wurde verköstigt und jeder hatte was zu erzählen. Als es Nacht wurde, verabschiedeten sich die Höllenschwerter und Sina nahm ein langes Bad. Sie genoss das, denn der Kampf mit Neia wird vermutlich heftig werden.

Danach ging sie ins Bett, wo Sherry noch an der Rüstung werkelt. „Bald habe ich sie fertig, dann geselle ich mich zu dir.“ konzentrierte sich Sherry auf ihre Arbeit.

„Bleib nicht zu lange wach, ich brauch doch jemanden der mir morgen zuruft.“ grinst Sina und Sherry nickte nur.

Am nächsten Tag gingen Sina und Sherry wieder ins Kolosseum, bis sie kurz vor dem Eingang von einem bandagierten Thomddir aufgehalten werden.

„Arr… erwische ich dich doch.“ murmelt der Zwerg. „Na, wieder vom Land der Träume aufgewacht?“ ärgert Sina ihn.

„Du hast echt Kraft in deinen Fäusten. Das ist mein erstes Mal, dass ich in dieser Tradition verloren habe. Unsere Wette vergesse ich nicht. Ich bin dir einen Gefallen schuldig.“ nickte Thomddir.

„Wettschulden sind Ehrenschulden hat man mir gesagt. Ich bin froh, dass du ein ehrlicher Verlierer bist.“ nickte Sina.

„Liegt an der Erziehung. Nun, weißt du denn schon was du von mir willst?“ fragte der Zwerg. „Nein, bisher habe ich keine Pläne den Gefallen einzufordern, aber die Zukunft ist jung und irgendwann werde ich ihn schon einfordern, wo ich dann speziell deine Hilfe brauchen werde.“ grinste Sina.

„Hrmm… ich verstehe… Nun denn, ich wünsche dir viel Glück gegen Neia.“ verabschiedet sich Thomddir. „Dann wäre dies schon mal geklärt.“ nickte Sina. „Irgendwie ist er doch freundlicher, wenn man ihn ein bisschen näher kennt oder?“ meinte Sherry. „Das stimmt, man darf sich nicht immer nur auf das Äußere verlassen.“ stimmte Sina ihrer Freundin zu.

Die Damen suchten wieder ihre Kabine auf und werden von Mariel empfangen. „Schönen guten Morgen. Hoffentlich habt ihr euch gut ausgeruht?“

„Aber sicher, Sherry und ich haben im Bett gekuschelt und tief entspannt geschlafen.“ grüßte Sina. „Eh… man könnte es missverstehen Sina?“ murmelt Sherry mit einem roten Kopf.

„Err… es ist in Ordnung, wirklich.“ sagt Mariel, während ihre Mundwinkel am zucken sind. „Nun denn, dann ziehe mal wieder die Rüstung an und heute werden wir sehen, wie widerstandsfähig sie gegen Neia sein wird.“ zog Sina ihr Kimono aus.

Sherry half ihr wieder und Sina begutachtet den Schaden, der repariert wurde. „Als wäre es nie kaputt gewesen, du hast wirklich Talent Sherry.“ lobte Sina ihre Freundin.

„Danke. Ich muss doch sicher sein, dass die Rüstung dich beschützt.“ murmelt Sherry schüchtern. „Himmel… ist das ein Trauerspiel…“ dachte Mariel, als sie die Szene sieht. Es klopfte jemand an der Tür und ein Mitarbeiter stand davor.

„Lady Sina, wären sie soweit?“ fragte er und Sina nickte. „Wenn sie mir also bitte folgen würden?“ Sherry und Sina folgten dem Mitarbeiter wieder, während Mariel in der Kabine zurückblieb und die Liege vorbereitete, weil sie diesmal damit rechnet, das Sina mit schwereren Verletzungen kommen wird.

„Das gleiche wie gestern. Sie gehen wieder auf die Plattform und so weiter.“ erklärt der Mitarbeiter gelangweilt. „Macht dir deine Arbeit keinen Spaß?“ fragte Sina den Mann und er schüttelt den Kopf. „Nein, nicht wenn man die halbe Nacht am reinigen ist.“ murrte er und ging wieder.

„Ich wünsche dir viel Glück Sina!“ winkte Sherry und ging ebenso wieder an ihren Platz von gestern. Dort angekommen sieht sie Thomddir, der es wohl aus der nähe Nähe sehen will.

„Oh? Du bist doch die Freundin von Sina oder? Hoffe ich habe deinen Platz nicht weg genommen?“ fragte der Zwerg freundlich. „Nein, hier ist genug Platz für alle.“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Meine Damen und Herren, nun ist es wieder so weit, die nächsten Duelle finden heute statt und in dieser Runde werden Sina die Verteidigerin gegen Neia die Elementarmagierin kämpfen. Wer wird diesmal den Sieg erringen?“ rief Dora und das Publikum jubelte wieder.

