Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? VIII

Rubina ging mit Dalmaz und Suki wieder durch die Stadt spazieren. Alleine die Kombination sorgt immer für einen Hingucker.

„Was wollen wir heute essen?“ fragte Rubina ihre Mutter. „Hmm… ich hatte schon immer diese Frage auf der Zunge aber… Hast du nicht irgendwie das Gefühl, dass du ein bisschen zugenommen hast oder so?“ grinste Suki.

„Wieso? Meister hat auch immer viel gegessen und ist nur größer geworden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. „Kleiner Körper, großer Hunger!“ grinste Dalmaz. „Viel Essen, dann du stärker wirst!“

Auf einmal kam Kyllia an ihnen vorbei und wirkte, als hätte sie es eilig. „Hallo Kyllia, dass ist ja ein Zufall das wir dich treffen.“ grüßte Suki sie. Erschrocken, als hätte man Kyllia erwischt, drehte sie ihr Gesicht zu der Stimme.

„Ah… Hallo ihr und… Dalmaz?“ schaute Kyllia nach oben. „Wie kommt es denn zu dieser…“ „Dalmaz ist mein Freund. Wir haben ihn sehr früh in der Stadt kennengelernt.“ berichtet Rubina artig.

„Hallo Schwester von Lilith. Hoffe, es geht dir besser? Sarless übertrieben im Kampf gegen dich.“ nickte der Dämon von oben runter.

„Eh?“ staunte Kyllia nicht schlecht, als auf einmal ihre rechte Brust seltsame Formen machte. Aufgrund dass sie ein etwas lockeres Stoffhemd trug, sollte es nicht so auffallen, WENN denn jemand einfach nur mal stillhalten würde.

Sofort klatschte Kyllia eine Hand auf ihre rechte Brust und hustet laut, um das Quietschten zu übertönen. Nun sah man regelrecht, wie Kyllia der Schweiß vom Gesicht runtergeht.

„Erm… geht es dir gut?“ fragte Suki, das Verhalten von Kyllia ist ein bisschen… eigenartig. „Ah ha ha, natürlich. Hatte nur gerade was im Hals gehabt, das raus musste.“

„Wenn du meinst? Damit du es auch weißt, aber Dalmaz und die anderen von seiner Gruppe werden uns nach Fanfoss begleiten.“ teilte Suki mit.

„Huh?! Wieso weiß ich davon nichts?“ hakte Kyllia sofort nach, dabei drückte sie die Hand etwas fester gegen ihre rechte Brust, damit „es“ endlich mal stillhält.

„Wir haben das von Dazmar erfahren. Denke, dass Mutter dies uns noch später mitteilen wollte. Vermutlich will sie es so wie mit dir umsetzen, dass die Dämonen ein Teil der Gesellschaft werden.“ erklärt Suki.

Lisa bekam kaum noch Luft und biss in die Haut von der Brust. Sofort verzog Kyllia ihr Gesicht und konnte den Schrei unterbinden.

„Kyllia? Geht es dir wirklich nicht gut? Du benimmst dich sehr komisch.“ wollte Suki zu der Dämonin gehen, aber Kyllia hob eine Hand auf.

„Alles bestens! Wirklich! Du, ich würde mich gerne weiter unterhalten, aber ich muss… eh… dringend was kaufen. Genau! Man sieht sich!“ rannte Kyllia mehr als gehen.

„Was… war das denn jetzt?“ schaute Suki nur hinterher mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck… „AH! Habe ich dich endlich gefunden!“ rief eine Frauenstimme.

Rubina, Suki und Dalmaz drehten sich um und sahen eine große Frau von den Behemoths. Sie ging sofort auf sie zu und Suki´s Instinkte schrien alle förmlich Abstand von der Frau zu nehmen. Dies hat Dalmaz ebenfalls gemerkt und stellte sich vor die Frau. „Was… du wollen?“

„Geh mir aus dem Weg Dicker. Ich will mit Rubina sprechen.“ knurrte Rokea ihn an. „Erm… was willst du denn von meiner Tochter?“ versuchte Suki den kommenden Streit zu unterbinden.

