Ich bin wiedergeboren und die Turnierkämpfe?

Es kam ein Schiedsrichter und es war niemand anderes als Castien. Sina riss ihre Augen vor Überraschung auf, während er ein fieses Grinsen gab.

„Meine Damen und Herren, ich würde sie bitten das Kampffeld zu verlassen bis auf Sina und Thomddir.“ sagte Castien und die Abenteurer verlassen es.

„Das ich dich hier sehe… ist ein bisschen unerwartet.“ sagte Sina direkt. „Das Leben ist immer voller Überraschungen. Keine Sorge, ich werde die Neutralität bewahren.“ sagte Castien und Thomddir hob eine Augenbraue hoch.

„Wir hatten schwierige Zeiten gehabt.“ kommentiert Sina nur. Castien überprüfte, ob die anderen auf ihren Sitzbänken am Rand der Arena saßen und wollte zum nächsten Schritt gehen, als er von Thomddir aufgehalten wird.

„Wartet. Ihr erinnert euch an die Wette Sina?“ hakte der Zwerg nach und Sina nickte. Er griff mit seinen Pranken in seine Tasche und holte eine Münze raus. „Ihr dürft wählen.“ grinst Thomddir.

„Zahl.“ sagte Sina und der Zwerg warf die Münze und ließ sie dann auf den Boden fallen. Es war Kopf. „Oh HO HO HO, die Göttin muss sauer auf dich sein.“ lachte der Zwerg laut.

„Oder sie will dir einfach nur eine Chance geben.“ spottet Sina. „Seid ihr… fertig?“ fragte Castien und beide Kämpfer nickten.

„Ok, dann nehmt Abstand und sobald ich Beginn schreie, dürft ihr kämpfen.“ erklärt Castien. Sina und Thomddir nahmen Abstand zueinander und standen wartend. Castien ging zum Rand der großen Plattform und atmet tief ein. „BEGINN!“ schrie er und die Zuschauer jubelten.

„Was meinst du Erilag, wie sind die Chancen für Sina?“ fragte Kunz, der mit seinen Freund aufpasst, dass die Zuschauer keine Schwierigkeiten machen.

„Hmm… ehrlich? Keine Ahnung… Was machen die da?“ wunderte Erilag sich nun, als Sina und Thomddir normal aufeinander zugingen und sich die linke Hände gaben.

„Ach du heiliger Strohsack… die werden nicht kämpfen, die wollen einen alten zwergischen Traditionskampf vollführen!“ rief Erilag fassungslos.

„Das sagt mir nichts, kannst du mir das erklären?“ wundert Kunz sich. „Nun verstehe ich, warum der Brecher eine Münze geworfen hat. Die werden sich jetzt gegenseitig abwechselnd schlagen, bis der Erste die Hand loslässt.“ schüttelt Erilag den Kopf.

„Huch? Ein Kampf wer mehr austeilen und einstecken kann?“ staunte Kunz, das Sina sich auf dieses Spiel einließ. Er sah, dass andere Zwerge den Nachbarn erklären, was die Kämpfer dort veranstalten. „Genau, aber… sie hat ihre Tücken, weswegen man dieser Tradition selten nachgeht.“ murmelt Erilag.

„So Mädel, dann bin ich aber gespannt, wie du nun wirklich so bist.“ kichert Thomddir fies und konzentrierte seinen muskelbepackten Arm. „Ich hoffe du kommst irgendwann zum schlagen.“ grinst Sina, während ihre linke Hand die Hand vom Zwerg hielt… und da kam der Schlag ins Gesicht.

Als hätte ein fallender Baumstamm Sina ins Gesicht geschlagen, so fühlte es sich an. Ihr Kopf ging ruckartig nach rechts und spritze Blut auf den Boden, ihre Nase ist definitiv gebrochen.

Sina stellte sich wieder auf ihre normale Position. „War das alles? Du schlägst ja zu wie ein Kleinkind.“ ärgert Sina den Zwerg, der Respekt in seinen Augen zeigte. „Nicht schlecht, die meisten wären schon auf dem Boden.

