Ich bin wiedergeboren und erhalte was?

Überall im Königreich werden große Übertragungszauber aufgestellt, so dass jeder Bewohner des Landes zusehen kann. Die Abenteurergilden stellten ihre ebenso zur Verfügung und machten ebenso die Information kund, dass der König eine Rede halten wird.

Eine Rede wie diese wird vielleicht alle 30 Jahre vom König gehalten, so ist das Volk schon ein bisschen aufgeregt, was ihr König sagen will.

Heute soll die Rede übertragen werden und überall suchten die Zuschauer nach den besten Plätzen. Das Wetter ist schön und die Händler verdienen sich eine goldene Nase.

Sherry saß mit Suki, Prashi und den Zwillingsvampiren an ihren Plätzen im Gildenhaus und warten gespannt, während Ma Shi mit Keya und Ascal die Übertragung in seinem Büro anschauen. Die Höllenschwerter sowie die Nachtklinge schauen sich die Übertragung in anderen Orten an.

„Also, wenn ich das Zeichen gebe, kniest du dich vor den König und richtest deinen Kopf nach unten. Ok?!“ fragte Themba Sina nochmal, während sie von bunten Männern gestylt wird.

„Ja, ich habe es verstanden, du gehst mir auf den Keks.“ knurrte Sina, die von den Männer geschminkt wird.

Im Thronsaal waren die engsten Vertrauten vom König sowie Ralph, Alwin und nun auch Themba anwesend. Alle haben sich mehr oder weniger für diese Rede herausgeputzt.

Der König hat sich ebenso herausgeputzt, man sah, wie das Leben in seinen Augen brannte. Er hat diese Rede noch über Nacht ausgefeilt und ist ein bisschen nervös. Dann sah er seine Kinder an und der König kam wieder zur Ruhe.

Dann zeigte der Magier, der für die Übertragung zuständig ist, das Zeichen… und los.

Überall in Efrana sah man König Karl-Horst von Fürstenbusch auf der Übertragung. Die meisten wussten nicht mal wie der König aussah.

„Bürger von Bamtin, Bewohner des Königreiches Efrana.

Schwere Zeiten betrübten das Land. Monster zeigten mehr Aktivitäten, wir werden von Armeen angegriffen und verschworene Feinde greifen uns aus dem Hinterhalt an. In der dunkelsten Stunde unseres Landes wurde sogar meine Burg Ryre vom Feind angegriffen…

Mein Volk, ich möchte euch beruhigen.

Wie vermutlich die meisten Bewohner dieses Landes es mitbekommen haben, wurden meine Kinder von Monstern getötet…

Aber so ist das nicht. Prinzessin Themba und Prinz Alwin wurden an diesem Tag von einem Held gerettet und zwar nicht vor Monstern, sondern vor Meuchelmördern. Der wahre Feind wollte uns, …mich, glauben lassen, dass sie gestorben sind, aber er hat nicht mit diesem Helden gerechnet.

Der Feind mobilisierte alle Kräfte um meine Kinder ermorden zu lassen, aber der Held und Beschützer meiner Kinder konnte dies stets verhindern.

Es war… *hust* der Held, der meine Burg mehr oder weniger zerstörte. Glücklicherweise sind bei der Aktion keine Soldaten gestorben.“

„Eh… wieso habe ich das Gefühl, dass ich den Held kenne?“ murmelt Sherry und auch die anderen haben so eine Ahnung.

„Dieser Held konnte erfolgreich meine Kinder wieder zurückbringen und die wirklichen wahren Feinde aufdecken. Es war der Kanzler Thorgil. Dank der Beweise des Helden wurde er überführt sowie seine Mittelsmänner, bekannte Adelige. Sie wurden alle des Hochverrates, versuchten Mordes sowie dem Mord an meiner Frau, der Königin festgenommen.

Bewohner des Landes Efrana.

Dank dieses Helden, strahlt wieder Licht in unserem Land und die Hoffnung kann gedeihen, dass wir das Schwerste überstanden haben. Nicht nur dies, ich glaube auch fest daran, dass wir jede Krise gemeinsam meistern werden.

Nun fragt ihr euch alle, wer dieser Held sei. Nun, die meisten kennen ihn vermutlich schon, denn der Held meiner Kinder war auch derjenige, der die Armee der Untoten zurückgeschlagen hat.

Sina die Verteidigerin.“

Im Thronsaal wurde die reparierte Tür geöffnet und eine Frau betrat den Saal. Es war Sina, die ein himmelblaues Kleid trug. Ihre Haare waren zu einer Dauerwelle gewickelt und ihr Gesicht war geschminkt. Ihre Lippen leuchteten mit rotem Lippenstift und ihre Augen waren dunkel angemalt. Das auffälligste aber waren ihre Brüste. Das Kleid würde ihr passen, wenn ihre Brüste nicht zu groß wären. Der Schneider hatte es sich wohl ziemlich einfach gemacht und einen Schnitt zwischen den Brüsten geöffnet, sodass sie herauspressten. Sina ging mit Würde und im Gleichschritt zum König.

Den meisten Bewohnern des Landes raubte ihre Schönheit den Verstand, vor allem die Männer konnten nicht mehr aufhören zu sabbern.

Die Abenteurer in Fanfoss dagegen jubelten in einer Lautstärke, dass alle in der Stadt es mitbekamen. Ihre Freundinnen waren alle sprachlos ebenso die Gildenmeister.

Bei den Höllenschwertern lachten sie aus vollem Halse, als sie Sina sahen und konnten sich bildlich vorstellen, wie sie sich in der Burg ausgetobt hat, während Castien nur grinsend den Kopf schüttelt.

