Ich bin wiedergeboren und der nicht endende Jubel der Zuschauer?

Sina konnte nicht aufhören zu weinen, Layla ist… es nicht unbedingt gewöhnt jemanden zu trösten. „Deine Frau ist wirklich eine sehr erstaunliche Person.“

„Layla… hast du sie nicht erkannt?“ fragte Sina mit verweintem Gesicht. „Du hast… sie auch schon einmal getroffen.“

„Hmm? Sherry habe ich zum ersten Mal gesehen, als sie gegen Lisa gekämpft hat.“ war die Vampirkönigin verwundert.

„Das… stimmt auch, aber Sherry… ist viel mehr. Du hast… sie zu einer anderen Zeit schon mal getroffen.“

Nun schaute Layla Sherry auf dem Übertragungszauber genauer an, die ihr Schwert wieder zu sich nahm.

„Hm… Halbelfen sind ja eigentlich sehr selten, wenn man bedenkt das die männliche Begattung fast nur aus Rassisten besteht. Ihre langen Elfenohren, ihre sehr intensiven blauen Haare hätten mich schon daran erinnert… Hmm?“ wirkte Layla nun am Ende über das Gesicht verwundert.

„Sie… mag vielleicht damals bei dem… „Problem“ nicht viel geholfen haben, aber sie hat immerhin… eine Unterkunft zur Verfügung gestellt oder?“ lächelt Sina nun, die die konzentrierten Augen ihrer Freundin sah. „Stimmt was nicht Layla?“ hakte Roman nach.

„Wieso… habe ich das Gefühl… sie schon mal… gesehen zu haben?“ wundert sich Layla immer mehr. „Du… erinnerst dich vielleicht noch… an Rose?“

„Wie könnte ich sie jemals vergessen, die mir bei der Geburt geholfen hat. Na ja nicht unbedingt, denn wegen ihr bin ich fast in Panik geraten, aber trotzdem… Rose?“ grübelt Layla in ihrer Erinnerung.

„Sherry… ist die Inkarnation von Rose.“ beichtet Sina. Nun riss Layla erstaunt ihre Augen auf und schaute Sina an, ob sie einen Scherz machte. „Das war nicht gelogen.“ und Sina erzählte das Ausmaß über die Seelenwanderungen in ihrem Leben.

„Das… habe ich nicht für möglich gehalten.“ murmelt Roman, der scheinbar Sina glaubt. „Dann ist eine Wiedergeburt… wirklich möglich?“

„Ja. Sherry ist… das beste Beispiel. Mehr noch… *snif* ich habe ihr nie die Technik… beigebracht, wie sie damit Arzexos besiegt hat. Diese Reihenfolge von Techniken… kannte nur Rose. Mit ihr habe ich am intensivsten alle Dämonenhandgriffe geübt.

Keine Ahnung… was passiert ist, wenn werden das nur die Götter wissen, aber irgendwie… hat sich ihre Seele daran erinnert.“ strahlte Sina weinend und glücklich.

Der dunkle Gott ist momentan zu überfordert, denn was er eben gesehen hat, ist ihm noch nicht untergekommen. Die Göttin dagegen untersuchte das System, was aber auch scheinbar seine Schwierigkeiten hatte. Scheinbar sind Götter nicht unfehlbar.

Sherry wurde so stark von Lara gedrückt, dass ihr fast die Luft raus gedrückt wird. „Du… bringst mich gleich noch um!“

„Oh.“ löste die kleine Vampirin sich von Sherry und bekam ein roten Kopf, aber ihre Augen strahlten so hell, dass man eigentlich eine Sonnenbrille brauchte.

„Wie… geht es dir?“ fragte Mel, denn sie hat die Veränderung an der Aura von Sherry sofort bemerkt.

„Ich…“ schaute Sherry auf ihre zittrigen Hände. „Ich weiß… es nicht so wirklich. Irgendetwas… ist mit mir im Kampf passiert.“ und schaute ihre besorgten Freunde an.

„Auf einmal… sah ich die vielen Erinnerungen, die meine anderen Wiedergeburten… erlebt haben. Gesichter… Namen… Abenteuer und andere Dinge… bis ich… Sina gesehen habe. Für… einen kurzen Moment war ich Rose gewesen und…

Konnte mich an das intensive Training erinnern, was ich mit ihr damals gemacht habe. Ich wusste auf einmal, wie alle Techniken der Dämonen funktionierten. Irgendwie… hat meine Seele… es freigeschaltet, selbst mein Körper konnte dies umsetzten.“

„Deswegen hast du auf einmal so eigenartige Handgriffe gegen den Dämonengeneral umgesetzt. Ich will mich jetzt nicht Beschweren, denn du hast da was besiegt, was bisher irgendwie niemandem möglich war.“ nickte Suki langsam, das Publikum jubelt immer noch laut nach Sherry.