„Ich würde sie gerne einmal umarmen. Sie hat im Kampf gegen Zuzan was sehr schönes gesagt, was mir persönlich eine Freude gemacht hat.“ schaute Rokea in die Augen von Suki. „Da steht Zuzan in seiner Werform und deine Tochter sagte ihm mitten ins Gesicht, dass er schwach ist. Wie könnte ich diese schönen Worte ignorieren?“

„Das ist die starke Frau Mama.“ kam Rubina von der Seite. „Na, du hast Zuzan ziemlich vermöbelt und gleichzeitig seinen Stolz mit Füßen getreten.“ winkte Rokea dem Drachenmädchen zu.

„Habe ich das? Ich habe nur einmal laut geschrien und da lag er auf dem Boden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. Auf einmal kniete Rokea vor ihr und umarmte sie. Suki sowie Dalmaz haben ihre Bewegung überhaupt nicht gesehen.

„Danke… wirklich.“ löste Rokea sich wieder von dem erstaunten Drachenmädchen. „Sag… wie hast du Nitir besiegt?“ drehte die Frau sich nach Suki um.

„Erm… ich habe ihn nicht wirklich besiegt oder so, immerhin ist es zu einem Unentschieden gekommen.“ schwitzte der Rücken von Suki.

„Das ist egal. Ein Champion, der seinen Gegner NICHT besiegen konnte, ist kein Champion mehr. Wir haben in unserem Clan bestimmte Regeln, ab wann man sich Champion nennen darf. Dies hat er nach deinem Kampf verloren.“ grinste Rokea.

„Wie meinen? Champion, wenn viele Siege haben?“ wundert sich Dalmaz. „Vielleicht, wir Behemoth´s haben nicht viele Personen in der Geschichte gehabt, die sich Champion nennen durften.

Nur weil man einige Turniere oder ähnliches gewonnen hat, wird man nicht automatisch zu einem Champion. Neben der hohen Stärke muss man wirklich viele Bedingungen erfüllen, unsere Vorfahren haben sich schon was dabei gedacht. Und… ich warte auf deine Antwort?“ schaute Rokea wieder Suki an.

„Ich… habe eine spezielle Technik angewandt, die dazu führte, dass er bewusstlos wurde. Wenn… ihr ihn sehen solltet, könnt ihr ihm von mir ausrichten, dass… es mir Leid tut, dass er seinen Titel verloren hat?“ war Suki ein bisschen besorgt.

„Kann ich machen, doch die Schuld liegt alleine bei ihm. Immerhin wollte er dich bekämpfen und das ist nun die Quittung.“ lächelte Rokea. „Uh… ich freue mich schon darauf, endlich… gegen Sina kämpfen zu dürfen. Man sieht sich.“ ging die Tierfrau weg.

Suki konnte nicht anders, sie musste einmal seufzten. „Du liebe Güte… Damit haben Lara und Zada es nicht untertrieben, wie gefährlich sie ist…“

Ein paar Straßen weiter stand Kyllia in einer Gasse. Sie zog leicht ihr Hemd hoch und holte die Fledermaus raus. „BIST du wahnsinnig geworden?!“ zischte Kyllia sie an und die Fledermaus quietschte sich vor sich hin.

„Keine Ahnung was du sagst, aber halt… einfach… still, bis wir endlich ein anderes Gasthaus gefunden haben. Alleine das ist schon schwer, weil alle Gasthäuser fast voll sind.“ flehte Kyllia schon fast.

„Kyllia? Was machst du da?“ fragte Melaine, die mit Neia und ihren Wolf an der Gasse vorbeigegangen sind. Sofort versteckte Kyllia ihre Freundin hinter dem Rücken und gab ihr bestes, Gelassenheit zu stimulieren.

