Ich bin wiedergeboren und der große Abenteuerkampf beginnt?

Am nächsten Tag besuchten Sina und Sherry die Stadt. Sie wurden von den Königskindern begleitet. Der König wollte, dass die Leibgarde dabei ist, aber: „Papa, wer auf der Welt ist so stark, dass er Sina besiegen könnte?!“ war das Hauptargument von Themba, wo der König leider nicht widersprechen konnte.

Dummerweise erweckte die Gruppe ziemlich viel Aufmerksamkeit. Zwei Damen in Kimonos, eine Prinzessin in edlem Kleid und zwei Jungs in teurem Anzug. Dank der Bekanntheit von Sina, lässt man sie in Ruhe, trotzdem hielt Sina ihre Augen auf.

„Dort drüben ist die Schule für Kinder der Adeligen. Ich habe gehört, das Papa die Schutztruppen für den dunklen Wald wieder ins Leben gerufen hat. Somit sind die Wege wieder sicherer.“ erklärt Themba.

„Und was genau… lernt man in der Schule Prinzessin Themba?“ fragte Sherry neugierig. „Nicht wirklich pralles. Lesen, schreiben, die Geschichte des Landes, Diplomatie und ähnliches.“ sagt Themba.

„Ja ja, das Leben als Adelige. Normalerweise sollte dieses Wissen an alle weitergegeben werden. Vielleicht kannst du das deinem Vater ja vorschlagen. Es gibt bestimmt noch leerstehende Adelshäuser die man in Schulen umwandeln könnte.“ dachte Sina laut und Themba grübelte darüber.

„Dort drüben ist das Kolosseum Schwester Sina. Merk dir gut den Weg!“ warnt Ralph, aber Sina schmunzelt nur. „Ralph, das ist bisher das größte Gebäude, das ich hier in dieser Stadt gesehen habe. Sooo blind bin ich jetzt nun auch nicht.“

Die Gruppe machte sich auf den Weg, bis sie von einem sehr muskelbepackten Zwerg aufgehalten werden.

„ARRR. Dachte ich doch, dass ich dich gesehen habe Sina!“ sprach der Zwerg Thomddir sehr laut. Die Kinder bekamen ein bisschen Angst vor dem Zwerg. Kein Wunder bei der roten Irokesen Frisur und den vielen Muskeln.

„Und nun bin ich hier. Möchtest du was von mir?“ fragte Sina höflich und der Zwerg nickte. „In der Tat! Ich bete bei der Göttin, dass ich dich in der ersten Runde bekomme und dann werde ich meinem Namen alle Ehre machen!“ sprach der Zwerg wieder sehr laut.

„Ah… ich verstehe.“ sagte Sina unbeeindruckt. „Was hältst du von einer Wette hm?“ grinste der Zwerg auf einmal.

„Ich kann sie mir zumindest anhören.“ schmunzelt Sina. „Sollten wir… tatsächlich miteinander kämpfen, ob es in der ersten, zweiten oder finalen Runde stattfindet egal wann, würdest du mit mir einen zwergischen Traditionskampf machen?“ fragte Thomddir.

„Was soll man sich darunter vorstellen?“ wundert Sherry sich und Thomddir erklärte es. „Ganz einfach. Beide Kämpfer halten sich mit der linken Hand fest und schlagen sich abwechselnd, egal wo. Es wird über eine Münze entschieden, wer zuerst anfängt und der Erste, der die Hand loslässt und auf die Knie geht, hat verloren. Na, was denkst du?“ grinst Thomddir böse.

„Im Grunde ist es nichts anderes als ein Stärke Test zwischen den Kämpfern.“ stellte Sina fest und der Zwerg nickte. „Richtig, wir können uns natürlich austoben, aber irgendwie… wollte ich mehr und ich liebe Wetten über alles!“

„Was ist der Wetteinsatz?“ fragte Sina und die Kinder machten große Augen, während Sherry ahnte, wie das Gespräch endet. „Hmm, einen Gefallen? Wir haben beide was wir brauchen oder? Vielleicht brauchst du ja meine Hilfe in der Zukunft oder umgekehrt.“ schlägt der Zwerg ernst vor.