„Sherry… danke.“ nahm Lara beide zittrige Hände. „Meinen… Hass und Angst auf Arzexos… konnte man nicht übersehen. Nachdem… du ihn besiegt hast… hat sich etwas bei mir gelöst. Wie sagtest du es? Ein Knoten. Der… ist auf einmal weg.“

„Lara war beinahe dran gewesen, sich aus dem Turnier zu disqualifizieren, als der Dämon zum letzten Angriff überging.“ merkte Zada trocken an. „Vielleicht ist es nun der Moment, wo auch du lernen solltest, deinen Freunden zu vertrauen Schatz.“

Den letzten Teil ignorierte Lara und schaute weiter Sherry an. „Ich hatte… so wenige Wünsche gehabt, eigentlich… Wünsche die sich nicht erfüllen lassen können und doch… kommst du her und besiegst den stärksten bekannten Dämonen auf der Welt. Eher der alten Welt, denn wir wissen nicht, welche Dämonen in der Barriere warten.“

Die Zwillingsvampire grinsten nur, aber wunderten sich ebenfalls, warum Sherry nicht „es“ eingesetzt hat, was sie in ihren Status gelesen haben. Was aber definitiv anders geworden ist, alle ihre Attribute sind aus irgendwelchen Gründen stark angestiegen. Als hätte jede Inkarnation die gesammelte Exp an Sherry weitergegeben.

„Wie… konntest du sein Schwert aushalten?“ fragte Nea. „Alles was am kochen und qualmen, deine Haut… wird wohl Zeit brauchen, bis sie sich davon geheilt hat.“

„Dank… durch Sina ist meine Feuerresistenz immer wieder hochgestiegen, als sie wütend wurde. Scheinbar hatte das Sonnenschwert mehrere Stärken gehabt und bei der letzten Stufe stand ich wirklich in Feuer. Lass… mich meinen Status eben anschauen… Huch?!“ riss Sherry erstaunt ihre Augen auf.

„Was ist los?“ hielt Rubina ihren Kopf schräg, während die Zwillingsvampire grinsten. „Meine… Attribute… Fähigkeit… und… neue Fähigkeiten? Alles hat sich verändert.“ teilte Sherry mit.

„Sie ist nun stärker als Kyllia.“- „Genau! Wir wissen zwar nicht wieso, aber scheinbar hat deine „Seelenaufweckung“ oder so ein bisschen mehr getan.“

„Sherry… ist nun stärker als ich? DAS glaube ich erst, wenn wir uns miteinander duelliert haben.“ teilte Kyllia es mit einem Schmunzeln mit. „Bitte… nicht. Es… reicht, wenn ich irgendwann gegen Lisa… wieder kämpfen darf…“ murmelt Sherry.

Arzexos lag bei seine Gruppe bewusstlos auf dem Boden. Sein Schwert hat man aus seinem Bauch raus gezogen und dabei an seine Seite gelegt. Die zugefügten Wunden wurden längst regeneriert.

Schockiert schauten alle Dämonen von oben herab, nie im Leben hätten sie sich träumen können… dass „IHR“ Boss verlieren könnte.

„Wenn er wach wird… weiß ich nicht, wie er sein wird. Das dürften vermutlich neue Gefühle für ihn sein.“ murmelt Aglon.

„Wir haben doch alle den Kampf von dieser Frau gesehen, wieso… konnte Arzexos sie nicht besiegen? Er hatte doch alle… Karten auf seiner Seite oder nicht?“ grübelt Igriz.

„Dalmaz denkt, Frau Frau zurückgehalten. Neuer Kampf, neue Strategie.“ meinte der grüne Riese. Trotz dass es… sehr einfache Gedanken waren, waren sie trotzdem sehr verständlich.

„Aber das erklärt nicht, wieso… sie am Ende unsere Techniken eingesetzt hat. Vor allem… so perfekt und hintereinander, das könnte ich nicht mal. Dabei übe ich sie immer noch.“ war Sarless etwas aufgeregt.

„Nun… die gesamte „Monstergruppe“ ist ein Teil der Prinzessin Sina oder nicht? Wäre doch möglich, dass sie ihnen den einen oder anderen Trick der Dämonen beigebracht hat.“ vermutet Ethice und alle schauen ihren bewusstlosen Boss auf dem Boden wieder an.

„Was denkst du von unserer Schülerin Louis?“ schubste Neia ihren Freund freundlich von der Seite an, denn das Grinsen auf dem Gesicht von Louis konnte man nicht übersehen.

„Das… wir ihr nichts mehr beibringen können. Ich zumindest nicht mehr.“ kam direkt die Antwort. „Sherry… ist wirklich sehr stark geworden oder?“

„Stimmt. Sie beherrscht mehr Lichtzauber als ich, setzte sogar Leerenmagie ein im Kampf. Sherry… kommt ihrer Berufung als Schwertmagierin wirklich nach. Etwas… wo wir ihr geholfen haben.“ lächelt Neia.