Sina ging auf die Kampfplattform wo Neia und Castien standen. „Wenn ich du wäre, würde ich aufgeben.“ grüßt Neia freundlich. „Wenn du dich zurückhältst, schlage ich dich so fest, da waren die Schläge, die Thomddir abbekam geradezu nur Streicheleinheiten.“ grinste Sina und zwischen den beiden Damen sprangen Blitze aus den Augen. Castien musste schlucken und erinnert sie daran, erst zu starten, wenn er ruft. Dann wollte Castien gehen, als er von Sina aufgehalten wird.

„Ein guter Ratschlag, nimm am besten sehr weiten Abstand von der Plattform.“ sagte Sina ihm. „Eh? Ok?“ wundert Castien sich und verlässt die Plattform.

„Das ist aber sehr freundlich von dir. Hast du Angst, dass ihm was passieren könnte?“ ärgert Neia Sina. „Angst? Der kann auf sich selbst aufpassen, aber wenn er aus Versehen… bewusstlos ist, kann dich niemand retten, weißt du?“ spottet Sina zurück und hat damit bei Neia ein Nerv getroffen. „Ho ho ho, glaube das ich dir ein paar Manieren beibringen muss.“ zuckte Neia mit ihren Mundwinkeln.

Castien holte tief Luft und schrie: „Beginn!“

Neia schnippte mit ihren Fingern und unzählige Feuerbälle formten sich über ihr die sofort auf Sina zuflogen. Sina schlug die Feuerbälle mit Tritten und Faustschlägen weg und den letzten Feuerball schleudert sie zurück zu Neia. Sie war erstaunt, dass man ihre Magie so einfach wegschlagen konnte und beschwört eine Felswand hoch, die sie vor ihrer eigenen Magie beschützte.

Die anderen Feuerbälle fielen in der Arena herum, andere wurden von dem magischen Schutzschild abgefangen. „War das alles Zaubermädchen?“ spottet Sina, die auf einmal hinter Neia stand. Neia drehte sich um und sah, wie Sina zuschlagen wollte, konnte sich aber im letzten Moment weg teleportieren.

„Damit hast du mich erschreckt. Du bist ja genauso schnell wie Louis!“ beruhigte Neia sich selber. Sie will um jeden Preis verhindern, von Sina getroffen zu werden. „Aber dagegen kann ich was machen. Gravitus!“ zauberte Neia nun ihre Wörter. Sina wird in den Boden gedrückt sowie ein Teil des Boden drückt sich kreisförmig runter, aber Sina stand immer noch.

„Wie langweilig…“ seufzte Sina und ging nun auf Neia zu. Castien kennt diese Szene und weiß wie sie geendet hatte, also rief er seinen anderen Schiedsrichtern zu, das sie Abstand nehmen sollen. „Erstaunlich, dass du überhaupt noch gehen kannst… Blitzja!“ Ein riesiger weißer Blitz, größer als der vom Lichkönig schlug in Sina ein. Die gesamte Arena vibrierte und die Luft ist elektrisiert. Die Haare der Zuschauer standen fast alle zu Berge.

Beim Einschlag flogen mehrere Gesteinsbrocken von dem Kampffeld weg, die Schiedsrichter wichen diesen aus. Eine Rauchwolke war entstanden und jeder wartete gespannt, was mit Sina passiert ist… sie stand, hatte ihre Arme miteinander verschränkt und grinste böse.

Neia staunte erst und fing an zu kichern, dass zum lachen überging. „Erstaunlich, was stimmt nicht mir dir?!“ „Das hat ein anderer Magier mir auch gesagt, bis er in Panik verfiel.“ antwortet Sina.

Die Zuschauer staunten und jubelten. „Mädchen, was ist mit deiner Freundin? Selbst ich könnte den Blitzzauber nicht so einfach wegstecken!“ murmelt Thomddir, aber Sherry grinste nur. „Das ist normal bei ihr.“

„Dann wollen wir doch mal schauen… Chaosblitz!“ Ein starker Zauber aus dem Element Chaos wurde eingesetzt, diesmal schlug ein noch größerer Blitz ein, aber dieser war komplett schwarz. Diesmal hatte jeder das Gefühl es wäre heiß, aber zugleich auch kalt.

Die Kampfplattform wurde wieder zerstört und eine größere Rauchwolke ist am Einschlagsort entstanden, wieder warten alle, aber diesmal stand Sina nicht dort. „Es hat nicht mal gekitzelt.“ flüstert Sina an der Seite von Neia. Die Magierin machte eine Handbewegung und Sina wurde durch eine Erdsäule nach oben gefördert.