„Na dann, nun bin ich dran. 25 Prozent Liebesfaust!“ und Sina schlug nun dem Zwerg ins Gesicht. Das Krachen, dass dieser Schlag verursachte, konnte man in der gesamten Arena hören. Wie bei Sina, spritze nun Thomddir überall das Blut auf den Boden und er zog Sina mit, als er geschlagen wurde.

Dann richtete der Zwerg sich wieder auf und hatte leichte Sterne vor den Augen und er atmete ein bisschen schwerer. „Ach du… heilige… Kuh. Bist du mit einem Drachen oder so verwandt?!“ fragte Thomddir. „Keine Ahnung, meine Mutter kenne nicht ich und mein Vater war eigentlich normal.“ kommentierte Sina.

Nun bereitete sich der Zwerg auf den nächsten Angriff vor und schlug diesmal in den Bauch von Sina. Sie flog nach oben und hatte das Gefühl, dass ihre Innereien zerquetscht wurden, aber dank ihrer vielen Fähigkeiten, konnte sie diese Schmerzen ignorieren und landete wieder auf ihren Füßen ohne die Hand loszulassen.

„Uff… sag mal… Bist du sicher, dass deine Eltern keine Trolle waren oder so?“ fragte Sina nun den Zwerg. „Na, nicht gemein werden. Ich komme aus einer sehr speziellen Familie. Dort lebten nur die stärksten Kämpferinnen und Kämpfer.“ erklärt Thomddir.

„Ah ich verstehe, nun bin ich wieder dran, schön die Zähne zusammenbeißen. 50 Prozent Liebesfaust!“ diesmal war der Schlag ohrenbetäubend und durch den Winkel des Schlages ging sogar ein Teil der Plattform kaputt durch diese Druckwelle. Noch mehr Blut spritzte aus dem Gesicht des Zwerges und er hatte leicht die Hand losgelassen, aber im letzten Moment wieder zugepackt.

Nun sah man das Weiß in den Augen von Thomddir. Er kann sich mit äußerster Mühe konzentrieren. „*huff* Das waren 50 Prozent? *huff* Wenn… du so… stark bist… warum?“ wundert sich der Zwerg.

„Damit die Zuschauer auch ihren Spaß haben. Das ist natürlich gelogen, ich wollte testen ob ich immer noch meine Stärke kalkulieren kann, wie man es mir beigebracht hat.“ grinst Sina böse.

Thomddir wusste, dass der nächste Schlag von ihm sitzen muss, sonst wird er den Boden küssen. „Es hat… *huff* seine Gründe… warum kaum noch jemand diese Tradition macht. Ich zeige es dir!“ und der Zwerg schlug nun auf den linken Arm von Sina. In der Arena hörte und sah man, wie der Oberarm von Sina durchgebrochen wurde und Sina schmerzvoll ihre Zähne zusammenbiss, aber… ihre Hand ließ nicht die Hand von Thomddir los.

„Verdammt… das wäre mein Sieg gewesen.“ murmelt der Zwerg, als er merkte, dass seine Taktik ihm nicht geholfen hat. „Du willst nicht wissen, wie mein Todeskampf war. Da musste ich mit zwei gebrochenen Armen gewinnen!“ teilte Sina ihre Information mit. Die Heldin richtete sich wieder auf und ignorierte den Bruch, dann machte sie sich zum nächsten Angriff bereit.

„Soo… he he he… 75 Prozent Liebesfaust!“ Sina schlug zu und rammte den Zwerg in den Boden. Der Boden gab nach und wurde kreisförmig gedrückt, einmal dann noch einmal. Die Zuschauer staunten, wie Sina den Kopf von Thomddir in den Boden gerammt hat und er nun im Boden feststeckte. Die Hand des Zwerges fiel kraftlos aus der Hand von Sina.

Castien sprang auf die Bühne und drehte Thomddir auf den Rücken. Der Fausteinschlag von Sina war auf der rechten Gesichtshälfte zu sehen und das seine Augen nur weiß waren. Der Schiedsrichter überprüfte die Lebenszeichen und spürte noch das Herzklopfen.

Castien ging zu Sina und hob ihren unverletzten Arm hoch. „Sina ist Gewinnerin aus dieser Runde!“ und die Zuschauer jubelten. Auch wenn sie mehr erwartet hätten, aber wenn man solche Faustschläge in der gesamten Arena hören konnte, wollte keiner von ihnen getroffen werden.