„Dann haben wir einen Deal. Die Zuschauer werden vielleicht traurig sein, dass wir ihnen keine… Action liefern, aber wenn das wirklich eine Tradition ist, dann verstehen zumindest alle Zwerge, was mir machen.“ bot Sina die Hand und Thomddir schlug ein. „Hätte nicht gedacht, dass ihr darauf eingeht. Die meisten meiner… Gegner ziehen eher die normalen Kämpfe vor.“ grinst der Zwerg.

„Aber jammere nicht über das kommende Ergebnis.“ grinst Sina nun böse. „Oh keine Sorge. Jemand der mit bloßen Fäusten eine Armee besiegt ohne zu töten, der kann kämpfen! Harr, wir sehen uns morgen!“ verabschiedet sich der Zwerg.

„Der hatte ja viele Muskeln…“ murmelt Ralph und die anderen Kinder stimmten ihm zu. „Musste das sein Sina? Du weißt doch nicht mal, ob du überhaupt gegen ihn kämpfen wirst!“ schimpft Sherry, aber Sina legte ihr nur eine Hand auf die Schulter.

„Nicht? Aber Sherry, du bist doch hier. Was glaubst du, wie es nun enden wird?“ lächelt Sina und Sherry seufzte nur, als Sina auf ihr Pech-Talent ansprach.

„Nun, wollen wir irgendwo essen gehen?“ fragte Alwin, als sein Magen knurrte.

Die Gruppe amüsierte sich noch in der Stadt ohne irgendwelche weiteren Vorkommnisse und machten sich dann Abends auf den Rückweg.

Und dann kam der Tag. Der Tag, in dem die stärksten Abenteurer gegeneinander antreten. Die Zuschauertribünen sind zum Bersten gefüllt. Der König hat seine eigene Lounge mit den Kindern und seiner Leibgarde. Die Kämpfe werden überall in Alliancia ausgestrahlt, selbst Emilia und Lion sitzen vor einem Übertragungszauber, aber auch der Papst mit seinen Geistlichen.

Sina und Sherry machten sich auf den Weg zu ihren persönlichen Kabinen, ein Mitarbeiter der Abenteurergilde führt sie dorthin. „In eurer Kabine ist auch euer persönlicher Heiler.“ gab der Mitarbeiter die Information kund.

Dort angekommen, öffnet Sina die Tür und sah Mariel von den Höllenschwertern stehen. „Du bist meine Heilerin?!“ reagierte Sina ganz baff.

„Hallo Sina und Sherry. Ich konnte mir das doch nicht nehmen lassen, deine Heilerin zu sein, dafür sind wir doch Freunde!“ lächelt Mariel und Sherry sah die Elfe nun ebenso. Die Damen umarmen sich alle zur Begrüßung.

„Als ich hörte, dass du eine SSS-Abenteurerin geworden bist und an diesem Kampf beteiligt, habe ich alles getan, damit ich deine Heilerin werde. Die Gildenmeisterin Keya ließ ihre Kontakte spielen und tada, nun bin ich hier.“ berichtet Mariel.

„Einen besseren Heiler kann ich mir nicht wünschen.“ war Sina glücklich und Sherry nickte ebenso. „Wo ist denn der Rest von deinem Team?“

„Ah… Onesta bewacht die Zauberschilde, während Kunz und Erilag für Ordnung auf den Tribünen sorgen. Übrigens Castien habe ich auch gesehen, aber keine Ahnung, ob er auch arbeitet oder nur Zuschauer ist.“ erklärt Mariel.

„Ihr wolltet euch den Kampf wohl nicht entgehen lassen oder?“ grinste Sina und Mariel nickte. „So einen Kampf hat es bisher noch nie gegeben! Natürlich will das jeder sehen, wenn die stärksten miteinander kämpfen! Natürlich drücke ich dir die Daumen.“ zwinkert Mariel.

„Ich glaube es ist nun Zeit die Rüstung anzuziehen Sina.“ sagte Sherry und holte aus ihrem Inventar die Rüstung heraus. „Aus welchem Material besteht denn diese Rüstung?“ fragte Mariel neugierig.

„Sina hat eine modifizierte Hydra getötet. Ich habe das Monster gehäutet und die Schuppen entnommen und nun trägt Sina eine Rüstung mit einem sehr hohen Magiewiderstand.“ erklärt Sherry, die die Rüstungsteile auf den Tisch legte.

„Ich merke schon, ihr seid auf Monster getroffen, mit denen normale Abenteurer Probleme hätten.“ schmunzelt Mariel und schloss die Tür zu, damit niemand zufälligerweise eintrat.