Das Herz der Elementarmagierin raste. Sie hatte das Gefühl, dass sie so einen aufregenden Kampf schon lange nicht mehr gehabt hat und will nur noch eins, gewinnen. „Ich weiß nicht wie du das machst, aber ich finde schon einen Zauber für dich, aber erst mal… Nebel!“ zaubert Neia und die komplette Plattform verwandelte sich in einen dichten Nebel.

Sina stand noch oben auf der Säule und überlegte, welchen Trick sie nun anwendet, zuckte die Schulter und sprang von einer gigantischen Höhe in den Nebel hinein. Die Zuschauer staunten, dass Sina keinerlei Angst zeigte zu springen. Leider konnte niemand sehen, wie Sina landete, als sie in den Nebel fiel.

„Wooooo biiisssttt du kleines Zaubermädchen?!“ rief Sina, die nicht mal ihre eigene Hand sehen konnte. „Oben.“ hörte Sina die Magier rufen und Neia stand auf der Säule wo Sina gerade herunter gesprungen ist. „Oh bei der Göttin, nehmt noch mehr Abstand!“ rief Castien, der verstand, was Neia vor hatte.

„Nebel kann auch explosiv wirken von daher…“ murmelt Neia, die nun langsam schwer atmen musste. Sie schnippte mit den Fingern und der Nebel fing das Feuer auf. Durch eine Kettenreaktion explodierte die gesamte Plattform und das Kolosseum bebte. Die Säule stürzte ebenso ein, aber Neia hat auf sich selber einen Schwebezauber gewirkt und wartete in der Luft.

„Hoffentlich hat es diesmal gewirkt.“ überlegte Neia, während sie wartete, dass der Rauch sich verzog, als auf einmal ein riesiger Felsbrocken mit einer rasanten Geschwindigkeit auf sie zuflog. Sie teleportierte sich mehrere Meter daneben und konnte dem Angriff ausweichen, während der Felsbrocken das Kolosseum verließ. Die Magierin machte eine andere Handbewegung und eine starke Brise fegte die Rauchwolke weg. Sina hatte einen anderen Felsbrocken in der Hand und wirft diesen auf Neia.

Wieder musste Neia sich wegteleportieren und schwitzte immer stärker. Das sie soviel Mana verbrauchen musste in einem Kampf… sie kann sich nicht erinnern, wann dies ihr zuletzt passiert ist.

Aber die Explosion hat scheinbar die Rüstung von Sina leicht zerstört. „Na Feigling, so wie du atmest, dürftest du dich nicht mehr lange teleportieren können.“ spottet Sina und wollte den nächsten Felsbrocken nehmen.

Neia teleportierte sich auf die zerstörte Kampfplattform und zaubert den nächsten Zauber. „Umgekehrte Wassersäule!“ und ein große Wassersäule fiel auf Sina. Der Angriff ist groß genug, dass er Sina komplett umfasste, dann schnippte Neia mit dem Finger und sie wurde sofort zur einer Eissäule.

Die Zuschauer raunten alle über diese große Eissäule und Neia schwitze immer stärker. Castien staunte über diesen Angriff und wollte schon loslaufen, als jeder es hörte… ein lautes „Krick.“

Neia fiel die Kinnlade herunter, als sie einen Riss in der Eissäule sah. „Das… darf doch nicht wahr sein?!“ Die Risse wurden immer länger und größer und die Zuschauer jubelten wieder.

„Ernsthaft, was ist diese Frau?!“ rief Falko, der ebenso mit einem Eiszauber besiegt wurde, aber auch die anderen Abenteurer staunten nur.

Dann zersprang die Eissäule und Sina war nur noch mit ihren Beinen festgefroren. „Dachte ich mir schon, dass du diesen Trick mit mir machen willst.“ gab Sina ein sehr boshaftes Lächeln und Neia ging ein Schaudern über ihren Rücken runter… dann lachte sie wieder laut und fest.

„Du bist echt die Beste, dann kann ich meinen neuesten Zauber bei dir testen, aber vorerst…“ Neia machte mehrere Handbewegung und Sina wird in eine Steinmauer eingeschlossen, die mit einen Eispanzer verstärkt wird, dann wird dieser nochmal von mehreren Steinmauern umgeben. Es sah nun aus wie ein steiniger Iglu ohne einen Ausweg.