„Ich… eh… wollte mir die Gasse ein bisschen genauer anschauen. Sie sah sehr interessant aus.“ log Kyllia und schwitze regelrecht. Lisa versuchte sich aus der Hand herauszuwinden.

„Erm…“ schaute Melaine hinter die Dämonin. Lauter Müll, Sperrmüll und ähnliches lag dort herum. „Sicher? Du siehst sehr verschwitzt aus.“

„Ist ja auch verdammt warm hier oder? Nun… wo wolltet ihr eigentlich hin gehen?“ versuchte Kyllia vom Thema abzulenken.

„Ich habe von Melaine ihren Wolf geliehen bekommen und wollte noch ein bisschen lernen, mich von ihm führen zu lassen.“ erklärt die blinde Magierin.

„Wenn… alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werde ich einen Wolf extra für Neia trainieren. Von meinem Kleinen hier kann ich mich unmöglich trennen, aber das Problem trifft nicht zu, wenn ich einen neuen Wolf dafür heranziehe.“ lächelt Melaine und streichelt ihren Wolf.

„Ah, verstehe. Das klingt nach einer sehr guten Idee.“ nickte Kyllia und merkte, wie die Fledermaus aus ihrer Hand entgleitet. „GOTTLISAHIMMELUNDERDE! BLEIBSTILL!“ schrie die Dämonin in Gedanken.

Nun hörten Neia und Melaine irgendetwas laut quietschen und schauten sich verwundert um. „Du, ich würde gerne weiter mit euch reden, aber ich habe es ein bisschen… eh… eilig. Wir sehen uns ja spätestens morgen alle am Finale.“ drängte Kyllia sich durch und rannte wieder weg.

„Sag… Kyllia verhält sich in der letzten Zeit schon ein bisschen komisch oder?“ meinte Neia. „Das kannst du laut sagen.“ stimmte Melaine zu.

Im Glauben, endlich in Sicherheit zu sein, hielt Kyllia beide Fledermausflügel von Lisa. „Bitte…“ tränte nun Kyllia. „Du kannst nachher alles mit mir machen, nur… halte einfach… still.“

„Huch? Bist du das Kyllia?“ rief eine Stimme. Wenn man das Gesicht von Kyllia jetzt aufnehmen würde, Sina würde bis ans Lebensende lachen. „Ernsthaft… was stimmt heute nicht?“ Sofort steckte Kyllia Lisa zwischen ihre Brüste und drehte sich zu der Stimme.

Es waren diesmal Mel mit Christoper. „Dachte ich mir doch, dass ich deine Aura gespürt habe. Was machst du eigentlich in der Gasse?“ fragte Mel.

„Mich erholen? Brauchte… eine kurze Verschnaufpause für mich.“ lächelt Kyllia, aber sie verzog eher eine Grimasse… und drückte ihre Brüste zusammen, in der Hoffnung, dass Mel die Aura von Lisa nicht sieht.

„Was macht ihr eigentlich und wieso… hängst du so an Christoper?“ zuckten die Mundwinkel von Kyllia, während Lisa das Gefühl hatte, platt gedrückt zu werden.

„Ah… Christoper hat mir seine Liebe gestanden und… ich war zumindest geneigt, ihm eine Chance zu geben.“ lächelt Mel, während der Dungeonfarmer grinste. „War selber erstaunt, dass ich die Chance bekommen habe.“

„Verstehe. Glückwunsch euch beiden, wirklich.“ wirkte Kyllia leicht gezwungen beim Lächeln. „Geht es dir nicht gut?“ war Mel sofort besorgt.

„Doch doch, macht euch um mich keine Sorgen.“ Auf einmal beißt Lisa wieder in die Brust. Kyllia bemerkte den Schmerz und eine Träne fiel aus dem Auge. „Sicher?!“ ließ Mel von Christoper los und ging auf die Dämonin zu.