„Meine Damen und Herren, Sina hat Thomddir gebrochen mehr oder weniger. Was wir gesehen haben, war ein uralter zwergischer Traditionskampf gewesen, den Thomddir glatt verloren hat. Die Träger werden den besiegten Zwerg in seine Kabine tragen und Magier die Plattform wieder herrichten. Ich bitte euch über die Unannehmlichkeiten hinwegzusehen und dann geht es schon in den nächsten Kampf!“ spornte Dora die Zuschauer an.

„Sina schafft es immer wieder mich ins Staunen zu bringen. Sie hat Thomddir in seinem eigenen Spiel besiegt während wir ihm nicht mal annähernd das Wasser reichen konnten.“ grinste Kunz.

„Wie stark muss sie sein, dass sie den Brecher mit drei Schlägen umhaut? Erinnere mich daran, mich immer gut mit ihr zu stellen.“ murmelt Erilag.

„ … Sina ist tatsächlich sehr stark. Scheinbar waren die Gerüchte über sie ziemlich untertrieben.“ murmelt Falko. „Drei Schläge… und der letzte hat Thomddir in den Boden gerammt, als hätte sie sich zurückgehalten.“ stimmte Christoper dem Falko zu.

„Wie ärgerlich, damit hat das Großmaul keine Informationen über sich gegeben.“ nörgelt Melaine und Giles stimmte ihr zu. Nur Louis und Neia waren in ihre Gedanken vertieft.

„Irgendwie… war das jetzt sehr unspektakulär.“ murmelt der König, aber die Kinder wussten es besser. „Erm… Papa? Der Zwerg hat drei Schläge wegsteckt. War glaubst du, welche Kraft in Sinas Fäusten steckt?“ fragte Themba.

„Vor allem, der Boden wurde beim zweiten Schlag beschädigt eure Majestät.“ fügte Ralph hinzu. „Kannst du das auch Onkel Friedrich?“ fragte nun Alwin.

„Bedaure, ich bin mir meiner Stärke bewusst und weiß daher genau, das ich nicht mit Fäusten den Boden zerstörten könnte.“ schüttelt Friedrich den Kopf.

Als Sina die Plattform verließ und wieder in den Tunnel ging, wird sie von Sherry empfangen. „Und? Wie geht es dir?“ lächelt Sherry.

„Das ich vermutlich heute Abend nur eine leichte Kost nehmen kann…“ hielt Sina ihren Magen. Sherry nahm Sinas gesunde Hand. „Komm, lass uns zu Mariel gehen.“ und zog die Gewinnerin zur Kabine.

Dort angekommen hat Mariel die Liege vorbereitet. „Komm, lass mich deinen Arm ansehen und dann ziehen wir die Rüstung wieder aus.“ wies die Heilerin direkt an.

„Hm… dein Bruch ist schon verheilt?!“ wunderte Mariel sich direkt und Sina grinst. „Überraschung?“ „Ich wusste schon immer, das du merkwürdig bist, aber das toppt nun alles. Hast du die Fähigkeit Regeneration?“ sprach Mariel und Sina seufzte. „Ja, ich habe sie, aber trotzdem habe ich Schmerzen, vor allem im Magenbereich. Der Zwerg kennt wirklich keine Zurückhaltung…“

„Ich will nicht wissen, wie du diese Fähigkeit bekommen hast und nun raus aus der Rüstung, ich will wissen ob ich irgendwas heilen muss.“ befahl Mariel und Sherry half Sina beim ausziehen.

Sina legte sich halbnackt auf die Liege und Mariel untersuchte ihren Bauch. Sie grübelte kurz und fing dann an zu heilen. „Vermutlich braucht deine Fähigkeit bei Innereien mehr Zeit als bei Brüchen.“ gab Mariel ihre Vermutung kund.

„Ich fühle mich aber jetzt schon besser als vorher, danke.“ lobt Sina. „Nichts zu danken, dafür bin ich hier.“ lächelt Mariel.

„Deine Rüstung ist fast unbeschadet, außer an dem Ärmel, das kann ich aber reparieren.“ berichtet Sherry bei der Begutachtung der Rüstung.