Neia ließ ihren Stab fallen und teleportierte sich in die Luft und fing einen mächtigen Zauber an zu murmeln. Gigantische magische Kreise entstanden um das Kampffeld und weitere erschienen über diesen Kreisen die weit in den Himmel gingen. Jeder Zuschauer und sogar die Bewohner spürten diese gewaltige Kraft.

„Oh mein… LEUTE SETZT ALL EURE MANA IN DIE SCHILDE!“ rief Onesta, der böses ahnte. Er kennt diesen Zauber nicht, aber was es auch ist, es ist verdammt tödlich.

„Verdammt, was hat das Zaubermädchen nur vor…“ versuchte Sina sich im Iglu zu befreien. Ihre Füße hatte sie frei bekommen, aber nun schlägt sie auf die Steinwände ein und hatte es ein bisschen eilig, weil sie selbst spürte, das Neia etwas Mächtiges zauberte.

Die Kreise drehten sich alle entgegengesetzt und eine große schwarze Wolke bildete sich am Himmel. Neia murmelte immer noch ihre magischen Worte und die Zuschauer sahen nun Risse am Iglu. „Was du auch immer vorhast…“ rief Sina, aber nun war der Zauber fertig. Neia flüstert nur noch: „Lichtja.“

Ein gigantischer Lichtstrahl fiel vom Himmel auf die Kampfplattform und zerstörte das Iglu sowie den restlichen Boden der Plattform, mittendrin stand Sina und man sah, wie sie nur den Mund offen hatte und versuchte vor Schmerzen zu schreien.

>Lichtresistenz erhalten: Level 1<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 2<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 3<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 4<

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 5<

Die Schmerzen wurden weniger für Sina, aber das war das einzige Element, wogegen Sina keine Resistenz hatte, weil die Dämonen diese Magie nicht beherrschten. Die Zuschauer mussten alle von der Lichtsäule wegschauen und ihre Hände vor die Augen halten, so stark blendete dieser Zauber und schmerzte ihre Augen. Die magischen Schutzschilde hielten stand, aber die Magier waren alle an ihren Grenzen.

Neia flog der Zauberhut weg und hoffte, dass dieser Zauber endlich einen nennenswerten Erfolg hat. Sherry schrie vor Panik, aber sie wird von Thomddir festgehalten. „Kleine, du darfst da nicht rein!“

>Lichtresistenz aufgestiegen: Level 6<

Die Bewohner aus der Stadt sahen ebenso diese große Lichtsäule und wie bei ihnen der Boden bebte. Dann wurde die Lichtsäule dünner und ihre Kraft nahm ab, bis sie ganz verschwunden war. Die Arena war komplett zerstört und man sah eine schwarze Figur stehen. Neia teleportierte sich wieder zurück in die Umrisse der Arena und keuchte sehr schwer.

Die Magierin sah nur die Figur stehen und wartete ab… bis diese auf einmal ihre leuchtenden Augen aufriss. Dann kamen Risse auf der schwarzen Haut und Sina bewegte sich sehr langsam, dabei fielen die verbrannten Hautstücke von ihr herunter und man sah eine neue Haut darunter.

Sina atmete nun selber schwer. Es grenzte an ein Wunder, dass sie überhaupt noch bei Bewusstsein war, aber dank ihrer extrem hohen Vitalität konnte Sina diesen Angriff überleben.

„Ah… diese Schmerzen… das zahle… ich… dir heim.“ grollte Sina, während sie immer näher zu der schockierten Neia ging. „Ah ha ha ha… ich verstehe… du warst nur gegen das Licht anfällig? Hätte ich das früher gewusst…“ und Neia fiel bewusstlos zur Seite, nachdem sie ihre komplette Mana investiert hatte.

Sina stand halbnackt über Neia und drehte sie auf ihren Rücken. „Verdammt… dabei wollte ich dir meine Liebesfaust schmecken lassen!“ nörgelt Sina.

Castien stand auf einmal hinter ihr und sah, das Neia bewusstlos war. Er hob den Arm von Sina hoch. „Sina ist die Gewinnerin!“ und die Zuschauer jubelten aus alle Rohren.

„Meine Damen und Herren, so einen fan-tas-tischen Kampf werden wir nie wieder erleben! Neia war nicht in der Lage gewesen, die Verteidigung von Sina zu brechen und ist vor Erschöpfung zusammengebrochen. Man hat mir berichtet, dass der letzte Zauber einer der seltenen Lichtzauber gewesen sei. Nichtsdestotrotz konnten wir den stärksten Magier aller Zeiten in voller Aktion sehen!“ rief Dora.

Sina ging langsamen Schrittes auf den Ausgang zu, während die anderen Abenteurer sie beobachten. „Sie hat Neia dazu gebracht, alles einzusetzen…“ murmelt Falko. „Langsam zweifel ich wirklich, ob sie ein Mensch ist. Keiner, auch wir nicht, können diese Zauber wegstecken, wie sie es getan hat!“ flüstert Christoper.