„Sina, in meinen Namen und des Königreiches bedanke ich mich, dass du meinen Kindern das Leben gerettet und sie beschützt hast. Auch bedanke ich mich, dass du den Tod meiner Frau aufgeklärt und die wahren Feinde zerschlagen hast.“

Der König zog sein Schwert und Themba machte ein auffälliges Zeichen. Sina kniete sich vor den König und knickte den Kopf nach unten. Das Schwert des Königs war auf Höhe von Sinas Ohren.

„Sina, als König schlage ich euch zur „Ersten Ritterin“. Fortan werdet ihr Lady Sina genannt. Ihr genießt nun alle Rechte einer Adeligen.“

Die Zuschauer im ganzen Land jubelten und klatschten, sowie auch die im Thronsaal.

„Doch das nicht alles. Lady Sina, wenn ihr euch bitte erheben würdet?“ bat der König und Sina stand auf. Sie hatte ein Pokerface, aber Sherry sah ihr an, dass das ganze Theater ihr tierisch auf die Nerven ging. Prinz Alwin kam mit einer Kiste, die ihm der König dankend abnahm.

„Lady Sina, nicht nur habt ihr eine Armee besiegt, sondern auch einen geheimen Feind in meinem Land zerschlagen. Damit habt ihr mein höchstes Vertrauen. Ich möchte euch“

Der König öffnete die Kiste und sie enthielt einen schwarzen Ring mit einer blauen Perle.

„den Ring „Hope“ vermachen. Nur die vertrauenswürdigsten Helden bekamen diesen Ring von Königen aus vergangenen Zeiten.“

Themba machte wieder ein Zeichen, den Ring auf den Finger zu stecken.

Sina nahm den Ring aus der Schatulle und steckte ihn in der linken Hand auf den Ringfinger. Als der Ring am Finger saß, leuchtete dieser auf. Das war der Beweis, dass der Ring seinen neuen Besitzer akzeptiert. Ein Raunen ging durch den Saal und selbst der König war sprachlos.

Im Büro des Gildemeisters sprangen die beiden Elfen auf und wirkten extrem blass. „Er hat ihr WAS vermacht?!“ rief Keya panisch. Ma Shi wirkte besorgt über die Reaktion seiner Kollegen, wusste aber selbst nichts über die Natur des Ringes.

„Möge eure Klinge und euer Verstand weiterhin scharf bleiben Lady Sina.

Mein Volk, als König bin ich stolz auf unsere Heldin und möge ihre Reise stets mit der Göttin sein.“

Und die Übertragung wurde beendet.

Überall feiern die Bewohner nun Sina, am lautesten die Abenteurer, dass einer von ihnen nun das Vertrauen des Königs genießt. Sinas Freundinnen feierten ausgelassen in der Villa und sprachen über ihre Kleidung und ihren Style.

Dagegen wirkten die Gildemeister im Büro überhaupt nicht glücklich. „Könnt ihr mich vielleicht über diesen Ring aufklären?“ hakte Ma Shi nach.

„Der König muss wahnsinnig geworden sein.“ murmelt Keya und Ascal erklärte die Besonderheit über den Ring.

„Dieser Ring gibt dem Träger die gleiche Macht wie die des Königs. Sie kann also jederzeit und überall Armeen des Königreiches einsetzten wo es ihr beliebt. Nur der König selbst kann Sina mehr oder weniger… noch Anweisungen geben, wenn überhaupt, aber das ist nicht die wahre Natur des Ringes.“

„Dieser Ring erklärt Sina automatisch zur Königin, sollte es keinen Thronerben geben…“ murmelt Keya und nun verstand Ma Shi das Problem.

„Hmm, aber wer kennt denn noch die Natur des Ringes? Ich wusste überhaupt nicht, dass das Königreich solche Gegenstände hat.“ überlegt Ma Shi.

„Die Vorfahren des Königs waren die letzten, die den Ring bekamen. Keya und ich waren Zeuge bei dem Spektakel. Aber warum macht der König das nur? Ich verstehe den Sinn dahinter nicht.“ sagt Ascal.

„Nun, wenn es stimmt, dass man gegen die Kinder und den König vorgeht, hat der König zumindest die Zukunft gesichert. Sina hat in diesem Land allen vor Augen geführt, wie stark und gefährlich sie ist. Ich würde vermuten, dass der König alle seine Feinde mit einem Streich einschüchtern will.

Wenn sie gegen ihn und die Kinder weiterhin vorgehen, wird Sina die Königin, ob sie will oder nicht und Sina wird vermutlich unter den Feinden tüchtig aufräumen…“ dachte Ma Shi laut.

„Hmm, bringt ihr mich um und ihr bekommt etwas wehrhaftes an den Hals oder lasst mich in Ruhe, dann passiert nichts. Ein sehr gefährliches Spiel das der König da treibt. Weiß Sina davon?“ fragt Keya.

„Ich glaube, dass man sie darüber im Unklaren lässt und selbst wenn sie es später erfährt, was soll sie dagegen machen? Alle Bewohner von Efrana haben dieses Ereignis gesehen und auch der Ring hat Sina akzeptiert. Vermutlich wird sie wie ein Vulkan ausbrechen, aber dann ihrem Leben weiterhin nachgehen.“ vermutete Ma Shi. Wie Recht er mit seiner Vermutung hatte.

„Denke, dass der König die Natur des Ringes nur auserwählten Leuten erklären wird sowie seinen Feinden.“ murmelt Keya.

Alle drei Gildemeister wirkten sehr gestresst.

„Sag Themba, wie hast du Sina überredet das Spiel mitzumachen?“

„Ich habe ihr gedroht, dass ich bei ihr einziehen werde, sollte sie sich weigern einmal in ihrem Leben vor einem König zu knien. Irgendwie fand sie die Vorstellung mich jeden Tag zu sehen, sehr schrecklich.“

„ … “