„Ach ja, habe ich glatt vergessen, aber Glückwunsch zu deinem Sieg! Und wie fandest du den Brecher?“ erkundigt sich Mariel.

„Der kann zuschlagen, keine Frage, aber ich konnte härter zuschlagen und nun dürfte er erst mal Zeit brauchen, bis er wieder wach wird.“ grinst Sina.

„Denk daran den Zwerg zu erinnern, dass ihr eine Wette am laufen hattet.“ erinnert Sherry an den Wetteinsatz. „Aha, deswegen ließt ihr euch so schonungslos verprügeln.“ runzelt Mariel ihre Stirn.

„Aber es hat sich gelohnt, dafür habe ich nun einen Gefallen, den ich jederzeit von Thomddir einfordern kann.“ lächelt Sina nun fies. Mariel und Sherry dachten, dass bei Sina nun Teufelshörner wachsen.

„Irgendwie tut mir der Brecher nun leid. Er hat es verdient, aber trotzdem. Sein Heiler wird vermutlich einiges zu tun haben, Kopfverletzungen sind schon eine komplizierte Geschichte.“ bemitleidet Mariel den Zwerg.

„Ach, der ist ein Zwerg und die sind doch bekannt für ihre Dickköpfigkeit.“ meinte Sina. Mariel war fertig mit der Heilung und Sina hatte nicht mal einen blauen Fleck am Bauch. „Interessante Bauchmuskeln, normalerweise sieht man dies eher bei Männern.“ kommentierte Mariel und Sherry bekam einen roten Kopf.

„Jahrelanges Training, ich betone, jahrelanges Training!“ wiederholte Sina sich und zog nun ihr Kimono an. Der nächste Kampf findet für sie erst Morgen statt. „Willst du die restlichen Kämpfe von hier aus anschauen?“ fragte Mariel.

„Warum nicht, dann können wir uns wenigsten unterhalten.“ meint Sina und Sherry stimmte ihr zu. Mariel aktivierte die Übertragung wieder und sahen, dass der Kampfplatz wieder repariert wurde. Die Damen nahmen nun alle ihre Plätze ein und schauten sich das nächste Duell an.

„Auf wen würdest du tippen?“ fragte Sherry und Sina antwortete schnell „Neia. Falko ist vielleicht der beste Fernkämpfer, aber er kann auf Dauer nichts gegen starke Magier ausrichten, zumal er… sie nicht wirklich töten kann. Das dürfte für ihn ein ziemliches Handicap sein.“

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum nächsten Kampf. Falko der Scharfschütze gegen Neia die Elementmagierin. Beide sind Fernkämpfer, wer wird sich den Sieg krallen?“ sprach Dora.

Falko betrat zuerst den Kampfplatz. Er trug eine komplett schwarze Lederrüstung und an jedem Glied sind Köcher mit Pfeilen befestigt. Anschließend kam Neia in ihrer schwarzen Magierrobe und ihrem langen Stab.

„Ich wünsche dir viel Glück mein Freund.“ sagte Neia zu ihrem Kollegen. „Eher werdet ihr das Glück brauchen.“ brummte Falko zurück. Neia grinste nur bei seiner Aussage.

Castien erklärte, wann der Kampf beginnt und beide nickten. Er verließ die Plattform, atmet tief und schrie „BEGINN!“.

Falko zog einen Pfeil aus einem dicken Köcher und schoss ihn auf Neia. Sie machte eine Bewegung und eine Steinwand kam hoch und blockierte den Angriff. Die Sicht war für Neia versperrt, aber sie beschwört mehrere Bälle mit unterschiedlichen Farben die sich zu Vögeln formierten und auf Falko zuflogen.

Der Schütze zog mehrere Pfeile aus seinen Köchern und setzte die Fähigkeit „Pfeilschuss“ ein, die auf die Vögel flogen und in einer große Explosion endeten. Die Zuschauer staunten und jubelten. Danach zog Falko einen verschnörkelten Pfeil und schoss ihn auf die Steinwand… der aber kurz davor einen Bogen machte und dann auf Neia zu flog.

Sie riss ihre Augen auf und machte wieder eine Bewegung, wo sofort eine Eiswand entstand und den Angriff abwehrte. Neia zauberte nun mehrere blaue Bälle, die alle auf Falko zuflogen. Er sprang aus dem Weg und die Bälle platzen alle als Wasserbälle. Der Boden wurde nass und Falko merkte, dass das Wasser auch rutschig war.