Louis sagte nichts, aber er hatte ein leichtes Kribbeln in den Händen gehabt, als Sina immer zu Neia gerannt ist. Die anderen dachte immer, sie hätte einen Trick angewandt, aber Louis wusste es besser. Neben ihm saß Melaine, die ihm mehr oder weniger vorwurfsvolle Blicke zuwarf und von ihren Wölfen getröstet wird. „Ich hoffe, dass sie dir die gleiche Medizin zu schmecken gibt, wie du es mir angetan hast.“ murrte die Wolfsfrau.

„Du… scheinst dir sicher zu sein, dass ich gegen Christoper gewinne?“ fragte Louis leise und sie nickte nur. „Ja, meine Instinkte sagen mir das… zumal Sina genauso schnell war wie du. Ich hab es nicht gesehen, aber sie war immer sofort bei Neia gewesen. Sie hätte auch zuschlagen können, aber scheinbar hat sie eine sadistische Seite.“ kommentiert Melaine.

„Sei ehrlich Christoper, wir haben bisher immer noch nichts von Sina gesehen, außer dass sie viel wegstecken kann und unheimlich stark ist. Sie soll doch mehrere Meistertitel freigeschaltet haben, wurde mir gesagt, aber bisher hat sie nichts eingesetzt. Am meisten hat es mich schockiert, dass sie sich selber aus dem Eis befreit hat!“ fragte Falko seinen Freund.

„ … Wenn ich raten müsste, will sie nicht allzu viel verraten. Ich habe gehört, dass sie eigentlich nur Louis haben wollte. Aber der König hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht und zog etwas anderes. Wenn ich gegen sie kämpfen müsste… keine Ahnung welche Strategie ich mir einfallen lassen sollte.“ meinte Christoper.

„Erstaunlich… die mächtigsten Zauber konnte Sina widerstehen…“ murmelt der König. „Hm… ich glaube der letzte Zauber hat Schwester Sina doch zugesetzt.“ meinte Ralph, so langsam wie Sina ging. „Meinst du es geht ihr gut?“ fragte Themba leicht besorgt. „Sherry sollte dort unten sein, sie wird das schon regeln.“ beruhigte Ralph sie.

Sina kam im Tunnel an und traf auf Sherry. „Sina, geht es dir gut?!“ fragte Sherry panisch und Sina schüttelt nur den Kopf. „Nein, der letzte Zauber hat mich voll erwischt…“ rollte Sina ihre Augen und fiel nach vorne… wo sie von Thomddir aufgefangen wird.

„Ich… weiß nicht was ich dazu sagen soll, aber meinen Respekt hast du seit unserem Kampf schon gewonnen, aber gegen Neia zu gewinnen, dass sie vor Erschöpfung zusammenbricht, dazu fallen mir wirklich keine Worte ein. Du bist wirklich eine hammerharte Frau.“ lobte der Zwerg die bewusstlose Sina.

„Kannst du… sie vielleicht zur Kabine tragen?“ fragte Sherry um Hilfe und der Zwerg nickte. „Kein Problem, wir können die Gewinnerin doch nicht so liegen lassen.“

Thomddir trug Sina im Prinzessin-Style und Sherry zeigte ihm den Weg. In der Kabine angekommen, zeigte Mariel dem Zwerg, dass er sie auf der Liege absetzen kann.

„Keine Sorge, dafür fordere ich keinen Gefallen oder ähnliches. Ich habe es aus Selbstverständlichkeit gemacht.“ verabschiedet sich Thomddir. Mariel schnappte sich sofort einen scharfen Dolch und schnitt die noch übriggebliebene Rüstung ab.

Nun lag Sina bewusstlos halbnackt vor Mariel und Sherry. „Ich glaube, wenn sie deine Rüstung nicht hätte, wäre es schlimmer gewesen.“ vermutet Mariel und sie hatte Recht gehabt. Die Rüstung hat einen großen Teil des Zaubers abgefangen. Aber da es ein starker, großer und langer Zauber war, war sie überlastet gewesen und ging kaputt ohne das Sina es wusste.

„Wird Sina frühzeitig aufwachen?“ fragte Sherry besorgt. Mariel untersuchte ihren Körper und war wieder fasziniert, wie stark die Regeneration von Sina war. „Hoffen wir es. Sie muss sich nun ausruhen. Der letzte Zauber hat sie völlig ausgelaugt.“ diagnostiziert Mariel.