„Glaube, wir müssen aufpassen, dass sie uns nicht überholt mit ihrer Stärke.“ nickte Thomddir. „Bezweifele, dass sie meinen zwergischen Traditionskampf mitmachen würde.“

„Hatte ich den Eindruck Christ oder sprach sie ziemlich oft mit ihrem Schwert?“ fragte Falco dem Dungeonfarmer, die ein bisschen mehr Abstand zu den anderen hat. „Keine Ahnung, so gut sind meine Augen jetzt nicht wie deine. Da hilft nur eines: Hingehen und fragen.“ kommentierte Christoper nur.

„Das Publikum kann sich nicht mehr beruhigen, hört doch wie sie immer noch nach Sherry rufen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Monstergruppe die Herzen der Zuschauer gewonnen hat.“ umschaute Melaine die Zuschauerränge.

„Meine Damen und Herren… scheinbar war es ein Kampf, der Geschichte geschrieben hat. Ich finde keine Worte, es wieder zu geben. Sherry hat die Herzen aller Zuschauer, vielleicht sogar der gesamten Welt gewonnen!“ rief Ronda glücklich und die Zuschauer konnten sich nicht mehr halten.

Sherry schaute aus dem Aufenthaltsraum und hielt sich beide Hände vor den Mund, dabei wirkte sie, als könnte sie es nicht glauben. Ihre Freunde klopften abwechselnd ihr auf die Schulter, dass es kein Traum ist.

„Wollen… *lautes Jubeln* wollen wir weiter machen?“ grinste Ronda auf dem Übertragungszauber. Die Menge wollte sich einfach nicht mehr beruhigen.

„Wow… damit bist du offiziell nun DER Star am Turnier.“ grinste Lara. „Keiner von ihnen kannte Arzexos, aber scheinbar sehr wohl seine Taten. Wundert mich, dass die Tiermenschen… so in Freude sind.“

„Das liegt daran, dass sie Kämpfe über alles lieben.“ erklärte Suki. „Ich will die anderen Kämpfe nicht herunter setzten, aber was Arzexos und Sherry geliefert haben, übertraf es bei weitem.“

„Liebe Zuschauer… lassen wir nun unsere nächsten Kämpfer entscheiden!“ teilte Ronda mit, nachdem sich alle wieder ein bisschen beruhigen konnten. Die Kisten drehten sich und es kamen die Namen: Igriz gegen Tio.

„Wuhu! Dann bin ich als nächstes dran.“ freute sich Tio…

Fünf Minuten später:

„Was war das denn jetzt gewesen?“ grübelt Tio. „Wieso? Du hast doch gewonnen?“ hob Mio eine Augenbraue hoch.

„Ja… aber der Typ hatte ja überhaupt keinen Willen gehabt zu kämpfen. Scheinbar hat Sherry die Gruppe sehr… demotiviert.“

„Was für uns sehr gut ist.“ sagte Suki. „Damit haben wir nun wieder den Gleichstand erreicht, den wir brauchten.“

„Da waren die Kämpfe gegen die Monster anstrengender gewesen… der Dämon hätte auch eine Puppe sein können. Zumal in seinen Augen… kein Interesse war, in irgendeiner Form zu kämpfen.“ grübelt Tio…

„Was war los Igriz?“ fragte Aglon seinen Kameraden, der nur seine Schulter zuckte. „Keine Ahnung, aber… hatte irgendwie so gar keinen Bock gehabt, zu kämpfen.“

„DAS konnte man nun wirklich nicht übersehen. Irgendwie warst du doch nur froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein.“ kritisierte Sarless ihn.

„MIR egal. Sollen Aglon und Ethice die nächsten Runden doch gewinnen. Ich habe irgendwie das Gefühl, von jemand ziemlich intensiv beobachtet zu werden.“ grummelt Igriz.

„Hmm… hatte damals nicht den Eindruck gehabt, dass Igriz ein Schwächling war. Schön zu wissen, dass er derselbe Dämon ist, wie damals.“ nickte Sina mit sich, auch wenn der Kampf… kaum Unterhaltung anbot.

„Diese Gruppe hat irgendwie… das Pech, dass alle Kämpfer immer kämpfen dürfen.“ meinte Layla. „Damit erfahren ihre Gegner immer mehr, was sie können.“

„Nun… mit Sherry ist das irgendwie nicht so ungewöhnlich. Doch sollte das Pech nicht unbedingt Einfluss darauf haben, wer gegen wen kämpft und wie es endet.“ kratzte Knochi an der Stirn von Sina.

Wenn… unsere Heldin sich da nicht irrt…