„Was hast du vor?“ murmelt Falko. Er zog die nächsten verschnörkelten Pfeile und setzte dabei seine Fähigkeit ein. Drei Pfeile flogen auf Neia zu. Sie wusste, dass Falko diesen Schritt gehen wird und teleportierte sich kurz vor dem Zusammenprall… neben Falko! Er reagierte nicht schnell genug und wird mit einer Handbewegung in die Wasserpfützen geblasen, der Schütze fiel mit dem Rücken in die Pfützen.

Falko wollte schnell von den Wasserstellen wegspringen, aber auf einmal wurde das Wasser zu Eis und der Schütze am Boden festgefroren, dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

„Nun, ich überlasse dir die Wahl. Entweder du gibst auf oder ich zaubere etwas, womit dein Heiler sehr lange beschäftigt sein wird.“ grinst Neia böse. Falko versuchte sich zu bewegen, aber das Eis war stabil genug, dass er sich nicht befreien konnte. Er seufzte schwer und sagte: „Ich gebe auf.“

Castien hat dies zur Kenntnis genommen und sprang auf der Plattform, danach hob er den Arm von Neia und rief: „Neia ist die Gewinnerin. Falko hat den Kampf aufgegeben!“ und die Zuschauer jubelten wieder. Die Magierin setzte Feuermagie ein, damit das Eis geschmolzen wird.

„Das war nicht sehr nett von euch… Hätte ich gewusst, dass ihr euch teleportieren könnt, hätte ich Gegenmaßnahmen ergriffen.“ brummte Falko säuerlich. „Ich verrate doch nicht alle meine tollen Tricks.“ lächelt Neia.

„Ein spannender Kampf, in dem Neia klar die Führung hatte. Falko war der aggressivere Kämpfer gewesen und hat mit seiner Kunst des Schießens uns immer wieder zum Staunen gebracht. Damit haben wir den nächsten Gewinner und für den morgigen Kampf tritt Sina gegen Neia an!“ sprach Dora.

„Du hattest recht gehabt Sina. Neia ist wirklich stärker als der Lichkönig.“ sagte Sherry, während Sina am überlegen war.

„Hmm, das sollte ich im Hinterkopf behalten.“ meint Sina und Mariel hakte nach: „Was genau?“

„Was sie zaubern kann, ist mir ziemlich egal, aber das Neia sich überall hin teleportieren kann ist dann doch eine Sache, die man nicht ignorieren darf.“

„Meinst du bekommst Schwierigkeiten mit ihr? Was hast du denn vor, wenn sie dich einfriert wie Falko?“ fragte Sherry. „Mich einfach nicht treffen lassen oder raus brechen.“ kommentiert Sina.

„Meine Damen und Herren, diesmal konnte der Kampfplatz dank der Hilfe von Neia schneller repariert werden. Nun staunt die nächsten Kämpfer: Christoper gegen Giles. Ein Spezialist für Dungeons gegen einen Spezialist für die höchste Verteidigung!“

Beide Männer betraten das Kampffeld. „Es ist mir eine Ehre gegen euch zu kämpfen.“ blechert Giles durch den Helm. Giles trug ein großes Schild mit einem langen Säbel. „Ich wünsche euch viel Glück.“ sagte Christoper und zog ein langen Stab heraus.

„Ho? Ein Stabkämpfer? Damit hätte ich aber nicht gerechnet, wenn man sich auf Dungeons spezialisiert hat, aber ich weiß auch nicht wie es drinnen aussieht.“ murmelt Sina.

Castien gab ihnen eine kurze Erklärung, dann verlässt er das Kampffeld, atmet tief durch und schrie: „BEGINN!“

„Schildsturm!“ setzte Giles an und flog regelrecht auf Christoper zu. Dieser rannte ebenso auf Giles zu und als sie nah beieinander waren, setzte Christoper den Stab ein und sprang über Giles. Hinter Giles gelandet, schlug der Farmer auf den Rücken des Ritters.