Sofort hob Kyllia eine Hand hoch. „Bitte… nicht persönlich nehmen, nur… ich wollte für mich alleine sein. Doch irgendwie… hat der dunkle Gott was gegen mich und lässt mich wirklich jeden Treffen.“

„Um… wenn du meinst? Dann werden wir dich nicht weiter stören.“ nahm Mel ein paar Schritte nach hinten. „Hoffentlich geht es dir morgen besser.“ Mel zog Christoper aus der Sackgasse raus und Kyllia war endlich alleine.

Sie fiel auf ihre Knie und Lisa kam aus dem Hemd hervorgekrochen. Die Fledermaus quietschte wieder irgendetwas vor sich hin und Kyllia machte nur ein ahnungsloses Gesicht. „Ich… weiß einfach nicht… was du von mir willst…“

Einige Stunden später schaffte Kyllia ENDLICH ein Gasthaus zu finden, wo noch ein Zimmer frei war. Dies nahm sie sofort und ließ es sich nicht nehmen, dies sofort in Anspruch zu nehmen. Kyllia nahm Lisa aus ihrem Hemd raus und sie flog im Zimmer herum.

Dann verwandelte sich die Fledermaus und heraus kam Lisa in ihrem Pyjama. „Du Wahnsinnige! Du hättest mich drei Mal fast umgebracht!“ schimpfte sie direkt los.

Doch wurde Lisa sehr schnell ruhig, als sie das düstere Gesicht von Kyllia sah. „Liebe liebe Lisa. Du hast mich förmlich angebettelt, schnellstmöglich ein anderes Gasthaus aufzusuchen, weil deine Mutter dich sehen wollte.

Ich habe das Spielchen mitgemacht, weil ich dich liebe. Doch… frage mich nie, nie und nochmal nie wieder, so eine Aktion zu machen. Irgendwie bin ich sehr erschöpft dank dir. Ja ich kann verstehen, dass es nicht einfach war in der Fledermausform zu bleiben, aber… du hast ja überhaupt nicht mitgearbeitet.

Warum… flüchtest du überhaupt von deiner Mutter? Je früher du das Problem regelst, desto weniger Stress hast du.“

„Weil… ich Angst habe, dass ich von dir getrennt werde…“ war das schon eher ein Flüstern von Lisa. „Mutter kann man in manchen Dingen gut vorausahnen, was sie mit einem plant. Doch wenn sie erfährt, dass ich… mit dir zusammen bin und… sogar weiter gegangen bin…“

„Aha… und deswegen willst du dich verstecken. Glaubst du nicht… dass sich damit die Probleme nur ansammeln? Notfalls befreie ich dich aus deinem Zimmer oder wo auch immer du dich dann befinden wirst.“ stand Kyllia nun vor Lisa.

„Du kennst meine Mutter nicht…“

„Du aber scheinbar auch nicht.“ seufzte Kyllia, dann legte sie eine Hand auf den Pyjama und riss ihn mit einem Ruck runter.

„HEY!“ wehrte sich Lisa sofort.

„Ich fordere meine Belohnung ein. Glaubst du allen ernstes, ich habe die Bisse vergessen? Wie hast du überhaupt den Bluteid umgangen damit hmm?“

„Erm…“ wurde Lisa auf einmal sehr rot im Gesicht. „Warte… ich kann es mir vorstellen.“ sagte Kyllia und knabberte leicht an einem Ohrläppchen von Lisa. Sofort stöhnte sie sehr hörbar.

„Wie ich es mir dachte… Was ist aus der Lisa, der stolzen und starken Vampirin, nur geworden? Sie beißt mich, im Glauben, es würde mich antörnen. Tz tz tz…“ schüttelt Kyllia den Kopf, Lisa stand vor ihr nackt mit einem roten Kopf.

„Dafür… will ich nun wirklich auf meine Kosten kommen.“

„N… natürlich…“