Sina zog sich bis auf ihre Unterhose aus, das Sherry das Blut in den Kopf schoss. Mariel fiel das sofort auf, dass irgendetwas zwischen ihnen sich geändert hat, aber Sina machte keine Anzeichen, dass sie das Verhalten von Sherry merkwürdig findet.

Anschließend zog Sina die Rüstung an. „Es fühlt sich an, als würde ich eine Lederrüstung tragen. Es ist leicht und elastisch und die Schuppen bedecken die wichtigsten Bereiche. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet Sherry.“ lobte Sina. „Aber… warum ist das wie eine zweite Haut auf mir?! Es betont wieder meine Figur!“

„Also ich finde das vollkommen in Ordnung, wie es ist.“ meinte Sherry mit einem rotem Kopf, während Mariel nur eine Augenbraue hob.

Die Rüstung hatte die Farben, als nur noch der letzte Hydrakopf am Leben war. Grünliche Schuppen mit unterschiedlichen Farben. Egal wo man auch hin schaute, Sina wirkte eher wie eine Echse mit Mustern.

„Und nun lass mich deine Haare machen!“ sagte Sherry und zog Sina auf einem Stuhl. Sherry kämmte ihr Haar, anschließend flechtet sie daraus ein langen Zopf.

„Sag Sherry… ist irgendwas passiert in eurem Abenteuer?“ fragte Mariel aus blauem Himmel heraus. „Huch? Wie meinst du das?“ fragte nun Sherry, während sie noch flechtet.

„Sherry wurde von einem Psychopathen entführt und konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Es war wirklich eine sehr knappe Geschichte gewesen.“ antwortet Sina.

„Ah… ok?“ wundert Mariel sich, aber Sherry schüttelt nur den Kopf. „Vielleicht sollten wir uns auf die Kämpfe konzentrieren.“ meinte Mariel, warf Sherry aber einen Blick zu wie: „Darüber werden wir noch reden!“

„Ich bin ja so aufgeregt, hoffentlich bekomme Louis.“ freute sich Sina. „Unterschätze nicht die anderen. Mein Team und ich hatten uns mal gegen den Brecher duelliert nur so zum Üben. Wir konnten von Glück reden, dass Thomddir so nett war und mir… nicht allzu viel gebrochen hat, sodass ich am Ende alles heilen konnte.“ warnt Mariel.

„Ah? Hätte jetzt gedacht, dass er sich zurückhalten kann.“ dachte Sina laut. „Kann er auch nicht, er hat mich einfach nur nicht so oft angegriffen.“ kommentiert Mariel dies.

Auf einmal klopfte es an der Tür und Mariel öffnete sie. Ein Mitarbeiter stand davor und sagte: „Lady Sina, es wäre soweit. Wenn ihr mir bitte folgen würdet?“

„Na dann, auf geht’s.“ lächelt Sina. „Ich werde dem Kampf von hier aus zuschauen, alle Heiler bekamen das Privileg einen eigenen Übertragungszauber zu bekommen.“ grinst Mariel.

„Ich gehe mit Sina und schaue es mir aus der Nähe an.“ nickte Sherry entschlossen. Die Damen folgten dem Mitarbeiter der einen langen Gang ging. Sherry und Sina sagten nichts, sie brauchten auch nichts sagen.

Am Ende standen sie an einem Tor. „Ab hier müsst ihr alleine gehen Lady Sina, seht ihr die Plattform da drüben? Dort finden die Kämpfe statt und dort müssen sie hin. Sie können den Kampf eine Treppe weiter oben anschauen Miss.“ wies der Mitarbeiter die Aufgaben.

„Ich glaube an dich!“ winkte Sherry zum Abschied und ging die Treppe hoch. Sina atmete kurz tief ein und aus und ging durch das Tor. Es war ein Anblick, der ihr nicht unbekannt war. Überall jubelten Menschen, Zwerge, Elfen und Tiermenschen.

Das Kolosseum war offen gehalten und ein blauer Himmel strahlte. Sina ging geschmeidig auf die Plattform und ignorierte die Zuschauer, die überall jubelten. Die Heldin sieht nun auch die anderen Abenteurer aus den Toren kommen und scheinbar hat sich jeder auf seine Art und Weise auf den Kampf vorbereitet.

Während Thomddir, Neia, Melaine und Louis unverändert waren, haben sich Falko und Christoper eine andere Ausrüstung angelegt. Der unbekannte SS-Abenteurer war in einer kompletten schweren Ritterrüstung unterwegs.