Aus dem Gleichgewicht geschlagen, fällt Giles hart auf den Boden. Er rollte sich schnell um und versuchte aufzustehen, als Christoper ein kleines Säckchen auf seinen Helm warf. Dieser platzte auf und ein schwarzer Nebel ging in die Sehschlitze rein. Giles schrie auf einmal laut auf. Die Zuschauer wunderten sich, was wohl im Säckchen war.

Giles riss sich den Ritterhelm herunter und man sah, dass sein Gesicht extrem aufgequollen ist und seine Augen fast zugeschwollen. Christoper ließ sich keine Zeit und schlug mit dem Stab in den Hals von Giles, dem sofort die Luft genommen wird. Dieser fiel auf die Knie und anschließend zur Seite.

Castien sprang sofort auf die Plattform und rannte zu Giles. Er drehte Giles zu Seite und überprüfte seinen Zustand. Der SS-Abenteurer ist bewusstlos geworden und kann nicht mehr weiterkämpfen. Der Schiedsrichter hob die Hand von Christoper hoch. „Wir haben einen Gewinner!“ und die Zuschauer jubelten wieder laut.

„Hier, nimm das für Giles mit, das sollte ihm gegen die Schwellung helfen.“ gab Christoper Castien ein kleines Säckchen.

„Was… war das für ein schwarzes Pulver?“ fragte Castien. „Pfeffer kombiniert mit anderen scharfen Gewürzen. Ein altes Hausrezept, aber sobald man dies in Augen und Gesicht bekommt, löst es einen Juckreiz aus und das Gesicht fängt an sich aufzuquellen.“ erklärte Christoper nüchtern, Castien schluckte nur schwer.

„Meine Damen und Herren, auch wenn der Kampf schnell vorbei war, dürfen wir nicht vergessen, dass jeder dieser Kämpfer seine eigenen Tricks hat. Damit haben wir den Gewinner für die zweite Runde im Halbfinale!“ erklärte Dora.

„Wer auch immer gegen Christoper kämpfen wird, der muss sich auf jede Menge gemeine Tricks einstellen. Ich wette, der hat noch andere Beutel dieser Art auf Lager.“ murmelt Sina.

„Aber… irgendwie war der Kampf sehr… unspektakulär. Ich hatte mehr erwartet.“ meint Sherry. „Nun, Giles war ein SS-Abenteurer. Glaube es gibt schon große Unterschiede zwischen SS und SSS, zumal Giles auf mich wirkte, als würde er die Aufmerksamkeit der Monster auf sich lenken, damit andere es bekämpfen und damit hat er gegen Christoper eigentlich keine Chance.

Würde er gegen Thomddir oder Falko kämpfen, dann sähe das Spielchen bestimmt anders aus, aber der König hat die Namen gezogen, also könnte er ihm höchstens die Schuld zuschieben.“ verteidigt Sina den besiegten Mann.

„Was würdest du machen, wenn er dir so einen Sack ins Gesicht werfen würde?“ fragte Mariel. „Sauer werden und ihm vermutlich das Leben aus dem Körper rausschlagen?“ antwortet Sina nur, Mariel bekam einen Schauder.

„Aber ich glaube, Sherry könnte es mit dem Mann aufnehmen.“ überlegte Sina. „„EH?!““ riefen beide Frauen. „Meinst du, ich habe dein neues Training nicht mitbekommen? Christoper hat vielleicht seine Trickkiste, aber Sherry übt jeden Tag mit Monstern und hat ihr Talent dazu.“ nickte Sina.

„Sina… Danke für dein Vertrauen… aber er ist ein SSS-Abenteurer!“ merkte Sherry an. „Na und? Was hindert dich daran, mit den Stärksten zu kämpfen? Vielleicht solltest du mal mit Castien ein Duell machen, dann solltest du die Unterschiede merken von früher und jetzt!“ ignoriert Sina die Anmerkung.

„Der dürfte eh ausflippen, wenn er mitbekommt, das Sherry von Monstern trainiert wird…“ murmelt Mariel.

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir zum finalen Kampf mit Melaine die Jägerin gegen Louis der Schwertheilige!“ sagte Dora und das Publikum jubelte.