Sherry legte eine Decke über Sina, während sie schlief und hielt eine Hand. „Sherry… weiß Sina davon?“ fragte Mariel nun und Sherry wusste, was sie meinte. „Nein… und ich weiß auch nicht, ob ich es ihr sagen will. Ich habe Angst, dass… Sina von mir weggeht.“ murmelt Sherry.

„Und… warum sollte sie das tun? Himmel, sie hat sich mit einer Armee angelegt, wegen DIR!“ redet Mariel auf Sherry ein. „Damals hatte ich noch nicht diese Gefühle für Sina gehabt! Erst… als sie mich gerettet hatte, fing es an… Ich bekam Herzrasen und wollte jede Minute bei Sina bleiben, aber zugleich war ich so verwirrt, dass ich von ihr weggerannt bin. Erst nach einem Gespräch mit Prashi wusste ich… dass ich mich in Sina verliebt habe.“ beichtet Sherry.

„Du weißt, das Sina ziemlich offen für beide Geschlechter ist? Sie erwähnte dabei nicht mal, ob es jemand aus einer bestimmten Rasse sein soll.“ erinnert Mariel sie an das Gespräch.

„Ja und du erinnerst dich, dass man stärker sein müsste als Sina?“ widersprach Sherry. „Und? Bist du das nicht in gewissen Dingen? In was genau soll man stärker sein?“ merkte Mariel nun an. „Eh… ich habe es eher verstanden, dass man sie im Kampf besiegen müsste.“ wundert Sherry sich nun.

„Als ob sie sich besiegen lässt, eher müsste man sie töten und dann kann man sie auch nicht gewinnen.“ deckte Mariel den Fehler in der Logik auf.

„Ich weiß trotzdem nicht… ob ich es ihr gestehen kann.“ sagte Sherry, während sie die Hand von Sina hielt. Mariel seufzte nur, Liebe kann manchmal ziemlich schwierig sein. Mariel aktivierte wieder den Übertragungszauber und beobachtete nun den nächsten Kampf.

„Meine Damen und Herren, ich entschuldige mich, dass ihr solange warten musstet, aber die Magier mussten eine komplett neue Kampfplattform herstellen, nachdem Neia sie zerstört hatte. Nun kommen wir zur zweiten Runde, diesmal kämpfen Christoper der Dungeonfarmer gegen Louis den Schwertheiligen!“

Beide Männer gingen auf die neue Plattform, während Castien wartete. Louis zog wieder sein Breitschwert und ein Raunen ging durch die Zuschauermenge, als Christoper zwei Saigabeln zog. „Ein Stab wird dich nicht aufhalten, mein Freund. Da muss ich zu anderen Mitteln greifen.“ grinst Christoper, aber Louis nickte nur. Sina würde nur denken, dass Christoper ein Ninja in Ritterrüstung sei.

Castien musste auch zwei Mal hinschauen, welche Waffen Christoper diesmal gezogen hat. Dann ging er von der Plattform herunter, atmet tief ein und ist vorbereitet, wieder aufzuspringen… „BEGINN!“

Ein lautes Reiben von Waffen konnte man in der Arena hören und Christoper hat mit seinen Saigabels den Angriff von Louis blockiert, auch wenn der Kopf von ihm ziemlich rot geworden ist. „Du solltest deine Taktik ändern Louis.“ berät Christoper schwitzend, aber Louis wirkte nicht wirklich erstaunt. Das Publikum jubelte, das Christoper in der Lage war, den Angriff zu halten.

Louis sprang nach hinten und Christoper warf auf einmal mehrere Beutel die sofort explodierten. Raus kamen viele kleine Stachelsterne, die auf dem Boden sich verteilten. Das ist wohl eine der Maßnahmen, die Christoper gegen die Geschwindigkeit von Louis getroffen hatte, aber… Louis schien es nicht wirklich zu kümmern. Dann warf Christoper Ninjasterne auf Louis, die er aber mit seinem Schwert abblocken konnte.

„Ich habe noch nie eine wirkliche Emotion gesehen bei dir Louis, was ist passiert, dass du wie eine Puppe geworden bist?“ verlangte Christoper zu erfahren, aber Louis schwieg, bis: „Ich habe keine Gegner auf dieser Welt. Sie ist… langweilig geworden. Du kannst es nicht nachvollziehen, wenn man eine gewisse Stärke hat und… alles einseitig wird.“ erklärt Louis.

„Ah… deswegen bereist du die Welt… auf der Suche nach einem Rivalen?“ überlegte Christoper und Louis nickte. „Das du meinen Angriff aufhalten konntest, spricht für dich und deine… Stacheln sollten mich bestimmt einschränken, aber…“ sprach Louis leise und auf einmal stand er hinter Christoper.