Alle Abenteurer behielten sich im Auge und für die anderen war die Rüstung von Sina unerwartet. Ihren Informationen nach kämpft Sina eigentlich nur in ihren Kimonos.

Als alle auf der Plattform standen, kam eine Frau in einem Bunny Kostüm und Mikrofon.

„Meine Damen und Herren, mein Name ist Dora und werde für euch die Sprecherin der laufenden Kämpfe sein.

Diese Kämpfe sind einmalig in der Geschichte der Abenteurer. Noch nie zuvor haben die stärksten Abenteurer gegeneinander gekämpft und nun wollen diese Damen und Herren hier es wissen… Wer ist der Stärkste unter ihnen, wer hat die Kraft und Weisheit sich den ersten Platz zu sichern?

Ich erkläre noch einmal die Regeln für die Kämpfer und für die Zuschauer.

Töten ist Tabu, wer jemanden tötet wird direkt aus dem Turnier ausgeschlossen und auch aus der Abenteuergilde.

Die Kämpfe dauern solange, bis eine Seite besiegt wurde. Wir haben ein spezielles Team aus Schiedsrichtern, die jederzeit eingreifen, wenn sie erkennen, dass ein Kämpfer sein Bewusstsein verloren hat.

Es ist den Kämpfern erlaubt, alle ihre Fähigkeiten und Tricks einzusetzen, denn den Zuschauern droht keine Gefahr. Die Abenteuergilde scheute keine Kosten um das beste magische Schutzschild aufzubauen. Wir danken in dieser Linie den Magiern, die es am Laufen halten.

Unser König Karl-Horst von Fürstenbach wird die Namen aus einer speziellen Box ziehen und damit die Reihenfolge festlegen, wer gegen wen kämpfen wird.

Meine Damen und Herren, ich stelle euch nun die stärksten Abenteurer vor:

Louis der Schwertheilige

Christoper der Dungeonfarmer

Neia die Elementmagierin

Thomddir der Brecher

Falko der Scharfschütze

Melaine die Jägerin

Sina die Verteidigerin

Giles die Festung“

Bei jedem Aufruf der Namen winkten die Abenteurer den Zuschauern zu und sie jubelten laut ihre Namen. „Puh, bin ich nervös vor so einer Menge zu kämpfen.“ murmelt Christoper.

„Ist nicht das erste Mal, dass ich vor so einer Menge kämpfe, nur diesmal brauche ich keine Angst zu haben, dass man mich töten will.“ kommentiert Sina.

Einige staunten als Sina dies sagte. „Komisch, davon hätte ich doch gehört?“ überlegte Melaine laut.

„Das würde mich wirklich sehr wundern, wenn einer von euch das mitbekommen hätte.“ antwortet Sina geheimnisvoll.

„Eure Majestät, darf ich euch bitten, die Namen aus der Kiste zu ziehen?“ bat Dora und die Übertragung wird auf den König gerichtet, der neben einer Kiste stand. Er griff mit einer Hand rein und holte eine Kugel. Diese öffnete sich automatisch und ein Zettel lag dann auf seiner Hand. Der König hielt den Zettel vor den Übertragungszauber und man konnte darauf Sina lesen.

Auf einmal erschien ein magischer Monitor wo acht leere Felder waren und im ersten füllte sich der Name von Sina. Der König wiederholte den Vorgang und… zog Thomddir raus. Der Zwerg brüllte seine Freude raus, während die Abenteurer in seiner Nähe ihre Ohren zuhalten.

„Meine Damen und Herren, damit haben wir den ersten Kampf festgelegt! Sina gegen Thomddir!“ und die Zuschauer jubelten.

„Meine Gebete wurden erhört! Nun bist du fällig Sina!“ brüllte der Zwerg mit einem Zeigefinger auf Sina strahlend. Die Heldin seufzte nur.

Der König zog die anderen Namen und die Kämpfe sind festgelegt:

  1. Sina vs Thomddir
  2. Falko vs Neia
  3. Christoper vs Giles
  4. Melaine vs Louis

„Somit wurden alle Kämpfer gezogen. Ich bedanke mich für euren Einsatz eure Majestät. Meine Damen und Herren, ich werde nun das Kampffeld den Schiedsrichtern überlassen und wünsche den Abenteurern viel Glück!“