Beide Duellanten gingen auf die Plattform. „Das ich mal gegen dich kämpfen würde…“ murmelt Melaine, Louis sagte nichts. Die Jägerin zog zwei Khukuris und nahm ihre Stellung ein, während Louis ein langes Breitschwert hielt.

„Wisst ihr, ob diese Waffe eine lebendige Waffe ist?“ fragte Sina, aber Mariel und Sherry schüttelten nur die Köpfe. Sina grübelte und positionierte ihren Zeigefinger auf dem Boden.

Zum letzten Mal des Tages erklärt Castien den Kampfbeginn, dann verlässt er die Plattform. Melaine kannte die Gerüchte von Louis und positionierte sich für den Angriff.

„BEGINN!“ schrie Castien… auf einmal spritzte eine Blutfontäne schräg von Melaines Körper, ihre Waffen wurden zerschnitten und fielen zu Boden. „Eh?“ wunderte sich Melaine und fiel dann nach vorne, während Louis sein Schwert wieder in die Schwertscheide steckte.

Die Stille war so heftig, das man auch eine Nadel hätte fallen hören. Keiner bis auf Sina hat den Angriff gesehen. In dem Moment, wo Castien gerufen hatte, hat Louis blitzschnell nach vorne geschlagen. In diesem Zeitfenster hat Sina den Finger in den Boden gerammt, um zu testen, ob sie es mit ihm aufnehmen kann und musste feststellen, dass sie damit kein Problem hat.

„Eh?! Wann hat er denn zugeschlagen?“ wunderte sich Sherry. Castien konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Kampf zu Ende war. Er sprang wieder auf der Plattform und rannte zu der blutenden Jägerin. Ihre Rüstung wurde komplett aufgeschnitten und zeigte die schwere große Wunde. Sie lebte noch, aber Castien schrie sofort nach den Heilern.

„Beeilt euch! Sie schwebt vermutlich in Lebensgefahr!“ motivierte Castien die Heiler, die sofort mit ihrer Arbeit begannen. Castien ist sauer, über das was Louis getan hat, aber wenn man es nüchtern betrachtet, hat er sich auf seine Art und Weise zurückgehalten, sonst wäre sie tot.

Zähneknirschend rief Castien den Gewinner. „Louis ist der Gewinner dieser Runde!“ das Publikum klatschte, aber… richtigen Jubel wie bei den anderen Kämpfern kam nicht wirklich hervor.

„Was ein Monster… er ist wirklich nicht umsonst der Stärkste von allen Abenteurern…“ murmelt Kunz. „Ich hoffe wirklich, dass er gegen Sina kämpfen wird… selbst Thomddir strahlt mehr Leben aus als Louis es tut… fast wie eine emotionslose Puppe.“ flüstert Erilag.

„Was meinst du Christoper, könntest du es mit ihm aufnehmen?“ fragte Falko, der neben dem Dungeonfarmer saß. „Hmm… Ich habe ihn schon ein paar Mal in Aktion gesehen, aber er ist stärker geworden. Ich hoffe das meine Gegenmaßnahmen bei ihm funktionieren.“ antwortet Christoper.

„Ich bin ehrlich, ich konnte den Angriff so eben noch sehen, aber… ich hätte es nicht geschafft diesem auszuweichen.“ sagte Falko. „Das wird keiner von uns, selbst Neia nicht, wenn sie ihre Magie einsetzt. Man muss schneller kämpfen und reagieren als Louis es tut.“ überlegte Christoper laut.

„Wenn ich Karl heute sehe, trete ich ihn in den Arsch, dass ich Louis nicht bekam!“ schimpfte Sina und zog den Finger wieder aus dem Boden heraus.“

„Konntest du den Angriff denn sehen?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Nicht nur das, ich hätte zurück angegriffen. Er ist so schnell nach vorne gestürmte, schlug mit seinem Schwert von unten nach oben und sprang wieder zurück auf seine Position und das innerhalb einer Sekunde.“ berichtet Sina den Kampfverlauf.