Auch damit hat er gerechnet und konnte den kommenden Angriff im letzten Moment wieder blocken, aber es zehrte stark an seinen Kräften. „Du warst schon immer ein Planer gewesen.“ nickte Louis ihm die Anerkennung zu.

Christoper drehte seinen rechten Arm und ein Beutel flog aus der Armschiene heraus. Der Dungeonfarmer schloss seine Augen und auf einmal explodierte der Beutel in einem grellem Licht. Die Zuschauermenge machte ihre Augen zu, als das blendende Licht kam.

Als das Licht verschwand, öffnete Christoper seine Augen und sah, das Louis diesen Angriff abbekommen hatte und war geblendet. Die Chance nutzte er und schlug mit seinen Saigabeln nach Louis… wird aber mit dem Schwert geblockt.

„Eh?“ wunderte sich Christoper, aber Louis klärte ihn auf. „Das meinte ich mit Stärke. Auch wenn du meine Sicht genommen hast, ich kann dich immer noch wahrnehmen.“ dann trat Louis Christoper in den Magen. Der Tritt ließ den Dungeonfarmer fliegen und er landete genau auf seinen Stachelsternen. Dank seiner Rüstung, drangen sie nicht durch, aber der Gedanke, dass seine eigene Falle gegen ihn eingesetzt wurde, behagte ihm so gar nicht.

Der Mann stand schnell wieder auf und hielt seine Waffen zur Verteidigung bereit, aber Louis hat sich nicht vom Ort entfernt. „Warum hast du mich nicht angegriffen?!“ fragte Christoper.

„Weil ich das Gefühl hatte, dass du deinen nächsten Beutel einsetzen wolltest…“ flüsterte Louis und er hatte Recht gehabt. Christoper fluchte, denn er wollte wieder seinen Gewürzbeutel werfen, aber auf dieser Entfernung wird er Louis nicht treffen.

„Bin ich wirklich so schwach?“ murmelte Melaine als sie sah, dass Christoper viel länger standhalten kann. „Nein, du hattest einfach nur den Nachteil, dass du nicht weißt wie Louis kämpft. Christoper kennt ihn schon etwas länger.“ erklärt Falko.

„Aber ich wurde sofort besiegt! Ich wusste, warum ich meine Tiere nicht eingesetzt habe, sie wären bei ihm sofort getötet worden!“ wurde Melaine sauer. „Christopher hat ebenso seine Schwierigkeiten mit Louis wie du siehst. Wenn er nicht noch ein paar Tricks hat, sieht es für ihn ebenso ziemlich düster aus.“ antwortet Falko nüchtern.

Und Falko hatte recht, Christoper gingen langsam die Ideen aus. Seine beste Idee war, dass er Louis besiegt, wenn er geblendet ist, aber das war ein Fehlschuss. Er nahm wieder seine Ninjasterne, aber diesmal wirft er mehrere auf seinen Körper und andere auf seine Beine…

Louis konnte sie in seinem blinden Zustand abwehren, damit hat Christoper aber gerechnet, denn er selbst stürmte nach vorne und warf nun aus der Nähe den Gewürzbeutel… ins Leere. Louis war verschwunden. Panisch drehte sich Christoper um und hob seine Saigabeln zur Abwehr hoch, aber Louis stand nicht hinter ihm.

Auf einmal spürte Christoper einen tiefen Schnitt an seinem Rücken. Louis hatte ihn ausgetrickst und hat ihn von hinten mit geschlossenen Augen angegriffen. „Verdammt…“ murmelt Christoper dann fiel er nach vorne und regte sich nicht mehr. Castien sprang auf die Plattform und überprüfte den Status. Der Dungeonfarmer war bewusstlos. „Louis ist der Gewinner!“ Diesmal jubelten die Zuschauer, weil sie diesmal mehr zu sehen bekamen, auch wenn der Kampf kürzer war als mit Sina.

„Damit haben wir den Gewinner für das Finale! Louis konnte gegen die Tricks von Christoper bestehen und hatte seine eigenen Tricks angewandt. Ich bedanke mich noch bei allen Zuschauern, die diese Kämpfe verfolgt haben. Morgen sehen wir uns im Finale, wenn Sina die Verteidigerin gegen Louis den Schwertheiligen kämpfen wird. Einen schönen Tag an alle!“ verabschiedet sich Dora.

Louis steckte sein Schwert in seine Schwertscheide und verließ den Kampfplatz. Er seufzte leise, dass er wieder gewonnen hatte, bis Falko ihm im Weg stand. „Wie… kann ich dir helfen?“ fragte Louis leise.

„Mir helfen? Ich denke eher, dass du Hilfe brauchst. Du zeigst ja nicht mal eine Regung über den Sieg, als wäre das alles normal.“ brummte Falko. „Christoper… gab sein Bestes, aber es hatte nicht gegen mich ausgereicht.“ murmelt Louis.

„Das stimmt, deswegen hoffe ich nun wirklich, das Sina dir den nötigen Arschtritt verpasst. Ich kannte auch ein anderen Louis vor vielen Jahren, als du Abenteurer wurdest.“ sagte Falko.

„Die Zeiten sind vorbei. Ich bin einfach zu stark geworden.“ flüstert Louis. „Willst du jetzt ein Taschentuch haben und dich ausweinen?“ fragte Falko nun sarkastisch, aber Louis schüttelte nur den Kopf und ging an Falko vorbei.

Am Abend wurde Sina auf der Liege wach und Sherry lag mit ihrem Kopf auf Sina. „Na, willkommen zurück Prinzessin.“ neckte Mariel Sina.

„Eh… ich habe den anderen Kampf verpasst oder?“ murmelt Sina und Mariel nickte. „Das ist richtig. Christoper konnte ein bisschen länger gegen Louis kämpfen, hatte am Ende aber trotzdem verloren, trotz der vielen Tricks die er eingesetzt hatte.“ berichtet Mariel.

„Ich habe auch nichts anderes erwartet. Bin nur froh, dass ich wach geworden bin…“ stöhnte Sina und Mariel legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Du hast einen Spitzenkampf geliefert. Ich habe deinen Kampf gegen den Lichkönig beobachtet und mir fehlten die Worte, aber Neia war nochmal viel stärker gewesen. Lediglich der letzte Zauber hat dich in Bedrängnis gebracht oder?“ lobte Mariel.

„Das stimmt… Sie hat einige sehr heftige Zauber eingesetzt, aber mit der Lichtmagie hat sie mich kalt erwischt. Ich wusste, dass sie es bestimmt kann, aber sie hat sie die ganze Zeit nicht eingesetzt.“ sagte Sina, die langsam immer wacher wurde.

„Hoffentlich geht es ihr gut. Wenn die Mana bei Magiern ausgeht, kann es schon sehr gefährlich für sie werden.“ bemitleidet Mariel die Magierin.

Sina streichelt die Haare von Sherry. „Die erste Rüstung von Sherry und schon kaputt, dabei gibt sie sich immer soviel Mühe. Ich musste sie fast dazu zwingen ins Bett zu kommen, weil sie nicht aufhören wollte, Verbesserungen an der Rüstung umzusetzen.“ dachte Sina laut an dem Abend.

„Sag… was denkst du von Sherry?“ fragte Mariel. „Das sie meine erste Freundin ist und ich sie mag?“ antwortet Sina ohne zu zögern.

„Und… irgendwelche Gefühle für sie? Ich meine… du überreagierst ziemlich schnell, wenn es um Sherry geht.“ sagte Mariel und dachte dabei, wie sauer Sina auf den Lichkönig war sowie, dass sie sich mit einer Armee anlegte.

„Ist das nicht normal, dass man sich für seine Freunde einsetzt?“ hielt Sina den Kopf schräg und Mariel ahnte, das Sina ein Problem hat, auch wenn sie davon nichts weiß.

„Hmm vermutlich schon.“ gab Mariel es seufzend auf mit der Vermittlung. Sherry wurde auch wach und freute sich sofort, das Sina ebenso wach war. Sie umarmte sofort die Gewinnerin und murmelte: „Du hast mir wieder Sorgen bereitet, als du im Flur gefallen bist.“

„Das wollte ich nicht, aber ich wollte auch nicht, dass das Publikum oder die anderen Abenteurer es mitbekommen.“ entschuldigt sich Sina.

„Thomddir war so nett gewesen und hat dich hierher getragen. Seinen Respekt hast du auf jeden Fall gewonnen.“ berichtet Sherry und Sina kam schon ins Staunen.

„Nun, wollen wir dann gehen? Wir sind vermutlich die letzten im Kolosseum hier. Mussten ja solange warten, bis eine gewisse Prinzessin wach wurde.“ ärgerte Mariel die anderen.

Sherry ließ Sina los, damit sie ihren Kimono anziehen konnte. „Es tut leid mir um die Rüstung Sherry.“ sagte Sina, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Nicht schlimm, dafür war sie doch gedacht und scheinbar hat sie ihren Dienst gegen die Magierin bewiesen. Dafür gebe ich dir morgen eine andere… Rüstung.“ lächelt Sherry geheimnisvoll.

„Oh? Dann bin ja gespannt.“