„Du konntest es sehen?! Ich weiß das du stark bist und auch ein gewisses Tempo hast, aber in einer Sekunde dies alles zu machen…“ zweifelt Mariel. „Ich halte mich nur zurück, damit ihr nicht denkt das ich ein Monster bin.“ grinst Sina, aber Mariel und Sherry dachten nur: „Bist du nicht schon längst ein Monster?“

„Damit ist der letzte Kampf für heute zu Ende. Auch wenn der letzte Kampf… mehr oder weniger zu schnell beendet wurde, zeigte es nur, wie stark Louis war. Ich bedanke mich an allen Zuschauern und wir werden morgen die nächsten Kämpfe sehen, wenn Sina gegen Neia und Christoper gegen Louis kämpfen werden!“ verabschiedet sich Dora.

Am Abend saßen der König, Friedrich sowie die Kinder mit Sina, Sherry und den Höllenschwertern am Tisch. Sina hat sie eingeladen und nun sitzen sie sehr schüchtern am Tisch und bekommen den Mund nicht auf.

„Bei der Göttin, bekommt ihr alle einen Krampf im Hintern und bekommt den Mund nicht auf, nur weil mal eine hohe Persönlichkeit im Raum ist?“ rollte Sina die Augen.

„Für dich mag es ja alltäglich sein, aber wie oft hat ein einfacher Abenteurer die Gelegenheit mit einem König am Tisch zu dinieren!?“ maulte Mariel, während der König lachte.

„Nun, Lady Sina hat schon interessante Freunde und lässt keine Gelegenheit aus, sie mir vorzustellen. Wenn ich richtig verstanden habe, seid ihr doch auch ein Teil der Expedition die im Land der Toten gewesen war oder? Dann kann ich mich nun direkt persönlich bedanken, dass ihr sie erfolgreich umsetztet.“ sagte der König.

„Keine *hust* Ursache. Wir wurden dafür extra beauftragt.“ sprach Kunz für die anderen Gefährten, während sie nickten.

„Nun, wie waren die Kämpfe für euch gewesen?“ fragte der König nun Sina. „Ehrlich? Du bist schuld, dass ich mich nun bis zum Finale schlagen darf um Louis zu bekommen.“ beschuldigte Sina ihn direkt. Die Höllenschwerter schnappten nach Luft, aber der König nahm es gelassen auf.

„Es war doch nicht meine Idee gewesen, die Namen zu ziehen? Aber sagt, ich konnte überhaupt nicht sehen was dort unten passierte. Hättet ihr denn eine Chance gegen den Schwertheiligen?“ wehrte sich der König.

„Aber sicher das. Seit ich Ludwig Kelmont besiegt habe, hatte ich keinen Gegner mehr gehabt, der mich so faszinierte.“ träumte Sina.

„Ich weiß nicht wer der Mann sein soll, aber wenn Schwester Sina einen Rivalen gefunden hat, macht es das Leben doch viel interessanter.“ philosophiert Ralph.

„Aber Louis ist doch stärker als Ludwig oder?“ merkte Erilag an. „Das stimmt, aber ich bin in der Zeit auch stärker geworden. Vermutlich hätte ich früher gegen Louis keine Chance gehabt, aber in meinem jetzigen Zustand kann ich es bestimmt mit ihm aufnehmen!“ teilte Sina ihre Überlegung mit.

„Solltet du dich nicht lieber auf Neia konzentrieren? Wenn es stimmt, ist sie vermutlich die weltbeste Magierin auf der Welt.“ warnte Themba und alle stimmten ihr zu.

„Das glaube ich erst, wenn sie mich besiegt hat. Ich kenne… ähnliche Kaliber in meiner Heimat.“ kommentiert Sina und dachte dabei an ihren Vater, den Dämonenkönig Mephisto.

„Wo du es gerade ansprichst, aber wo liegt denn genau deine Heimat?“ hakte Onesta, während er sein Essen schnitt.

„Wenn ich das wüsste. Ich hatte mich total verlaufen. Dann bin ich irgendwann durch Tunnel gereist und am Ende landete ich im Wald, wo ich Sherry kennenlernte.“ antwortet Sina mit einer Teil Lüge.

„Huch? Wenn ihr das nicht wisst, wie wollt ihr denn heimkehren?“ wundert sich Mariel, während Sherry sich an die erste Begegnung erinnerte.

„Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo ich Überlegungen anstellen werde, aber… vorerst möchte ich das Leben genießen.“ lächelt Sina.

„Du bist und bleibst eine geheimnisvolle Person.“ seufzte Kunz und alle nickten.